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1. 2 - S. 53

1913 - Grünstadt : Riedel
53 Gleichzeitig trat aber ein neuer Faktor der Entwicklung des Schyrenstaates hindernd in den Weg, das Ausdehnungsbestreben der jungen Habsburger Monarchie, die mit eifersüchtigem Neide nicht nur jeden Machtzuwachs ihres westlichen Nachbars zu hindern suchte, sondern von Inn und Iller aus auch Vorstöße auf das nachbarliche Gebiet bis in das Zeitalter Max Josephs Iv. herein beharrlich plante. Von Gammelsdorf bis Campo Formio und Luneville blieb Bayern das Ziel des ländersüchtigen Eigennutzes seitens des öster- reichischen Nachbars. Wohl suchten tüchtige Regenten die geteilten Kräfte zusammen- zufassen. Das Primogeniturgesetz Albrechts des Weisen vom Jahre 1506 machte den Erbteilungen ein Ende. Aber Bayern war bereits rings umklammert, eine Ausdehnung seines Gebietes nicht mehr möglich; nur auf dem Wege innerer Erstarkung konnte es wieder zu höherer Geltung gelangen. Hier wirkten aber die religiösen Wirren im Reiche hemmend, lähmend ein. Die Glaubensspaltung zwar wußte man den Landen an der Donau fernzuhalten. Nicht aber war es möglich auch den Nöten des furchtbarsten Krieges zu entgehen, den beklagenswerte Leiden- schaft entzündet. Unsägliches Unheil, Jammer und Elend aller Art mußte Bayern über sich ergehen lassen, und dennoch ging es in Macht und Ansehen gestärkt aus den dreißigjährigen Kriegswirren hervor. Das kam daher, daß einer der ausgezeichnetsten Beherrscher Bayerns, wohl einer der größten Wittelsbacher, seine Geschicke lenkte, Maxi. Ihm verdankte der Kaiser seinen Sieg. „das deutsche Reich die Aufrechterhaltung seiner Verfassung und Bayern die Erwerbung der Kur würde, 1623, samt dem Besitz der Oberpfalz, 1628." Nochmals bedurfte die habsburgische Monarchie der Unterstützung des neu gekräftigten Kurfürstentums, als die türkische Ueberflutung ihr den Untergang drohte. Auf den Wällen Belgrads verdiente sich Max Ii. Emanuel die Ansprüche auf den Dank des Hauses Oester- reich, der nachmals auf dem Blutfelde von Sendling und in zehn- jähriger beispiellos harter Bestrafung bayrischer Untertanentreue so seltsam vergolten wurde. Das 1777 erfolgte Aussterben des Zweiges der wittelsbachischen Familie, den Kaiser Ludwig der Bayer begründet hatte, führte der pfälzischen Linie des Herrscherhauses den Besitz des gesamten pfalz- bayrischen Gebietes zu, nicht ohne neue Ansprüche des österreichischen Nachbarn, welche zum bayrischen Erbfolgekrieg führten, die Bayern einen Teil seines Gebietes, das Jnnviertel, kostete. Leider kam der neue Herr, der Kurfürst Karl Theodor, jenen Gelüsten Oester- reichs so sehr entgegen, daß er Bayern sogar gegen die österreichi- schen Niederlande zu vertauschen bereit war. An dem kräftigen Widerspruch der nächsten Tronerben, der Herzoge von Zweibrücken,

2. 2 - S. 54

1913 - Grünstadt : Riedel
54 scheiterte dieser Plan. Mittlerweile entluden sich die Wetterstürme der französischen Revolution auch in den Ländern rechts des Rheins, nachdem das linke Rheinufer bereits von den Franzosen besetzt war. Bayern, an der Seite der Habsburger fechtend, wurde gleichfalls von feindlichen Armeen überschwemmt. Die Waffenbrüderschaft sollte im Frieden von Campo Formio, 1797, dadurch vergolten werden, daß Oesterreich sich von den französischen Machthabern ein Stück bayrischen Besitzes bis zum Inn abtreten ließ, was tatsächlich nur durch den aufs neue ausbrechenden Krieg verhindert wurde. Unterdes hatte am 12. März 1799 nach dem Tode Karl Theo- dors der Herzog von Zweibrücken, Max Iv. Josef, als neuer Kur- fürst seinen Einzug in Müchen gehalten. Roch hielt er an der Seite Oesterreichs aus. Als aber im Frieden zu Lüneville sein Waffen- gefährte um sich schadlos zu halten die bayrische Pfalz an Frank- reich abtrat ohne sich um des Besitzers Protest zu kümmern, da er- kannte der Kurfürst, daß Kaiser und Reich ihn und sein Land im Stiche ließen und daß Bayerns Selbständigkeit nur durch den An- schluß an Frankreich zu retten sei. So sehen mir fortan die Bayern als Verbündete der Franzosen, bis das große Jahr der Befreiung alle deutschen Stämme zu gemeinsamem Werke einigte. Für Bayern war aber durch das Freiwerden aus der Um- klammerung seines östlichen Nachbarn eine Zeit neuen Wachstums gekommen. Die verschiedenen Friedensschlüsse brachten einen erheb- lichen Länderzuwachs und am 1. Januar 1806 folgte die bedeutsame Erhebung zum Königreich. Damit waren die Grundbedingungen zu der Machtfülle gegeben, die unser Vaterland gegenwärtig besitzt. Im Jahre 1816 erhielt König Max I. die linksrheinische Pfalz mit seinem eigentlichen Stammland Zweibrücken zurück. Da- mit waren die Ländererwerbungen Bayerns abgeschlossen. Aber die innere Kraftentfaltung begann nun erst recht sich zu regen, als mit Einführung der Verfassung, 1818, der Weg frei wurde zur Betätigung aller Kräfte im Staate und als Bayerns Könige, jeder an seinem Teile, durch Werke der Volkswohlfahrt, der Bildung und Gesittung, allem redlichen Streben Raum zur Betätigung gaben. Die deutsche Gesinnung Ludwigs I. und Max Ii. half die nationale Einigung Deutschlands vorbereiten, welche Ludwig Ii. direkt herbeiführte und welcher unser unvergeßlicher Regent Luitpold die treueste Stütze war. Künste und Wissenschaften fanden unter diesen für alles Große, Schöne und Gute begeisterten Fürsten eine wahrhaft königliche Förderung. Der Ausbau des Unterrichtswesens, die Anlegung eines weitgespannten Netzes von Eisenbahnen, Telephon-, Telegraphen- und Posteinrichtungen, die allen Ständen von Segen sein sollten, hoben Bayern geistig und wirtschaftlich aus die Höhe, welche es als zweitführender Staat des neuen Reiches einnehmen muß. Freiheitliche Einrichtungen auf dem Gebiete des Rechtswesens

3. 1 - S. 71

1912 - Grünstadt : Riedel
71 neues Bayern, aber auch die Herrschaft der kleineren pfälzischen Fürsten erlag dem gewaltigen Ansturm der Revolutionsmänner. Die Franzosen waren seit 1796 die Herren der Pfalz. Was ihre Bewohner von nun an all die langen Kriegsjahre hindurch an Lasten und Abgaben, Einquartierungen und Exekutionen zu tragen hatten, liegt in Bergen von Kriegsrechnungen, Kriegs-- schuldenverzeichnissen, Briefen und anderen Schriftstücken in den Gemeindearchiven vergraben. Und nicht genug damit, daß unsere Bauern die schwersten materiellen Opfer brachten, ihre Söhne wurden noch dazu in die französischen Regimenter gesteckt um auf fremden Schlachtfeldern zu verbluten. Krankheit und Mißwachs vergrößerten noch den allgemeinen Jammer. Aber auch die Reichstruppen im Vereine mit den russischen Kosaken und Kalmüken hausten 1814/15, als ob sie in Feindesland ständen. Das Jahr 1816 stellte unsere Pfalz wieder unter bayrische Herrschaft. Ein denkwürdiges und freudiges Ereignis! Aber der Wiener Kongreß hatte die einst so herrliche Pfalzgrafschaft zerrissen und zerstückelt. Baden, Hessen und Preußen teilten sich in die ge- segnetsten Strecken pfälzischer Erde. Rur ein Teil des linken Rheinufers kam an das Haus Wittelsbach zurück, abgetrennt vom Mutterlande, den mächtigen französischen Nachbarn so nahe gerückt, daß deren Begehrlichkeit immer wieder erwachen mußte, wie dies in den folgenden Jahrzehnten auch stets wieder geschah. Aber der Genius des deutschen Volkes, der damals in trauern- der Knechtsgestalt an unseren heimatlichen Hütten vorbeiging, er rauschte einige Jahrzehnte später mit stolzem Flügelschlage nach Westen. Wir sahen ihn, wir spürten seiner Flügel Wehen; auch die Söhne unserer Heimat folgten seinem Siegessluge, und sie setzten Gut und Blut ein für das neue große, geeinte Vaterland, das nun auch die vielgeprüfte Pfalz am Rhein umfängt mit seinem mächtigen Schutz. Möge unserer schönen Heimat nie mehr die Sonne des Friedens untergehen und Gedeihen walten über ihren blühenden Fluren! Die Geschichte ist eine gute, sie ist die beste Lehrmeisterin. Möge sie uns lehren die Heimat zu lieben. Denn wir halten es mit Fontanes Ueberzeugung, der seinen „König Jakob" zu „Dou- glas" sprechen läßt: „Der ist in tiefster Seele treu, Der die Heimat liebt wie Du."

4. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 191

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
191 Inseln beträgt 19 Millionen. Man theilt Italien in Oben, Mittel- und Uuteritalien ein. In Oberitalien ist Mailand, mit 130,600 Einwohnern, die Hauptstadt von denjenigen italienischen Staaten, die zu dem österreichischen Kaiserthum gehören. Turin ist die Hauptstadt von denjenigen Antheilen, die dem Könige von Sardinien in Italien angehören; ste ist zu» gleich die Residenz deö Königreichs von Sardinien und zählt 76,660 Einwohner. In Mittelitalien ist Rom die Hauptstadt des päbstlichen Gebiets mir 106,666 Einwohnern und 360 Kirchen. In Unteritalien ist Neapel die Hauptstadt und Residenz des Königs gleichen Namens, mit 346,600 Einwohnern. Sie ist fast die schönste Stadt von Europa. In diesem Königreiche liegen zwei feuerspeiende Berge, der Vesuv und der Aetna. Die Republik Schweiz oder Helvetien, ein kleines, bergiges Land, gränzt gegen Mitternacht und gegen Morgen an Teutschland, gegen Mittag an Italien, und gegen Abend an Frankreich. Dieses Land besteht aus zwei und zwanzig Kantonen. Die merkwürdigsten Städte sind: Bern mit 13,666 Einwohnern; Zürch mir 10.060 Einwohnern; Basel mit 15,000 Einwohnern; Genf mit 20,606 Einwohnern. In der Schwei; findet man viele Fa» bnken. An Getreide und Salz ist Mangel. Dieses Land har schöne Alpen. Das Königreich der Niederlande, gränzt gegen Morgen an Teutschland, gegen Mittag an Frankreich, gegen Abend und Mitternacht an das Meer und zwar an die Nordsee. Dieses Land hat schönes Rindvieh, Obst, W4n, Getreide, Eisen, Blei, Kupfer und Marmor rc. Brüssel ist die Haupt- und Residenzstadt des König- reichs mit 70,000 Einwohnern. Amsterdam ist aber die größte Stadt, die am Meer liegt und 200,000 Einwoh- yer zählt.

5. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 113

1878 - München : Oldenbourg
81. Max Emanuel, Kurfürst von Bayern. 113 überfielen sie das türkische Lager, und in 3 Stunden war der dreimal überlegene Feind in die Flucht geschlagen (12. Septbr. 1683). 6. Max Emanuel vermählte sich mit der Tochter Leo- polds, Maria Antonia, und war nun auch in den folgenden Jahren ein treuer Bundesgenosse und eine feste Stütze des Kaisers im Kampf gegen die Türken. Im Jahre 1687 erfocht Max Emanuel einen glänzenden Sieg bei Mohdcs in den Niederungen der Donau und Drau. Das ganze türkische Lager insbesondere das prachtvolle Gezelt des Grosswesirs mit allen Kostbarkeiten fiel in die Hände der Bayern, von welchen es zuerst erstürmt worden war. Von diesem Tage an hatten die Türken gewaltige Furcht vor dem Bayern- fürsten ,,dem Blauen König“, wie sie ihn nannten, und vor seinen tapferen Scharen. 7. Im folgenden Jahre eroberte Max Emanuel die Festung Belgrad, und damit waren nun die Türken für alle Zeit unschädlich gemacht. Wohl zog sich der Krieg noch an 11 Jahre hin; allein die deutschen Grenzen wurden von den Türken nicht mehr überschritten! 8. Viel Blut war in den Türkenkriegen geflossen. Bayern allein hatte 30000 Mann verloren. Aber wer kann berechnen, welche Opfer an Gut und Blut es gekostet haben würde, wenn die Türken vor Wien gesiegt hätten! 9. Kaum war der Feind von der Ostgrenze des Reichs abgeschlagen, so zog ein neuer im Westen heran. Die Fran- zosen überfielen die Pfalz und machten dieselbe zu einer Wüste. „Die Pfalz muss niedergebrannt werden,“ hatte der verruchte Minister Ludwigs Xiv., Louvois, gesprochen und — es geschah. Im Januar 1689 schickte der General Melac von Heidelberg aus seine Reiter in die Ortschaften, liess sie plündern, in Brand stecken und die Einwohner in kaltblütiger Unmenschlichkeit misshandeln und niedermachen. Halb nackt im strengsten Winter wurden sie von Haus und Hof verjagt und nicht einmal die Flucht war den Unglücklichen gestattet, ausser nach Frankreich. Das härteste Schicksal aber traf die Städte Worms und Speier; erstere Stadt wurde am 15. Juni angezündet; es blieb an ihr nur der Dom ver- schont. Speier ward am 31. Mai 1689 in Brand gesteckt, und am 2. Juni beleuchtete die Sonne nur noch rauchende Trümmer, wo noch vor zwei Tagen eine blühende Stadt gestanden. Acht Kirchen und mehr als 800 Häuser lagen im Schutte! Selbst die alten Gräber der deutschen Kaiser wurden aufgewühlt und geschändet! — Wahrlich, Frankreich hat i. J. 1870/71 nur einen kleinen Teil der Leiden erduldet, welche es unserm Vaterlande Jahrhunderte hindurch zu- gefügt hat. Fischer, Lesebuch. B. 8
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