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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 354

1855 - Mainz : Kirchheim
354 39. Die drei sächsischen Herzogtümer am Thüringer- wald mit den gleichnamigen Hauptstädten Ko bürg, Meiningen und Alten bürg , enthalten 104 Q. M. mit 408,000 luth. E. — Die zwei anhaltischen Herzogthümer an der Elbe mit den Hauptstädten Dessau und Bernburg, 48 Q. M. mit 151,000 reformirten E. — A nm. Köthen gehört seit 1847 zu Anhalt Dessau. 40. Die deutschen Fürstenthümer liegen zerstreut und zwar im Nordwesten: Die Fürstenthümer Lippe-Detmold und Lippe-Schaumburg mit den fürstlichen Residenzen Detmold und Bückeburg, 30 Q. M. mit 97,000 reformirten E. — Das Fürstenthum Waldeck mit der fürstlichen Residenz Arolsen, 22 Q. M. mit 60,000 Protest. E. — Mehr im mittleren Deutsch- land liegen die Fürstenthümer Schwarzb urg-So n dershausen und Rudolstadt mit den gleichnamigen Residenzen, 35 Q. M. mit 120,000 luth. E. — Die drei Fürstenthümer Reust mit den Städten Greitz, Schleiz und Lobenstein, 28 Q. M'. mit 86.000 luth. E. 41. Die Landgrafschaft Hessen-Homburg, 8q. M. mit 24,000 theils lutherischen, theils kath. E. Homburg vor der Höhe, berühmter Badeort. — Das Fürstenthum Liechtenstein zwischen Tprol und der Schweiz, mit dem Hauptorte Liechtenstein oder Vaduz, 2 Q. M. mit 7000 kath. E. 42. Die freien Städte Deutschlands sind: Frankfurt am Main, ehemals die Wahl- und Krönungsstadt der deut- schen Kaiser, ist fetzt der Sitz der deutschen Bundesversammlung, 66.000 E. Das Gebiet zählt noch 8000 E. — Bremen an der Weser, mit vielen Fabriken und bedeutendem Handel, 51,000 E. — Hamburg an der Elbe, die erste Handelsstadt Deutschlands, mit 160,000 E. Das Gebiet zählt noch 29,000 E. — Lübeck an der Trave mit 33,000 E. und dem höchsten Gerichtshöfe für die vier freien Städte. Das Gebiet von Lübeck zählt noch 16,000 E. Sämmtliche freie Städte treiben einen bedeutenden Handel. Europa. 43. Europa gränzt gegen Norden an das Eismeer, gegen Osten an Asien und das schwarze Meer, gegen Süden an das Mit- telmeer und gegen Westen an das atlantische Meer. Dieser Erdtheil ist 155,000 Q. M. groß und zählt 258 Millionen Einwohner. 44. Gebirge: 1. Die Pyrenäen zwischen Spanien und Frankreich. 2. Die Alpen in der Schweiz und im Oesterreichi- schen, mit dem Montblanc, dem höchsten Berge Europas. 3. Die Apenninen in Italien. 4. Der Balkan oder Hämus in der Türkei. 5. Die Karpathen zwischen Ungarn und Galizien. 6. Das Kiölengebirg zwischen Norwegen und Schweden. 7. Das Uralgeb irg zwischen Europa und Asien.

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 349

1855 - Mainz : Kirchheim
349 Die übrigen sind Mennoniten, Herrnhuter, Griechen (4000) und Juden (400,000). Die katholische Kirche zählt 9 Erzbisthümer und 30 Bisthümer. 23. Deutschland zählt 38 größere und kleinere Staaten, welche zu gegenseitigem Schutze unter sich verbunden sind und den deut- schen Bund bilden. Die Angelegenheiten des deutschen Bundes werden durch Gesandte von jedem Bundesstaat in der Bundesver- sammlung oder dem Bundestag zu Frankfurt am Main unter Oesterreichs Vorsitz berathen. Das Bundesheer ist in zehn Armee- corps getheilt, über 300,000 Mann stark und zählt 600 Stück Ge- schütz. Mainz, Landau, Luxemburg, Rastatt und Ulm sind Bun- desfcstungen. 24. Die deutschen Bundesstaaten bestehen aus einem Kaiser- reich: Oesterreich; aus 5 Königreichen: Preußen, Bayern, Han- nover, Württemberg und Sachsen; aus einem Kurfürstenthum: Hessen-Kassel; aus 7 Großherzogthümcrn: Baden, Hessen, Sach- sen-Weimar, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Olden- burg und Luxemburg; aus 9 Herzoglhümern: Holstein, Nassau, Braunschweig, Sachsen-Koburg-Gotha, Sachsen-Meiningen-Hild- burghausen, Sachsen-Altenburg, Anhalt-Dessau mit Köthen, An-, halt'bernburg, Limburg; aus 9 Fürftenthümern: Schwarzburg- Sondershausen, Schwarzburg-Rudolstadt, Lippe-Detmold, Lippe- Schaumburg, Waldeck, Reuß Greiz, Reuß-Schleiz, Reuß-Loben- stein-Ebersdorf, Liechtenstein; aus der Landgrafschaft Hessen-Hom- burg ; aus den 4 freien Städten: Frankfurt, Bremen, Hamburg und Lübeck. 25. Das Kaiserthum Oesterreich, im Süden Deutsch- lands, umfaßt über 12,000 Q. M. mit 37 Mill. E., wovon über 3600 Q. M. mit 12 Mill. E. zum deutschen Bunde gehören. Die Oesterreichcr bekennen sich zur katholischen Religion. Die deutschen österreichischen Provinzen sind: 1. Das Erz- herz ogth um Oe st erreich, ein wohlangebautes, von der Donau durchströmtes Land. Darin: 44 ') Wien an der Donau, mit 34 Vorstädten und 479,000 E. ohne Militär, kaiserliche Burg, U>, St. Stephanskirche mit dem höchsten Thurme in Deutschland. Linz an der Donau, starke Festung, 25,000 E. Salzburg mit 12,000 E., zwischen steilen Bergen gelegen. — 2. Das Herzogthum Step er mark, ein Gebirgsland, dessen Bewohner sich mit Berg- bau und Verarbeitung des hier gewonnenen trefflichen Eisens be- schäftigen. 4 Grätz, 40,000 E., U. — 3. Die gefürstete Grafschaft Tyrol mit Vorarlberg, ein Alpenland mit fruchtbaren Thälern und biederen, tapferen Bewohnern. 4 Inns- bruck, von hohen Bergen umschlossen, 12,000 E., U., Hofers Denk- 1) Die Hauptstädte der Staaten find mit 44, die der Provinzen mit 4 bezetchnet. F. bedeutet Festung, U. Universität.

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 416

1855 - Mainz : Kirchheim
41g fenthaten aus. Schon bei der Belagerung von Toulon, welcher er als junger Artillerie-Lieutenant beiwohnte, bewies er die Vorzüge seines Geistes und die unmenschliche Rohheit seines Herzens. Die- ser merkwürdige Mann hatte den Oberbefehl über das französische Heer, welches in Italien gegen die Oesterreicher und die mit ihnen verbündeten Italiener kämpfte. Durch die glänzenden Siege bei Lodi und bei dem Dorfe Arcóle wurde Bonaparte Herr von Oberitalien. Die erschreckten italienischen Fürsten erhielten den Frie- den unter harten Bedingungen, und der österreichische General Wurm ser, welcher Mantua hartnäckig vertheidigte, mußte sich mit 20,000 Mann ergeben. Die Verluste aber, welche die Franzo- sen unter Iourdan und Moreau in Deutschland gegen den ausge- zeichneten Feldherrn Erzherzog Karl, des Kaisers Bruder, er- litten, führten den Frieden von Campo Formio 1797 herbei, in welchem jedoch Oesterreich Belgien und seine italienischen Be- sitzungen verlor. Auch mit dem deutschen Reiche sollte zu Rastadt Friede geschlossen werden. England, Frankreichs entschiedenster Gegner, sollte nun in seiner innersten Kraft, in seinem Handel und Reichthum gebro- chen werden. Indien, diese reiche englische Colonie, sollte ver- nichtet und zu diesem Zwecke das nahe gelegene Aegypten erobert werden. Bonaparte ging nach Aegypten und unterwarf sich das ganze Land durch den Sieg bei den Pyramiden über die Aegypter 1798. Unterdessen wurde die französische Flotte bei Abukir, un- fern Alerandria, von dem englischen Admiral Nelson zerstört, am 1. August 1798. Auch Syrien betrat der große Eroberer, kehrte aber ohne Erfolg wieder nach Aegypten zurück. Ganz Ita- lien und die Schweiz wurden in den Jahren 1798 und 99 von den Franzosen erobert und in mehrere Freistaaten verwandelt. In Deutschland erlitten sie dagegen empfindliche Niederlagen durch die glänzenden Siege des Erzherzogs Karl. Alles schien für sie verloren, als Bonaparte Plötzlich Aegypten verließ, nach Frankreich kam, die fünf Directoren absetzte und sich zum ersten Cónsul ernennen ließ. Seine Siege bei Marengo in Italien und bei Hohenlinden in Bayern über die Oesterreicher (1800) gaben den Franzosen wie- der das Uebergewicht und den Rhein zur Gränzlinie zwischen Frankreich und Deutschland, wie dieses der Friede zu Lüne- vi lle (1801) festsetzte. Um die einzelnen Fürsten für ihre Ver- luste jenseits des Rheins zu entschädigen, erhielten sie Reichs- städte, Bisthümer und andere Herrschaften diesseits des Rheins, welche 1803 aufgehoben wurden. Im Jahre 1804 wurde Na- poleon Bonaparte, den der Senat schon 1802 zum lebensläng- lichen Cónsul ernannt hatte, unter dem Namen Napoleon I. als Kaiser der Franzosen ausgerufen und von dem Papste Pius Vii. zu Paris gekrönt. Bald darauf nannte er sich auch Kö- nig von Italien. \

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 417

1855 - Mainz : Kirchheim
417 Im Jahre 1805 erklärten Oesterreich und Rußland dem übermüthigen Eroberer, dem kein Besitz und kein Recht heilig war, den Krieg, der aber für die Verbündeten unglücklich ausfiel; denn Napoleon nahm den österreichischen General Mack bei Ulm ge- fangen, zog siegreich in Wien ein, besiegte die Russen und Oester- reicher bei Austerlitz in Mähren und erhielt im Frieden zu Preßburg von Oesterreich für sich Venedig, für seinen Bundes- genossen Bayern Tyrol und für Württemberg und Baden die öster- reichischen Besitzungen in Schwaben. In demselben Jahre aber wurden die Franzosen von dem englischen Admiral Nelson bei Trafalgar in Spanien zur See geschlagen. — Sechzehn deutsche Fürsten bildeten nun, von der Noth der Umstände gedrungen, den Rheinbund, zu dessen Beschützer Napoleon erwählt wurde. Sie sagten sich vom deutschen Reiche los und ließen ihre Truppen zu dem großen französischen Heere stoßen. So sah man jetzt Deutsche gegen ihre Brüder unter einem fremden Zwingherrn kämpfen, und es war daher ganz natürlich, daß der deutsche Kaiser Franz Ii. am 6. August 1806 die Kaiserkrone niederlegte und sich Franz I., Kaiser von Oesterreich, nannte. Der preußische König, Friedrich Wilhelm Ui., von Na- poleon auf mannichfache Weise gekränkt, erklärte 1806 diesem den Krieg. Aber Franzosen und Truppen des Rheinbundes schlu- gen die Preußen bei Jena und Auerstädt und besetzten ganz Preußen. Die meisten Festungen, Graudenz ausgenommen, er- gaben sich ohne Schwertstreich. Napoleon ging nun 1807 über die Oder, kämpfte bei Eylau mit den Preußen und Russen und be- siegte dieselben bei Friedland. Der Friede zu Tilsit beendigte diesen Krieg und verkleinerte Preußen um die Hälfte seiner Länder, mit welchen Napoleon seinen jüngsten Bruder Hieronymus be- schenkte, und ihn zum König von Weftphalen mit der Residenzstadt Kassel erhob. Auch seine übrigen Brüder und Verwandten be- schenkte er freigebig mit den Ländern und Kronen, die er ihren rechtmäßigen Besitzern abnahm. So war sein Stiefsohn Eugen Beauharnais Vizekönig von Italien, sein Schwager Mürat Großherzog von Cleve und Berg, später König von Neapel, sein Bruder Joseph König von Neapel, später König von Spanien, sein Bruder Ludwig König von Holland. Im Jahre 1807 wurde auch Portugal von französischen Truppen besetzt, und der König von Spanien nebst dem Kronprinzen auf listige Weise in die Gefangenschaft gelockt, und Napoleons Bruder, Joseph, als spa- nischer König ausgerufen. Doch hier zeigte es sich zum ersten Male, daß die Freiheitsliebe eines stolzen und tapferen Volkes mehr ver- möge, als die Macht des großen Kaisers. In Masse erhoben sich die Spanier und vertheidigten das Recht ihres angestammten Kö- nigs mit beispielloser Tapferkeit gegen die übermüthigen Fremd- ' linge. Den Aufstand der Spanier benützte Oesterreich zur Befrei- Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. 27

5. Theil 2 - S. 365

1864 - Mainz : Kirchheim
865 er es dahin zu bringen, daß ihn die Franzosen zuerst (1802) zum lebensläng» lichen Konsul und zwei Jahre später (1804) zum Kaiser ernannten. In so kurzer Zeit war Napoleon vom armen Lieutenant zum Kaiser eines der ersten Reiche der Welt emporgestiegen. Doch so erstaunenswerth dies Alles ist, fast noch mehr Staunen müßen die Ereignisse der folgenden 8 Jahre erregen. Nur Weniges sei aus dieser Zeit erzählt, nur so viel, daß mau erkenne, es habe kein Größerer und Mäch- tigerer das Jahrhundert begonnen, als Napoleon. Vor ihm schien alles Alte zu sinken, und es entstanden die gewaltsamsten Veränderungen in allen Reichen Europa's. Hatten aber vorher die Franzosen überall Republiken errichtet, so wurden diese jetzt wieder in Königreiche verwandelt. Napoleon selbst setzte sich die Krone des Königreichs Italien auf; sein Schwager Mürat ward König von Neapel, sein Bruder Ludwig König von Holland. Um diese Zeit sank aber auch das römische Reich deutscher Nation, das seit Karls des Großen Zeiten trotz mancher Leiden und Kämpfe ein ganzes Jahrtausend so glorreich bestanden hatte, zusammen. Denn Kaiser Franz 11. legte 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder und wollte fortan nur Kaiser von Oester» reich sein. An des deutschen Reiches Stelle trat der R Heinbund, dem viele deutsche Fürsten beitraten, unter der Leitung Napoleons, und war vorher schon viel mediatisirt und säcularisirt worden, so ward jetzt noch viel willkürlicher Mit den deutschen Fürsten und Herren und ihren Besitzungen umgegangen. Ja, in Deutschland selbst bildete der Mächtige aus den Ländern des vertriebenen Kurfürsten von Hessen, des Herzogs von Braunschweig und anderen Landestheilen ein eigenes Königreich, Westphalen, welches er seinem Bruder Hieronymus gab. Länder und Völker wurden verschenkt; Königs- und Fürstenthronen waren ein Spiel in der Hand des Gewaltigen, der auch die spanische und portugiesische Königsfamilie nicht ohne schmählichen Verrath vom Throne stieß und seinen Bruder I oseph zum Könige S p a- niens erhob. Freilich geschah dies Alles nicht ohne gewaltige Kämpfe; Kriege entstanden aus Kriegen, und der Kanonendonner hallte von den Gesta- den der Ostsee bis in die Schluchten der Pyrenäen und an den Felsen von Gibraltar wieder. Nur einige aber von den merkwürdigsten Schlachten mögen hier genannt werden: bei Austerlitz 2 Dez. 1805, wo Napoleon über Rußlands und Oesterreichs Kaiser siegte (Dreikaiserschlacht); bei I e n a 14. Oct. 1806, wo er Preußen besiegte; bei Aspern 21. Mai 1809, ein Heller Sonnenstrahl für die Deutschen, und bei Wagram 6. Juli 1809, wo Frankreich wieder siegte und Oesterreich zum Frieden zwang. So stand nun Napoleon als unbesiegbarer Herrscher da, obgleich die treuen Tyroler — Speckbacher, Andreas Hofer — und die hochherzige Nation der Spanier zeigten, daß wahre Volkskraft sich nicht so leicht bezwingen laße. Nachdem er noch 1810 mit der Tochter des Kaisers Franz. Maria Louise, sich vermählt und von ihr einen Sohn, Napoleon 11., erhalten hatte, erreichie er den Gipfel seines Glücks; denn nun hatte vr einen Nach- folger, schon in der Wiege Königvonnom, und er selbst erschien als der tholr

6. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 176

1882 - Mainz : Kirchheim
— 176 - waren die Anuectirungsgelüite des sardinischen Königs nicht befriedigt. Er bemächtigte sich der päpstlichen Romaana und besetzte Toscana. Parma und Modena. , .Em künstlich erregter Aufstand in Neapel und Sizilien brachte den jungen König Franz Ii. um seinen Thron. Nachdem Garibaldi mit seinen Scharen Neapel eingenommen (7. Sept. 1800), uni) ein piemontefifcheg Heer die päpstlichen Znaven unter ßamoriciere bei Castetsidardo geschlagen hatte, nahm Victor Emmanuel im Februar 1861 Neapel und Sicilien in Besitz und nannte sich König von Italien. Franz Ii. flüchtete sich mit seiner Familie nach Rom. Garibaldi machte wiederholte Versuche, Rom zu erobern, wurde aber auf Betreiben Frankreichs bei Aspromonte (1862) und bei Mentana (1867) geschlagen. Obwohl die österreichische Flotte bei Lissa (1866) und das österreichische Heer bei Custo zza siegreich war, mußte Kaiser Franz Joseph doch, um den Frieden zu erkaufen, Venetien an Italien abtreten. Damit wurde Pins Ix., der Frankreich nie recht trauen konnte, seiner letzten Stütze beraubt. Das Jahr 1870 brachte den Rest des Kirchenstaates widerrechtlich in die Hände Victor Emmanuels, welcher 1871 Rom zur Hauptstadt seines Reiches erklärte. Der edle Pius Ix., der stets zu den größten Päpsten gezählt werden wird, ertrug die über ihn verhängten Leiden mit ruhiger Ergebung und starb im Vatikane im Februar 1878 (Erklärung des Dogmas von der Unbefleckten Empfäng-niß Mariä, 20. allgemeines Concilium, Unfehlbarkeit des Papstes bei Glaubensentscheidungen). Victor Emmanuel war schon vor ihm in's Grab gestiegen. Seit 1878 regiert sein Sohn, König Hu mb er t. Auf den großen Pius Ix. folgte wenige Wochen später Leo Xiu., der frühere Cardinal Joachim Pecei. Mrkei und Griechenland. Die Türken, ein asiatisches Volk, das Muhammeds Lehre bekennt, wurden von den Mongolen unter Dschin-giskhan (13. Jahrh.) und Tamerlan (f 1407), hart bedrängt und wandten sich deshalb nach Europa. Unter O s-man (f 1326) und Murab I. (f. 1389) hatten sie schon einen großen Teil der Balkanhalbinsel erobert und in Adrianopel ihren Sitz aufgeschlagen.

7. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 184

1882 - Mainz : Kirchheim
— 184 — steiner. Die deutschen Truppen eisten ihnen zu Hilfe und fochten mit Erfolg beioev ersee, Düppel, Eckernförde. dagegen blieben die Dänen bei Jdstedt siegreich. Durch die Londoner Conferenz verblieb Dänemark im ungeschmälerten Besitze der Herzogtümer. Wie wir ans der deutschen Geschichte wissen, gehören sie jetzt zum beutfchen Reiche; bte Abtretung geschah unter Christian Ix.

8. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 121

1882 - Mainz : Kirchheim
— 121 — bei Zenta 1697. Schon einige Jahre früher (1688) waren Belgrad und Munkacs, zwei wichtige Festungen, den Türken entrissen worden. Tökölys Gemahlin verteidigte drei Monate lang Munkacs. Diese Siege führten den Frieden von Carlowitz herbei 1699, wodurch Oesterreich der Besitz von Ungarn, (Slavonien und Siebenbürgen gesichert wurde. Als dieser Friede 1717 von den Türken verletzt wurde, zog der greise Prinz Eugen noch einmal gegen sie und schlug sie bei Peter ward ein und Belgrad. Der darauf folgende Frieden zu Passarowitz 1718 enthielt nur eine Bestätigung des Carlowitzer Friebeus. Die Türkenkriege waren nicht die einzige Gefahr, die Deutschland unter der Regierung Leopolb I. drohte. Ludwig Xiv., dem treffliche Feldherren zu Gebote standen, (Türemte, Luxembourg, Catinat, der Admiral du Quesne), war gegen Spanien und Hollaud siegreich. Als Leopold sich zu Ludwigs Gegnern schlug, ließ dieser durch Tiirenne die Pfalz verwüsten. Der kaiserliche General Monteenculi schlug die Franzosen bei Sasb ach 1675; Tü renne wurde löblich verwunbet und seine Leiche in der Königsgruft zu St. Denis beigesetzt. Nachdem die Holläuber verschiebene Nieber-lagen erlitten, kam es zum Frieden von Ny mwegen 1679: Frankreich erhielt von Spanien die Franche-Comts, vom 'Deutschen Reiche Freibitrg im Breisgau und das Her zogtum Lothringen. Damit war Ludwig nicht zutrieben; durch den westfäli scheu Frieden war der Elsaß mit seinen Depeubeuzeu an Frankreich übergegangen. Ludwig beanspruchte deshalb alle Besitzungen, die vor uralten Zeiten zum Elsaß gehört hatten. Er setzte in Metz, Besangon, Breisach und Tournay vier Gerichtshöfe ein (Reunionskammern genannt), welche sick mit der Frage befaßten: was früher zum Elsaß gehört hatte ? Mitten im Frieden nahm er 1681 Straß bürg und Luxemburg weg. Als er nach dem Tode des kinderlosen Kurfürsten Karl von der Pfalz im Namen seiner Schwägerin, der Herzogin von Orleans, die eine psälzische Prinzessin war, Ansprüche auf die Pfalz machte, bitbete sich gegen ihn der große Augsburger Bnnb 1688. Lubwigs Heer richtete unter Melac furchtbare Verwüstungen in der Pfalz an; Worms und Speier gingen teilweise in Flammen auf. In den Nteberlanben war er ebenfalls sieg reich bei Flenrns 1690, bei Steenkerken 1692 und bei

9. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 123

1882 - Mainz : Kirchheim
wig von Baden und der englische General Marlborough, während die Franzosen von Villars, Villeroi, Tallard und Vendsme befehligt wurden. Der Kurfürst von Bayern drang in Tyrol ein, wurde aber zum Rückzüge gezwungen. Marlborough war siegreich in den Niederlanden. Er ließ bei Ulm seine Soldaten zu dem Heere Ludwigs von Baden stoßen, und beide Feldherren gewannen über die Franzosen die mörderische Schlacht bei H o ch st ä d t oder B l e n -heim 1704. Leopold, erfreut über diesen Sieg, starb bald darnach 1705. Auf ihn folgte sein Sohn Jo seph I. von 1705—1711. Dieser setzte den Krieg zu Gunsten seines Bruders fort. Prinz Eugen brachte durch die Entsetzung von Turin den Franzosen eine neue Niederlage bei, uach welcher dieselben Italien räumen mußten 1706. In Spanien war der Erzherzog Karl nicht glücklich. Die gemachten Eroberungen gingen wieder verloren. Nur Gibraltar, das die Engländer 1704 eingenommen hatten, blieb in deren Besitz. Ludwig Xiv. bot Frieden an; er wurde ihm verweigert und sein Heer aufs neue geschlagen am 11. Juli 1708 bei Oudenarde. Der gedemütigte König bat abermals um Frieden und begehrte für seinen Enkel nur Neapel und Si-cilien; allein die Verbündeten verlangten, er solle Philipp von Anjou aus Spanien vertreiben helfen. „Wenn ich doch Krieg führen muß, will ich ihn lieber mit meinen Feinden, als mit meinen eignen Kindern führen," lautete Ludwigs Antwort, und so wurde der Krieg weiter geführt. Zwei unerwartete Ereignisse brachten dem bedrängten Frankreich Hilfe. Marlborough fiel bei seiner Königin Anna in Ungnade und wurde mit seinem Heere zurückgerufen, und Josevh i. starb nach kurzem Krankenlager an den Blattern am 17. April 1711. Er hinterließ keine Söhne, und so folgte ihm sein Bruder Karl in der Regierung. Da aber Spanien nicht mit Deutschland vereinigt werden sollte, so wurden die Verbündeten zum Frieden geneigt. Derselbe wurde zu Utrecht geschlossen im Jahre 1713. Spanien behielt der Bonrbone Philipp V., England wurde mit Gibraltar, sowie mit den Inseln Mi-norka und Neuschottland bedacht. Der Herzog von Savoyen bekam (5i eilten. Holland erhielt mehrere Festungen an der französischen Grenze. Die Niederlande,

10. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 136

1882 - Mainz : Kirchheim
— 136 — Mit den übrigen Mächten schloß Napoleon Separatfrieden, und mit dem Papste kam ein Concordat zu Stande, wonach die katholische Religion in Frankreich wieder hergestellt wurde. F ü n s u n d z w a n z i g st e s Kapitel. Aortsetzung. Durch den Reichsdeputationshauptschluß vom 25. Februar 1803 wurden die meisten deutschen Klöster, sowie viele Bistümer aufgehoben, um mit den Gütern derselben die kleinern deutschen Fürsten zu entschädigen, welche durch den Frieden von Lnneville Einbuße erlitten hatten. Baiern, Sachsen, Hannover und Würtemberg wurden Königreiche; Baden, Hessen, Mecklenburg und Oldenburg Großherzogtümer, und die meisten deutschen Herzogtümer entstanden aus frühern Fürstentümern und kirchlichen Besitzungen. Das Jahr 1804 brachte Napoleon die sehnlich erwünschte Kaiserkrone. Am 2. Dezember fand im Beisein des Papstes Pins Vii. und vieler hohen Würdenträger in Notre Dame in Paris die Kaiserkrönung statt. Napoleon setzte sich die Kaiserkrone selbst auf, ebenso ernannte er sich eigenmächtig zu einem erblichen Könige von Italien. Napoleon hatte vorher den Herzog von Enghien, einen Bourbonen, der in Ettenheim in Baden zurückgezogen lebte, heimlich wegführen und im Schloßgraben von Bin-cennes erschießen lassen. Dies rief einen Schrei der Entrüstung in ganz Europa hervor. Es bildete sich die dritte Coaliüou: England, Rußland, Oesterreich und Schweden. Oesterreichs Hauptmacht unter dem tapfern Erzherzog Karl stand in Italien. Deshalb wandte sich Napoleon nach Süddeutschland, bestimmte durch sein rasches Vorrücken den General Mack zur Usbergabe der Festung Ulm und besetzte Wien am 13. November 1805. Die verbündeten Oesterreich er und Russen sammelten ihre Streitkräfte in Mähren, wohin ihnen Napoleon unverzüglich folgte. Am 2. Dezember 1805 erfolgte die mörderische Dreikaiserschlacht bei Austerlitz, in welcher Napoleon Sieger blieb. In dem daraus folgenden Frieden zu Preß bürg 26. Dezember 1805 erkannte Franz Ii. Napoleon als König
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