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1. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 289

1870 - Halle : Schwetschke
Der Norddeutsche Bund. * 289 liiertes Haumück: Der Norddeutsche Rund. tz. 161. Allgemeines. 1. Den Norddeutschen Bund bilden 22 Staaten: die König- reiche Preußen und Sachsen; die Großherzogthümcr Mecklenburg-Schwe- rin, Mecklenburg-Streich, Oldenburg, wachsen-Weimar; die Hcrzog- th inner Brannschweig, Anhalt, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Eoburg- Gotha, Sachsen-Altenburg; die Fürstenthümer Lippe-Detmold, Waldeck, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershansen, Reuß jüngere Linie, Lippe-Schauinburg, Reuß ältere Linie; die Freien Städte Ham- burg, Bremen, Lübeck, und die Provinz Oberhessen vom Großherzogthum Hessen (s. oben). 2. 7534,s3 Q.-M. und 29,906,700 Einw. Staatsausgaben 75,953, Schuld 17, Papiergeld 38,,, Banknoten 196 Mill. Thaler. Stehendes Heer 314,997 (Kriegsfuß 977,262) Mann. Kriegs- flotte 89 Schiffe mit 563 Kanonen, Handelsflotte 5057 Schiffe mit 1,316,374 Tonnen L 2000 Pfund. §. 162. Das Königreich Preußen. 1. Preußen hat 6387,632 Q.-M. und 24,043,300 Einw., da- von kommen '/z auf die Städte und % auf die Landbevölkerung. Es wird begrenzt im N. von der Nordsee, Däncniark, Oldenburg, Mecklen- burg und der Ostsee, im W. von Holland und Belgien, nn S. von Frankreich, Großherzogthum Hessen, Bayern, Sachsen und Oesterreich, im O. von Oesterreich und Rußland; kleinere Theile der Monarchie sind von andern Ländern eingeschlossen. 2. Die physische Beschaffenheit des Landes ist, soweit sie sich nicht aus §. 151 ff. ergibt, bei den einzelnen Provinzen angegeben. 3. Die Produkte sind höchst manigfaltig. Silber wird gefunden im Harz und in Nassau; Eisen in Siegen, Westfalen und Schlesien; Kupfer in der Rheinprovinz; Blei, Zink, Kochsalz, Steinkohlen, Braun- kohlen, Torf, Bernstein (an der Ostsee); Getreide, Hülsenfrüchte, Gar- tengewächse, Runkelrüben (Sachsen); Flachs in Schlesien, .Hessen, West- falen; Hopfen, Tabak (in Brandenburg), Obst und Wein am Rhein; Holz; Rindvieh in Holstein und Friesland; Pferde in Hannover und Holstein; Schafe in Schlesien und Sachsen; Ziegen, Schweine, Wild- pret, Bienen. Ausfnhrprodukte: Getreide, Holz und Holzwaaren, Wolle, Flachs, Häute, Schlachtvieh, Pferde, Butter, Spiritus, Baumwollen-, Leinen-, Seiden- und Wollwaaren, Kurzwaarcn, Eisenwaaren, Porzellan, Zink, Kohlen, chemische Fabrikate, Mineralwässer. 1360 Meilen Eisenbahn, 3180 Meilen Telegraphen. 4. Staatsausgaben 167,597, Schuld 434,5, Papiergeld 18,25, Banknoten 167 Mill. Thaler. Stehendes Heer 264,500 Mann (Kriegsfuß 647,000). Kriegsflotte 84 Schiffe mit 484 Ka- nonen, Handelsflotte 3594 Schiffe mit 648,056 Tonnen. 5. Die Bewohner des preußischen Staats sind Deutsche 88,3%, Slaven 10,4%, Litthauer 0,^ %, Wallonen 0,04%, Dänen 0,65 %• Ueberwiegend ist die Zahl der Evangelischen, besonders in Pommern, Brandenburg, Sachsen, Ostpreußen, Hannover, Schleswig- Traut, Lehrb. d. Erdkunde. lg

2. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 277

1870 - Halle : Schwetschke
Klima und Produkte. 277 der Osten ist noch rauher und trockner. Süddeutschland hat mehr trockne Luft ,'als Norddeutschland, ist aber wegen seiner hohen Lage nicht sehr mild. Das mildeste Klima hat das Rheinthal und die österreichische Ebene, wo milde Winter mit nicht zu heißen Sommern wechseln. Die jährliche mittlere Regenmenge ist am größten am Südabhange der Alpen, am 'geringsten im Oder- und Elbgebiete. Auf das deutsche Hochland kommen jährlich 131 Regentage, auf das Tiefland 152. 2. Deutschland ist ein an Produkten gesegnetes Land, und beson- ders reich an Erzeugnissen aus dem Mineralreiche. Deutschlands Berg- werke sind allbekannt: da gibt es Silbergruben im Harz und sächsischen Erzgebirge; Kupfer- und Zinngruben besonders in Sachsen und Böhmen; Eisen und Blei liefern fast alle Gebirge; Quecksilber bei Jdria imoester- reichischen und im Hardtgebirge in Rheinbayern; Zink in Schlesien und der Eifel; Edelsteine in Böhmen, im Salzburgischen, in Sachsen und Schlesien; Steinkohlen in Sachsen, Schlesien, Westfalen, am Hunsrück und im Oesterreichischen; Braunkohlen in Böhmen, Sachsen und Thü- ringen; Torf im nördlichen Deutschland; Schwefel in allen Gebirgen; Bernstein an der Ostseeküste; Salz in der Saalgegend bei Halle, in Bayern, Württemberg, Baden und vorzüglich im Salzburgischen; Mi- neralwässer in Böhmen und Sachsen am Erzgebirge, am Riesengebirge in Schlesien, am -Taunus, Schwarzwalde, Wesergebirge und in den Ardennen. Die Wälder haben gegen früher bedeutend abgenommen; sie bestehen theils aus Nadelhölzern, wie Kiefern und Tannen, theils aus Laub- holz, wie Buchen und Eichen. Der Obstbau ist in Süddeutschland be- deutender als in Norddeutschland; Getreide wird namentlich viel in der norddeutschen Ebene erzeugt. Garten- und Hülsenfrüchte werden überall gezogen; Hopfen besonders in Bayern, Böhmen und Schlesien; Tabak in Baden, Bayern, Preußen, Mecklenburg; Flachs und Hanf in Schlesien, Westfalen, Hessen, Sachsen und Böhmen. Die vorzüglichsten Wein- gegenden sind am Rheine, an der Mosel, dem Neckar, Main, an der Elbe in Böhmen undhsachsen; weniger beliebt sind die rsaal- und Oderweine.; Mit der Abnahme der Wälder mußte natürlich auch .die Zahl der Hirsche, Damhirsche, Rehe, wilden Schweine sich verringern; mit dem Anbau dagegen sich die Zahl der Hasen und Rebhühner vermehren. Die Zucht der Hausthiere ist in stetem Wachsen. Die Pferdezucht ist bedeu- tend in Mecklenburg, Holstein, Hannover und Westfalen; die Rindvieh- zucht in den Marschländern des Nordens und den Alpengegenden; die Schafzucht in Sachsen und Schlesien; die Schweinezucht in Bayern und Westfalen ; Bienenzucht in der Lüneburger Haide. Federvieh wird vor- nehmlich in Süddeutschland gezogen; die Gänse sind in Pommern und Mecklenburg zu Hause. In den Alpen nisten Geier und Adler; wildes Geflügel (Fasane, Reb-, Birk-, Auerhühner) gibt es vorzüglich in Böh- men. Der Fischfang an den Küsten, in den Seen und Flüssen ist nicht unbedeutend. Ausfuhrprodukte des deutschen Zollvereins sind: Getreide, Holz, Spiritus, Flachs, Wolle, Leinen-, Wollen-, Seiden-, Baumwollen- und Kurzwaren, Spitzen, Spiegel, Möbel, Zink, Kohlen, Rübenzucker. Einfuhr 503, Ausfuhr 437 Mill. Thaler.

3. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 278

1870 - Halle : Schwetschke
278 Allgemeines von Deutschland. §. 154. Abstammung der Bewohner. 1. Die Deutschen bilden die Hauptmasse des germanischen Volks- stammes, außerdem Slaven, Wallonen und Franzosen und Juden. 2. Die Slaven machen den größten Theil der Bevölkerung an den östlichen Grenzen Deutschlands und an der Ostsee aus, und' ihre Stämme sind, in Posen: Polen und Polaken; in Ost-Preußen: Ma- suren; in Pommern: Kassuben und Wenden; in Schlesien, der Lausitz und Sachsen: Wenden und Serben; in Böhmen: Czechen; in Mähren und Schlesien: Slowaken; im Oesterreichischen: Kroaten rc. Die Litthauer gehören zu den Letten. 3. Wallonen und Franzosen leben in der Pfalz und in Rhein- preußen, und Juden, über eine halbe Million, zerstreut/ 4. Die deutschen Hauptstämme sind: die Alemannen in Baden, die Schwaben in Württemberg, die Bayern im südlichen Bayern, die Franken und Hessen, die Lothringer in Trier rc., die Thü- ringer, die Sachsen, die Friesen rc? 5. Die deutsche Sprache wird in vielen Dialecten gesprochen, unter denen die hochdeutsche Sprache zur Schriftsprache geworden ist. §. 155. Religion, Beschäftigung und Gesittung. 1. In Süddeutschland ist die katholische Confession vorherr- schend, mit etwa 23 Mill. Bekennern; in Norddeutschland die Prote- st a n t i s ch e (Uniirte, Lutheraner und Reformirte), mit etwa 17 Millionen. Außerdem die Secten der Herrnhuter, Mennoniten, Quäker, Deutsch- katholiken rc. 2. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung beschäftigen sich mit Acker - und Bergbau, Viehzucht, Forstwesen; das letzte Drittel mit Industrie und Haudel. Die Industrie hat sich sehr aufgeschwungen, namentlich in Garn- und Leinwandbereitung, Baumwollenwaaren, Stahl- und Eisen- arbeiten, Porzellaywaaren, Schnitzwaaren, Glas- und Töpferwaaren, in Leder, Papier, Zucker, Oel, Bier, Brantwein rc. Der Handelsverkehr ist fortwährend im Steigen begriffen, durch die Lage sehr begünstigt, und besonders hat der Zollverein zur Belebung des Handels viel bei- getragen. Hamburg Welthandelsstadt, Leipzig mit seinen Messen rc. 3. Die Bildung aller Classen der Bevölkerung ist mit Hilfe des im allgemeinen trefflich eingerichteten Volksschulwesens, der Real-, Ge- werbe- und Handelsschulen, einer Menge Gymnasien und Universitäten niit landwirthschastlichen Lehranstalten, Bergacademien rc. sehr vorge- schritten. Deutsche Gelehrsamkeit ist weltberühmt. §. 156. Länder und Staaten. 1. Deutschland constituirte sich in Folge des Krieges von 1866 zu einem neuen Staatensystem, indem der Deutsche Bund aufgelöst wurde und an seine Stelle, zunächst für die Staaten nördlich des Mains (der sogenannten Mainlinie), der Norddeutsche Bund unter-Preußens Führer- schaft trat. 2. Wir theilen die deutschen Länder in die deutsch-österreichischen Länder, die süddeutschen Staaten und den norddeutschen Bund.

4. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 279

1870 - Halle : Schwetschke
Der deutsche Zollverein. 279 Zweites Hauptstück: Die deutsch-österreichischen Länder. (S. §. 142.); Das ckürstenthum Liechtenstein. Als Anhängsel zur Oefterreichischen Monarchie, in deren Macht- sphäre es liegt, ist das Fürstenthum Liechtenstein zu betrachten, mit 2,9 Q.-M. und 8000 Einw., dem Hauptort Vaduz, 1000 Einw. Es wird füglich in der Reihe der süddeutschen Staaten keine Erwäh- nung mehr finden, da es von denselben räumlich getrennt ist und in keiner politischen Beziehung zu denselben mehr steht. Der deutsche Zollverein. Der deutsche Zollverein ward gegründet i. I. 1828 durch die Vereinigung Preußens und des Großherzogthums Hessens, der sich bald ei- nige kleinere, von Preußischen Gebietstheilen gänzlich eingeschlossene deutsche Staaten zugesellten, während gar manche Theile des Preußischen Staats ihrer geographischen Lage wegen ausgeschlossen werden mußten, bis sie all- mählich durch den Beitritt derjenigen Staaten, in deren Gebiet sie lagen, mit dem Hauptlande wieder vereinigt wurden. Während somit der Zollverein nach seiner Entstehung nur ungefähr 5245 geogr. Quadrat-Meilen mit 13,300,000 Einwohnern umfaßte, wuchs er in den folgenden Jahren durch den Anschluß von Kurhessen, Bayern, Württemberg mit Hohenzollern, Sachsen und Thüringen, Baden, Nassau, Frankfurt rc. bis zum Jahre 1838 bereits auf 8086 Quadrat-Meilen mit (1837) 26,050,000 Einwohnern. In den Jahren 1841 und 42 traten außer kleineren Landestheilen Braunschweig und Luxemburg hinzu; es gelang aber erst 1851, Hannover, welches mit Oldenburg und Scharunburg-Lippe schon seit längerer Zeit den sogenannten Steuerverein bildete, zum Beitritt zu bewegen. Nun endlich fielen wenigstens für den größten Theil Deutsch- lands jene Schranken, welche mit ihren Zollplackcreien das Herz manches rei- senden Patrioten in den dreißiger und.vierziger Jahren mit Zorn erfüllt haben. In dieser Verfassung, welche den Zollverein über ein Gebiet von 9021 Quadrat-Meilen ausgedehnt hatte, während die Bevölkerung allmählich bis zu 36,600,000 Seelen (1867) angewachsen war, blieb derselbe 16 Jahre. Die erste Veranlassung zur letzten Erweiterung gab die Begründung des Norddeutschen Bundes. In vier Hauptterminen ward die Zollvereinsgrenze über Schleswig-Holstein, Lauenburg und Lübeck, die beiden Mecklenburgischen Großherzogthümer und endlich im Interesse der Grenzbewachung über den größern Theil des Hamburgischen Staatsgebietes ausgedehnt. Es bildet der- selbe nunmehr ein geschlossenes Ganze, und nur die eigenthümliche Lage Ham- burgs und Bremens läßt die Zollvereinsgrenze tiefe Schleifen im Innern von Deutschland machen. Der Deutsche Zollverein hat von Anfang seines Bestehens an die Ten- denz verfolgt, die Zersplitterung der Deutschen Staaten zu ignoriren und im Interesse vereinfachter Verwaltung das gesammte Gebiet in so zu sagen natürlichere Provinzen von nicht gar zu verschiedener Größe zu zerlegen. Noch besteht in Preußen nach den Annexionen von 1866 das unnatürliche Verhältniß, daß es Exklaven einer Provinz als Enklaven einer benachbarten,

5. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 158

1869 - Braunschweig : Schwetschke
158 A. Europa. Congreß zu Rastatt ward die Abtretung des linken Rheinufers bestätigt, sowie die Aufhebung der geistlichen Fürstenthümer zur Entschädigung der durch jene Abtretung verlierenden Fürsten beschlossen. Dieser sowohl als die folgenden Friedensschlüsse mit Frankreich waren, bei dem immer weiter um sich greifenden Ehrgeiz der Republik und mehr noch ihres neuen Ober Hauptes Bonaparte, in der That nur als Waffenstillstände zu betrachten, welche von der augenblicklichen Noth abgeschlossen, durch neu erwachte Hoff- nungen aber bald wieder gebrochen wurden. So trat Oesterreich abermals, durch Rußland unter Paul I. 1799 verstärkt, auf den Kampfplatz, und unter Suwarow's Anführung war bald ganz Italien, mit Ausnahme Ge- nuas, erobert. Als aber die Russen bei Zürich von Massena geschlagen und aus der Schweiz vertrieben worden, zog Kaiser Paul, sich von seinem Verbündeten verrathen glaubend, seine Truppen zurück. Oesterreich setzte allein den Kampf fort. Indeß war Bonaparte aus Aegypten zurückgekehrt und hatte sich zum ersten Consul der Republik ernennen lassen; er drang 1800 über die Alpen in Italien ein, und die einzige, von den Oesterreichern unter Melas schon beinahe gewonnene Schlacht bei Marengo (14. Juni 1800) setzte ihn in Besitz dieses ganzen Landes, während Moreau ebenfalls in Deutschland bei Hohenlinden siegte. Der Friede von Lüneville 1801 war die erzwungene Folge dieser Begebenheiten. Oesterreich gewann das Benetianische und erkannte dagegen die neuen Schöpfungen der Batavischen, Helvetischen, Cisalpinischen und Lignrischeii Republiken an. Nach längeren Unterhandlungen wurden durch die sogenannte Säcularisatton 1803 die geistlichen Fürstenthümer aufgehoben, um damit die weltlichen Fürsten zu entschädigen. Oesterreich bedurfte nach so langem Kampfe der Ruhe und mußte es geschehen lassen, daß Bonaparte in Verfolg seines Krieges mit England Hannover besetzte; auch Preußen schwieg zu dieser Verletzung des deutschen Reiches. Die bald folgenden Ereignisse vorahnend oder weil Bo- naparte sich als Napoleon I. zum französischen Kaiser erklären ließ, nahm Franz Ii. im August 1804 als Franz I. den Namen eines österreichischen Erbkaisers an, und neue Rüstungen verkündigten den baldigen Ausbruch eines neuen Krieges. Er begann 1805. Die Oesterreicher drangen bis Ulm vor, wurden hier geschlagen, und ein großer Theil ihres Heeres unter Mack ergab sich zu Kriegsgefangenen; Wien ward von dem Feinde besetzt, und die zu spät zu Hülfe herbeigeeilten Russen wurden in Verbindung mit den Trümmern des österreichischen Heeres noch am 5. December bei Austerlitz in Mähren geschlagen, worauf noch in demselben Jahre der Presburger Friede den Krieg beendigte. Oesterreich verlor dadurch das Benetianische, Tirol und alle seine Besitzungen in Schwaben und am Rhein (Vorder- Oesterreich). Preußen, welches schon gerüstet dastand und durch Verletzung seines Gebiets inehr als zu gerechte Ursache zum Kriege hatte, ließ sich durch die Siege Napoleons abschrecken und trat durch den Wiener Vertrag selbst Anspach und Baireuth, Neufchatel und Cleve gegen den ungewissen und aus jeden Fall ungerechten Besitz von Hannover ab; doch war das gegenseitige Mißtrauen einmal entzündet und der nahe Bruch zwischen Preußen und Frankreich unvermeidlich. Indessen hatten die minder mächti- gen Fürsten Deutschlands, theils von der Noth gezwungen, theils auch wohl aus Begier nach Vergrößerung und Titeln, sich an Frankreich angeschlossen:

6. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 159

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. 159 Baien, und Württemberg wurden zu Königreichen, Baden und Darmstadt zu Großherzogthümern mit Gebietserweiterungen erhoben; die Fürsten wur- den für souverain erklärt unter dem Protectorat Napoleons und bildeten nun in der engsten Verbindung mit Frankreich den Rheinbund (s. Bd. I. S. 528). Zugleich waren durch diesen mittelst der Mediatisirung eine Asenge kleiner Reichsfürsien verschlungen und anderen Staaten einverleibt worden. Das deutsche Reich war hierdurch aufgelöst, und 1806 legte Kaiser Franz die deutsche Kaiserkrone nieder. Zu spät versuchte Preußen 1806, in Verbindung mit Sachsen und in Hoffnung auf russischen Beistand, den Kampf mit Frankreich und allen ihm verbündeten Ländern. Die einzige Schlacht bei Jena und Auerstädt, 14. Oktober 1806, vernichtete alle Hoff- asch sieger- preußischer Festungen erleichterte den Franzosen das schnelle Vordringen. Auch Friede preußische überschritten Preußisch-Eilau, 8. Februar 11 Franrosen bei Friedland über di sehen Elbe und Rhein, aus welchen wie aus Hessen und Hannover das neue Königreich Westphalen zusammengesetzt wurde, und das ganze ehemalige Südpreußen, welches unter dem Namen eines Herzogthums Warschau dem ernannten und in den Rheinbund getretenen Kurfürsten von Nur noch in Oesterreich lebte für Deutschland ein zum Sachsen gegeben ward. Funken der Hoffnung, und die dort allgemeine Stimmung ließ allerdings die größten Anstrengungen erwarten. Der Zeitpunkt 1809 schien günstig: Napoleons beste Heere wareii in Spanien in einem verzweifelten Kampfe begrissen, und in ganz Deutschlaiid regte sich Hoffnung und innige Theil- nahme für Oesterreich. Noch einmal sollten Napoleons überlegene Talente ~ is volle Maß der Unterjochung und Schmach em- pfinden. Die Schlachten bei Abensberg, Thann, Eckmühl un 20.—22. April 1809, vernichteten einen bedeutenden Theil der österreichi- schen Heere; die deutschen Fürsten, vielleicht zum Abfall geneigt, blieben dem Rheinbünde getreu; nur die Tiroler erhoben sich mit Heldenmuth unter Andreas Hofer's Anführung, und zum zweiten Male zog Napo- leon als Sieger in die Kaiserstadt ein. Der Sieg des Erzherzogs Karl bei Aspern 21.—22. Mai, erweckte schöne Hoffiumgen; in dem erschöpften Preußen regte sich lebhafte Theilnahme, und eine kleine Heldenschaar unter dem Major Schill wagte auf ihre eigene Hand, das Zeichen zum Los- brechen zu geben. Auch diese Hoffnungen wurden vereitelt, Schill fiel in Stralsund durch Mitwirkung Dänemarks; die Schlacht bei Wagram, 5.—■ 6. Juli, endete den Krieg, und nur der vertriebene Herzog von Braun- schweig an der Spitze eines kleinen Heeres durchzog rühmlich Deutschland, von Böhmen bis an die Nordsee, um sich nach England einzuschiffen und die Franzosen in Spanien wieder aufzusuchen. Durch den Frieden von Wien, 14. Oktober, verlor Oesterreich alle Verbindung mit dem Meere, mußte die edlen Tiroler ihrem Schicksale überlassen und sich zu dem harten Opfer entschließen, sich mit seinem Erbfeinde durch die Vermählung der Erzherzogin Marie Louise mit Napoleon 1810 zu verbinden. Jetzt war

7. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 160

1869 - Braunschweig : Schwetschke
160 A. Europa. Deutschland völlig unterjocht, und Napoleon benutzte seine Macht so schonungs- los, daß er ohne weiteren Grund als sein Belieben den nordwestlichen Strich von Deutschland, die Mündungen der Weser, der Elbe bis jenseit Lübeck an die Ostsee mit dem französischen Reiche vereinigte und fortfuhr, die Hülfstrnppen der minder mächtigen Fürsten in Spanien aufzuopfern. Der Feldzug nach Rußland 1812 war Napoleons größter, aber auch letzter Triumphzug, auf welchem ihn nicht allein der ganze Rheinbund, sondern auch ein preußisches und ein österreichisches Hülfscorps begleiteten. Der Winter 1812 vernichtete unwiederbringlich seine Macht, und dem General Dort ward das Verdienst, durch einen Vertrag mit den Russen, welchen der König später bestätigte, das erste Zeichen der wieder auflebenden deutschen Freiheit zu geben. 'Nach einigen Monaten des ängstlichen Harrens erscholl endlich der Ruf des Königs an sein längst vorbereitetes Volk, und ganz Preußen erhob sich in Waffen. Zweimal täuschte noch der Sieg unsere Hoffnungen in den rühmlichen Schlachten bei Groß-Görschen oder Lützen, 2. Mai, und bei Bantzen, 20. und 21. Mai 1813. Der Waffenstillstand vom 4. Juni bis 10. August vollendete Preußens und Rußlands Rüstun- gen, Oesterreich schloß sich an die gemeinsame Sache, und eine Reihe von Siegen, welche die Völkerschlacht bei Leipzig am 16.—10. Oktober krönte, trieb Napoleon, noch unterwegs bei Hanau von den Baiern angegriffen, über den Rhein zurück. Alle Fürsten des Rheinbundes, Baiern zuerst, eilten, dem Rheinbünde zu entsagen, und vereinigten ihre Truppen mit den Verbündeten. Am Rhein trat einige Waffenruhe ein, und noch wäre es dem Verblendeten möglich gewesen, einen leidlichen Frieden zu erlangen; als er aber auch diesen ausschlug, drangen Oesterreicher und Russen durch die Schweiz, Blücher mit Preußen und Russen am 1. Januar 1814 bei Caub über den Rhein und unaufhaltsam nach Frankreich hinein. Die Siege bei Brienne, Laon, Füre-Champenoise und endlich am 30. März bei Paris, öffneten den Verbündeten die Thore von Paris und stürzten 'Napoleon vom Er entsagte, erhielt die Insel Elba als Fürsteltthum, und die Bourbons kehrten auf den Thron ihrer Väter zurück. Der erste Friede von Paris, 30. Mai 1814, ließ Frankreich die allen Grenzen von 1792, selbst noch mit einigen Ertveiterungen im Elsaß lind Savoyen. Um die so hochwichtigen und so verwickelten Angelegenheiten Deutschlands zu be- richtigen, begaben sich die meisten verbündeten Monarchen persönlich auf den Congreß zu Wien, 1. August 1814, wo es über die Entschädigungen, welche Preußen billig verlangte, zu sehr ernstlichen Erörterungen kam; endlich ward ihm das jetzige Großherzogthlim Posen und Schwedisch-Pommern, die nördliche Hälfte von Sachsen und mehrere Provinzen an beiden Ufern des Rheins zugesprochen, wogegen es andere an Hannover abtrat und dadurch nur kaum wieder den Flächeninhalt und die Menschenzahl von 1806 erlangte. Baiern erhielt als Entschädigung Würzburg und Aschaffenburg, Lanenburg kam an Dänemark rc.; nur Sachsen verlor die Hälfte seiner Besitzungen. Es ward ferner entschieden, daß Deutschland ein Bund fouverainer Staaten, der deutsche genannt, sein sollte, und die ersten Grundzüge der künftigen Verfassung wurden in der sogenannten Bundesacte voni 8. Juni 1815 ent werfen. Mitten aus diesen Verhandlungen rief die unerwartete Rückkehr Bonapartes die Fürsten wieder zu den Waffen. Die Preußen und Engländer Throne.

8. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 165

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. 165 reich war wieder bemüht, den deutschen Bundestag (mit Recht die Bundes' leiche genannt) zu beleben, indem es denselben nach Frankfurt zusammen^ berief. Tie süddeutschen Staaten standen natürlich wieder auf österreichischer Seite, während Preußen die Rechtmäßigkeit der Wiederherstellung des Bundestages bestritt. Diese Meinungsverschiedenheit und der ausgebrochene Versassungsslreit in Hessen unter dem berüchtigten Hassen pflüg, in Folge dessen preußische Truppen in Knrhessen einrückten, brachte es zu einem Bruch zwischen Preußen und Oesterreich. Ter Kaiser von Oesterreich verständigte sich damals in Bregenz mit den Königen von Baiern und Württemberg, im Nothfall durch bewaffnetes Einschreiten dem restaurirten Bundestag Geltting zu erkämpfen. Es wurden österreichische und bairische Streit- kräfte in Bewegung gesetzt. Der Bruderkrieg war vor der Thür und Oesterreich und Baiern scheuten ihn damals nicht, es kam sogar am 18. November 1850 bei Bronnzell in der Nähe von Fulda zu einem unbe- deutenden Zusammenstoß mit den Preußen. Letztere erhielten von Berlin aus Befehl, sich zurückzuziehen. Als Oesterreich in einem Ultimatum vom 25. November bestimmte Bedingungen stellte, suchte der damalige preußische Minister v. Manteuffel eine persönliche Besprechung mit dem österreichi- schen Minister Fürsten Schwarzenberg, die zu Olmütz stattfand, und in welcher die österreichische Politik vollständig siegte. So wurde auch die erstellung der alten Bundesverfassung allseitig anerkannt. Seit dieser est waren die deuffchen Einzelstaaten bestrebt, die völlige Unabhängigkeit der Dynasten zu bewahren, und andererseits bemübt, die ertheilten volks- thümlichen Verfassungen mit und ohne Hülfe des Bundestags zu bekämpfen. Letzterer, unter Einfluß Oesterreichs, intervenirte alsbald in Schleswig- Holstein zu Gunsten Dänemarks, «Mullirte die deutschen Grundrechte und ordnete am 2. April 1852 die Versteigerung der deutschen Flotte an. Nach so bewegten Jahren und eingetretener Reaetion traten die inneren Verwick- lungen der deutschen Verhältnisse zurück gegen die solgereichen Begeben- heiten in Frankreich und Rußland. Erst nach Abschluß des Pariser Friedens, der dem Krieg im Orient folgte und der auch am 15. Mai 1856 vom Bundestage angenoinmen wurde, begann das öffentliche Leben in Deutsch- land wieder sich reger zu entwickeln und das Streben nach einer politischen Einigung lauter zu werden. Die Wendung der Verhältnisse in Preußen hing mit dem Gesundheitszustände des Königs Friedrich Wilhelm Iv. zusammen, dieser bedingte zunächst seit dem 23?October 1857 eine Stell- vertretung durch den Bnider, den nachmaligen König Wilhelm I. Das bis dahin berrschende System änderte sich mit Uebernahme der Staats- geschäfte durch den Prinzregenten, viele Hosstmngen wurden wieder wach. Es bildete sich (1859) eine große politische Partei, unter dem Namen „Nationalverein", welche eine einheitliche Gestaltung Deutschlands unter preußischer Spitze und eine Reform der Bundesverfassung mit einem Volks- parlament als ihren Zweck hinstellte. Dem Nationalverein entgegen stand die Partei der sogenannten Großdeutschen, diese war mit Oesterreich ver- bunden. Bei der beständigen Rivalität der beiden deutschen Großmächte, zu denen sich noch die Mittelstaaten als ein dritter Körper gesellten, konnte es zu einem ernsten Vorgehen, zu einer Bundesreform nicht koinmen. Die großen politischen Parteien befehdeten sich unter einander und wurden auch.

9. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 166

1869 - Braunschweig : Schwetschke
166 A. Europa. je nach ihrer Stellung zu den Einzelregierungen, von diesen streng über- wacht. Inzwischen war Wilhelm I. am 2. Januar 1861 König von Preußen geworden, das sogenannte freisinnige Ministerium Schwerin hatte dein Ministerium Bis mark weichen müssen und in Preußen sich zwischen den Vertretern des Volles und dem Ministerium ein hitziger Kampf ent- wickelt. Ueberall in Deutschland, auch in Oesterreich machte sich eine große politische Verstimmung und das Verlangen, andere Zustände herbeizu- führen, bemerkbar. Nun war es einmal Oesterreich, das an eine Re form in Deutschland gehen wollte. Im Jahre 1863, Anfang August, lud Kaiser Franz Joseph sämmtliche Fürsten des Bundes zu einem Congreß nach Frankfurt, der auch am 17. August eröffnet ward. Doch der König von Preußen und einige kleine Fürsten kamen nicht zu diesem Congreß. Die beabsichtigte Einigung konnte also auch von dieser Seite nicht zu Stande gebracht werden. Inzwischen entwickelte sich wiederum an der Nordgrenze Deutschlands, in Schleswig-Holstein, die immer noch nicht zur Ausgleichung gekommene Streitfrage zwischen den Herzogthümern und Dänemark. Auf dem Bundestage vom 7. December 1863 wurde die Bundesepecution gegen Dänemark beschlossen und ausgeführt. Oesterreicher und Preußen schlugen die Dänen bald zum Lande hinaus, es kam zum Wiener Friedensvertrage (30. October 1864), nach welchem Oesterreich und Preußen gemeinsame Rechte auf die Herzogthümer Schleswig-Holsteinerwarben, diese gemeinsam verwalteten und besetzten. Doch als der Friede mit Dänemark geschlossen, standen sich wieder die deutschen Großstaaten als Feinde gegenüber. Der Vertrag von Gastein konnte den offenen Bruch zwischen Preußen und Oesterreich nur vertagen. Endlich brach das für Deutschland und beson- ders für Preußen so bedeutungsvolle Jahr 1866 an. Wir haben gesehen, daß der österreichische Einfluß auf die gedeihliche Entwickellmg Deutschlands zu einer starken Achtung gebietenden Macht wie ein Hemmschuh wirkte. Eine Macht wie Oesterreich, die im überwiegend größten Theil aus nichtdeutscheu Gebieten besteht und die es niemals ver- standen hat, im eigenen Lande eine geregelte Finanzwirthschast herzustellen, eine Macht, die unter dem Alp des römischen Concordáis seufzt, konnte Deutschland keinen Segen, keinen Frieden, keine nach außen hin imponirende Stellung schaffen. Alle materiellen Wohlthaten, welche Deutschland genießt Ii r ■ » ■ ^ durch den Zollverein und durch die Handelsverträge mit Frankreich, Eng- land, Belgien und Italien rc., hat es Preußen zu danken. Die fortdauern- den Dissonanzen zwischen Oesterreich und Preußen und die entweder zwei- deutige oder zu Oesterreich hinneigende Stellung der Mittelstaaten zu diesem inneren Kriege brachten einen unhaltbaren Zustand herbei, der für die preußische Machtstellung nicht länger zu ertragen war. Oesterreich arbeitete mit aller Macht und allen Mitteln dahin, Preußen tvieder zu demüthigen. In Hol stein begann endlich der Conflict dadurch, daß am 5. Juni der Feldmarschall Lieutenant v. Gab lenz in Kiel die holsteinischen Stände zum 11. Juni nach Itzehoe berief. Gegen diese Verletzung der Souveränetätsrechte des Königs von Preußen*) erfolgte von preußischer Seite ein Protest, der *) Oesterreich und Preußen besaßen ja nach den bestehenden Verträgen die ge- meinsame Verwaltung der Herzogthümer.

10. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 167

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. 167 preußische General v. Manteuffel rückte sofort aus Schleswig nach olstein, doch kam es hier noch nicht zu einem Conflict zwischen beiden ruppentheilen. Die Ereignisse in Schleswig-Holstein drängten zu einer Entscheidung. Oesterreich hatte inzwischen den Antrag auf Mobilmachung der Bundesarmee eingebracht, am 14. Juni sollte über denselben abge- stimmt werden. Preußen erklärte beim Beginn der Sitzung, daß es die Annahme des Antrages, welcher nach den Bundesgesetzen unstatthaft sei und daher die Auflösung des Bundes zur Folge haben müsse, als offene Feindseligkeit gegen sich und die Mobilmachung der nicht preußischen Bun- descontingente als Kriegserklärung betrachten würde. Demungeachtet ward der Antrag mit 9 Stimmen gegen 5 angenommen. Preußen hatte sich der Abstimmung gänzlich enthalten. Mtt Oesterreich stimmten Baiern, Sachsen, Württemberg, Kurhessen, Hannover, Nassau, Hessen-Darmstadt und die 16. Curie, letztere, wie sich später ergab, in Folge einer Mandatsfälschung. Preußen erklärte, daß durch diese Abstimmung der Bundesbruch vollzogen sei. Es protesttrte gegen alle ferneren Beschlüsse des rechtlich aufgelösten Bundes und legte zum Beweis, daß es an der Idee der Einheit Deutsch- lands festhalten wolle, die Grundzüge zu einem neu abzuschließenden refor- mirten deutschen Bunde vor. Hauptpuntte desselben waren: ein aus di- recten Urwahlen znsammenzuberufendes Parlament — und die Ausschließung Oesterreichs aus diesem engeren, rein deutschen Bunde. Jetzt hieß es entweder mit oder gegen Preußen. Zu Oesterreich, also gegen Preußen, standen die oben bei der Abstimmung genannten deutschen Staaten und Frankfurt a. M. Preußen riickte nun allein oder mit seinen verbündeten klein-deutschen Nord- und einigen Mittelstaaten, sowie den Contingenten von Hamburg, Bremen und Lübeck mit unglaublicher Schnelligkeit in die feindlichen österreichischen und Mittelstaaten ein; ernt 3. Juli wurden die Oesterreicher unter Benedek in einer Hauptschlacht bei Königgrätz geschlagen, schon vorher waren die Hannoveraner am 27. Juni bei Langensalza geschlagen, da§ Königreich Sachsen durch preußische Truppen besetzt worden und die Main-Armee im südwestlichen Deutschland siegreich bis zum Main und weiter vorgedrungen. Ende Juli war Wien durch die Preußen bedrängt, es kam am 26. zwischen Preußen und Oesterreich zu einem Waffenstillstand und den Friedenspräliminarien von Mkolsbnrg folgte am 23. August der Abschluß des Friedensvertrages von Prag*). Zu Berlin wurden mit den *) Der Text des am 23. August in Prag abgeschlossenen, am 30. ratificirten Fricdensvertrages lautet wie folgt: Im Namen der Allerheiligsten und untheilbaren Dreieinigkeit. Se. Majestät der König von Preußen und Se. Majestät der Kaiser von Oester- reich, beseelt von dem Wunsche, Ihren Ländern die Wohlthaten des Friedens wieder- zugeben , haben beschlossen, die zu Nikolsburg am 26. Juli 1866 unterzeichneten Präliminarien in einen definitiven Friedensvertrag umzugestalten. Zu diesem Ende haben Ihre Majestäten zu Ihren Bevollmächtigten ernannt, und zwar Se. Majestät der König von Preußen: Ihren Kammerherrn ^ Wirklichen Geheimen Rath und Bevollmächtigten, Karl Freiherrn v. Werther, und Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich: Ihren Wirklichen Geheimen Rath und Kämmerer, außer- ordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister, Adolph Maria Freiherrn v. Brenner-Felsach, welche in Prag zu einer Conferenz zusammengetreten sind, und nach Auswechselung ihrer in guter und richtiger Form befundenen Vollmachten über nachstehende Artikel sich vereinigt haben.
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