88 §• 49—50. Neuere Geschichte, 1517—1873.
1794.
1795.
1796.
1797.
1798.
1799.
serslautern, Jourdan bei Fleurus in Belgien (1794). Holland, von Pichegru erobert, batavische Republik; Friede zu Basel (1795): Preußen neutral; feine linksrheinischen Besitzungen an Frankreich.
b. Napoleon Bonaparte (geb. in Ajaccio 1769) liegt in Oberitalien (1796) über Piemontesen und Oesterreicher bei Lodi, Areole, Mantua (vertheidigt von Wurms er); inzwischen werden Bernadotte und Jourdan durch Erzherzog Karl aus Franken, Moreau aus Bayern verdrängt. Friede zu Leoben und Campo Formio 1797: Renetten kommt an Oesterreich ; dagegen Belgien, Lombardei und Genua (cisalpi-rtische und ligurische Republik) an Frankreich. Ra-stad ter Congreß (1797—1799), ausgelöst nach Ermordung der französ. Gesandten durch öfter r. Husaren. Römische und helvetische Republik (1798). P. Pius Vi. f in der Gefangenschaft 1799.
c. Napoleon in Aegypten (1798); er nimmt Malta, erstürmt Alerandria, siegt bei den Pyramiden (21. Juli), verliert seine Flotte durch die Engländer unter Nelson bei Abukir (1. Aug. 1798), versucht Syrien zu erobern, schlägt die Türken bei Abukir (1799). Kleber in Aegypten erschossen (1800). Malta von den Engländern erobert.
Zweite Coalition (1798): England, Rußland
(Paul 1796 —1801), Oesterreich, Neapel, Türkei. — Die Franzosen in Neapel (parthenopeische Republik; Januar bis Mai 1799). Erzherzog Karl siegt gegen Jourdan bei Stockach (in Baden) und gegen Mafjena in der Schweiz (1799). Die Russen unter Suw 6 row siegreich in Italien, im Nachtheil in der Schweiz (1799). Suworow kehrt nach Rußland zurück.
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Extrahierte Personennamen: Jourdan Pichegru Napoleon Karl Karl Napoleon Karl Karl Jourdan
Extrahierte Ortsnamen: Belgien Holland Basel Frankreich Ajaccio Oberitalien Mantua Bayern Oesterreich Belgien Genua Frankreich Malta Malta England Oesterreich Neapel Türkei Neapel Stockach Baden Schweiz Italien Schweiz
Dritte Periode, 1789—1873. I. Abschnitt, 1789-1815. 93
(Bork gegen Bertrand, 3. Okt.). — Bayern zu den Verbündeten (8. Okt.).
Völkerschlacht bet Leipzig am 16^ (Siez Blücher's 1813 bei Möckern), ant 18. (allgemeiner Sieg der Verbün- 18. Okt. beten) und am 19. Oft. (Erstürmung Leipzigs). Napoleons Rückzug. Sein Kampf gegen die Bayern bei Hanau (80. Ökt.; Wrede). Auflösung des Rhein- 30. Okt. buudeö und der von Napoleon geschaffenen Staaten (Westfalen, Berg rc.). Rückkehr der verbündeten Fürsten.
d. Die Alliirten in Frankreich, 1814. Napoleon, 1814. anfangs und dann wieder fast den ganzen Februar siegreich, wird besiegt von Blücker bei la Rothtere
(1. Febr.) und von Uork bei Laon (9. März), von Schwarzenberg bei Arcis für Aube (20., 21. Marz).
Einzug bet- Verbündeten in Paris (31. März). Erster Pariser Friede (30. Mai): Frankreichs Grenzen von 1792. Napoleon nach Elba verbannt. L u d w i g Xviii.,
Bruder Ludwig's Xvi., König von Frankreich.
e. Wiener Congretz europäischer Monarchen und Gesandten (1. Nov. 1814 — 9. Juni 1815). Oester-1814-1815. reich erhält seine verlorenen Besitzungen wieder und außerdem (für Belgien) Venetien; Preußen: die Hälfte
von Sachsen, die Rheinlande, Westfalen, Posen, Schwedisch-Pommern; Rußland: Warschau als Königreich Polen. Schweden: Norwegen; Dänemark: Lauenburg. Hannover wird Königreich. Aus Holland und Belgien wird Ein Königreich der Niederlande gebildet (1815 — 30; Hans Oranten). Die Dynastien von Hessen, Oldenburg, Spanien, Italien werden wiederhergestellt. Frankfurt und die drei Hanfastädte bleiben freie Städte. — Deutscher Bund von 38 Staaten.
f. Die 100 Tage. Napoleon landet bei Cannes
in Südfrankreich (1. März 1815), zieht in Paris ein 1815.
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Extrahierte Personennamen: Bertrand Napoleons Napoleon Napoleon Schwarzenberg Napoleon Hans_Oranten Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Leipzigs Napoleons Hanau Rhein- Westfalen Berg Frankreich Laon Paris Frankreichs Elba Frankreich Belgien Venetien Sachsen Rheinlande Westfalen Posen Schwedisch-Pommern Warschau Polen Norwegen Lauenburg Holland Belgien Hessen Oldenburg Spanien Italien Frankfurt Cannes Südfrankreich Paris
104 §. 56—58. Neuere Geschichte, 1517—1873.
Preußen erstrebt vergebens einen engeren deutschen Bund. Wiedereröffnung des Bundestages durch Oesterreich (Sept. 1850); auch Preußen fügt sich (nach der Olmützer Confcrenz, Nov. 1850). König Wilhelm I. (seit 1861); sein Minister Bismarck. Reorganisation des preußischen Heeres mit Hilfe des Kriegsministers v. Noon.
(Deutschlands Kriege gegen Dänemark 1848 und 1864 s. §. 55; Oesterreichs Krieg mit Frankreich und Sardinien 1859 f. §. 54, B).
S- 57.
Ii. Von 1866 —1870. a. Spannung zwischen Oesterreich und Preußen. Oesterreich begünstigt entgegen der Gasteiner Convention (§. 55, C) die Ansprüche des Augustendurgers ans Schleswig-Holstein; Preußen bezweckt eine Annexion der Elbherzogthümer. 1866. Auflösung Deß deutschen Bundes (14. Juni 1866). Zuni bis b. Krieg zwischen Preußen und Oesterreich (Juni Zull, bis Juli 1866). Mit Preußen verbündet: die kleineren norddeutschen Staaten und Italien; mit Oesterreich: die übrigen deutschen Staaten.
16. Juni. l. Die Preußen besetzen den 16. Juni Sachsen (die sächsische Armee nach Böhmen), Kur Hessen (der Kurfürst gefangen nach Stettin) und Hannover (die hannoverische Armee capitulirt bei Lange n salz a, 27. Juni).
2. Die Preußen rücken nach v. Moltke's Kriegsplan 22. Juni, in Böhmen ein ("Jj. Juni): unter Her warth
v. Bittenfeld durch das Elbthal (Iii. Armee), unter dem Prinzen Friedrich Karl (I. Armee) über Görlitz und Neichenberg, unter Kronprinz Friedrich Wilhelm (Ii. Armee) von Schlesien aus. Die Preußen siegen
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Extrahierte Personennamen: Olmützer_Confcrenz Wilhelm_I. Bismarck Friedrich Karl Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Deutschlands Oesterreichs Frankreich Sardinien Oesterreich Oesterreich Schleswig-Holstein Oesterreich Italien Oesterreich Sachsen Hessen Stettin Hannover Neichenberg
199
In Deutschland waren zwei französische Heere unter
Iourdan und Moreau vorgedrungen, aber letzterer
mußte bei München umwenden und seinen berühmten
Rückzug antreten, als ersterer vom tapfern Erzherzog
Karl, des Kaisers Bruder, bei Neumarkt, Teining
und Amberg geschlagen wurde. Doch ging Moreau
bald wieder vor; aber Oestreich, durch Bonapartes
Vordringen von Italien aus bewogen, schloß zu Leoben
am 13. April 17y7 die Präliminarien eines Friedens,
der am 17. Qct. zu Campo Formio zu Stande kam.
Es verzichtete aus Belgien und Mailand, und in
geheimen Artikeln auf das linke Rheinuser, erkannte
die aus Mailand gebildete cisalpinische Republik an
und erhielt dafür den größten Theil der damit poli,
tisch - untergehenden Republik Venedig. Mit dem
deutschen Reiche wurde zu Rastadt über den Frieden
unterhandelt; allein der Congreß, auf dem Frankreich
die Sprache des empörendsten Uebermuthes führte,
löste sich mit der Ermordung der französischen Ge-
sandten (28. April 17yy) und einem neuen allgemei-
nen Kriege auf. — c. . .
Denn auch die Art^ wie Nom in eine Republik
verwandelt (1798) und der 81jährige Pius nach
Frankreich als Gefangener gebracht wurde (wo er
1799 starb) , wie die Schweiz von französischen Hee-
ren revolutionirt wurde, und die Unternehmungen der
Franzosen in Aegypten, konnten einen Frieden schwer-
lich von langer Dauer sein lassen. Unter dem Vorwand
einer Landung in England, lief Bonaparte am 22. Mai
17y8 mit einer Armee auf einer Flotte von Tou-
lon aus, nahm Malta und landete in Aegypten.
Wahrscheinlich sollte die Einnahme und Colonisatton
dieses Landes Ersatz für die an Engfand verlornen
Colonie«, aber auch die Möglichkeit bereiten, über Sy-
rien und Persien des ostindisch-englische Kaufmanns,
reich zu vernichten. Zwar wurde die französische Flotte
unter Brueyes von der englischey unter Nelson bei
Abukir (1. — 3. Aug.) vernichtet ^Brueyes flog auf dem
l'orient von 120 Kanonen in die Luft), allein Bona-
parte hatte unterdeß Alexandria und Kairo genommen,
und dre Mamelucken und ihre Beis, die Herren des
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Oestreich Nelson
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Amberg Italien Belgien Mailand Mailand Venedig Frankreich Frankreich England Malta Alexandria Kairo
— . 200
Eandes unter türkischer Scheinhoheit, geschlagen. Ge-
gen diese Unternehmung sah man nun sonderbar genug
sich Rußland und die Pforte und Neapel mit Eng-
land vereinigen. Von Aegypten drang Bonaparte nach
Syrien; El-Arisch, Gaza, Zaffa fielen, aber Akre
widerstand und Bonaparte ging nach Aegypten zurück;
verließ aber auch dies bald, und kam mit wenigen
Begleitern glücklich nach Europa zurück.
Unterdeß traf ein ruffisches Heer an Deutschlands
Granze ein, Oestreich stand wieder gerüstet da; und
Frankreich eröffnet? den Krieg. Aber Massen«, Iouk-
dan, Bernadotte, Scheerer waren keine Bonapartes,
und besonders wurde Iourdan vom Erzherzog Karl
bei Ostrach und Stockach geschlagen; Holze war glück-
lich in der Schweiz, Kray in Italien, wo sodann
Suworow den Heerbefehl übernahm, und bei Cassano,
an der Trebbia und Bormida und bei Novi die Fran-
zosen schlug, so daß endlich nur noch Genua und
Nizza übrig blieb. Leider mußte Suworow nach der
Schweiz aufbrechen, wo er zwar selbst stets glücklich
war, aber Korsakow und Hohe von Massen« und
Soult geschlagen wurden. Dazu kam, daß Kaiser
Paul (Katharinens Sohn und Nachfolger) über Oest-
reich mtsvergnügt, seine Truppen zurückrief, und sei-
nem tapfern Feldherrn mit Undank lohnte.
So war der Dinge Lage, als sich unterdeß in
Frankreich eine neue Negterungsveranderung ereignet
hatte. Bonaparte mochte schon in Aegypten Kennt-
niß davon haben, daß sowohl im Direktorium als in
den Rathen heftige Spaltungen obwalteten, und daß
vornehmlich einige der Direktoren sehr verhaßt wären.
So brachte er es als Oberbefehlshaber der bewaffneten
Macht in Paris dahin, daß am y. Nov. I7yy die
Direktoren die Entlassung nehmen mußten, und daß
der Rath der 500/an dessen Spitze damals Lucian
Vonaparte stand, mit Grenadieren auseinander getrie-
den wurde, der Rath der Alten aber zu St. Eloud
ihn selbst, nebst zwei gewesenen Direktoren Sieyes
und Roger Duoos provisorisch zu C o nsu ln erklärte.
Am 13. Febr. wurde diese vierte Verfassung bekannt
gemacht, und der vollziehenden Gewalt darin weit mehr
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Bernadotte Scheerer Karl Karl Kray Suworow Suworow Lucian
Vonaparte Roger_Duoos
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Syrien Gaza Europa Deutschlands Frankreich Ostrach Stockach Schweiz Italien Bormida Genua Nizza Frankreich Paris
203
Napoleon ging nun nach Wien und schlug am 2. Dec.
die unterdeß herbeigekommenen Russen zugleich nur
einem östreichischen Heere bei Austerlitz in der ersten
Dreikaiserschlacht, die in drr neuern Geschichte vor-
kommt. Noch stand der siegreiche Erzherzog Karl
mit einem Heere in Italien Massena gegenüber; aber
der Kaiser Franz zog einen Waffenstillstand und den
Frieden vor, der am 25. Dec. zu Presburg zu Stande
kam. Kaiser Alexander I., der seit dem 24. Matz
1801 den Thron feines Vaters Paul bestiegen hatte,
nahm keinen Thetl an dem Frieden, in welchem
Oestreich: Tirol, Voralberg, Venedig und u. f. w., mehr
als 1000 □ Meilen und fast Z Millionen Untertha-
nen verlor, und blos Salzburg gewann. Dagegen
gab Napoleon feisten Verbündeten, den Kurfürsten
von Vaiern und Würtemberg die souverainr, also vom
Kaiser und Reiche unabhängige Königswürde und sehr
bedeutende Theile des eroberten Landes. Preussen
hatte Hannover annehmen müssen, und kam dadurch
in Krieg mit England, welches bereits bei Trafalgar
am 21. Oct. 1805 die spanisch-französische Flotte fast
vernichtet hatte, wobei leider der große Nelson blieb.
„Die Boten jener Niederlagen in Deutschland trafen
William Pitt, den Stifter der ganzen Coalition auf
dem Todtenbette. Arm und verschuldet, und mit ge-
brochenem Herzen starb der Mann (23. Jan. 1806),
der bis zum letzten Athemzuge die Stütze der Frecheit
blieb." Fox, sein Nachfolger, wollte Frieden und
erhielt ihn nicht.
So war im ersten östreichischen Kriege auch der
erste Schritt des großen Planes zu einer Föderativ-
Universalmonarchie geschehen, in welcher Napo-
leon sein Frankreich zum Centralstaat und sich selbst
zum Ober Protektor zu machen gedachte. Schon war
der König von Neapel und Sicilien nach Sicilien
vertrieben, und das Königreich Neapel an Joseph
Bonaparte gegeben. Eugen Beauharnats, Stiefsohn
des Kaisers, wurde Vicekönig von Italien; Murat,
des Kaisers Schwager, Großherzog von Berg und
Kleve; Berthier wurde souverainer Fürst von Neust
chatel; Ludwig Bonaparte König von Ho-Uand. Für die
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Karl Karl Franz Franz Alexander_I. Alexander_I. Oestreich Voralberg Napoleon Nelson Joseph
Bonaparte Eugen_Beauharnats Eugen Ludwig_Bonaparte_König_von_Ho-Uand Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Wien Italien_Massena Venedig Salzburg England Deutschland Frankreich Neapel Sicilien Sicilien Neapel Italien
2l5
Dasselbe Schicksal hatten die Constitutionsversuche
von Neapel und Si eilten und von Piemont.
Nachdem im erster« Staate Ferdinand Iv. wieder ein-
gesetzt worden, nannte ec sich Ferdinand I. König des
Reiches beider Stctlien (12. Febr. 1316, t 4. Zan.
1825). Ein Thetl des Volks war über Ferdinands
Minister, über den Einfluß des östreichifchen Generals
Nugent und über die drückende Grundsteuer sehr schwie-
rig. Dazu kam, daß seit Zähren ein weitverbreiteter
Dund der Carbonari (oder Köhler) existirte, wel-
cher die politische Einheit und Selstständtykeit Zta.
liens durchsühren zu wollen schien, und eine Menge
Logen oder Benditas hakte. Die Zahl der Carbonari
im Jahre 1820 soll über 600,000 gewesen sein. Aus
ihnen gingen wahrscheinlich schon 1313 die C a l d e r a r i
oder Kesselschmiede als entgegengesetzte Parket hervor,
welche die Minister Ferdinands zum Gegengewicht gegen
die neuerungssüchtigen Carbonari und zu ihrer Aufspü-
rung benutzten. Doch konnten sie nicht verhindern, daß
am 1.— 2. Juli 1820 die Truppen zu Noia, unter
Morelli, de Conctlti und dem Canontcus Mtnichini mit
dem Verlangen nach einer Reichsverfassung auftraten,
und General Pepe sich mit Regimentern aus Neapel
anschloß. Da übertrug am 6.Juli der König die Negie-
rung dem Kronprinzen Franz, (dem jetzigen Könige) als
seinem Alter ego, und dieser erklärte die Constitution
der spanischen Cortes (7. Zuli 1320) als einqeführt,
was auch der König selbst beschwören mußte. Blutiger?
und wahrhaft graunvoll waren die Stürme in Stritten,
wo man am liebsten ganz von Neapel sich losgertssen
hatte. Da nun Oestreich für seine eigenen Staaten in
Italien besorgt werden mußte, vereinigten sich wegen
dieser und der spanischen und portugiesischen Revolution
die Z Hauptmächte Europas auf einem C 0 n g r e sse zu
Troppa» im Oct. iz2o, der am 6. Zan. 1821 nach
L au- b a ch verlegt wurde. Dahtn luden nun diemachte de«
König Ferdinand ein, und dieser ging mit Erlaubntß
des Parlamentes von Neapel dahin ab, und mußte dem
dort beschlossenen militärischen Angriffe der Oestrrtches
unter Frimvnt aus sein Königreich seine Zustimmung ge-
den. Dos Heer von Neapel war schlecht vrzantsirt,
À
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Iv Ferdinand Ferdinand_I. Ferdinands Ferdinands Morelli Conctlti Franz Franz Oestreich Ferdinand
224
und floh nach wenigen Gefechten in den Abnn'os (feit
7- Marz 1321) nach allen Setten, so daß a:.. 24. Marz
schon Neapel in den Händen der Oestreicher war. Die
neue Verfassung wurde abgeschafft, und eine Oestretchi-
sche Armee auf 3 Jahre tm Königreich gelassen. Auf
Ferdinand Iv. folgte am 4. Jan. 1325 sein Sohn
Franz !.
Noch kürzer, aber ähnlichen Ausgangs, war die Re-
volution in Piemont. Schon 1314 war Victor Ema-
nue! (4 1824) von Sardinien nach Turin zurückgekehrt.
Am io. März 1321 proklamirte in Alexandria der
Haupimann Graf von Palma, an der Spitze des Re-
gimentes Genua, die spanische Verfassung. Andere
Regimenter und Bürger schlossen sich an. Dasselbe
geschah zu Pignerol. An die Spitze der Revolution
stellten sich Ansaldi, Graf Santa Rosa und Marquis
Karl von S. Marsan, der nach Casale aufbrach. Am
il. Marz wurde vor den Thoren der Hauptstadt Tu-
rin von Soldaten und Studenten dieselbe Verfassung
proklamirr. Da nun das Milttatr die Meuter nicht
vertreiben wollte, legte Victor Emanuel am 13. Marz die
Regierung nieder, und ernannte den Prinzen Cartgnan
zum Regenten, der am 14. März 1321 die spanische
Verfassung für Piemont beschwor. Nizza, Monako,
Chambery, Savoyens Hauptstadt und Genua erklärten
sich für die Verfassung; allein des Königs Bruder,
Karl Felix, Herzog von Genua, erklärte sich dagegen,
der Prinz von Cartgnan entsagte der Regentschaft,
und General La Tour, Gouverneur von Novara, ver«
einigte sich mit den Oesiretchern unter Graf Bubna,
und besiegte (z. April) die Constitutionellen bet No-
vara. Am io. wurden Turin und die andern festen
Punkte besetzt. Karl Felix aber nahm die Königliche
Würde an, 2i. April 1821. Hinrichtungen, Confis-
cationen, die Schließungen der Universitäten Genua und
Turin erfolgten, und 12200 Oestreicher hielten bis
1823 das Land besetzt.
Dauernder aber zog und zieht ein Aufstand
in der europäischen Türkei die Augen der Zeitgenos-
sen auf sich, der des schwer gedrückten Volkes der
Griechen. Selim Hl, hatte 1739 den Thron be-
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Iv Ferdinand Jan Franz_! Franz Victor_Ema- Graf_von_Palma Graf_Santa_Rosa Karl Victor_Emanuel Cartgnan Karl_Felix Karl Felix Cartgnan Novara Graf_Bubna Karl_Felix Karl Felix
172
Emanuel von Bakern, ober der Kurprinz starb, und
mm bewarben sich die beiden Scbwäaer Karls, der
Kaiser Leopold für seinen 2ten Sohn Erzherzog Karl,
und. Ludwig Xiv. für seinen Enkel Philipp von Anjou
um die aanze Erbschaft. Endlich entschied sich Karl
für Frankreich, und Ludwig erklärte seinem Hofe : nun
gebe es keine Pyrenäen für Frankreich mehr. Aber
Enaland, Holland, spater auch Portugal, dessen Kö-
utqshaus Broganza sich fast immer an England anschlofi,
erklärten: daß die Erwerbung so ungeheurer Länder in
mehr als einem Welttheile, Europas Freiheit nachtheilig
fei; und das getäuschte Oestreich und ein Theil des
deutschen Reiches (nur die Kurfürstenbrüder von Daiern
und Cöln traten für Frankreich auf) traten gern auf
Ihre Seite, als der Krieg — der spanische Erbsolge-
lkrleg — gegen Frankreich nicht mehr zu vermeiden war
(1701 — 1714)*
Diesmal war das Kriegsglück Ludwig gar nicht
günstig; es schien an die größern Talente eines Herzog
Marlborough, eines Prinz Eugen von Savoyen, eines
Ludwig von Baden, die Deutschlands Heere führten,
an dir kluge Politik eines Wilhelm Iii., und eines
K>etnsius, des Nathpensionairs und Landsyndikus von
Holland unwiderruflich gefesselt. Eine Schlacht ging nach
der andern in Deutschland, Italien und den Nieder-
landen verloren; nur in Spanien stand eine Zeitlang
die Wage gleich. Besonders waren es die Haupt-
schlachten bei Hochstädt oder Blenheim, (13. Aug. 1704)
wo Tallard und Maximilian Emanuel von Marlbo-
rough und Eugen total geschlagen wurden (Batern fiel
in Oestreichs Hände, der Kurfürst mit seinem Bruder
in die Reichsacht!); bei Ramillies, wo Marlborough
gegen Vl'lleroi fast ganz Brabant und Flandern ge-
wann (23. Mat 1706); bet Turin (7. Sept. 1726).
wo Eugen die Creatur der Maintenon den Marschall
Feuiilade schlug, und ganz Italien damit von den
Franzosen befreite; bei Oudenarde (n. Zul. 1708),
wo Eugen und Marlborough den Herzog von Vendo-
me, Ludwigs besten Feldherrn, und bri Malplaquek
(n- Sept. 1709), wo sie Billars besiegten. Solche
Niederlagen hatte sich Ludwig Xiv. freilich nicht ge-
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Extrahierte Personennamen: Emanuel_von_Bakern Karls Leopold Leopold Karl Karl Ludwig_Xiv Ludwig Philipp_von_Anjou Philipp Karl
für_Frankreich Karl Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Marlborough Eugen_von_Savoyen Eugen Ludwig_von_Baden Ludwig Wilhelm Maximilian_Emanuel_von_Marlbo- Maximilian Eugen Eugen Marlborough Eugen Eugen Marlborough Ludwigs Ludwigs Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Karls Frankreich Holland Portugal England Europas Frankreich Frankreich Deutschlands Holland Deutschland Italien Spanien Blenheim Oestreichs_Hände Flandern Italien
1q8
den war, so später mit Helvetien, mit Oberitalien,
mit Neapel. „Friede den Hütten, Krieg den Pallä-
sten" und ein Fretheiksbaum mit rother Jacobiner-
mütze, war die Losung der revolntionlrenden Heere.
Doch schon das Jahr 17y5 zeigte, daß die Neufranken
mit ihren Kriegen sich auch Frieden und damit Aner-
kennung ihrer Republik erzwingen könnten. Denn
Toskana, Schweden, Spanien und selbst Preussen
schloffen Frieden zu Basel ab, und letzteres sicherte ihn
durch eine Demarcationslrnie auch dem nördlichen
Deutschland, wahrend das südliche im Kriege blieb.
Ein Unglück aber war, daß die meisten dieser und der
folgenden Kriege mit Englands Geld geführt werden
mußten. Was helfen Riesen ihre Arme, wenn andere
sie erst heben helfen müssen! Auch der innere blutige
Krieg gegen die royalistische Vendee war endlich
glücklich beendigt. Wie wahr sprach Dumouriez: „die
französische Revolution sei ein unermeßliches Trauer-
spiet, dessen politischer Theil Entsetzen, der militärische
aber Bewunderung einflöße."
Das letztere sollte sich fetzt besonders in Italien
erweisen, wo über eine ganz zerrüttete Armee ein
Mann den Oberbefehl übernahm, der an militärischer
Kraft alle andere Mitfeldherrn weit hinter sich zurück-
ließ, und, dabei auch Geister in der Politik, wohl end-
lich der Universalerbe der französichen Revolution
werden mußte. Schon ausgezeichnet hatte der Korsi«
kaner Bonaparte (geb. 15. Aug. 17öq) vor Toulon
und irr Paris selbst gefochten, und jetzt band er in
den Schlachten von Montenotte, Millesimo, Dego,
Eeva und Mondovi das Glück fast unauflöslich an
seine Fahnen; zwang Parma und Sardinien zum
Waffenstillstand, 1796, und entschied durch seinen
Uebergang bei Lodi über die Adda das Schicksal der
Lombardei. Modena, Neapel und der Papst (Pius Vi.)
erkauften theure Waffenstillstände, wahrend Oberitalien
in eine ciö- und transpadantsche Republik verwandelt
wurde.
Nachdem die Oestreicher auch bet Arcole und Ni-
vvlt geschlagen waren, ginq mrr Mantuas Falle (2. Fe-
bruar 1797) fast gamz Italien für Oeftrerch verloren.
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Extrahierte Personennamen: Dumouriez Eeva
Extrahierte Ortsnamen: Helvetien Oberitalien Neapel Schweden Spanien Basel Deutschland Englands Italien Toulon Paris Sardinien Modena Neapel Oberitalien Arcole Italien