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1. Das Zeitalter der Reformation, Das Jahrhundert des großen Krieges, Das Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt - S. 189

1900 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
189 winnt er „einen Fuß am Meere, um am Commercio der ganzen weiten Welt Anteil nehmen zu können". 1732. Friedrich Wilhelm giebt 20000 vertriebenen Salzburgern Land und Unterstützung. 1740. Er hinterläßt bei seinem Tode seinem Nachfolger einen Schatz von 9 Millionen Thalern und ein Heer von 80000 Mann. Wahlsprnch: „Ich setze die Krone fest wie einen ehernen Felsen." f) Österreich unter Leopold, Joseph I. mit» Karl Vi. \. Spanischer Lrbfolgekrieg ^70\—1.713. 1700. Der kinderlose Karl Ii. von Spanien vermacht seine Länder dem zweiten Enkel Ludwigs Xiv. Philipp v. Anjou. Kaiser Leopold fordert Spanien für seinen zweiten Sohn Karl, der ebenso nahe als Philipp v. Anjou mit Karl Ii. verwandt ist. 1701. Kaiser Leopold kämpft gegen Ludwig Xiv. itt der Lombardei: auf österreichischer Seite stehen Holland, England und das Deutsche Reich. 1702—1703. Ludwig Xiv. kämpft nicht ohne Glück. 1704. Die Engländer unter- Marlborough und Lu dwig von Baden schlagen die Franzosen am Schellenberge bei Donauwörth. 1704. Marlborough und Prinz Eugen, der österreichische Feldherr, siegen bei Höchstädt ober Blindheint. 1705—1711. Joseph I., beutscher Kaiser. 1706. Marlborough siegt bei Ramillies in den Nieberlanden. 1706. Prinz Eugen siegt bei Turin. (Leopold von Dessau.) 1708. Marlborough und Prinz Eugen siegen bei ßubenarbe sübwestlich von Gent. Friedensunterhandlungen. 1709. Marlborough und Prinz Engen siegen bei Malplaqnet südlich von Mons. Ludwig Xiv. erklärt, alle Eroberungen, auch Elsaß uttb Straßburg, herausgeben und allen Ansprüchen auf die spanische Monarchie entsagen zu wollen. An dem Übermute der Sieger scheitern die Verhandlungen. 1711—1740. Der Bruder Josephs I., der bisherige König Karl Iii. von Spanien, wirb beutfchet Kaiser, als solcher Karl Vi. Es liegt also die Gefahr nahe, daß Spanien und Österreich vereinigt werben. 1713. Die europäischen Staaten schließen beshalb zu Utrecht mit Frankreich Frieden. Spanien fällt ein Ludwigs Xiv. Enkel, Philipp V.; die Nebenländer Belgien, Mailand und Neapel und die Insel Sardinien an Österreich, Sizilien an Savoyen, ein Teil von Geldern an Preußen, Gibraltar an England. Friede zu Rastatt und Baden. 1714. Österreich und das deutsche Reich schließen sich nach unglücklichen Kämpfen biesem Frieden an.

2. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 342

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
342 1865, 14. August. Im Gast ein er Vertrag einigen sich die beiden Mächte dahin, daß Österreich Holstein, Preußen aber Schleswig und Lauer:bürg zur Verwaltung übernimmt. 5. Der Deutsche Arieg. *866. 1866, 8. April. Preußen schließt ein Bündnis mit Italien. 1. Juni. Österreich will die schleswig-holsteinsche Frage durch den Bund entscheiden lassen. 3. Juni. Preußen erklärt, daß dadurch der Gasteiner Vertrag vom 15. August 1865 gebrochen sei. 7. Juni. Manteuffel vertreibt dir Österreicher aus Holstein. 14. Juni. Der Bundestag beschließt, die Bundesarmee gegen Preußen mobil zu machen; infolgedessen erklärt Preußen seinen Ausritt aus dem Bunde. 16. Juni. Der Krieg beginnt; auf Österreichs Seite stehen Hannover, Bayern, Sachsen, Württemberg, Kurhessen, Hessen-Darrnstadt, Nassau und Baden. 27. Juni. Dle Hannoveraner schlagen sich in der Schlacht bei Langensalza mit großer Tapferkeit, müssen aber, da am folgenden Ruhetage frische preußische Truppen ankommen, am 29. Juni kapitulieren. 26.—30. Juni. Die Preußen fechten siegreich in Böhmen bei Trauten au, Nachod,Skalitz,Soor,Münchengrätz,Gitschin. 3. Juli. In der Entscheidungsschlacht bei Königgrätz werden die Österreicher völlig geschlagen; Benedek muß sich bis Wien zurückziehen. 4.-24. Jnli. Auch der Krieg in Süddeutschland, der „Mainfeldzug", fällt glücklich für Preußen aus. Die Preußen siegen bei Dermbach, Kissingen, Aschaffenburg, Tauberbischossheim und Würzburg. 23. August. Im Frieden von Prag scheidet Österreich aus Deutschland aus, zahlt 20 Millionen Thaler Kriegskosten und giebt Preußen freie Hand, die deutschen Verhältnisse nördlich vom Main zu ordnen. Schleswig-Holstein, Hannover, Hessen, Nassau und Frankfurt werden Preußen einverleibt, und der „Norddeutsche Bund" unter Führung Preußens wird gebildet. Die „Mainlinie". 24. August. Der Bundestag findet sein Ende im Gasthofe zu den drei Mohren in Augsburg. 1867, 24. Februar. Der erste Reichstag des Norddeutschen Bundes wird eröffnet.

3. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 375

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
375 Bayern sich bald isoliert. Da gewann Bayern direkten Einfluß auf Württemberg; es lief in Versailles der Befehl aus Stuttgart ein, daß die Württembergischen Vertreter mit den Bayern zusammenzugehen hätten. Nun eilte Mittnacht sofort nach Stuttgart und brachte einen Umschwung der Dinge zustande; zurücf-gekehrt nach Versailles durste er sich den Ministern von Baden und Hessen anschließen: das bewog auch Bayern zum Nachgeben. Zuerst wurden die Verträge mit Baden und Hessen am 15. November, dann mit Bayern am 23. November und mit Württemberg am 25. November geschlossen; endlich wurden die einzelnen Verträge am 8. Dezember auch gegenseitig anerkannt, unter dem Vorbehalt natülich der Zustimmung der Volksver-tretungeu. Der Bundesrat wurde auf achtundfünfzig Stimmen erweitert; fünfundachtzig süddeutsche Volksvertreter sollten in deu Reichstag eintreten. Einige Reservatrechte wurden geschaffen für Bayern und Württemberg, fo die eigene Besteuerung von Bier und Branntwein, die Errichtung der gesonderten Post und Telegraphie; die Eisenbahnen sollten von Bundeswegen nur beaufsichtigt werden. Bayern behielt für die Friedenszeit seine volle Kriegsherrlichkeit. Wie im norddeutschen Bunde schon an Sachsen und Braunschweig bewilligt war, so wurde jetzt auch Württemberg ein besonderes Bundesarmeecorps zugestanden; Badeu und Hessen hingegen schlossen sich einfach den Ordnungen des preußischen Heerwesens an. Nicht ausschließlich der König von Bayern empfing für Verfassungsänderungen ein Veto, sondern es wurde das Recht der Einsprache überhaupt an vierzehn Stimmen des Bundesrates geknüpft: Bayern, Württemberg und Sachsen aber verfügten zusammen über vierzehn Stimmen. Es wurde beschlossen, die Aufhebung eines Sonderrechts an die Zustimmung des betreffenden Staates selbst zu binden. Bismarck hatte am 26. November den Grafen Holnstein zu König Ludwig geschickt, ihn aufzufordern, er möge bei den deutschen Fürsten die Erneuerung des deutschen Kaisertitels beantragen; er hatte das Concept des Briefes, den der König von Bayern schreiben sollte, vorsorglicherweise dem Gesandten gleich mitgegeben. Scheinbar war die Erneuerung des Kaisertitels nur etwas Aeußerliches, nur eine Zierde; aber für die Empfindung der

4. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 398

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
398 bar^ ^och nicht übersehen werden, daß dem tüchtigen Menschen der kleinere Betrag, auf den er ein Recht hat, lieber ist als die größere Summe, die ihm als Almosen geboten wird Auch das ist wohl zu bedenken, daß Deutschland mehr als zwölf Millionen Arbeiter zählt, so daß die Reichszuschüsse schon letzt Millionen tu Anspruch nehmen, daß eine Erhöhung der Renten auch nur möglich wäre, wenn gleichzeitig eine entsprechende Erhöhung der Steuern stattfände. Vor allem aber muß wohl erwogen werden, daß wir mit diesen Versuchen, luetche das Wohl der arbeitenden Klassen zu fördern suchen' eben noch in den Anfängen stehn, daß wir aber von einem einmütigen Zusammenwirken von Fürst, Regierung und Volk hoffen dürfen, daß der Zukunft noch Größeres gelingen werde, als die Gegenwart erreicht hat. Wilhelm Maurenbrecher: Gründung des neuen deutschen Reiches. Leipzig 1892. Edwin Evers: Brandenburg-preußische Geschichte. Berlin 1892. Wilh. Bogt: Welt- und Zeitgeschichte 1892—1899. Heidelberg 1899. — Ergänzungen zum Seminar-Lesebuch I. Berlin 1890. Vierter Abschnitt. Die innere Entwicklung Prenhens unter Kaiser Wilhelm I. gemeiner Ans den Fundamenten des preußischen Staates war das schwung. neue deutsche Reich mit errichtet worden; der durch die Ereignisse des Jahres 1866 in der norddeutschen Tiefebene vom Rhein bis an die Memel konsolidierte Staat Preußen gab aber auch fortan dem Reiche, was des Reiches ist. Ein Teil der allgemeinen Staatszwecke ging fortan auf das letztere über; aber auch so noch blieb dem preußischen Staate vieles für feinen inneren Ausbau zu schössen übrig. Das Staatsgebiet war auf 348 347 qkm (rund 6330 Quadratmeilen) erweitert worden, an Einwohnern hatte es nach der Zählung von 1885 achtuudzwanzig und ein Drittel Millionen, d. H. etwa 81 Einwohner auf den qkm (auf die Quadratmeile rund 4475 Einw.). Doch wie verschieden- artig war die Dichtigkeit dieser Bevölkerung! Während in Pommern auf den qkm 50 Einwohner, in 0 ft Preuße n 53 kamen, hatte Schlesien ans derselben Fläche 102, Sachsen 92, Westfalen 109, Rheinland gar 161 Be-

5. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 44

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
s 44 fürsten von der älteren Linie (reg. 1745—1777), für die Verbesserung der Zustände des Landes gesorgt und mit manchen fördernden Neuerungen sogar vorangegangen wurde. Die aufgeklärten Räte Sterzinger und Osterwald arbeiteten gegen die Jesuiten und kirchliche Mißbrauche; die Hexenprozesse verschwanden; das bayrische Strafgesetzbuch und Landrecht, die Akademien der Wissenschaften und Künste in München entstanden. In Sachsen vollbrachte Ähnliches die Regierung F r i e d r i ch A u g u ft s Iii., der als späterer erster sächsischer König von 1763—1827 auf dem Throne faß; die Folter wurde unter ihm abgeschafft, die Gesetzgebung verbessert, Ackerbau und Gewerbe gehoben. In Hannover feierte unter Georgs Iii. von Hannover und England Regierung (1760—1811) die freie Wissenschaft ihr Emporkommen. Neben diesen größeren weltlichen Staaten schritten in gleichem Streben auch die bedeutenderen geistlichen einher; so Köln unter Max Friedrich von Königsegg und Maximilian Franz, dem Bruder Josephs Ii., Münster unter dem als Statthalter Kölns waltenden Domherrn Franz von Fürstenberg; Trier unter Clemens Wenzeslans von Sachsen; Mainz unter Emmerich Joseph von Breidbach und Friedrich Karl von Erthal, endlich Bamberg und W ü r z b u r g unter Franz Ludwig von Erthal. Diese Prälaten und ihre Reformen waren jedoch von verschiedenen Charakter und Wert. Trotzdem sie die weltlichen Interessen begünstigten und Duldsamkeit, ja selbst Gunst gegen Nichtkatholiken übten, so gelang es ihnen doch keineswegs, der widersinnigen Institution geistlicher Staaten neues Leben einzuhauchen und diese Form von Gemeinwesen vor ihrem unvermeidlichen Untergänge zu bewahren. Henne am Rhyn, Kulturgeschichte des deutschen Volkes Ii. Berlin 1893. Vierter Abschnitt. Kaiser und Reich im Zeitalter Friedrichs d. Gr. 3iic ^ Während das deutsche Reich sich heute aus 26 Staaten zu-~bei eiammenfetzt, zählte man gegen Ende des 18. Jahrhunderts mehr Reiches, als 300 reichsunmittelbare Gewalten. Der umfangreichste und angesehenste Staat war damals Österreich, das gerade wie heute von dem Geschlechte der Habsburger regiert wurde. Den Habsburgern waren Belgien, Gebiete in Schwaben, die Herzogtümer Österreich, Steiermark, Kärnten, Krain und Mailand, die Grafschaft Tirol, das Königreich Böhmen,

6. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 106

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
oft unglücklich kämpfen, erringt Bonaparte eine ganze Reihe von Siegen (Lodi, Arcole a. d. Etsch, Eroberung von Mantua), besetzt die Republik Venedig und erzwingt 1797, 17. Oktober, den Frieden zu Campo-Formio, in dem Österreich die Lombardei und Belgien (gegen Venedig) abtritt. Oberitalien und Genua, der Kirchenstaat und die Schweiz iverden in Republiken verwandelt und von Frankreich abhängig gemacht. 16. November. Friedrich Wilhelm Ii. stirbt. Wahlspruch: „Mein Wille ist rein, das Weitere gebe ich der Vorsehung anheim." 1799. Die zweite Koalition (England, Rußland, Neapel, Österreich und die Türkei) gegen Frankreich wird geschlossen. Preußen hält sich neutral. Erzherzog Karl wirft die französischen Heere unter Jou rdan und Massena über den Rhein zurück; der russische General Suworow siegt in Italien über Moreau und Macdonald, wird dann aber bei Zürich geschlagen und von dem launenhaften Kaiser Paul mit seinen Truppen zurückgerufen. 9. November. Bonaparte stürzt das Direktorium und läßt sich zum Ersten Konsul ernennen. 1800. Napoleon geht mit einem neugeschaffenen Heere über den großen St. Bernhard nach Italien und erringt am 14. Juni bei Marengo einen vollständigen Sieg über die Österrei che r. 3. Dezember. Moreau dringt wieder in Süddeutschland vor und schlägt den Erzherzog Johann bei Hohenlinden östlich von München. 1801. Im Frieden zu Luneville tritt Deutschland das ganze linke Rheinuser (31/,, Mill. Einw.) an Frankreich ab. 1802. Friede zwischen Frankreich und England. 1803. Der Rei chsdeputations-Hauptschluß regelt die Verhältnisse in Deutschland. England nimmt den Krieg wieder auf; Napoleon läßt Hannover besetzen und mit einer Kriegssteuer von 21 Mill. Frank belegen. 1804. 2. Dezember. Napoleon läßt sich vom Papste zu Paris salben und setzt sich die Kaiserkrone auf. 2. Deutschlands Fall. 1805—1808. 1805. Der dritten Koalition gegen Napoleon treten bei England, Österreich, Schweden und Rußland; während Preußen wieder neutral bleibt, schließen sich Bayern, Württemberg und Baden sogar an Napoleon an. 20. Oktober. Der österreichische General Mack kapituliert bei Ii l m.

7. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 256

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
256 Auch auf Österreich blickten sie mit vollem Mißtrauen; es sei schlecht gerüstet und wünsche dennoch Deutschland in einen französischen Krieg zu verwickeln, um dadurch Frankreich an einem Angriff auf Italien zu hindern. Besonders war König Ludwig von Bayern gegen Österreich erbittert und drängte in Berlin auf Abschluß eines Vereins, unabhängig vom Bunde, behufs eines gemeinsamen Systems für ihre militärischen Vorkehrungen. Unter diesen Umständen schien sich dem Minister Grafen Bernltorsf eine weite und erfreuliche Aussicht zu eröffnen. Dem genialsten der preußischen Staatsmänner, Herrn von Motz, der nach langer Mühe das Defizit ans dem Staatshaushalt beseitigt hatte, war es endlich auch gelungen, die durch das Zollgesetz von 1818 ausgestreute Saat zu frischem Wachstum zu bringen; wie schon oben bemerkt, schloß 1828 Hessen-Darmstadt den Zollverein mit Preußen; 1829 folgte der Handelsvertrag mit Bayern und Württemberg, ausgesprochener Maßen zu dem Zwecke, um als Vorbereitung zu einem vollständigen Zollverein zu dienen. Wenn dies gelang, so war kein Zweifel, daß Baden, Kurhessen, Thüringen, Sachsen sehr bald folgen müßten und folgen würden — wie es denn im Verlaufe weniger Jahre wirklich geschah — dann war mit Ausnahme der kleinen Küstenstaaten das ganze außerösterreichische Deutschland zu einem großen, im Innern freien, nach außen geschlossenen Verkehrsgebiet unter preußischer Leitung, unabhängig vom Bundestage, geeinigt. Nun kamen 1830 jene süddeutschen Aufforderungen nach Berlin zu preußischem Schutz für den bedrohten Oberrhein, zu einem gemeinschaftlichen Militärsystem, ebenfalls unabhängig vom Bundestage und dessen ohnmächtiger Kriegsverfaffung und erst recht unabhängig von Österreich und dessen unzuverlässigem Rückhalt. Es ist wahr, die Süddeutschen redeten zunächst nur von Vorkehrungen gegen die augenblickliche Kriegsgefahr. Aber wäre denn eine inhaltlose Chimäre der Gedanke gewesen, den Augenblick zu benutzen und den Schutz gegen die heutige Gefahr nur unter der Bewilligung bleibender Einrichtung des gemeinsamen Kriegswesens zu bewilligen? Der Zollverein gab dazu das Muster; ja seine Konsequenzen führten geradeswegs aus ein solches Ziel hin. Dann hätte sich innerhalb des weitern Bundes mit Österreich und seinen Anhängern ein engerer preußischer Bund gebildet, gegründet auf lebendige nationale Interessen, befähigt zu deren

8. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 107

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
107 2. Dezember. Napoleon besiegt die Verbündeten in der Dre kaiserschlacht bei Austerlitz. 26. Dezember. Im Frieden zu Preß bürg werden zur Belohnung für treue Dienste die Kurfürsten Bayern und Württemberg zu Königen, der Kurfürst von Baden zum Großherzog erhoben; außerdem werden ihre Länder auf Kosten Österreichs vergrößert. 1806, 12. Juli. Die deutschen Fürsten treten mit Ausnahme von Österreich und Preußen zum Rheinbund zusammen; Napoleon ist dessen Protektor. 6. August. Franz Ii. legt die deutsche Kaiserkrone nieder und nennt sich von jetzt an „Kaiser von Österreich". Das Deutsche Reich ist aufgelöst. 26. August. Der Buchhändler Palm wird wegen der „Verbreitung von Schandfchriften gegen Se. Majestät den Kaiser" (es war die Flugschrift: „Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung 1806") zu Braunau erschossen. 8. Oktober. Preußen erklärt gegen Napoleon, der ihm Wesel, Essen und Verden weggenommen hatte, den Krieg. 10. Oktober. In dem Reitergefecht bei Saalfeld fällt der Better des Königs, Prinz Louis Ferdinand. 14. Oktober. Die Preußen werden in der unglücklichen Doppelschlacht bei Jena und Anerstädt geschlagen: bei Jena unter dem Fürsten von Hohenlohe durch Napoleon, bei Auerstädt unter dem 71jährigen Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Vraunschweig durch Davoust. 27. Oktober. Die Franzosen ziehen in Berlin ein; König Friedrich Wilhelm 111. muß nach Königsberg fliehen; die Festungen Erfurt, Magdeburg, Spandau u. a. kapitulieren fast ohne Schwertstreich; nur Kolberg unter Gneisenau, Schill und Nettelbeck und Graudenz unter Eourbiere leisten Widerstand. 7. November. Blücher muß sich mit 7000 Mann in der Nähe von Lübeck ergeben, „weil er kein Brot und Pulver mehr habe." 1807, 7. und 8. Februar. Unentschiedene Schlacht bei Preußisch-Eylan zwischen Franzosen einerseits und Russen und Preußen anderseits. 10. Juni. Die Russen siegen bei Heilsberg. 14. Juni. Napoleon schlägt die Russen bei Friedland. 7—9. Juli. Im Frieden zu Tilsit muß Preußen alle Gebiete westlich von der Elbe abtreten. 18. August. Napoleon gründet das Königreich Westfalen unter Jeröme Bonaparte; „morgen wieder lustik!"

9. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 251

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
251 schloß e i n Zollverein Preußen gegen Deutschland und das Ausland. Dabei ergab es sich als ein großer, durch die geogra- ^er ^ phische Gestaltung Preußens herbeigeführten Übelstand, daß wegen des Abstandes der westlichen von den östlichen Provinzen verein zwei verschiedene Zollgebiete nötig wurden, was natürlich unverhältnismäßige Kosten verursachte. Die preußische Regierung bot daher alles auf, um durch eine Zollvereinigung mit andern Staaten diese Lücke auszufüllen. Es gelang ihr, die beiden 5)essen dafür zu gewinnen (1828 und 1831). Gleichzeitig waren andere ähnliche Vereine in der Bildung begriffen, so ein süd deutscher zwischen Bayern, Württemberg, den beiden Hohen-zollern, so der „Mitteldeutsche Handelsverein" (Sachsen, Hannover, Braunschweig u. s. w.). Endlich trat 1834 der große preußisch-deutsche Zollverein ins Leben, der außer Preußen, deu anhaltinischen Ländern und den beiden Hessen, auch Sachsen, Bayern, Württemberg und die thüringschen Staaten in sich schloß, dem später auch Nassau, Baden, Frankfurt, Luxemburg und Bayern beitraten. Die Zollschranken zwischen diesen Ländern fielen; alle Erzeugnisse des einen Landes (mit alleiniger Ausnahme von Bier und Branntwein) gingen zollfrei nach allen anderen Ländern des Zollvereins. Nach außen bildeten diese verbundenen Länder ein gemeinsames Zollgebiet. Die von außen in dieses Gebiet eingehenden Waren wurden da, wo sie eingingen, versteuert und konnten dann ebenfalls frei im ganzen Zollverein zirkulieren. Die davon erhobenen Zölle flössen in eine gemeinsame Zolloereinskasse und wurden von dieser aus an die einzelnen Staaten nach der Bevölkerungszahl verteilt. Damit waren zwei ganz bedeutende wirtschaftliche Vorteile erreicht: Handelsfreiheit im Innern und eine einheitliche Handelspolitik nach außen. Der Zollverein war eine Macht und konnte als solche mit fremden Staaten viel leichter günstige Handelsverträge abschließen, als dies ein einzelner Staat, selbst Preußen, vermochte. Die Finanzen der so verbündeten Staaten gewannen ebenfalls bei dieser Vereinigung. Die Gesamteinnahme des Zollvereins vermehrte sich von 1834 bis 1842 von 36 auf 63 Millionen Mark, also im Verhältnis von 4 zu 7, während die Kopfzahl der Zollveceinsbevölkernng nur wie 4 zu 5 gestiegen war. Zugleich ergab sich aus dieser Steigerung der

10. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 341

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
Zehnter Zeitraum. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. Erster Abschnitt. Polrtische Übersicht. Die ersten Regierungsjahre Aönig Wilhelms l. 1861, 3. Januar. Wilhelm I., der Bruder Friedrich Wilhelms Iv., wird König von Preußen. 14. Juli. Auf den König von Preußen wird von dem Studiosus Oskar Becker geschossen. 1862, Otto von Bismarck-Schönhausen wird Präsident des Staatsministeriums. 1863, 15. August—1. Sept. Der Friedenskongreß zu Frankfurt a. M. sucht eine Neuregelung der Verhältnisse Deutschlands zu bewirken; der Versuch scheitert an der Ablehnung König Wilhelms. 2. Der deutsch-dänische Arieg. 1863, 15. November. Der dänische König, Christian Ix., will Schleswig-Holstein der dänischen Monarchie einverleiben. 7. Dezember. Der Deutsche Bund beschließt Exekution gegen Dänemark; die Hannoveraner und Sachsen rücken in Holstein ein. 1864, 1. Februar. Preußen und Österreich beginnen den Krieg, den der Deutsche Bund abgelehnt hatte. 18. April. Die Düppel er Schanzen werden erobert. 29. Juni. Die Preußen setzen über den Alsensund, erobern die Insel Alfen und besetzen im Verein mit den Österreichern ganz Jütland bis S k a g e n s Horn. 30. Oktober. Die Dänen verstehen sich im Frieden zu Wieu zur Abtretung von S ch l esw i g-Ho lstein und Lan enburg an Preußen und Österreich. 5. Dezember. Österreich will den Herzog Friedrich von Augusten bürg zum Regenten der Herzogtümer einsetzen.
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