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1. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 117

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
117 Schdigung ihrer Handels- und Kolonialinteressen frchteten. Dagegen gelang es der gewandten franzsischen Diplomatie, ein zweites Testament Karls Ii. zu erwirken, in welchem dieser den zweiten Enkel Ludwigs Xiv., den Herzog Philipp (V.) von Anjou, zum Erben der ganzen Mo-tiarchte ernannte. 2. Der Tod Karls Il 1700 brachte den spanischen Erbfolge-krieg 17011714 zum Ausbruch. Gegen Frankreich bildete sich eine starke Allianz. Des Kaisers Verbndete wurden England und Hol-land, Friedrich I. König in Preußen und auf dessen Veranlassung die meisten Fürsten des Deutschen Reiches. Mit Frankreich gingen der Kurfürst von Kln und dessen Bruder, der Kurfürst von Bayern, dem Ludwig Xiv. die erbliche Statthalterschaft in den Niederlanden versprach. In diesem Kriege kmpfte der alternde Ludwig Xiv. fr die kriegerischen Errungenschaften seines ganzen Lebens. Whrend er selbst nur noch wenige seiner tchtigen Generle besa, wurden die Truppen der Gegner von den grten Heerfhrern jener Zeit gefhrt, von dem Prinzen Eugen von Savoyen und dem englischen Herzog von Marl-borough, Meister in der Kriegskunst wie in der Diplomatie. Stark auerdem durch ihre Einigkeit, errangen diese Feldherren, untersttzt von dem Fhrer der Reichstruppen, dem Markgrafen Ludwig von Baden, Sieg auf Sieg in diesem langdauernden Kriege, der fast ganz Europa zu den Waffen gerufen hatte. Whrend Prinz Eugen mit Glck in Oberitalien focht, landete Marlborough in den Nieder-landen und rckte siegreich gegen die Franzosen vor. Als diese jedoch der den Oberrhein vordrangen und sich mit den Bayern vereinigten, unternahm Marlborough einen khnen Zug nach Sddeutschland, wo der Kurfürst die Eroberung Tirols versuchte, um die Verbindung mit den Franzosen in Italien zu gewinnen. Marlborough vereinigte sich zuerst mit dem Markgrafen von Baden, dann nach dem Siege auf dem Schellenberge bei Donauwrth mit Eugen, der vom Schwarzwald herbeikam. Die Schlacht bei Hochsttt oder Blindheim oberhalb Donauwrth im August 1704 war ein entscheidender Sieg der das franzsisch-bayrische Heer. Er trieb die Franzosen der den Rhein zurck und berlieferte Bayern den sterreichern. Im Jahre darauf starb Leopold I. Ihm folgte sein Sohn Jo-seph I. 17051711, der den Krieg mit Energie fortsetzte. Eugen ging nach Italien, um das zu sterreich bergetretene Savoyen zu

2. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 118

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
118 schtzen, schlug unter entscheidender Teilnahme preuischer Truppen unter Leopold von Dessau die Franzosen in der Schlacht bei Turin 1706, worauf Oberitalien und das Knigreich Neapel von Frankreich abfielen. Unterdessen hatte Marlborough durch den Sieg bei Ramillies nrdlich von Namur 1706, an dem wiederum die Preußen ruhmvollen Anteil hatten, die spanischen Niederlande erobert. In Spanien kmpften die Franzosen unter Philipp von Anjou mit grerm Gluck. Die Englnder eroberten zwar Gibraltar 1704, und auch der Erzherzog Karl hatte Erfolge aufzuweisen, doch gingen diese wieder verloren, als Philipp mit Hilfe der treuen Castilier eine groe Schlacht gewann. Die letzten entscheidenden Schlge erfolgten in den Niederlanden, wo Eugen und Marlborough sich wieder zu gemeinsamer Kriegs-fhrung vereinigt hatten. Beide Feldherren siegten bei Oudenarde an der Scheibe 1708 und 1709 bei Malplaquet an der Sambre. 3. Schon vor der letzten Schlacht hatte Ludwig Xiv., da seine Mittel erschpft waren, und in Frankreich wegen einer Miernte Hungersnot herrschte, den Frieden angeboten. Er zeigte sich bereit, Karl in Spanien als König anzuerkennen und sogar das Elsa her-auszugeben. Die Unterhandlungen scheiterten jedoch an dem bermute der Verbndeten, welche verlangten, da Ludwig selbst seinen Enkel mit den Waffen aus Spanien vertreiben sollte. Ludwig verwarf diese Zumutung und bahnte damit dem Glcke den Weg. Es traten Umstnde ein, welche eine vllige Vernderung der Sachlage herbeifhrten. In sterreich starb 1711 Joseph I. und es folgte ihm sein Bruder Karl Vi. Dieser htte also jetzt zu der Kaiserkrone auch die spanische Erbschaft erhalten, was aber, wie er-whnt, keineswegs den Interessen der Seemchte entsprochen haben wrde. Auerdem war in England ein Ministerwechsel eingetreten, der die Abberufung des groen Marlborough herbeifhrte. Die Friedens-Partei siegte. So kam es 1713 zwischen England und Frankreich zum Frieden von Utrecht, dem auch bald Holland, Preußen und Sa-voyen beitraten. Ludwigs Xiv. Enkel bekam als Philipp V. Spanien und Indien (Amerika), doch mute er samt seinen Nachkommen fr alle Zeiten auf den franzsischen Thron verzichten, damit Frankreich niemals mit Spanien vereinigt wrde. England erhielt in Spanien Gibraltar und ausgedehnte Kolonialgebiete in Nordamerika. Der Kaiser Karl Vi. setzte zwar noch eine Zeitlang den Krieg fort, aber ohne

3. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 143

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
143 Erbstatthalter zur Flucht ntigte und in die batavische Revublik verwandelte. Nach den sterreichischen Niederlagen zogen sich auch die preuischen Truppen trotz ihres Sieges bei Pirmasens und des dreifachen bei Kaiserslautern der den Rhein zurck. Preußen, mit den polnischen Angelegenheiten beschftigt ( 66, 1) und auch von Mitrauen gegen Rußland und sterreich erfllt, trat im Separatfrieden zu Basel, April 1795, von der Koalition gegen die franzsische Republik zurck. Das linke Rheinufer kam bedingungsweise an Frankreich; die nord-deutschen Staaten innerhalb einer Demarkationslinie trennten sich von den sdlichen und wurden fr neutral erklrt. In Frankreich war der Hinrichtung Ludwigs Xvi. die Schreckensherrschaft gefolgt. Als diese endlich ihren Hhepunkt erreicht und eine gemigte Regierung, das Direktorium", an die Spitze des Landes trat, betrieb der Fhigste aus diesem Kollegium, Carnot, voll Eifer den Krieg mit sterreich und dem Deutschen Reiche. Nach seinem Kriegsplan beschlo die Republik einen Doppelfeldzug in Sddeutschland Uni) in Italien, um von zwei Seiten her nach Wien vorzudringen. In Sddeutschland rckte Morgan vom Oberrhein, Jourdan vom Niederrhein gegen sterreich vor. Da trat ihnen der Erz-herzog^Karl, des Kaisers Bruder, ein ausgezeichneter Feldherr, ent-gegen. Er schlug Jourdan in zwei Treffen, zuletzt bei Wrzburg im September 1796,. und warf ihn nach dem linken Rhdnufefzu Moreau, der schon in Bayern stand, wurde durch die Auflsung der niederrheinischen Armee ebenfalls zum Rckzug gentigt, den er durch Schwaben und die Psse des Schwarzwaldes mit Geschick ausfhrte. Nach diesen Mierfolgen war die eine Hlfte des Carnotschen Kriegs-planes gescheitert. X 3?er Ileldzug in Italien. 4. In Italien hatte Napoleon Bonaparte, geb. 1769 zu Ajaccio auf Corsica, den Oberbefehl der die Armee erhalten. Kalt, berechnend und verschlagen, aber doch erfllt von glhender Leiden-schast und kriegerischem Ehrgeiz machte Bonaparte der Revolution in Frankreich ein Ende und schuf in Europa eine neue Ordnung der Dinge. Seine Schlachten in Oberitalien wurden eine Reihe glnzender Siege, mit denen der geniale Feldherr seinen weltgeschichtlichen Ruf begrndete.

4. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 147

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
147 Bayern und rckte pltzlich in Sddeutschland ein, wo er mit Verna-dotte zusammen kam, der von Hannover durch das neutrale Ansbach nach Bayern gezogen war. Ein sterreichisches Korps unter Mack wurde von den Franzosen umgangen, vom Hauptheere abgeschnitten und nach Ulm zurckgeworfen, wo es schmachvoll kapitulierte. Darauf drang Napoleon in sterreich ein, lie Wien von Murat besetzen und wandte sich von hier gegen das fterreichisch-russische Heer in Mhren. In der sogenannten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz unweit Brnn am 2. Dezember 1805 erfocht er einen glnzenden Sieg. Der Kaiser Franz Ii. willigte, anstatt die Untersttzung des Erzherzogs Karl, der aus Italien herbei marschierte, abzuwarten, in einen Waffenstillstand, dessen Hauptbedingung der Abzug der Russen war. Im Frieden zu Pre brg, Ende Dezember 1805, trat sterreich Venedig an Italien ab, Tirol mit Vorarlberg an Bayern, die vordersterreichischen Lnder an Wrttemberg und Baden. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche, Baden ward ein Groherzogtum. Das Kurfrstentum Salzburg war sterreichs einzige Entschdigung. Damit Franz Ii. nicht mehr seine Hoffnung auf Preußen setzte, ntigte Napoleon auch diesen Staat, das bergewicht Frankreichs an-zuerkennen. Der preuische Minister Haugwitz war zwar nach der Verletzung des frnkischen Gebietes mit einem Ultimatum gegen den franzsischen Kaiser hervorgetreten, schlo aber jetzt ein Bndnis mit demselben. Fr Cleve und Neuchatel, das an Frankreich kam, und fr den Ver-lust von Ansbach, das Bayern erhielt, sollte Preußen ohne Zustimmung Englands durch Hannover entschdigt werden. Die Folge dieses Ver-trges war Entzweiung Englands mit Preußen und dessen Abhngig-fett von Frankreich. Mit dem Siege bei Austerlitz hatte Napoleon seine Herrschaft in Europa begrndet. Um dem franzsischen Kaisertum die Zahl seiner Vasallenstaaten zu mehren, verfgte er 1806 von Schnbrunn aus die Absetzung der Bourbonen in Neapel und gab dieses Knigreich seinem lteren Bruder Joseph. Ebenso machte er seinen jngern Bruder Louis zum König von Holland. Der Wheinbund. Auflsung des Deutschen Weiches. 2. Die neue bonapartische Lehnspolitik vernichtete auch den Rest von deutscher Unabhngigkeit. 1806 traten 16 sd- und westdeutsche 10*

5. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 190

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
f 19 1683 Die Trken vor Wien. (Rdiger von Stahremk-rg) Karl von Lothringen und der Polmknig Johann Sobieski entsetzen die Stadt. 1685 Aufhebung des Ediktes von Nantes. Einwanderung franzsischer Protestanten in Brandenburg. 1686 Augsburger Bndnis. ^ Die Franzosen verwsten die Pfalz. 1697 Fnede von Ryswyk. Frankreich behlt Straburg und die elsssischen Reunionen. 1697 Sieg Eugens von Savoyen bei Zenta an der Thei der die Trken. 1699 -5ude von Karlvwitz, Ungarn kommt als habsbvrgisches Erbland an Osterreich zurck. 16881701 Friedrich Ilf. Kurfürst von Brandenburg. 1701 (18. Januar.) Friedrich Iii. setzt sich in Knigsberg die Krone auf als Friedrich I., König in Preußen. (1692 Ernst von Braunschweig wird Kurfürst von Hannover und 1697 August von Sachsen König von Polen.) Teilnahme Preuens am spanischen Erb-folgekrieg. 17011713 Friedrich I. König in Preußen. 17001721 Nordischer Krieg. Karl Xii. König von Schweden. 17011714 Spanischer Erbfolgekrieg. 1704 Schlacht auf dem Schellenberge bei Donauwrth; Prinz Eugen und Marlborough siegen bei Hchstdt oder Blindham der die Franzosen. Siege Karls Xii. der August von Polen und Sachsen. Stanislaus Lesczynski wird in Polen zum Könige erwhlt. 17051711 Joseph I. - 1706 Marlborough siegt bei Ramillies, Eugen bei Turin (mit Hilfe der Preußen unter Leopold von Dessau). Karl Xii. in Sachsen. Friede von Altran-stdt. Karl fhrt sein Heer nach der Ukraine. 1708 Siege Eugens und Marlboroughs bei Oudenarde.^- 1709 Sieg Peters d. Gr. von Rußland der Karl Xii. bei Poltawa. Sieg Eugens und Marlboroughs bei Malplaquet. Minifterwechsel in England. X

6. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 151

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
151 Ranges herabgedrckt: 2868 Quadratmeilen (Brandenburg ohne Alt-mark und Kottbus, das an Sachsen kam, Pommern, Schlesien, Preußen ohne Danzig und Thorn) mit nicht ganz 5 Millionen Bewohnern. Das noch dem preuischen Könige aus Gnade" erhaltene Land mute eine ungeheure Kriegskontribution (spter auf 120 Millionen Franken bestimmt) bezahlen, auch blieben die Festungen von den Franzosen besetzt. Aus Kurhesien, Braunschweig und Sdhannover wurde das neue Knigreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel gebildet, das Na-poleon an seinen jngsten Bruder Jsrome gab. 67. Krieg mit sterreich 1809. Nach Unterwerfung des nrdlichen Deutschlands trotzte England, mit dem die Friedensunterhandlungen zu keinem Ziele gefhrt hatten, fast allein der Gewaltherrschaft. Napoleon glaubte die Macht dieses Handelsstaates brechen zu knnen, indem er von Berlin aus die Kontinentalsperre (das Verbot der Einfuhr englischer Waren) ver-fgte. Um die Maregel allgemein zur Durchfhrung zu bringen, bekriegte er Portugal, das sich weigerte, dem Kontinentalsystem bei-zutreten, zwang, einen Zwist in der spanischen Knigsfamilie benutzend, den König von Spanien zur Abdankung und gab das Land seinem Bruder Joseph, dessen Reich Neapel sein Schwager Joachim Mural erhielt. Gegen den aufgedrungenen König erhob sich aber in Spanien ein furchtbarer Volksaufstand, der den Kaiser Napoleon zwang, aus Deutschland, wo er im September 1808, umgeben von den ihm Hut-digenden Rheinbundfrsten, mit dem russischen Kaiser Alexander eine Zusammenkunft in Erfurt gehabt hatte, seinem Bruder zu Hilfe zu eilen. Zwar besiegte er die Aufstndischen, aber eine Unterwerfung der Guerillascharen (kleinerer Kriegsbanden) war ihm nicht mglich, ja er mute, ohne die Ruhe herbeigefhrt zu haben, das Land verlassen, weil sterreich an Frankreich den Krieg erklrte. Hier hatte der edle Minister Graf Stadion das Vaterlandsgefhl wieder zu beleben ge-wt; man errichtete einen Landsturm, und als die Gewaltthaten gegen Spanien erfolgten, als auch der Papst Pius Vii. im Jahre 1809 seines Landes beraubt wurde, indem Napoleon die Schenkung seines Vorfahren Kaisers Karl" fr zurckgenommen erklrte, da veranlate Stadion den Kaiser Franz I., den Krieg an Napoleon zu erklären. Erzherzog Karl erhielt den Befehl der die Hauptarmee, welche in Bayern einrckte; ein anderes Heer unter dem Erzherzog Johann zog

7. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 152

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
152 nach Italien gegen den Viceknig Eugen, den Stiefsohn Napoleons, ein drittes gegen Polen. Zu gleicher Zeit erhoben sich die Tiroler, die mit der bayerischen Herrschaft und den kirchlichen Verhltnissen unzufrieden waren, unter Andreas Hofer, dem Sandwirt im Passeierthal. Napoleon war schnell aus Spanien zurckgekommen. Nachdem er sein franzsisches Heer verstrkt hatte, zog er die Donau hinab gegen den Erzherzog Karl. Trotz aller Tapferkeit muten die sterreicher nach fnf unglcklichen Treffen, unter denen der Kampf bei Eggmhl (sdlich von Regensburg) die Entscheidung gab, auf das linke Donau-ufer zurckweichen. Zum zweiten Male rckte Napoleon in Wien ein. Als er aber von der Insel Lobau aus der die Donau setzen wollte, wurde der bisher immer Siegreiche bei Aspern und Eling am 21. und 22. Mai 1809 vom Erzherzog Karl zum Rckzge ge-zwungen. Hatte Napoleon auch Eling behaupten knnen, so mute er doch seine geschwchten Truppen auf die Insel Lobau zurckfhren. Furchtbar war hier die Not der Franzosen, da die Brcke, welche der den sdlichen Donauarm fhrte, von den sterreichern zerstrt worden war. Lnger als einen Monat brauchte Napoleon, um sich von den Nachwehen der Schlacht bei Aspern zu erholen. Erst als der Viceknig Eugen nach seinem Siege an der Raab der den Erzherzog Johann mit den Truppen aus Italien das Hauptheer verstrkt hatte, setzte Napoleon wiederum der die Donau. In der Schlacht bei Wagram nrdlich von Aspern am 5. und 6. Juli mute auch der Erzherzog Karl, der zum Angriff bergegangen war, ohne das Korps des Erz-Herzogs Johann abzuwarten, dem Kriegsgewaltigen erliegen. Karl zog sich nach Mhren zurck, und sterreich schlo im Oktober 1809 den Frieden von Wien, der auch nach dem Schlosse Schnbrunn ge-nannt wird. sterreich verlor seine ganze adriatische Meereskste an Napoleon. Salzburg kam an Bayern, Westgalizien an das Herzogtum Warschau. Wie der sterreichische Krieg, so hatten auch alle brigen damaligen Erhebungen des deutschen Patriotismus ein trauriges Ende gefunden. Der Aufstand des Oberst Drnberg in Kurhessen war ebenso mi-glckt, wie der Versuch des preuischen Majors Schill in Nord-deutschland. Schill fiel Ende Mai 1809 bei der Verteidigung Stral-sunds gegen die Dnen. Der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig-ls, Ferdinands Sohn, der mit seiner schwarzen

8. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 160

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
160 des Feindes verhinderte. Dagegen gewann Blcher nrdlich von Leipzig bei Mckern (Reiterangriff Jorks) einen vollstndigen Sieg der Marmont und Ney. Den 17. Oktober benutzte Napoleon zu Unterhandlungen, die aber fruchtlos blieben. Der 18. Oktober brachte die Entscheidung. Die Verbndeten zhl-ten jetzt nach dem Eintreffen der Nordarmee unter Bernadotte mehr als 250,000 Mann, denen Napoleon noch 160,000 Mann entgegenstellen konnte. Mittelpunkt des Kampfes wurde das Vorwerk Probst-heida. Als mit dem Vordringen Bennigsens im Sdosten sich der Sieg auf die Seite der Verbndeten neigte, gingen die Sachsen und wrttembergischen Reiter unter Normann zu den sterreichern der. Am 19. Oktober trat Napoleon den Rckzug an. Es erfolgte nun die Erstrmung Leipzigs (Kampf am Grimmaischen Thor). Die voreilige Sprengung der Elsterbrcke (Poniatowskis Tod), der welche die Rckzugsstrae ging, berlieferte die Zurckgebliebenen dem Sieger. Der König Friedrich August von Sachsen wurde nach Berlin abgefhrt. Napoleon zog mit dem Rest seiner Truppen, die von den Verbndeten nur lssig verfolgt wurden, dem Rhein zu. Bei Hanau trat ihm der bayerische General Wrede entgegen, wurde aber ge-schlagen. Langsam bewegten sich die verbndeten Armeeen bis an die Rheinlinie. Das Knigreich Westfalen brach zusammen. Wrttem-berg, Hessen-Darmstadt und Baden entsagten dem Rheinbunde, der Kurfürst von Hessen, der Herzog von Braunschweig und der von Oldenburg kehrten in ihre Staaten zurck. Im Frhjahr 1814 waren auch die letzten noch von den Franzosen besetzten Festungen ge-fallen. Eine weitere Folge der Schlacht bei Leipzig war die Befreiung Hollands durch Blow und der Friede zu Kiel 1814, in welchem Dnemark von Bernadotte zur Abtretung Norwegens an Schwe-den gentigt wurde. 71. 1814 und 1815. Z)er Wiener Kongre. 1. Durch die Schlacht bei Leipzig war Deutschland bis zum Rheine von der Fremdherrschaft befreit worden. Anstatt nun aber mit ihren 500,000 Mann sofort in Frankreich einzurcken, lieen sich die verbndeten Monarchen durch Metternich bestimmen, Napoleon einen Frieden anzubieten, wonach Frankreich in seinen natrlichen

9. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 164

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
164 Der Wiener Kongre 18141815. Noch vor den letzten Schlachten hatte der Wiener Kongre seine Arbeiten eiligst fertig gebracht. a. sterreich erhielt Jllyrien, das lombardisch-venetianische Knig-reich und von Bayern Tirol und Salzburg. b. Preußen begngte sich mit der Hlfte von Sachsen (Torgau, Wittenberg, Naumburg, Zeitz, Grlitz); vom Herzogtum Warschau be-kam es die Provinz Posen, im Westen am Rhein das Groherzog-tum Berg und Teile der Kurfrstentmer Kln, Trier und Mainz, die mit alten Gebieten verbunden die Rheinprovinz und West-falen bildeten. Schwedisch-Pommern, welches Schweden an Dne-mark gab, kam gegen Lauenburg ebenfalls an Preußen. Ostfriesland nebst Hildesheim, Goslar und Singen trat es an Hannover ab. Ans-bach und Baireuth an Bayern. So zerfiel das preuische Knig-reich in zwei groe Hlften, auch hatte es an seinem frheren Um-fange verloren, doch war seine Bevlkerung jetzt vorwiegend deutsch geworden. c. Bayern erhielt als Zuwachs Wrzburg, Aschaffenburg und die Rheinpfalz. Hannover erhob man zum Knigreich, Weimar, Oldenburg, Mecklenburg-Schwerin und Strelitz zu Groherzog-tmern; Bremen, Hamburg, Lbeck, Frankfurt a. M. wurden als freie Städte anerkannt. Die 39 deutschen Staaten vereinigten sich zu dem Deutschen Bunde, der aber nur ein drftiger Ersatz des ehe-maligen deutschen Reiches war. Den Vorsitz in der Bundesversammlung, die in Frankfurt a. M. tagte, hatte sterreich. Ein Bundesheer von 300,000 Mann sollte Deutschland nach auen hin verteidigen. Streitigkeiten der Bundesglieder untereinander schlichteten die Aus-trags-(Austrgal-)Gerichte. Diese Konstituierung Deutschlands sicherte die Wiener Bundesakte vom 8. Juni 1815. 72. Deutschland bis 1848. L Der Frieden Europas war wieder hergestellt. Um ihn zu be-festigen, hatten die Beherrscher von sterreich, Rußland und Preußen die heilige Allianz geschlossen, durch welche sie sich verpflichteten, ihre Unterthanen nach den Vorschriften des Evangeliums wie Vter zu regieren und sich gegenseitige Untersttzung zu gewhren. Spter traten alle brigen Staaten mit Ausnahme Englands und des Kirchenstaates dem Bunde bei.

10. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 169

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
169 9u einfunft von Olmtz November 1850 dem sterreichischen Minister Schwarzenberg nach. 1851 wurde der Bundestag wieder hergestellt, 3. Wegen Erkrankung des Knigs von Preußen bernahm dessen Bruder Wilhelm, Prinz von Preußen, 1858 als Regent die Re-n gierung.*) Am 2. Januar 1861 begann nach dem Tode Friedrich Wilhelms Iv. die Knigsherrschaft Wilhelms I. König Wilhelm hatte erkannt, da Preußen ein schlagfertiges Heer bedrfe, damit es^ ^^ die ihm zukommende Hegemonie in Deutschland erlange. Er setzte ^ touiu. daher mit Hilfe des Ministerprsidenten Bismarck**) trotz des Wider-spruches der Abgeordneten eine Reorganisation des Heeres durch. Schon empfand sterreich die Opposition der wieder selbstndig ge- ^ ^ wordenen preuischen Politik, als die schleswig-holsteinische Sache noch einmal die beiden Gromchte zu gemeinsamer Aktion vereinigte. Der dnische Krieg 1864. In Dnemark war nach dem Tode ' Friedrichs Vii. Prinz Christian von Glcksburg als Christian Ix. auf den Thron gekommen, aber von den Elbherzogtmern nicht anerkannt ' * worden, da diese den Prinzen Friedrich von Augustenburg fr ihren rechtmigen Herzog erklrten. Als darauf Christian Ix. vet> - ^ f >$-y tragswidrig die Einverleibung Schleswigs in das Knigreich Dne-mark verfgte, beschlo der Deutsche Bund den Krieg. Schsische hannoverische Truppen besetzten Holstein; am 1. Februar 1864 rckten die Preußen unter dem Kommando des Prinzen Friedrich Karl, die sterreicher unter dem des Freiherrn v. Gablenz in Schleswig ein. der beide hatte den Oberbefehl der preuische Feldmarschall v. Wrangel. Die Dnen wichen zurck, verlieen das Danewerk und suchten nachi&Uufcw.) einem Gefecht mit den sterreichern bei versee feste Stellung hinter ----- Iv^yfvcvq.' *) Geboren am 22. Mrz 1797 in Berlin, Sohn König Friedrich Wilhelms Iii. und der Knigin Luise, hatte in seiner Kindheit den Fall Preuens erlebt, bctnn 1814 am Felbzug in Frankreich teilgenommen, wo er sich bei Bar fr Aube das Eiserne Kreuz erwarb. Dem Dienste im Heere weihte er fortan seine ganze Kraft; 1829 vermhlte er sich mit Augusta von Sachsen-Weimar. Im Jahre 1848 blieben wj-auch ihm die bitteren Erfahrungen nicht erspart; 1849 warf er den Anfstanb in Baden nieder und lebte seitdem in Coblenz. **) Otto von Bismarck-Schnhausen, aus altmrkischem Adel, geb. am 1. April 1815 zu Schnhausen, auf dem Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin ^ vorgebildet, studierte zu Gttingen die Rechtswissenschaft. Seine politische Laufbahn ' begann er als Mitglied des Bereinigten Landtages 1847. 1851 wurde er preuischer W'f'vjft Gesandter beim Bundestage in Frankfurt, 1859 Gesandter in Petersburg. Im Frh-jhr 1862 ging er in derselben Eigenschaft nach Paris, September 1862 wurde er < <^t) wt-* fpzzzr ; ry,
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