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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 136

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
136 Fünfte Periode. Von 1517—1648. — Erster Abschnitt. Von 1517—1555. schlag, bis der Sieg Pescaras und Frundsbergs bei Pavia und die Gefangennahme Franz’ I. 1525 Karl eine großartige Stellung gab. Im Frieden von Madrid verzichtete Franz 1526 auf alle Ansprüche in Italien und Burgund, i- b) Der erste Speierer Reichstag 1526 und seine Folgen. Sogleich nach dem Madrider Frieden war Karl entschlossen gegen die Ketzerei in Deutschland vorzugehen. Hier hatten sich die Parteien zu dem katholischen Dessauer und dem evangelischen Gotha-Torgauer Bündnisse zusammen geschlossen; zu jenem gehörten Georg von Sachsen, Joachim I. von Brandenburg, Albrecht von Mainz, Erich und Heinrich von Braunschweig; zu diesem Philipp von Hessen, Johann von Sachsen, später auch andre Reichsstände, darunter Magdeburg. Aber des Kaisers Absicht wurde sogleich vereitelt, da Franz I. einen neuen Krieg plante und es dem durch Karls große Stellung besorgt gemachten Papst Clemens Vii., einem Yetter Leos X., gelungen war, einen großen Bund gegen ihn zustande zu bringen; zugleich rückten die Türken unter Suleiman Ii. gegen Ungarn. So faßte 1526 der Reichstag zu Speier einen aufschiebenden Beschluß: bis zu einem allgemeinen Konzil sollte ein jeder Reichsstand also leben, regieren und sich halten, wie er solches vsesen Gott und kais. Maj. hoffet und vertrauet zu verantworten“. Wenn dieser Beschluß auch nicht die gesetzliche Grundlage der Entstehung deutscher Landeskirchen ist, so begann doch nun tatsächlich ihre Organisation. Die Territorialfürsten wurden die obersten Bischöfe ihrer Landeskirchen, es erhielt also ihre fürstliche Gewalt eine bedeutende Stärkung. Pfarrer und Superintendenten wurden vom Staate ernannt; die Kirchengüter wurden säkularisiert. Der an politischer Begabung und Frische des Geistes seine Standesgenossen überragende Philipp von Hessen, Johann von Sachsen, Herzog Albrecht von Preußen, der 1525 mit Polen den ^ ertrag von Krakau schloß und das Ordensland säkularisierte1, waren die ersten größeren Fürsten, die die Reformation einführten. 1) Die katholisch bleibenden Ritter gingen nach Mergentheim a. d. Tauber. 1805 im Preßburger Frieden zum erblichen östeiteichischen Gut erklärt und 1809 von Napoleon aufgelöst, wurde der Orden 1834 als eine österreichische geistlich-militärische Einrichtung wiederhergestellt.

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 193

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Fünfte Periode. Von 1517 —1648. 193 1524—1525 Bauernkrieg. Die zwölf Artikel. Niederlage der thüringischen Bauern (Thomas Münzer) Lei Frankenhausen, der süddeutschen bei Königshofen. Luther in Verbindung mit den deutschen Fürsten. 1525 Einführung der Reformation in Preußen durch Her- zog Albrecht (Yertrag von Krakau). Erster Krieg Karls Y. mit Franz I. Schlacht bei Pavia (1525). Friede zu Madrid. 1526 Erster Reichstag zu Speier. Errichtung von Landes- kirchen. Philipp v. Hessen, Johann y. Sachsen. 1526 Niederlage und Tod Ludwigs Ii. bei Mohäcs gegen Suleiman Ii. Böhmen und ein kleiner Teil Ungarns an Ferdinand, Karls Y. Bruder. Zweiter Krieg Karls Y. mit Franz I. Plünderung Roms. „Damenfriede“ zu Cambrai (1529). 1529 Zweiter Reichstag zu Speier. Protestanten. Ergebnisloses Religionsgespräch Luthers mit Zwingli (geb. 1484 zu Wildhaus, Pfarrer in Glarus, später in Einsiedeln, 1519 in Zürich, *j* 1531 bei Kappel) zu Marburg. 1530 Reichstag zu Augsburg. Augsburgische Konfession. {(i, Istiftungdes Schmalkaldischen Bundes (Johann Friedrich von Sachsen und Philipp von Hessen). 1532 Nürnberger Religionsfriede. Herzog Ulrich, in Württemberg wieder eingesetzt, führt die Reformation ein. 1534—1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann von Leiden). Münster wieder katholisch. Revolution des Jürgen Wullenwever in Lübeck. Dritter Krieg Karls Y. mit Franz I. Waffenstillstand zu Nizza. 1539 Einführung der Reformation im Herzogtum Sachsen (Heinrich) und in Brandenburg (Joachim Ii.). Brettschneider, Geschichtl. Hilfsbuch. Ii. 13

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 163

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Der Dreißigjährige Krieg 1618 — 48. So geschah es, daß der Katholizismus, gekräftigt durch den Jesuitenorden und das Tridentinum, große Fortschritte machte. Am Niederrhein und in Westfalen erfolgte die Gegenreformation. In noch höherem Grade war das der Fall unter der Regierung Rudolfs Ii. 1576 — 1612, der, von den Jesuiten in Spanien erzogen, trübsinnig, in wissenschaftliche Liebhabereien und alche-mistische Träumereien vertieft, willenlos und eigensinnig, sich von seiner streng katholischen Umgebung leiten ließ. Im Erzbistum Köln wurden alle reformatorischen Regungen ausgerottet. Ein Streit im Straßburger Stift endete zu Ungunsten der Protestanten. Erzherzog Ferdinand, Rudolfs Ii. Vetter, führte in Steiermark, Kärnten und Krain die Gegenreformation durch (1600 wurde der große Astronom Johannes Kepler aus Graz a. d. Mur vertrieben). Als schwere Vergewaltigung empfanden die Protestanten das Vorgehen des eifrig katholischen Herzogs Maximilian von Bayern gegen die protestantische Reichsstadt Donauwörth, wo die Prozession des katholischen Klosters gestört worden war (1606 — 8). Daher und infolge von Streitigkeiten über die Zulässigkeit der Einziehung geistlicher Güter traten (1608) zu Ahausen in Ansbach unter der Führung Friedrichs Iv. von der Pfalz fünf kleinere protestantische Fürsten zur Union zusammen. Ihr gegenüber bildete sich (1609) die viel stärkere katholische Liga unter Maximilian von Bayern. Zwischen beiden Parteien schien der Krieg ausbrechen zu sollen über die Jülichsche Erbfolgefrage. Am Niederrhein war ein stattlicher Staat entstanden, der sich aus folgenden Gebieten zusammensetzte: 1. dem Herzogtum Jülich zu beiden Seiten der Roer, eines rechtsseitigen Nebenflusses der Maas, 2. dem Herzogtum Kleve zu beiden Seiten des Niederrheins mit Kleve und Wesel, 8. dem Herzogtum Berg auf der rechten Rheinseite mit Düsseldorf, 4. der Grafschaft Mark im Gebiet der Ruhr, 5. der Grafschaft Ravensberg zwischen der oberen Ems und der mittleren Weser mit Bielefeld. Als Herzog Johann Wilhelm 1609 kinderlos starb, machten auf diese Länder Anspruch die beiden protestantischen Fürsten Johann Sigismund von Brandenburg 11*

4. Geschichte des Altertums - S. uncounted

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Qeorg-Eckert-Institut Bs78 ^erfrt# hex des paifenjjaufes in a. b. §. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte auf höheren Lehranstalten. Von Harry Brettschneider, Direktor des Königl. Hufen - Gymnasiums zu Königsberg i. Pr. Teil I. Teil Ii. Geschichte des Altertums. (Quarta.) Deutsche Geschichte bis zum Ausgang geb. Jt 1,30. des Mittelalters. (Mittelstufe.) geb. Jt 1,30. Teil Iii. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis auf Friedrich den Großen. (Obertertia.) geb. Ji 1,30. Teil Iy. Deutsche Geschichte von Friedrich dem Großen bis zur Gegenwart. (Mittelstufe.) geb. Ji 1,30. Teil Y. Geschichte des Altertums nebst einem Anhang: Einiges aus der griech. und röm. Literaturgeschichte. (Obersekunda.) geb. Ji 2,10. Teil Yi. Yom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden. (Unterprima.) geb. Jt 2,10. Teil Vii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart. (Oberprima.) geb. Ji 2,10. Brettsclllieider, Harry, Wiederholungstabellen für den Unterricht in der Geschichte. steif brosch. Ji 0,40. Aus Besprechungen. Alle bisher besprochenen Werke dieser Stufe überragt das Hilfsbuch von H. Brettschneider an wissenschaftlichem und pädagogischem Werte bedeutend. Rethwischs Jahresberichte über höheres Schulwesen. Brettschneiders Arbeit muß in jeder Beziehung empfohlen werden, es ist sein eines ^er besten, die in den letzten Jahren erschienen sind. Neue Jahrbücher für Philologie. meider, Harry, Zum Unterricht in der Geschichte vorzugsweise in den oberen Klassen höherer Lehranstalten. Ein Nachwort zu meinem ^ „ Hilfsbuch J6 1,—. * Geschichtliches Hilfsbuch o für Lehrerseminare, Oberlyzeen und Studienanstalten. Von Harry Brettschneider, Direktor des Königl. Hufen - Gymnasiums in Königsberg i. Pr. Geschichte des Altertums. 2. Auflage. geb. Ji 1,60. ü.. xen. Yom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden. 3. Aufl. geb. Jt 2,10. Iii. Teil. Yom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart. 2. Auflage, geb. Ji 2,40. Diese Hilfsbücher sind in den Provinzen Brandenburg, Hannover, Hessen-Nassau, Ostpreußen, Pommern, Posen, Sachsen, Schlesien, Westfalen, Wcstprenßen, sowie in den Königreichen Sachsen und Württemberg, in den Großherzogtümern Hessen, Mecklenburg, Oldenburg, in den Herzogtümern Braunschweig, Sachsen - Altenburg, in Schwarzburg-Rudolstadt, Bremen und Hamburg sowie in Rumänien nn i in der Schweiz oinirpfiihrt. Bs78$10714464

5. Geschichte des Altertums - S. uncounted

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Verlag- der Buchhandlung des Waisenhauses in Halle a. d. S. Geschichtliches Hilfsbuch für Lehrerseminare, Oberlyzeen und Studienanstalten, sowie auch für die Oberklassen von Realg-ymnasien und Oberrealschulen. Von Harry Brettschneider, Direktor des Königl. Hufen-Gymnasiums und Realgymnasiums zu Königsberg i. Pr. I. Teil. Geschichte des Altertums. 3. Auflage. geb. M 1,80 Ii. Teil. Tom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden’ Iii. Teil. Tom Westfalischen Frieden bis zur Gegenwart. 2. Auflage. Tt,- . geb. Ji 2,40. Üiingefuhrt m den Provinzen Brandenburg, Hannover, Ostpreußen, Pommern, Posen, Sachsen, Schlesien, Schleswig-Holstein, Westfalen, Westpreußen, im Königreich Sachsen, Württemberg, Mecklenburg, Oldenburg 15 raun schweig, Altenburg, Coburg-Gotha, Schwarzburg-Rudolstadt u. - Sondershausen, Bremen und in Hamburg. Creschichts-Atlas zu den Lehrbüchern der Geschichte von Dr. Fr. Neubauer. Für den Geschichtsunterricht in Quarta bis Untersekunda. .12 Haupt- und 8 Nebenkarten. 14. Auflage. (86. bis 95. Tausend.) Steif brosch. Ji 0,60. Diesei Geschichtsatlas kann neben jedem Geschichtslehr buche gebraucht werden. Xßitfairen öa- praktifdjßn Polksuitt1)’djaftskiirt' ?um Hnfmtdjfsgßbraucfi an £wmnarsn und fjöfjmn E^raußalfen von Dr. $offfjeiner. gr. 8°. gelj. Jt 1,— ; lart. Jl 1,20. ^oaxaccjefdhd^fe t>orne£mcid? 6er neueren $eit getneinoerftänblld) bargefteut üon ©tymnafialbtreftor ^mif g>tu1$cx. 8. 1898. gelj. Ji 3,60; geb. Ji 4,20.

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 28

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
28 Zeitalter des krassen Absolutismus (von 1648 1740). Spanischen Erbfolgekrieg, der sich ans folgenden Schaupltzen abspielte: in Spanien, in Oberitalien, am Oberrhein und an der oberen Donau, in den spanischen Niederlanden. Spanischer 22. Verlauf des Krieges (17011713). In dem gewaltigen Ringen der Verbndeten gegen das bermchtige Frankreich bilden die 1701 bis Jahre 1704, 1706, 1708 und 1709 in gewissem Sinne Marksteine: 1713. 1704 siegen Eugen und Marlborongh gemeinsam an der Donau, 1706 getrennt, Eugen in Oberitalien, Marlborough iu den Niederlanden. 1708 und 1709 beide wieder gemeinsam in den Niederlanden. Um die Franzosen aus der Lombardei zu vertreiben, war Eugen von Tirol aus in das Poland eingedrungen und hatte mehrere Siege er-fochten. Nach seinem Weggange aber behaupteten die Gegner in Ober-italien das bergewicht (bis 1706). In den Niederlanden war Marl-borongh siegreich. In Oberdeutschland vermochte Markgraf Ludwig die Vereinigung des Marschalls Villars mit Max Emannel nicht zu ver-hindern. Als aber die Bayern in .Tirol eindrangen, wurden sie durch die tapferen Bewohner unter Martin Sterzinger mit schweren Verlusten hinausgeworfen. Dem Drngen Eugeus folgend, erschien im Sommer 1704 Marlborough am Oberrhein und schlug mit dem Markgrasen Ludwig erst die Bayern am Schellenberg bei Donauwrth, dann, mit Eugeu ver-l704bteint, die Franzosen und Bayern vollstndig bei Hchstdt und Blind-Eroberung heim (engl. Blenheim). Ein Aufstand des bayrischen Volkes gegen die d-wanischen sterreichische Herrschaft wurde blutig unterdrckt (1705). Nachdem die ^Italiens!"Franzosen unter Villeroi von Marlborongh bei Ramillies (1706) Ramillies geschlagen waren und die Niederlande verloren hatten, befreite Eugen ""i70k." durch feinen glnzenden Sieg bei Turin (7. Sept. 1706), bei welchem sich wie bei Hchstdt wieder die Brandenburger unter Leopold von Desfau auszeichneten, nicht nur Savoyen, sondern Mailand und Neapel von den Feinden. Im Jahre 1707 durchbrach Villars die Bhl-Stollhosener Schanzen sdlich von Baden-Baden und brandschatzte wieder den schwbischen und den frukischeu Kreis. Seinen Versuch, den damals in Sachsen weilen-den Karl Xii. von Schweden als Bundesgenossen zu gewinnen, vereitelte Marlborough. Gibraltar In Spanien gewannen die Englnder die Feste Gibraltar und 1704? die Insel Menorfa (1704). Karl Iii. aber, der in Katalonien gelandet war und Anerkennung gefunden Hatte, vermochte, obgleich er Philipp V. zweimal aus Madrid vertrieb, in Kastilien nicht festen Fu zu fassen. Inzwischen bot Ludwig die Hand zum Friedeu. indem er Teilung des spauischeu Erbes vorschlug, und erklrte sich, als Engen und Marl-ub"vt,cborougl) gemeinsam seinem Heere bei Oudenarde (an der Scheide) eine schwere Niederlage beigebracht Hatten und zur Kriegsnot sich furchtbare Teuerung gesellte, bereit zum Verzicht aus die ganze Erbschaft, ja zur

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 112

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
112 Die Zeit der gr. franzsischen Revolution u. d. napoleonischen Militrdiktatur. Kurfrsten von Bayern und Wrttemberg nahmen den Knigstitel an. Die sddeutschen Frstengeschlechter wurden mit dem Hause Napoleons nicht nur politisch, sondern auch verwandtschaftlich verbunden. 75. Folgen des dritten Koalitionskrieges. Als bei Austerlitz die Entscheidung fiel, hielt Preußen zwar die Hand am Schwertgriff, die Klinge aber in der Scheide. der den Durchmarsch der Franzosen durch Ansbach erbittert, versprach Friedrich Wilhelm Iii. dann im Potsdamer Vertrag bewaffnete Vermittlung, sandte daraus den Mi-nister Haugwitz mit einem Ultimatum an Napoleon, zugleich aber mit dem geheimen Auftrage, jedenfalls fr Preußen den Frieden zu sichern. Napoleon hielt den Gesandten erst hin. verstand sich aber nach der Schlacht brminer ^ Austerlitz zu dem Vertrag von Schnbrunn (15. Dezember 1805), Vertrag demzufolge Preußen sich zu einem Bndnisse mit Frankreich verpflichtete, ^ Dez. Ansbach an Bayern, das rechtsrheinische Cleve mit Wesel und Neuen-brg an Frankreich abtrat und dafr Hannover erhielt. Anstatt diesen Vertrag anzunehmen, zauderte Friedrich Wilhelm, rstete indes ab und mute sich nun den hrteren Pariser Vertrag gefallen laffen (15. Februar 1806), der ihn erst recht in die belste Lage brachte und mit England gnzlich verfeindete. Denn dieses begann den Kaperkrieg gegen Preußen und nahm an 400 preuische Handelsschisse weg. Schlag auf Schlag folgten jetzt Demtigungen Preuens. [jertogtum Joachim Murat, Napoleons Schwager, der das Groherzogtum 'eigum 93erg" erhielt, besetzte preuisches Gebiet. Napoleon trat wieder mit Pitts (f) Nachfolger Fox in Verhandlungen ein und bot England die Rckgabe von Hannover an; die franzsischen Truppen zog er nicht aus Deutschland zurck, insgeheim hintertrieb er einen norddeutschen Bund unter Preuens Fhrung. Schon von Schnbrunn aus hatte der Gewalthaber die Absetzung des Knigs von Neapel, der sich den Verbndeten zu spt anschlo, verfgt mit den Worten: La dynastie de Naples a cesse de regner" und bergab das Knigreich seinem eignen Bruder Joseph Isgidch (1^06). Zum König von Holland (Batavische Republik) machte er unter seinen jngeren Bruder Ludwig, der zwei Jahre spter den spanischen Bonaparte Thron bernehmen mute, nachdem Napoleon ihn den dortigen Bourbonen S.juni 1806. abgenommen hatte. Neapel erhielt damals Murat. Die Auflsung des deutschen Reichs erfolgte, als sich nach Napoleons Vorschlag sechzehn Fürsten des sdlichen und westlichen Deutsch-land, auch der Kurerzkanzler Dalberg, der nun den Titel'frstprimas" Rh-inbundfhrte, zu einem Bunde, dem Rheinbund", unter dem Protektorate 1806.' Napoleons I. vereinigten und sich zur Heeresfolge mit 63000 Mann ihrem Schirmherrn gegenber verpflichteten. Baden und Hefsen-Darmstadt wurden zu Groherzogtmern erhoben. Sitz des Bundestages ward Frank-snrt a. M. Auer sterreich. Preußen, Hessen-Kassel und Braunschweig

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 118

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit der gr. franzsischen Revolution u. d. napoleonischen Militrdiktatur. ffii' nbe Januar 1807 wandte sich der russische General Bennigsen 7. u. 8. Febr. ^llch Ostpreuen und rang am 7./8. Februar in blutiger Schlacht bei 1807. Preuisch-Eylau mit Napoleon, dem das tapfere Eingreifen von 5000 Preußen unter Gerhard von Scharnhorst den Sieg raubte, trat jedoch den Rckzug an. Whrend einer viermonatigen Waffenruhe bot Napoleon dem preuischen König einen gnstigen Frieden an, den dieser aber seinem Verbndeten zuliebe ablehnte. Die frhere Verzagtheit war berwunden. Wenngleich der charakterfeste Stein wegen seiner Weigerung, die Leitung der auswrtigen Angelegenheiten zu bernehmen, in Ungnaden entlassen war, so ging doch in seinem Geiste ein frischer, krftiger Zug durch die preuische Politik. Das bewies der vom Minister Hardenberg mit ?eine?Rußland abgeschlossene Vertrag von Bartenstein (26. April), der den Vertrag Kriegsbund bekrftigte und Wiederherstellung Preuens in seinem seit-herigen Umfange, sowie die Begrndung eines allgemein deutscheu Bundes als Ziel festsetzte, eines Bundes, wie ihn spter der Wiener Kongre ins Leben rief. Versuche, sterreichs Beistand zu erhalten, milangen. Am Tage des Bartensteiner Vertrags fiel die von Stein vergebens angegrif-fene Kabinettsregiernug. Preuens Bndnistreue erntete von Rußland bittern Undank. Denn als Bennigsen nach einer schweren Niederlage ?^Juni^ei Friedland (14. Juni) hinter die Memel floh, schlo Alexander 1807. Waffenstillstand (zu Tauroggen) und, bei einer Zusammenkunft mit dem Tilsiter Sieger zu Tilsit (25. Juni) ganz umgarnt, Frieden und Freund-7^juu schaft (7. Juli). Am 9. Juli erhielt auch Preußen den Frieden unter 1807. schweren Opfern. Den König behandelte Napoleon geringschtzig, die Knigin so hflich, als hartherzig in seiner Politik. Nur ans Rcksicht auf den Kaiser Alexander" gab er Preußen die rechtselbischen Lande zurck, im ganzen 2800 Quadratmeilen mit 5 Millionen Einwohnern, und auch diese nicht ganz. Denn den Bialystocker Kreis mute Preußen an Rußland abtreten, den Kreis Kottbus an Sachsen, welches, inzwi-schen zum Knigreich erhoben, die in der zweiten und dritten Teilung Polens von Preußen erworbenen Provinzen als Groherzogtum Warschau erhielt. Danzig wurde freie Stadt" und ward von den Fran-zosen besetzt. Die linkselbischen Gebiete, auer dem an Bayern fallenden Bayreuth, vereinte Napoleon mit Hannover, Brannschrveig und Hessen-Kassel zu einem neuen Knigreich Westfalen und verlieh dieses seinem jngsten Bruder Jerme. Wie Preußen trat auch Rußland der Festlandsperre gegen Eng-land bei und erhielt als Gegengabe fr ein geheimes Schntz- und Trutz-bndnis die Genehmigung zur Erwerbung der Donaufrstentmer und des schwedischen Finnland. England aber bewies seine Seeherrschaft durch ein Bombardement Kopenhagens (2.7. September 1807) und die Wegnahme der dnischen Flotte. Portugals Regent weigerte sich, den englischen Schiffen die Hfen zu verschlieen und floh, als ein fran-

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 122

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
122 Die Zeit der gr. franzsischen Revolution u. d. napoleonischen Militrdiktatur. Schills des tapferen Husarenmajors Ferdinand von Schill, der auf eigene Faust Torheit" am 28. April 1809 zum Kampf gegen Napoleon auszog, hat der Tu-genbbunb nicht veranlat, auch nicht untersttzt, wiewohl der ehemalige Freischarenfhrer von Pommern ihm als Mitglieb angehrte. Nach einem erfolglosen Zuge durch Nordbentschlanb bte der von heier Vaterlanbs-liebe glnhenbe, aber erblenbete Mann seine Unbotmigkeit gegen den König und seine heilige Torheit" durch den Helbentob im Straenkampfe zu Stralsund (31. Mai 1809). Wer von seinen Getreuen ttt Gefangenschaft fiel, wanderte als Straenruber" auf die Galeeren, eis Offiziere, mehr Jnglinge als Männer, wurden zu Wesel erschossen (16. September 1809), verehrungswrdige Erstlingsopfer edelster, aber irregeleiteter Liebe zum Vaterlaube. Emen weniger schmerzlichen, wenn-Zug des g^ich auch erfolglosen Ausgang hatte der Krieg" des Herzogs Fried-'H-"rich Wilhelm von Brauuschweig-Oels. Er, der Sohn des bei Auer-stbt tblich verwnnbeten Felbherrn, schlo sich mit einem kleinen, selbstgeworbenen Heere von etwa 2000 Mann den sterreichern an, setzte nach dem Wasfenstillstanb von Znaim als Reichssrst den Krieg gegen den Ruber seines Herzogtums fort und schlug sich glcklich, den^Weg der seine Hauptstabt nehmenb, bis an die Wesermnbung durch. In Elsfleth nahmen englische Schiffe ihn und seine Schwarze Schar" auf (7. Aug.), die nun in der beutsch-euglischen Legion auf der Pyrenenhalbinsel gegen die Franzosen focht, bis ihnen der Freiheitskrieg von 181-3 die Heimkehr gestattete. Verliefen btefe Besreiungsversnche auch unglcklich, fo muten sie Annexionen doch, wie die Erhebung der Spanier und der Tiroler, beu Despoten als mat-Dieons. sftequngen des Volksgeistes gegen seine Herrschaft vor weiterer Knebelung und neuen Gewaltfchritteu warnen. Fr seine Politik aber gab es keinen Stillstanb, kein Zurck. Am 17. Mai 1809 hatte er den Kirchenstaat ausgehoben und lie Papst Pius Vii., der ihn mit dem Banne belegte, in Gesangenschast abfhren. Dann verwandelte er das Erzbistum Mainz in das Groherzogtum Frankfurt als knftiges Erbe fr Eugen Beauharnais. Als fein Bruder Ludwig die Kroue von Hollanb (1. Juli 1810) nieberlegte, weil die Steuerlast und die Festlaubsperre das Laub zugrunbe richteten, verleibte er es dem franzsischen Reiche ein. Das gleiche Schicksal hatten Dlbenburg und das ganze norddeutsche Gebiet von Wesel bis Lbeck (Dezember 1810). Der Riesenstaat umfate jetzt 130 Departements und dazu drei Vasallenstaaten, von denen Preußen die schwersten Fesseln trug und dennoch allmhlich bte innere Kraft wiebergewann. sie zu sprengen. Am Tag vor dem Christabenb 1809 war die knigliche Familie, auf Napoleons Drngen, wieber nach Berlin zurckgekehrt; Harbenberg ergriff von neuem das Staatsruder. Das war die letzte Knigin politische Freude fr die Knigin, welche Preuens Unglck vielleicht am + uschwersten empfunden hatte. Am 19. Juli 1810 starb Luise, ein guter 1810. Engel fr die gute Sache", zu Hohenzieritz (Mecklenburg-Strelitz).

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 103

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die franzsische Revolution. 103 Trotz zweimaligen Vordringens bis in das Herz Deutschlands in den Jahren 1795 und 1796 fhrten die franzsischen Generale Jonrdan, Pichegru und Moreau den Krieg gegen die sterreicher nicht glcklich. Erzherzog Karl, der Brnder des Kaisers Franz Ii., warf Jonrdan erst der die Lahn bei Wetzlar und dann, als dieser von neuem bis nach der Oberpfalz vorrckte, durch die Siege bei Amberg und bei Wrzburg 2i^bflru8nb (1796) abermals zurck der den Rhein, worauf auch der in Bayern ein- Wrzburg gefallene Moreau den Rckzug der den Schwarzwald antrat. Im sol-genden Jahre brachen die Franzosen wieder in Deutschland ein; doch fiel die Entscheidung nicht hier, sondern auf oberitalischem Boden durch Na-poleon Bonaparte. Frankreichs grter Feldherr war kein Franzose von Geburt, sou- sonaparte. dern ein Korse, dessen Heimatsinsel erst 1768 durch Kauf aus den Hnden der Republik Genua in die Frankreichs kam. Als Sohn des Advokaten Carlo Buonaparte und der fchnen Ltitia Ramolino zu Ajaccio am 7. Januar 1768 geboren, erhielt er 1779 auf der Kriegsschule zu Brienne eine knigliche Freistelle, weil fein Vater als feinen Geburtstag den 15. August 1769 angab, so da er als geborener Franzose erschien. Im Jahre 1784 siedelte er in die Pariser Kriegsschule der und zeigte sich als wibegierigen, von Ehrgeiz erfllten Schler, dem aber Ver-schlossenheit und Selbstsucht keine Freunde erwarben. Als Offizier bewies. er in den ersten Jahren der Revolution so wenig Zucht, da er während eines Urlaubs an einem Ausstand Korsikas gegen Frankreich teilnahm; dann stellte er als Anhnger Rousseaus sich auf die Seite der Jakobiner und ward mit seiner Familie von seinen Landsleuten gechtet. Der Gunst seines jakobinischen Landsmannes Salicetti verdankte er es, da sein eigenmchtiges Fernbleiben von seinem Regiment ihm nicht schadete. Als junger Artilleriekapitn machte er sich 1793 um die Unterwerfung Avignons verdient, wurde wie andere Gnstlinge des Konvents rasch zum Obersten befrdert und nach dem Fall von Toulou zum Brigadegeneral ernannt. Robespierres Sturz ri ihn beinahe mit; aus kurzer Haft wieder entlasten, erhielt er den Abschied, als er sich weigerte, die Fh-rung im Krieg gegen die Vendee zu bernehmen (1795). Schon nach einem Monat kam er wieder zu Gnaden beim Konvent und durch die Gunst des Direktors" Barras zum nchsten Ziel seiner Wnsche. Als er nmlich den Oktoberaufstand in Paris niedergeworfen hatte und die Witwe des guillotinierten Generals Be an Harnais, die fchne Kreolin Josephine Tascher de la Pagerie, welche sich der Gunst Barras' er-freute, die Mutter Eugens Beauharnais und seiner Schwester Hortense, zur Gattin nahm (9. Mrz 1796), Josephine war am 33. Juni 1763 geboren, gab aber 1767 als Geburtsjahr an bertrug ihm das Direktorium den Oberbefehl der die italienische Armee, der seinen Eharak-Feldherrnrnhm begrndete. In Selbstsucht und Herrschbegier ein echtes Napoleons.
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