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1. Die Kämpfe um die deutsch-italienischen Grenzgebiete - S. 1

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
M lu&f (Einleitung Als der italienische Botschafter Herzog v. Koarna am 11. April 1915 die Forderungen seiner Regierung in Wien überreichte, verwies er zu deren Begründung auf historische, ethnographische und militärische Gesichtspunkte. Die folgenden Quellen sollen nun einen Einblick in die staatsrechtlichen und nationalen Verhältnisse der von Italien beanspruchten Teile von Tirol (I) und der Grafschaft Görz (Ii) gewähren. Seit K. (Dtto d. Gr. 952 die Ittarf Verona und damit das Gebiet von Trient vom Königreich Italien losgelöst und durch Unterstellung unter den Herzog von Bauern dem Deutschen Reiche angegliedert hatte (A 1 a), gehörte ganz Sübtirol mit Ausnahme weniger unbedeutender (Brenzstriche nach deutscher und italienischer Auffassung (1 c, d) staatsrechtlich zum Deutschen Reich bis zu dessen Auflösung i. 3. 1806. 1004 wurde die Grafschaft Trient durch K. Heinrich Ii. dem Bischof von Trient verliehen (1 b), 1027 die Grafschaften Bozen und vintschgau durch K. Konrad Ii. Nach dem Anfalle Tirols an die Habsburger [1363] mußten die Bischöfe die Oberhoheit der Landesfürsten anerkennen (2 a, b), so daß die Einverleibung ihres zuletzt nur mehr auf die Umgebung von Trient beschränkten Gebietes in die Grafschaft Tirol aus Grund des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 eine bloße Formsache war (2 c). 1810—1815 gehörte Sübtirol bis nördlich Bozen zu dem von K. Napoleon geschaffenen Königreich Italien (3), 1815 kam es wieder zu Österreich. Als die nationale Bewegung bei den Italienern erwachte, richteten sich die begehrlichen Blicke der Italiener hauptsächlich auf Tdelfchtirol und das österreichische Küstenland, die „Italia irredenta“, das „unerlöste Italien". 1848 und 1866 wurde vergeblich versucht, Sübtirol durch (Einfälle bewaffneter Banben zu erobern. In den Derhanblungen der Frankfurter Nationalversammlung würde die von den Italienern geforberte Abtrennung Idetfchtirols von Deutfchlanb mit Recht abgelehnt (4). hatte die italienische Regierung sich anfangs den irrebentiftifchen Plänen angeschlossen, so sagte sie sich nach Abschluß des Dreibundes (1883) in aller Form von ihr tos (5 a), ließ ihr aber später freien Lauf und förderte sie wohl im geheimen, bis sie endlich die Forderungen der Irredentisten zu ihren eigenen machte und noch weit über sie hinausging, indem sie im April 1915 die Grenze des Königreichs Italien v. 3. 1810 (5 b a) beanspruchte. Das mußte neben anderen unbilligen Forderungen Italiens zum Bruche führen (5 b ß, y). In nationaler Hinsicht (B) ist Sübtirol, an den Grenzen zweier großer Völker gelegen, feit dem Trittelatter ein Kampfgebiet, von Süben her brangen Italiener ein und bebrohten zeitweise sogar Bozen, das schon im 7. Iahrhunbert Sitz eines bayrischen Grafen war und seither zum geschlossenen deutschen Sprachgebiet gehörte, von der früheren rätoromanischen ober Iabinifchen Bevölkerung hielten sich nur einige Reste in den Gebirgstälern östlich und sübwestlich von Bozen, von Korben her tvanberten, nachweisbar seit dem 12. Iahrhunbert, jebenfalls aber auch schon früher, Deutsche ein, in den größeren (Drten des (Etsch-unb Suganertales als (Bewerbetreibenbe (2c), in den benachbarten, von den Italienern gemiebenen (Bebirgsgegenben als Bauern (1 a s), hie und ba, wie in primär (nörbl. Suganertal), als Bergleute. Sie kamen also als Kulturträger, herbeigerufen von den Grundherren, besonders den Bischöfen von Trient, um durch schwere Rodungsarbeit das Waldland in Kulturland zu verwandeln oder Bergwerke zu eröffnen. Außerdem wurden zahlreiche Burgen mit deutschen Adeligen besetzt, da die deutschen Kaiser den Welschen mit Recht mißtrauten (1 a 7) und Quellenfammlung 11,143: Quellensammlung 11,143: tvutte, Die deutsch-italienischen Grenzgebiete 1

2. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 3

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
Einleitung. Unser Vaterland Württemberg ist ein Teil des Deutschen Reiches; es liegt im Südwesten Deutschlands. Seinen Namen hat es von der Burg Wirtenberg, die sich einst an Stelle der heutigen Grabkapelle aus der über dem Dorfe Rotenberg bei Untertürkheim aufsteigenden Bergkuppe erhob. Auf dieser Kuppe, dem „Wirtenberg", erbaute um das Jahr 1080 ein gewisser Konrad, der entweder dnrch Abstammung oder durch Heirat zu der Familie der Herren von Beutelsbach im Remstale gehörte, eine Bnrg und nannte sich nach ihr Konrad von Wirtenberg. Er ist der Ahnherr unseres Königs- Hauses. Das Königreich Württemberg grenzt int Westen an Baden, im Osten an Bayern, im Norden an Bayern und Baden, im Süden an Baden, Hohen- zoltern, den Bodensee (die Schweiz) und an Bayern. In der Hauptsache sind es künstliche Grenzen mit sehr unregelmäßigem Verlauf, die nur geschichtlich zu erklären sind; nur der Bodensee und die Jller bilden natürliche Grenzen. Die ganze Grenzlinie beträgt 1796 km. Die größte Länge des Landes von Süden nach Norden, von Friedrichshasen nach Mergentheim, beträgt 223 km, die größte Breite zwischen dem westlichsten Punkte Württembergs, dem Dreimarkstein im hohen Schwarzwald, und dem äußersten Ostpunkt an der bayerischen Grenze bei Nördlingen 169 km. Württemberg nimmt eine Fläche von 19 514 qkm ein; das ist der 28. Teil des Deutschen Reiches. Es ist 11/3 mal größer als Baden, aber 1 mal kleiner als sein östlicher Nachbar Bayern. Unter den deutschen Staaten ist Württemberg der drittgrößte. Außer dem zusammenhängenden Gebiete des Königreichs gibt es noch einige kleinere Landesteile, die als sogenannte Exklaven in fremdem Gebiet liegen, z. B. der Hohentwiel im badischen Hegan. Umgekehrt sind Teile der Nachbarländer als sogenannte Enklaven ganz oder teilweise von württembergischem Gebiet umschlossen, so der badische Ort Schluchtern bei Heilbrouu oder die hessische Stadt Wimpfen.

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. XV

1868 - München : Lindauer
Einleitung und Einteilung. Das Königreich Bayern tu seinem gegenwärtigen Bestände umfaßt den größeren Theil des alten Bajoarien und Gebiets- theile des ehemaligen Schwaben oder Alemannien, des alten Ostfranken und des altern Rheinfranken (der Rheinpfalz) mit den in diesen Gebietstheilen gelegenett einstigen Besitzungen geistlicher und weltlicher Fürsten, unmittelbarer Grafen, Ritter, freier Städte des untergegaiigcnen heiligen römischen Reiches deutscher Nation. Die Geschichte Bayerns aus den nachfolgettden Blättern zieht alle diese Gebietstheile in ihr Bereich, thut dieß aber in der Weise, daß das alte Bajoarten als Stammland des jetzigen Bayern und das Wittelsbachische Regentenhaus besondere Berücksichtigung finden. Mit Rücksicht auf den Wechsel der Dynastien werden fol- gende Hauptabschnitte oder Zeiträume unterschieden: Erster Zeitraum: Die Süd-Donauländcr seit der Nieder- lassung von Bojern bis zur Herrschaft der Agil ol fing er in Bajoarien (590 vor Christus bis 554 nach Christus).

4. Landeskunde des Großherzogtums Baden - S. 1

1914 - Heidelberg : Winter
A. Einleitung: Allgemeiner Überblick. 1. Unser Heimatland. Unser Heimat- oder Wohnort mit seiner Gemarkung, unser Amts- bezirk, unser Kreis sind Teile eines größeren Landes, unseres Heimat- oder Vaterlandes. Die oberste Gewalt in unserem Lande ist ein Recht des Landesfürsten, des Großherzogs. Deshalb heißt unser Land ein Großherzogtum, und weil Vorfahren unseres Großherzogs, die auf dem Schloß Baden wohnten, sich nach diesem Markgrafen von Baden genannt hatten, so hat auch unser jetziges größeres Land den Titel und Namen Großherzogtum Baden erhalten. Wir selbst, die Bewohner unseres Landes und als Angehörige des badischen Staates Untertanen des Großherzogs, heißen Badener (nicht Badenser!). Eine Anzahl der Bewohner unseres Landes sind Nichtbadener (Reichsdeutsche oder Ausländer). Karte. Die verkleinerte zeichnerische Darstellung der Flußläufe, der Gebirge, der Eisenbahnlinien, der Orte, der Grenzen der Länder nennt man eine Karte. Die Karte ist indes kein photographisch treues Bild eines Landes, sondern sie hat bestimmte Zeichen der Darstellung für Flüsse, Gebirge, Orte usw., die man kennen muß. Die Kunst eiue Karte, die, weuu sie gut ist, sehr viel sagt, zu verstehen, heißt Karteulesen^. Fahre auf deiner Karte der Grenze des Großherzogtnms Baden nach! Suche auch die Nachbarländer kennen zu lernen! Beachte besonders die Stellen, an denen drei Länder zusammentreffen. Die Nachbarländer. Im 8 grenzt Baden an die Schweiz, im 0 an das Königreich Württemberg, dazwischen eine Strecke an das (preußische) Fürstentum Hohenzollern, im No an das Königreich Bayern, eiu großes Land, welches Württemberg auf seiner ganzen Ostseite umschließt. Im N liegt neben Bayern noch das Großherzogtum Hessen. Die ^-Grenze wird gebildet durch die zu Bayern gehörende Rheinpfalz und das im großen Krieg 1870—71 von den Franzosen zurück- eroberte Reichsland Elsaß-Lothringen. Mit Ausnahme der Schweiz gehören Baden und seine Nachbarländer zum Deutschen Reich (Deutschland), an dessen Spitze der Kaiser steht. Die Südgrenze von Baden ist daher zugleich die Reichsgrenze. An ihr wird für viele Waren, die aus der Schweiz zu uns gebracht werden, Zoll erhoben. Daher ist sie zugleich Zollgrenze und wird von Grenzwächtern bewacht. (Schmuggler!) Die Gestalt Badens. Merkwürdig ist die Gestalt unseres Landes. Im Gegensatz zu dem Nachbarland Württemberg ist Baden von 8 nach N langgestreckt. In der Mitte, wo Württemberg weit nach W ausge- dehnt ist, erscheint es stark verengt, während es im No und 80 sich um dieses Land herumbiegt. 1 Unter den zahlreichen Handkarten für Schüler hat die Lenz-Urbansche (Preis auf Leinwand aufgezogen 45 Pfg.) aus dem Verlag von Carl Winters Universitätsbuch- Handlung in Heidelberg manche Vorzüge. Auf sie ist im folgenden öfters Bezug ge- uommeu. Mückle, Landeskunde d. Großherzogtums Baden. 1

5. Landeskunde des Großherzogtums Baden - S. 25

1914 - Heidelberg : Winter
Geschichte der Besiedlung. 25 Im n. Baden war die Kurpfalz der mächtigste weltliche Staat. Die Hauptstadt war Heidelberg mit seinem herrlichen Fürstenschloß. Nach der teilweisen Zerstörung desselben durch die Franzosen 1689 bleib der Kurfürst nicht mehr lange wohnen. Auch er verlegte seine Residenz hinaus in die Ebene nach Mannheim, das nach seinem Plan nen erbaut wurde. Neben den genannten bestanden noch zahlreiche kleinere weltliche „Staaten" (Grafschaften, Ritterschaften) und einige freie Reichsstädte (am See Überlingen und Pfullendorf; in Mittelbaden Gengenbach und Offenburg). Religionsverhältnisse. Die Herren dieser Kleinstaaten besaßen eine große Macht über ihre Untertanen. Ihre Macht ging so weit, daß die Unter- tanen sogar ihren Glauben nach dein des Fürsten richten und mit diesem öfters wechseln mußten, bis im 18. Jahrhundert der Zwang hierin, zuerst in der Pfalz, wo die Bauern sich widersetzten, aufhörte. Aber die Unter- schiede der Konfessionen haben sich in den verschiedenen Lan- desteilen erhalten. Katholisch^ wareu außer den geistlichen Herrschaften Vorderösterreich, Fürsten- berg, Baden-Baden. Protestantisch waren Baden-Durlach, das Hanauerland <^zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg gehörig), die württembergischen Landesteile und die meisten Ritterschaften im n. Baden. Konfessionell gemischt, doch vorwiegend pro- testantisch war die Bevölkerung der Pfalz. Entstehung des Großherzogtums Baden. Der früheren Klein- staaterei bereitete der gewaltige französische Kaiser Napoleon, der für seine Machtzwecke in Süddeutschland größere Staaten brauchte, eiu jähes Ende. In beit Jahren 1803, 1805 und 1806 wurden die alten Klein- staaten in Süddentschland aufgehoben und zu wenigen größeren Staaten vereinigt. Damals gelang es dem Markgrafen von Baden, Karl Fried- rich dem Gefegueten, dem hervorragendsten Fürsten am Rhein, dessen Herrschertugenden Napoleon Wohl erkannt hatte, sein Land um das Mehrfache seiner ursprünglichen Größe zu vermehren, so daß er zunächst zum Kurfürsten (1803), dann zum Großherzog (1806) erhoben wurde. Hauptstadt des neuen Staates blieb die bisherige Residenz Karlsruhe. Laudesfarben wurden die des alten zähringischen Wappens: gelb-rot-gelb. Das 1806 auf 14 200 km angewachsene Land wurde bis 1815 auf rund 15 000 km erweitert. Seitdem hat sein Umfang nur noch nnwesent- liche Änderungen erfahren. Die Kurfürsten von der Pfalz waren schon vorher 1777 von Mannheim nach München gezogen, da ihnen durch Erbschaft das Königreich Bayern zugefallen war. Im Jahre 1803 war im Bauland das Fürstentum Leiningen gebildet worden, das aber 1806 gleichzeitig mit dem Fürstentum Fürstenberg im So unseres Landes dem Großherzogtum Badeu einverleibt wurde. 1 In der Skizze wurden nnter den weltlichen Gebieten die kath. durch wagrechte, die Prot, durch senkrechte, die gemischten durch beiderlei Linien charakterisiert.

6. Die Rheinprovinz - S. 1

1909 - Berlin [u.a.] : Spemann
Uout Rheinland will ich erzählen, dem vielgepriesenen, und vom Rhein, dem stolzen deutschen Strom. Ueberall ans der weiten Erde, wo nur Deutsche weilen, besingt man den Rhein als den herrlichsten der deutschen Ströme. Wir Rheinländer, die wir an seinen Usern wohnen, haben nnserm Kaiser geschworen, allzeit des Stromes Hüter zu sein. Dort, wo der Rhein zum erstenmal unseres Landes Berge grüßt, steht auf stolzer Höhe das Germania-Denkmal. Nach dem siegreichen dentsch-sranzösischeu Kriege vom Jahre 1870 ward es errichtet als ein Zeichen der Einigkeit der deutschen Volksstämme. In der rechten Hand die deutsche Kaiserkrone haltend, schaut die Ger- mania hinüber nach Frankreich. Von dort kam so oft der Erbfeind. Er raubte den Rhein, von seinem Haupte stahl er, wie es in einem schönen Liede heißt, den grünen Rebenkranz. Da fühlte sich der Held wie in Fesseln geschlagen, und in mancher stillen Nacht konnte man lauschen, wie er zürnte und klagte. Nun ist der Rhein wieder srei. Frei kommt er von den Bergen, und frei fließt er in das deutsche Meer. Von seiner Quelle in der Schweiz bis zu seiner Mündung in Holland wohnen deutsche Brüder an seinen Ufern. Durch schöne Länder und vorbei an reichen Städten rauscht er, und viele stolze Berge und majestätische Dome, die weit über unser schönes Rheinland hinweg- schauen, grüßt er auf seinem Laufe. Wir wohnen in dem Teile Rheinlands, der zur Rheinprovinz gehört. Diese bildet einen Teil des Königreichs Preußen, und oieses ist der größte Staat im Deutschen Reiche. Die genauen Grenzen der Rheinprovinz werden wir erst später kennen lernen. Zuerst wollen wir das Land so, wie es uns auf einer Wanderreise erscheint, betrachten. Ich beginne mit der Schilderung einer Fahrt auf dein Rheine vou Mainz bis Bonn. Kerp, Rbeinpr^vinz. 1

7. Bis zur Schlacht bei Sedan - S. 12

1912 - Leipzig : Voigtländer
zu Preußen äußerlich korrekt, aber im geheimen wurden die Vorkehrungen zu dem Kriege getroffen, der die noch im werden begriffene Organisation Deutschlands zerreißen, Preußen zerschmettern und Frankreich und seinen Bundesgenossen deutsche oder preußische Länderteile verschaffen sollte, Als Bundesgenossen kamen für Frankreich Dänemark, Österreich und Italien in Betracht, und keines dieser Länder war abgeneigt, an einem Kriege gegen Preußen sich zu beteiligen, falls der Gewinn dem Einsatz entsprach; bei t n beiden ersten war der Zorn über die Niederlagen von 1864 und 1866 die treibende Kraft, Italien hoffte durch das französische Bündnis in den Besitz Roms zu gelangen, das noch durch französische Truppen gegen die Einverleibung in das Königreich Italien geschützt war. Die Verbindung mit Österreich wurde durch die Begegnung des Kaisers Napoleon mit Kaiser Franz Joseph, die am 7. September 1867 in Salzburg erfolgte, eingeleitet; galt sie auch vor der Welt als eine in dem unglücklichen Ausgange des mexikanischen Unternehmens begründete Bekundung freundschaftlicher Beziehungen, so schien sie doch mehr durch die Gemeinschaftlichfeit der politischen Interessen und den haß gegen Preußen geboten. Die weiteren Verhandlungen wurden in die Hände des französischen Botschafters am Wiener Hofe, des Herzogs von (5 r a m o n t, gelegt; sie hatten den Erfolg, daß im Februar 1870 der Erzherzog Albrecht in Paris erschien, um mit den in Politik und Heer maßgebenden Personen über einen gemeinsamen Feld-zugsplan für einen Krieg Frankreichs, Österreichs und Italiens gegen Preußen eingehende Beratung zu pflegen; in den (Tagen vom 7.—9. Juni 1870 besprach General £ e b r u n in Baden bei Wien mit Erzherzog Albrecht die Einzelheiten des für den Sommer 1870 in Aussicht genommenen Krieges und gewann dafür am 14. Juni 1870 auch die Zustimmung des Kaisers Franz Joseph. Der Bund mit Italien kam nicht zustande, weil Kaiser Napoleon unter klerikalem Einflüsse für eine Preisgabe Roms an das Königreich Italien nicht zu gewinnen war; die Verhandlungen mit Dänemark scheinen über die ersten Anfänge hinaus nicht gelangt zu sein. So war der Krieg beschlossen; den willkommenen vorwand bot das Anerbieten der spanischen Krone an den 12

8. Die Begründung des Deutschen Reichs in Briefen und Berichten der führenden Männer - S. 12

1912 - Leipzig : Voigtländer
wartet werden sonnte, zum erwünschten Ziele: am 23. November konnte auch der Vertrag über den Beitritt Bayerns unterzeichnet werden. Die Verhandlungen mit Württemberg, in Berlin fortgesetzt, fanden am 25. November mit der Unterzeichnung der Verträge ihren Abschluß. (Über den Verlauf der Verhandlungen mit Baden, Württemberg und Bayern unterrichten die Auszüge aus Aufzeichnungen und Briefen unter Nr. 6—8.) Daß der gesamtdeutsche Bund den Namen eines Reichs, fein (Oberhaupt den Titel eines Kaisers Zu führen habe, galt dem deutschen Volke als selbstverständlich. Für den nördlich von der Itiainlinie wohnenden Teil des deutschen Volkes war der Reichstag des Norddeutschen Bundes das zuständige Organ, für die deutschen Südstaaten die Landtage. Aber selbst, wenn hier wie dort die Bereitwilligkeit vorhanden war, dem König von Preußen als Bundesoberhaupt den Titel eines Kaisers zuzugestehen, so war es doch fraglich, ob auch die Fürsten zu einer derartigen Rangerhöhung des Königs von Preußen, den sie als Ersten unter Gleichen zu betrachten gewöhnt waren, die Hand bieten würden, vom Großherzog von Baden wußte man es: die badische Denkschrift vom 2. September ließ darüber keinen Zweifel: auch vom greifen König Johann von Sachsen und den übrigen, im Norddeutschen Bund geeinigten Fürsten war freudige Zustimmung zu gewärtigen; aber dem König von Bayern mit seiner starken Überzeugung von der ihm und seinem Staate zukommenden Machtstellung im Bunde zur Seite des führenden Staates wollte der Gedanke schwer eingehen, durch den kaiserlichen Titel dem König von Preußen einen Rang zuzuerkennen, der ihn hoch über feine Htitfürften im Bunde und neben die Kaiser von Österreich und Rußland stellte. Das wunderlichste aber an der Sache war, daß König Wilhelm selbst von dem neuen Titel nichts wissen wollte: ihm war der Titel eines Königs von Preußen, dem er durch seine Siege in Böhmen und in Frankreich neuen, unsterblichen Glanz verliehen hatte, ein (Erbteil aus großer Vergangenheit, der Kaisertitel in Erinnerung an die Machtlosigkeit und Schwäche der früheren römischen Kaiser deutscher Nation ein leerer Schall, ein Diadem mit erborgtem Glanze; und darum 12

9. Neue Landeskunde von Württemberg - S. 3

1910 - Stuttgart : Holland & Josenhans
Einleitung. Unser Vaterland Württemberg ist ein Teil des Deutschen Reiches; es liegt im Südwesten Deutschlands. Seinen Namen hat es von der Burg Wirtenberg, die sich einst an Stelle der heutigen Grabkapelle auf der über dem Dorfe Rotenberg bei Untertürkheim aufsteigenden Bergkuppe erhob. Auf dieser Kuppe, dem „Wirtenberg", erbaute um das Jahr 1080 ein ge- wisser Konrad, der entweder durch Abstammung oder durch Heirat zu der Familie der Herren von Beutelsbach im Remstale gehörte, eine Burg und nannte sich nach ihr Konrad von Wirtenberg. Er ist der Ahnherr unseres heutigen Königshauses. Das Königreich Württemberg grenzt im Westen an Baden, im Osten an Bayern, im Norden an Bayern und Baden, im Süden an Baden, Hohen- zollern, den Bodensee (die Schweiz) und an Bayern. In der Haupt- fache sind es künstliche Grenzen mit sehr unregelmäßigem Verlauf, die nur geschichtlich zu erklären sind; nur der Bodensee und die Itter bilden natürliche Grenzen. Tie ganze Grenzlinie beträgt 1796 km. Die größte Länge des Landes von Süden nach Norden, von Friedrichshafen nach Mergentheim, beträgt 223 km, die größte Breite zwischen dem West- lichsten Punkte Württembergs, dem Dreimarkstein im hohen Schwarzwald und dem äußersten Ostpunkt an der bayerischen Grenze bei Nördlingen 169 km. Württemberg nimmt eine Fläche von 19 514 qkm ein; das ist der 28. Teil des Deutschen Reiches. Es ist 1^/zmal größer als Baden, aber 4 mal kleiner als sein östlicher Nachbar Bayern. Unter den deutschen Staaten ist Württemberg der drittgrößte. Außer dem zusammenhängenden Gebiete des Königreichs gibt es noch einige kleinere Landesteile, die als sogenannte Exklaven in fremdem Gebiet liegen, z. B. der Hohentwiel im badischen Hegau. Umgekehrt sind Teile der Nachbarländer als sog. Enklaven ganz oder teilweise von wnrttembergifchem Gebiet umschlossen, so der badische Ort Schluchtern bei Heilbronn oder die hessische Stadt Wimpfen. .

10. Abriss der Geschichte des Grossherzogtums Hessen für höhere Lehranstalten - S. 1

1902 - Hannover : Manz & Lange
Einleitung Einteilung der Geschichte des Grossherzogtums Hessen. Für die Geschichte des Grossherzogtums Hessen sind drei Daten 1 von entscheidender Bedeutung: 1. Das Jahr 1567: In diesem begründete der jüngste Sohn Philipps des Grossmütigen, Georg I., die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. 2. Das Jahr 1806: Damals erhielt der Landgraf Ludwig X. von Hessen den Titel Grossherzog von Hessen. 3. Das Jahr 1815: Auf dem Wiener Kongress bekam das Grossherzogtum Hessen die Gestalt, die es im wesentlichen bis heute bewahrt hat. In der Zeit Tor 1567 hat das Gebiet, das Georg I. zufiel, keine einheitliche Geschichte; denn nicht immer war es in den Händen der Vorfahren Georgs I., d. h. im Besitz der Landgrafen von Hessen. Dagegen lässt sich die Geschichte dieses Herrschergeschlechtes weit zurückverfolgen; es stammt in weiblicher Linie von den letzten Landgrafen von Thüringen. Noch älter als das thüringisch-hessische Fürstenhaus ist der Volkstamm der Chatten, welcher der Landgrafschaft Hessen und der späteren Landgrafschaft Hessen-Darmstadt den Namen gab. Dementsprechend kann man die Geschichte des Grossherzogtums Hessen in folgende Zeiträume einteilen: I. Zeitraum: Hessen bis zu seiner Vereinigung mit Thüringen (1122). 1. Chatten und Bömer. 2. Hessen als unmittelbarer Bestandteil des Eeiches und das Emporkommen der Grafengeschlechter. 3. Die Bekehrung der Hessen zum Christentum. Dr. Sch rohe, Geschichte des Grossherzogtums Hessen. \
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