— 97 -
(Gegenliebe). Was erzeugt also Liebe? Sprichwort: „Liebe erzeugt Gegenliebe". Was empfinden deine Eltern, da sie für dich so gut sorgen? (haben mich lieb). Was bist du ihnen schuldig? (auch lieben).
V. Stufe.
a) Im Dienste des sittlichen Unterrichtes: Erzählung: Das Rotkehlchen.
Wie hielten die Leute im Hause das Vöglein lieb und wert? (gefüttert, nicht gequält). Wie erwiderte das Vöglein diese Liebe?
b) Im Dienste des geschichtlichen Unterrichtes: Erzählungen: 1. Wie König Max I. arretiert wurde. 2. Der Star des Königs Max. 3. König Max nimmt sich einer verwaisten Familie an.
c) Im Dienste des Lesens: Nr. 239. Maximilian Josephs Einzug in München. (S. 279 Mittelklassenlesebuch.) Nr. 276. Maximilian I. Joseph, König von Bayern. (S. 301 Oberklassenlesebuch). Nr. 241. König Max I. Joseph nimmt sich einer verwaisten Familie an. (S. 281 Mittelklassenlesebuch).
d) Im Dienste des Aufsatzes: 1. Der Star des Königs Max. 2. Wie König Max arretiert wurde.
36. Cudwig Ii. und der deutsche Bruderkrieg.
Lehrmittel: Bild Königs Ludwig Ii. (Mittelklassenlesebuch).
I. Stufe.
Von welchem Könige haben wir das letztem«! gehört? Wann wurde Bayern ein Königreich?
Jetzt will ich euch von einem anderen Könige erzählen!
Ii. Stufe.
1. Erzählung: König Ludwig Ii. war ein Sohn des Königs Max Ii. Schon mit 19 Jahren kam er im Jahre 1864 zur Regierung. Ludwig Ii. pflegte reich die Kunst. Herrliche Schlösser erbaute er, z. B. Herrenchiemsee, Neuschwanstein, Hohenschwangau und Linderhof. Industrieschulen, Realschulen und Prä-parandenschulen wurden errichtet. Da wurde der König plötzlich krank. Prinz Luitpold von Bayern übernahm die Regierungsverwesung. Der kranke König wurde auf Schloß Berg am Starnbergersee verbracht. Am 13. Juni 1886 fand er in diesem See seinen Tod. In die Regierungszeit Ludwig Ii. fällt der deutsche Bruderkrieg im Jahre 1866. Der deutsche Bund wurde aufgelöst. Der König von Preußen wollte die Länder Schleswig-Holstein für sich haben. Österreich wollte aber nicht dulden, daß Preußen noch größer und mächtiger werde.
Haberl, Der geschichtliche Unterricht. 7
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Max_I. Max Max Maximilian_Josephs Maximilian Maximilian_I. Joseph Max_I. Joseph Max Max Max Ludwig_Ii Ludwig Ludwig_Ii Ludwig Max_Ii Max Ludwig_Ii Ludwig Luitpold_von_Bayern Ludwig_Ii Ludwig Haberl
— 98 —
Da begann der Streit. Bayern, Württemberg, Hessen, Baden, Sachsen und Hannover standen auf Seite Österreichs. Drei preußische Armeen rückten gegen Süden vor. Auch das österreichische Heer bestand aus 3 Armeen. Die östliche Armee war in Böhmen, die westliche in Franken, die südliche in Italien und <mf dem adriatischen Meere. Die Bayern waren bei der Westarmee. Prinz Karl führte das bayerische Heer. Bei ihm waren auch General Zoller und General von der Tann. Prinz Alexander von Hessen sammelte die Armeen von Württemberg, Baden und Hessen und wollte sich in Franken mit dem bayerischen Heere vereinigen, um den Preußen den Übergang über den Main zu verwehren. Die Preußen stellten sich zwischen beide Heere, so daß eine Vereinigung unmöglich war.
Zuerst besiegten die Preußen den Prinzen Karl bei Kissingen und Hammelburg, hierauf vertrieben sie den Prinzen Alexander bei Aschaffenburg. Auch die Österreicher wurden in Böhmen bei der Stadt Königsgrätz von den Preußen
besiegt. Es wurde zu Prag Friede geschlossen. Bayern mußte 30 Millionen
Gulden bezahlen und einige Länderteile in Unterstanken an Preußen abtreten. Preußen behielt Schleswig-Holstein und erhielt noch andere Länder.
In die Regierungszeit des Königs Ludwig Ii. fällt auch der deutschfranzösische Krieg im Jahre 1870/71.
2. Betrachten des Bildes: König Ludwig Ii.; seine herkulische Gestalt, der tiefe Blick.
3. Erklärung: a)Du Regierungstätigkeit. Wie kann man sehen, daß Ludwig Ii. die Künste sehr gepflegt hatte? Wie sorgte er für Verbreitung
der Wissenschaften? Welches Unglück ereilte den König? Wer mußte die
Regierung in die Hand nehmen?
b) Der Krieg. Wie wollte der König von Preußen sein Land vergrößern? Warum trat Österreich dieser Absicht entgegen? Wozu führte der Streit um Schleswig-Holstein? Auf welche Seite stand Bayern? Wer führte das bayerische Heer? Zu welcher Armee gehörte es? (Westarmee). Welche bayerische Heerführer? Welches andere Heer gehörte auch zur Westarmee? Wer führte dieses? Was wollten beide Führer tun, um mächtiger zu sein? (vereinigen). Welcher Fluß kann als natürliche Grenze zwischen Nord- und Süddeutschland betrachtet werden? Wo stellten also die Führer ihre Heere auf? Was wollten sie hier? (Übergang über den Main verwehren). Wie kann man sagen, daß die Preußen die Absicht der Prinzen, ihre Heere zu vereinigen, durchschaut hatten? Wie verhinderten die Preußen diese Vereinigung? (stellten sich zwischen die Westarmee). Was war den Preußen nun möglich, da die einzelnen Heere der Westarmee nicht so stark waren wie die preußische Armee? (leichter besiegen). Was hätte aber der Fall sein können, wenn sich die Führer der Westarmee vereinigen hätten können? (Preußen besiegt). Welches Unglück traf auch die Ostarmee bei Königgrätz?
c) Der Frieden. Wo wurde Frieden geschlossen? Wer hatte die Vorteile? Welche Vergrößerung erhielt Preußen durch bayerisches Gebiet? Welche
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Zoller Alexander_von_Hessen Alexander Karl Karl Alexander Alexander Ludwig_Ii Ludwig Ludwig_Ii Ludwig Ludwig_Ii Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Württemberg Hessen Baden Sachsen Hannover Italien Württemberg Baden Hessen Main Kissingen Hammelburg Aschaffenburg Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Westarmee Westarmee Main Westarmee
— 99 —
Kosten hatte außerdem Bayern noch zu leisten? Was mußte Österreich zugeben? (Schleswig-Holstein zu Preußen). Warum der Krieg wohl Bruderkrieg heißt?
4. Karte: Der Main. Derselbe ist eine natürliche Grenze zwischen Nord-und Süddeutschland. Welche Länder liegen südlich, nördlich, östlich des Maines? Welche Gebirge gehören zum Kriegsschauplatz? Welcher Kreis? Die Saale. Welche Schlachten an der Saale. Aufsuchen der Städte Hammelburg und Kissingen! Welches Heer hatte den weitesten Weg auf das Schlachtfeld? Welches den nächsten Weg? Die Enklaven, die jetzt preußisches Gebiet sind. Königgrätz.
o Kissingen
Hammelburg
] - Preußische Armee
C
tm/wma * Armee des Fvinzen Alexander - Bayerische Armee.
Schlachtenplan der Westarmee.
Ih. Stufe.
1. Vergleich: Ludwig Ii. und Ludwig der Bayer.
Aus welchem Hause stammten beide? Mit welchem Alter kamen beide
schon zur Regierung? Welchen Streit hatte Ludwig der Bayer gleich nach seinem Regierungsantritte auszukämpfen? In welchen Krieg wurde Ludwig Ii. verwickelt? Welche Würden besaßen sie?
2. Vergleich: Die Schlachten am Main, die Schlacht bei Ampfing.
?m toe^e Herrschaft wurde bei Ampfing gestritten? Um welche Herrschaft handelte es sich im deutschen Bruderkrieg? Wen erwartete Prinz Karl,
um mächtiger gegen die Preußen zu sein? Wen erwartete Friedrich der Schöne»
War bet beiden eine Vereinigung möglich? Wer verhinderte die Vereinigung bel Ampfing? Wer am Main?
Iv. Stufe.
m * ®°"n*en die ^reicher den Preußen die Länder Schleswig-Holstein? Was entstand zwischen Österreich und Preußen? Was war also im Lande ge-
7*
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Ludwig Ii Ludwig Ludwig_der_Bayer Ludwig Ludwig_der_Bayer Ludwig Ludwig_Ii Ludwig Karl Karl Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Main Nord-und Maines Hammelburg Kissingen
Hammelburg Main Main Schleswig-Holstein
Die einzelnen europäischen Staaten. 209
ches unter sich und standen ihr in der größten Ein-
tracht vor, bis an Friedrichs Tod. (1330).
In dem dreißigjährigen Kriege war der Herzog
Maximilian v. Barern des Kaisers Ferdinand ge-
treuester . Bundesgenosse. Sein Feldherr Lilly ist
ebenfalls schon erwähnt. Ferdinand erhob Barern,
die treuen Dienste seines Freundes zu belohnen, 1622
zu einem Ehurfürstenthum. (S. 161 ff.) —
Im Anfange unseres Jahrhunderts schloß sich
Barern an Frankreich an und erwarb dadurch in
dem Preßburger Frieden, der den ersten öst-
reichischen Krieg endete, 1805 die königliche Würde,
indem zugleich der baiersche Staat bedeutend erwei-
tert wurde. Das Gewonnene mußte der König Ma-
ximilian Joseph größtentheils wieder an Oestreich
abtreten, wogegen er seine alten Besitzungen auf
dem linken Rheinufer zurückerhielt, nämlich das ehe-
malige Herzogtum Zwey brücken, das seit izor
mit Frankreich vereinigt gewesen war.
Dem baierschen Landmanne ist oft der Vorwurf
der Unwissenheit gemacht worden, und auch nicht
ganz mit Unrecht, da lange die Volksschulen in dem
Lande schlecht waren. Erst in den neuern Zeiten ist
von der väterlichen Regierung des Landes für einen
bessern Schulunterricht gesorgt, und was diese be-
zweckte, von edlen und tüchtigen Männern ausge-
führt worden/von denen vor allen der Kirchenrath
Stephani, als Beförderer alles Guten und als det
Erfinder einer verbesserten Lesemethode (des Lauti-
rens) genannt werden muß.
München, am Isar, die Hauptstadt des Lan-
des, wurde 1175 von Heinrich dem Löwen erbauet.
Musterhaft ist die Einrichtung des hiesigen Straf-
arbeitshauses, in dem schlechte Menschen nrcht
allein unschädlich gemacht, sondern auch nützlich be-
schäftigt und dadurch gebessert werden. Was sich
die Züchtlinge verdienen, wird ihnen gesammelt, also
daß die meisten von ihnen mit einem kleinen Kapi-
Erster Ssrtr.fc. 14
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Maximilian_v Maximilian Ferdinand Ferdinand Lilly Ferdinand Oestreich Kirchenrath
Stephani Heinrich_dem_Löwen Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Frankreich Frankreich
Die einzelnen europäischen Staaten. 2iz
delberg am Neckar hat eine Universität und besaß
ehemals die größte Bibliothek, welche im Laufe des
Zojahrigen Krieges, da Heidelberg dem Churfürsten
Friedrich von der Pfalz gehörte, theils von den Spa-
niern verbrannt, theils nach Rom geschleppt wurde.
Sehenswerth ist das große Weinfaß, das 1450 Ei-
mer faßt. —
16. Die hessischen Lander (3763^ Clm.)
Es gehören dazu Z Lander:
Das Churfürstenthum Hessen (205 sum.)
Das Großherzogthum Hessen (170, Qüß.)
Die Landgrafschaft Hessen-Homburg (io ne)
Sie liegen zwischen der Weser und dem Rheine,
nördlich von Baiern und Baden, und werden von
mehren Gebirgen durchzogen, die sich indeß, wie
der Habichtswald, sämmtlich^ zu keiner bedeu-
tenden Höhe erheben. Das Rhönegebirge und
der Thüringerwald berühren nur die Grenzen.
Die Hauptflüsse sind die Fulda (Rhöngeb.) und
Werra (Frankenwald), welche vereinigt noch den
nördlichen Theil des Landes unter dem Namen W e-
ser durchströmen.
Die alten Einwohner des Landes, die Catten,
widerstanden lange selbst den mächtigen Römern. —
Zur Zeit der Carolinger standen sie unter eignen
Grafen; dann wurde Hessen mit dem angrenzenden
Thüringen vereinigt, bis 1292, wo der deutsche
König Adolph Hessen zu einem Fürflenthume er-
hob. Späterhin erhielt es den Namen einer Land-
grafschaft. — Zur Zeit der Kirchenverbesserung be-
herrschte Philipp der Großmüthige das ganze Land,
das früher sehr oft getheilt und dadurch geschwächt
war. Er war einer der ersten Fürsten, welche die
Kirchenverbesserung begünstigten und in ihren Län-
derweinführten, wodurch er denn aber auch in den
schm alkalinischen Krieg verwickelt und von dem
Kaiser Carl von 1547 an fünf Jahre gefangen ge-
halten wurde. Er starb 1585 und hinterließ das
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_der_Pfalz Friedrich Adolph_Hessen Philipp Carl
Die einzelnen europäischen Staaten.
217
rm Kupfer-, Silber- und Bleybergwerk. Hanau,
unweit des Maines , Camelott- und Seidenfabriken,
(Schlacht 1813); Schmalkalden im Thüringer-
walde Metall- und Barchentfabriken und ein Salz-
werk, das jährlich 1600a Ct. liefert (Schmalkald.
Bund 1531 )> Fulda an dem gleichnamigen Flusse,
die Hauptstadt eines ehemaligen Hochstiftes (744 er-
baucte hier der Abt Sturm auf Bonifacius Rath
ein Kloster) eine Porzellanfabrik. In Marburg
an der Lahn, einer der ältesten hessischen Städte,
ist eine Universität.
2. Hessendarmstadt. Die Lander, welche
Ludwig Iii. erhielt, wurden 1595 schon wieder ge-
theilt. Ludwig V. erhielt das heutige Großher-
zogthum, Friedrich die heutige Landgrafschaft
Hesfen-Homburg. — Der Landgraf von Hes-
sen-Darmstadt trat 1806 dem Rheinbünde bey und
wurde zu einem Großhcrzoge erhoben. 1813 schloß
er sich dem deutschen Bunde an. — Die Einwoh-
ner, welche größtenteils Protestanten sind, leben
vom Acker- und Weinbau (reiche Obstbaumpflanzun-
gen in den Rheingegenden und an der Bergstraße
und hier auch Mandeln und Kastanien) vom Strik-
ten wollener Strümpfe und Flanell- und Tuchwe-
den (Alsfeld an der Schwalm, Büdingen an
dem Seemen, Siedenkopf an der Lahn, Schol-
len rc.) und vom Handel (Mainz und Offen-
bach am Main.)
Darmstadt, die Hauptstadt des ganzen Lan-
des, liegt an der Bergstraße in einer sehr schönen
Gegend. — Gießen hat eine Universität. — Mainz,
am Rhein und Main, ist als deutsche Bundesfestung
von preußischen und östreichischen Truppen besetzt.
Es ist eine der ältesten deutschen Städte, welche im
Jahr iz erbauet, zur Zeit der Völkerwanderung zer-
stöhrt, und 740 durch Bonifacius zum Sitz eines
Erzbisthums erhoben und schon vor dem Znjährigen
Kriege befestigt wurde. Von 1797—1814 war die
Stadt in den Handen der Franzosen (Buchdrucker-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
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Extrahierte Personennamen: Hessendarmstadt Ludwig_Iii Ludwig Ludwig_V. Ludwig_V. Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Hanau Maines Schmalkalden Fulda Marburg Hesfen-Homburg Rheinbünde Rheingegenden Alsfeld Schwalm Mainz Main Darmstadt Mainz Rhein Main
2z0 Fünfter- Abschnitt.
Sizilien re. die schon bedeutenden Besitzungen dieser
deutschen Kaiserfamilie vermehrten. Die französische
Revolution hatte auch auf dieses Land bedeutenden
Einfluß. Ganz Oberitalien z. B. wurde eng mit
Frankreich verbunden^ unter dem Namen eines Ko-
ni gr eich s Italien.. Einige Provinzen des Lan-
des wurden sogar dem französischen Kaiserthume völ-
lig einverleibt. — Der pariser Frieden von 1814
stellte auch hier im Allgemeinen die alte Ordnung
wieder her und brachte die einzelnen Provinzen größ-
tenteils an die frühern Besitzer zurück.
Italien zerfällt in folgende einzelne Länder
1. Das lombardisch -venetianische Kö-
nigreich (850 Qm.) gehört zu Oestreich,, wo seiner
schon gedacht worden ist.
2. Das Königreich Sardinien umfaßt außer
der Insel den ganzen nordwestlichen Theil von Ober-
italien (850 Om). Es ist "ein sehr gebirgiges Land.
Hier findet man den weißen Berg, den höchsten
in Europa (14676 F. hoch), dessen Gipfel mit
ewigem Schnee bedeckt ist,, den Berg Cenis, über
welchem eine y. Stunden lange Kunststraße führte
deren Anlage Million Rkhkr. kostete, den Berg
Diso, an welchem der Po entspringt u. s. w. In
den Gebirgen herrscht strenge Kälte; der Süden des
Landes ist ebener und hat ein mildes Clima. Der
Regent des Landes ist Victor Emanuel, ein
Nachkömmling der alten Grafen von Savoyen,
welche 1416 zu Herzogen erhoben wurden und 1714
mit Sizilien, das sie 1720 mit Sardinien ver-
tauschten, den Königstitel erhielten. Zur Zeit der
französischen Herrschaft verlor auch er alle Besitzun-
gen auf dem festen Lande, um welche sich/ schon
die alten Herzoge von Savoyen durch Einführung
des Seidenbaues und Unterstützung der aufblü-
henden Fabriken sehr verdient gemacht hatten.
Es gehören zu dem Königreiche
s. Das Herzogthum Savoyen, ein sehr ge-
birgiges Land, voller Klippen und Gletscher. Ha-
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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150 Vierter Abschnitt.
zerstöhrt und verbrannt, wüthende Mörder und Räur
verbanden zogen umber, und endlich, 0 der Schande!
vergriff sich das verblendete Volk auch an dem Le-
den seines Königs Ludwig Xvi (1793) —
Andere Fürsten wollten die Ruhe wiederherstel-
len und zogen mrt Heeresmacht gegen Frankreichs
namentlich der Kaiser von Oestreich und der König
von Preußen; allein der Sieg war nicht auf ihrer
Gute und die Verwirrung dauerte in Frankreich fort.
In den Kriegen mit den benachbarten Völkern
hatte sich vor allen Bonaparte hervorgethan und
bald wußte er sich auch im.lande Einfluß und An-
hang zu verschaffen. Seit 1799 war die Regierung
in seinen Handen und seit 1304 war er Kaiser von
Frankreich. — In diesem Lande stellte er die Ruhe
wieder her; aber in alle Nachbarländer brachte er
den Krieg. Nicht zufrieden in Frankreich zu regie-
ren, wollte er die ganze Welt unterwerfen. Unser
deutsches Vaterland, die Niederlande, Italien und
Spanien wurden mit seinen Truppen überschwemmt
und mußten ihm unermeßliche Kriegssteuern bezah-
len, seine Armeen kleiden und ernähren und ihm
zum Theil ihre Jünglinge zu Soldaten geben.
In Deutschland befestigte er seine Macht durch den
Rheinbund, dem Baiern, Würtenberg und An-
dere theils freywillig, theils gezwungen beytraten,
wofür er den genannten Staaten die Königswürde
verlieh. Die ihm auf diese Art eng verbundenen
Fürsten trennten sich 1806 gänzlich von dem deutschen
Reiche und bewogen dadurch den Kaiser Franz Ii.»
seiner deutschen Kaiserwürde zu entsagen. In dem-
selben Jahre wurde Preußens Macht gebrochen durch
die unglückliche Schlacht bey Jena, und ein neu er-
richtetes Königreich Westphalen, das der Bruder
des Eroberers, Hieronymus Napoleon, be-
herrschte, und das aus den abgetretenen preußischen
Provinzen, aus Heffenkassel, Braunschweig und einem
Theile von Hannover bestand, verstärkte, so wie der
Beitritt anderer deutschen Fürsten den Rheinbund.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xvi Ludwig Oestreich Franz_Ii Franz Hieronymus_Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Frankreich Frankreich Frankreich Niederlande Italien Spanien Deutschland Rheinbund Baiern Würtenberg Jena Braunschweig Hannover Rheinbund
191
Inseln beträgt 19 Millionen. Man theilt Italien in Oben,
Mittel- und Uuteritalien ein. In Oberitalien ist Mailand,
mit 130,600 Einwohnern, die Hauptstadt von denjenigen
italienischen Staaten, die zu dem österreichischen Kaiserthum
gehören.
Turin ist die Hauptstadt von denjenigen Antheilen, die
dem Könige von Sardinien in Italien angehören; ste ist zu»
gleich die Residenz deö Königreichs von Sardinien und zählt
76,660 Einwohner.
In Mittelitalien ist Rom die Hauptstadt des päbstlichen
Gebiets mir 106,666 Einwohnern und 360 Kirchen.
In Unteritalien ist Neapel die Hauptstadt und Residenz
des Königs gleichen Namens, mit 346,600 Einwohnern.
Sie ist fast die schönste Stadt von Europa. In diesem
Königreiche liegen zwei feuerspeiende Berge, der Vesuv und
der Aetna.
Die Republik Schweiz oder Helvetien,
ein kleines, bergiges Land, gränzt gegen Mitternacht und
gegen Morgen an Teutschland, gegen Mittag an Italien,
und gegen Abend an Frankreich. Dieses Land besteht aus
zwei und zwanzig Kantonen. Die merkwürdigsten Städte
sind: Bern mit 13,666 Einwohnern; Zürch mir 10.060
Einwohnern; Basel mit 15,000 Einwohnern; Genf mit
20,606 Einwohnern. In der Schwei; findet man viele Fa»
bnken. An Getreide und Salz ist Mangel. Dieses Land
har schöne Alpen.
Das Königreich der Niederlande,
gränzt gegen Morgen an Teutschland, gegen Mittag an
Frankreich, gegen Abend und Mitternacht an das Meer und
zwar an die Nordsee. Dieses Land hat schönes Rindvieh,
Obst, W4n, Getreide, Eisen, Blei, Kupfer und Marmor rc.
Brüssel ist die Haupt- und Residenzstadt des König-
reichs mit 70,000 Einwohnern. Amsterdam ist aber die
größte Stadt, die am Meer liegt und 200,000 Einwoh-
yer zählt.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Ortsnamen: Italien Oberitalien Mailand Sardinien Italien Sardinien Mittelitalien Rom Unteritalien Neapel Europa Helvetien Teutschland Italien Frankreich Basel Niederlande Frankreich Nordsee Amsterdam
301
Der Westen Europas besteht aus Halbinseln und Inseln. Die eine dieser
Halbinseln umfaßt die Königreiche Norwegen und Schweden. Die Haupt-
stadt Schwedens ist Stokkholm mit 80000 Einwohnern; in Norwegen ist
Christiania mit 25000 Einwohnern die Hauptstadt. Die Lappen, die ganz
nördlich auf dieser Halbinsel wohnen, haben zur hohen Sommerzeit Tage, wo
24 Stunden lang die Sonne nicht untergeht; weiter gegen Norden dauert der
Tag ohne Unterbrechung ein, zwei und drilthalb Monate. Im Winter giebt eö
aber auch eben so lange Nächte.
Das Königreich Dänemark besteht aus lauter Inseln und der Halbinsel
Jütland. Der König vvn Dänemark hat seine Residenz in der schönen und
befestigten Hauptstadt Kopenhagen (120000 Einwohner), die auf der Insel
Seeland am Meere liegt. Auch die Insel Island, ganz im Norden, gehört
ebenfalls dem dänischen Könige.
Großbritanien und Irland sind zwei Inseln, welche drei Königreiche
in sich fassen, nämlich England, Schottland und Irland. Sie sind der
Kern des großen britischen Reicks, dessen größter Theil in den andern vier
Erdtbeilen liegt. — Die größte Stadt in Europa ist London an der Themse.
Sic ist die Haupt- und Residenzstadt Englands und eine der wichtigsten Handels-
städte auf der ganzen Erde, und hat anderthalb Millionen Einwohner. In
Schottland heißt die Hauptstadt Edinburg und in Irland Dublin.
Frankreich ist ans drei Seiten vom Meere umgeben; von Italien wird
cs durch hohe Alpenkette», von Spanien durch die Pyrenäen und von der Schweiz
durch das Juragebirge geschieden. Wo eö a» Deutschland anstößt, hat die Natur
keine solche Grenzgebirge als Marksteine gesetzt. Die Hauptstadt des Landes ist
Paris an der Seine, mit 000000 Seele». In Frankreich gehört auch die
Insel Corsika. Die Hauptstadt Ajaccio ist der Geburtsort Napoleons.
Die Niederlande grenzen an das nördliche Frankreich und sind größeren
Theils ganz ebenes Land und zur Oberfläche des Meeres so tief gelegen, daß
sie theils nur wenig höher, als der Spiegel des Meeres, liegen, theils »och unter
demselben. Der südliche Theil der Niederlande bildet das Königreich Belgien
(seit 1830 entstanden) mit der Hauptstadt Brüssel, der nördliche Theil daü
Königreich Holland mit der Hauptstadt Amsterdam.
Spanien und Portugal bilden zusammen eine große Halbinsel. Beide
Länder sind nicht stark bevölkert. Die Hauptstadt von Spanien ist Madrid,
in der Mitte des Landes gelegen, mit 200000 Einwohnern. Die Hauptstadt
Portugals heißt Lissabon mit 250000 Einwohnern. Noch jetzt giebt eö in
Lissabon Trümmer von dem furchtbaren Erdbeben, welches im Jahre 1775 einen
großen Theil der Stadt zerstörte.
In Mitteleuropa sind besonders zu merken: Italien mit den Inseln
Eorsika, Sardinien und Sicilien. Italien enthält mehrere Staaten.
Im nördlichen Theile liegt zu beiden Seiten des Flusses Po das lombardisch-
vcnetia irische Königreich, welches unter der Oberherrschaft des Kaisers
von Oesterreich steht. Das Königreich Sardinien besteht auö Savoyen und
Piemont, Nizza, Genua und der Insel Sardinien. Kleinere Staaten
sind die Herzogtümer Parma, Modena und Lukka; größer ist Toökana
mit den schönen Städten Florenz, Livorno und Pisa. Der Kirchenstaat ist
das weltliche Reich des Papstes. Die Hauptstadt ist Rom mit 100000 Ein-
wohnern. Das schönste Bauwerk ist die St. Peterökirche; der Palast des Papstes
ist der Vatikan mit 22 Höfen und 5000 Zimmern. Vom Kirchenstaate ist die
kleine Republik San Marino eingeschlossen. Das südliche Italien bildet das
Königreich Neapel, welches auch das Königreich beider Sicilien genannt
wird. Die Hauptstadt ist Neapel mit 400000 Einwohnern. In ihrer Nähe
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Extrahierte Personennamen: Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Europas Norwegen Schweden Schwedens Norwegen Christiania Kopenhagen Seeland Island Irland England Schottland Irland Europa London Englands Schottland Edinburg Irland_Dublin Frankreich Italien Spanien Deutschland Paris Frankreich Ajaccio Napoleons Frankreich Niederlande Belgien Holland Amsterdam Spanien Portugal Spanien Madrid Portugals Lissabon Lissabon Mitteleuropa Italien Eorsika Sardinien Sicilien Italien Oesterreich Sardinien Nizza Genua Sardinien Modena Florenz Livorno Rom San_Marino Italien Neapel Neapel