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1. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 109

1826 - Kempten : Dannheimer
0' 109 Herzog ward. Hierauf aber stellte Heinrich derlöwe von den sieben Fähnlein zwei dem Kaiser zurück/ wel- che das Land der baierischen Ostmark ober und unter der Enö bedeute!', zum Zeichen, er entsage für sich und seine Erben den Ansprüchen darauf. — Also wurde aus ab- gerissenen Landestheilen des alten Boj va- rie n 6 daö dritte Herzogthmn gemacht. Das Erste war Kärnthen (995), daö Zweite Ostfranken (Bam- berg) 1006), das Dritte Oesterreich. Fra. 87) Was ist vorzüglich aus dem Regen- tenleben Heinrich des Löwen bekannt, wodurch fiel er in die Acht, welche Trennung erlitt Bai er n dadurch, wer erhielt Sachsen und wel- che Schicksale hatten der geächtete Heinrich und seine Kinder? Anlw. Heinrich der Löwe hatte schon in seiner Jugend gegen die slavischen Stämme der Wenden und Rugier im Holsteinischen und an der Ostsee gekämpft, und seine sächsischen Besitzungen über Ostfrieöland, Holstein, Mecklenburg und Pommern ausgedehnt. Er brachte die noch heidnischen Slaven zum Christenthume und beschränkte die Macht der großen Vasallen im Sachsenlande. Er stiftete auf ehemaligem slavischen Boden die drei Biöthü- wer: Mecklenburg (das in der Folge nach Schwerin verlegt wurde), Altenburg (welches nach Lübeck kam) und Ratze bürg, und ernannte die dazu erforderlichen Bischöfe, die er mit Ring und Stab investirle. Die benach. barten geistlichen und weltlichen Fürsten waren ihm abge. neigt; aber erst nachdem er des Kaisers Gunst verloren hatte kam ihr Widerwille gegen den mächtigen Herzog, der im Ganzen über 2600 Quadratmeilen regierte, zum Aus- bruche. — Viermal hatte Heinrich der Löwe den Kaiser nach Italien begleitet, und mit Aufopferung von Mannschaft und Geld dessen Sache vertheidigt, auch hatte er, wie bekannt, einen Kreuzzug nach Palästina gethan, und in Rom selbst de6 Kaisers Leben gerettet. — Da entwickelten sich (1174) zwischen dem Kaiser und Herzog Heinrich dem Löwen Mißverständnisse wegen der beider- fettigen Bewerbung um die welsischen Güter in Baiern und Italien z denn nach Heinrich tx. Lode hatte sein

2. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 213

1826 - Kempten : Dannheimer
213 äußert hatte. Die Statthalterschaft in den Niederlan. den ging, mit der Abtretung dieses Landes von Spanien an Oesterreich/ für Baiern verloren. Die Oesterrei. cher räumten, nach langem Strauben und Zögern, nach zehnjähriger Unterjochung im Iäner 1715 Baiern. Einige getreue Landstände übergaben ihrem zurück, kehrenden Churfürsten am 8. April 17i5 den Schatz, den sie nach der Schlacht bei Höchstädt für ihn gerettet, und di6 jetzt verborgen gehalten hatten. In ganz Baiern ward ein freudiges Dankfest mit tiefster Rührung, über Max Emanuels Rückkehr zu den Seinen, gefeiert; auch die Churfürstinn Theresia eilte von Venedig her. det, und umarmte in München ihren Gatten und ihre aus der österreichischen Gefangenschaft losgegebenen Kinder, kaum noch erkannten sich die Langegetrennten! — Maximilian Emanuel erblickte Baiern in einem Elende, jenem ähnlich, in welchem es sein Vater Ferdi. nand Maria nach den Greueln des dreißigjährigen Krie. geö gefunden, mehr als der dritte Theil des Volkes ward gemordet, man sah Märkte und Dorfschaften fast ohne Menschen, weite Felder ohne Anbau, enlmarkl war Alles, und beinahe nichts blieb übrig, als die Erde mit Bettlern! — Frg. 15?) Wie regierte fortan Max Ema- nuel, — wann ftarb er, — welche Kinder hin- terließ er, — und in welchem Zustande war da- mals die Volksbildung Baierns? Antw. Max Emanuel bemühte sich nun das Zer. störte wieder herzustellen, dafür segnete ihn sein Volk. Er verjüngte in Baiern und der Obcrpfalz die Kraft der alten Landesordnungen, schaffte die von den Oesterrei. chern eingeführten schweren Auflagen, so wie den Allein. Handel mit Taback ab, erleichtete die Leistungen der Ab. gaben, ermunterte zur Gewerbsamkeit, zur Cultur des Bodens, Urbarmachung öder Gründe, Benutzung der Möser und Haiden, und errichtete, nach den Mustern der Niederländer, eine große Landtuchweberei; schnell schwang sich der Wohlstand Baierns durch die Weisheit seines Fürsten. Mit Churpfalz, Cöln und Mainz wurde 1724

3. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 222

1826 - Kempten : Dannheimer
ckendorf abgeschlossene Neutralitäts- und Evacuations- Tractat brachte ganz Baiern tn die Hände der Oesterrei- cher, und Maria Theresia behandelte sogleich das Land alö eine gemachte Eroberung. Sie ließ sich von den Standen Baternö und der Oberpfalz (September) huldigen, und organisirte zu München ein oft erreicht- schcs Administrationöconseil des Landes Da nun im Sommer 1743 auch Georg «1 am Rhein mit seinem Heere gegen die Franzosen siegreich gewesen war, und den Churfursten von der Pfalz, den Alliirten des Kai- sers, zur Neukraltlät genöthigk hatte, so wünschten K. Carl vil. und Frankreich den Frieden. Allein Maria Theresia, die stolze, siegreiche Königinn, wollte die Fortsetzung des Krieges. Der König von Preußen, Fried- rich li , besorgt, daß er, bei den von Oesterreich erkam- pfren Borthcilen. das an ihn abgetretene Schlesien wieder verlieren möchte, ?und um dem deutschen Kaiser wieder Unterstützung zu gewähren, schloß den 22. Mai 1744 mit Carl Vii., mit dem Churfürsten von der Pfalz und dem Landgrafen von Hessen-Kassel zu Frankfurt eine Union, worauf die Preußen in Böhmen eindrangexi, und Prag, so wie den größten Theil dieses Königreichs er- oberten. Dadurch ward Carl von Lothringen, der sieg- reich, im Elsaß stand, nach Böhmen zurück genöthigk, wo sich ein sächsisches Korps mit ihm verband Der Kampf in Böhmen und Schlesien und die vertbeflte Kraft der Oesterreicher verschafften dem Feldmarschall Secken- dorf Gelegenheit, Baiern wieder zu erobern; doch leisteten die Franzosen keine thatige Unterstützung. — Carl vil. kam am 23. Oct. 1744 nach München zurück. Er würde aber bei den neuen Heeresbewegungen, und der zu besorgenden Wiederkehr der Oesterreicher nach Baiern, zum drittenmal haben stieben müssen, wenn nicht sein frühzeitiger Tod (20. Iäner 1745) die Lage der Dinge bald verändert hätte. Seckendorf gelobte dem sterben- den Kaiser den jungen Erbfürsten Maximilian Jo- seph getreulich beizustchen mit Rath und Tbat, und lvm zu ehrenhaftem Frieden zu helfen. — Nie war im Hause Wtttelöbach ein glücklicher Träger der deut- schen Kaiserkrone!

4. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 210

1826 - Kempten : Dannheimer
210 Di- verge bei Donauwörth/ und eroberte das baierische Lager. Noch entscheidender war die zweite Schlacht bei Höchstädt und Blindheim (13. August in welcher Eugen und Marlbourough den Churfürsten und Tallard völlig bestegten/ obgleich die Baiern mit Verzweiflung, voll Grimmes in der Brust/ kämpften und 10/000 Todte/ ohne den Franzosen/ auf dem Schlacht, felde ließen! — Die Alliirten machten 25,000 Gefangene, alle Franzosen/ und unter diesen ihren Marschall Tallard, ringsum loderten viele Dörfer über den Leichen des Blut. feldes zum Himmel auf! — Der Churfürst, dessen ver. lassenes Baiern von Beute lustigen Siegern überschwemmt wurde/ sammelte bei Ulm sein Kriegövolk, und ging über Straßburg nach Brabant/wo ihn Ludwig xiv , star, des ihm zugedachleu Königreichs Frauttn und Schwaben eine Summe von 200,000 Thaler und den Titel eines Her- zogs von Brabant bewilligte. — Die Churfüritin» Theresia Cunigunda / eine Tochter des tapfern Polen- Königs Sobiesky, mit der sich Mar Emanuel den 2. Jäner 1695 zu Wesel vermählte, Hane ihr Gemahl zur Verwaltung des Landes zurückgelassen; sie sah sich (17. Nov.) zu einem Tractate mit dem römischen Könige genölhigt/ in welchem sie versprach/ alle Festungen/ Zeug. Häuser, Artillerie/ Munition zu übergeben, alle Truppen, mit der Erlaubniß, wieder dienen zu können/ zu entlaß, sen, und alle kaiserliche und Retchsqefangcne frei zu geben. Zu ihrer Apanage wurden die Einkünfte des Rentamts München bestimmt; sie selbst ging zu ihrer Mutter nach Venedig/ und ward späterhin von den Oesterreichern nicht wieder nach Baiern zurückgelassen. Der Kaiser dispouirte über Baiern nach dem Eroberungsrechte. Er vereinigte die Herrschaft Wertingen in Schwaben mit der Markgrafschaft Burgau. Dem Herzoge von Marl, bourongh gab er die Herrschaft Min del heim als Relchsfürstenthum; dem Herzoge von Wurtemberg den baie, rischen Anrheil an Wie sen steig dem Fürsten von Lain, berg- seinem Oberststallmeister/ die Landgrafschaft Leuchten, berg; die Herrschaft Hals dem Grafen von Sinzendorf; die Mark Riedenburg und Stadt Dielbfurt dem Grafen von Schönborn; das Landgericht Mauerkirchen dem

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 267

1826 - Kempten : Dannheimer
0 26? es offen Kund machte, sondern zur Befreiung Euro, paö. Tyrol ward durch die liberale Sprache des Wiener Kabinett- und durch kaiserlich belohnte Agenten leichtgläubig aufgewiegelt; im Geist der Revo- lution nahm man den Anschein, alle Völker zu befreien; man vernahm von Oesterreich auö Aufforderungen zum Treubruch gegen alle Fürsten des Rheinbun- des, die eben so viel Erstaunen als Widerwillen bei allen gutgesinnten, Ruhe und Ordnung liebenden Bür. gern erweckten. Eigentlich wählte aber der Wiener Hof diese unlöblichen Mittel blos, um noch einmal durch An- Hänger und daö Schwerdt zu versuchen, ob er seinen ehema. ligen Einfluß auf Deutschland und Italien wieder gewinnen und seine alten Verbindungen mit diesen Län- dern Herstellen könnte.' — Kaum hatte Baiern von den ununterbrochenen Kriegen, an welchen es Tbetl neh. men mußte, sich etwas erhohlt; als am 9. Avril 1809 die Generale Kaiser Franz des *I- an den Grenzen Deutschlands, Italiens und des Herzogthums Warschau den Friedcnöbrnch ankündigten. Die österreichische Haupt- armee, von ihrem Generalissimus dem Erz her. zöge Carl, befehligt, bedrohte, in neun Korps ver- Iheilt, Baiern und Franken. Die Truppen Frankreichs und des Rheinbundes waren theilü nach Baiern vorge- rückt, theilö waren ste auf dem Marsche. Die Feldherr» Massen«, Davon st, Lannes, Bessieres und Oudinot standen an der Spitze der Franzosen; Lefeb- vre an der Spitze der Baiern, Bandamme an der Spitze der Würtemberger und Badner und Berna- dotte zog mit den Sachsen nach der Oberpfalz Die österreichischen Heere (200,000 Mann) drangen über den Inn in Baiern, dann bei Loser und Lienz im Tyrol und bei Udine im Königreich Italien feind, ltch vor. — »Die Freiheit von Europa" hieß es in den feindlichen Proclamationen »hat sich unter Oesterreichs Fahnen geflüchtet" überall sah man ste verbreitet, doch nur im Lande Tyrol ent. zündeten sie damit anfänglich dumpfes Gähren und bald darauf eine blutige Jnsurrection. Schon am 12. April 1809 bemächtigten sich die Insurgenten der

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 268

1826 - Kempten : Dannheimer
Stadt Innsbruck. Die Baiern hatten sich m de» vordringendcn Oesterreichern zurückgezogen, welche am 16. April München besetzten, von wo sich der baieri- fche Hof nach Dill in gen begab. Da kam der ersehnte Napoleon am 17. April nach Donauwörth und am 18. über Neu bürg nach Ingolstadt. Nach den Gefechten bei Pfaffenhofen und bei Tann (19. April) siegte Napoleon am 20. April 1809 in der blutigen Schlacht bei Abensberg durch die hohe Be- geisterung und unerschütterliche Tapferkeit der Baiern *), die an diesem ewig denkwürdigen Kampftage alle Erwar- lungen deö französischen Kaisers übertrafen; auch die treu brüderlichen W ü r t e m b e r g e r und die fran- zösischen Divisionen Morand und G u d i n nahmen rühmlichsten Antheil an dem entscheidenden Sieg, der die Flanke der Oesterreicher entblößte, so daß Napoleon am 21. April schon gegen Landshut ziehen konnte; um die Oesterreicher über die Isar zu drücken. Die Baiern und Franzosen drangen da über die brennende Isarbrücke in die Stadt, und auf dem rechten Isarufer zog Masse na gegen die Oester re ich er. Während Dieses Kampfes hatten die Oesterreicher (20. April) Re- gensburg zur Capitulacion gezwungen. Von Lands- hut wandte sich nun Napoleon nördlich, und schlug bei Eckmühl (22. April) den Erzherzog Earl mit vier österreichischen Armeekorps. Regensburg gieng Den 23. April, nach einem hartnäckigen Kampfe, in dem Napoleon selbst am Fuße leicht verwundet wurde, im Sturme an die Franzosen über. Noch kämpfte Hiller, der hier zu bedachtsame, kriegserfahrne Held, in Vcr- bindung mit dem von München kommenden General Jet- lach ich bei Neumark (24. April) gegen die Baiern unter dem tapfer» Wrede; Bessieres unterstützte die *) Napoleons Anrede an die Baiern vor der Schlacht, siehe Ii. Heft der Beobachtungen und histor. Sammlung wichtiger Ereignisse aus dem Kriege zwischen Frankreich, dessen Verbündeten und Oesterreich im Jahre 1809- Weimar 1809. — Kriegsgeschichte der Baiern von Eisen mann. München 1316« Lindauer. S. 259- Thk.

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 269

1826 - Kempten : Dannheimer
—o— 269 letztern , und dadurch sahen sich die Oefterreicher zum Rückzüge genöthigt. Am 26. April forcirten Masse na, Lannes und Besseres den Uebergang über den Inn. Lefebvre besetzte am 29. April Salzburg. Der Kriegsschauplatz war nun, mir Ausnahme von Tyrol, auf österreichischem Boden. Napoleon erschien vor den Thoren von Wien, wo die wahre Lage der Dinge streng verschwiegen wurde; mit unbeschreiblichem Jubel feierte man dort den großen Sieg Oesterreichs bei Regensburg. Der unglückliche Erfolg des Krieges konnte nun nicht mehr verheimlichet werden; als man Anstalten traf, die Hauptstadt der Monarchie gegen den art- dringenden Feind zu vertheidigen. Doch ohne Schwerdt. streich zogen sich die Oesterreicher auf das linke Donau- ufer; die Franzosen besetzten Wien. Bei Aspern bis. deie sich aber ein für Oesterreichs Waffen ehre unsterblicher Kampf, der Erzherzog Car! schlug hier am 21. und 22. Mai 1809 die Franzosen voll- ständig, deren Verbindung durch die Zerstörung der Brücken gänzlich abgeschnitten war; so ruhmvoll der Sieg, so löwenkühn der österreichische Feldherr und seine kraftvollen Truppen stritten, so wenig entschied der mör. derische Kampf dieser -Tage über den Ausgang des Krie. ges. Napoleon mit den Trümmern seines Heeres, wäre nur bei einiger Verfolgung und Benützung des Sie. geö, der Gefangene des Erzherzogs Car l geworden. Statt die Bedeutenbeit dieses großen Sieges zu erkennen, — ruhte man aus vor der Freude über die Wendung des Kriegöglückes. Man Ueß Napoleon ungestört bte Ankunft seiner italienischen Armee erwarten, die Eugen, der Vicekönig ihm zuführle; er vereinigte sich mit derselben und gewann die Riesen-Schlacht bei Wagram (5. und 6. Juli), an deren lange zweifelhaften Entschei- düng die Barern, unter Wrede6 Führung ruhm- vollsten Antheil nahmen, und die zuerst bei Znaim eineu Waffenstillstand; dann den Frieden von Wien (14. Ocl. 1809) herbetführte. — Im Tyrol wurden die Baiern, welche dem österreichischen Anführer von Cha* steler entgegenzogen, bereits am 10. April von deu Einwohnern deö Pusterthalö angegriffen. Kaum war

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 270

1826 - Kempten : Dannheimer
270 0 Innsbruck von den Oesterreichern und Tyroler Bauern am 12. Aprrl besetzt, alü Chasteler den Landsturm auaemein aufbot» und dessen Bewegung leitete. Die Be- wohner von Vorarlberg griffen ebenfalls zu den Waf- fen und machten, vereint mit Tnrolern, räuberische Etrelfzüge nach Kempten, Memmingen und Kaufbeuern. Zwei baierische Korps, von dem Kron- prinzen Baierns und Wrede angeführt, rückten unter dem Oberbefehl des Marschalls Lefebvre in Tyrol ein. Dre warnende Proelamalion des letztern vom 1. Mai blieb ohne Erfolg Die Batern erstürmten am it. Mai dle Passe Loser und Srub, schlugen die Oester- reicher am 13. Mai bei Vorgel, nöthigken sie zur Auf. Hebung der Blokade von Kufstein, zerstörten am 15. Mai Schwatz, und besetzten Innsbruck. Kaum aber folgten die Baiern der großen Armee; so entflammte sich der Aufruhr in Tvrol von neuem, und nöthigte ein Korps der Baiern wieder nach Tyrol zurück. Selbst späterhin, als nach dem Waffensitllstande von Znatm, das österreichische Hilfskorpö Tnrol verlassen hakte, dau- erte der Aufstand mit blinder Wuth und gräßlichen Ver. Heerungen unter den berüchtigten Häuptlingen: Teimer und dem Sandwtrth Andreas Hofer noch fort, und verbreitete sich biö in die salzbur gischen Gebirge. Der Wangen und Lindau hatte ein vereinigtes Korps von Franzosen, Baiern, Wurrembergern und Badnern gegen die listigen Vorarlberger zu kämpfen. Im Monat August erlitten die Baiern und die herzoglich sächsischen Truppen in^er Nahe von Brtren einen be- deutenden Verlust. Selbst nach abgeschlossenem Wiener Frieden mußte Tyrol von den Franzosen und Baiern mit Strenge in seine vorigen Verhiltmsse zurückgebracht werben; die kurzsichtige Menge nahm die durch Eugen, Vicekönig von Italien angeborene Amnestie nicht an. — Da ward endlich daö Land mit Waffengewalt unterworfen, der böse Rebellengeist gebän- digt, und Andreas Hofer, der bis zum letzten Flin- tenschuß, alö kühner Verfechter der traurigen Volkg- verirrung an der Spitze der Bewaffnung stand, sah sich plötzlich von seinen Schaaren verlassen; er floh mir

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 272

1826 - Kempten : Dannheimer
272 ■o 160 n M. und gegen 300,000 Einw. an das Königreich Italien, und au die französisch.illyrische Pro. vinz die tvrouschen Landgerichte Silian und Lienz mit 3i s/4 □ M, und 26 800 Einw. ab; — über- ließ auch an den König von Würtemberg und den Großh erzog von Würz bürg in gegenteiligen Der. tragen mehrere bedeutende Dlstrtcte, durch welche die Länder dieser beiden Fürsten, nach den von Napoleon ihnen gemachten Versprechungen, vergrößert und besser arrondirl wurden. — Ueber diese Gebiets, und Grenz- Veränderungen wurden besondere Tau sch vertrage mit Wurzburg unrerm 26. Mai 1810, und mit Wür- temberg am 18. Mai 1810 zu Paris abgeschlossen. *) Frg. igi) Wie war die Stimmung des Volks in Baiern über diesen Friedens- Schluß; — und über den Zustand, der aus den Verhältnissen des Nheinbundes hervorgiug? Antw. Groß war die Eroberung, die Frankreich durch die schönsten Provinzen Oesterreichs machte; die Mitglieder des Rheinbundes wurden aber bei Vertheilung derselben sehr verkürzt. Baiern, dem vor der Schlacht bei Abensberg das kaiserliche Wort Napoleons viel versprach, mußte den durch Handel herrlich blü- henden, an Wein und edlen Früchten reichen Kreis der Etsch, und die Landgerichte Botzen und Claulen vom Ei sack kreiü nebst ändern crtragvollen Gebietstheucn ablreten, und noch überdies mit schweren Summen die im Fnrstenthum Bayreuth zur Dotation französischer Generale bestimmten Domarnen ablösen. Der Druck der Conscription wurde mit jedem Jahre peinlicher, die An- maßungen Frankreichs unverschämter. Die Poli- tik Oesterreichs konnte keine Annäherung erwecken; Habsburg verband stch ehelich mit der Dynastie Bo na parle; die Fürsten Süddeutschlands, und Baiern zunächst, sahen seil 1805 an Oesterreich nur einen rache- dürsti- ») Winkopps rhein. Bund, Heft io. S. 76. — Ok- tober 1310. S. 51.

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 239

1826 - Kempten : Dannheimer
0 259 len sollen; auch habe der K. Sigismund die Ansprüche desselben durch den Lehenbrief vom Jahre 1426 aner- farmt. Doch hatte bereits 1429 der Herzog selbst wie- der darauf in einer Urkande verzichtet, und der K. Sigiömund hatte dem Herzoge von Baiern jene Länder zugesprochen. Jetzt wollte nun Oesterreich nach dem völligen Erlöschen der wittelgbachisch - baierischen Linie seine verjährten Rechte erneuern. — Auf Mtndel- heim hatte Oesterreich allerdings 1614 vom K. Mat- thias eine Anwartschaft erhalten; aber Mindelhetm war Allodium (Eigengut); und nur der Blntbann, das Zoll, und Forstrecht Reichölehen; Oesterreich konnte also auch bloß diese in Anspruch nehmen. — Was endlich die böhmischen Lehen in der Oberpfalz betraf; so waren diese seit länger alü 500 Jahren der Oberpfalz einverleibt, und der westphälische Friede hatte au6drück, lich bestimmt, daß nach dem Erlöschen der wilhelmtni- schen Linie die Oberpfalz an den Churfürsten von der Pfalz zurückfallen sollte. — Ob nun gleich alle An- sprüche Oesterreichs ohne Haltbarkeit waren, so hatte es doch durch schon länger gepflogene ge hei. me Unterhandlungen mit Carl Theodor, die dem Hofe von Churbaiern in München strenge verborgen gehalten wurden, bewirkt, daß am 3. Jäner 1778 zu Wien eine Convention zwischen dem österreichischen Staatskanzlcr und dem churpfälzischen Gesandten abgeschlossen wurde, in welcher Carl Theodor die österreichischen Ansprüche anerkannte, der auch am 14. Jäner 1778 den mit Oesterreich geschloffenen Tractat ransizirte. Gegen diese Convention erklärten sich Friedrich Ii. König von Preußen, alü Mitglied des deutschen Reiches und Garant des westphälischen Friedens, dann besonders der Präsumtiv.erbe der Pfalz, der Herzog Carl von Zweibrücken, welcher die Vermittlung Preußens gesucht hatte. — Eben so machte die verwitlwete Churfürftinn von Sachsen: M a. ria Antonia, als Schwester des verstorbenen Maximi. lian Josephs, Ansprüche auf die baierische Allodial. erbschaft, zu welcher man sächsischer Seitg auch die Oberpfalz rechnete, weil Churfürst Maximilian sie ehmal-
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