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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 150

1880 - Halle : Anton
150 lebenden Fürsten, beugte er sich doch mit gläubig-frommem Sinne und mit christlicher Ergebenheit unter die Schläge des Schicksals, und in otter deutscher Weise hielt er fest om gegebenen Wort. 2. Nach den Revolutionsjahren 1848 und 1849 lehrte wohl die Ruhe in Deutschland zurück, aber mit der Einheit wurde es nicht besser. Die beiden größten Staaten, Oestreich und Preußen, standen sich eifersüchtig gegenüber; keiner wollte sich dem andern unterordnen, und doch konnte, wenn ein starkes Deutschland geschaffen werden sollte, nur einer die Führung übernehmen; das aber konnte nur Preußen sein, da es ein rein deutscher Staat ist, Oestreich dagegen eine Menge außerdeutscher Länder besitzt. In Preußen regierte feit dem Jahre 1861 König Wilhelm5 ein Mann „schlicht und wahr, stark und klar, gerecht und fromm,y, „jeder Zoll ein König und ein Deutscher". Als Knabe hatte er die Unglücksjahre Preußens mit durchlebt, die feiner Mutter, der edlen Königin Luise das Herz brachen; als Jüngling aber war er mit in den Befreiungskampf hinausgezogen und hatte sich das eiserne Kreuz errungen. Jetzt sah er voraus, daß nur ein Krieg den alten Streit zwischen Oestreich und Preußen werde entscheiden können. Um auf ihn gerüstet zu sein, verbesserte er mit Hilfe feines Kriegsministers Roon das Heer und stellte den weitfchauenden und willenskräftigen Bismark an die Spitze der Regierung. Noch einmal gingen Preußen und Oestreich Hand in Hand. Den Anlaß gaben die beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein. Auf ewig ungetheilt, sollten sie, obfchon unter dänischer Herrschaft, bei Deutschland bleiben. Aber der dänische König wollte Schleswig vonholstein reißen und Dänemark einverleiben. Ganz Deutschland war darüber empört; Oestreicher und Preußen rückten über den Grenzfluß, die Eider, und begannen den Krieg. Dänemark, fort und fort geschlagen, mußte nach kurzem Kampfe um Frieden bitten und) in demselben auf Schleswig-Holstein verzichten. 3. Es fragte sich nun, welche Stellung die beiden wiedergewonnenen Länder im deutschen Bunde einnehmen sollten. Darüber war eit Oestreich und Preußen abermals völlig verschiedener Meinung. Die Spannung und Feindschaft beider wuchs, und Preußen sah sich endlich genöthigt, das Schwert zu ergreifen. So entbrannte im Jahre 1866 der preußisch-östreichische Krieg. Auf Seite Oestreichs standen die süddeutschen Staaten (— Baiern, Würtemberg, Baden, Hessen), Hannover und Sachsen; Preußen aber hatte die übrigen norddeutschen Fürsten und Italien zu Bundesgenossen. Mit „affenartiger Geschwindigkeit" begann und führte Preußen den Krieg; in 7 Tagen war er entschieden, in 7 Wochen beendet. Der Kurfürst von Hessen wurde als Gefangener nach Stettin gesendet. Vergeblich suchte der blinde König Georg von Hannover, sich mit den Baiern zu vereinigen; bei Langensalza wurde er genöthigt, die Waffen zu strecken; die Truppen erhielten freien Abzug in die Heimath, der König nahm feinen Aufenthalt in

2. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 137

1880 - Halle : Anton
137 in die Reihen der Krieger; nach zweitägigem Ringen rühmte sich jede Partei des Siegs. Doch gingen die Franzosen zurück, und Napoleon bot dem Könige von Preußen Frieden an; allein dieser blieb dem russischen Biindniß treu. In einer zweiten furchtbaren Schlacht bei Friedland aber siegte Napoleon entscheidend. Da vergaß der russische Kaiser seines Versprechens, ließ Preußen im Stich und schloß mit dem Gegner Frieden. Nun war auch der König von Preußen, Friedrich Wilhelm, gezwungen, den Kamps zu beenden und sich im Frieden zu Tilsit den Bedingungen des Siegers zu fügen. Und hart genug waren dieselben. Die Hälfte des Reichs mußte abgetreten werden: alles Land zwifchenelbe und Rhein und die östlichen polnischen Provinzen (— Rußland, Preußen und Oestreich hatten das uneinige und zerrissene Polen unter sich getheilt —). Aus jenen westlichen Theilen, zu denen noch Braunschweig, Hessen und Hanover geschlagen wurden, bildete Napoleon das neue Königreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel und gab es seinem Bruder Hieronymus. Die bisherigen polnischen Provinzen aber schenkte er als Herzogthum Warschau dem König von Sachsen. So war auch Preußen gedemüthigt und seine Macht gebrochen; gehorsam mußte es sich von nun ab dem Willen des Gewaltigen fügen. 6. Mit immer größerer Willkür waltete Napoleon in Europa. Auch die pyrenäifche Halbinsel suchte er an sich zu reißen. Aber das spanische Volk wollte sich dem fremden Joche nicht beugen. Allenthalben erhob es sich zum Kampfe gegen die verhaßten Nachbarn. Da, als Napoleon in Spanien voll beschäftigt war, glaubte Oestreich, das fei die rechte Zeit, das verlorene Land und die verlorene Ehre wieder zu gewinnen, und begann im Jahre 1809 von neuem den Krieg. Mit gewohnter Schnelle flog Napoleon ans Spanien herbei; Sieg auf Sieg erfocht er über das östreichische Heer; bald stand er vor Wien. Hier aber stieß er auf eine neue feindliche Armee, die ihm bei Aspern und Eßlingen (— unweit Wien —) den Uebergang über die Donau streitig machte. Auf beiden Seiten würd e heiß gerungen. Als der blutige Tag zu Ende ging, war Napoleon zum ersten mal völlig geschlagen. Rasch durchflog die Siegeskunde Deutschland, aber zu früh war der Jubel. Einen Monat später brach Napoleon, gestärkt und gekräftigt, von neuem vor. In der gewaltigen Schlacht bei Wagram (— in der Nähe des früheren Schlachtfeldes —) kettete er den Sieg wieder an seine Fahnen. Kaiser Franz, muthlos geworden, schloß eilends Frieden; abermals trat er einen Theil seines Reichs an den Sieger ab, ja, selbst seine Tochter mußte er diesem zum Weibe geben. 7. Im Frieden zu Preßburg (— 1805 —) mußte Oestreich Tyrol an Baiern abtreten. Die Tyroler hatten von jeher mit treuer Liebe an ihrem Kaiser gehangen; jetzt ertrugen sie nur mit Unwillen das fremde Regiment; sie hofften aus die Zukunft. Als nun Oestreich 1809 den Kamps von neuem begann, erhoben auch sie sich.

3. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 11

1898 - Halle : Anton
Deutschland. 11 bahnknoten Halle (?), die Meßstadt Leipzig, Berlin (?) die Hptst. des Deutschen Reiches und der wichtigste Eisenbahnknoten Norddeutschlands, und weiter nach O. Frankfurt a. O. C. Klima. 31] Das Klima Deutschlands ist gemäßigt, im S. nicht viel wärmer als im N. (Hamburg 8", München 10" mittlere Jahreswärme). Als mildeste Gegen- den sind die Oberrheinische Tiefebene und das Mainthal berühmt. Von den Küstenländern hat das Nordseeland mildere, das Ostseeland rauhere Witterung. D. Das Deutsche Reich. 1. Bevölkerung. 32] Das deutsche Volk besteht aus mehreren Zweigen eines und desselben germanischen Urstammes (Alamannen,Schwaben,Bayern,Franken, Thüringer, Hessen, Sachsen, Friesen). Außerdem schließen die Grenzen des Deutschen Reiches stellenweis fremde Bevölkerungsteile ein. In den Provinzen Schlesien, Posen und Westpreußen wohnen Polen (3 Mill.), in der Lausitz Wenden (140 T.), in Nordostpreußen Litauer (150 T.), in Nordschleswig Dänen (150 D), in Elsaß-Lothringen Fran- zosen (250 T.) — Dem Reli gionsbekenntni s nach unterscheiden sich 31 Mill. (mehr als -'/z) Evangelische und 19 Mill. (fast '^/.) Ka tho liken. 2. Reichsverfassung. 33] Oberhaupt des Deutschen Reiches ist der jedesmalige König von Preußen, der deshalb den Titel Deutscher Kaiser führt. Er ist in der Reichsregierung beschränkt I) durch den Bundesrat, der aus Bevollmächtigten der deutschen Regierungen ge- bildet ist, 2) durch den Reichstag, der sich aus Abgeordneten zusammensetzt, welche vom Volke gewählt werden. 3. Die Staaten des Deutschen Reiches. 34] Die Staaten des Deutschen Reiches bilden drei Gruppen: 1) das Königreich Preußen, 2) die norddeutschen Staaten, 3) die süddeutschen Staaten. I. Das Königreich Preuszen. 35] Das Königreich Preußen ist die Hauptmacht des Deutschen Reiches. Es be- steht aus dem Stadtbezirk Berlin, den 12 Provinzen Brandenburg, Pommern, West- . Preußen, Ostpreußen, Posen, Schlesien, Sachsen, Schleswig-Holstein, Hannover (mit dem Jadegebiet), Hessen-Nassau, Westfalen, Rheinprovinz und den hohenzollernschen Landen. _ 36] i. Stadtbezirk Berlin. Berlin (?) liegt in sandiger Ebene und ist die Haupt- stadt des Deutschen Reiches. Wegen seiner regelmäßigen Bauart, seiner mit Schlössern geschmückten Straßen und Plätze ist Berlin eine der schönsten Städte Europas (1,7 Mill.). 37] z. Provinz Brandenburg. Das Land zu beiden Seiten der mittleren Oder bis zur Havel und Elbe im W., das Stammland des preußischen Staates. — In der Nähe von Berlin liegt Charlottenburg (?) mit der Ruhestätte Friedrich Wil- Helms Iii., der Königin Luise, des Kaisers Wilhelm I. und der Kaiserin Augusta (132'). Potsdam (?) ist wegen seiner vielen Kasernen eine wahre Soldatenstadt (58). Bei Potsdam liegt das Lustschloß Sanssouci sßangsusi^, einst der Lieblingsaufenthalt des alten Fritz. Frankfurt an der Oder ist eine aewerbfleißiqe Stadt mit drei Messen (59). 38] Z. Provinz Pommern. Das Küstenland an der Ostsee, zu beiden Seiten der unteren Oder. — Stettin (?) ist die erste Seehandelsstadt Preußens (140). Von ^ ') Die eingeklammerten Zahlen geben die Bevölkerung in Tausenden an; bei Städten unter 50 T. E. ist die Einwohnerzahl fortgelassen.

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 400

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
400 Viertes Buch. 13. Fürstth. Waldeck. Das bis zu Anfang des 18ten Jhdts. gräfliche Fürstengeschlccht stammt von den Gra- fen v. Schwalenberg ab und zählt unter seinen Söhnen viele tüchtige Feldherren. Fürst Georg Victor. Sein Land hat auf 2 t m M. 60,000 meist evangel. E. und liegt in 2 Theilen etwa 10 M. aus einander. a) In dem südlichen größeren 19/20, dem eigentlichen Fürsten- thum Waldeck, §. 91., 2. Anmerk, (im alten oberrheinischen Kreise), liegt die Residenz Arolsen, 3000 E. Geburtsort der be- rühmten Künstler Rauch und Kaulbach. b) In der Gra fschaft Pyrmont, an einem Nebenflüßchen der Weser gelegen, ist unter den vorzüglichsten deutschen Badern zu nennen, obgleich der Besuch gegen früher etwas abgenommen hat, 7000 E. Bon dem Trinkbrunnen wird auch viel versendet. Die Hauptallee, aus 4 Reihen von Linden bestehend, ist der Sam- melplatz der Kurgäste. In der Nähe eine Dunst- oder Schwefel- hohle, eine neapolitanische Hundsgrotte im Kleinen (S. 216.) §. 101. Norddeutsche Staaten. 1. Die Anhaltischen Herzogthümer, im alten Obersächsischen Kreise. Das alte Stammschloß Anhalt liegt im Selkethale (S. 340.); als Stammvater des Ge- schlechtes nimmt man Esiko v. Ballenstadt an. Al- brecht d. Bär ls. 362.) war sein Urenkel. Seine Nach- kommen besaßen um das Jahr 1300 zwei Kurhüte: Bran- denburg (S. 332.) und Sachsen. Als aber die beiden Kurlinien erloschen, konnte der in den Stammländern regie- rende Zweig seine Ansprüche nicht durchsetzen, nicht einmal als das Haus Sachsen - Lauenburg (ein Nebenast der anhaltisch-sächsischen Linie) 1689 erlosch. Er hatte sich im Laufe der Zeit wieder in mehrere Linien zertheilt: in der Mitte des vorigen Jhdts. bestanden 4: Zerbst (aus ihr die russische Kaiserin Katharina Ii. fs. 303.]), Bern bürg, Cörhen, Dessau. Fürst Leopold von Dessau, ge- wöhnlich nur „der alte Dessauer" genannt, war einer der preußischen Kriegshelden bis in die schlesischen Kriege „des alten Fritz", ein derber, seltsamer, alter Herr, Soldat von der Zehe bis zum Schu'tel. (Der Dessauer Marsch. Im „Dessauer" in Halle hat der Fürst als Regiments'com- mandeur gewohnt.) In Allem setzte er seinen Kopf auf.

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 406

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
406 Viertes Buch. Eisenbahnen: 1) Von Braunschweig (Magde- burg, Berlin, Leipzig u. s. w.) über Hannover nach Min- den (Cöln, Belgien, Frankreich). 2) Etwas östlich von Hannover setzt sich an diese Bahn eine andere nach N. an, welche über Celle und Lüneburg nach Haarburg geht. 3) An derselben Stelle geht ein Flügel nach S. auf Hildes- heim. 4) Etwas westlich von Hannover setzt sich an Nr. 1. eine Bahn über Verden nach Bremen. 4. Großherzgth. Oldenburg. Die Grafen von Oldenburg leiteten ihr Geschlecht von Wittekind ab. Ein Zweig bestieg im l6ten Jh. den Thron der 3 nordischen Kö- nigreiche (S. 286.) und behauptete im I6ten den dänischen. Das Grafengeschlecht in der Heimath starb im 17ten Jh. aus, und ihr Land siel an das dänische Königshaus. Der Streit zwischen diesen und einem von ihm ausgegangenen Seitenzweige Hol stein-Gottorp (der auf die Throne von Schweden und Rußland gelangt war ss. 287. 303.)) wurde zum Theil durch das alte Stammland Oldenburg ausge- glichen. Seit 1773 regiert hier eine Linie des Hauses Hol- stein-Gottorp, welche 1815 den (erst 1829 angenomme- nen) großhevgoglichen Titel und Vergrößerungen erhielt. Großhzg. August. Das Land, über 110 qsk. mit noch nicht 300,000 zum Theil lutherischen, zum Theil katholischen Einwohnern, liegt in 3 Stücken zerstreut. a) Das eigentliche Oldenburg im früheren westfälischen Kreise, das Stammland und ein erworbener Theil des Stiftes Münster, §. 93. 1. c. S. 341.,. darin die Hauptstadt Olden- burg an? — 9000 E. Jever, der Hauptort einer eigenen Herr- schaft. Das Saterland ls. 343.). Die Herrschaft Kniphau- sen, welche dem Grafengeschlechte Bentink gehört, steht zu dem Großherzog von O. nur indem Verhältnisse, wie die Reichsstände zum Kaiser standen, also in einem viel freieren, als die mediatisirten Herren. Insel Wangeroge (S. 342). b) Das Fürst ent h. Lübeck, vor der Reformation ein Bksthum im niedcrsächsischen Kreise über 20 M. vom Hauptlande, lag sonst in vielen Stücken durch das Holsteinische zerstreut. Neuerlich hat zwischen Dänemark und Oldenburg ein Gebietsaustausch und gegen- seitige Abrundung der Gebiete Statt gefunden. Hauptstadt Eutin, <4000 E., zwischen Hügeln und Seen, in überaus anmuthiger und fruchtbarer Gegend, „wo weislich die Psründ' ausspähte der Domherr." c) Das Fürstenth. Birkenfeld, 50 M. vom Hauptlande, am Hunsrück und linken Naheufer, 1814 erworben, aus pfälzischen, ba- dischen u. a. Gebietstheilen zusammengesetzt. Es liegen nur kleine

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 418

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
418 Viertes Buch. und Oesterreich hat es 1814 nicht wieder verlangt. Die sämmtlichen niederländischen Provinzen wurden unter dem Hause Nassau-Oranten zu einem Königreiche der Niederlande vereinigt: eine Provinz, Luxemburg, ge- hört zum deutschen Bunde. Aber die Verschiedenheit der Confessionen und das nun seit Jahrhunderten ausgebildete Sonderbewußtsein führten 1830 zu einem Aufstand Belgiens gegen die Nordprovinzen, und nach langem Streit und Ha- der wurde ein unabhängiges Königreich Belgien auch von dem König der Niederlande anerkannt. Es herrscht seit 1831 König Leopold aus dem Hause Sachsen-Coburg: Stände in 2 Kammern stehen ihm zur Seite. Von den neueren europäischen Bewegungen ist B. unberührt geblie- den und befindet sich überhaupt in großer Blüthe. Das Land hat auf 530 mm. über 4*/, Mill. römi sch-katho- lische E. Die Bevölkerung ist so dicht, wie fast nirgends in Europa. In Ostflandern auf die nm. 14,000 E., in Westflandern 11,000 u. s. w. Ein Stamm- und Sprach- unterschied tritt unter den Belgiern immer mehr bedeutsam hervor. Die Flamländer sind ein deutscher Stamm und in Sprache und Wesen zunächst den Holländern ähnlich — die Wallonen neigen sich mehr zu den Franzosen und reden auch Französisch. Da auch für die Zukunft dieser Unterschied noch sehr wichtig sein kann, so theilen wir uns die Provinzen Belgiens nach diesem Gesichtspunkte. 1 1. Flämische Provinzen, etwa 260 Ihm. mit 2‘/2 Mill. E. a) Brabant. Darin Hauptstadt und Residenz Brüssel, wo schon früher die spanischen und österreichischen Statthalter ihren Sitz hatten. Die Stadt ist eine der schönsten in Europa, besonders der auf der Höhe gelegene, französische Theil; in dem niedriger gelege- nen spricht man flämisch. Königsstraße und Königsplatz, Dom, Kirche St. Gudula, das Stadt- oder Rathhaus. Bedeutende Fa- brikstadt: die Brüsseler oder Brabanter ikanten; mit Militair 130,000 E. In der Nähe das königl. Lustschloß Lacken (sprich Laken). 5 St. südlich von Brüssel der Wald von Soigne und von N. nach S. auf einander folgend Dorf Waterloo, Dorf Mont St. Jean, Meierhof Belle Alliance, alle drei durch den Sieg Wellingtons und Blüchers über Napoleon denk- würdig, 18. Juni 1815. Löwen, noch nicht 30,000 E, hatte einst dreimal so viel und die ersten Tuchfabriken in Europa. Uni- versität. b) Antwerpen. Die gleichnamige Hauptstadt ist Stadt im Binnenlande und Stadt an der See zugleich (S. 341.). Ha- fen, Schiffswerfte, Arsenal, Alles im größten Umfange: Napo- leon hat an den Bau der Hafenbassins und Docks (S. 276.) un-

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 388

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
388 Viertes Buch. traten die beiden Zweige der älteren Linie ihre Besitzungen an die königliche Linie in Preußen ab. Diese erwarb da- durch 25 mit 62,000 katholischen Einwohnern. Heching en ist ein kleines, hüglichtes, nicht eben schönes Städt- chen. Vz St. im Süden liegt auf einem 2600' hohen Kegelberge das 'durch gemeinsame Sorge aller Hohenzollern ziemlich erhaltene Stammschloß gleiches Namens. Es wird jetzt von einem Förster und einigen Invaliden bewohnt. Siegmaringen liegt an der Donau, , 1700' über dem Meere. 6. Fürstenth. Liechtenstein begreist die Herrschaf- ten Vaduz und Schellenbcrg, welche 1718 zu einem Reichsfürstenthum erhoben wurden. Das fürstliche Haus L., nur hier souverain, hat in Oesterreich und Preußen über 100 □ 502. Privakbcsitz. Das Ländchen, §. 88. 2., hat 2 m M. und 6000 katholische E., die geringste Zahl unter allen deutschen Bundesstaaten. Zur Bundesarmee stellt es 55 Scharfschützen. Hauptstadt der Flecken Liech- tenstein, sonst Vaduz; der Fürst Alois wohnt aber in Wien. Beide zuletzt genannten Fürstenthümer liegen im alten schwäbischen Kreise. h. 100. Mitteldeutsche Staaten.' 1. Königreich Sachsen, §. 92. 1. a. b. c. d. 4. a. b. Die sächsische Kurwürde haftete auf dem Kurkreise, d. h. der Umgegend von Wittenberg; der Umfang der eigent- lich kurfürstlich- oder herzoglich sächsischen Lande war gering. Als die Kurfürsten aus dem Hause Anhalt um 1420 aus- starben, erlangte Markgraf Friedrich d. Streitbare von Meißen ihre Würde und ihr Land. Sein, von den alten Wettiner Grafen stammendes Haus, hatte, außer dem Mark- grafenthum Meißen auch das Osterland zwischen Saale und Mulde und die Landgrasschast Thüringen im !3ten Ihdt. erworben. So war nun eine große Landermaste beisammen. Zwei Brüder, Ernst und Albert, theilten unter sich 1485 alle Besitzungen und wurden Stifter der noch bestehenden Linien. Die ern est i ni sche erhielt die Kurwürde, den Kur- kreis , fast ganz Thüringen, das Land Coburg, einen Theil des Osterlandes, die albertinische Meißen und einen Theil

8. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 202

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
202 Drittes Buch. einen Bund zusammengehalten werden. Sie haben zusam- men auf noch nicht 6000 of. 24 Mill. Einw. (eine nach Verhältniß sehr starke Bevölkerung) und sind ohne Ausnahme in den letzteren Jahren der Schauplatz unruhiger und umstür- zender Bewegungen geworden, deren Resultat noch jetzt nicht völlig abzusehen ist. Man ist gewohnt, die Staaten nach den 3 Abtheilungen: Ober-, Mittel - und Unter-Italien durchzugehen; gieb aber auch bei jedem Staatsgebiete an, ob dasselbe im continentalen I., auf der Westhälfte oder Osthälfte der eigentlichen Halbinsel oder in mehreren dieser natürlichen Abtheilungen zugleich liege — hernach welche Landschaften des alten Italiens dasselbe wohl umfasse. I. Ober-Italien. 1. Das Königreich Sardinien hat seinen Namen von der Insel Sardinien, die jedoch bei weitem nicht den größten, am allerwenigsten den besten Theil des Staates ausmacht. Die Besitzungen auf dem Festlande sind mehr als doppelt so groß und um das Drei- fache bevölkert. Alles zusammen beträgt 1400 n>M. und nicht ganz 5 Mill. E. Politische Gränzen des Festlandgebie- tes? Physische Geographie nach S. 190 u. 191. — Es zer- fällt dasselbe in mehrere Landschaften. Der Kern, an den sich alles Uebrige angeschlossen hat, ist Savoyen (S. 191.). Hier herrschte ein Grafengeschlecht, das auch Piemont erwarb und um 1400 den Herzogstitel bekam. Inden vielen italienischen Kriegen haben später die Herzoge von Savoyen, namentlich durch ihre von den fremden Machten sehr gesuchte Unterstützung, so weit die Umstände zu benutzen verstanden, daß sie ihr Gebiet um das Doppelte vergrößert und auch 1720 mit der oben genannten Insel den Königstitel erlangt haben. Nach dem guten Rathe, den der erste König von Sardinien seinem Sohne gab: „Das Mailändische ist wie eine Artischocke, man muß es Blatt für Blatt essen" haben sie mehrere Stücke von Mailand erworben: auch das Herzogthmn Montferrat siel ihnen zu. Dazu kam nach Napoleons Sturze auch das Gebiet der früheren Repu- blik Genua. Jetziger König Victor Emanuel H. Wir betrachten vor der Hand nur die Besitzungen auf dem Fest-

9. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 353

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Der Deutsche Bund. 353 Handels - und Zollvereine zusammengethan, der sich jetzt über fast 9000 □ M. erstreckt. Eine größere Gleichheit des Münzfußes in den Vereins - Staaten ist nur eine seiner wohlthätigen Folgen. Wir lassen eine Uebersicht der deutschen Staaten folgen. Sie haben sämmtlich constitutionelle Verfassungen. Die zum Zollverein gehörigen sind in Klammern geschlossen. I. Das Kaiserthum Oesterreich wegen seiner Deutschen Kronländer: Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Böhmen, Mähren, Oefterr. Schlesien, Kärnthen, Kram, Görz mit Istrien, Triest, Tirol. (2. Das Königreich Preußen mit den Provinzen Brandenburg, Pommern, Schlesien, Sachsen, Westfalen, Rheinprovinz.) (3. Das Königreich Bayern.) (4. Das Königreich Sachsen.) 6. Das Königreich Hannover. (6. Das Königreich Würtemberg.) (7. Das Großherzogthum Baden.) (8. Das Kurfürstenthum Hessen.) (9. Das Großherzogthum Hessen.) 10. Die Herzogthümer Holstein und Lauen- bürg, deren Herrscher zugleich König von Dänemark ist. Ii. (Das Großherzogthum Luxemburgs und Herzogthum Limburg, zum Königreich der Niederlande gehörig. (12. Das Großherzogthum Sachsen-Weimar- Eisenach.) 13. Das Großherzogthum Mecklenburg- Schwerin. 14. Das Großherzogth. Mecklenburg-Strelitz. 15. Das Großherzogthum Oldenburg. (16. Das Herzogthum Braunschweig.) (17. Das Herzogthum Nassau.) (18. Das Herzogth. Sachsen-Coburg-Gotha.) (19. Das Herzogthum Sachsen-Meiningen- Hildburghausen.) Daniel's Geographie. 5. Aufl. 23

10. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 423

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Dänemark. 423 0 Overyssel. Festungen Awoll und Deventer an? — g) Drenthe. Hauptort Assen. Starke Festung Koevor- den kn Sümpfen. Mehrere Armencolonien: man giebt den Armen ein Häuschen, ein Stück Feld und eine Kuh, damit sie sich selber forthelfen können. h) Grö ning en. Groningen, durch schiffbare Kanäle mit dem Meere verbunden, ist eine bedeutende Handelsstadt von 31,000 E. Universität. i) (West-) Friesland, mit der gutgebauten Handelsstadt Leuwaarden, 21,000 E. Dokkum, Bonifacius f hier am 5. Juni 755. Handelsstadt H arlin g en. Zum Deutschen Bunde gehört k) die niederländisch geblie- bene Hälfte vom Großherzogthum Luxemburg (deutsch: Lü- tzelburg), 46 Hh M., 186,000 E. , auf den Ardennen, das eine ganz gesonderte Verfassung hat. Darin die Bundesfestung Luxem- burg. Die Besatzung besteht aus J/* Preußen (P. ernennt auch den Gouverneur) und V* Niederländern. Die obere Stadt liegt auf steilem Felsen, die untere im Thale: ringsherum einzelne Castelle und Werke. Fast alle Werke sind in Felsen gehauen, und der Feind kann nirgends nur einige Fuß tief graben, ohne auf Fel- sen zu stoßen. 12,000 E. Da das Gebiet des deutschen Bundes nicht geschmälert werden darf, so mußte für das belgisch gewordene Luxemburg Ersatz gesucht werden. Darum ward i) das holländisch gewordene Limburg Bundesland, 40 (Um., 200,000 E. Die eigentliche Hauptstadt und zugleich stärkste Festung an der ganzen Maaslinie gehört über- dieß nicht zum Bunde. Dies ist Maastricht, 20,000 E., zu- gleich eine lebhafte Fabrikstadt (Maastrichter Sohlenleder). Auf dem Peters berge liegt die Citadelle: ein Steinbruch führt so weit in das Innere dieses höhlenreichen und mit Versteinerungen angefüllten Berges, daß man behauptet, an 20,000 Wege kreuzten sich darin. Auch Venlo, eine Festung, gehört nicht zu Deutsch- land. Der beste Ort im deutschen Limburg ist Roermonde. Durch Eisenbahn sind Amsterdam, Haarlem, Leyden, Haag, Rotterdam, Utrecht und Arnheim verbunden. Aber diese Provinzen sind mehr das Land der Kanäle, die man hier in großer Anzahl vorsindet. An der einen Seite lausen meist gepfla- sterte Treppelwege oder Leinpfade, für die Menschen und Pferde, welche an Seilen, die Schiffe oder Trekschuyten ziehen. (Die zahl- reichen und langen holländischen Kanäle sind zugleich das Paradies der Schlittschuhläufer). Iv. Der Dänische Staat, §. 93. 3. Die Be- wohner der dänischen Halbinsel und der Inseln umher waren wie die Normänn er (S. 286.) ihren südlichen europäischen Nachbarn durch Raubzüge und Seeräuberei äußerst lästig.
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