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1. Das Mittelalter - S. 150

1889 - Gotha : Perthes
150 Sdilei Tatgmrg ^ J X V -o mpdeji Mi/ st.mimst Jlcmnorer <y%Muinrd ^Bielefeld rhmmd .Eelts; Norilhauspn >Mark Bihlhaui raplanst.v. Tnt^ut&Dc?be^Laipzt^ Nordseekste zwisch. Elbe u. Eider) und dem der Stormarn und Holsten, die zu der Grafsch. Holstein vereinigt waren. Im 12. Jahrh. eroberten die Grafen von Holstein (aus dem Hause Schauenburg) die stl. wendische Halb-insel Wagrien. 1459 starben (mit Adolf Viii.) die Schauenburger in Holstein aus; es folgten 1460 die Oldenburger. welche bereits das Knig-reich Dnemark besaen (vgl. und. die schleswigsche Mark). Nur unbedeutend war der Besitz des Bist. Lbeck (auf wagrischem Gebiete). Die Stadt Lbeck war Reichsstadt'). Der schsische Name ist auf altschsischem Gebiete erloschen, dagegen auf Teile der schsischen Marken durch den Umstand bertragen worden, bafe das 1180 zerfallende und in der Folge zu einem bloen Titel herabsinkende Her-zog tum Sachsen an die Askanier kam; der Hausbesitz dieser schsischen Askanier, welcher den Namen Sachsen annahm, lag auerhalb des altschsischen 1) Hamburg war zwar im Besitz bedeutender Freiheiten, doch rechtl. eine holsteinische Landstadt; es ist erst im 17. Jahrh. zur freien Reichsstadt erhoben worden. X

2. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 46

1904 - Gotha : Perthes
Stapelpltzen auerhalb des Reiches empfanden die norddeutschen Kauf-*Cfltr e^rfn[' sich zu Gesellschaften (sogen. Hansen) zusammen-zuschlieen, andern dann die heimischen Städte den Schutz dieser Kauf-mannshanfen bernahmen, bildete sich ein gemeinsames Band fr den deutschen Norden und im 14. Jahrhundert im Kriege gegen Dnemark endlich der groe Stadtebnnd, die norddeutsche Hanse. Im I. 1361 berfiel nmlich König Waldemar Iv. von Dnemark Gotland, plnderte das reiche Wisby und reizte dadurch die Städte zum Kriege Anfangs unglcklich, traten diese 1367 in Kln zusammen und beschlossen einen gemeinschaftlichen groen Feldzug. Die hansische Flotte besetzte Kopenhagen und ntigte Dnemark zum Stralsund er Frieden (1370), durch welchen den deutschen Kaufleuten wieder freier Handel im dnifchen Reiche geftattet wurde. Fortantrat der Stdtebund alljhrlich zu den sogen. Hanse-tagen zusammen. Lbeck, das Haupt der Ostseestdte und nach seiner Lage der Vermittler des Handels mit der Nordsee, war das Haupt der Hanse Anderthalb Jahrhunderte blieb die Hanse eine politische Macht im Norden. 2. Die sddeutschen Stdtebude. Viele Städte, namentlich Bischofsstdte und knigliche Pfalzstdte im Sden, hatten eine freie Stadtverfassung unter einem (stdtischen) Rate ge-Wonnen. Solche reichsunmittelbaren Städte (Reichsstdte) sahen sich in ihrer Freiheit von den Fürsten bedroht und taten sich zu Bnden zusammen. A. Aer Kampf der Schweizer Kidgenossen gegen die Kasurger. Eme Reihe oberschwbischer Städte behauptete die Reichsfreiheit im Anschlu an die sogen. Waldsttte, Uri, Schwyz und Unterwalden, die eine reichsunmittelbare Stellung in Anspruch nahmen. Gegen die Grafen von Habsburg, deren offenbares Bestreben auf die Grndung eines Landes-frstentums in Oberschwaben ging, waren die Waldsttte 1291 zu einem Bunde zusammengetreten. In der Schlacht am Morgarten (Bergrcken unweit von dem Orte Schwyz), in der sie der Leopold I.. den Sohn Albrechts I., siegten (1315), erhielten sie die Bluttaufe ihres Bundes. Mit diesen drei eidgenssischen Gemeinden verbanden sich sodann L uz ern, Zrich, Zug, Glarus und Bern (der Bund der sogen, acht alten Orte). Als dann 1386 der Neffe Leopolds I., Herzog Leopold Iii., bei Sempach (unweit von Lnzern) und 1388 dessen Sohn Leopold Iv. bei N s e l s (nrdlich vom Orte Glarus) besiegt wurden, verzichtete Habsburg auf die Herrschaft im oberen Schwaben. Das Gebiet, etwa zwischen der Aare und der Thr, war zu voller Reichsunmittelbarkeit gelangt. B. Aer Kampf der schwbischen Städte gegen die Wrttemerger. Mehrere (nieder-)schwbische Städte, Ulm und Konstanz an der Spitze, traten 1376 zu einem Bunde zusammen und siegten 1377 der den Sohn des Grafen Eberhard von Wrttemberg, des Greiners (Znkers) oder Rauschebarts, Ulrich, bei Reutlingen (am Nordabhange des schwbischen Iura). Aber 1388 wurden sie bei dem Dorfe Dffingen (sdwestlich von Stuttgart) von Eberhard geschlagen (Ulrich f). Die Kraft der Städte ward durch diese Niederlage nicht gebrochen. Infolge furchtbarer Verwstungen

3. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 48

1904 - Gotha : Perthes
Regierung erhob die Mehrheit der Kurfrsten Jobst vonmhren(l4io1411). Als dieser 1411 starb, erlangte sein Vetter Sigmund (14111437) die Krone. Zur Wiederherstellung der kirchlichen Einheit (vgl. nchste Periode) berief er das Konstanzer Konzil. Sein Wortbruch an Hu bewirkte, da die Bhmen ihm bei dem Tode Wenzels (1419) die Krone versagten. Whrend der Hussitenkriege war er beschftigt, sich das ihm durch Heirat zu-gefallene Ungarn zu sichern. In den letzten Jahren seiner Regierung er-kannten ihn endlich Bhmen und Ungarn, die er seinem Schwiegersohn Albrecht von sterreich vererbte, an (vgl. Stammtafel S. 45. i). Das Kurfrstentum Brandenburg verlieh er dem Burggrafen Friedrich Vi. von Nrnberg. Uni das deutsche Reich kmmerte sich Sigmund wenig. Die Ausbung der hchsten Gewalt war bei den Kurfrsten. Unter solchen Verhltnissen geriet das Reich in immer strkeren Verfall. Die wichtigsten weltlichen Gebiete') auf dem Boden der alten Herzogtmer (vgl. die Grenzen S. 22). l) Herzogtum Sachsen. Westlich von der Weser lagen nur kleinere Grafschaften wie Oldenburg, Mark (an der mittleren Ruhr) und Ravens-berg (zwischen Teutoburger Wald und Weserknie), dagegen war stlich von der Weser das groe welfifche Herzogtum Brauuschweig-Lnebnrg entstanden, aus dem durch Teilung die beiden Hnser Braunschweig und Lne-brg (Hannover) hervorgingen. Nordalbingen war als Grafschaft Holstein seit 1460 im Besitze des Hanfes Oldenburg, das feit 1448 die dnische Krone besa. Reichsstdte waren Dortmund, Goslar und Lbeck. Der schsische Name war auf altschsischem Gebiete erloschen. Die Landgrafen von Thringen, die im 12. Jahrhundert erscheinen und auf der Wartburg Hof hielten, hatten die hessischen Lande erworben. Mit Heinrich Raspe (f 1247) erloschen die thringischen Landgrafen. Hessen wurde selbstndig unter dem Titel einer Landgrafschaft; Thringen kam an das Haus Wettin (Meien). Reichsstdte waren Mhlhausen und Nordhausen. Die schsisch-thringischen Marken (vgl. S. 26). a) Die schleswigsche oder dnische Mark, zum Herzogtum Schles-wig erweitert, war mit Holstein eng vereinigt. 1460 whlten die Stnde Schleswig-Holsteins den dnischen König, den Oldenburger Christian, zum Herzog. b) Die billungische Mark war zum Herzogtum Mecklenburg ge morden und stand unter einem heimischen (Abodriten-)Geschlecht. c) Die Nordmark, zur Mark Brandenburg erweitert, kam 1415 in den Besitz des Hauses Hohenzollern (des Burggrafen Friedrich von Nrnberg). d) Von der Ostmark gehrten die Lande um Wittenberg dem askanifchen Geschlechte, das mit Bernhard 1180 (vgl. S. 38) das schsische Herzogtum erhielt. Sachsen-Wittenberg kam 1423 an das Hans Wettin. e) Mit der Mark Meien vereinigte das Haus Wettin im 13. Jahr 1) Die Bistmer waren zu groen geistlichen Frstentmern geworden (vgl. die folgenden Karten).

4. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 49

1904 - Gotha : Perthes
Hamburg rera.en Himburg* / -* Verden \tot f/liislmmifiter Jia7m.qver'*\ Wyj ~ \nb7'aufisdwei(/ - vbisl. i , x Mzsk Cwdesiw1?1- Bist.ox V / ,wh>ent<ik> I -i Gosiaa- / Halbers&idt- v<c^P:Y/07v/. p ^Bielefeld /'(/Bist. ~Pu(l(?born Viuu'rho tiaxitituncut .Erzb Itardhaltsen. Jjark hundert Thringen und 1423 Sachsen-Wittenberg. Dadurch da die Brder Ernst und Albert die ererbten Lnder 1485 in das Kurfrstentum und Herzogtum Sachsen mit den Hauptstdten Wittenberg und Dresden teilten, ging der Name Sachsen auf die meieuschen und thringl-schen Lande der. _ beo gr aphjttlst.v.------wagn^-^o^mp^K 2) Herzogtum Kranken. Nrdlich vom Main traten hervor die Land-grafschaft Hessen und die Grafschaft Nassau (nrdlich von Mainz), sd-lich vom Main die wittelsbachische Pfalzgrafschaft bei oder am Rhein d. h. die Gebiete des unteren Neckar mit der Hauptstadt Heidelberg und die gegenberliegenden linksrheinischen Lande, die zhringische Markgrafschaft Baden und die hohenzollerische Burggrafschaft Nrnberg (die Frsten-tmer Ansbach und Baireuth). Unter den zahlreichen Reichsstdten ragten hervor Nrnberg, Rothenburg (an der Tauber) und Frankfurt a. M. 3) Das Herzogtum Waiern, feit 1180 im Besitze der Wittelsbacher, erhielt sich, wie dem Namen, so auch dem Bestnde nach. Von den Baiern sonderten sich die Stammesgenossen in den sdlichen Alpentlern (die Tiroler) Wessel. Lehrb. d. Geschichte f. d. mittl. Klassen. 4

5. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 132

1904 - Gotha : Perthes
132 den Vorsitz im Staatsministerium Otto von Bismarcks, der die neue Heeresordnung in einer groen und khnen Politik verwertete. Zum Herzog^von Schleswig und Grasen von Holstein war 1460 der Dnenknig Christian I., ein Oldenburger, unter der Bedingung ge-whlt worden, da die Lande Schleswig-Holstein ewig ungeteilt bleiben und nach auen wie im Innern eine gewisse Selbstndigkeit behalten sollten. Hol stein war als deutsches Reichsland gegen Einverleibung in Dnemark geschtzt. Schleswig aber suchten die Dnen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ihrem Knigreiche anzugliedern. Die deutsche Presse wurde unterdrckt, deutsche Geistliche und Lehrer aus den nrdlichen Bezirken gemischter Bevlkerung ausgetrieben und dnische Beamte herbeigezogen. Die Vorstellungen, die sterreich und Preußen dagegen erhoben, fanden keine Beachtung. Endlich wurde sogar (1863) vom dnischen Reichsrat fr Dnemark und Schleswig eine neue Verfassung angenommen. Ein Sturm der Entrstung erhob sich in Schleswig-Holstein. Offen schlo man sich an den Erbprinzen von Augustenburg an, der bei dem gerade eintretenden Tode Friedrichs Vii., mit dem die knig-liehe oder dnische Linie der Oldenburger erlosch, der rechtmige Erbe zu sein erklrte. In einmtiger Begeisterung erhob sich auch Deutschland, Fürsten wie Völker, fr Schleswig-Holstein und den Augustenburger. Nur die beiden Gromchte, sterreich und Preußen, nahmen eine entgegengesetzte Haltung ein. sterreich hate die nationale Bewegung und erstrebte die Erhaltung des dnischen Gesamtstaates. Preußen wnschte zwar die volle Befreiung der Herzogtmer, aber, eingedenk der Erfahrungen der Jahre 1849 und 1850, wute es, da dies Ziel im Widerspruch mit den europischen Gromchten nicht zu erreichen sei. Zunchst galt es, gemeinsam mit sterreich vorzugehen. Dieses erkannte es als eine Ehrensache an, die Zurcknahme der Verfassung von Dnemark zu erlangen und im Weigerungsfalle durch Waffengewalt zu erzwingen. Am 16. Januar 1864 wurde die dnische Regierung von sterreich und Preußen aufgefordert, die Verfassung binnen 48 Stunden zurckzunehmen. Als am 18. Januar die ablehnende Antwort kam, war der Krieg entschieden. < Die preuisch-sterreichischen Truppen (57000 M.) sammelten sich Ende Januar an der Eider unter dem Oberbefehl des Feldmarschalls Wrangel (zuletzt erhielt der Neffe des Knigs, Prinz Friedrich Karl, die Leitung). Am Dane wirk (westlich von der Schlei, vgl. S. 18) erwarteten die Dnen den Angriff, erkannten aber bald die Unmglichkeit einer lngeren Verteidigung und zogen sich nordwrts in die feste Dppelstellung am Alsener Sunde zurck. Darauf besetzten die Verbndeten Nordschleswig und drangen in 1) Otto von Bismarck wurde zu Schnhausen in der Altmark am 1. April 1815 geboren. Auf dem Gymnasium zum Grauen Kloster in.berlin vorgebildet, studierte er die Rechte in Gttingen und Berlin. Nach dem Tode seines Vaters bernahm er die Ver-waltung der vterlichen Gter (184f>). Sein Urteil der sterreich, mit dem er das Bundes-Verhltnis erhalten wissen wollte, nderte er als Bundestagsgesandter in Frankfurt (1851 bis 1859). 1859 wurde er Gesandter am russischen, 1862 am franzsischen Hofe. I^Ter dnische Krieg (1864),

6. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. XX

1904 - Gotha : Perthes
n. Bis zum Tode Aaiser Alilhelms I, 1. Weriode: Die Kntwicketung der sterreichischen Gromacht. I. Die Liindercrwerbungen sterreichs. 1658-1705 Leopold I. Die osmanischen Trken besitzen den grten Teil Ungarns und beginnen in der Mitte des 17. Jahrhunderts von neuem nach Westen vorzudringen. 1683 Belagerung Wiens durch Kam Mustafa. Verteidigung Starhembergs. Entsatz durch ein von den Polen (Sobieski) verstrktes Reichsheer. 1697 Sieg Eugens von Savoyen bei Zenta. Im Frieden zu Karlowitz (1699) wird Ungarn und Siebenbrgen gewonnen, dazukommt spter noch Kroatien. In Frankreich vollendet Kardinal Richelieu, Minister Ludwigs Xiii. (aus dem Hanse Bourbon), den kniglichen Absolutismus und be-grndet das bergewicht des franzsischen Staates in Europa. 1643-1715 Ludwig Xiv. begrndet durch Ordnung der Verwaltung und des Heerwesens den modernen franzsischen Staat. Das knigliche Ich wird hchster Staatszweck (l'6tat c'est moi Aufhebung des Edikts von Nantes 1685). Der Glanz des Hofes (Versailles) und die fortwhrenden Kriege (Raubkriege) erschpfen den Staat. 1681 30. September Besetzung Straburgs. 1689 Verwstung der Pfalz (Heidelberger Schlo, Kaisergrber in Speier). 1701-1714 Spanischer Erbfolgekrieg nach dem Tode Karls Ii. (1700), des letzten spanischen Habsburgers. Gegen Ludwig Xiv., der fr seinen Enkel, Philipp von Anjou, das spanische Reich (Spanien, Neapel und Sizilien, Mailand, die Nieder-lande) bernimmt, erheben sich sterreich und das deutsche Reich, England und Holland. 1704 Niederlage des bairisch-franzsischen Heeres bei Hochstedt durch Eugen von Savoyen und Marlborough. Das mit Ludwig Xiv. verbndete Baiern wird besetzt. 1705-1711 Joseph I. 1706 Sieg Eugens bei Turin und Marlboroughs bei Ramillies. Italien und die Niederlande gehen fr Ludwig Xiv. verloren. 1708.1709 Siege der Verbndeten bei Oudenaarde und Malplaquet. Frankreich ist vllig erschpft. 1711 Der Tod Josephs I. rettet Ludwig Xiv. 1711-1740 Karl Vi. 1713 Friede zu Utrecht. England und Holland gestehen Philipp (V.) Spanien zu (zweite bourbonische Linie). 1714 Friede zu Rastatt und Baden. sterreich erhlt Neapel, Si-zilien (gegen Sardinien von Savoyen erworben), Mailand und die spanischen Niederlande.

7. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 117

1904 - Gotha : Perthes
111 auf den Thron. Napoleon ward als Gefangener nach der Insel St. Helena gebracht (f 1821). In dem zweiten Pariser Frieden (1815) erlitt Frankreich unbedeutende Gebietsverluste. Erst jetzt ward es zu einer Kriegs-entschdigung und zur Herausgabe der geraubten Kunstschtze gezwungen. Die Hoffnung der Deutschen auf Zurckgewinnung von Elsa und Lothringen ivard durch den Pariser Frieden, die auf eine grere innere Einheit durch den Wiener Kongre vereitelt. Der Wiener Kongre. Wie in Frankreich, so erhielten in Spanien und in Neapel die Bourbonen wieder die Herrschaft. Ebenso wurde der Kirchenstaat hergestellt. sterreich erhielt Tirol zurck; dagegen gab es die Niederlande dauernd preis. Diese wurden mit Holland zu dem Knigreiche der Ver-einigten Niederlande unter dem Hause Oranien (Wilhelm I.) verbunden. Die Schweiz ward fr neutral erklrt. Preußen erwarb im Westen die heutige Rheinprovinz (Jlich, Kleve, Berg, Kln, Trier), im Osten bekam es von dem Groherzogtum Warschau das Groherzogtum Posen (das Flugebiet der mittleren Warthe), vom schsischen Gebiete die nrdliche Hlfte, d.h. die thringischen Gebiete an der Saale und Unstrut (mit Merseburg, Naumburg, Zeitz), die elbischen Gebiete (mit Wittenberg und Torgau), die Niederlausitz und einen Teil der Ober-l ausitz mit Grlitz). Im Norden gewann es Schwedisch-Pommern (Neu-Vorpommern *)). Die Frstentmer Ansbach und Baireuth (vgl S. 105. 4) berlie es an Baiern, Hildesheim und Ostfriesland an Hannover ^). Von dem pflzischen Gebiet (nrdlich vom Elsa) kam der grte Teil (mit Kaiserslautern, Landau, Speier) an Baiern (das sogen. Rhein-baiern), das kleine Stck zwischen der unteren Nahe und dem Rhein (samt Worms und Mainz) an das Groherzogtum Hesseu-Darmstadt. Der Wiener Kongre regelte auch das Verhltnis der deutschen Staaten zu einander. An die Stelle des deutscheu Reiches trat ein Vlker-rechtlicher Verein von 38 Staaten (der deutsche Bund) unter sterreichs Fhrung zur Wahrung der ueren und inneren Sicherheit. Die Bundes-Versammlung (der stehende Bundestag) in Frankfurt a. M. bestand aus den Gesandten der einzelnen Staaten. Die Bundesverfassung (sogen. Bundes-akte) wurde unter den Schutz der Gromchte gestellt. Somit war der Einmischung des Auslandes in die deutschen Angelegenheiten Tor und Tr geffnet. Das Ergebnis der Freiheitskriege war zwar fr Deutschland zunchst Ohnmacht im Innern und Abhngigkeit nach auen, doch hatte es in den Kmpfen dasgefhl dereinheit zurckgewonnen. Vor allem aber breitete der preuische Staat vom Rhein bis zum Njemen hin seine schirmenden Arme der Deutschland aus. Durch Preisgabe polnischer und bernahme alt-deutscher Gebiete (am Rhein) war er seinem deutschen Bern fe zurckgegeben. 1) Dnemark trat Norwegen an Schweden ab und empfing dafr Schwedisch-Pommern, das es gegen Lauenburg an Preußen gab. 2) Der Kurfürst von Hannover nahm den kniglichen Titel an; den groherzoglichen Titel, den Baden und Hessen-Darmstadt 1806 gewonnen hatten, erhielten jetzt auch Weimar, Oldenburg und die beiden Mecklenburg.

8. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 124

1904 - Gotha : Perthes
124 Der ungarische Aufstand unter Kossuth [ffchut] wurde mit Hilfe russischer Truppen, die Kaiser Nikolaus dem Kaiser Franz Joseph (1848) bereitwilligst der die Karpathen entsandt hatte, niedergeworfen (Aug. 1849). Auch in Italien, wo Radetzky Mailand preisgegeben und sich bis zur Etschlinie zurckgezogen hatte, war der Sieg der König Karl Albert von Sardinien, der sich an die Spitze der nationalen Bewegung Italiens gestellt hatte, im Mrz 1849 bei Novra (westlich von Mailand, jenseits des Ticino) errungen worden. Karl Albert dankte zu gunsten seines Sohnes, Viktor Emanuel, ab, mit dem dann der Friede hergestellt wurde. Der Tieino blieb die Grenze Sardiniens und sterreichs. sterreich war Herr der Revolution und konnte sich nun den deutschen Angelegenheiten wieder mit aller Kraft zuwenden. 3. Die Umbildung Preufzens in einen Verfassnngsstaat. Wie in Wien, so begann auch in Berlin im Mrz 1848 die Revolution. Am 18. Mrz entstand hier ein Straenkampf; am 19. Mrz rumten die Truppen die Stadt. Der König suchte in diesen Wirren die Auf-merksamkeit nach auen auf die deutsche Sache zu lenken. Er erbot sich (21. Mrz), die Leitung Deutschlands zu bernehmen (Preußen geht fortan in Deutschland auf") und lie Truppen ausrcken zuni Schutze des durch Dnemark vergewaltigten deutschen Herzogtums Schleswig. Um im Innern der Bewegung Herr zu werden, berief er auf den 22. Mai^cine preuische Nationalversammlung nach Berlin zur Beratung eines Vebstlssungs-entwurfs. Eine Beruhigung der Gemter trat, namentlich in Berlin, indes nicht ein. Weder zeigte die Nationalversammlung die ntige Besonnenheit, noch erwies sich die Brgergarde fhig, die ffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten. Da bediente sich der König der Armee, die eine unverbrchliche Treue gezeigt hatte. Die Truppen rckten am 10. November unter General W ran gel wieder in Berlin ein und schlssen den Sitzungssaal der Nationalversammlung, die in ihrer Mehrzahl der kniglichen Botschaft, die Beratung nach Branden-brg zu verlegen, nicht nachgekommen war. Die Brgerwehr ward aufgehoben und der Berlin der Belagerungszustand verhngt. Die tief herabgewrdigte knigliche Gewalt hatte mit Hilfe des Heeres ihr Ansehen und ihre Un-abhngigkeit wieder hergestellt. Die Krone erlie jetzt selbstndig eine Verfassungsurkunde und legte sie zur Prfung zwei im August 1849 berufenen Kammern vor (spter Herrenhaus und Haus der Abgeordneten genannt). Die geprfte Verfassungsurkunde wurde am 31. Januar 1850 als Staatsgrundgesetz verffentlicht und in einer Sitzung der vereinigten Kammern vom Knia^^..iwn den Staatsministern und den Abgeordneten beschworen,y M Nach dieser Verfassung ist der König in der gesetzgwe^n?en Gewalt an die Zustimmung der beiden Kammern gebunden, dagegen int ausschlielichen Besitz der vollziehenden Gewalt. Er vertritt den Staat nach auen in Krieg und Frieden und bt im Innern die hchste Zivil- und Militr-gewalt aus; er ernennt die Minister und Beamten der einzelnen Behrden. Auer an der Gesetzgebung hat die Landesvertretung insbesondere

9. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. XXVIII

1904 - Gotha : Perthes
Xx Viil 1795-1805 Zehnjhriger Friede in Norddeutschland. Vollendung der klassischen Literatur (Goethes und Schillers Balladen; Goethes Hermann und Dorothea. Schillers groe Dramen). Ii. sterreichs Kmpfe in Italien. Bonaparte siegt der die sterreicher bei Lodi. Nach Mantuas Fall beginnt Bonaparte seinen Marsch der die Alpen auf Wien. Friede von Camp o Formio. sterreich verzichtet auf Mai -land und die Niederlande, erhlt dagegen Venetien. Errichtung von franzsischen Tochterrepubliken: der cislpinischen, lignrischen, batawischen, helvetischen, rmischen. 1798-1799 Bonapartes Zug uach gypten. Sieg bei den Pyramiden der die Mameluken. Vernichtung der franzsischen Flotte bei Abnkir durch die Englnder (Nelson). Bonaparte kehrt (1799) nach Frankreich zurck. (Erster Konsul.) sterreich erneuert den Krieg. Sieg Bonapartes bei Marengo. Friede von Lnn^ville. Besttigung des Friedens von Campo Formio. Auch sterreich gibt das linke Rheinufer preis. Reichsdeputationshauptschlu. Entschdigung der weltlichen Fürsten fr die Verluste auf dem linken Rheinufer mit den rechts-rheinischen Gebieten der geistlichen Frstentmer, der Reichsritter und der Reichsstdte. Preußen erhlt die Bistmer Hildesheim, Pader-born, Mnster, von Mainz das Eichsfeld und die Gebiete um Erfurt, Baiern auer bairischen Bistmern die frnkischen Bistmer Wrz-brg und Bamberg und das schwbische Bistum Augsburg, Wrt-temberg die anliegenden reichsunmittelbaren schwbisch-frnkischen Gebiete, Baden auer geistlichem Gebiet in der oberrheinischen Ties-ebene die rechtsrheinische Pfalz mit Heidelberg. Iii. Bit Niederwerfung sterreichs und Preuens durch Napoleon. 1804 Bonaparte wird Kaiser (Napoleon I.), lt sich in der Notre-Damekirche am 2. Dez. vom Papst Pius Vii. salben und setzt sich die Krone auf. 1805 Napoleon bernimmt das Knigreich Italien und krnt sich in Mailand mit der lombardischen Krone. 1805 sterreich rstet von neuem zum Kriege. Bund Franz' Ii. mit dem Zar Alexander I. von Rußland gegen Napoleon. Napoleon kommt dem Bunde zuvor. Verbindung mit Baiern, Wrttemberg und Baden. Gefangennahme des Generals Mack bei Ulm. Besetzung Wiens. Vereinigung der russischen und sterreichischen Truppen in Mhren. Sieg Napoleons bei Ansterlitz (2. Dez.). Friede zu Preburg. sterreich tritt Venetien an Italien, Tirol an Baiern, die vordersterreichischen Lande an Wrttemberg und Baden ab, dafr erhlt es Salzburg. Baiern und Wrttemberg werden Knigreiche (Annahme des Titels am 1. Jan. 1806). Wessel, Lehrb. d. Geschichte f. d. mittl. Klassen. 12 1796 1797 1799 1800 1801 1803

10. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 129

1904 - Gotha : Perthes
il dm v Eintreten Rußland, sich aus dem untern Donaugebiet zurckzuziehen. Darauf gingen Frankreich undengland, um das russische bergewicht im Schwarzen Meere zu beseitigen, zum Angriff auf Rußland der und unternahmen die Bestrmung Sebastpols, des bedeutendsten Kriegshafens auf der Halbinsel Krim. Kaiser Nikolaus starb während des Krieges (1855). Sein Sohn, Kaiser Alexander Ii., fhrte den Kampf weiter, schlo indes, als Sebastopol trotz der trefflichen Verteidigung durch Totleben (1855) eingenommen ward (nach der Erstrmung des Malakowturmes), den Pariser Frieden (1856). Danach ward die Donauschiffahrt fr frei und das Schwarze Meer fr neutralx) erklrt. Ausdrcklich wurde die Trkei als gleichberechtigt unter die europischen Staaten aufgenommen und die Unverletzlichkeit ihres Gebietes von allen Mchten verbrgt2). Frankreich, in dessen Hauptstadt der Friede abgeschlossen war, hatte sich pltzlich zurerstengromachteuropas erhoben. Napoleon versuchte jetzt die Fhrung der romanischen Nationen zu bernehmen und trat als Beschtzer der nationalen Selbstndigkeit in Italien gegen sterreich auf. Bereits auf i n i s ch e Minister, Gras Cavonr. Klage der die unertrgliche Lage Italiens. 1858 kam ein geheimer Vertrag zwischen Frankreich und Sardinien zustande, wonach Oster-reich aus Italien vertrieben werden, Sardinien Lombardo-Venetien und Frankreich fr seine Hilfe Savoyen erhalten sollte. Napoleons Anrede an den fter-reichischen Gesandten in Paris am Neujahrstage 1859 wurde allgemein als eine verhllte Kriegserklrung aufgefat. sterreich verstrkte daher seine Truppen in der Lombardei. Ebenso rstete Viktor Emannel und rief Freiwillige, die eine besondere Heerschar unter Garibaldi bildeten, aus ganz Italien unter sein Banner. Im April berschritt sterreich, als Sardinien die verlangte Abrstung ablehnte, den Ticino und begann damit den Krieg. Napoleon leistete nun die verabredete Hilfe und untersttzte mit 128 000 Mann das sardinische Heer von 70 000 Mann. ffentlich verkndete er das Programm des Krieges: Italien frei bis zur Adria". Der Sieg bei Ma-genta [madfchenta] (westlich von Mailand) ffnete den Verbndeten die Tore von Mailand, der zweite Sieg bei Solferino (sdlich vom Gardasee) sicherte ihnen den Besitz der Lombardei. Noch war indes sterreichs Sache nicht ver-loren, zumal da auch Preußen bereit war, am Rhein den Kampf gegen Frank-reich aufzunehmen. Fr sterreich freilich war der Gedanke unertrglich, da Preußen mit den deutschen Bundestruppen siegreich in Frankreich eindringen und sich dadurch an die Spitze Deutschlands schwingen knne. Lieber ertrug es einen Lnderverlust, und so willigte Kaiser Franz Joseph in einer persn- 1) Rußland ward somit verboten, eine grere Kriegsflotte auf dem Schwarzen Meere zu halten. 1870 erklrte es diese Bestimmung nicht mehr anzuerkennen und erhielt 1871 die Zustimmung Europas. 2) Die Donaufrstentmer Moldau und Walachei wurden 1861 zu dem Staate Ru-mnien vereinigt. 1866 erhielt Karl von Hohenzollern-Sigmaringen das Frstentum (seit 1887 Knigreich). Wessel, Lehrb. d. Geschichte f. d. mittl. Klassen. 9 M. Der italienische Krieg (1859).
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