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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 114

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 114 — Der tapfere Prinz Eugen, des Kaisers Feldherr, besiegte die Franzosen in Italien, vereinigte sich dann in Deutschland mit den Engländern unter Marlborough und beide schlugen die vereinigten Franzosen, Baiern und Preußen (letztere unter Leopold von Dessau) bei Hochstedt 1704. Die Franzosen gingen zurück und Baiern wurde von Eugen besetzt. Kaiser Leopold starb 1705 und sein Sohn Josef I. (1705—1711) setzte den Krieg fort. Er erklärte den Kur» fürsten von Baiern (der nach Frankreich geflohen war) für abgesetzt und gab die Oberpfalz an den Kurfürsten von der Pfalz. Marlborough siegte bei Ramillieö 1706 über die Franzosen und nahm die spanischen Niederlande ein. Prinz Eugen nahm in Folge des Sieges bei Turin, wo die Preußen unter Leopold von Dessau mit fochten, Mailand, Sardinien und Neapel in Besitz. In Spanien und Deutschland aber hatten die Franzosen mehr Glück. Nach der Vereinigung Marlboroughs und Eugens siegten dieselben zuerst bei Qudenarde (1708) und sodann bei Malplaquet (1709). Ludwig Xiv. wollte hierauf Frieden schließen und seine Ansprüche auf Spanien preisgeben. Aber als man verlangte, dass er seinen Enkel Philipp selbst aus Spanien vertreiben sollte, setzte er den Krieg fort. — Da wurde plötzlich Marlborough von der englischen Regierung abberufen , der Kaiser Josef starb und Karl, der bisherige Prätenbent der spanischen Krone, würde als Karl Vi. (1711—1740) Kaiser von Deutschland Aus Furcht, das Haus Oesterreich möchte zu mächtig werben, zogen sich die Verbüubeteu zurück und schloffen 1713 den Frieden zu Utrecht. Philipp V. (aus dem Hause Bourbon) wurde König von Spanien und Indien, England erhielt Gibraltar, N ensou udland und Neuschottland, und Preußen bekam Ober gelbe ru. Der Kaiser setzte ohne Erfolg den Krieg fort, schloss im nächsten Jahre (1714) zu Rastatt Friebe und erhielt die spanischen Nieberlanbe, Neapel, Mailaub und Sarbinien. Die Kurfürsten von Baiern und Köln bekamen ihre Länber wieber. Bald barauf, 1715, starb Ludwig Xiv. §. 29. Kaiser Karl Vi. (1711-1740). Schon im Jahre 1700 hatte zwischen Schweden unter Karl Xii. und Russland», Polen und Dänemark der nordische Krieg begonnen, welcher 1721 damit endete, dass Schweden seine deutschen Besitzungen verlor. Preußen bekam Pommern, und Hannover erhielt Bremen und Verden. Außer zwei Kriegen mit d en Türken, von denen der erste unter Eu gen glücklich, und der zweite unglücklich verlief, wurde Karl Vi. auch in den polnischen Erbfolgekrieg (1733—1738) verwickelt. August Ii., König von Polen, war gestorben, und Frankreich (Ludwig Xv.) wünschte den von den Polen gewählten Stanislaus Les-czinskh auf den Thron, während Oesterreich und Ru sslanb für A ugust Iii. von Sachsen stimmten.

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 138

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 133 — 6. Italien bis 1873. Die Italiener strebten danach, die ganze Halbinsel zu einem Gesammtstaate umzugestalten. Schon vor der französischen Februarrevolution waren daselbstunruheu ausgebrochen. Die Empörung der Lombarden (1848) gegen Oesterreich, bei der Sardinien mit behilflich war, wurde durch Feldmarschall Radetzky nach den Schlachten bei Custozza und Novara (1849) niedergedrückt. Im Kirchenstaate brach eine Empörung ans, bei welcher der ^Papst Pius Ix. flüchten musste (1848) und erst mit Hilfe der Franzosen (1850) wieder zurückkehren konnte, eben so ging es, mit Ausnahme von Sardinien, wo seit 1849 Viktor Emanuel herrschte, in allen italienischen Staaten. Toskana, Parma und Modeua schlossen sich nach Vertreibung ihrer Fürsten an Sardinien an. Da die österreichische Regierung in Italien immer unbeliebter wurde und Sardinien ein starkes norditalienisches Königreich anstrebte, so verband es sich (Cavonr) mit Frankreich, und es begann 1859 der italienische Krieg. Nach deu für Oesterreich unglücklichen Schlachten bei Magenta (der unfähige Ginlay) und Solferino fand eine Zusammenkunft der beiden Kaiser Franz Joses und Napoleon in Villa fr an ca statt, welcher bald darauf der Züricher Frieden (10. Nov. 1859) folgte. Sardinien erhielt die Lombardei außer Mantua. Napoleon bekam von Viktor Emanuel Savoyen und Nizza. Im nächsten Jahre (1860) eroberte Garibaldi mit einer freiwilligen Schar die Insel Sicili en, setzte nach Neapel über, trieb das Heer des Königs von Neapel (Franz Ii.) nach Eapua und Gaeta und wollte in Rom das Königreich Italien proklamieren. Da kam ihm aber Viktor Ema-nuel zuvor, eroberte die Marken und Umbrien und ging nach Neapel, welches ebenfalls seinen Anschluss an Sardinien aussprach. Garibaldi ging nach Caprera zurück, und der König Franz Ii. begab sich nach Rom unter den Schutz des Papstes. Mit Ausnahme von Rom und Venetien war nun ganz Italien unter dem Scepter Viktor Emanuels vereinigt. Er nannte sich nun König von Italien und machte Florenz (1865) zu seiner Hauptstadt. Noch fehlte dem neuert Staate der Besitz von Venedig und Rom. Um das erstere zu gewinnen schloss Viktor Emanuel bei dem 1866 aufbrechenden Kriege zwischen Oesterreich und Preußen mit dem Könige von Preußen ein Bündnis und erklärte Oesterreich den Krieg. Obgleich das italienische Landheer (bet Eustozza) und die Flotte (bei Lisfa) geschlagen wurden, so trat dennoch Oesterreich nach der Schlacht bei Königgrätz Venedig an Napoleon ab, welcher es an Viktor Emanuel übergab. Rom wurde während des Krieges 1870 erobert und zur Hauptstadt von Italien erklärt. Der Papst, welcher sich kurz vorher für unfehlbar hatte erklären lassen, blieb int Vatikan zu Rom, aber seiner weltlichen Herrschaft war ent Ende gemacht. 7. Amerika bis 1873. Die Republik der vereinigten Staaten in Nordamerika wuchs rascher als irgend ein anderer Staat zu bedeutender Macht. Einwanderung aus Europa, Fruchtbarkeit des Bodens, Handel und Schiffahrt hoben den Wohlstand mit wunderbarer Schnelligkeit. Texas und Kalifornien, zwei mexikanische Provinzen, schlossen sich dem wachsenden Staate an. Da brach ein innerer Krieg aus. Die Nordstaaten verlangten, dass die Südstaaten die Sklaverei abschaffen sollten. Lincoln, welcher 1860 Präsident

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 140

1875 - Braunschweig : Bruhn
Dänemark Mehrn. Derselbe ward am 30, Oclbr. in Wien geschlossen und Dänemark trat Schleswig-Holstein und Lauenburg an Preußen und Oesterreich ab. §. 54. Der deutsche Krieg von 1866. Oesterreich, der alte Nebenbuhler Preußens, wollte nach dem glücklich beendeten Kriege Preußen leinen Vortheil gewähren und verlangte im Verein mit den deutschen Kleinstaaten, dass Schleswig-Holstein ein neuer Kleinstaat unter dem Erbprinzen von Augustenburg werde. Preußen konnte das aber nicht zugeben und wollte wenigstens zur Entschädigung für das vergossene Blut sich durch Verträge die Macht auf dem Meere sichern. Oesterreich aber trat barin Preußen entjchieben entgegen; es gab zwar im Vertrage zu ®astein am 14. Aug. 1865 gegen eine Entschäbignng von 2% Mill. Thalern Lauenburg an Preußen, wollte aber bis zur wirklichen Einigung Holstein verwalten, während Preußen Schleswig verwalten sollte. Allein allerlei Ränke Oesterreichs und die Rüstungen im Laube selbst, wie auch in Sachsen, W ürtemberg und Hannover bewiesen Preußen, dass Oesterreich mit dem Kriege nicht lange warten würde. Der König Wilhelm I. ließ in den 4 Säubern anfragen, warum sie rüsteten, erhielt aber ausweicheube Antwort. Auch anbere beutsche Länber zeigten sich seinb--lich gegen Preußen; ba fing Preußen ebenfalls an zu rüsten. Da Oesterreich auch im Süben stark rüstete, so setzte sich der König Victor Emanuel von Italien gleichfalls in Kriegsbereitschaft und trat mit Preußen in ein Bündnis. Noch versuchte Wilhelm I. durch friedliche Unterhandlungen die Sache beizulegen, allein Oesterreich wollte den Krieg, um „Preußen zu erniedrigen, das Land zu vertheilen und den Rest zum Markgrafenthum herabzudrücken." Oesterreich, Baiern, Würtemberg, Sachsen, Hannover, Kurhessen und andere kleinere Staaten beschlossen am letztenbunbestage — 14. Juni 1866 — die -Bunbesheere gegen Preußen mobil zu machen. Da erwachte in Preußen der alte Heldengeist. Schnell und sicher zogen die Truppen „das Volk in Waffen" in Feinbeslanb. Vom 15. bis 19. Juni waren die Königreiche Sachsen und Hannover und das Kurfürstenthum Hessen in Preußens Besitz, ohne dass ein Tropfen Blut geflossen war. Am 23. Juni erfolgte der Einmarsch der Preußen (1. Armee unter dem Prinz Friedrich Karl und Elbarmee unter Herwarth v. Bittenfeld) in Böhmen. Am 26. Juni rückte auch die 2. Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm ein. Die Oesterreicher suchten nun die Vereinigung der brei Armeen vergeblich zu Hinbern. Vom 27. Juni bis 2. Juli erfolgte eine Anzahl kleinerer Schlachten und Gefechte (Liebenau, Turnmi, Podol, Trautenon, Nachod, Skaliz, Jarornirz, Gitschm, K'öniginhys). Endlich kam es zur Entscheidungsschlacht bei Kömggrätz am 8, Juli. Benedek, der österreichische Feldherr, hatte seine ganze Streitmacht in starker

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 128

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 128 — dennoch im Frieden zu Basel (1795) das linke Rheinufer in den Händen der Franzosen. 4. In Süddeutschland schlug der Erzherzog Karl von Oesterreich die französischen Generale Jourdan und Moreau und nöthigte sie zum Rückzüge über den Rhein. 5. In Italien hatte Napoleon Bonaparte den Oberbefehl über das französische Heer und erfocht eine Reihe von glänzenden Siegen, zwang Sardinien zum Frieden und zum Abtreten von Savoyen und Nizza, ebenso mussten Neapel und der Papst den Frieden mit schweren Opfern erkaufen, dann bildete er in Oberitalien eine cisalpinische und ans Genua eine ligurische Republik. Endlich drängte er die Oesterreicher unter dem Erzherzog Karl durch Kärnthen und Steiermark bis Wien zurück, bis endlich der Friede zu Campo Formio (1797) dem Kriege ein Ende machte. Oesterreich verlor die Lombardei und die Niederlande und erhielt als geringe Entschädigung Venedig und Dalmatien. 6. Der Seekrieg. Die Engländer eroberten unterdes Korsika und die meisten französischen Besitzungen in West- und Ostindien. Um diese Besitzungen wieder zu ersetzen und den Engländern die Macht im Mittelmeere und in Asien zu nehmen, segelte Bonaparte nach Aegypten, nahm unterwegs den Johannitern Malta weg, erstürmte Alexandrien und eroberte nach dem Siege bei den Pyramiden (1798) fast ganz Aegypten. Dagegen vernichtete der englische Admiral Nelson bei Abukir (westl. von Alexandrien) die französische Flotte. Bonaparte drang darauf nach Palästina vor und schlug die Türken am Berge Tabor. (Vergebliche Belagerung von St. Jean d'akre und Rückkehr nach Kairo.) Nach der Land-Schlacht bei Abukir, in welcher er die Türken besiegte, ging er in Folge der Nachrichten aus Frankreich dahin zurück (Kleber in Aegypten). §• 44. Die Zweite Loalition gegen Frankreich (1798). Oesterreich, Russland, Neapel und die Türkei schlossen nun ein zweites Bündnis gegen Frankreich. Neapel wurde besiegt und in eine Republik (die parthe-nopäische) verwandelt. Erzherzog Karl drängte dagegen die Franzosen wieder aus Deutschland und der russische General Suwaross eroberte fast ganz Italien, als bald darauf ein Theil seiner Armee bei Zürich geschlagen wurde, rief ihn sein Kaiser (Paul) zurück. Unterdessen kehrte Napoleon aus Aegypten zurück, stürzte die Direktorialregierung, führte eine neue Verfassung ein und ließ sich zum ersten Con« snl mit fast monarchischer Gewalt wählen (1799). Nun ging -er mit begeisterten Truppen wieder nach Italien über den großen St. Bernhard, besiegte die Oesterreicher bei Marengo (1800) und eroberte Oberitalien. Da auch Moreau in Deutschland (Schlacht bei Hohenlinden) bis Linz vorrückte, so kam es 1801 zum Lünev iller Frieden, in welchem das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten wurde. Im Jahre 1802 schloss auch England zu Amiens mit Frankreich Frieden. Nun kehrte auch in Frankreich Ruhe und Ordnung zurück (Wiederher-

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 129

1875 - Braunschweig : Bruhn
stellung der katholischen Kirche in Frankreich, Rückkehr vieler Emigranten), Bonaparte ließ sich (1802) znm Consnl auf Lebenszeit wählen (Ermordung des Herzogs von Enghien und Verbannung Moreaus) und erklärte sich 1804 als Napoleon 1. zum erblichen Kai fer der Franzosen. §. 45. Die dritte Eoalttüm (1805). Nach feiner Thronbesteigung ließ sich Napoleon vom Papste salben, dann gestaltete er bte italienische Republik wieber zu einem Königreiche um und setzte sich als König von Italien die eiserne Krone aufs Haupt (1805). Sein 'Stiefsohn Eugen würde Vicekönig von Italien (1806). England bewirkte, ba es schon 1803 zu neuem Bruche gekommen war und Napoleon Hannover besetzt hatte, im Jahre 1805 die dritte Coalition zwischen England, Russland, Oesterreich und Schweden. Dagegen verbanden sich mit Napoleon Baiern, Würtemberg und Baden. Napoleon zog fast ohne Kamps (General Mack in Ulm) in Oesterreich ein und besetzte Wien, besiegte die Russen und Oesterreicher in der Schlacht bei Austerlitz (2. December 1805) und biktierte den' trieben zu Pressburg (1805). Oesterreich trat Venebig an Italien und Throl an Baiern ab. (Preußen musste Ansbach, Cleve und Neufchatel gegen Hannover eintauschen. Neapel musste sein Land an Napoleon abtreten, mit Ausnahme von Sictlien, welches berselbe seinem Bruder Joses gab. Die batavifche Republik erhielt Napoleons Bruder Ludwig als Königreich Holland, und fein Schwager Mürat würde Großherzog von B erg am Rhein.' Im Jahre 1806 stiftete Napoleon zwischen Baiern, Würtem berg, Baden, Hessen, Nassau und mehreren anberen kleinen beutfchenfürsten den Rheinbund. Er selbst ließ sich zum Protektor des Bundes wählen, um so die deutschen Fürsten in feine Gewalt zu bekommen. Die erste Folge dieses traurigen Rheinbundes war die Auflösung des heiligen römischen Reiches deutscher Nation, 1806. Franz Ii. legte feine 'Würbe als beutfcher Kaiser nieber und nannte sich mm Franz I., Kais er von Oesterreich. §. 46. Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen. , Dieser gerechte, brave, willensfeste und vielgeprüfte Fürst, unter besten Regierung Preußen und Deutschland tief erniedrigt, aber auch später wieber hoch empor gerichtet werben sollte, bestieg den preußischen Thron 1797 im 28 Jahre seines Lebens. Eine treue Gefährtin in Glück und Unglück hatte er an feiner Gemahlin Louije, einer Frau, bte mit leiblichem und geistigem Liebreiz in hohem Maße ausgestattet war. Sie war der Liebling des ganzen Preußenvolkes, wozu ihre Leutseligkeit und ihr wohlthätiger Sinn genugsam Veranlassung gaben. Sofort nach seinem Regierungsantritte entließ der König die unliebsamen Minister Bischofswerder und Wöllner und ermahnte durch eine besondere Kabinetsordre alle Beamten des Staates, ihre Schuftigkeit zu thun, ba der Staat nicht reich genug sei, um unthätige und müßige ©lieber zu besolden. In allen Zweigen der Verwaltung trat unter feiner Regierung Ordnung und Sparsamkeit ein, so dass nach und nach bte Hälfte der Staatsschuld et Teilt, Meligeschichle, g

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 130

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 130 — getilgt werden konnte. Trotz der Sparsamkeit erhöhte der König dennoch den geringen Sold der Truppen, ließ Schulen, Kirchen und Armenhäuser bauen und unterstützte mit namhaften Summen wohlthätige Anstalten, wie das Waisenhaus zu Halle., Aber leider sollte bald die schwere Zeit hereinbrechen, in der die Werke des Friedens ruhen mussten. §. 47 Der preußische Ärieg und Deutschlands tiefste Erniedrigung. Napoleons Gewaltthaten und die persönlichen Beleidigungen, wodurch er den König von Preußen, Friedrich Wilhelm Iii. kränkte, veranlassten bissen, Napoleon den Krieg zu erklären. Bei Saalselb (10. Oct. 1806) traf eine Abtheilung der Franzosen zuerst mit dem tapfern preußischen Prinzen Lud wig zusammen. Dieser siel, und feine Truppen wurden geschlagen. Kurz darauf wurde das große Heer der Preußen bei Jena und Auerstädt (14. Oct. 1706) vollständig geschlagen und zum großen Theile gefangen genommen. Die meisten preußischen Festungen ergaben sich den Franzosen fast ohne Widerstand, nur Colb erg vertheidigte sich aufs heldenmütigste unter Gneisen au, Schill und Nettelbeck. Auch Blücher kämpfte mit einem kleinen Heere bei Lübeck aufs tapferste. Am 27, Nov. rückte Napoleon in Berlin ein und ließ feine Machtsprüche ergehen. Die Fürsten von Hess en und Brauns chweig würden ihrer Länder beraubt. Sachsen dagegen, welches beut Rheiubuube beigetreten war, wurde zum Königreich erheben. Der König von Preußen, nach Königs berg geflüchtet, bekam zwar an Russland einen Verbündeten, wurde aber nach der mörderischen, unentschieden gebliebenen Schlacht bei Preußisch-Eilau^(1807) und besonders nach der Niederlage bei Friedlan d zu dem harten Frieden von Tilsit (7. und 9. Juli) gezwungen. Preußen verlor alle Länder zwischen der Elbe und dem Rheine, einen großen Theil von Polen und musste 140 Millionen Frs. Kriegskosten an Frankreich zahlen. Aus den eroberten Theilen bildete Napoleon mit Hinzunahme von Brauuschweig, Kurhessen und Hannover das Königreich Westfalen, welches er feinem Bruder Hieronymus (Jerome) gab. Der König von Sachsen bekam Polen; Danzig wurde ein Freistaat unter Napoleons Schutz. Als Napoleon auch Spanien erobern wollte und die weltliche Macht des Papstes aufhob, erklärte ihm der K aiser Franz den K rieg. Da ihm aber Deutschland nicht beiftand, sondern die Heere des Rheinbundes sogar unter Napoleon fochten, so eroberte dieser Wien. Bei Aspern wurde zwar Napoleon vom Erzherzog Karl geschlagen, (auch in Tyrol glückte der vom Sandwirt Andreas Hofer unternommene Aufstand gegen die Franzosen und Baiern), aber bei Wagram siegten wiederum die Franzofeu über bte Oesterreicher, und der Kaiser Franz würde zum Frieden von Wien (14. Oct. 1809) genöthigt, in welchem Oesterreich wieder einen großen Theil feiner Lander an Napoleon und dessen Verbündete abtreten musste. Der tapfere Hofer wurde gefangen genommen und in Mantua von den Franzosen standrechtlich erschossen.

7. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 134

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 134 1. Oesterreich erhielt Jllhrien, Dalmatien, das lombardisch. venetia-nische Königreich, Tyrol, Salzburg, Vorarlberg und einen Theil von Galicien. 2. Preußen erhielt seine früheren polnischen Länder wieder, die Hälfte von Sachsen, das Großherzogthum Posen, Danzig, Schwedisch-Pommern, Rügen, Jülich-Berg, Niederrhein, Westfalen, Neufchatel. 3. Hannover bekam Ostfriesland und wurde ein Königreich. 4. Baier u erhielt Würzburg, Ansbach, Bayreuth und die Pfalz jenseits des Rheines. 5. Hessen erhielt Fulda. 6. Elsass, Lothringen, die Schweiz und die Niederlande wurden von Deutschland getrennt. 7. Frankfurt, Bremen, Hamburg und Lübeck blieben freie Städte. Die übrigen deutschen Länder blieben zum Theil wie vorher, zum Theil erhielten sie angemessene Entschädigungen. Sämmtliche deutsche Staaten vereinigten sich in dem deutschen Bunde „zur Erhaltung der innern und äußern Sicherheit Deutschlands und der Unverletzlichkeit der einzelnen Bundesstaaten", wozu folgende Staaten gerechnet wurden: 1. Das Kaiserthum Oesterreich. 2—6. Die Königreiche: Pren ßen, Baiern, Sachsen, Hannover, Würtemberg. 7. Das Großherzogthum Baden. 8. Das Kurfürstenthum Hessen-Kassel. 6. Das Großherzogthum Hessen-Darm stadt. 10. Dänemark (wegen Lauenburg und Holstein). 11. Die Niederlande wegen Luxemburg. 12. Das Großherzogthum Mecklenburg-Schwer in. 13. „ „ „ „ Strelitz. 14. „ „ „ Holstein-Oldenburg. 15. „ „ „ Sachsen-Weimar. 16—20. Die Herzogtümer: Braunschweig, Nassau, Sachsen-Kobnrg-Gotha, Meiningen, Hildburghausen. 22—24. Die Herzogthümer: Anhalt-Dessau, Bernburg und Köthen. 25—26. Die Fürstentümer: Schwarz bürg-Sondershausen und Rudolstadt. 27—28. Die Fürstenthümer: Hohenzollern-Hechingen und -Sig-mari ngen. 29—34. Die Fürstenthümer: Liechtenstein, Waldeck, Renß ältere Linie, Renß jüngere Linie, Schaumburg-Lippe und Lippe-Detmold. 35. Die Grafschaft Hessen-Hombnrg. 36—39. Die 4 freien Städte Hamburg, Lübeck, Bremen und Frankfurt.

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 141

1875 - Braunschweig : Bruhn
-- 141 — Stellung Zusammengezogen. Der König von Preußen war selbst Bet seinem Heere, und die furchtbare Schlacht dauerte vom Morgen bis zum Nachmittag. Die Oesterreich«: und Sachsen flohen, 10,000 Todte, 20.000 Gefangene, viele Geschütze, Fahnen und Kriegsvorräte zurücklassend. Bis Pressburg drangen die Preußen vor. Schon wich der Feind in der Schlacht bei Blumenau am 22. Juli — da ward Waffen r nhe befohlen, und der Kampf musste abgebrochen werden. Während dieser Blutarbeit in Böhmen hatten preußische Truppen auch im Westen Deutschlands glücklich gefochten. Am 27. Juni geschah die Schlacht bei Laugensalza zwischen Preußen und Hannoveranern, die auf beiden Seiten 2000 Todte und dem Könige von Hannover Thron und Land kostete. Der General Vogel v. Falken st ein wendete sich nun nach Südwesten, um die Vereinigung der Baiern und der Bundesarmee zu verhindern. Nach zwanzig größeren und kleineren Gefechten (wie bei Wiesenthal, Dermbach [4. Juli], Kissingen [10. Juli], Laufach [13. Juli], Aschaffenburg [14. Juli], Tauberbischofsheim u. s. w.) drangen die Preußen in Baiern und sogar ins nördliche Baden und Würtemberg ein. Nun waren alle Feinde zum Frieden bereit. Zuerst wurde derselbe itt Prag am 26. Juli mit Oesterreich abgeschlossen. Dasselbe musste aus Deutschland ausscheiden und 20 Mill. Thaler Kriegskosten bezahlen. Würtemberg (13. Aug.) hatte 8 Mill. Gulden, Baden (17. Aug.) 6 Mill. Gulden, Baiern (22. Aug.) 30 Mill. Gulden und 10 Qmetleu Land, Hessen-Darrnstadt (3. Sept.) 3mill. Guldeu und 20 □Meilen Land, Sachsen (21. Oct.) 10 Mill. Thaler an Preußen abzugeben. Hannover, Hessen-Kassel, Nassau, Frankfurt a. M. und Schleswig-Holstein wurden mit Preußen verbunden. Nach den Friedensschlüssen, bei welchen die süddeutschen Staaten ein Schutz- und Trutzbündnis mit Preußen schloffen, bildete sich unter Preußens Führung der Norddeutsche Bund, der alle norddeutschen Lander bis zum Main umfasste. tz. 55. Der deutsche Krieg gegen Frankreich. Der Erfolg der preußischen Waffen im Jahre 1866 hatte Frankreichs Neid erweckt. Napoleon Iii. rüstete deshalb im Stillen im Jahre 1870 sein Heer (Chassepot und Mitraillensen waren neue gefährliche Schusswaffen) und fand bald einen Vorwand, den Krieg zu beginnen. Die Spanier hatten nämlich den Prinzen Leopold von Hohenzollern, einen entfernten Verwandten des preußischen Königshauses, zu ihrem Könige gewählt, und dieser hatte sich auch bereit erklärt, die Krone anzunehmen. Da schickte Napoleon seinen Botschafter, Benedetti, zum Könige Wilhelm und verlangte, dass der König dem Prinzen Leopold verbieten sollte, die Krone anzunehmen, weil es für Frankreich gefährlich sei, wenn ein Verwandler des preußischen Fürstenhauses im Besitz der spanischen Krone wäre. Der

9. Der Gutsherr von Vechelde - S. 72

1911 - Braunschweig : Graff
*> *> *> »> *> *> 72 4*4w4*4e 4*>4w4w-w4v>«w4v4»4wf4w4* warfen auf der flucht ihre Gewehre von sich, um schneller laufen zu können; man fand auf dem Wege nach Wesel über 2000 Musketen. Außerdem fielen \ ]( Aanonen, eine Zhenge Zhunitions« wagen und etwa 250 Gefangene in die Hände der Braunschweiger. Ungehindert konnte nunmehr Herzog Ferdinand seinen Übergang über den Rhein bewerkstelligen. Dann sandte er den General von Imhosf, den Melden von Rees, nach Gstfriesland, wo er die über Emden kommenden englischen Hilfstruppen in L?npfang nehmen sollte. Schon auf halbem Wege, unweit Coesfeld, kamen sie ihm entgegen, und eine große Freude wurde dadurch in dem Heere der Verbündeten hervorgerufen. Durch die englischen Truppen, im ganzen etwa \8 000 Mann, bei denen sich auch 2000 Bergschotten befanden, wurde das Heer Ferdinands nicht unwesentlich verstärkt. Die Verbündeten nahmen nun ihre Stellungen längs der Lippe, um so das nördliche Westfalen, Hannover, die Lipper Lande und Braunschweig zu decken. Trotzdem gelang es dem Prinzen von Soubise, durch Hessen, das von Verteidigern ziemlich entblößt war, bis in das südliche Hannover vorzudringen; aber bei Ferdinands Herannahen zog er sich schnell wieder zurück und ließ bald darauf feine Truppen zwischen Zhaas und Rhein Winterquartiere beziehen. Auch Herzog Ferdinand gönnte seinen Truppen die wohlverdiente Ruhe. (£r selbst schlug sein Hauptquartier in Münster auf, feine Truppen lagen an verschiedenen Orten Westfalens, von denen sie den Feind glücklich ferngehalten hatten. Die unverhohlen ausgesprochene Absicht der Franzosen, Westfalen in eine wüste zu verwandeln und besonders in den Ländern an der Lippe alles bis auf die wurzeln in der Erde auszurotten, war gründlich vereitelt worden.

10. Der Gutsherr von Vechelde - S. 80

1911 - Braunschweig : Graff
Nach der Schlacht bei Zttinöen kam zuerst das Cieb auf, das noch heute von Den Braunschweigern, wenn auch im Text etwas veränöert, mit Vorliebe gesungen wirö: „Idir lustigen Braunschweiger, Sein wir alle beisammen; Ei so woll'n wir eins singen, Die N)acht zu verbringen, Grenaöier und Itlusmier. — Lust'ge Braunschweiger, das sein wir ! Bruöer Schott und Bruöer Englischmann, Rückt nur immer Öreifte mit heran! Hannoveraner und Hessen, Seiö auch nit vergessen, Doch die allerersten für und für, Lust'ge Braunschweiger, das fein wir! Unser Herzog der heißt Feröinanö, Ider zum Teufel tut ihm Gegenstanö? Von der Aller zur Leine, Von der Weser zum Rheine Alle Nacht ein neu Quartier — Cuft’ge Braunschweiger, das sein wir! Vor Zttinöen auf dem weiten plan, Idas Franzosen wir öa halten sahn; Alles weiß, blau und gelbe Von Röcken und Helme, Zttit Kanonen und mit Kleingewehr. Lust'ge Braunschweiger, das sein wir!
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