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1. Die neuere Zeit - S. 4

1872 - Coblenz : Baedeker
4 Geogr. Uebersicht v. Europa zur Zeit der Reformation. §. 1. schon erblich gewordene Kaiserwürde und an unmittelbaren Terri- torien: den ganzen österreichischen Kreis (einschliesslich des sog. Vorderösterreich am Oberrhein und in Schwaben), Böhmen nebst Mähren, Schlesien und der Lausitz (seit 1527), ferner bis zu Karl’s V. Abdankung die Niederlande mit Luxemburg und die Franche-Comte. Dazu erhielt es die Krone von Ungarn (1526), welches Land jedoch theilweise von Johann Zapolya und nach dessen Tode (1540) von den Osmanen behauptet wurde, so dass nur der nördliche und nordwestliche Theil dem Hause Habsburg gehorchte. 5) Die Schweiz hatte sich (im Baseler Frieden 1499) vom deutschen Reiche getrennt. Die Eidgenossenschaft, welche schon seit der Mitte des 14. Jhdrts. (1353) aus acht Cantonen be- stand, erweiterte sich (von 1481 —1513) sowohl im Norden (durch Solothurn, Schaffhausen, Basel, Appenzell) als im Westen (durch Freiburg), so dass sich diese 5 neuen Cantone im Halb- kreise um den alten Kern gruppirten. 6) Italien, besonders Oberitalien, zeigte noch immer die grösste politische Zersplitterung. In Oberitalien waren nämlich die Herzogthümer Savoyen (nebst Piemont und der Grafschaft Nizza), Mailand, Parma, Modena(nebstreggioundferrara), Mantua (bis 1530 Markgrafschaft) nebst Montferrat, so wie die beiden Republiken Genua (nebst Corsica) und Venedig, welche das nordöstliche Oberitalien (terra firma) bis nach Ber- gamo und Brescia besass, ferner Istrien, die Küste von Dalma- tien und Albanien, sowie mehrere neapolitanischen Häfen und gegen die Türken noch die jonischen Inseln, Candia und Cypern behauptete. Mittelitalien war getheilt zwischen dem Grossherzog- thum (seit 1569) Toscana, der Republik Luc ca und dem Kirchenstaate. Zu Spanien gehörten: die Inseln Sardinien und Sicilien, Neapel (seit 1504), später (seit 1540) auch Mailand. % 7) England nebst Irland und den normannischen Inseln (so wie Calais bis 1558). 8) Schottland (1603 mit England vereinigt). 9) Scandinavien zerfiel in Folge der Auflösung der Cal- marischen Union in zwei Reiche: a) Dänemark nebst Norwegen, dem südlichen Schweden, Gothland und Island, b) Schweden nebst Finnland.

2. Die neuere Zeit - S. 26

1872 - Coblenz : Baedeker
26 Erster Krieg Karl’s Y. mit Franz I. §.5. und Sicilien, und Franz I., König von Frankreich, letzterer im Vertrauen auf sein Ansehen durch den glücklichen Krieg in Italien, auf seine Freundschaft mit dem Papste und auf seine Verbindungen mit einzelnen deutschen Fürsten; auch versprach er den Kurfürsten sehr bedeutende Geldgeschenke und kräftiges Auftreten gegen die Türken. Doch auch Karl sparte weder Geld noch Versprechungen, und es gelang die Kurfürsten umzu- stimmen, so dass Karl einstimmig gewählt wurde, freilich unter Bedingungen, welche (in einer „Wahlcapitulation“ zusammen- gefasst) seine Befugnisse zu Gunsten der Kurfürsten beschränkte. Durch diese Vereinigung der deutschen mit der spanischen Krone erhielt Frankreich an drei Seiten dieselbe riesige Macht zur Nachbarin. Karl’s Kriege. Erster Krieg mit Franz I., 1521 —1526. Der Krieg zwi- schen den beiden Nebenbuhlern bei der Kaiserwahl brach aus, als Karl die habsburgischen Ansprüche auf das Herzogthum Bur- gund (welches Ludwig Xi. dessen Grossmutter entrissen hatte), und auf Mailand erneuerte. Durch die Unentschlossenheit des französischen Anführers (Lautrec), der die Vereinigung der päpst- lichen, kaiserlichen und Schweizer Truppen nicht hinderte und von deutschen Landsknechten unter Georg Frundsberg (bei Bicocca in der Nähe von Mailand) geschlagen wurde, verlor Franz das Herzogthum Mailand, welches Franz Sforza als kaiserliches Lehen erhielt: Als Franz I. sich zur Wiedereroberung Mailands rüstete, trat sein naher Verwandterund mächtigster Vasall, der Connetable Karl von Bourbon, welcher (vorzüglich auf Veranlassung der von ihm verschmähten Königin Mutter) auf mancherlei Weise gekränkt worden war, zum Kaiser über und verabredete mit diesem eine Theilung Frankreichs. Die Franzosen (unter Bonnivet) rückten in Italien bis vor Mailand (1523), wurden aber im nächsten Frühjahre zum Rückzuge genöthigt (auf welchem Bayard „der Ritter ohne Furcht und Tadel“ fiel), und die Kaiserlichen wagten auf Bourbon’s Rath einen Einfall in das südliche Frankreich, der aber auch misslang. Um diesen Zeitpunkt zu einem letzten Versuche der Wiedereroberung Mailands zu benutzen, brach Franz selbst nach Italien auf, nahm fast ohne Widerstand

3. Die neuere Zeit - S. 67

1872 - Coblenz : Baedeker
Westfälischer Friede. §. 12. 67 Schweden und den Protestanten einerseits, dem Kaiser und den Katholiken andererseits unterhandelt und kam endlich (24. Oct.) 1648 unter folgenden Bedingungen zum Abschlüsse. a) Kirchliche Gegenstände. Der Passauer Vertrag und der Augsburger Religionsfriede wurden bestätigt und auch auf die Calvinisten oder „Reformirten“ ausgedehnt; als Normaljahr für die Beibehaltung der eingezogenen geistlichen Güter, sowie für das jus reformandi der Landesherren in Deutschland wurde nicht das Jahr 1618, wie die Protestanten verlangten, sondern der 1. Januar 1624 angenommen, damit der confessionelle Zustand in den österreichischen Erblanden unverändert bleibe. Was da- mals katholisches oder protestantisches Stift war, sollte es auch in Zukunft bleiben. In allen Reichsverhältnissen sollten beide Confessionen einander gleich stehen. b) An Entschädigungen erhielt: 1) Frankreich die (einer österreichischen Nebenlinie gehörige) Landgrafschaft Eisass, die Landvogtei über 10 Reichsstädte am Oberrhein, den Sundgau, und die Anerkennung der Hoheit über die (schon seit 1552) besetzten Bisthümer Metz, Toul und Verdun, ohne Abhängigkeit vom Reiche. 2) Schweden: Vorpommern nebst Rügen, Wismar und als weltliche Herzogthümer die säcularisirten Gebiete von Bremen (ohne die Stadt) und Verden, mit allen Rechten eines deutschen Reichsfürsten, und die Bewilligung von 5 Millionen Thaler Kriegskosten. 3) Brandenburg hatte (zufolge eines Erbvertrages) Anspruch auf das während des Krieges erledigte Pommern, erhielt aber nur Hinterpommern und zur Entschä- digung für Vorpommern (nebst Rügen) die säcularisirten Stifte Magdeburg, Halberstadt, Minden und Camin. 4) Mecklenburg erhielt für den Verlust Wismars die Bis- thümer Schwerin und Ratzeburg als Fürstenthümer; 5) Hessen- Kassel für den an Schweden geleisteten Beistand die Abtei Hers- feld und die Graf'schft Schaumburg. 6) Baiern behielt die Kurwürde nebst der Oberpfalz, musste aber die Unterpfalz (am Rhein) an den Sohn des geäch- teten Friedrich V. zurückgeben und für diesen wurde eine achte Kurwürde errichtet. Die factisch schon längst bestehende Unabhängigkeit der Schweiz so wie der vereinigten Niederlande wurde anerkannt. Frankreich und Schweden übernahmen die Garantie des west- 5*

4. Die neuere Zeit - S. 95

1872 - Coblenz : Baedeker
Der Krieg in den Niederlanden und in Deutschland. §. 20. 95 B. Kampf in den Niederlanden und in Deutsch- land, 1702—1704. Da Ludwig Xiv. nach dem Tode Jacob’s Ii. dessen Sohn Jacob Iii. als König von England anerkannte, in der Hoffnung, durch Unterstützung desselben in England Zwie- tracht zu erregen, so erhielt Wilhelm Ih. kurz vor seinem Tode auch vom Parlament die Bewilligung einer Armee und Flotte, um an dem Kriege der grossen Allianz thätigen Antheil zu nehmen. Seine Nachfolgerin, die Königin Anna, sandte ihren Günstling, den Grafen, nachmaligen Herzog von Marlborough, nach den von den Franzosen besetzten spanischen Niederlanden. Er eroberte die Festungen an der mittlern Maas und (1703) die kurkölnische Festung Bonn. Dagegen batten die Franzosen (unter Villars) die deutsche Armee am Oberrhein umgangen und sich mit dem Kurfürsten von Baiern vereinigt; doch konnten die beiden Führer sich über die weiteren Operationen nicht verständigen. Der Plan des Kurfürsten von Baiern, sich durch einen Zug nach Tirol mit dem aus Italien heranziehenden Herzoge von Ven- dome zu verbinden, wurde durch die freiwillige Erhebung des Tiroler Landsturms (unter Martin Sterzinger) vereitelt; beide mussten wieder umkehren. Um die Kräfte der Verbündeten auf einer grossen Ope- rationslinie zu concentriren, vereinigte sich Marlborough 1704 unerwartet mit Eugen zu einem gemeinschaftlichen Angriffe auf das baierisch-französische Heer. Während Eugen den Rhein deckte, erstürmte Marlborough (mit dem Markgrafen Ludwig von Baden) die Verschanzungen der Baiern am Schellenberge bei Donau- wörth und drang über den Lech in Baiern ein. Als aber Eugen das Vorrücken eines zweiten französischen Heeres (unter Tallard) nicht hatte verhindern können, folgte er diesem nach Baiern, vereinigte sich mit Marlborough und beide besiegten die Baiern und Franzosen bei Höchstädt an der Donau (13. Aug.) zwar mit grosser Anstrengung und bedeutendem Verluste, aber durch die tapfere Mitwirkung der Preussen unter dem Prinzen Leopold von Dessau so entscheidend, dass kaum ein Drittel des (56,000 Mann starken) französischen Heeres auf dem übereilten Rück- züge den Rhein erreichte. Ganz Baiern wurde durch kaiser- liche Truppen besetzt und zur Aufbringung der Rüstungen für den nächsten Feldzug angehalten, die beiden Wittelsbachischen Kurfürsten von Baiern und Köln von Kaiser

5. Die neuere Zeit - S. 123

1872 - Coblenz : Baedeker
Joseph’s Ii. Reformen. §. 25. 123 denen Nationalitäten bewohnten Landestheile, mit Beseitigung aller provinziellen Selbständigkeit, und die Germanisirung der nicht deutschen Nationalitäten bezweckten. Er stellte sich die Aufgabe, die Idee einer österreichischen Grossmacht nach Aussen, wie im Innern zur Geltung zu bringen. Seine raschen Neue- rungen in dem kirchlichen Angelegenheiten (Toleranzedict, Ver- leihung aller bürgerlichen Rechte an die Protestanten und Juden. Aufhebung einer grossen Anzahl Klöster beschaulichen Lebens und aller Exemtionen der noch bestehenden von der bischöf- lichen Gewalt, Beschränkung der Verbindungen der Klostergeist- lichkeit mit ihren Obern in Rom, Einführung des landesherrlichen „Placet“ für päpstliche Bullen und Breven) entzweiten ihn mit dem Papste Pius Vi., der auch durch einen persönlichen Be- such in Wien (1782) ihn (und den Fürsten Kaunitz) nicht bewegen konnte, eine dieser Neuerungen aufzuheben, wenn auch in der Ausführung derselben einige Beschränkungen eintraten. Vor seinem Tode widerrief er, aus Furcht vor einem Abfalle Ungarns (wo er das Deutsche zur Geschäftssprache gemacht hatte), alle seine Neuerungen, die Aufhebung der Leibeigerischaft und das Toleranzedict ausgenommen. Seinen Lieblingsplan, Oesterreich durch die Erwerbung Baierns abzurunden, gab Joseph nicht auf und schlug deshalb (nach seines Ministers Kaunitz Rathe) dem (in Brüssel erzogenen) Kurfürsten Karl Theodor vor, Baiern an Oesterreich abzutreten und dafür die entfernten österreichischen Niederlande (auser Luxemburg und Namur, wofür gelegentlich andere Vortheile erworben werden sollten) unter dem Titel eines Königreichs Burgund zu nehmen, wodurch Oesterreich dann von aller Rücksicht auf das Nachbar- land Frankreich entbunden gewesen wäre. Der Kurfürst, dem auch seine rheinischen (dem neuen Königreiche benachbarten) Länder Kurpfalz und Jülich-Berg bleiben sollten, willigte in die- sen Ländertausch ein, aber der Herzog von Pfalz-Zweibrücken verwarf ihn und wandte sich an Friedrich Ii. Dieser trat abermals (wie im baierischen Erbfolgestreit) als Beschützer der Verfassung des deutschen Reiches und überhaupt des politischen Gleichgewichts auf, indem er den Vergrosserungsplänen des Kaisers eine Union der drei protestantischen Kurfürstenthümer von Brandenburg, Hannover und Sachsen, zum Zwecke der Aufrechterhaltung des Territorialbestandes des deutschen Reiches,

6. Die neuere Zeit - S. 162

1872 - Coblenz : Baedeker
162 Polens neue Verfassung. §. 39. schnitten zu werden, so ging er zuerst einen Waffenstillstand (zu Leoben) und nach langen Unterhandlungen den Frieden zu Campo Formio (17. Oct.) 1797 ein. Der Kaiser (der vergebens das Gelingen einer royalistischen Reaction gegen das Directorium gehofft hatte) trat Belgien an Frankreich ab und die Lombardei (östlich bis zur Etsch, also mit Mantua) an die (aus der Lombardei, einigen venetianischen Besitzungen, dem Herzog- thum Modena und den 3 Legationen) neu gebildete (und von 5 Directoren regierte) cisalpinische Republik; dafür erhielt Oesterreich von der Republik Venedig, die jenen Aufstand mit dem Verluste ihrer politischen Existenz büsste, deren Gebiet auf dem Festlande (bis zur Etsch) nebst der Stadt Venedig, so wie Istrien und Dalmatien (welche schon während des Waffenstillstandes den Venetianern von Oesterreich entrissen worden waren), als eine treffliche Arrondirung seines Gebietes im Süden und als Grundlage zu einer Seemacht. Die joni- schen Inseln nahm Frankreich. Der Herzog von Modena erhielt von Oesterreich den Breisgau, und zum Abschlüsse des Friedens mit dem deutschen Reiche sollte ein Congress zu Rastadt eröff- net werden. Auch Genua hatte, von einem französischen Heere bedroht, eine demokratische Verfassung annehmen müssen, und ward zur ligurischen Republik erklärt. §• 39. Die zweite und dritte Theilung Polens* Als Russland im Bunde mit Oesterreich in einen Krieg mit den Türken (s. S. 139) und zugleich in einen andern mit Schweden (s. S. 139) verwickelt war, glaubten die Polen den günstigen Augenblick benutzen zu müssen, um sich dem russi- schen Einflüsse zu entziehen und die Gebrechen ihrer (erst vor Kurzem von Russland garantirten) Verfassung zu verbessern, um so mehr, als Preussen ein Bündniss mit Polen schloss (1790). Dadurch ermuthigt, gaben die Polen sich 1791 eine neue Ver- . fassung, welche das liberum veto, so wie das Wahlreich ab- schaffte und den Thron für erblich in der Familie des Kurfürsten von Sachsen (als Nachfolgers des Stanislaus Poniatowsky) erklärte. Kaum aber hatte Russland mit der Pforte Frieden geschlossen, als die Kaiserin Katharina Ii. die Gegner der neuen Verfassung

7. Die neuere Zeit - S. 169

1872 - Coblenz : Baedeker
Zweite Coalition gegen Frankreich. §.41. 169 dem Kriege das einzige Rettungsmittel gegen die gedrohte Säculari- sation sahen, während die norddeutschen Fürsten, namentlich König Friedrich Wilhelm Iii. von Preussen., auf der Neutralität beharrten. Der Plan der Verbündeten war, die Franzosen durch ein russisch-österreichisches Heer unter Suworow und Melas aus Ita- lien, durch ein russisch-englisches (unter dem Herzoge von York) aus den Niederlanden und durch ein österreichisches unter dem Erzherzoge Karl aus dem südlichen Deutschland und der Schweiz zu vertreiben. Neapel, der letzte monarchische Staat in Italien, eröffnete auf Englands Drängen den Krieg unter dem österreichischen General Mack durch einen übereilten Einfall in die römische Republik. Das undisciplinirte Heer wurde aber in das neapoli- tanische Gebiet zurückgetrieben, der König entfloh nach Sicilien, die Franzosen (unter Championet) besetzten das herrenlose Nea- pel und verwandelten das Königreich in eine parthenopeische Republik (25. Jan.) 1799. Sie beherrschten jetzt die ganze Halbinsel. Der Grossherzog von Toscana, welcher eine Abtheilung Nea- politaner in Livorno aufgenommen hatte, ward ebenfalls seines Lan- des beraubt. Nach diesem kurzen Vorspiele des Krieges stellte das Di- rectorium den Verbündeten gegenüber 4 Heere auf: am Mittel- rhein unter Bemadotte, an der Donau unter Jourdan, in Ober- Italien unter Scherer, dem bald Moreau folgte, in der Schweiz •unter Massena, welcher den Oesterreichern Tirol entreissen und durch Besetzung der östlichen Centralalpen eine Verbindung zwischen den französischen Armeen in Italien und im südlichen Deutschland herstellen sollte. Weit von diesen entfernt stand Macdonald in Neapel (und Brune in Holland). 1. Vertreibung der Franzosen aus Italien, 1799. Sardinien, welches noch die französische Republik von der cisalpinischen trennte, ward mit Waffengewalt überfallen, der König zur Abdankung und Flucht genöthigt und das Land unter französische Verwaltung gestellt. Oesterreich nahm im Vertrauen auf die Zerrüttung der Re- publik und auf die eigenen Streitkräfte den Kampf mit grosser Zuversicht auf. Noch vor dem Eintreffen der Russen hatten die Oesterreicher (unter Kray) schon den General Scherer, welcher

8. Die neuere Zeit - S. 170

1872 - Coblenz : Baedeker
170 Krieg in Italien und Deutschland. §. 41. den Uebergang über die Etsch zu erzwingen suchte, in mehreren Gefechten geschlagen, und als sie (unter dem alten Melas) dessen Nachfolger Moreau bei Cassano angegriffen hatten, traf der rasche und verwegene (70jährige) Suworow mit den Russen ein, um die Niederlage der Franzosen zu vollenden. Dieser besetzte die Lombardei und Piemont, hob die cisalpinische Republik auf und stellte die sardinische Regierung in Turin wieder her. Auch schlug er das zu spät aus Neapel herbeigekommene französische Heer unter Macdonald, der sich mit Moreau vereinigen wollte, in einem dreitägigen Kampfe an der Trebia, worauf Neapel, bald auch Rom und Toscana zu ihrer alten Verfassung zurück- kehrten. Die französische Republik sandte ein neues Heer nach Italien unter Joubert, welches von Suworow (in Verbindung mit Melas) bei Novi geschlagen -wurde (Joubert selbst fiel). Die Franzosen hatten in Italien nur noch die Riviera von Genua, von wo Bonaparte 1796 seinen Siegeszug begonnen hatte. Su- worow wollte sie auch von hier vertreiben und dann in Frank- reich einrücken, um das Directorium zu stürzen, erhielt aber nach einem neuen Plane des (mit ihm entzweiten) Wiener Hof- kriegsrathes (der in Italien freie Hand zu neuen Erwerbungen haben wollte) den Befehl, über die Alpen zu gehen, um die Franzosen zunächst aus der Schweiz zu vertreiben und dann nach Frankreich vorzudringen zur Herstellung der Bourbonen. Eine russisch-türkische Flotte nahm Frankreich die 7 jonischen Inseln weg, woraus eine Republik gebildet wurde. 2) Auch in Deutschland begannen die Oesterreicher den Kampf siegreich. Der Erzherzog Karl schlug die nach Schwa- den vorgedrungene Donauarmee beim Dorfe Ostrach und ungleich entscheidender bei Stockach, worauf Jourdan über den Rhein zurückzog und den Oberbefehl niederlegte. Aus Oberschwaben rückte Erzherzog Karl in die Schweiz ein und vertrieb den General Massena aus seiner festen Stellung bei Zürich (nach dem Uetliberge); doch bald wurde er nach jenem neuen Plane der Verbündeten abberufen, um die Operationen am mittlern und untern Rhein zu leiten, während Suworow sich in der Schwreiz mit einem zweiten russischen Heere (unter Korsakow) vereinigen und die Franzosen vertreiben sollte. Allein dieses neue russische Heer war schon (bei Zürich) geschlagen, als Suworow unter beständigen Kämpfen mit französischen Abtheilungen (so mit

9. Die neuere Zeit - S. 172

1872 - Coblenz : Baedeker
172 Friede zu Luneville. §. 41. durch einen Angriff gegen das bis zum Inn vorgedrungene (zweite) französische Heer den Verlust in Italien zu ersetzen. Allein Moreau schlug das kaiserliche Heer unter dem Erzherzoge Jo- hann bei Hohenlinden (3. Dec.) und rückte in Oesterreich bis über die Enns vor. Zu diesen Erfolgen der Franzosen im Felde kam noch ein diplomatischer, das Einverständniss mit Russ- land. Daher musste Oesterreich im Frieden zu Luneville abermals die Lombardei (bis zur Etsch) abtreten und zugleich für das deutsche Reich den Frieden unterzeichnen, worin das linke Rheinufer abgetreten wurde. In Folge des sog. Reichs - Deputations-Hauptschlusses, 1803, erhielten nur die erb- lichen deutschen Reichsfürsten eine Entschädigung durch theils säcularisirte Länder, theils (42) mediatisirte Reichsstädte. Von den geistlichen Fürsten war nur der von Mainz als Kurerzkanz- ler beibehalten. Bei der Vertheilung der Entschädigungen, welche die Grund- lage der heutigen territorialen Gestaltung Deutschlands enthält, ge- wannen hauptsächlich Baiern, Hessen-Darmstadt, Baden und Württem- berg, am meisten aber Preussen, welchem die Rolle eines Alliirten Frankreichs zugedacht war; für Baden und Württemberg, so wie für den neuen Grossherzog von Toscana, der Salzburg erhielt (und sein Land an Parma abtrat) und für Hessen-Kassel wurden 4 neue Kur- würden errichtet, wogegen 2 geistliche, Trier und Köln, eingingen. Der reichsunmittelbaren Städte blieben nur 6 übrig: Hamburg, Lübeck, Bremen, Frankfurt, Nürnberg und Augsburg. Eine so be- deutende politische Umgestaltung hatte das deutsche Reich noch nie erfahren. Die Schweiz erhielt durch die sog. Mediationsacte eine neue Organisation und eine neue Eintheilung in 19 Cantone (zu den 13 alten kamen Bündten, Aargau, Waadt, St. Gallen, Thurgau und Tes9in; Wallis war der Simplonstrasse wegen zur Vereinigung mit Frankreich ausersehen). Der Herzog von Parma entsagte seinem Erblande zu Gunsten Frankreichs und gewann dafür Toscana mit dem Titel eines Königs von Etrurien. Die cisalpinische Republik erhielt in Bonaparte einen Präsidenten, zugleich aber die Benennung italienische Republik. Die Eroberung Malta’s durch die Engländer und die Räu- mung Aegyptens durch die Franzosen in Folge einer (von Menou) abgeschlossenen Capitulation (1801) sicherte England seine Herr- schaft im Mittelmeere. Die Ermordung des russichen Kaisers Paul I., dem sein Sohn Alexander I. (1801 bis 1825) folgte,

10. Die neuere Zeit - S. 141

1872 - Coblenz : Baedeker
■Geographische Uebersicht von Europa. §. 33. 141 Dritter Zeitraum. Das Zeitalter der Revolution, 1789—1815. I. Bis zur Stiftung der ersten französischen Republik, 1792. S- 33. Geographische Uebersicht топ Europa beim Ausbruche der französischen Revolution *)• 1. Auf der pyrenäischen Halbinsel war der Länder- bestand fast unverändert geblieben, Spanien hatte seine euro- päischen Nebenländer verloren und Gibraltar an England abge- treten. 2. Frankreich hatte Lothringen und Corsica gewonnen, dagegen die meisten Besitzungen ausserhalb Europa verloren. 3. Die Republik der Vereinigten Niederlande. 4. Grossbritannien und Irland hatte Gibraltar und Canada gewonnen, Minorca nach 70jährigem Besitze (1713 —1783) und Florida nach 20jährigem (1763 —1783) wieder verloren, in Nordamerika 13 Provinzen eingebüsst, in Ostindien dagegen Behar und Bengalen nebst einigen Küstenstrichen der Halbinsel Dekhan gewonnen. 5. Von den deutschen Mächten besass Oesterreich jetzt ganz Ungarn, Siebenbürgen und Slavonien, hatte ferner aus dem spanischen Erbe noch Mailand und Belgien behauptet, da- gegen Schlesien verloren, aber bei der ersten Theilung Polens Galizien und Lodomirien gewonnen und von Baiern das Innviertel erhalten. Dazu kam noch in Italien: Mantua nach dem Aus- sterben des Hauses Gonzaga (1708) und Toscana nach dem Er- löschen des Hauses Medici (1737), welches später (1764) als eine Secundogenitur für (Leopold) den zweiten Sohn des Kaisers (Franz I.) abgetroiint wurde. Die preussischen Länder waren durch Oberg Idem und einen Theil von Vorpommern, О S. das 58. Blatt in v. Spruner’s historisch-geographischem Atlas und Pütz, historisch-geographischer Schulatlas, И., 7. Blatt nebst Erläuterung.
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