Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 95

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
95 a) Das Testament des Groen Kurfrsten. Auf Drngen seiner zweiten Gemahlin hatte der Groe Kurfürst seine Shne aus zweiter Ehe zu Markgrafen ernannt und ihnen die Ein-fnfte bestimmter Lndergebiete zugewiesen. Gleich nach seinem Regierungsantritt erklrte Friedrich das Testament seines Vaters fr ungltig. Im Einverstndnis mit dem Kaiser, dem er 1694 das Schwiebuser Gebiet gegen die Anwartschaft auf O st f r i e s -land wieder abtrat, fand er feine Stiefbrder mit Landgtern, Renten und hohen Staatsmtern ab, doch lie er ihnen den Mark-grafentitel. Auf diese Weise blieben die Erblande ungeteilt. b) Teilnahme an den Kriegen gegen die Trken und Franzosen. Als treuer Vasall untersttzte der Kurfürst den Kaiser im Trkenkrieg mit seinem Heere; die brandenburgischen Truppen, 6000 Mann stark, kmpften mit Auszeichnung in den Schlachten bei (Blankamen (1691) unter Ludwig von Baden und bei Zenta (1697) unter dem gefeierten Helden Prinz Eugen von Savoyen. König Friedrich I. 17011713. Streben nach der knigskrone. Friedrich hatte von feinem Vater ein Land geerbt, grer als manches Knigreich*); dazu konnte er ein Heer aufstellen, wie es nur wenige Fürsten vermochten. Sein Streben ging dahin, feiner Macht den Glanz des kniglichen Namens hinzuzufgen. In diesem Streben bestrkte ihn das Beispiel anderer Fürsten. Sein Vetter Wilhelm Iii. von D r a n t e n erhielt nmlich den englischen Knigsthron, sein Schwiegervater, Herzog Ernst August von Hannover, war Kurfürst geworden und hatte Aussicht, bald König von England zu werden; sein Nachbar, August Ii. von Sachsen, mar von den Polen zum König gewhlt worden. Als Kurfürst stand Friedrich unter dem Kaiser; als solcher ver-mochte er also fr sein Kurland keine Standeserhhung zu erlangen. Er besa aber auerdem Preußen als unabhngiges Be-f i tz t u m ; es konnte also wohl die Knigswrde an dieses Land geknpft und das Herzogtum zu einem Knigreich erhoben werden. Aber auch hierzu wnschte Friedrich die Zustimmung des Kaisers. Am Kaiserhof zu Wien jedoch frchtete man, der krftig emporstrebende Staat in Norddeutschland wrde zu mchtig werden, und *) Der Staat war im Jahre 1700 so groß wie heute Bayern, Wrttem-berg und Baden zusammen.

2. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 97

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
97 Die Regierung, a) Vergrerung des Landes. Treu dem gegebenen Versprechen, half der König dem Kaiser im Spanischen Erbfolgekrieg. 25000 Mann preuischer Truppen kmpften mit ihrem Anfhrer, dem Fürsten Leopold von Dessau, bald unter dem Oberbefehl des Prinzen Eugen von Savoyen, bald unter dem berhmten englischen Anfhrer Marlborough neben kai-serlichen und englischen Soldaten. In den glnzenden Siegen bei Hchst dt und Turin, bei Ramillies, Oudenarde und Malplaquet bewhrten die Brandenburger ihren alten Waffen-rhm. Auch auf friedlichem Wege hat der erste König seinen Lnder-besitz nicht unerheblich erweitert. Er erwarb durch Kauf die Graf-schaft Tecklenburg (1707), und wegen seiner Verwandtschaft mit Wilhelm Iii. von Oranien, der 1702 als König von England starb, erhielt er die Grafschaften Mrs und Lingen (1702) sowie das Frstentum Neuenburg (Neuchatel). b) Zustnde im Innern. Unter Friedrich entfaltete sich in Brandenburg ein reges geistiges Leben, das vom Hofe aus geweckt und gefrdert wurde. In Halle erffnete er noch als Kurfürst eine Universitt, wo der Professor Thomasius zuerst Vor-lestmgen in deutscher Sprache hielt und gegen Folter und Hexen-Prozesse eiferte. In Berlin entstand die Soziett der Wissenschaften (Leibniz) und die Akademie der Knste fr Maler und Bildhauer (Schlter). Erftere wurde veranlat durch den Zusammentritt von Gelehrten, welche zunchst der die Einfh-rung des Gregorianischen Kalenders beraten, dann aber alle Zweige der Wissenschaft pflegen und besonders auch fr die Reinheit der deutschen Sprache sorgen sollten. Zur Frderung der Astronomie wurde in Berlin eine Sternwarte errichtet. Die Stadt selbst lie Friedrich vergrern und durch neue, prachtvolle Gebude ver-schnern. In der herrlichen Strae Unter den Linden" erhob sich das stattliche Zeughaus, welches heute zu einer Ruhmeshalle um-gestaltet ist. Seinem Vater errichtete Friedrich ein Reiter st and-bild, und seiner Gemahlin Sophie Charlotte erbaute er das Lust-schlo Charlottenburg, das bald ein Sammelpunkt fr Knst-ler und Gelehrte war. Von hier aus verbreiteten sich in den oberen Kreisen des Landes feinere Sitten und ein hheres geistiges Streben. Aber die Vorliebe des Fürsten fr Glanz und Pracht in Kleidung und Hofhaltung, die ein Abbild der prunkvollen Festlichkeiten in Versailles mar, die kostspieligen Bauten, die Br. it. K., Leitfaden der Geschichte Iii. 7

3. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. uncounted

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
16. % Kow yfehlcmj Jy Suf^al^ rtwflyltslb tc Groins pujuztek -9 arsdufi ivbun Radam Vetruw jq Sajvfomiff Oppeln**1^ Tgrnxf* Sandek I 'Deutichs Linie \der Babsburg ' ] Spanische Linie / Lande ibravdenbg. Linie} d. Hohenzoll. Frnkische Linie f Lande Albertinische Linie ^ der Wettin. Ernestinlsche ,, / Lande Bayrische Linie\d. Wittelsbach. Pflzische Unie / Lande Oldenb"g.u. Dnemarks Knigl.anteil l d.hauses Holstein-Gottorp f Olderi&g. Herzogl. Anteil) i Geistliche Gebiete I Reichsstdtische Gebiete > Grenze des Rom.-Deutsch. Reiches F. A. Brockhaus' Geogr.-artist. Anstalt, Leipzig.

4. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. uncounted

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
Kartenbeilagen zu den Hilfsbchern fr den Geschichtsunterricht. 'Bassel' r*iiwfj| H<lr<*(orui r/io/r ' 17a3span. Red. von E. Brockmann und J. Ksters. Mnster i. W., Verlag v Frankreich 1 ourbon I Spanien und Sizilien f Lande \ Habsburgische Lande Hannoverach Lande Hohenzouernsche Lande 1 Wettinische Lande I Wittelsbachsche lainde Wrttemberg Ische Lande \ Dnemark (Kimigl. Anteil) Grenze de* Rmisch-Deutschen Reiches Oldenburg u Holstein -Oottorp (Htgl.ant)f Oldenbg d. Hauses Paler, s Mi Europa zur Zeit Friedrichs des Grossen. Mastab 1:20000000 Die Autdehnung der einzelnen Staaten t740 bezeichnet Flchen/,Irbung und- die bu zum Tode Friedriche dez Grotten gewonnenen Gebiete haben Rand/drbung.

5. Geschichte der neuesten Zeit - S. 21

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Feldzug vom Jahr 1796. I 7381. 21 5. Nun schlo er Mantua ein. Vier Heere bot Osterreich nacheinander auf, die wichtige Festung zu entsetzen: er schlug sie alle. Bei Arcole ging der Kampf wieder um eine Brcke; auf dem Damme des Bergstroms, der hier in den Mincio mndet, eilte Bonaparte mit der Fahne in der Hand den Seinen voran; ein Adjutant fiel an seiner Seite; er selbst strzte und glitt die Bschung hinunter; mit Mhe rettete ihn sein Freund Marmont aus dem Getmmel. Whrend der langen Belagerung zwang er eine Anzahl italienischer Fürsten, die mit Osterreich im Bunde standen, auch den Papst, zum Frieden; viele Millionen Brandschatzungsgelder und unschtzbare Kunst--werke, die er ihnen abnahm, sandte er nach Paris, während seine Soldaten reiche Beute machten. Endlich fiel Mantua. Aber von den beiden andern Feldherrn der Republik, Iourdan und Moreau, war kein Beistand zu hoffen: Erzherzog Karl hatte sie der den Rhein zurckgetrieben (Hermann und Dorothea, Vi. Buch). Bonaparte mute den Vorsto ins innere sterreich allein unternehmen. Schon stand er bei Klagenfurt in Krnten. Aber hinter ihm grollte das geplnderte Italien und das kaisertreue Tirol; das Ruhe-bedrfnis Frankreichs war ihm wohl bekannt. So bot er dem Erzherzog den Frieden an, der nach langwierigen Verhandlungen zu Campo Formio in Friaul zustande kam. 6. Die altersschwache Republik Venedig zahlte die Zeche. Venetien mit der Hauptstadt, Istrien und Dalmatien kamen an sterreich, die Ionischen Inseln sowie die sterreichischen Niederlande an Frankreich. Das Gebiet westwrts der Etsch bildete nebst den Herzogtmern Parma und Modena und mit einigen ppstlichen Landschaften die Zisalpi-nische, Genua die Ligurische Republik. Ebenso wurde Holland in eine Batavische, die Schweiz in eine Helvetische, der Kirchenstaat in eine Rmische Republik umgewandelt. Der Kaiser zog seine Truppen vom linken Rheinufer zurck, das heimlich Frankreich zugesagt worden war. Auf achtspnnigem Wagen fuhr Bonaparte, Frankreichs neuer Ge-Meter, in Rastatt ein, den Kongre zu erffnen, der die deutschen Fürsten fr ihre Abtretungen im Innern Deutschlands entschdigen sollte. 8. gypten und Marengo. 1. Das alte Reich am Rhein war zerstrt. Frankreich hatte nur noch einen Gegner, seinen alten Erbfeind England. Im Kampf mit englischen Streitkrften hatte Bonaparte seine erste Wunde und seinen ersten Lorbeer davongetragen. Zerstren wir England!" schrieb er jetzt; ist

6. Geschichte der neuesten Zeit - S. 25

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Aufrichtung des franzsischen Kaiserreichs. I 8e93. 25 natrlich unter franzsischem Vorsitz, durch eine Reichsdeputation zu Regensburg fortgesetzt, deren Hauptschlu" dann der Reichstag be- 1803 sttigte. Die neue Ordnung bestimmte die geistlichen Gebiete zur Ein-ziehung (Skularisation), jene der kleineren Fürsten und der Reichs-stdte, bis auf sechs, zur Einordnung in grere Staaten (Media-tisation). 112 Staaten verschwanden. Preußen, das der Erste Konsul auf seine Seite zu ziehen wnschte, wurde reich bedacht: es erhielt die westflischen Bistmer Paderborn, Osnabrck und Hildesheim sowie mehrere Stifter und Abteien in Sachsen, namentlich das Eichsfeld mit Erfurt. Zum Ersatz fr Mainz, Kln und Trier wurden Hessen-Kassel, Wrttemberg und Baden Kurfrstentmer. Baden erhielt dem Zaren Alexander zuliebe, der mit einer Enkelin Karl Friedrichs vermhlt war, die rechtsrheinischen Trmmer der oberrheinischen Bistmer sowie groe Stcke der Pfalz, deren Herrscherhaus eben ausgestorben war, mit den daniederliegenden Stdten Mannheim und Heidelberg. Wrttemberg fielen die schwbischen Reichsstdte und Abteien, Bayern zur Entschdigung fr die Rheinpfalz die frnkischen und schwbischen Bistmer zu. 2. Bonaparte errichtete nun in den Tuilerien mit seiner Gattin Io-sephine eine glnzende Hofhaltung. Er stiftete den Orden der Ehren-legion und umgab sich mit einer Schar von Marschllen und Hflingen. Er gab dem Lande eine einheitlich wirkende Verwaltung, unter deren Schutz sich der Wohlstand zusehends hob; er baute Straen und Kanle, die dem Handel und der Landwirtschaft zustatten kamen; er rief Schulen aller Art ins Leben, in denen Brger wie Beamte und Offiziere heran-gebildet werden sollten. An der Abfassung einer neuen Gesetzessammlung, des Code Napoleon, arbeitete er selbst mit Sachkenntnis und Hin-gebung mit. Er schlo mit dem Papst ein Konkordat, durch das die katholische Kirche wieder zur Staatsreligion wurde. Aber die Bischfe ernannte das Staatsoberhaupt, die Geistlichen erhielten ihr Gehalt aus der Staatskasse, die brgerliche Eheschlieung wurde anerkannt; als Gegengabe wurde der Gregorianische Kalender, vorlufig neben dem republikanischen, wieder eingefhrt. 3. Anschlge gegen sein Leben benutzte der Erste Konsul, um sich durch Volksabstimmung (Plebiszit) zum Konsul auf Lebenszeit, dann zum Kaiser der Franzosen erheben zu lassen. In der Kathedrale Notre-Dame zu Paris mute Papst Pius Vii. ihn feierlich salben; die Kronez. Dez. setzte er sich und Iosephine selber aufs Haupt. 1804 Die aus der Zisalpinischen erwachsene Italienische Republik wandelte er um in ein Knigreich Italien und krnte sich in Mailand mit der Eisernen Krone; sein Stiefsohn Eugen Beauharnais wurde Mzeknig.

7. Geschichte der neuesten Zeit - S. 27

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Ulm, Trafalgar, Austerlitz. Knigin Luise. Ii Ii2i. Ter Korse machte seinen lteren Bruder Joseph zum König von Neapel, den jngeren, Ludwig, zum König von Holland. Die kleinen Fürsten Sdwestdeutschlands vereinigte er zu einem Rheinbunde; sie muten aus dem Reich austreten und fr die Kriege ihres Protektors" jeder ein Kontingent", eine bestimmte Anzahl Truppen stellen; zum ersten Male wieder seit Jahrhunderten winkte den Sddeutschen die Bahn des Kriegsruhmes. Das Deutsche Reich war aufgelst: Franz Ii. erlie die Erklrung, 1806 da Wir das reichsoberhauptliche Amt und Wrde durch die Vereinigung der konfderierten rheinischen Stnde als erloschen und Uns dadurch von allen bernommenen Pflichten gegen das Deutsche Reich losgezhlt be-trachten und die vonwegen desselben bis jetzt getragene Kaiserkrone und gefhrte kaiserliche Regierung, wie hiermit geschieht, niederlegen". Seit 1804 fhrte er bereits den Titel Kaiser von sterreich. 2. Knigin Luise. 1. Im Frhling 1793 rckten die Preußen heran, um die verlorene Festung Mainz zurckzuerobern. In Frankfurt am Main, das die Hessen den Franzosen wieder entrissen hatten, sahen der König und seine Shne die beiden jungen Prinzessinnen von Mecklenburg-Strelitz, die nach dem frhen Tode der Mutter in dem benachbarten Darmstadt von der Gromutter, der Prinzessin Georg, erzogen worden waren; der Vater erbte ein Jahr spter nach dem Hingang seines Bruders, den Fritz Reuter als Drchluchting" verewigt hat, den Strelitzer Thron. Die liebliche Luise gewann im Fluge das Herz des Kronprinzen; und an einem schnen Maitag erschien sie mit ihrer Schwester Friederike, die mit dem zweiten Knigssohn verlobt worden war, im Feldlager vor Mainz, die Altesse royale de mon cceur" zu besuchen: wie zwei himm-lische Erscheinungen traten die blonden Frstentchter auch vor die Augen Goethes, der seinen Herzog abermals in den Krieg begleitet hatte. Noch im nmlichen Jahr zog die Kronprinzenbraut in Berlin ein 1793 unter dem Iubelgru der Bevlkerung; an einer Ehrenpforte berreichten junge Mdchen Blumen und Gedichte, und Luise umarmte und kte die Sprecherin. Im Weien Saale des Knigsschlosses geschahen am Vor-abend des Weihnachtsfestes die beiden Trauungen; der mrkische Edel-knabe Achim von Arnim hat den Anblick der sptern Knigin nie ver-gessen, wie sie gesenkten Hauptes im Glanz ihrer Schnheit durch die gedrngten Sle schritt". Inmitten des genuschtigen Hofes baute sich nun das Kronprinzen-paar, unbeschadet der Lebens- und Tanzlust der jungen Frau, sein hus-

8. Geschichte der neuesten Zeit - S. 69

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Umgestaltung Europas. Der Bundestag. Iii 2i4. 69 Lombardisch-Venezianische Knigreich, das bis an Tessin und Po reichte, ausgiebigen Ersatz. In Toskana, Parma, Modena herrschten Erz-herzge: ein Drittel aller Italiener stand unter habsburgischem Zepter. 3. Die Erneuerung der Kaiserwrde lehnte sterreich ab; es hinderte aber auch Preußen, einen magebenden Einflu aus das Reich zu erwerben. Auf sterreichs Vorschlag wurde Deutschland ein lockerer Staatenbund, und auch das nicht ohne hartes Mhen: Bayern trat nur aus Geflligkeit" bei, und Wrttemberg strubte sich gegen den Ge-danken, da man aus verschiedenen Vlkerschaften, wie Preußen und Bayern, sozusagen eine Nation machen wolle". Der deutsche Bund bestand aus einem Kaiserreich, den Knigreichen Preußen, Bayern, Sachsen, Hannover, das sich die Knigswrde eigenmchtig beilegte, und Wrttem-berg, dem Kurfrstentum" Hessen, den Groherzogtmern Baden, Hessen-Darmstadt, Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz, Sachsen-Weimar und Luxemburg, einer Anzahl Herzog- und Frstentmer und den vier Freien Stdten Hamburg, Bremen, Lbeck und Frankfurt am Main. Luxemburg war mit der Grantschen, (Schleswig-) Hol st ein mit der dnischen. Hannover mit der englischen Krone verbunden. Ost- und Westpreuen sowie Posen und die sterreichischen Kronlnder jenseits der Leitha gehrten dem Reichsverband nicht an. Die Vertreter der Regierungen dieser 39 Staaten, die von 269 noch brigblieben, bildeten den Bundestag, der in Frankfurt a. M. unter sterreichs Vorsitz tagte. Fr wichtige Beschlsse war Einstimmigkeit ntig wie auf dem polnischen Reichstag. Jeder Souvern" durfte auch mit auswrtigen Staaten Bndnisse schlieen, wenn sie nur nicht gegen die Sicherheit des Bundes oder einzelner Bundesstaaten gerichtet waren. Fr das Reichsheer wurde nach jahrelangem Streit keine einheitliche Ord-nung, kein unabhngiger Oberbefehl geschaffen; doch errichtete man die Bundesfestungen Mainz, Luxemburg und Landau, wozu spter noch Rastatt und Ulm kamen; Preußen baute die Werke von Ehrenbreitstein. Von einer Vertretung des Volkes war keine Rede; dagegen versicherte ein Ar-tikel (13) der Bundesakte", da in allen Bundesstaaten eine landstn-dische Verfassung statthaben werde. Diese deutsche Bundesakte stand als ein Teil der Beschlsse des Wiener Kongresses unter der Brgschaft der Gromchte, die damit eine Art Aufsichtsrecht der das politisch ohnmchtige deutsche Volk erhielten. 4. Fast an demselben Tag, da die Bundesakte unterzeichnet wurde, 1816 verlas in der Schlokapelle zu Charlottenburg der achtzehnjhrige Prinz Wilhelm von Preußen als Konfirmand sein selbstverfates Glaubens-bekenntnis, 37 Lebensgrundstze", in denen der sptere Mann schon zu erkennen ist:

9. Geschichte der neuesten Zeit - S. 104

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
104 Die Aufrichtung der Vereinigten Staaten und des Deutschen Reiches. ausfielen, regierte er ohne die Zustimmung des Landtags und ohne die gesetzmige Bewilligung der dazu erforderlichen Mittel. Unter den Aufregungen der Konfliktszeit litt das knigstreue Volk, am schwersten der König selbst mit seinem rechtlichen und verstndigen Sinn: Ich schlafe keine Nacht," versicherte er einer Abordnung, die er empfing. Auch Bismarck drckte der Zwist trotz seiner Kampflust. 8. Nun gedachte sterreich den Hader in Preußen zur Strkung seiner eigenen Vormachtstellung in Deutschland zu bentzen. Kaiser Franz Joseph lud die deutschen Fürsten nach Frankfurt a. M., um mit ihnen der eine neue Bundesverfassung zu beraten, die sterreich an die Spitze des Bundes stellen, Preußen aus die Stufe Bayerns setzen sollte. Trotzdem war König Wilhelm zur Mitwirkung bereit; Bismarck mute mit seinem Rcktritt drohen, um ihn der Versammlung fernzuhalten. So scheiterte der Frstentag, der den politischen Stillstand in Deutsch-land fr lange Zeit herbeigefhrt, das deutsche Volk mundtot gemacht haben wrde. Mit unbeirrbarem Mut enthllte des Knigs Schwieger-shn, der roherzog Friedrich I. von Baden, die eigenntzigen Ziele der sterreichischen Staatsleitung. sterreich, das wollte Bismarck der Welt zeigen, vermochte die Fh-rung Deutschlands nicht ohne Preußen zu bernehmen, aber wohl Preußen ohne sterreich. 4. Die Lsung der Schlesroig-Holsteinischen Frage 1863/64. 1. Noch im nmlichen Jahre begann eine neue Wendung in der Angelegenheit der Elbherzogtmer. Fnfzehn Jahre, nachdem Schleswig-Holstein wieder an Dnemark gefallen war, wurde Schleswig durch ein Staatsgrundgefetz" dem Knigreich einverleibt; Holstein wurde ein Untertanenland, das keine Rechte hatte, aber zinsen und steuern mute. Wieder rauschte das Lied: Schleswig-Holstein meerumschlungen" durch die entrsteten Lande. Der Bundesrat verhngte die Bundeserekution gegen Dnemark und lie durch schsische und hannoversche Truppen Holstein besetzen. Aber seine Befugnisse reichten nur bis an die Eider: Schleswig gehrte nicht zum Deutschen Bunde. 2. Hier griff nun Bismarck ein ohne die Zustimmung und Hilfe des Abgeordnetenhauses; vergebens hatte er es an die Verpflichtung erinnert, die der König auf sich genommen, als er im Anfang seiner Regierung in der Saargegend ffentlich erklrte: Niemals werde ich zugeben, da eine Scholle deutscher Erde dem Vaterlande verloren gehe." Um so leichter gelang es ihm, sterreich auf seine Seite zu bringen: es wollte dabei sein, um zu verhten, da Preußen die Herzogtmer

10. Geschichte der neuesten Zeit - S. 105

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Gewinnung Schleswig-Holsteins. Iv 3?43. 105 sich aneigne, mute aber dem preuischen Staatsmann zur Deckung dienen gegen die Londoner Konferenzmchte, die Dnemark schtzten. Entgegen den Beschlssen des Bundestages wie des Abgeordneten-Hauses rckten 60 000 Preußen und sterreicher in Schleswig ein: das Her-zogtum sollte als Unterpfand dienen, bis die neue Verfassung (das Staats-grundgesetz") wieder aufgehoben sei. Nach einigen Gefechten rumten die Dnen die mit Umgehung bedrohte Schanzenkette des Dane werk es. Ihre neue Stellung, die Dppeler Schanzen, belagerten und er-strmten die Preußen unter des Knigs Neffen, dem Prinzen Friedrich Karl; der Pionier Klinke sprengte durch einen Pulversack, den er selbst anzndete, eine Pfahlwerkschanze und sich selber in die Luft. König Wil-Helm eilte ins Lager, den Dppelstrmern zu danken. Auf ihren Inseln whnten sich die Dnen unangreifbar. Aber in stiller Nacht fuhren auf Hunderten von Khnen Brandenburger und West-fctlen nach Alsen und erstiegen mit Hurra die Schanzen an der Kste. Binnen vier Stunden war alles vorbei; nach zwei Tagen stand kein Dne mehr auf der Insel bis auf 2000 Gefangene, die nebst 100 Kanonen zurckgeblieben waren. Auf dem Skager Felsen ward angesichts eines dnischen Kriegsschiffes die preuische und die sterreichische Fahne auf-gepflanzt. So tief in den Norden waren deutsche Waffen noch nie gedrungen. Dem einigen Deutschland fiel keine Gromacht in den aufgehobenen Arm. Dnemark erhielt auf seine Bitten den Frieden zu Wien. Schleswig-Holstein kam los von Dnemark". Von der Elbe bis zur Knigsau waltete wieder deutsche Sprache, deutsche Predigt, deutsche Schule. Ein alter Schimpf war getilgt vom deutschen Namen. 3. In den eroberten Elbherzogtmern, die an der uersten Grenze Deutschlands an zwei Meeren lagen, erblickte Bismarck einen knftigen Eckstein deutscher Seegeltung. Einen so wertvollen Besitz wollte er dem Bundestag so wenig anvertrauen wie den Dnen. Dagegen untersttzte Osterreich den Herzog von Augustenburg, der auf die Herzogtmer Erbansprche geltend machte und in Kiel eine Hofhaltung und eine Art Regierung einrichtete. Auch das deutsche Volk erklrte sich in zahllosen Volksversammlungen fr Friedrich Viii. Bismarck war nicht abgeneigt, ihn als Herzog anzuerkennen, wenn er ein unauflsliches Schutz- und Trutzbndnis mit Preußen eingehe, das Post- und Telegraphenwesen beider Herzogtmer dem preuischen angliedere, die gesamte Wehrkraft zu Wasser und zu Lande Preußen unterstelle, einige Pltze zur Befestigung und das zur Erbauung des Nord-Ostseekanals ntige Gelnde abtrete; Rendsburg war zur Bundesfestung, Kiel zum Bundeskriegshafen bestimmt.
   bis 10 von 140 weiter»  »»
140 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 140 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 17
1 302
2 272
3 122
4 1242
5 252
6 109
7 139
8 43
9 278
10 571
11 118
12 284
13 48
14 233
15 74
16 157
17 58
18 108
19 35
20 187
21 54
22 70
23 224
24 137
25 338
26 375
27 251
28 437
29 208
30 33
31 213
32 85
33 310
34 545
35 140
36 172
37 888
38 123
39 318
40 89
41 154
42 197
43 473
44 46
45 559
46 386
47 422
48 314
49 210

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 6
2 0
3 1
4 3
5 3
6 1
7 2
8 12
9 90
10 2
11 0
12 1
13 1
14 0
15 13
16 10
17 12
18 3
19 4
20 2
21 1
22 0
23 6
24 0
25 2
26 0
27 1
28 1
29 26
30 0
31 0
32 3
33 0
34 38
35 1
36 3
37 3
38 15
39 1
40 0
41 7
42 1
43 1
44 44
45 5
46 5
47 0
48 1
49 1
50 0
51 22
52 2
53 0
54 1
55 0
56 1
57 0
58 0
59 2
60 68
61 4
62 1
63 2
64 0
65 0
66 4
67 4
68 2
69 1
70 1
71 3
72 5
73 9
74 26
75 1
76 0
77 2
78 1
79 0
80 3
81 0
82 0
83 0
84 0
85 4
86 2
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 4
93 1
94 0
95 0
96 39
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 10
8 2
9 34
10 1
11 0
12 1
13 1
14 2
15 0
16 3
17 0
18 4
19 6
20 0
21 15
22 0
23 0
24 2
25 0
26 0
27 0
28 0
29 3
30 0
31 0
32 0
33 4
34 0
35 16
36 1
37 0
38 0
39 9
40 0
41 0
42 0
43 0
44 24
45 0
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 1
53 0
54 28
55 10
56 0
57 0
58 0
59 4
60 1
61 10
62 1
63 0
64 1
65 3
66 1
67 66
68 0
69 0
70 2
71 21
72 0
73 8
74 0
75 0
76 0
77 0
78 3
79 7
80 5
81 6
82 0
83 1
84 0
85 0
86 1
87 0
88 4
89 0
90 2
91 9
92 1
93 16
94 1
95 0
96 1
97 0
98 3
99 2
100 1
101 0
102 1
103 19
104 0
105 2
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 1
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 17
118 1
119 0
120 0
121 7
122 0
123 0
124 1
125 0
126 1
127 0
128 0
129 3
130 2
131 1
132 0
133 0
134 0
135 0
136 1
137 0
138 0
139 5
140 5
141 1
142 0
143 1
144 7
145 3
146 0
147 0
148 1
149 0
150 4
151 3
152 0
153 0
154 0
155 3
156 12
157 3
158 1
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 2
166 1
167 2
168 0
169 0
170 3
171 0
172 1
173 3
174 44
175 0
176 25
177 1
178 0
179 0
180 0
181 0
182 2
183 3
184 0
185 0
186 0
187 0
188 1
189 0
190 0
191 3
192 0
193 0
194 2
195 0
196 0
197 18
198 11
199 5