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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 150

1880 - Halle : Anton
150 lebenden Fürsten, beugte er sich doch mit gläubig-frommem Sinne und mit christlicher Ergebenheit unter die Schläge des Schicksals, und in otter deutscher Weise hielt er fest om gegebenen Wort. 2. Nach den Revolutionsjahren 1848 und 1849 lehrte wohl die Ruhe in Deutschland zurück, aber mit der Einheit wurde es nicht besser. Die beiden größten Staaten, Oestreich und Preußen, standen sich eifersüchtig gegenüber; keiner wollte sich dem andern unterordnen, und doch konnte, wenn ein starkes Deutschland geschaffen werden sollte, nur einer die Führung übernehmen; das aber konnte nur Preußen sein, da es ein rein deutscher Staat ist, Oestreich dagegen eine Menge außerdeutscher Länder besitzt. In Preußen regierte feit dem Jahre 1861 König Wilhelm5 ein Mann „schlicht und wahr, stark und klar, gerecht und fromm,y, „jeder Zoll ein König und ein Deutscher". Als Knabe hatte er die Unglücksjahre Preußens mit durchlebt, die feiner Mutter, der edlen Königin Luise das Herz brachen; als Jüngling aber war er mit in den Befreiungskampf hinausgezogen und hatte sich das eiserne Kreuz errungen. Jetzt sah er voraus, daß nur ein Krieg den alten Streit zwischen Oestreich und Preußen werde entscheiden können. Um auf ihn gerüstet zu sein, verbesserte er mit Hilfe feines Kriegsministers Roon das Heer und stellte den weitfchauenden und willenskräftigen Bismark an die Spitze der Regierung. Noch einmal gingen Preußen und Oestreich Hand in Hand. Den Anlaß gaben die beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein. Auf ewig ungetheilt, sollten sie, obfchon unter dänischer Herrschaft, bei Deutschland bleiben. Aber der dänische König wollte Schleswig vonholstein reißen und Dänemark einverleiben. Ganz Deutschland war darüber empört; Oestreicher und Preußen rückten über den Grenzfluß, die Eider, und begannen den Krieg. Dänemark, fort und fort geschlagen, mußte nach kurzem Kampfe um Frieden bitten und) in demselben auf Schleswig-Holstein verzichten. 3. Es fragte sich nun, welche Stellung die beiden wiedergewonnenen Länder im deutschen Bunde einnehmen sollten. Darüber war eit Oestreich und Preußen abermals völlig verschiedener Meinung. Die Spannung und Feindschaft beider wuchs, und Preußen sah sich endlich genöthigt, das Schwert zu ergreifen. So entbrannte im Jahre 1866 der preußisch-östreichische Krieg. Auf Seite Oestreichs standen die süddeutschen Staaten (— Baiern, Würtemberg, Baden, Hessen), Hannover und Sachsen; Preußen aber hatte die übrigen norddeutschen Fürsten und Italien zu Bundesgenossen. Mit „affenartiger Geschwindigkeit" begann und führte Preußen den Krieg; in 7 Tagen war er entschieden, in 7 Wochen beendet. Der Kurfürst von Hessen wurde als Gefangener nach Stettin gesendet. Vergeblich suchte der blinde König Georg von Hannover, sich mit den Baiern zu vereinigen; bei Langensalza wurde er genöthigt, die Waffen zu strecken; die Truppen erhielten freien Abzug in die Heimath, der König nahm feinen Aufenthalt in

2. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 137

1880 - Halle : Anton
137 in die Reihen der Krieger; nach zweitägigem Ringen rühmte sich jede Partei des Siegs. Doch gingen die Franzosen zurück, und Napoleon bot dem Könige von Preußen Frieden an; allein dieser blieb dem russischen Biindniß treu. In einer zweiten furchtbaren Schlacht bei Friedland aber siegte Napoleon entscheidend. Da vergaß der russische Kaiser seines Versprechens, ließ Preußen im Stich und schloß mit dem Gegner Frieden. Nun war auch der König von Preußen, Friedrich Wilhelm, gezwungen, den Kamps zu beenden und sich im Frieden zu Tilsit den Bedingungen des Siegers zu fügen. Und hart genug waren dieselben. Die Hälfte des Reichs mußte abgetreten werden: alles Land zwifchenelbe und Rhein und die östlichen polnischen Provinzen (— Rußland, Preußen und Oestreich hatten das uneinige und zerrissene Polen unter sich getheilt —). Aus jenen westlichen Theilen, zu denen noch Braunschweig, Hessen und Hanover geschlagen wurden, bildete Napoleon das neue Königreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel und gab es seinem Bruder Hieronymus. Die bisherigen polnischen Provinzen aber schenkte er als Herzogthum Warschau dem König von Sachsen. So war auch Preußen gedemüthigt und seine Macht gebrochen; gehorsam mußte es sich von nun ab dem Willen des Gewaltigen fügen. 6. Mit immer größerer Willkür waltete Napoleon in Europa. Auch die pyrenäifche Halbinsel suchte er an sich zu reißen. Aber das spanische Volk wollte sich dem fremden Joche nicht beugen. Allenthalben erhob es sich zum Kampfe gegen die verhaßten Nachbarn. Da, als Napoleon in Spanien voll beschäftigt war, glaubte Oestreich, das fei die rechte Zeit, das verlorene Land und die verlorene Ehre wieder zu gewinnen, und begann im Jahre 1809 von neuem den Krieg. Mit gewohnter Schnelle flog Napoleon ans Spanien herbei; Sieg auf Sieg erfocht er über das östreichische Heer; bald stand er vor Wien. Hier aber stieß er auf eine neue feindliche Armee, die ihm bei Aspern und Eßlingen (— unweit Wien —) den Uebergang über die Donau streitig machte. Auf beiden Seiten würd e heiß gerungen. Als der blutige Tag zu Ende ging, war Napoleon zum ersten mal völlig geschlagen. Rasch durchflog die Siegeskunde Deutschland, aber zu früh war der Jubel. Einen Monat später brach Napoleon, gestärkt und gekräftigt, von neuem vor. In der gewaltigen Schlacht bei Wagram (— in der Nähe des früheren Schlachtfeldes —) kettete er den Sieg wieder an seine Fahnen. Kaiser Franz, muthlos geworden, schloß eilends Frieden; abermals trat er einen Theil seines Reichs an den Sieger ab, ja, selbst seine Tochter mußte er diesem zum Weibe geben. 7. Im Frieden zu Preßburg (— 1805 —) mußte Oestreich Tyrol an Baiern abtreten. Die Tyroler hatten von jeher mit treuer Liebe an ihrem Kaiser gehangen; jetzt ertrugen sie nur mit Unwillen das fremde Regiment; sie hofften aus die Zukunft. Als nun Oestreich 1809 den Kamps von neuem begann, erhoben auch sie sich.

3. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 11

1898 - Halle : Anton
Deutschland. 11 bahnknoten Halle (?), die Meßstadt Leipzig, Berlin (?) die Hptst. des Deutschen Reiches und der wichtigste Eisenbahnknoten Norddeutschlands, und weiter nach O. Frankfurt a. O. C. Klima. 31] Das Klima Deutschlands ist gemäßigt, im S. nicht viel wärmer als im N. (Hamburg 8", München 10" mittlere Jahreswärme). Als mildeste Gegen- den sind die Oberrheinische Tiefebene und das Mainthal berühmt. Von den Küstenländern hat das Nordseeland mildere, das Ostseeland rauhere Witterung. D. Das Deutsche Reich. 1. Bevölkerung. 32] Das deutsche Volk besteht aus mehreren Zweigen eines und desselben germanischen Urstammes (Alamannen,Schwaben,Bayern,Franken, Thüringer, Hessen, Sachsen, Friesen). Außerdem schließen die Grenzen des Deutschen Reiches stellenweis fremde Bevölkerungsteile ein. In den Provinzen Schlesien, Posen und Westpreußen wohnen Polen (3 Mill.), in der Lausitz Wenden (140 T.), in Nordostpreußen Litauer (150 T.), in Nordschleswig Dänen (150 D), in Elsaß-Lothringen Fran- zosen (250 T.) — Dem Reli gionsbekenntni s nach unterscheiden sich 31 Mill. (mehr als -'/z) Evangelische und 19 Mill. (fast '^/.) Ka tho liken. 2. Reichsverfassung. 33] Oberhaupt des Deutschen Reiches ist der jedesmalige König von Preußen, der deshalb den Titel Deutscher Kaiser führt. Er ist in der Reichsregierung beschränkt I) durch den Bundesrat, der aus Bevollmächtigten der deutschen Regierungen ge- bildet ist, 2) durch den Reichstag, der sich aus Abgeordneten zusammensetzt, welche vom Volke gewählt werden. 3. Die Staaten des Deutschen Reiches. 34] Die Staaten des Deutschen Reiches bilden drei Gruppen: 1) das Königreich Preußen, 2) die norddeutschen Staaten, 3) die süddeutschen Staaten. I. Das Königreich Preuszen. 35] Das Königreich Preußen ist die Hauptmacht des Deutschen Reiches. Es be- steht aus dem Stadtbezirk Berlin, den 12 Provinzen Brandenburg, Pommern, West- . Preußen, Ostpreußen, Posen, Schlesien, Sachsen, Schleswig-Holstein, Hannover (mit dem Jadegebiet), Hessen-Nassau, Westfalen, Rheinprovinz und den hohenzollernschen Landen. _ 36] i. Stadtbezirk Berlin. Berlin (?) liegt in sandiger Ebene und ist die Haupt- stadt des Deutschen Reiches. Wegen seiner regelmäßigen Bauart, seiner mit Schlössern geschmückten Straßen und Plätze ist Berlin eine der schönsten Städte Europas (1,7 Mill.). 37] z. Provinz Brandenburg. Das Land zu beiden Seiten der mittleren Oder bis zur Havel und Elbe im W., das Stammland des preußischen Staates. — In der Nähe von Berlin liegt Charlottenburg (?) mit der Ruhestätte Friedrich Wil- Helms Iii., der Königin Luise, des Kaisers Wilhelm I. und der Kaiserin Augusta (132'). Potsdam (?) ist wegen seiner vielen Kasernen eine wahre Soldatenstadt (58). Bei Potsdam liegt das Lustschloß Sanssouci sßangsusi^, einst der Lieblingsaufenthalt des alten Fritz. Frankfurt an der Oder ist eine aewerbfleißiqe Stadt mit drei Messen (59). 38] Z. Provinz Pommern. Das Küstenland an der Ostsee, zu beiden Seiten der unteren Oder. — Stettin (?) ist die erste Seehandelsstadt Preußens (140). Von ^ ') Die eingeklammerten Zahlen geben die Bevölkerung in Tausenden an; bei Städten unter 50 T. E. ist die Einwohnerzahl fortgelassen.

4. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 226

1845 - Halle : Anton
226 Colli die feste Stellung bereits selbst verlaßen. Leider hat- ten sich die sardinifchen Truppen beim Abzüge verspätet. Serrurier Holle sie bei Wik (Vico) ein; Colli verlor in einem unglüklichen Gefechte 8 Kanonen und 1000 Man und muste sich líber Mondoven auf Fossim zurükziehcn. Die Nachricht dieses unglüklichen Gefechtes bei Mon- doven bestimte den Turiner Hof zu Waffenstilstands und Fridcnsantiagen. Buonaparte wünschte die Sardinier rasch ganz zu beseitigen, und eine Garantie, welche er durch Uebergabe einiger der wichtigsten Vestungen erhielt, gewarte ihm diese Beseitigung. Er antwortete am 2.4ttn: Aufs Ungewisse werde er seinen sigreichen Marsch nicht einstellen, aber wenn man ihm nach eigner Wal von den drei Vesten Alessandrien, Derton (Tortona) und Conen (Coni) zwei übergebe, sei er zu einem Waffenstilstande geneigt. Am 28ten wurden Dertnn und Conen, und bis jenes (was noch von östreichischen Truppen umgeben und besezt war) übergeben werden könne Alessandrien und Conen zugesagt. Auch die Citadelle von Zeven ward übergeben, und die Franzosen sollen die Erlaubnis haben bei Valenzen über den Pfad zu gehen. — Dieser Waffcnstilstand von Kle- rasch (Chierasco) verwandelte sich nicht volle drei Wochen später (am loten Mai) zu Paris in einen griben zwischen der Republik Frankreich und dem Turiner Hofe, ohnge- achtet Drake, der englische Resident in Jenau, der nach Turin gekommen war, und der östreichische Gesandte, Mar- chese Gherardini Alles taten, um König Victor Amadeus standhaft bei der Allianz,zu erhalten. Die Gegenvorstellun- gen des Cardinals Coste, Erzbischofs von Turin, stimten zum Friden, welcher der Republik Frankreich die Territo- rien von Saveien und Nizzen zusprach, den Franzosen die Besatzung von Zeven, Dertnn und Conen ließ; alle Emi- granten aus Pechmont verscheuchte und die Freunde der Franzosen im sardinifchen Gebiete vor Verfolgungen sicher stelle. In den von den Franzosen besezten Orten beh'elt der König von Sardinien zwar das Civilregiment, muste sich aber anheischig machen den Soldaten die Lönung zu

5. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 233

1845 - Halle : Anton
233 capituliren ward abgewisen. Da ließ Buonaparte die be- wafneten Haufen auf den Wällen zunächst des Tores mit Kartätschen vertreiben, und das Tor mit Aexten aufhauen. Eine Colonne drang ein und nam die nächsten Hauser. Unter deren Schutze kam die Reiterei in die Stadt und säuberte die Straßen; — nun kam der Magistrat, und wolte sich ergeben. Buonaparte aber ließ von jenen 300 Man, die sich im Schloße ergeben hatten, den Comman» danten und je den loten Man erschießen und dann die Stadt einige Stunden unter den fürchterlichsten Greueln plündern und an mehrern Orten anzünden. Ringsum war alles von Entsetzen gelämt, und Buonaparte konte nun unbesorgt um seinen Rücken seiner, indess nach Wälsch- Brixen vorgedrungenen, Armee Nacheilen. Mit ihr zog er am 28ten Mai in diese Stadt ein. Bcaulieu hatte bei dem Durchzuge in Mantau zu der dort schon bestehenden Garnison noch eine bedeutende Verstärkung gegeben, und sie auf 13,000 Man gebracht. Er selbst mit seinen übrigen Truppen wolte den Mincio oberhalb Mantaus verteidigen. Diese übrigen Truppen waren in Folge einiger neu hinzugekommenen Verstärkun- gen 18,000 Man stark — allein einige tausend davon stun- den bei Riven (Riva), und Detachements waren bis nach den Etschquellen hinauf verzettelt. Liptay mit 4500 Man hielt die Venediger Veste Peschleren (Peschiera) besezt, de- ren Neutralität die Oestreicher so wenig- als Buonaparte die des Herzogs von Parmen respectirte. Vorposten Lip- tays stunden am Ehiese; eine Reserve für ihn, auch von 4500 Man unter Melas war bei Olioso aufgestelt. Se- bottendorf mit 6000 Man stund bei Waletsch (Valeggio); und 5000 Man von der Besatzung von Mantau waren unter General Colli nach Sudeldorf (Goito) herausgerükt. Auch Sebottendorf und Colli hatten Detachements vor sich; und Beaulieus Hauptquartir war in St. Georg. Die vier Brücken des Mincio bei Peschleren, Bürgeln (Borghetto), Sudeldorf und Honnover (Rivalta) bliben alle gangbar. Man konte annemen, da die von Peschleren durch die Ortsveste, die von Honnover durch Mantau gedekt war,

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 248

1845 - Halle : Anton
248 fcie Negirung einer cong-regazione di stato übergeben, eine Bürgermiliz eingerichtet und sich eine Kontribution von 20,000,000 fr. zalen laßen, wovon er aber das weggenom- mene Kirchensilber in Abrechnung brachte. Hier hatten die Franzosen eine bedeutende ihnen anhänglich bleibende Par- tei. Entschiden republikanisiren wolte aber Frankreich die Lombardei noch nicht, da in Deutschland die französischen Angelegenheiten im September und October, wie wir sehen werden, so schlecht stunden, und man irgend etwas für den Notfal zu Erleichterung des Fridens mit Oeftreich in Händen behalten muste. Regen (Reggio) hatte sich nun auch ganz von dem Herzoge von Moden losgerißen und eine provisorische Regirung eingerichtet; auch Bononien und Ferrar hatten provisorische Regirungen — doch auch hier boten die Franzosen die Hand noch nicht entschiden zu Einrichtung eines republikanischen Zustandes. Im October zwar brach Buonaparte den mit den Herzog von Moden früher geschloßenen Tractat unter nichtigen Vorwänden, ließ in Moden und Regen nun unter französischem Schutze die neuen provisorischen Regirungen auftreten, und erklärte als ihm verbietende Weisungen vom Directorio zugiengen mit anscheinendem Bedauern, es sei zu spät. Er gab dann den vier Provinzen Modvn, Regen, Bononien und Ferr-är eine gemeinschaftliche Deputirtenversamlung, eine s. g. Si- cherheits-Giunta, welche eine bewafnete Macht aufstelte und alle antirevolutionärgcsinten verfolgte. Die Menschen- rechte und Volkssouveränetät wurden proclamirt und bis zum Jan. 1797 erklärten sich diese vier Provinzen als cis- padanische Republik und namen im März eine der franzö- sischen änliche Verfaßung an. Im Herbste waren die Fridensunterhandlungen des Dircctyrii mit dem Pabste so weit gedihen, daß dem lez- tern ein Fridensentwurf der schnödesten Art, der ihn kirch- lich vollends entwürdigt haben würde, mit der Drohung vorgelegt ward, wenn er ihn nicht anneme, werde man wider zu den Waffen greisen. Der Pabst verwarf den Antrag, suchte aber noch zu unterhandeln, und als das Directorium Ende Septembers 1796 die Verhältnisse schrof

7. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 171

1845 - Halle : Anton
171 Am Uten April kamen nun der Kaiser und Baron Thugut in Brüssel an. Ihre Ankunft solle den Anfang von Koburgs Operationen bestimmen. Sofort zog sich eine zur Offensive bestimte Armee auf der Ebene zwischen Forst (Forest) und Montcy zusammen, wo sie Kaiser Franz am 16ten April musterte. Diese Armee bestund nun aus 23,600 Man unter York; 42,800 Man unmittelbar unter Koburg; 18,000 Man unter dem Prinzen von Oranien. Elairfait blib zur Deckung Flanderns mit 31,500 Man zwischen Nieupoort und Marchienne aufgestelt, und hatte einige Truppen zu Erhaltung der Communication mit dem Hauptcorps links vor sich; endlich eine Armee, die den lin- ken Flügel gegen die Sambre hin bildete, beseligte jezt an Hohenlohes Stelle Kaunitz; es waren 27,000 Man großenteils in einen weitläufigen Cordon aufgelöst wie Clair- faits Armee. Die Offensivarmee ward von Koburg in 8 Corps geteilt, und solle ein französisches Corps von 30 — 40,000 Man, was sich auf der Waßerscheide der Oise und Sambre zusammengezogen hatte, am folgenden Lage an- greifen. Um Mack die wirkliche Leitung des Ganzen zu verschaffen hatte der Kaiser scheinbar in Person den Ober- befelh übernemen wollen; allein Thugut und Koburg wa- ren gegen Mack, und brachten es also dahin, daß wärend der Kaiser nominel den Oberbefelh übernam, Koburg Cen- tralpunct aller Depeschen blib und also auch des General- commandos; und nachdem man am 17ten April die Fran- zosen bis gegen Guise zurük gedrängt hatte, schrit man am 18ten zwar zur Belagerung von Landrecies; aber damit war auch der Strom des Krieges wider in das frühere Bette hereingelenkt, wo er nun langsam und systematisch da- hin floß. Unter diesen Umständen ergriffen die Republikaner am 26ten April auf allen Seiten die Offensive. Rechts drangen sie nach Schönenberg (Schoonenbrcg, Beaumont) und gegen die Sambre; im Centrum gegen Landrecies; am gewaltigsten links, wo sie ihre bedeutendsten Kräfte con- centrirt hatten, gegen Meenen, Kortryk und Ypern vor.

8. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 123

1845 - Halle : Anton
123 schen Schlacht, die auch den 16ten fortdauerte. Um 5 Uhr Abends muste sich an lezterem Tage General Clair- fait, der unter Koburg beseligte, zurükziehen. Koburg hob die Belagerung von Malboden auf, und gieng über die Sambre zurük. Er hofte bald durch den Winter Ruhe zu haben; aber der Convent decretirte einen Winterfeldzug bis das französische Gebiet gesäubert wäre. Es war un- möglich die Oestreicher vor Ende des Jahres aus Condat, Schwanental und Haimons-Eichicht zu vertreiben. Wurmser hatte inzwischen Zabern zu nemen gesucht, und in Straßburg war eine Verschwörung angesponnen worden, die Stadt den Deutschen zu überlifern. Allein St. Just und Lebas, die hier als Conventsdeputirte waren, ließen 70 Personen hinrichten, und Pichegru, der die Mo- selarmee kommandirte, und gegen den Herzog von Braun- schweig und Wurmser Vorgehen muste, so wie Hoche, Na- men die Weißenburger Linien wider. Hoche hatte vom Convente die laconische Ordre erhalten: Landau ou la mort! Landau ward wirklich am 26ten December entsezt. Hoche's Truppen hatten in 40 Tagen 36 Treffen gelifert, und hatten durch ihr Anstürmen die Alliirten so ermüdet, daß diese sich nun in die Winterquartire zurükzogen: die preus- si'sche Armee auf Mainz; Wurmser über den Rhein. Preus- sen trat in der nächsten Zeit säst ganz vom Kriegsschau- plätze ab. Nach anderen Seiten waren die Franzosen nun in frischem Vordringen. Dugommier warf nach der Ein- name Toulons die Spanier zurük, und drang in den öst- lichen Pyrenäen vor. Die Form der Regirung in Frankreich in dieser Zeit war diese, daß die neun Mitglider des Wolfartsausschußes (in welchen, nachdem er aus den Niderlanden zurükgekert war, auch Carnot eintrat, und mit ihm zugleich Robes- pierre) alle wirkliche Gewalt in Frankreich in Händen hatten. Sie hatten über alle Bürger, über ihr Leben und ihre Freiheit zu verfügen, und 50 Millionen Francs waren ihrem Comité als Geldmittel für seine Betribe zur Dis- position gestelt. So mit politischen Mitteln ausgestattet, und durch den Beifal der Jacobinerloge getragen, ward es

9. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 193

1845 - Halle : Anton
1 193 übergeben waren) beauftragt ward, betrib sie von Basel aus; Möllendorf beauftragte dazu einen gewissen Schmerz aus Kreuznach. Der Erzbischof von Mainz sprach auf dem deutschen Reichstage ebenfals den Wunsch eines ehrenvollen Fridens aus; Pfalzbaiern, Cö'ln und Preussen (als Mark- graf von Brandenburg) schloßen sich dieser Motion an und der Coadjutor Dalberg mit einem pfälzischen Minister gien- gen ebenfals nach Basel, um einen Waffenstilstand für das Reich zu unterhandeln. Sobald die Unterhandlungen in Basel solche Wichtigkeit erhielten, sandte der Wolfartsaus- schuß einen eignen Bevollmächtigten Herrn Barthülemy da- hin, und im December 1794 kam preussischer Seits der Minister von der Goltz, der aber bald hernach starb. Von Hardenberg trat in seine Stelle bei diesen Geschäften ein und die Unterhandlungen wurden am 5ten April 1795 mit einem Friden zwischen Frankreich und Preussen beschloßen, welcher Frankreich einstweilen und bis auf ein weiter mit dem Reiche zu treffendes Arrangement im Besitze der über- rheinischen Gebiete Preussens ließ; Preussen verpflichtete, nichts feindliches gegen die nun den Franzosen verbundenen Niderländer zu unternemen; und dagegen für den Fal, daß das künftige Arrangement mit dem Reiche Frankreich jene überrheinischen preussischen Gebiete ließe, Preussen Entschä- digung zusagte und bis dahin Preussens Vermittelung zu- ließ für das Zutreten anderer Reichsglider zu demselben Friden. Durch eine nachträgliche Convention vom 17ten Mai ward Deutschland nördlich vom Main für neutral er- klärt, und im August schloß dann auch der Kurfürst von Heßen seinen Friden mit der Republik. Inzwischen hatte das Abtreten Preussens vom Kriege durch den Tractat vom 5ten April, die niderländischen Pa- trioten rükhaltlos den Forderungen ihrer neuen französischen Bundesgenoßen preis gegeben, und am 16ten Mai ward im Haag ein Vertrag unterzeichnet, der die Verhältnisse der beiden verbündeten Republiken gegen einander feststelte. Die Niderländer behielten nur einen Schatten von Unab- hängigkeit, und musten Venlo, Etats-Limburg, Maast- richt und Etats-Flandern aufopfern, in Vlissi'ngen fran- Lco's Lehrb. d. Unioerfatg. Band. V. (2te Luflg.) 13

10. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 210

1845 - Halle : Anton
neutrales Gebiet, sobald er bis zum Rhein vordrang — sein Terrän reichte von den niderländisch deutschen Grenzen, wo diese an den Rhein stoßen rheinaufwa'rts bis Mann-- heim. Im Sept. 1795 hatten sich aber Jourdans Unter- commandeurs über die Neutralitätsbedingung hinweggesezt, und Championnet gieng bei Düsseldorf über den Rhein. Um dieselbe Zeit hatte sich Pichegru, der die südlichere Ar- mee am Rheine beseligte, des ganzen linken Rheinufers von Mannheim bis Hüningen bemächtigt, und Mannheim besezt. Pichegru unterhandelte in dieser Zeit mit den fran- zösischen Prinzen, namentlich mit dem Prinzen von Conde, und war ebenso von der royalistischen, als Iourdan von der republikanischen Partei gehoben; aber beide haßten sich. Oestreich hatte den Krieg gegen Frankreich schwach fortge- sezt. Im Herbste 1795 ward Clairfait gegen Iourdan, Wurmser gegen Pichegru gesandt, der einen Teil seines Heeres nach Heidelberg hatte Vorgehen laßen. Aus dieser Position wurden die Franzosen im October von den Oest- reichern (warscheinlich mit Pichegru's Einverständnis) ver- triben; und auch Clairfait trib Jourdans Truppen gegen Mainz hin zurük. Dann folgte am 30ten December ein Waffenstilstand, wärend dessen sich Clairfait mit Thugut veruneinigte und das Commando niderlegte. Hoche fürte den Krieg im Westen noch gegen den lezten Rest der Em- pörer in der Vendöe, die sich unter Charette hielten, bis dieser im März 1796 gefangen und in Nantes erschoßen ward. So hatte sich also zu Anfänge des Jahres 1796, nach dem Friden mit Toscän, Preussen, Heßen, Spanien; nach dem Waffenstilstande mit Oestreich und der gänzlichen Be- sigung der Empörungen im Inneren, der Krieg ganz nach der italienischen Seite hin concentriren können. Besonders seit die Truppen von der spanischen Grenze dahin gesandt -werden konten. Die Engländer hatten ihrerseits den Krieg zur See mit Glük fortgesezt, und nach dem schon früher ermänten Seesige bei Ouessant unter Howe noch einmal an der ge- nuesischen Küste unter Hotham (im März 1795) und bei
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