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Inhalt: Zeit: Neuzeit
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Humboldt vertreten. Die persönlich anwesenden Monarchen von Preußen und Rußland einigen sich dahin, daß Sachsen an Preußen fallen solle, wofür dieses Rußland zur Erwerbung polnischer Gebietsteile behilflich sein sollte. Gegen diese Kombination schließen sich Österreich, England und Frankreich zusammen.
In der endgültigen Abmachung vom Februar 1815 1815 behält Preußen von seinen früheren polnischen Besitzungen nur das Gebiet der heutigen Provinz Posen sowie Danzig und Thorn, neu erwirbt es den größeren Teil von Sachsen, Schwedisch-Vorpommern mit Rügen1 und ferner das linke Rheinufer von der Nahe bis zur holländischen Grenze; Ostfriesland und das Fürstentum Hildesheim tritt es an Hannover, Ansbach und Bayreuth an Bayern ab.
Neben der Neugestaltung der territorialen Verhältnisse ist die Hauptaufgabe des Wiener Kongresses die Regelung der deutschen Verfassungsfrage. Der von den Kleinstaaten ausgehende Plan einer Wiederaufrichtung des Habsburgischen Kaisertums wird abgelehnt, ebenso die von Humboldt formulierten Entwürfe zur Schaffung einer kräftigen Bundesgewalt. Am 8. Juni 1815 wird die „Deutsche Bundesakte“ unterzeichnet: der „Deutsche Bund“ ist ein völkerrechtlicher Verband von 36 souveränen Fürsten und 4 freien Städten, darunter den Königen von England, Dänemark und Holland als Herrschern von Hannover, Holstein und Luxemburg. Österreich und Preußen sind nur für die innerhalb der alten Reichsgrenzen liegenden Gebiete Mitglieder des Bundes. Die Vertretung der Mitglieder des Bundes liegt bei dem ständig in Frankfurt am Main versammelten Bundestage; dün Vorsitz beim Bundestage führt Österreich.
1 Ursprünglich gegen Norwegen an Dänemark abgetreten, von diesem dann gegen das von Hannover überlassene Herzogtum Lauenburg und eine von Preußen an Schweden gezahlte Entschädigung an Preußen abgetreten.
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1848 Die Anfänge der Bewegung von 1848. Die
Verjagung König Ludwig Philipps aus Paris am 24. Februar 1848 und der Ausbruch der Revolution üben in Deut schland sofort die tiefgehendste Wirkung aus. In Baden und in Württemberg werden schon wenige Tage später liberale Ministerien eingesetzt (in Baden Mathy), auch in fast allen anderen Mittelund Kleinstaaten treten neue Persönlichkeiten an die Spitze der Regierungen. In Bayern legt König Ludwig I. zugunsten seines Sohnes Maximilian die Regierung nieder.
Auch der Frankfurter Bundestag erläßt Anfang -t-. -v. März eine Proklamation, worin den Bundesstaaten freigestellt wird, die Zensur aufzuheben und die Preßfreiheit einzuführen; gleichzeitig ladet Metternich die deutschen Regierungen zu Konferenzen nach Dresden ein. In denselben Tagen kommen 51 liberale und radikale Politiker, meist Süd- und Westdeutsche, in Heidelberg zusammen und beschließen die Einberufung eines Vorparlaments zur Vorberatung einer allgemeinen deutschen Volksvertretung.
Die Revolution in Österreich und Preußen.
In/Österreich bringt die Nachricht von der Februar-Revolution die namentlich in den nichtdeutschen Gebieten des Kaiserhauses (Böhmen, Galizien, Ungarn, Italien) herrschende Gärung zum Ausbruche. In Wien kommt es nach dem Zusammentritt des niederösterreichischen Landtags Mitte März zu Zusammenstößen des Militärs mit dem Volke, und Metternich erklärt seinen von der Bevölkerung gewünschten Rücktritt; am 15. März wird die Einberufung einer Reichsversammlung versprochen.
Die Folge von Metternichs Rücktritt ist das Aufflammen der nationalen Bewegung in den nichtdeutschen Gebieten: in Prag bildet sich ein tschechischer Nationalausschuß, in Ungarn gewinnt Kossuth überragenden Einfluß, in der Lombardei und in Yenezien bricht der offene Aufstand aus, und die Österreicher müssen Ende März Mailand und Venedig
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1690 die Verbündeten unter Waldeck erleiden im Juli eine schwere Niederlage bei Fleurus durch den Marschall von Luxemburg, 1692 bei Steenkerken. 1691 erobert Ludwig Mons.
Hannoversche Kurwürde. Eine Lockerung der Einigung der deutschen Fürsten wird durch das Streben Ernst Augusts von Hannover nach der Kurwrürde herbeigeführt: er bemüht sich im Einverständnis mit Frankreich um die Schaffung einer dritten Partei, die den Frieden zwischen den Mächten vermitteln soll. Um diese Verbindung zu sprengen, sagt ihm der Kaiser die Verleihung der Kurwürde zu, worauf ihm Ernst August ansehnliche Hilfstruppen und G-eldunterstützung verspricht. Die Verleihung der Kurwürde erregt die Opposition namentlich der Kurfürsten von Köln, Trier und der Pfalz — die Folge ist, daß der Krieg in Deutschland nur matt geführt wird.
Fortgang des Krieges. Frieden zu Ryswyck. 1693 1693 gehen die Franzosen über den Rhein und erobern Heidelberg (vollständige Zerstörung des Schlosses), werden aber durch den Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden wieder zurückgedrängt. In den Niederlanden siegt der Marschall von Luxemburg bei Neerwinden über Oranien. Schon seit 1693 wird die Anknüpfung von Friedensunterhandlungen durch Frankreich, namentlich mit Holland und dem Kaiser versucht, vorläufig noch ohne Er-1695 folg, denn noch im August 1695 wird die Allianz zwischen dem Kaiser und Holland erneuert. Da aber im darauf folgenden Jahre Savoyen von der Allianz zurücktritt und damit Ludwig seine ganze Streitmacht erfolgreich in den Niederlanden und an der spanischen Grenze verwenden kann, so erklären sich jetzt die Verbündeten zu Friedensunterhandlungen bereit, die im Schlosse Ryswyck beim Haag geführt werden.
England wird hier dadurch gewonnen, daß 1697 Wilhelm Iii. anerkannt wird. Die Forderung von Kaiser und Reich auf Herausgabe von Straßburg und der übrigen Elsässischen Reichsstädte wird abgelehnt, nur Freiburg, Breisach und die meisten
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Inhalt: Zeit: Neuzeit
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die Insel Sardinien) an Österreich kommen. England erhält von Frankreich Neuschottland, Neufundland und andere Besitzungen in Amerika. Holland erhält die sog. Barriere-Festungen, Savoyen erhält Sizilien, Preußen erhält Neufchätel, Mörs und Lingen als Teile der oranischen Erbschaft, sowie das Oberquartier Geldern.
Friede zu Rastatt. Kaiser und Reich setzen den Krieg noch weiter fort, die Erfolge fallen aber den Franzosen zu: Landau und Freiburg werden von Villars genommen. So entschließt sich endlich auch der Kaiser zu Friedensunterhandlungen, die in Rastatt und Baden (Schweiz) geführt werden und 1714 im September 1714 zum definitiven Abschluß kommen: Frankreich behält Landau, gibt aber Freiburg, Breisach und Kehl zurück. Die Kurfürsten von Bayern und Köln werden in ihre Besitzungen und Rechte wieder eingesetzt.
1700/20 Der nordische Krieg.
Wie der spanische Erbfolgekrieg der aggressiven Politik Frankreichs gegen Deutschland ein Ende macht, so legt der fast gleichzeitig ausbrechende nordische Krieg den Einfluß der anderen bis dahin in Deutschland gebietenden fremden Macht, Schwedens, lahm und schaltet sie fast völlig aus dem Konzert der großen europäischen Mächte aus.
Den Anstoß zu dem großen Kriege gibt ein Konflikt des im Bunde mit Schweden stehenden Herzogs von Holstein-Gottorp mit Dänemark, das 1700 1700 das im Besitze des Herzogs befindliche südliche Schleswig besetzt. Gegen Schweden treten nun mit Dänemark Friedrich August, Kurfürst von Sachsen und König von Polen und der auf den Erwerb der schwedischen Ostseeprovinzen bedachte £ar Peter (1689—*725) zu einem Bündnis zusammen, Karl Xii. (1697—1718) erringt aber über die Verbündeten entscheidende Erfolge: im Frieden von Travendahl 1700 nötigt er die Dänen, den Herzog von Gottorp in seine Rechte wieder einzusetzen und schlägt kurz darauf die Russen bei Narwa.
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Parlament spitzt sich immer mehr zu, besonders seitdem gemäß einem Abkommen mit Rußland, wegen des polnischen Aufstandes, Preußen seine polnische Grenze besetzen läßt.
1863 Fürstenversammlung in Frankfurt. Während dieses Konfliktes im Innern geht die deutsche Politik Preußens auf dem ihr jetzt durch Bismarck vorgezeichneten Wege vorwärts, der zur Ausscheidung Österreichs aus dem deutschen Staaten-verbande führen soll. Im August 1863 ladet Kaiser Franz Josef von Österreich alle deutschen Pürsten ' ^ /v^ur Beratung einer Bundesreform nach Frankfurt / '■'< ein, und es erscheinen "auch liier fast alle deutschen th^vpürsten? a^er a^e Versuche, König Wilhelm von Preußen zum Erscheinen zu bestimmen, scheitern.
Gegenüber den Versuchen Österreichs, einen österreichisch-deutschen Zollverein herbeizuführen, gelingt es weiter Preußen, jjm Herbst 1864 den Zollverein auf weitere 12 Jahre zu verlängern und einen Handelsvertrag mit Frankreich durchzusetzen.
Der Krieg gegen Dänemark.
1868 Im November 1863 stirbt König Friedrich Vii., und Qhristian Ix. von Glücksburg, dessen Erbrecht in Schleswig-Holstein allein auf dem Londoner Protokoll beruhte, wird sein Nachfolger; dieser bestätigt kurz darauf die vertragswidrige Einver-t leibung Schleswigs in Dänemark. Die Yolksstimmung in Deutschland ist jetzt für die Einsetzung des Herzogs Friedrich von Augustenburg, der trotz des Verzichtes seines Vaters (1852) die Nachfolge beansprucht, während die preußische Regierung vorläufig noch an dem Londoner Protokoll festhält. Da auch die Mehrheit des Bundestages für den Augustenburger ist, so verständigen sich demgegenüber Österreich und Preußen, ohne Rücksicht auf den Bundestag als europäische Mächte die Sache gemeinsam zu entscheiden, und als die dänische Regierung das die Zurücknahme der November-
1864 Verfassung fordernde Ultimatum im Januar 1864 abweist, kommt es, nachdem schon im Dezember
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gegangene Reichstag. Der oberste Beamte des Bundes ist der Bundeskanzler. Das einheitliche Bundesheer — nur Sachsen behält seine selbständige Heeresverwaltung — und die Kriegsflotte steht unter preußischem Oberbefehl. Post- und Telegraphenwesen, die Vertretung im Auslande und große Teile des Rechts gehen in die Kompetenz des Bundes über.
Mit den süddeutschen Staaten, von denen vorläufig nur Baden den Anschluß an den Norddeutschen Bund ins Auge gefaßt hat, kommt es im Juli 1867 zum Abschluß eines neuen Zollvertrages, durch den zugleich für die Gesetzgebung über das Zollwesen und die Besteuerung von Salz, Zucker und Tabak, ein Zollparlament der gesamten deutschen Staaten im Anschlüsse an den Reichstag des Norddeutschen Bundes geschaffen wird: im April 1868 tritt das Zqllparlament zum ersten Male in Berlin zusammen. Im Oktober 1867 nehmen auch die süddeutschen Landtage, wenn auch unter starkem Widerspruche, die Schutz- und Trutzbündnisse mit Preußen an, im Zusammenhange damit steht die Einführung der preußischen Heereseinrichtungen in allen wesentlichen Dingen. ^
Die Luxemburger Frage. Im März 1867 schließt Napoleon Iii. mit Holland einen Kaufvertrag über Luxemburg ab, wo Preußen in der Zeit des deutschen Bundes ein Besatzungsrecht gehabt hatte. Preußen legt gegen den Kaufvertrag Verwahrung ein und veröffentlicht als Antwort auf die Pläne Napoleons die Bündnisverträge mit den süddeutschen Staaten, erklärt sich dann aber mit der Schleifung der Festung und ihrer Neutralisierung unter Bürgschaft der Großmächte einverstanden.
4— ^ j £ j jri r.‘ V'$L /I #
1870/71 Der Krieg 1870/71. Die Neubegründung des Deutschen Reiches. ’ ^
Veranlassung des Krieges. Die Besorgnis, seinen vorherrschenden Einfluß in Europa durch die neu errungene Stellung Preußens zu verlieren, treibt den Kaiser Napoleon halb wider seinen Willen in
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1546 Führer der süddeutschen städtischen Truppen, Füßen und die Ehrenberger Klause, um so den Brenner zu sperren und die Verbindung Karls mit den heranziehenden italienischen Truppen zu hindern, Schärtlin wird aber nach Ulm zurückberufen, und dem Kaiser gelingt jetzt die Vereinigung mit den italienischen und den aus Ungarn heranziehenden spanischen Truppen. Anderseits stoßen endlich die norddeutschen Truppen der Schmalkaldener zu den süddeutschen und schlagen im Oktober bei Giengen ein verschanztes Lager auf, in dem sie gegenüber den Kaiserlichen entschieden im Vorteile sind.
Der Krieg nimmt jetzt die Wendung zu un-gunsten der Protestanten, indem Moritz von Sachsen ihnen in den Rücken fällt. Anfang November fällt er~in Kursachsen ein, dessen meiste Städte sich ihm schnell ergeben: auf die Nachricht hiervon gibt auch die Mehrzahl der süddeutschen Städte den Kampf gegen den Kaiser auf und nimmt kaiserliche Besatzungen auf. Kurfürst Johann Friedrich eilt jetzt nun zwar nach dem Norden, nötigt den Erzbischof Albrecht von Mainz zum Verzicht auf seine Bistümer und erobert das albertinische Meißen, gewinnt auch die Unterstützung der protestantischen Böhmen und Schlesier und nötigt Moritz und den König Ferdinand nach Eger zu flüchten. Im März kommt aber Karl selbst nach Norddeutschland und verbindet sich mit Moritz und Ferdinand in Eger, mit denen er dann gegen Johann Friedrich vorgeht. Uej Mühlberg „an der Elbe nahe bei Wittenberg
1547 kommt es zum Zusammenstoß am 24. April: dfij
„wixxl .heüjügi-uiid, gefangen.
Die Wittenberger Kapitulation verurteilt jetzt den Kurfürsten zu immerwährender Gefangenschaft, Abtretung der Kurwürde und des größten Teils seiner Länder mit Ausnahme der Ämter Weimar, Gotha und Eisenach an seinen Vetter Moritz, ein Zugeständnis in religiösen Dingen lehnt der Kurfürst aber ab. Auch Philipp von Hessen gerät jetzt in die Gefangenschaft des Kaisers: durch Vermittlung der Kurfürsten Moritz und Joachim
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von Köln, des Kurfürsten von Bayern und des Herzogs von Braunschweig-.Wolfenbüttel. Vor allem durch die Bemühungen Wilhelms von England kommt es jetzt zu einer Einigung der Gegenpartei:
1701 im September 1701 wird im Haag die sogenannte große Allianz abgeschlossen. Ihr Ziel ist für Österreich die Erwerbung der spanischen Nebenländer: Belgien, Sizilien, Neapel und Mailand, für die Seemächte die Eroberung des spanischen Amerikas. Der Kaiser sichert sich weiter die Unterstützung durch Brandenburg, indem er im Krontraktat vom November i7oo die Zustimmung zur Annahme der preußischen Königskrone gibt. Im September 1702 erfolgt auch die Kriegserklärung des ganzen Deutschen Reiches an Frankreich.
Der Krieg wird 1701, noch vor Abschluß der großen Allianz, durch Eugen von Savoyen in Oberitalien eröffnet: Eugen, der hier 1701 erfolgreich
1702 war, wird aber im August 1702 bei Luzzara durch den Herzog von Yendöme besiegt. In Süddeutschland erobert zwar Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden 1702 Landau, die französische Partei ist aber weiterhin unter der Führung Max Emanuels von Bayern im Yorteil. Zwar seine Absicht, sich mit dem inoberitalien stehenden Yendöme zu vereinigen, scheitert an der Erhebung der Tiroler, er besiegt
1703 aber im September 1703 die Österreicher bei Höch-_städt ^und durch die Einnahme von Passau bedroht er die österreichischen Erblande selbst.
1704 1704 erringen dagegen die Arerbündeten entscheidende Erfolge. Marlborough vereinigt sich mit Ludwig Wilhelm von Baden am Oberrhein, beide erstürmen Anfang Juli den Schellenberg bei Donauwörth und schlagen am 13. August bei Höchstädt (Blendheim) die vereinigten Bayern und Franzosen vollständig. Die Franzosen gehen über den Rhein zurück: Ulm, Landau und Trier fallen in die Hände der Yerbündeten und ganz Süddeutschland steht ihnen jetzt offen.
1705 Das Jahr 1705 bringt die Yerbündeten zum guten Teil um ihre Erfolge durch den in Bayern
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gegen die kaiserliche Verwaltung ausbrechenden Aufstand des Landvolkes. Der Aufstand wird endlich in grausamster Weise niedergeschlagen, über Kurfürst Max Emanuel von Bayern wird 1706 mit Zustimmung der Kurfürsten von dem jungen, soeben zur Regierung gelangten Kaiser Josef I. (1705—1711) die Reichsacht verhängt, sein Land rechts des Inns wird zu Österreich geschlagen.
In den Kämpfen um die spanischen Nebenlande sind die Verbündeten gleichfalls erfolgreich. Marl-
1706 borough besiegt 1706 die Franzosen bei Ramillies und gewinnt dadurch fast ganz Belgien. In Italien wurde zwar Eugen von Savoyen 1705 beim Versuche das belagerte Turin zu entsetzen, bei Cassano geschlagen, im Mai 1706 werden aber die Franzosen
1707 von ihm bei Turin besiegt und 1707 können die Kaiserlichen auch Neapel besetzen. In Spanien selbst gelingt es dem Habsburger Karl nicht Fuß zu fassen.
In den letzten Jahren des Krieges wird der Kampf hauptsächlich in Belgien geführt. Vendöme
1708 erobert 1708 wieder Brügge und Gent, wird aber von Marlborough und Prinz Eugen im Juli 1708 bei
1709 Oudenarde geschlagen und Lille wird erobert. 1709 siegen dann weiter die Verbündeten bei Malplaquet.
1710 1710 geht die große Allianz auseinander: In England kommen die dem Kriege abgeneigten Tories ans Ruder, dazu kommt, daß nach dem Tode Kaiser Josefs im April 1711 sein Bruder und Nachfolger Karl (1711—1740) durch die Verbindung der österreichischen und spanischen Hausmacht die Monarchie Karls V. zu erneuern droht. Nachdem sich England und Frankreich vorher über die Grundlage des Friedens geeinigt hatten, wird im Januar
1712 1712 der Friedenskongreß zu Utrecht eröffnet.
1713 Friede zu Utrecht. Im April 1713 wird der Friede unterzeichnet. Der wesentliche Inhalt des Friedens ist: Spanien und die spanischen Kolonien verbleiben dem Bourbonen Philipp V., während die Niederlande und die spanischen Provinzen in Italien (u. a. die Herzogtümer Mailand und Mantua und
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Extrahierte Ortsnamen: Belgien Italien Neapel Spanien Belgien Gent Lille England Josefs England Frankreich Utrecht Spanien Niederlande Italien Mailand Mantua
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Inhalt: Zeit: Neuzeit
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1792 Kanonade, und die Preußen werden bald darauf genötigt, nach der Maas zurückzukehren, während die Österreicher an den Rhein zurückgehen.
Inzwischen sind die Franzosen im Rheinland selbst eingefallen: Ende September erobert Custine Speyer und Worms, wenige Wochen später gewinnt er auch Mainz, das ihm fast ohne Gegenwehr übergeben wird, und am Tage darauf zieht er auch in Frankfurt ein: die Einverleibung dieser Territorien in Frankreich wird vorbereitet, zumal die Stimmung der Bevölkerung den Franzosen günstig ist (Georg Forster in Mainz). Frankfurt wenigstens wird aber von den vereinigten preußischen und hessischen Truppen Anfang Dezember wieder eingenommen, so daß die Franzosen das rechte Rheinufer räumen müssen.
Zu gleicher Zeit ist Dumouriez mit 80 000 Mann in Belgien eingefallen: er besiegt den Herzog Albert von Sachsen-Teschen bei Jemappes Anfang November, und damit ist ganz Belgien in der Hand der Franzosen.
Der erste Koalitionskrieg. (1793—97) Friede zu Basel. (1795). y,— —
Durch die immer radikalere Gestaltung der Dinge in Frankreich und endlich durch die Hin-1798 richtung Ludwigs Xvi. am 21. Januar 1793 wird jetzt fast das ganze monarchische Europa in den Krieg gegen das republikanische Frankreich hineingezogen. Im Februar 1793 treten England und Holland, im März Spanien in den Kampf ein. Die Österreicher und die Seemächte gehen darauf aus, Belgien wieder von den Franzosen zu befreien: den Österreichern gelingt es Dumouriez bei Neerwinden am 18. März zu besiegen, und dieser räumt dann auch Belgien.
Auf deutschem Boden gelingt den vereinigten preußischen, österreichischen und hessischen Truppen im Juli die Eroberung von Mainz, die Preußen dringen weiter in die Pfalz (Preußische Siege bei Pirmasens und bei Kaiserslautern) und die Österreicher in das Elsaß ein. Eine allgemeine Volksaushebung in
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