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1. Napoleon I. - S. 42

1911 - Hamburg : Schloeßmann
— 42 — den vierzehn Generale ernannt, denn auf der Armee beruhte schließlich aller Glanz; des Hofes, auf sie mußte er am blendendsten zurückfallen. Marschälle wurden so Ber-thier und Mafsena, Mnrat, der Waffengefährte von Anbeginn an, und Lannes, der Freund des Kaisers, Jour-dan, Ney und Sonlt, Davonst und Bernadotte, dem der Kaiser stets mißtraute. Auch späterhin hat der Kaiser-seine Vertranten mit Titeln ausgezeichnet und mit Fürstentümern freigebig beschenkt. Bernadotte war Fürst von Ponte Corvo, Berthier Fürst von Nenschatel und Fürst von Wagram; nach seinen Siegen erhielt Davonst seine Namen Fürst von Eckmühl, Herzog von Anerstädt, nach seinem Ruhmestage auch Ney den Titel eines Fürsten von der Moskwa. Kellermann war Herzog von Valmy, erhalte dort 1792 gesiegt; Macdonald Herzog von Tarent; Oudiuot von Reggio, Sonlt von Dalmation Herzog; Talley-rand hieß Fürst von Benevent. Im Ausland lagen alle diese Fürstentümer, in den Eroberungen Napoleons war die Grundlage des verschenkten Ansehens, und die Beschenkten waren darauf festgebunden zu sorgen, daß diese Eroberungen und ihre Titel ihnen blieben. Durch diese reichen Ausstattungen wollte sich Napoleon selbst im Besitz seiner Macht befestigen; „denn," meinte er, ,,wie könnte diese bei denen Widerspruch erwecken, die selbst so klangvolle Auszeichnungen annähmen?" Wir wissen ja, daß er gewohnt war, die Menschen sehr niedrig einzuschätzen, daß er nur mit den niedrigsten Beweggründen menschlichen Handelns rechnete. Das tat er auch, wenn er an seine Leute königliche Vermögen verschenkte. Ney hatte von seinen Besitztümern eine Jahresrente von 728 000 Franken, Davoust eine solche von 910 000, Berthier gar von l1/? Millionen Franken. Und in dieselbe Reihe gehört die Stiftung der Ehrenlegion, die schou der Erste Konsul am 19. Mai 1802 vollzog, und die der Kaiser am 11. Juli 1804 weiter ausbaute. „Man nennt solche Dinge Tändeleien," hatte der Erste Konsul im Staatsrate gesagt, „aber mittels Tändeleien lenkt man die Menschen. — Sehen Sie einmal, wie das Volk sich vor den Ordenszeichen der Ausländer verneigt;

2. Napoleon I. - S. 52

1911 - Hamburg : Schloeßmann
Not. Alexander griff trotz Abratens seiner Generale die Franzosen bei Austerlitz an. Es war der 2. Dezember, der Glückstag der Napoleone. Die Dreikaiserschlacht kostete die Verbündeten 33 000 Mann und 186 Kanonen, ans ihrem nächtlichen Rückzug wurde vollkommene Flucht. Noch im Dezember 1805 schloß Österreich den Separatfrieden zu Preßburg, indem es Venetien, Istrien und Dalmatien abtrat, Tirol und Vorarlberg an Bayern gab, das ihm Salzburg dafür erstattete. Preußen steckte das Schwert, mit dem es gedroht hatte, wieder in die Scheide. Napoleons Herrschaft in Europa war ebenso unbestritten wie die seines grimmigen Feindes über die See. Joseph, des Kaisers Bruder, wurde König von Neapel, Guastalla kam an Pauline, die Schwester des Kaisers, Louis Bonaparte ging als König nach Holland. Sein Übergewicht iu Deutschlaud sicherte Napoleon durch die am 17. Juli 1806 dekretierte Gründung des Rheinbundes, der ohne Wissen des deutschen Kaisers und der beiden deut-scheu Großmächte gebildet wurde. Es sagteu sich sechzehn Fürsten vorn Reiche los, um ein Schutz- und Trutzbündnis mit dem Kaiser der Franzosen als Protektor des Bundes einzugehen, in dem sie sich zur Stellung von 63 000 Mann verpflichteten und die Selbständigkeit der äußeren Politik aufgaben. Dafür wurden die Rheinbundstaaten durch reichsunmittelbare Gebiete so vergrößert, daß sie ihre Pflichten dem Despoten gegenüber als treue Vasallen erfüllen konnten; sie waren stark genug, anständige Militärkontingente zu stellen, aber zu schwach, jemals ihrent Herrn gegenüber sich selbständig zu zeigen. Am 6. August legte der Österreicher Franz die Kaiserkrone nieder; damit war endlich das Heilige Römische Reich, das schon lange tot war, nun auch zu Grabe getragen.

3. Grundriß der Geschichte Hamburgs - S. 107

1916 - Hamburg : Herold
— 107 — auch Änderungen an der Mrchenverfasiung vornehmen. Die Geistlichen des ersten Kirchenkreises bilden das Mini sterium, die der drei übrigen je ein Kollegium. Die ersten Geistlichen an jeder der fünf Hauptkirchen in der inneren Stadt beißen Hauptpastoren. Aus ihuen ernennt das Patronat den Rangältesten zum Senior, der somit der höchste Geistliche der" Landeskirche ist. Die Verwaltung liegt in den Händen des Kirchenrates, der aus 2 Mitgliedern des Patronates, dem Senior sowie 2 geistlichen und 4 nichtgeistlichen Mitgliedern der Synode besteht, welche diese auf 5 Jahre wählt. Alle Beschlüsse der Synode und die von den Mrchenvorständen vorgenommenen Pastorenwahlen bedürfen der Bestätigung durch das Patronat. Auch über die anderen Religionsgemeinschaften übt der Senat die Oberaufsicht aus, indem er darauf achtet, daß sie die Grenzen ihrer Aufgaben innehatten und sich nicht in die Angelegenheiten anderer Bekenntnis oder des Staates einmischen. Als solche religiöse Gemeinschaften werden im Staatshandbuch außer der evangelisch-lutherischen genannt die deutsch-, die französisch- und die englifch-reformierte, die englischbischöfliche, die römisch-katholische, die Menncmiten-, die Baptisten-, die deutsch-israelitische und die portugiesisch-jüdische Gemeinde. Daneben gibt es aber noch Methodisten-, Presbyterianer-, Katholisch-apostolische und andere Gemeinden. Ix Hamburg und das Deutsche Reich. Die '„^reic und Hansestadt" Hamburg ist nach der Reichsversasiung einer der 26 deutschen Bundesstaaten. An Fläche ist Hamburg mit rund 415 qkm der sünftkleinste Bundesstaat. An Einwohnerzahl steht es dagegen mit über einer Million Einwohnern nur hinter den 4 Königreichen, Baden, Hessen und Elsaß-Lothringen zurück, nimmt also die 8. Stelle ein. Sein Budget wird nur übertroffen von denen der Königreiche und Badens, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß es die Einnahmen und Ausgaben für den Staat und die Stadt Hamburg enthält, wäbrend in Georg-Eckert-Institut für interncwonate Schu!buchto*echuog Br?.unochwetg _C~Wri*w -

4. Grundriß der Geschichte Hamburgs - S. 109

1916 - Hamburg : Herold
— 109 — (Staaten Verbindungen zu unterhalten. So sind in Hamburg Gesandte Preußens, Österreich-Ungarns und Rußlands, und andererseits haben die drei Freien Städte gemeinsam einen Gesandten in Berlin. Die Konsuln sind nicht nur am Regierungssitze, sondern an den meisten größeren Orten. Sie stehen den Angehörigen des Staates, den )te vertreten, mit Rat und Tat zur Seite, haben vielfach auch die Ermächtigung zur Eheschließung, zur Beurkundung des Personenstandes, zur Abnahme von Eiden und Vernehmung von Zeugen. Sie sind entweder Berufskonsuln, d. h. für diese Stellung eigens vorgebildete Beamte, oder Wahl-konsnln, Privatleute, welche das Konsulat nur im Nebenamt bekleiden. Es gibt Generalkonsuln, Konsuln, Vizekonsuln und Konsularagenten. In Hamburg sind 10 deutsche, 17 europäische und 25 außereuropäische Staaten durch Konsuln vertreten. Einige Einzelstaaten haben aus Grund der Neichsoer-sassung noch Sond er rechte (Reservatrechte), die ohne ihre Zustimmung nicht aufgehoben werden können. Sie beziehen sich z. B. in Bayern, Württemberg, Baden und Elsaß-Lothringen aus die inländische Bierbesteuerung, in Bayern und Württemberg auf das Postwesen, in Bayern auf die Heimatgesetzgebung (Unterstützungswohnsitz) und das (Sichttiefen. So hatte die Reichsverfassung auch Hamburg und Bremen zu Gunsten ihres überseeischen Handels, besonders des Durchgangsverkehrs, eine Stellung außerhalb der deutschen Zollgrenze gewährt. Beide Staaten galten also als Zoll-ausland. Diese Sonderstellung ist für Bremen 1885, für Hamburg 1888 insofern eingeschränkt, als der größte Teil des Gebietes beider Staaten dem Zollinland einverleibt und nur ein beschränkter Freihafen dem zollfreien Zwischenhandel vorbehalten blieb. Solche Freihäfen sind außerdem noch in Eurhaven, Bremen, Bremerhaven, Geestemünde und Stettin. X. Hamburgs Schiffahrt und Seehanöel Der Lebensnerv Hamburgs ist die Elbe. Wenn auch Gewerbe, Industrie und Überlandhandel nicht unerheblich

5. Grundriß der Geschichte Hamburgs - S. 34

1916 - Hamburg : Herold
— 34 - 12 000 Bewaffneten erschien 1428 vor Kopenhagen. Zwar mißlang die Belagerung, doch beherrschte die Hansa von nun an unbestritten das Meer, so daß König Erich 1432 Waffenstillstand und endlich 1435 Frieden schloß. Er bestätigte den deutschen Städten ihre Rechte und Handelsfreiheiten und gestand auch dem Grafen Adolf Viii. von Holstein das Herzogtum Schleswig zu. Als Adolf Viii. 1459 starb, folgte ihm in Schleswig nach dem dort geltenden dänischen Lehensrecht sein Schwestersohn Christian von Oldenburg, den diedänenschon 1448 zum Könige erwählt hatten. In Holstein war nach deutschem Lehensrecht die weibliche Erbfolge ausgeschloffen; trotzdem erkannten die Stände Christian I. als ihren Grafen an, nachdem sie sich ihre Freiheiten und die staatsrechtliche Vereinigung von Schleswig und Holstein hatten verbriefen lassen. Seitdem sind beide Länder vier Jahrhunderte hindurch mit dem dänischen Reiche verbunden geblieben. Auch für Hamburg war dies ein folgenschweres Ereignis, da die dänischen Könige mit mehr Nachdruck als die Schaueuburgischen Grafen die landesherrlichen Rechte der Stadt gegenüber geltend machten. c. Kämpfe mit den Seeräubern. Während der oben erwähnten Kriege waren die Seeräuber („Vitalienbrüder" oder „Liken d eler") zu einer förmlichen Macht herangewachsen, da die kriegführenden Parteien es nicht verschmähten, sich ihrer Hilfe zu bedienen, um dem Gegner Schaden zuzufügen. Geführt von Edelleuten aus mecklenburgischen und holsteinischen Geschlechtern, hatten die Seeräuber überall an der Küste ihre Schlupfwinkel. Ihr hauptsächlichster Stützpunkt wurde seit 1392 Wisby auf Gotland, von wo aus sie die ganze Ostsee beunruhigten. Erst als der Hochmeister des deutschen Ritterordens, Konrad von Jungin gen, unterstützt von den preußischen Städten, mit einer Flotte von80 großen Schiffen und 5000 Bewaffneten Gotland besetzte (1398), wurde der Handelsverkehr auf der Ostsee einigermaßen gesichert. Dafür aber wurde das Seeräuberwesen in der Nordsee um so ärger. Hier fanden die Vitalier in den festen Schlössern des oftfriesischen Adels sicheren Schutz und fügten besonders dem Handel Hamburgs schweren Schaden zu. Die gefürchtetsten

6. Die Neuzeit - S. 123

1895 - Hamburg : Meißner
— 123 — 2. Tie Julirevolution 183v. Eine durchgreifende Änderung der europäischen Verhältnisse brachte erst die Julirevolution. In Frankreich folgte auf Ludwig Xviii. (1814—1824), der im ganzen an der neuen Verfassung, der Charte, festhielt, aber sich doch schließlich dem Ansturm der die Herstellung der alten Zustände vor 1789 erstrebenden Reaktion beugen mußte, der eifrigste Vertreter derselben, fein Bruder Karl X. (1824—1830). Als dieser, um eine gefügige Mehrheit in der,Rammet’ zu erzielen, unter dem Ministerium Poliguac durch die verhängnisvollen fünf Ordonnanzen das Wahlgesetz willkürlich änderte und die Preßfreiheit aufhob, erregte er dadurch trotz des glücklichen Feldzuges gegen Algier die dreitägige Julirevolution 1830 in Paris, durch welche er gestürzt und Ludwig Philipp, Herzog vou Orleans, zum Könige der Franzosen (1830—1848) erhoben wurde. Die Jnlirevolntion erregte auch in andern Ländern aufständische Bewegungen. In Deutschland wurde der Herzog Karl von Braun schweig zur Abdankung genötigt, und die norddeutschen Herrscher von Braunschweig, Sachsen, Kurhessen und Hannover mußten sich zur Einführnng konstitutioneller Verfassungen entschließen. Nur in Preußen blieb zu Lebzeiten Friedrich Wilhelms Iii. alles ruhig. In England fetzte ein neues (Whig-)Ministerinm durch die Reformbill die Beschränkung des Wahlrechtes der von ihrer früheren Bedeutung herabgesunkenen Flecken und eine stärkere Vertretung der Grafschaften und großen Städte durch. Belgien vertrieb die holländischen Truppen und erklärte sich für unabhängig, worauf im Einverständnis mit den Großmächten Prinz Leopold von Sachsen-Coburg die belgische Königskrone erhielt. Erfolglos dagegen blieben die Aufstände in Italien und Polen. Die revolutionären Bewegungen in Modena, Parma und einem Teile des Kirchenstaates wurden von österreichischen Truppen mit leichter Mühe unterdrückt. Die Polen vertrieben zwar die Russen aus dein Lande und errichteten in Warschau eine Nationalregierung; auch gegen den bis in die Nähe der Hauptstadt vorrückenden russischen General Die lutsch kämpften sie aufaugs uicht unglücklich. Aber nach dessen Sieg bei Ostrolenka und der Einnahme von Warschau durch seinen Nachfolger Paskiewitsch im September

7. Die Neuzeit - S. 125

1895 - Hamburg : Meißner
— 125 — auf Herstellung der roten Republik ein Ende. Der vom Volke gewählte neue Präsident Lonis Napoleon verstand es mit Hilfe der Armee und der vom Glanze des napoleonifchen Namens geblendeten Menge sich den Weg zum Throne zu bahnen; nachdem er durch den Staatsstreich vom 2. Dezember 1851 die Deputiertenkammer aufgelöst und durch Volksabstimmung dem Lande eine neue (der Koufnlarverfaffung von 1799 nachgebildete) Verfassung gegeben hatte, machte er sich ein Jahr darauf, ebenfalls durch Plebiscit, zum Kaiser der Frauzofeu (1852—1870). Die Julirevolution rief in den meisten europäischen Ländern ebenfalls große Volksbewegungen hervor. In Italien erhob sich überall der Ruf nach Freiheit und nationaler Einigung; aus Mailand und Venedig wurden die österreichischen Truppen vertrieben, und selbst die italienischen Fürsten sahen sich genötigt, sich der „heiligen Sache der italienischen Unabhängigkeit" anzuschließen. An die Spitze der Bewegung trat der ehrgeizige König Karl Albert von Sardinien, welcher mit Hilfe der Truppen der übrigen italienischen Staaten und zahlreicher Freifcharen die Österreicher zurückdrängte und ans den Nordosten des Landes beschränkte. Aber der Sieg des österreichischen Feldmarschalls Radetzky bei Cnstozza nötigte ihn, die Lombardei zu räumen und einen Waffenstillstand einzugehn. Eine zweite Niederlage bei Nooara 1849 veranlaßte ihn, die Krone feinem Sohne Victor Emaiuiel abzutreten, welcher mit Österreich Frieden schloß. Überall wurde darauf (im Kirchenstaate von französischen Truppen) die Ruhe und der frühere Zustand wiederhergestellt. Der österreichische Kaiferstaat schien durch die Revolution des Jahres 1848 gänzlicher Auslösung zu verfallen. Nachdem durch den Märzaufstand in Wien Metternich gestürzt und zur Flucht nach England genötigt war, herrschte in der Hauptstadt völlige Anarchie, während sich gleichzeitig die Lombardei im Aufruhr befand und die Ungarn die Herstellung eines selbständigen, von Österreich unabhängigen Staates forderten. Erst die Erstürmung Wiens durch Windischgrätz und die Abdankung des Kaisers Ferdinand I. (1835—1848) zu Gunsten seines Neffen Franz Joseph bahnten die Wiederherstellung der Ordnung an. Ein neues Ministerium uuter dem thatkräftigen Fürsten Schwarzenberg verlieh dem

8. Die Neuzeit - S. 129

1895 - Hamburg : Meißner
— m — und dabei gleichzeitig für Frankreich eine Gebietserweiterung zu erzielen. Der italienische Krieg 1859 zeigte die Überlegenheit der französischen Armee über die österreichische. Die Schlachten bei Magenta und Solferino nötigten Österreich, int Vorfrieden von Villafranca und endgiltig zu Zürich die Lombardei an Sardinien abzutreten, welches Savoyen und Nizza an Frankreich überließ. Auch Parma, Modena und Toskana wurden mit Sardinien vereinigt, ebenso das vou Garibaldis Freischaren eroberte Königreich Neapel und der Kirchenstaat bis auf Rom, so daß das neue Königreich Italien 1861 die ganze Halbinsel bis auf Venedig und Rom umfaßte. Dagegen führte die französische Expedition nach Mexiko zu einer schweren Niederlage der napoleonischen Politik. Einen Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten (1861 —1865), der über die Frage des Sklavenhaltens zwischen dem industriellen Norden und dem Plantagenbarl treibenden Süden ausgebrochen war und nach langen blutigen Kämpfen mit dem Siege der Nordstaaten endigte, gedachte Napoleon zur Ausdehnung seines Einflusses auch aus Amerika zu benutzen. Den Vorwand dazu gab ihm die Einstellung der Zinszahlungen an die europäischen Gläubiger in Mexiko; im Bunde mit England und Spanien sandte er 1862 Landungstruppen nach Veracruz; während aber seine Verbündeten nach Abschluß eines Vergleichs das Land wieder verließen, unternahm er es, daselbst eine neue Staatsordnung zu gründen. Eine Notabeln-versammlnng wählte unter dem Drucke der französischen Waffen den Erzherzog Maximilian von Österreich zum Kaiser. Aber als auf das drohende Verlangen der Vereinigten Staaten die französische Armee unter Bazaiue aus Mexiko zurückgezogen wurde, gewann die republikanische Partei dort die Oberhand. Kaiser Maximilian wurde durch Verrat gefangen genommen und auf Befehl des Präsidenten Jnarez erschossen. 5. Tie Einigung Deutschlands. Die Neuordnung Deutschlands ging von Preußen aus, wo nach der Übernahme der Regierung durch Friedrich Wilhelms Iv. Bruder Wilhelm I. (Stellvertreter seit 1857, Regent seit 1858, König 1861—1888) die Politik des Zurückweichens ausgegeben und der Schwahn, Lehrbuch der Geschichte für die Oberstufe Iii. 9

9. Die Neuzeit - S. 131

1895 - Hamburg : Meißner
— 131 — Konvention 1865 hinausgeschoben, welche die Verwaltung Holsteins an Österreich, die Schleswigs an Preußen überließ, während Lauenburg gegen eine Geldentschädigung iu preußischen Besitz liberging. Aber der Fortgang der Verhandlungen über die eudgiltige Regelung der schleswig-holsteinischen Frage zeigte die Unversöhnlichkeit der Gegensätze, die durch die iu Aussicht genommene Lösung der deutschen Versassuugssrage noch verschärft wurden; nachdem der österreichische Bundesreformplan (Frankfurter Fürstentag 1863), der dem österreichischen Kaiser die dauernde Beherrschung Deutschlands gesichert hätte, an dem Widersprüche Preußens gescheitert war, schlug Preußen zur Lösung derselben die Berufung einer aus allgemeinen direkten Wahlen hervorgehenden Volksvertretung vor. Österreich überließ die Entscheidung dem Bundestage, welcher die Mobilmachung des Bundesheeres gegen Preußen beschloß. Darauf erklärte Preußen den deutschen Bund für aufgelöst, und der deutsche Krieg 1866 begann. Auf Österreichs Seite standen sämtliche süddeutsche Staaten und von den norddeutschen Hannover, Sachsen, Kurhesseu, Frankfurt a. M.; auf (Seiten Preußens die übrigen norddeutschen Staaten und Italien. Mit drei Armeeen unter Herwarth von Bittenseld, dem Prinzen Friedrich Karl und dem Kronprinzen rückten die Preußen in Böhmen ein, stellten durch eine Reihe siegreicher Gefechte (Elbarmee bei Hühnerwasser, I. bei Münchengrätz und Gitschiu. Ii. bei Drantenan, Soor, Nachod, Skalitz und Schweinschädel) die Verbindung zwischen den Armeeen her und gewannen dann unter dem Oberbefehle des Königs die entscheidende Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli. Von den norddeutschen Verbündeten Österreichs hatten sich die Sachsen mit der österreichischen Armee iu Böhmen vereinigt, die Hannoveraner wurden bei Langensalza zur Kapitulation genötigt. Die Süddeutschen wurden durch den Mainfeldzug des Generals Vogel von Fal(fettstein und nach dessen Abberufung durch Manteuffel zurückgedrängt. Die maßvollen Forderungen Preußens erleichterten den Abschluß des Prager Friedens; Österreich schied aus dem deutschen Bunde aus und erkannte die von Preußen vorzunehmenden Änderungen in Deutschland an. Preußen bildete aus den Staaten nördlich vom Main den Norddeutschen Bund lutd schloß mit den süddeutschen Staaten 9*

10. Die Neuzeit - S. 80

1895 - Hamburg : Meißner
— 80 — Einen Umschwung brachte erst biß Ernennung des Prinzen Eugen zum Chef des Hofkriegsrates, welche einen Personenwechsel iu beit wichtigsten Ämtern, die bessere Ausrüstung des Heeres bnrch die Einziehung der Kirchenschätze und einen nachbrücklichen Angriff auf die bayrisch-französische Hauptmacht in Südbeutschlanb zur Folge hatte, wozu auch Marlborough aus den Meberlauben herbeieilte. Der Erstürmung des Schelleuberges bei Donauwörth folgte der eutscheibeitbe Sieg Eugens und Marlboroughs bei Höchstäbt 1704, der die Franzosen über beit Rheiu zurückwarf und Bayern den Kaiserlichen preisgab. Der Tod Leopolb I. und die Thronbesteigung seines Sohnes Joseph I. (1705—1711) brachte mehr Nachbruck in die Kriegführung. Die Kurfürsten von Bayern und Köln würden geächtet. In Italien vereinigte sich Eugen nach der Abberusung Venbomes mit beut Herzoge von Savoyeu, besiegte bett Herzog Philipp von Orleans bei Turin 1706, eroberte Piemont und Mailanb und schloß 1707 mit bett Franzosen eine Konvention, wonach sie ganz Italien räumten, worauf auch Neapel besetzt und Mantua als Reichsleheu eingezogen würde. In bett Nieberlanben siegte Marl-bourough, nun mit unbeschränkten Vollmachten versehn, über Villeroy bei Ramillies 1706 und eroberte die spanischen Niederlanbe. In Spanien selbst nahmen und behielten die Englänber die Festung Gibraltar, lnnbeten in Barcelona und eroberten Katalonien für Karl Iii., während Portugiesen und Englänber von Westen her Madrid besetzten, aber nicht behaupten konnten. Die Ereignisse des Jahres 1707, der Aufenthalt Karls Xii. von Schweden in Deutschland, der verunglückte Einfall Eugens in die Provence und die Erfolge Berwicks in Spanien belebten die Hoffnungen Ludwigs Xiv. wieder, aber die Niederlage bei Oudenaarbe und der Verlust von Lille und anderen nordfranzösischen Festungen 1708, der klägliche Zustanb der französischen Finanzen und eilte schreckliche Hungersnot nötigten ihn zu Friebens-unterhandlungen im Haag itttb zu dem Anerbieten des gänzlichen Verzichts auf die spanische Erbschaft tiitb sogar der Einräumung einer Barriere für die Nieberlättber. Art den iveitgehenbeit For-bei’uugeu der Verbündeten, welche die Grenzen des westfälischen
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