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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 163

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Der Dreißigjährige Krieg 1618 — 48. 163 So geschah es, daß der Katholizismus, gekräftigt durch den Jesuitenorden und das Tridentinum, große Fortschritte machte. Am Mederrhein und in Westfalen erfolgte die Gegenreformation. In noch höherem Grade war das der Fall unter der Regierung Rudolfs Ii. 1576 — 1612, der, von den Jesuiten in Spanien erzogen, trübsinnig, in wissenschaftliche Liebhabereien und alchimistische Träumereien vertieft, willenlos und eigensinnig, sich von seiner streng katholischen Umgebung leiten ließ. Im Erzbistum Köln wurden alle reformatorischen Regungen ausgerottet. Ein Streit im Straßburger Stift endete zu Ttngunsten der Protestanten. Erzherzog Ferdinand, Rudolfs U. Vetter, führte in Steiermark, Kärnten und Krain die Gegenreformation durch (1600 wurde der große Astronom Johannes Kepler aus Graz a. d. Mur vertrieben). Als schwere Vergewaltigung empfanden die Protestanten das Vorgehen des eifrig katholischen Herzogs Maximilian von Bayern gegen die protestantische Reichsstadt Donauwörth, wo die Prozession des katholischen Klosters gestört worden war (1606 — 8). Daher und infolge von Streitigkeiten über die Zulässigkeit der Einziehung geistlicher Güter traten (1608) zu Ahausen in Ansbach unter der Führung Friedrichs Iv. von der Pfalz fünf kleinere protestantische Fürsten zur Union zusammen. Ihr gegenüber bildete sich (1609). die viel stärkere katholische Liga unter Maximilian von Bayern. Zwischen beiden Parteien schien der Krieg ausbrechen zu sollen über die Jülichsche Erbfolgefrage. Am Mederrhein war ein stattlicher Staat entstanden, der sich aus folgenden Gebieten zusammensetzte: 1. dem Herzogtum Jülich zu beiden Seiten der Roer, eines rechtsseitigen Nebenflusses der Maas, 2. dem Herzogtum Kleve zu beiden Seiten des Niederrheins mit Kleve und Wesel, 3. dem Herzogtum Berg auf der rechten Rheinseite mit Düsseldorf, 4. der Grafschaft Mark im Gebiet der Ruhr, 5. der Grafschaft Ravensberg zwischen der oberen Ems und der mittleren Weser mit Bielefeld. Als Herzog Johann Wilhelm 1609 kinderlos starb, machten auf diese Länder Anspruch die beiden protestantischen Fürsten Johann Sigismund von Brandenburg 11*

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 193

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Fünfte Periode. Von 1517 —1648. 193 1524—1525 Bauernkrieg. Die zwölf Artikel. Mederlage der thüringischen Bauern (Thomas Münzer) bei Frankenhausen, der süddeutschen bei Königshofen. Luther in Verbindung mit den deutschen Fürsten. 1525 Einführung der Reformation in Preußen durch Her- zog Albrecht (Vertrag von Krakau). Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Schlacht bei Pavia (1525). Friede zu Madrid. 1526 Erster Reichstag zu Speier. Errichtung von Landes- kirchen. Philipp v. Hessen, Johann v. Sachsen. 1526 Niederlage und Tod Ludwigs H. bei Mohäcs gegen Suleiman H. Böhmen und ein kleiner Teil Ungarns an Ferdinand, Karls V. Bruder. Zweiter Krieg Karls V. mit Franz I. Plünderung Roms. „Damenfriede“ zu Cambrai (1529). 1529 Zweiter Reichstag zu Speier. Protestanten. Ergebnisloses Religionsgespräch Luthers mit Zwingli (geb. 1484 zu Wildhaus, Pfarrer in Grlarus, später in Einsiedeln, 1519 in Zürich, f 1531 bei Kappel) zu Marburg. 1530 Reichstag zu Augsburg. «Augsburgische Konfession. Stiftung des Schmalkaldischen Bundes (Johann Friedrich von Sachsen und Philipp von Hessen). 1532 Nürnberger Religionsfriede. Herzog Ulrich, in Württemberg wieder eingesetzt, führt die Reformation ein. 1534—1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann von Leiden). Münster wieder katholisch. Revolution des Jürgen Wullenwever in Lübeck. Dritter Krieg Karls V. mit Franz I. Waffenstillstand zu Nizza. 1539 Einführung der Reformation im Herzogtum Sachsen (Heinrich) und in Brandenburg (Joachim H.). Brettschneider, Hilfsbuch f. Seminare. Ii. 3. Aufl. 13

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 136

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Fünfte Periode. Von 1517—1648. — Erster Abschnitt. Von 1517 — 1555. schlag, bis der Sieg Pescaras und Frundsbergs bei Pavia und die Gefangennahme Franz’ I. 1525 Karl eine großartige Stellung gab. Im Frieden von Madrid verzichtete Franz 1526 auf alle Ansprüche in Italien und Burgund. b) Der erste Speierer Reichstag 1526 und seine Folgen. Sogleich nach dem Madrider Frieden war Karl entschlossen gegen die Ketzerei in Deutschland vorzugehen. Hier hatten sich die Parteien zu dem katholischen Dessauer und dem evangelischen Gotha-Torgauer Bündnisse zusammengeschlossen; zu jenem gehörten Georg von Sachsen, Joachim L von Branden-burg, Albrecht von Mainz, Erich und Heinrich von Braunschweig; zu diesem Philipp von Hessen, Johann von Sachsen, später auch andre Reichsstände, darunter Magdeburg. Aber des Kaisers Absicht wurde sogleich vereitelt, da Franz I. einen neuen Krieg plante und es dem durch Karls große Stellung besorgt gemachten Papst Clemens Vh., einem Vetter Leos X., gelungen war, einen großen Bund gegen ihn zustande zu bringen; zugleich rückten die Türken unter Suleiman H. gegen Ungarn. So faßte 1526 der Reichstag zu Speier einen aufschiebenden Beschluß: bis zu einem allgemeinen Konzil sollte ein jeder Leichsstand also leben, regieren und sich halten, wie er solches „gegen Gott und kais. Maj. hoffet und vertrauet zu verantworten.“ Wenn dieser Beschluß auch nicht die gesetzliche Grundlage der Entstehung deutscher Landeskirchen ist, so begann doch nun tatsächlich ihre Organisation. Die Territorialfürsten wurden die obersten Bischöfe ihrer Landeskirchen, es erhielt also ihre fürstliche Gewalt eine bedeutende Stärkung. Pfarrer und Superintendenten wurden vom Staate ernannt; die Kirchengüter wurden säkularisiert. Der an politischer Begabung und Frische des Geistes seine Standesgenossen überragende Philipp von Hessen, Johann von Sachsen, Herzog Albrecht von Preußen, der 1525 mit Polen den Vertrag von Krakau schloß und das Ordensland säkularisierte1, waren die ersten größeren Fürsten, die die Reformation einführten. 1) Die katholisch bleibenden Ritter gingen nach Mergentheim a. d. Tauber. 1805 im Preßburger Frieden zum erblichen österreichischen Gut erklärt und 1809 von Napoleon aufgelöst, wurde der Orden 1834 als ein österreichisches geistlich - militärisches Institut reorganisiert.

4. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. uncounted

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
tffcrfftg der ghttpaubfuttg 6es ggatfenijmtfes in $aite a. b. g>. Teil Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte auf höheren Lehranstalten. Von Harry Brettschneider, Direktor des Königl. Hafen - Gymnasiums zu Königsberg i. Pr. Tmi Tr ^escti?ht® des Altertums. (Lehraufgabe' der Quarta.) geb. Ji 1,30. leu H. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters. _ .. Ttt (Lehraufgabe der Untertertia.) geb. ji \ 30. Teil Iii. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis auf Friedrich den Großen. (Lehraufgabe der Obertertia.) geb. ^ 1 30. Teil Iv. Deutsche und preußische Geschichte von Friedrich dem Großen Tt bis zur Gegenwart. (Lehraufgabe der Untersekunda.) geb. Jtl.30. leu V. Geschichte des Altertums nebst einem Anhänge: Einiges aus der griech „ .. _ r™' Literaturgeschichte. (Lehraufgabe der Obersekunda.) geb. Ji 2,10'. leil Vi. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden (Lehraufgabe der Unterprima.) geb. ^2,10. Teilvii. \ om Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart. (Lehraufgabe der Oberprima.) geb b jt 2,10. Biettschneider, Harry, Wiederholungstabellen für den Unterricht in der Geschichte. steif brosch. J& 0,40. Eingeführt in den Provinzen Brandenburg, Hannover, Ostpreußen, Pommern, Posen, Sachsen, Westpreußen, sowie in den Königreichen Sachsen und Württemberg, im Großherzogtum Mecklenburg, in den Herzogtümern Braunschweig, Sachsen -Altenburg, Sachsen - Coburg - Gotha, in Schwarzburg-Rudolstadt, Bremen und Hamburg sowie in Rumänien, Rußland und in der Schweiz. Aus Rezensionen. Alle bisher besprochenen Werte dieser Stufe überragt das Hilfsbuch von H. Brettschneider an wissenschaftlichem und pädagogischem Werte bedeutend. Rethwischs Jahresberichte über höheres Schulwesen. ettschneiders Arbeit/piuß in jeder Beziehung empfohlen werden, es ist sein l eines der besten, ^flie^ in den letzten Jahren erschienen sind. 0 ' Neue Jahrbücher für Philologie. ßhneider, Harry, Zum Unterricht in der Geschichte vorzugsweise in en oberen Klassen höherer Lehranstalten. Ein Nachwort zu meinem 8 Hilfsbuch“. ji 1 _____________________________________________________________ s Geschichtliches Hilfsbuch c Lehrerseminare, Höhere Lehrerinnenseminare und Studienanstalten. Von Harry Brettschneider, Direktor des Königl. Hufen-Gymnasiums in Königsberg i. Pr. Teil: Geschichte des Altertums. 2. Auflage. geb. Ji 1,60. Teil: Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden. 2. Aufl. geb. Ji 2,10. Teil: Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart. 2. Auflage, geb. Jt 2,40. Iii. Bs78$10714324

5. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 21

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Frankreich unter Ludwig Xiv. und seine Vorherrschaft in Europa. 21 maßlose Forderungen gestoßen. Da trat 1710 ein Umschwung zu seinen Gunsten ein: 1. in England wurde das Whigkabinett und Marlborough gestürzt, und die neue Toryregierung (Boling-broke) wollte den Frieden; 2. in Spanien erfolgte ein Umschlag zugunsten Philipps; 3. die Niederlage Schwedens im Nordischen Kriege (§ 22b/) lenkte die Aufmerksamkeit und Sorge zunächst der norddeutschen Fürsten (Preußens) dorthin. Dazu starb 1711 Josef I. ohne männliche Nachkommen. Sein Nachfolger, auch im Kaisertum — er regierte als Karl Vi. von 1711 — 40 —, wurde nun sein Bruder Karl. Damit fiel für seine Yerbündeten jeder Grund zu Fortsetzung des Krieges. So schlossen Frankreich, England, Holland, Preußen, Savoyen, Portugal 1713 den Frieden zu Utrecht unter folgenden Bedingungen: 1. Spanien und die Kolonien soll Philipp Y. behalten, die spanische Krone mit der französischen aber nie vereinigt werden; die Niederlande und die spanischen Provinzen in Italien - -j.* kommen an Österreich; das während des Krieges von den Engländern eroberte Gibraltar verbleibt ihnen. 2. Frankreich erkennt die Thronfolge des Hauses Hannover in England an und tritt an diese Macht die Hudsonsbailänder, Neuschottland * und Neufundland ab. 3. Holland erhält eine Reihe fester Plätze. 4. Preußen erlangt die allgemeine Anerkennung seiner Königswürde und die Bestätigung der Besitzergreifung der Grafschaften Mörs und Lingen (1702) und des Fürstentums Neuchätel (1707) als der ihm zugefallenen Teile der oranischen Erbschaft nach dem Tode Wilhelms von Oranien (1702), sowie das ehemals spanische Oberquartier Geldern. 5. Der Herzog von Savoyen erhält das Königreich Sizilien, das (1720) an Österreich gegen Sardinien abgetreten wurde; nunmehr gab es ein Königreich Sardinien. Da der Yersuch des Kaisers den Krieg fortzusetzen unglücklich endete, schloß er zu Rastatt und das Reich zu Baden (Aargau) mit Ludwig Xiy. 1714 Frieden: die Bestimmungen des Utrechter Friedens wurden anerkannt und die Kurfürsten von Bayern und Köln wiederhergestellt. So war das Übergewicht Frankreichs endgültig gebrochen, die Machtstellung Österreichs und Englands ver-

6. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 87

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Die Revolution in Frankreich 1789 — 1799. 87 ß) Der Feldzug von 1792. Der verunglückte Einbruch in Belgien (April) zeigte den schlechten Zustand der französischen Revolutionsheere. Nichtsdestoweniger endete der Feldzug von 1792 für das monarchische Europa unglücklich. Das lag 1. an der störenden Einwirkung der polnischen Frage, die ein ernstes Zusammenwirken von Österreich und Preußen ausschloß; 2. an der ungeeigneten Persönlichkeit des Oberfeldherrn der Verbündeten Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig, des Neffen des Helden im Siebenjährigen Kriege, und an der Zerfahrenheit im Hauptquartier, in dem sich auch Friedrich Wilhelm Ii. befand; 3. an dem Irrtum der Verbündeten, die Bevölkerung Frankreichs werde ihnen zufallen; das Koblenzer Manifest steigerte vielmehr die revolutionäre Erbitterung. Karl drang durch die Ardennen in die Champagne ein, begnügte sich aber mit der nutzlosen Kanonade von Valmy (w. von der oberen Aisne) und trat den Rückzug an (Ende Sept.). Auf ihm litten die Truppen durch das schlechte Herbstweiter und durch Krankheiten unsäglich. Von dieser „Campagne in Frankreich“ ging in der Tat „eine neue Epoche der Weltgeschichte aus“ (Goethe)1. Custine besetzte Speier, Worms und Mainz; die geistlichen und weltlichen Landesherren flüchteten; ein revolutionärer Rausch bemächtigte sich, während sonst unsere großen Dichter und Denker von ihrer anfänglichen Begeisterung für die Revolution längst geheilt waren, eines Teiles der rheinischen Bevölkerung. Mit leichter Mühe besetzten die Franzosen Savoyen und Nizza, womit der Krieg gegen König Victor Amadeus von Sardinien begann (das Königreich Sardinien bestand aus der Insel Sardinien, Savoyen und Piemont; vgl. § 19/?). Im Nov. schlug Dumouriez die Österreicher bei Jemappes (ö. der obern Schelde) und eroberte ganz Belgien. Nun wurde der Krieg durch den Anschluß Englands, Hollands und Spaniens an die Verbündeten (§ 77) zum europäischen (§ 81). -frnm&nv, 1) Für die französischen Truppen hatte Kouget de l’Isle den „Schlachtgesang der Rheinarmee“ gedichtet, den die Pariser, da sie ihn zuerst von Marseiller Freiwilligen singen hörten, Marseillaise nannten.

7. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 161

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
■Vt N jlk Is . Jfr^ia. nvf\ 6 e4^vym >V\ * v.-\ '« \agjf t(r -o - (A'^ j x -Jett > /. ^7*^ Wj o iß jfav'f u-%> / >v, ^ /-4 ' - cs*h. \ ^ '/ Vy Iv~ 016 Gr&ndlmg des Königreichs Italien und des Deutschen Reiches 1858-1871 ]61 ; c l 7 ~~ ^----------------^---------’— Die Nachricht von diesem Siege wirkte in Europa erdbeben-artig. Tn der Nacht zum 4. Juli trat Franz Josef an Napoleon Venetien ab und erbat seine Vermittelung, die dieser zusagte. Preußen nahm sie an und begann Verhandlungen; dieses Eingreifen Frankreichs war jedoch ungefährlich wegen dessen mangelnder Kriegsbereitschaft. Zunächst ging der Krieg weiter. Böhmen und Mähren außer Olmütz wurden von den Preußen erobert, ihre Hauptmacht rückte gegen Wien, Benedeks Verbindung mit der Hauptstadt wurde unterbrochen; das königliche Hauptquartier wurde bis Nikolsburg (zw. Brünn und Wien) vor-geeckt; am 22. Juli trat Waffenruhe ein, die um 12 Uhr mittags dem Gefecht bei Blumenau (nw. von Preßburg) ein Ende machte-v/ Whr folgte der Vorfriede von Nikolsburg am 26. Juli. c) Die Friedensschlüsse und der Norddeutsche Bund. Eine § m. zeitlang war König Wilhelm wenig geneigt einem Frieden zuzustimmen, der Österreich und Sachsen ungeschmälert ließ; doch der Einfluß Bismarcks, der alles vermeiden wollte, was ein künftiges Bündnis mit Österreich hindern könnte, sowie die Zustimmung des Kronprinzen zu Bismarcks Anschauungen be-~-*^. stimmten ihn zur Nachgiebigkeit. //. Im Frieden zu Prag $tfgust) zahlte Österreich%Mi^ale??^^ ^ kriegskosten und erkannte an: 1. die preußischen Besitz-«Weiterungen (Annexionen), 2. die Auflösung des Deutschen Bundes und die Neugestaltung Deutschlands. 1. Preußen nahm in Besitz Schleswig-Holstein, Han- , nover Kurhessen, das Herzogtum Nassau und die freie Stadt rankfurt. Dadurch wuchs das Staatsgebiet von 225000 qkm mit 19 y3 Mill. Einw. auf 350000 qkm mit 23 x/2 Mill. Ein w. 2. Die n. von der Mainlinie gelegenen Staaten wurden zu einem Bundesstaat unter Preußens Führung, dem Norddeutschen Bunde, vereinigt; das Großherzogtum Hessen trat ihm mit seinem n. vom Main gelegenen Teile bei. Mit den süddeutschen Staaten wurden besondere Verträge abgeschlossen; sie zahlten Kriegskosten und schlossen im geheimen Schutz- und Trutzbündnisse mit Preußen, in denen sie für den all eines Krieges ihre Streitkräfte unter den Oberbefehl des Königs stellten. Brettschneider, Hilfsbuch f. Seminare Ui 2 Aull '".-W/, A,

8. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 139

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Zeitalter des Julikönigtums 1830 — 1848. 139 teilung eingerichtet, der Verkehr der Bischöfe mit Rom frei-gegeben. Nationale, kirchliche, politische und wirtschaftliche Gärungen erfüllten die ersten Jahre der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. a) Das Erstarken des nationalen Sinnes trat namentlich bei § 113. zwei Gelegenheiten hervor. Als Mehemed Ali von Ägypten mit dem zerrütteten osmanischen Reiche in Krieg geriet (1839), fand er bei Frankreich (Thiers) Unterstütznng, während die ändern Großmächte für den Sultan eintraten. Frankreichs Kriegsdrohung gegen Deutschland (1840) erregte das Nationalgefühl aufs stärkste1, und Friedrich Wilhelm gab ihm bei der Grundsteinlegung zum Ausbau des Kölner Doms (1842) beredten Ausdruck. Die Kriegsgefahr wurde beschworen. Weit wichtiger wurde die schleswig -holsteinsche Frage, die die große deutsche in ihrem Schuße barg. Seit langem strebte die dänische Krone danach, die Elbherzogtümer ihrer Privilegien zu berauben (Ii § 82c) und wenigstens Schleswig („Südjütland“, wie die „Eiderdänen“ sagten) Dänemark einzuverleiben; die Bevölkerung hatte dagegen Verwahrung eingelegt. Da trat zur nationalen noch die Erbfolgefrage. Wenn, wie wahrscheinlich war, mit dem Sohne König Christians Viii. Friedrich die ältere Linie des oldenburgischen Hauses ausstarb, so folgte nach dem dänischen „König-gesetz“ im eigentlichen Dänemark und in Lauenburg die weibliche Linie des Königshauses, Sonderburg-Glücksburg, in Holstein aber die jüngere männliche, Sonderburg-Augus tenburg (Herzog Christian). Die Dänen behaupteten die Geltung des Königsgesetzes auch für Schleswig; die Deutschen bestritten das mit Rücksicht auf die alte Zusage, die Herzogtümer sollten „up ewig ungedeelt“ bleiben (Ii § 82 c). Da erließ Christian Viii. (1846) den „offenen Brief“, in dem er die Gültigkeit des Königsgesetzes für Schleswig betonte, in bezug auf Holstein die Sache zweifelhaft ließ und die „Integrität des dänischen Gesamtstaats“ wahren zu wollen erklärte. Darauf erfolgten Proteste der Herzogtümer, und in Deutschland standen alle Parteien auf ihrer Seite.2 Schleswig - Holstein meerumsch.lu.ngen1 1) Das offenbarte sich in Nik. Beckers Rheinlied: „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein“. Damals entstand auch Schneckenburgers „Wacht ain Rhein“. 2) Chemnitz’ Lied: - -—— , u- _____--U/K0«wtvfä « f

9. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 174

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
^J4~<nts-W' *V</ifan -w. . 174 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Zweiter Abschnitt. Von 1815 —1871. Die Reichsverfassung vom 16. April 1871. Das Deutsche Reich ist ein Bundesstaat und besteht aus 25 Bundesstaaten (den Königreichen Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg; den Großherzogtümern Baden, Hessen, Sachsen-Weimar, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg; den Herzogtümern Braunschweig, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Koburg-Gotha, Anhalt; den Fürstentümern Schaumburg-Lippe, Lippe, Waldeck, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Reuß älterer Linie, Reuß jüngerer Linie; den freien Städten Hamburg, Bremen, Lübeck) und dem Reichslande Elsaß-Lothringen. Für ganz Deutschland besteht ein gemeinsames Indigenat mit der Wirkung, daß der Angehörige eines jeden Bundesstaates in jedem ändern Bundesstaate als Inländer zu behandeln ist. Die Reichsgewalt ist zuständig in den auswärtigen Angelegenheiten des Reiches und im Konsulatwesen, in der Heeresverfassung und im Seewesen, im Eisenbahn-, Post- und Telegraphenwesen, in Zoll- und Handelsangelegenheiten (das Reich bildet ein Zollgebiet) und für die für die Zwecke des Reiches zu verwendenden Verbrauchssteuern, für das Maß-, Münz-, Gewichtsystem und das Papiergeldwesen, für den Schutz des geistigen Eigentums und das Patentwesen, für das bürgerliche Recht, das Strafrecht und das gerichtliche Verfahren, für das Preß- und Vereinswesen. Im Verkehrs-, Steuer- und Heerwesen besitzt Württemberg, in größerem Umfange Bayern gewisse „Reservatrechte u. Die Gesetzgebung wird ausgeübt durch den Bundesrat und den Reichstag. Der Bundesrat besteht aus den Vertretern der Regierungen der Einzelstaaten; in ihm hat Preußen 17, Bayern 6, Sachsen und Württemberg je 4, Baden und Hessen je 3, Mecklenburg-Schwerin und Braunschweig je 2, die übrigen je 1 Stimme (zusammen 58 Stimmen). Preußen hat im Bundesrat ein Vetorecht bei Gesetzesvorschlägen über das Heerwesen und die Kriegsmarine, sowie bei Beschlüssen über Zölle und Verbrauchssteuern. Der Reichstag (397 Mitgl.) geht aus allgemeinen und direkten Wahlen mit geheimer Abstimmung hervor und hat das

10. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 152

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
152 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. —Zweiter Abschnitt. Von 1815—1871. Iy. Die Gründung des Königreichs Italien und des Deutschen Reiches 1858 — 1871. Die nationalen Bestrebungen in Italien and Deutschland, bisher gewaltsam zurückgedrängt, und zwar hier wie dort durch Österreich, gelangten in diesem Zeitraum zum Siege, „nicht durch Majoritätsbeschlüsse und Reden, sondern durch Blut und Eisen“ (Bismarck 1862), in Italien nicht ohne die Hilfe Frankreichs, dessen Macht dadurch auf ihren Gipfel stieg, und später Preußens, in Deutschland ohne fremde Hilfe durch drei Kriege, die in steigender Progression den Erdteil erschütterten. Zugleich wurde ein wirkliches Verfassungsleben, frei von den Überspannungen der Revolution wie den Hemmnissen der Reaktion, lebendig. §128. 1. Die Gründung des Königreichs Italien 1859 — 61. Victor Emanuel und sein Minister Graf Cavour hatten die große Aufgabe Sardiniens nie aus den Augen verloren. Kühn, nüchtern und praktisch, hatte dieser die wirtschaftliche Lage des Landes gehoben und die Herrschaft der Priester gebrochen und schloß mit Napoleon Iii. ein Abkommen, in dem der Kaiser seine Hilfe zur Vertreibung der Österreicher aus Italien und zur Gründung eines italienischen Staatenbundes unter Sardiniens Führung gegen Abtretung von Savoyen und Nizza versprach. Napoleon begann den Krieg mit dem Programm „Italien frei bis zur Adriau. Bei Magenta (ö. vom Tessin) (Mac Mahon) und bei Solferino (w. vom Mincio) wurden die Österreicher geschlagen. Preußen, das Österreichs Forderung, ihm Bundeshilfe zu leisten, klugerweise abgelehnt hatte, trat selbständig auf, bot bewaffnete Vermittelung an und machte das Heer mobil Die Furcht, von ihm in Deutschland überflügelt zu werden, bewog Österreich zu dem Frieden von Villafranca (sw. von Verona); es trat die Lombardei an Napoleon ab, der sie Victor Emanuel gab. Mit diesem Ergebnis aber waren die Italiener nicht zufrieden und nahmen nun ihr Schicksal allein in die Hand; auch die Republikaner, wie Josef Garibaldi (geb. in Nizza), schlossen sich der konstitutionellen Monarchie Victor Emanuels an. Toskana, 16- C
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