150 Zweites Buch. Dritter Abschnitt.
der Kurfürst von seinem Vater ererbt. An dem Kriege, welchen Rußland,
Polen und Dannemark 1700 gegen Karl Xlf. und den Herzog von Hol-
stein-Gottorp unternahmen, mußten Georg Ludwig und Georg Wilhelm
Theil nehmen, weil das jüngere Haus der Welfen den 1689 geschlossenen
Frieden von Altona verbürgt hatte. Aber vergeblich suchte das Heer von
Celle und Calenberg die sich zurückziehenden Danen im Holsteinischen zum
Treffen zu nöthigen, und der Friede von Travendahl glich, zu früh für den
kriegerischen Muth des Kurfürsten, die Streitigkeiten zwischen Schweden
und Dannemark aus. Einige sächsische Regimenter, welche wahrend des
Aufenthalts des welfsschen Heeres in Holstein sich an der Oker lagerten
und von hier aus die zunächst gelegenen lüneburgischen Aemter durchstreif-
ten, wurden durch den im Dienste von Georg Ludwig stehenden Josua von
Bülow zum Rückzuge gezwungen.
Als in Folge des spanischen Erbfolgkrieges die Heere Ludwigs Xiv.
den Rhein überschritten und deswegen der Reichskrieg gegen Frankreich er-
klärt wurde, fühlten nur wenige deutsche Landesherren Muth und Vater-
landsliebe genug in sich, um mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln
den Kaiserhof zu unterstützen. Die Kurfürsten von Baiern und Cöln tru-
gen sogar kein Bedenken, ihre Waffen mit denen des Feindes zu vereinigen.
Dagegen bot Georg Ludwig alle Kräfte seines Landes zur Rettung Deutsch-
lands auf. Wahrend Eugen in Italien focht, Marlborough an der Spitze
des englisch-holländischen Heeres am Niedecrhein den Franzosen gegenüber-
stand, gelang es diesen, in Verbindung mit dem Kurfürsten von Baiern,
bis in's Herz des Reiches vorzudringen. Da erfolgte die Vereinigung von
Eugen und Marlborough, und wurde am 13. August 1704 der glanzende
Sieg bei Hochstadt erstritten, welcher das bairisch-französische Heer vernich-
tete und den Marschall Tallard seine Freiheit verlieren ließ. An diesem
Tage nahmen auch die Regimenter von Georg Ludwig und Georg Wil-
hem Theil. So bedeutend ihr Verlust war, so groß war der Ruhm, wel-
chen sie errangen. Doch entsprachen die Folgen des Sieges nicht den ge-
rechten Erwartungen. Der Markgraf Christian von Baireuth, welcher am
Oberrhein kämpfte, war seinem Gegner, dem Marschall Villars, nicht ge-
wachsen. Deshalb gab der Kurfürst Georg Ludwig den dringenden Vor-
stellungen Englands und der Staaten nach, und übernahm, anstatt des
Markgrafen, den Oberbehl über die Reichsarmee. Demnach begab er sich,
nachdem ihm mehrere Forderungen in Betreff der freien Führung des
Krieges zugestanden waren, im Jahre 1707 in das Lager bei Ettlingen.
Hier konnte dem Scharfblick des Kurfürsten nicht entgehen, wie er sich
nur dann einen glücklichen Erfolg seiner Unternehmungen werde versprechen
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TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Xlf Karl Georg_Ludwig Ludwig Georg_Wilhelm Wilhelm Georg_Ludwig_stehenden_Josua_von
Bülow Ludwig Ludwigs Muth Georg_Ludwig Ludwig Eugen Marlborough Eugen Eugen Marlborough August Marschall_Tallard Georg_Ludwig Ludwig Georg_Wil- Christian_von_Baireuth Marschall_Villars Georg_Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Polen Altona Celle Calenberg Schweden Holstein Rhein Frankreich Baiern Italien Niedecrhein Baiern Englands Ettlingen
Drittes Kapitel.
181
Beitritt des russisch-östreichischen Bundes zu bewegen, da setzten sich die
Schweden unter ihrem Könige, die Russen unter General Tolstoy in Be-
wegung und gingen bei Lauenburg über die Elbe. Gleichzeitig landete an
der Mündung der Weser ein englisches Heer, welchem die deutsche Legion,
eine Schaar kühner Männer, die nach der'convention von Lauenburg in
englischen Kriegsdienst getreten waren, beigegeben war. Alsbald wurde
Hameln mit vereinten Kräften belagert; in Hannover hatte sich das kur-
fürstliche Ministerium wieder an die Spitze der Verwaltung gestellt; man
glaubte die Dränger für immer fern, als der Unbestand Preußens alle diese
Hoffnungen vernichtete. Lange hatte diese Macht geschwankt, sich den Fein-
den des französischen Kaiserreichs beizugesellen. Als es endlich durch man-
cherlei Kränkungen, die es von Napoleon erduldet hatte, so wie durch die
Vorstellungen Englands und Rußlands dazu bewogen wurde, war der
günstige Augenblick verschwunden. Bei Austerlitz hatte Napoleon noch ein
Mal gesiegt, und Preußen befliß sich jetzt, statt den Besiegten durch sein
Hinzutreten neue Kräfte zu verleihen, seine bisherige Ansicht vor dem Kai-
ser der Franzosen zu verbergen. Wiewohl nun dieser die Gesinnungen
Preußens vollkommen durchschaut hatte, lag ihm doch zu viel daran, in
Friedrich Wilhelm Iii. einen Bundesgenossen gegen England zu erwerben.
Deßhalb bot er ihm, gegen Abtretung von Cleve, Neufschatel und Baireuth
den Besitz des Kurfürstenthums Hannover an. So ungern Preußen sich
auch zu diesem Austausche bequemte, war es doch schwach genug, den For-
derungen des Siegers von Austerlitz nachzugeben. Hiernach erfolgte die
Besitzergreifung von Hannover, und in einem am 1. April 1806 erlassenen
Manifeste erklärte der Graf von Schulenberg-Kehnert, daß an Preußen die
von Napoleou durch das Recht der Eroberung erworbenen braunschweigi-
schen Kurlande gegen Abtretung anderer Provinzen übertragen seien. Ein
solches Verfahren mußte in Hannover den größten Unwillen gegen den
Hof von Berlin Hervorrufen. Kam dazu, daß die preußischen Behörden
auf eine wenig schonende Art die Verwaltung umgestalteten, und häufig
das Bestehende mit Härte stürzten, ohne auf die dagegen erhobenen Vor-
stellungen zu achten, so konnte auf eine feste Anhänglichkeit von Seiten der
neuerworbenen Unterthanen unmöglich gerechnet werden.
Schon oft hatte Deutschland wegen der Uneinigkeit seiner Häupter
schwer büßen müssen; noch entschiedener war dieses 1806 der Fall. Eine
Anzahl deutscher Fürsten, die, statt bei dem wiederentbrannten Kriege sich
an Oestreich anzuschließen, die Niederlage desselben zum Theil nicht ungern
sahen, waren in Paris zu einer Einigung zusammengetreten, die unter dem
Namen des Rheinbundes bekannt ist und in welcher Napoleon als Pro-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Tolstoy Napoleon Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Cleve Baireuth Oestreich Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Lauenburg Lauenburg Hannover Englands England Neufschatel Hannover Hannover Berlin Deutschland Paris
Viertes Kapitel. 183
Generalintendant wurde an die Spitze der Verwaltung des Kurfürsten-
thums gestellt.
In den östlichsten Theilen seines Königreiches versuchte Friedrich Wil-
helm Hl. den letzten heldenmütigen Widerstand. Aber das Glück war bei
Eylau und Friedland nicht mit ihm und im Frieden von Tilsit mußte er
(7 Julius 1807) alle westlich von der Elbe gelegenen Provinzen an Napo-
leon abtreten.
Viertes Kapitel.
Die Fremdherrschaft bis zu der Zeit des großen deutschen
Befreiungskampfes. 1807 — 1815.
Die von Preußen im Frieden zu Tilsit abgetretenen Provinzen dienten
dazu, mit dem Kursürstenthum Hessen, dem Herzogthum Braunschweig,
den Fürstenthümern Osnabrück, Göttingen und Grubenhagen, so wie der
Grafschaft Hohnstein und der Stadt Goslar, das Königreich Westphalen
zu bilden, welches Napoleon seinem Bruder Jerome übergab. Bald sah
man in Cassel, der Hauptstadt dieses neugeschaffenen Reiches, eine Menge
französischer Beamten in Thatigkeit, welche die Regierung Westphalens
nach dem Vorbilde Frankreichs Zuschnitten. Die seit Jahrhunderten übli-
chen Benennungen der verschiedenen Provinzen wurden abgeschafft und
daß ganze Land in Departements getheilt, denen ein Prafect vorgesetzt war;
ein Departement wiederum zerfiel in mehrere Districte, ein District in meh-
rere Cantons. Im December 1807 traf Jerome in seiner Residenz ein.
Er war ein kraft- und willenloser Mann, der sich in den Genüssen grö-
berer Sinnlichkeit gefiel, ohne Liebe für die ihm überwiesenen Unterthanen,
ohne Trieb nach Thatigkeit, ohne Kenntniß von den hohen Pflichten, die
durch die Uebernahme der Krone auf ihm lasteten. Deßhalb hatte Napo-
leon, welcher seinen Bruder wohl kannte, diesem erfahrene Männer zur
Seite gestellt. Seit der Ankunft des Königs wurde Cassel ein Tummel-
platz der ausgelassensten Vergnügungen jeder Art; jede Scheu vor dem
Laster schwand; es war, als ob ein Nebenhos Ludwigs Xv. nach der Fulda
verlegt sei. Die höhere Staatsdienerschaft des Königs war aus sehr ver-
schiedenen Bestandtheilen zusammengesetzt; in ihr erkannte man Franzosen
und Deutsche von den entgegengesetztesten Gesinnungen. Viele der letztge-
nannten dienten dem neuen Herrscher, weil Noth sie zwang; viele, weil sie
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wil- Friedrich Julius Fürstenthümern_Osnabrück Napoleon Ludwigs_Xv. Ludwigs
Erstez Kapitel.
1.51
dürfen, wenn statt der Willkür und Zuchtlosigkeit, die im Heere einge-
rissen war, Ordnung und der strengste Gehorsam gegen das Wort des Feld-
herrn gelte. Bei einem so bunt zusammengesetzten Heere mochte eine Um-
wandlung der Art keine leichte Aufgabe sein. Von der andern Seite
hemmte den Reichsfeldmarschall die Lauigkeit, M't welcher die Fürsten die
Sendung ihrer Regimenter betrieben, die wiederholten Bitten und Unter-
handlungen bei'm Reichstage in Regensburg, um über die nothwendigsten
Geldmittel verfügen zu können. Auf diese Weise wurde dem Kurfürsten
sein Lieblingswunsch vereitelt, durch den Elsaß in's Herz von Frankreich
einzudringen. Ihm mußte genügen, daß, so lange er den Oberbefehl über
das Reichsheer führte, Villars nicht mehr wagte, auf deutschem Boden vor-
zudringen. Wahrend dessen stritten Eugen und Marlborough mit vereinter
Kraft in den Niederlanden; unter ihnen befehligte der General von Bülow
die hannoverschen Regimenter. In der Schlacht bei Oudenarde 1708 stürzte
sich der Kurprinz Georg an der Spitze der berittenen Leibgarde auf den
Feind, verlor sein Pferd durch einen Schuß, und wurde nur durch die Ent-
schlossenheit des Obersten von Lösecke gerettet. Unverzagt setzte er den Kampf
fort; hannoversche Reiter unter Bülow erhielten von Marlborough den
Auftrag, den fliehenden Feind zu verfolgen. Es befanden sich aber damals
in den Niederlanden nicht weniger als 17000 Hannoveraner; auck) bei
Malplaquet bewahrten sie 1709 ihren Ruhm. Unmuth über die Eigenliebe
und Unthatigkeit der deutschen Fürsten bewog in dem nämlichen Jahre
Georg Ludwig, den Oberbefehl über das Reichsheer niederzulegen.
Der fortgesetzte Kampf gegen die Schweden, gegen welche auch der
König von Preußen aufgetreten war, die Unmöglichkeit, bei dem Starrsinn
des im türkischen Reiche weilenden Karls Xii., diesem Kriege ein Ziel zu
setzen, endlich die Besorgniß, daß derselbe sich über das ganze nördliche
Deutschland verbreiten möge, bestimmte den Kurfürsten Georg Ludwig, in
so weit seine feindliche Gesinnung gegen Schweden zu erklären, daß er dem
Könige Friedrich Iv. von Dannemark den Durchzug durch seine Staaten
gewahrte, um die Herzogthümer Bremen und Verden zu besetzen. Von
dem nämlichen Könige hatte der Kurfürst 1710 die Grafschaft Delmenhorst
pfandweise erworben. Erst 1731 wurde diese Besitzung von Christian Vi.
wieder eingelösit.
Durch diese Theilnahme an den Kriegen im Norden und Süden
Deutschlands ließ sich Georg Ludwig jedoch nicht abhalten, die Glaubens-
genossen benachbarter katholischer Landesherren mit starker Hand zu schic-'
men. Vor geraumer Zeit war zwischen dem Bischöfe Maximilian Hein-
rich von Hildesheim und dem welsi'schen Gesammthause die Uebereinkunft
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Extrahierte Personennamen: Eugen Marlborough Bülow Georg Marlborough Georg_Ludwig Ludwig Karls Georg_Ludwig Ludwig Friedrich_Iv Friedrich Dannemark Christian_Vi Georg_Ludwig Ludwig Maximilian_Hein- Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Regensburg Elsaß Frankreich Oudenarde Schweden Karls Deutschland Deutschlands Hildesheim
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
— 15 —
Hannover erringt die Kurwürde. (Kanzler Otto 1692.
Freiherr Grote).
Verschwörung des Prinzen Maximilian Wilhelm, 1692.
Bruder von Georg Ludwig. (Sein Freund und Ratgeber,
Jägermeister von Moltke vor dem Clever Thore in Hannover hingerichtet. 1693. 15. Jul.
Unglückliche Schlacht bei Neerwinden. 1693. 26. Jul.
Wilhelm von Oranien König von England. 1689—1702.
Gesetz in England über das evangelische Bekenntnis des Königs von England (Bill of rights). 1689.13. Febr.
Zusammenkunft zwischen Wilhelm von Oranien und Georg Ludwig in der Göhrde. 1698.
Parlamentsakte über die Succession des Hauses Ham uover in England. 1701.
Der spanische Erbfolgekrieg. 1701—1714.
Engländer, Holländer, Hannoveraner und Hessen unter Malborongh und Österreicher, Preußen, Dänen unter Prinz Eugen schlagen die Franzosen bei Hochstädt (Bleuheim).l704.13. Aug.
Malborongh schlägt die vereinigten Franzosen und Baiern bei Ramillies. 1706.23. Mai.
Malborongh schlägt mit den verbündeten Engländern, Hannoveranern und Preußen die Franzosen unter Vendome bet Oudeuarde. 1708. 11. Jul.
Oberst von Lösecke rettet dem Kurprinzen Georg August (später Georg Ii.) das Leben unter Aufopferung des eigenen.
Sieg der Verbündeten unter Prinz Eugeu und Malborough bei Malplagnet (die Stärke der Verbündetenl709.11. Sept. betrug etlva 90 000 Mann, darunter 12 Bataillone und 28 Schwadrouen Hannoveraner.
Frieden von Utrecht. 1713.
Verstimmung zwischen Braunschweig einerseits und Lüueburg-Caleuberg andrerseits über den Erbanfall Lauen- 1702.
burgs.
Versöhnung. Braunschweig erhält das Amt Campen. 1704.
Lüneburg fällt an Calenberg durch den Tod Georg Wilhelms. 1705.
Der nordische Krieg. 1700—1718.
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Extrahierte Personennamen: Otto Freiherr_Grote Maximilian Wilhelm Maximilian Wilhelm Georg_Ludwig Ludwig Moltke Wilhelm_von_Oranien_König Wilhelm Wilhelm Georg_Ludwig Ludwig Eugen Eugen Lösecke Georg_August August Georg_Ii Georg_Wilhelms Wilhelms
Extrahierte Ortsnamen: Hannover England England England England Hessen Bleuheim Baiern Utrecht Lüueburg-Caleuberg Calenberg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
— 20 —
1803. England erklärt an Frankreich den Krieg. Die
Franzosen besetzen infolgedessen Hannover.
1803. 2. Jun. Gefecht von Hoya. (Krauchenberg).
1803. Kapitulation von Suhlingen (Wallmoden und Mortier)
wird von Georg Iii. und Napoleon verworfen. Kapitulation 1803. y. Jul. von Artlenburg. Abschluß auf der Elbe im Kahn zwischen
Artlenburg und Lauenburg. Für Hannover wird ein
Landesdeputationskolleginm eingerichtet. Georg Iii. versagt der Kapitulation seine Bestätigung. Infolgedessen entweicht der größte Teil der hannoverschen Truppen in den nächstfolgenden Jahren nach England, wo ans denselben
die englisch-deutsche Legion gebildet wird, welche in Spanien,
Portugal, Sicilien, Belgien mit den Engländern vereinigt 1815. unter Wellington gegen die Franzosen ohne Unterbrechung bis zur Schlacht bei Waterloo gegen die Franzosen kämpft.
1805 15. Dez. Der Vertrag von Schönbrunn. Preußen schließt ein
Schutz- und Trutzbündnis mit Napoleon ab und besetzt 1806. l. Apr. dafür Hannover.
Der Rheinbund: Baiern, Württemberg, Baden, Darin-1806. 12. Jul.stadt, Cleve-Berg, Nassau, Hohenzolleru, Lichtenstein.
Napoleon, Protektor des Rheinlandes; dessen Stellvertreter der „Fürstprimas" von Mainz. Karl Theodor von Dalberg, der zur Belohnung für seine Dienste die Stadt Frankfurt erhält.
Da später Napoleon hinter Preußens Riickeu mit England über die Herausgabe Hannovers verhandelt, so sagt sich Preußen von Napoleon los und fordert im sogenannten „Ultimatum" die Räumung Deutschlands von den Franzosen. Napoleon greift Preußen an und schlägt die Armee unter dem alten Herzog von Braunschweig bei Jena und 1806. 14. Okt. Auerstädt
Die mit preußischen Truppen besetzten Festungen 1806. 26. Nov.nienburg und Hameln ergeben sich den Franzosen.
Die kurfürstliche Regierung wird auf kurze Zeit wiederhergestellt. Bald erscheint aber ein französischer General-Intendant, welcher die Verwaltung übernimmt.
1807. Friede zu Tilsit zwischen Preußen und Napoleon.
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Extrahierte Personennamen: Hoya Mortier Georg_Iii Napoleon Georg_Iii Schönbrunn Napoleon Napoleon Karl_Theodor_von_Dalberg Karl Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich Krauchenberg Artlenburg Artlenburg Lauenburg England Spanien Portugal Sicilien Belgien Wellington Hannover Baiern Württemberg Baden Cleve-Berg Nassau Hohenzolleru Mainz Frankfurt England Hannovers Deutschlands Jena Hameln
9
7 Großherzogthümer,
9 Herzogthümer,
10 Fürstentümer,
1 Landgrafschaft (die einzige in Europa),
4 freie Reichsstädte.
1. Wie heißt das Kaiserreich? und wie seine Hauptstadt?
2. An welches Meer grenzt es?
3. Nenne die 5 Königreiche und zugleich ihre Haupt-
städte !
4. Hängen diese 5 Königreiche zusammen? Welche
3 davon liegen am Kaiserreiche?
5. Wie heißt das Churfürstenthum? und wie kommst
Du von Deinem Orte dahin?
6. Welche 3 Großherzogthümer liegen in der Nähe
Hannovers?
7. Welches deutsche Großherzogthum liegt an der
Westgrenze Deutschlands? (Es gehört dem Könige
der Niederlande.)
8. Die Großherzogthümer Baden und Hessen liegen
neben einander. An welchem Königreiche zieht
sich Baden ganz hinunter?
9. In der Mitte Deutschlands, zwischen Preußen,
Sachsen, Baiern und Ehurhessen liegen mehre
kleine Staaten. Welches Großherzogthum liegt
dazwischen?
10. Daselbst liegen auch die 3 sächsischen Herzogthümer:
Coburg-Gotha, Meiningen und Altenburg. Wie
heißen ihre Hauptstädte?
11. Wo liegt das Herzogthum Braunschweig?
I*
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TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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12
2. Davon enthalten
die Großherzogthümer 1000 ^Meilen,
die Herzogthümec 500,
die Fürstenthümec 150.
Die Hannoversche Landdrostei Lüneburg ent-
halt 200 ^Meilen. Vergleiche ihre Größe mit
der Größe sammtlicher deutschen Fürstenthümec!
3. Ebenso vergleiche die Größe des Königreichs Hanno-
ver mit der Größe sammtlicher Herzogthümec!
4. Baden ist das größte Großhcrzogthum. Welchem
Königreiche kommt es an Größe gleich?
5. Holstein ist das größte Herzogthum (180 (Um )
Welches sind die 3 kleinsten Herzogthümec?
6. Wie groß ist das kleinste Fürstenthum?
7. Die beiden größten liegen zum Theil an der
Grenze Hannovers und sind jedes 22 (^Meilen
groß. Wie heißen sie?
8. Das Churfürstenthum ist 200 ssstmeilen groß.
Von den beiden Großherzogthümern neben Han-
nover ist eins eben so groß und das andere halb
so groß. Wie heißt das erste? — das andere?
9. Die Gebiete der 4 freien Reichsstädte betragen
zusammen 20 Csjmeilen. Wie groß ist Hessen-
Homburg?
10. Deutschland hat fast 40 Mill. Einwohner. Wie
viel hat davon Dein Land?
11. Ostreich ist 17 Mal so groß als Hannover. Wie
viel Mal so groß als Hannover ist das deutsche
Ostreich?
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Extrahierte Ortsnamen: Holstein Hannovers Hessen-
Homburg Deutschland
16
2. Welche beiden fließen in den größeren Haupt«
theilen von Preußen? und welche beiden irrt
westlichen?
3. Welche beiden in Hannover?
4. Welcher fließt durchs Königreich Sachsen?
5. Welcher fließt durch Würtemberg und Baiern?
6. An welchem Strome liegt das Großherzogthum
Mecklenburg?
7. An welchem das Großherzogthum Oldenburg?
8. An welchem das Großherzogthum Baden? Welcher
andere entspringt daselbst auf dem Schwarzwalde?
9. An welchem Strome liegt denn Darmstadt?
10. An welchem Strome liegt das Herzogthum Holstein-
Lauenburg?
11. An welchem Strome liegt das Herzogthum Nassau?
12. Welcher Strom fließt neben den Lippeschen Fürsten-
thümern? welcher durch die Anhalt'schen? welcher
durch die Hohenzollernschen?
13. In welchem Königreiche fließt der Main?
14. An welchem Strome liegt Wien?
an welchem Dresden?
15. Welche 3 Ströme münden im deutschen Gebiete?
und welche beiden haben ihre Mündungen im
fremden Gebiete?
16. Welcher deutsche Strom entspringt nicht auf
deutschem Gebiete?
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Extrahierte Ortsnamen: Hannover Sachsen Baiern Großherzogthum
Mecklenburg Oldenburg Baden Darmstadt Holstein-
Lauenburg Main Wien Dresden
18
§• 8.
Das deutsche Ostreich mit 12 Mill. Einwohnern,
und Lichtenftein.
-j- Zeichne das Bild vom Östreichischen Lande ungefähr
so, wie Du es auf der Karte von Deutschland stehest,
auf Deine Tafel. Ich will es auf der Schultafel
Dir so vorzeichnen. Hier oben schneiden wir ein
Stuck ab, welches das Königreich Böhmen vorstellen
soll, so auch nach und, nach die Markgrafschaft Mähren,
daß Erzherzogthum Ostreich, das Herzogthum Steier-
mark, das Königreich Illyrien und die Grafschaft Tyrol.
(Den Anfangsbuchstaben der Hauptstädte.)
tt Schreibe nun auch an den Rand des ganzen Bildes
die Namen der Grenzländer.
-j-sl- Zeichne das deutsche Fürstenthum Lichtenstein mit an
Deine Karte. (Es hat im Ganzen nnr 6000 Ein-
wohner, welche sämmtlich katholisch sind.)*)
1. Welche 3 deutschen Königreiche grenzen an Ostreich?
2. Was außer der„Schweiz noch daran grenzt, gehört
dem Kaiser von Ostreich auch. Nenne diese Grenzen!
3. Das deutsche Kaiserthum ist so groß wie das
deutsche Preußen. Wie viel mal so groß als
Hannover ist es?
4. Welcher Strom fließt durchs Erzherzogthum Ostreich ?
5. Um Böhmen ist ein Ringgebirge. Wie heißt der
Theil dieses Gebirges zwischen Böhmen und
Baiern? — zwischen Böhmen und Sachsen? —
*) Wenn ich keine größere Wandkarte in der Schule
habe, als die Weiland'sche 8gr.-Karte, so pflege ich die
Grenzen von wenigstens einigen Staaten mit Dinte stark
nachzuziehen, oder auch auf einige Staaten grelle Farben zu
tragen, da es auf eine feine Karte in der Schule nicht
ankommt.
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Extrahierte Personennamen: Erzherzogthum_Ostreich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Illyrien Baiern Sachsen