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1. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 108

1893 - Hannover : Hahn
108 politische Geographie. A. Deutschland. Es umfaßt die Hauptmasse von Mitteleuropa; nur verhältnismäßig kleine Stücke gehören anderen Staaten an. — Im N. trennt eine Linie n. der Nordfriesischen Inseln das dänische Jütland ab. Im W. folgt die Grenze bis in die Richtung von *Straßbnrg dem Kamm des Wasgenwaldes, darauf zieht sie zur Mosel oberhalb «Metz und hält dann im ganzen n. Richtung. So ist Belgien, Holland und Luxemburg (Rheindelta, Gebiet der Schelde und untere Maas), sowie das lothringische Hügelland (französisch) losgelöst. Im S. sind die österreichischen Länder und die Schweiz abzutrennen, so daß der Rhein, die Alpen, der Böhmerwald, das Erzgebirge und die Sudeten die Grenze bilden. Im O. greift Deutschland an der Küste (Pregelgebiet, untere Memel) über die natürliche Grenze hinaus. Bewohner: Auf 544 000 qkm kommen 50 Miß. E. (fast 100 auf 1 qkm); wenige Länder Europas sind demnach dichter bevölkert. — Mehr als 92% sind deutsch, wenig mehr als 60/0 Slaven (Polen, Kassnben, Wenden, Tschechen). Dazu kommen in geringer Zahl Littauer, Dänen, Franzosen, Wallonen. Der Religion nach sind fast 2/3 ev., über 1/3 kath., ein kleiner Bruchteil gehört den Sektierern und Juden an. Die norddeutschen Staaten find mit Ausnahme Preußens, wo 1/3 kath. ist, und Oldenburgs (V5 kath.), alle fast ganz ev., in S.-Dentschland ist Bayern, Baden und Elsaß-Lothringen überwiegend kath., Württemberg und Hessen überwiegend ev. Bildung des Staates: Das alte Deutsche Reich wurde von Napoleon I. vernichtet und deswegen 1806 aufgelöst. Nach der Befreiung vom französischen Joch wurde 1815 der deutsche Bund gegründet, in dem Preußen und Österreich die bedeutendsten Staaten waren. 1866 schied Österreich aus, und Preußen gründete mit den Staaten n. vom Main den Norddeutschen Bund, bis in dem großen Nationalkriege gegen Frankreich am 18. Januar 1871 in dem Schlosse zu Versailles das neue Deutsche Reich gegründet wurde. Verfassung. Das „Deutsche Reich" besteht aus 25 Staaten und 1 Reichslande. Es ist konstitutioneller Bundesstaat unter Oberleitung des deutschen Kaisers (des jeweiligen Königs von Preußen), welchem die vollziehende Gewalt zusteht, sowie das Recht, Ver- träge zu schließen, Krieg zu erklären und Gesandte zu beglaubigen. —

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 109

1893 - Hannover : Hahn
109 Die gesetzgebende Gewalt wird durch den Bundesrat in Ver- bindung mit dem Reichstage ausgeübt. Die 58 Stimmen des Bundes- rats sind auf die Regierungen der einzelnen Länder ihrer Bedeutung gemäß verteilt. Der Reichstag, aus 397 Abgeordneten bestehend, wird durch allgemeine, direkte und geheime Abstimmung vom Volk auf jedesmal 5 Jahre gewählt. — Der oberste verantwortliche Beamte des Reichs ist der Reichskanzler, welchen der Kaiser ernennt. Die Verfassungen der Einzelstaaten sind, von Elsaß-Lothringen und den 3 freien Reichsstädten abgesehen, konstitutionelle, erbliche Monarchien. Bestandteile des Reiches. Zum deutschen Reiche gehören: 4 Königreiche: Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg; 6 Groß- Herzogtümer: Baden, Hessen, Mecklenburg-Schwerin, Oldenburg, Sachsen-Weimar, Mecklenburg - Strelitz; 5 Herzogtümer: Braun- schweig, Anhalt, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Cobnrg-Gotha, Sachsen- Altenburg; 7 Fürstentümer: Lippe, Schanmburg-Lippe, Renß j. L., Renß ä. L., Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Waldeck; 3 freie Städte: Hamburg, Bremen, Lübeck; 1 Reichs- land: Maß-Lothringen. Von diesen 26 Staaten ist Preußen die einzige Großmacht mit 64°/0 des ganzen Reichsgebietes; die 7 Mittelstaaten Bayern, Würt- temberg, Baden, Sachsen, Elsaß-Lothringen, Mecklenbnrg-Schwerin und Hessen stellen 30 °/0 und die übrigen 18 Kleinstaaten nur 6°/0. I. Das Königreich Preußen (350000 qkm, 30 Mill. E.) ist aus kleinen Anfängen (Belehnung Albrechts des Bären mit der Altmark 1134) durch die hervorragenden Eigenschaften und die rastlose Thätig- keit der Herrscher des Hohenzollernhauses, die sich stets als den „ersten Diener des Staates" betrachteten, zu seiner Größe gelangt. Die Landesvertretung besteht aus 2 Kammern, von denen das „Herrenhaus" Mitglieder mit erblicher Berechtigung hat und solche, die ohne diese vom Könige ernannt werden, während das „Haus der Abgeordneten" aus 433 Mitgliedern zusammengesetzt ist, welche von den Staatsbürgern durch (mittelbare) Wahl bestimmt werden. Das Land ist in 12 Provinzen eingeteilt, die wiederum in Regierungsbezirke und Kreise zerfallen. An der Spitze einer Provinz steht der Oberpräsident, an der eines Regierungsbezirks der Regieruugs- Präsident, an der Spitze des Kreises der Landrat.

3. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 79

1832 - Hannover : Hahn
79 Königreich Preußen. Düsseldorf, Köln, Koblenz, Aachen. — Das jetzige Kö- nigr. Preußen bestand vor 400 Jahren nur aus der Mark Bran- denburg (Provinz Brandenburg u. ein Theil der Provinz Sachsen); Friedrich, Burggraf von Nürnberg aus dem Hause Hohen- zollern, ward 1415 Markgraf und Kurfürst. Bis 1688 kam ein Theil von Pommern, Kleve, Mark, die Bisthümer Halberstadt, Minden, Magdeburg u. a. Provinzen hinzu und schon 1525 war das Herzogthum Preußen erworben, was ehemals dem Deutschen Ritlerorden gehörte. Kurfürst Friedr. Wilh. I. machte sich unter dem Namen Friedrich I. zum König von Preußen (1701). Er und seine Nachfolger erwarben Geldern (1714), einen Theil von Vorpommern (1720), Schlesien (1742), Ostfriesland (1745), einen großen Theil von Polen 0773, 17y3, 1795)/ die Bisthümer Münster, Paderborn, Hildesheim (i8oz) u. a. Provinzen, ja (izvü) nach Abtretung anderer Provinzen sogar das Kurfürstenthum Braunschweig Lüneburg. Durch den unglücklichen Krieg mit Frankreich 1806 und 1807 gingen alle Gebiete in W. der Elbe und die Polnischen Provinzen verloren; dagegen erhielt Preußen durch den Wiener Congreß (1815) und durch Verträge mit andern Staaten seine je- tzigen Bestandtheile, indem es außer den alten Provinzen zwischen Elbe und Rhein von denen aber Ostfriesland, Hildesheim u. a. ab- getreten wurden, Schwedisch Pommern, die Halste des Königr. Sachsen, ein großes Gebiet am Rhein, das Großherzogth. Posen u. a. Gebiete zu erhielt; von denen viele noch von eigenen Fürsten und Grafen, den sogenannten Mediatisirten, regiert werden. Auf den König Friedrich 1. folgte Friedr. Wilh. I. 07j3); Friedr. Ii., der Große, (1740); Friedr. Wilh. Ii. (1786). Der jetzige König Friedr. Wilh. Iii. geb. 1770, kam 1797 zur Regierung. Preußen ist eine unbeschränkte Monarchie, denn cs giebt bis jetzt noch keine allgemeine Stände, sondern jede Provinz hat ihre besondere Ständeversammlung, auf welcher die mediatisirten Fürsten, die Ritterschaft und die Abge- ordneten der Städte und der übrigen Grundbesitzer auf dem Lande erscheinen. Der König hat eine berathende Behörde, den Staatsrath, neben sich. Die höchste Verwaltungsbehörde ist das Staatsministerium, welches aus 7 Ministern besteht. Unter den Ministern stehen 8 Oberpräsidenten, deren jeder eine oder zwei Provinzen verwaltet. Jede Provinz ist in Regierungsbe- zirke getheilt, deren jeder einer Regierung untergeben ist. Die Bezirke zerfallen in Kreise, an deren Spitze die Landräthe stehn. Die beiden höchsten Gerichte des Reiches sind das Geheime Obertribunal und für die Rheinprovinzen der Obercassa- tionshof. Unter jenem stehen die Oberlandesgerichte u. Hof- gerichte, Stadt- u. Landgerichte, Justizämter u. Patri- monialgerichte. In den Rheinprovinzen sind ein Appella- tionshof, Land- u. Friedensgerichte, Handelsgerichte und Assisenhöfe. Das Bergwesen steht unter Z Oberbergäm-

4. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 95

1832 - Hannover : Hahn
95 Königreich Hannover. ¿en Lande nur etwa 10,000. Die Protestanten stehen unter 6 Eon- sistorien, in Hannover, Stade, Otterndorf, Osna- brück, Hohnstein und Aurich und unter einem Oberkirche n- rathe in Bentheim. Die Katholiken haben zwei Bischöfe in Hildesheim und Osnabrück. In Ostfrieslanv sind mehre Menoniten- und Herrnhuter Gemeinden. — An wissen- schaftlicher Bildung und gelehrten Anstalten steht Han- nover keiner Deutschen Provinz nach. Wer kennt nicht die Uni* versitat in Göttingen? Bekannte Anstalten sind auch das Pädagogium in Ilfeld und die Ritterakademie in Lüneburg. Sehr gesorgt wird für Landschulen. — Die Regentenfamilie des Landes stammt von dem im Mittelalter berühmten Geschlechte der G u e I fcn ab, unter denen Herzog Heinrich der Löwe (stk J95) der bekannteste ist. Von seinen großen Besitzungen blieben ihm nur die jetzigen Provinzen Lüneburg, Kalenberg, Göttingen, Gruben- hagen und das Herzogthum Braunschweig übrig. Seine Nachkom- men theilten ihr Erblanv mehrmals und dara.is entstanden gerade jene einzelnen Fürstenthümer. Alle diese venchiedenen Linien star- den aber nach und nach aus und es blieben seit 1634 nur die drei Hauser Lüneburg, Kalenberg und Wolfenbüttel (Braun- schweig), welche alle von Herzog Ernst dem Bekenner . abstammen. Die Fürsten aller Linien nannten sich seit J235 Herzöge von Braunschweig und Lüneburg. Der letzte Herzog von Lüneburg (oder Zelle), Georg Wilhelm, starb 1705, und sein Land siel der Kalenbergischen Linie zu, welche auch Göt- tingen und Grubenhagen besaß. Schon 1582 war die Grafschaft Hoya nach dem Aussterben fcr dortigen Graten erworben, j585 kam auch die Grafschaft Diepholz und 1689 das Herzogthum Lauenburg hinzu. De^ Herzog Ernft August ward 1692 Kurfürst, ja dessen Sohn Georg Ludwig 1714 sogar König von Großbritannien. Vergröbert wurde der Staat 1715 durch die Herzogtümer Bremen und Verden, 173s durch das Land Haveln, 1803 durch das Bisthum Osnabrück. Nach der Besetzung des Kurfürstenthums durch die Franzosen (1803 — 1813) kamen 1813 das Fürstenth. Hildesheim, 1815 aber Ostfriesland, die Grafschaft Lin gen, das jetzige Herzogthum Aremberg Meppen, ein Theil des Eichsfeldes, die Stadt Goslar u. a. kleine Distrikte hitizu; auch Bentheim, welches schon seit 1753 an dicken Staat verpfändet war, ward völlig damit vereinigt. Dagegen wurde das Herzogthum Lauenburg größten- theils und andere kleine Gebiete abgetreten. Schon 1814 war das Kurfürstenthum Eraunscbw. Lüneb. zum Königreich Hanno- ver erhoben. Der König Wilhelm Iv. regiert seit 1830. Guelfenocden seit 1815. Verdienstmedaille. Die Land- stande, welche der König zur Besckließung über wichtige Angele- genheiten zusammenberuft, theilen sich in zwei Kammern. Die Zahl der Mitglieder derselben steigt über 120. Da der König ab- wesend ist, so vertritt dessen Bruder, Adolf Friedrch, Herzog

5. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 74

1832 - Hannover : Hahn
74 Königreich Preußen. auf dem festen Lande und auf den westlichen Inseln; erstere auf den östlichen Inseln. In einigen Gegenden (Sandwichinseln) ha- den sie fast Europäische Hautfarbe. Sie sind alle, besonders die negerartigen, sehr roh, aber von ausgezeichneter Kunstfertigkeit und leben-von Fischerei und Ackerbau. Viele zeigen eine liebenswürdige Sanftmuth des.cbaracters (Freundschafts- und Pelew- (pelju) In- seln), andere (Neuseeland und Neuholland) thierische Wildheit. Blutige Kriege, Kindermord, Menschenfresserei. Die Engländer sind bemüht das Christenthum auszubreiten, was hin und wieder z. B. auf den Sandwich Inseln sehr gelungen ist, da vorhin hier, so wie noch jetzt auf den übrigen Inseln, der elendeste Fetischdienst herrschte. Bei den Neuholländern findet sich kaum eine Spur von Religion. Auf den Marianen leben Spanier, da einige dieser Inseln schon langst unter Spanischer Herrschaft stehen. Auf einigen Inseln herrschen eigene Könige, die vom Volke sehr verehrt werden; die Einwohner anderer Inseln und des festen Landes leben ganz unabhängig in einzelnen Stämmen und Familien. Auf verschiede- nen Punkten der Küste von Neuholland besonders in So., Neu- südwales (wehls) genannt, auf Van Diemens Land und einigen andern Inseln haben die Engländer Niederlassungen errichtet und schon einige Städte erbauet. Nur die Küsten von Neuholland sind bekannt; weit ins Innere ist noch kein Europäer gekommen. Bemerkungen: Korallenfelsen; Mangel an Säugethieren auf den Inseln; Kleidung vom Baste des Papiermaulbeerbaums; Tättowiren; Menschenopfer; Tabu; Verbrecher Cotonieri; Bildung auf den Sandwich Inseln. Anhang. Die Norddeutschen Staaten. Das Königreich Preußen. Der ganze Staat besteht aus zwei großen ganz getrennten Theilen: a) dem östlichen in S. der Ostsee zwiscben Rußland, Polen, Galizien, Mähren, Böhmen, Könige. Sachsen, Großher- zvgthum und Herzogthümern Sachsen, Reuß, Kurhessen, Hanno- ver, Braunschweig und beiden Meklenburg, welcher aber auch die Herzogthümer Anhalt fast ganz und die Hälfte der Fürstenthümer Schwarzburg nebst einigen kleinen Sächsischen und Meklenburg. Ge- bieten in sich schließt; b) dem westlichen, welcher von Hannover, Schaumburg, Lippe, Braunschweig, Kurhesscn, Waldeck. Nassau, Hessen Darmstadt und Homdurg, Sachsen Koburg, Rheinbaiern, Frankreich, Belgien und Holland eingeschlossen wird. Einige kleine

6. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 38

1832 - Hannover : Hahn
38 Europa. Italien. Adda ti. a. aufnimmt; in N. fließt die Etsch und Brenta; an der W. Küste münden der Arno, die Tiber, der Volturno und Garigliano. Das Klima ist sehr milde, besonders in S., nur in den Alpen rauh. Scbnce und Eis sind in den südlichen Ebenen und Thälern unbekannt. Erdbeben. Scirocco. Reich, ist Italien an Getreide, Reis, Südfrüchten, Wein, Ol, Mandeln und Kastanien; im äußersten S. kommt sogar Zuckerrohr fort. Bon Thieren findet man bier herrliche Pferde (in Neapel), Büffel, Wild, in den Alpen Baren, Murmelthiere, Gemsen; allethalbcn zieht man viele Sei- denraupen. Nickt so reich ist Italien an Mineralien, denn man findet außer Eisen und Kupfer wenig Metalle, aber kost- baren Marmor, Schwefel und Akaun. Die Hauptbeschäfti- gung der Einwohner ist Ackerbau und Seidenbau, besonders in dt., Weinbau und Handel; unter den Fabriken sind nur die Seidenwebereien wichtig. Berühmt ist Italien durch seine Bildhauer, Mus-.ker, Maler und Baukünstler. Biele Ruinen und Kunstwerke aus den Zeiten der Römer. — Italien bildet nickt ein Reich, sondern ist in neun, von einander unab- hängige Staaten getheilt. Diese Staaten sind: yz. i) Das Lombardisch Venezianische König- reich, dessen Regent der Österreichische Kaiser ist, mit zwei Haupt- provinzen (Gouvernements), die beide unter einem Vicekönige stehen. — a) Die Lo mbardei: Mailand, 140,0008., herr- liche Pallaste, Kirchen und Theater. Der Dom, mit 2000 Bild- säulen. Bergamo, 30,000 E. Wichtige Messen. Brescia, 33.000 8. Große Eisenfabriken. Mantua, 25,000 8 Starke Festung. Cremona am Po, 27,0008. Darmsaitcnfabriken. Pa via am Tessino, 22,0008. Universität. — b) Gouverne- ment Venedig : Venedig, auf 130 Inseln im Adriatilchen Meere erbauet, die durch mehr als 400 Brücken verbunden sind, 100.000 E. Freihafen. Wichtige Seiden-, Glas-, Spiegels, Seifen- und Goldfabriken. Padua, 34,000 E. Universität. Verona an der Etsch, 48,0008. Vicenza, 30,0008. § 93. 2) Das Sardinische Königreich besteht aus der Insel Sardinien und einigen Provinzen in dt. Italien.^ Zu den letzter« gehört a) das Herzogthuni Savojen, das höchste Land Europa's, voll hoher Berge, Hochthäler, Glätscher und Schneefeldcr. Waldenser. Chambery (schangbri), 12,000 8. — b) Fürstenthum Piemont. Hauptstadt des Königreichs Turin am Po, 120,000 E., Residenz des Königs und Universität. — c) Herzogthuni Mailand. Festung Alessandria, 30,0008.— d) Herzogthum Genua. Seestadt Genua, 80,000 E. — e) Grafschaft dtizza. Nizza am Meere, 20,0008. §- 94. 3) Herzogthum Parma, dessen Regent die Gemahlin des ehemaligen Französischen Kaisers ist. Parma, 30,000 8. Universität. Piacenza am Po, 15,0008.

7. Die deutschen Freiheitskriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 57

1890 - Hannover : Hahn
18. Der Einfall in Frankreichs 57 beschien, rckten die verbndeten Herrscher, die Gott nicht mit Worten versucht, sondern seinem alleinigen Willen den Ausgang berlassen hatten, in Paris ein und das Reich des Vermessenen hatte ein Ende. Jene hatten ihm den Frieden noch einmal angeboten; sie wollten ihn auf dem Throne Frankreichs anerkennen und ihm ein greres Reich lassen, als die franzsischen Könige je besessen hatten; aber er gedachte in seinem Herzen immer noch der sen Zeit, als er die Weltherrschaft fast schon in seiner Hand hielt und der Glanz seiner Waffen der ganz Europa strahlte. Sich so beschrnken zu lassen, da er nun alle Zeit in Ruhe und Frieden still sitzen msse, war ihm ein verhater Gedanke. Da sahen die Herrscher und Völker Europas wohl, da zwischen ihnen und ihm nur das Schwert der Richter sein knne und rsteten sich mit neuem Eifer. Sie durften schon auf ihre Zahl vertrauen, weil zugleich die Gerechtigkeit mit ihnen war. Die russischen Heere, die im Felde standen, betrugen wenigstens 200 000 Mann; die preuischen 160 000; sterreich hatte am Rhein, in Italien und als Rckhalt 230 000. Wellington stand mit 80 000 Englndern, Spaniern und Portugiesen schon ans fran-zsischem Boden. Das deutsche Reich endlich, durch glckliche Eintracht wiederum einem Ziele zustrebend, stellte gleichfalls 150^160 000 Mann ins Feld. Sie waren in acht Heerhaufen abgeteilt: 36 000 Bayern unter Wrede machten den ersten aus; der zweite stand unter dem Herzoge von Braunschweig und bestand aus 33 000 Hannoveranern, Braunschweigern, Oldenburgern, Mecklenburgern und denen aus den Hansestdten. Der dritte, 23 000 Mann aus den schsischen Lndern, hatte den Herzog von Weimar zum Anfhrer. Den vierten, aus 14 000 Hessen bestehend, fhrte ihr Kurprinz selbst. Der fnfte, von 10 000 Mann aus dem Bergischen Lande, aus Waldeck, Lippe, Nassau, Koburg, Meiningen, Hildburghausen und Strelitz, wurde vom Herzoge von Sachsen-Kobnrg befehligt. Den sechsten fhrte der Prinz von Hessen-Homburg; er war von Darmstadt, Wrzburg, Frankfurt, Isenburg und Ren gestellt. Der siebente bestand aus 12 000 Wrttembergern, die bald noch stark vermehrt wurden, den Kronprinzen an ihrer Spitze. Der achte hatte den badenschen Grafen von Hochberg als Anfhrer und enthielt die Krieger von Baden, Hohen-zollern und Lichtenstein. Wenngleich diese vollen Zahlen nicht sofort im Felde standen; wenn-gleich ein weiter Raum besetzt und viele Tausende zur Einschlieung der Festungen zurckgelassen werden muten, mit deren frmlicher Belagerung man sich nicht aufhalten wollte, so darf doch sicher angenommen werden, da eine halbe Million rstiger Krieger das Kampsfeld in Frankreich selber betrat und die nur halb so groe franzsische Macht in immer engeren Raum zusammendrngen konnte. Dazu wurde im Rcken der Heere eifrig gearbeitet, gewaffnet, gebt, aller Kriegsbedarf zugerstet; und damit das alles mit Ordnung und bereinstimmung geschhe, so wurde, weil Deutschland von dem raschen Zusammenwirken seit langem entwhnt gewesen, ein Mittelpunkt des Handeln, eine Centralverwaltung, ein-gesetzt, und an ihre Spitze ein Mann gestellt, den unser Vaterland unter seine ersten Freiheits Helden rechnet, wenngleich er keine Heere gefhrt hat.

8. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 57

1871 - Hannover : Hahn
Fragen und Aufgaben. 57 die Umgrenzung der 3 freien Städte! — 4) a. Vergl. die Volksdichtigkeit von Meklenburg mit der des preuß. Staates, b) welcher preuß. Provinz steht Meklenburg in dieser Be- Ziehung am nächsten? — 5) Desgl. für Oldenburg! — 6) Welchen Rang würde mich der Volkszahl a) Hamburg, b) Bremen, c) Lübeck einnehmen in der Reihe der größten preuß. Städte! — 7) Gib deu kürzesten Eisenbahnweg an a) von Stettin nach Hamburg, b) von Bremen nach Emden! — 8) Welche oldenburg. Besitzung liegt in der Rhein- Provinz? Zur politischen Uebersicht der mitteldeutschen Staaten. 1) Gebt von den 4 größten Staaten die Grenzen an! — 2) Welche unter den mitteldeutschen Staaten gehören noch theilweise der norddeutschen Ebene an? — 3) Welche sind ganz von preußischem Gebiet eiugeschloßen? — 4) Welche Stücke Preußens sind ganz von mitteldeutschen Staaten um- schloßen? — 5) Miß a) die Entfernung der Noedspitze von Schaumburg-Lippe von der Südspitze von Waldeck/ b) die Entfernung dieser Südspitze von der Ostspitze des Königr. Sachsen, c) schätze darnach die Entfernung des ersten von dem letztgenannten Punkte, d) berechne den Inhalt des so gewonnenen rechtwinkligen Dreiecks und e) vergl. hiermit den Gesammtinhalt der mitteldeutschen Staaten! — 6) Vergl diesen Gesammtinhalt mit dem der größten prenß. Provinz! •— 7) Welcher unter den mitteldeutschen Staateu hat die größte Volksdichtigkeit? — 8) Vergl. die durchschnittliche Volksdichtigkeit aller mit derjenigen der am dichtesten bevöl- kerten Provinz Preußens! — 9) Welcher mitteld. Staat ist der gewerbreichste und warum? — 10) Nenne diejenigen Städte, welche an einem der deutschen Hauptslüße liegen! Zur politischen Uebersicht der süddeutschen Staaten. 1) Gib von jedem Lande die Grenzen an! — 2) Gib von jedem Lande an, a) welchem Theil des mitteldeutschen Gebirgslandes, b) welchen Flußgebieten es augehört! — 3) Beschreib den Laus der Donau aus deutschem Boden! — 4) Desgl. den Mainlauf! — 5) Um wieviel Meilen liegt Regensbnrg nördlicher als die Donauquelle? — 6) Welcher Läugeugrad schneidet alle 3 Länder? — 7) Wie verhält sich Baiern a) zu Würtemberg und Baden znsammen, b) zur

9. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 58

1871 - Hannover : Hahn
58 Dritte Lehrstufe. Gesammtheit der mitteldeutschen Staaten, e) zu Preußen so- wohl der Größe als der Volkszahl nach? — 8) Wie verhält sich Badeu a) zu Würtemberg, b) zu Baieru, aa) hinsichtlich des Flächeninhalts, bb) in Betreff der Volkszahl, ee) mit Rücksicht auf die Volksdichtigkeit? — 9) Vergl. in Beziehung auf Volkszahl München, Stuttgart und Karlsruhe! — 10) Welche dieser Städte bat wohl die schönste Umgebung? — 11) Vergl. die Summe der Bevölkerung der drei größten Städte Baierus mit den entsprechenden Zahlen in Würtem- berg und Baden, und vergleiche das Ergebnis mit dem von Nr. 9! — 12) Auf wieviel Bewohner kommt eine Hochschule a) in Baden, b) in Würtemberg, cj in Baiern, d) im Königr. Sachsen, 6) in Preußen? — 13) Nenne Festungen in Elsaß- Lothringen, und zwar a) im Rheinthal, b) im Wasgan, c) auf dem Plateau von Lothringen! — 14) Welche unter allen diesen ist die stärkste? Zur politischen Uebersicht von Oesterreich. 1) Bezeichne die Grenzen von Deutsch-Oesterreich! — 2) Vergl. den deutschen Theil des Kaiserreichs mit dem nicht- deutschen in Bezug auf a) Größe, b) Bevölkerung, c) Volks- dichtigkeit! — 3) Stelle denselben Vergleich zwischen Dentsch- Oesterreich und Ungarn (3896 Dm., 10,814 T. E.) an! — 4) Desgl. zwischen dem österreichischen und dem deutschen Kaiserreich! — 5) Welchen verschiedenen Flußgebieten gehört Deutsch-Oesterreich an? — 6) Um wieviel Meilen liegt die Süd- spitze von Jllyrien südlicher als der südlichste Punkt von Baiern? — 7) Durch welche deutsche Länder geht der Pa- rallelkreis des Nordpunkts von Böhmen?—8) Welche preu- ßische Provinzen durchschneidet der Meridian von Wien? •— 9) Wie verhält sich der geschichtliche Kernpunkt (die älteste Provinz) zur geographischen Mitte a) in Gesammt-Oesterreich, b) in Preußen? — 10) Oesterreich hat 991 Meilen Eisen- bahn, Preußen 1040z wieviel Meilen kommen demnach a) in Oesterreich, b) in Preußen aa) auf 1 □ M., bb) auf 1000 Einw. ? — 11) Die österreichische Staatsschuld beträgt 2363 Mill. Thaler, die preußische 442 Mill.; wieviel Thaler kommen auf jeden Kopf a) in Oesterreich, b) in Preußen? — 12) a. Welches unter den deutsch-österreichischen Kronländern ist das am meisten, welches das am wenigsten gebirgige? b) vergl. deren Volksdichtigkeit!

10. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 34

1871 - Hannover : Hahn
34 Dritte Lehrstufe. Schwäche ein. Dem Streite im Innern zu wehren, wurde nnter Maximilian I. allgemeiner Landfriede und ein Reichs- kammergericht eingeführt, und um dessen Urtheile desto leichter vollstrecken zu können, theilte Kaiser Max (1512) das Reich in 10 Kreise. Die Zahl der ziemlich unabhängigen Neichsglieder — Kurfürsten, weltliche und geistliche Reichs- fürsten und freie Städte — belief sich, von den etwa 1500 freien Neichsrittern abgesehen, um diese Zeit auf nicht weniger als 296. Im Lanfe der nach Deutschlands tiefster Schmach gegen Napoleons Willkürherrschaft geführten Befreiungskriege erlosch (1806) die römisch-deutsche Kaiserwürde, und an die Stelle des Kaiserreiches trat 1815 der Deutsche Buud, der feine 35 Glieder nur lose verband, und dessen Wirksamkeit für das Gefammtwohl nicht viel nachzurühmen ist. Er wurde aufgelöst durch den öiierrreichisch-preußischen Krieg von 1866 und nach Ausscheidung Oesterreichs ersetzt durch den Nord- deutschen Bnnd, der neben Preußen mit seinen erworbenen Landestheilen (Hannover, Kurhessen, Schleswig-Holstein, Nassau, Frankfurt und Lauenburg) noch 21 kleinere deutsche Staaten umfaßte, d. h. das damalige gestimmte Deutschland mit Ausnahme der Südstaaten Baiern, Würtemberg und Baden und eines Theils von Hessen, (vgl. I. Lehrst. §. 37). Gemeinsames Heimats- und Strafrecht, gemeingültige Gesetzes- bestimmnngen über Gewerbebetrieb, Münzen, Maß und Gewichte, über Eisenbahn- Post- und Telegraphenwesen, über Land- und Seewehr, ein gemeinsames Oberhandelsgericht (zu Leipzig) und vor allem eine gemeinsame Vertretung im Buudesrath und Reichstag bilden ebenso viele enge Bande, welche die verschiedenen Bnndesglieder zu einem festen Ganzen verknüpfen. Mit jenen Südstaaten war der Norddeutsche Bund bis vor Kurzem nur durch gleiche Wehrverfassung, ein Trutz- und Schutzbündnis, das für den Kriegsfall sämmtliche Heere unter den Oberbefehl des preußischen Königs als des Bnndesober- Hauptes stellte, und durch ein gemeinsames Zollparlament verbunden. Erst der glorreiche Krieg des Jahres 1870 gegeil das herausfordernde Frankreich hat auch hier die Bande enger geschlungen. Mit Vorbebalt einzelner Souveränitätsrechte sind die Südstaaten dem nnnmehr allgemein Deutschen Buh d e beigetreten, einstweilen noch widerwillig treten anch die deutschen Brüder von Elsaß und Lothringen herzu, und alle umschlingt gegennwärtig das Band der Zugehörigkeit zu dem neuerstan- denen Deutschen Kaiserreiche.
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