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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 7

1895 - Straßburg : Heitz
Kteine Geographie von Elsaß-Lothringen. § L Größe, politische Stellung undwcrmen. Elsaß-Lothringen enthält 14,509 Uu Kilometer, mit 1,603,500 Einwohnern. ^ Dasselbe wurde infolge des deutsch-französischen Krieges von 1870—1871 als unmittelbares Reichsland dem deutschen Kaiserreiche einverleibt. Das Land zerfällt, seinem Namen nach, in ^zwei Hauptteile: Elsaß und Lothringen. Elsaß hat seinen Namen von seinen Bewohnern, die von ihren Stammesgenossen jenseits des Rheines Alisazen oder Elisazen genannt wurden, d. h. die in der Fremde Wohnenden; das Land hieß Elisaza, Elsaß. Die Ableitung von dem Flusse Jll wird bestritten. Lothringen, Lotharingen, hat seinen Namen von Lothar Ii., einem Enkel Ludwigs des Frommen, welchem diese Provinz nebst andern Landstrichen zwischen der Maas und dem Rhein zufiel (855). 1 In runder Zahl.

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 8

1895 - Straßburg : Heitz
8 § 2. Geographische Lage. Elsaß-Lothringen bildet die südwestliche Spitze von Deutschland; es liegt zwischen 5° 54' und 8° 14' öst- licher Länge von Greenwich (gleich 23° 35' und 25° 54' östlicher Länge von Ferro, oder 3° 35' und 5° 54' östlicher Länge vom Pariser Meridian), und zwischen 47o 29' und 49° 30' nördlicher Breite. § 3. Grenzen. Seine Grenzen sind: im Norden das Großher- zogtnm Luxemburg, die preußische Rheinprovinz und die bayrische Pfalz; im Osten der Rhein, welcher es von dem Großherzogtum Baden trennt; im Süden die Schweiz und Frankreich; im Westen Frankreich, wo der Kamm der Vogesen teilweise die Grenze bildet. 8 4. Aberftäche. Das Land zerfällt der Bodenbildung nach in drei Regionen, in die bergige, die hügelige und die ebene. Die letzte dehnt sich aus vom Rhein bis an die Vorhügel, mit einer Breite von 16 bis 30 Kilometer und einer Länge von 160 Kilometer von Mülhausen bis Lauterburg. Sie ist abwechselnd mit Wäldern, Wiesen, Feldern und Gärten bedeckt und von zahl-

3. Deutsche Geschichte - S. 190

1881 - Straßburg : Schultz
190 Das bergewicht Frankreichs. Denn nun ergriffen auch die Spanier gegen Ludwig die Waffen, 1658-1705 und auch der deutsche Kaiser Leopold I (1658 1705), ein Sohn 1674 Ferdinands Iii, erklrte den Reichskrie g (1674), weil die Franzosen das Reichsgebiet nicht geachtet und die Pfalz sogar mitten im en unmenschlich verwstet hatten. Auch^England zog sich vom ndmsse mit Frankreich zurck. Der nun entbrennende Krieg wurde in den Niederlanden, am Ober- und Mittelrhein, im mittellndischen Meere und selbst in Norddeutschland gefhrt. Da die Verbndeten trotz ihrer bermacht sich nicht zu krftigen Angriffen ermannten, ihre Feldherren teils unfhig, teils bestochen waren, so behaupteten die Franzosen fast berall das Feld und erfochten sogar unter Trenne im Elsa bei Enzheim (unweit Straburg), Mlhausen 1674 und Trkheim glnzende.siege (1674). Allerdings fiel Turenne im folgenden Jahre bei Sa bach (unweit Achern in Baden). Nur in Nord-deutschend wurde durch die Tapferkeit des groen Kurfrsten die deutsche Ehre gerettet, wie wir weiter unten sehen werden. Endlich gelang es Ludwig Xiv, seine Gegner durch schlaue Unterhandlungen zu trennen und so den fr ihn sehr vorteilhaften Frieden zu Nym-1678 wegen abzuschlieen (1678). Freilich verlor Holland nicht ein Dorf, aber Spanien mute wieder eine Reihe niederlndischer Städte und besonders die wichtige Franche-Comt an Frankreich abtreten. 3. Die Reunionen. Der siegreiche Ausgang dieses Krieges brachte Ludwig zu der berzeugung, da er sich ungestraft alles erlauben knne. Daher beginnt er das unter dem Namen Reunionen be-kannte Raubsystem, durch welches er mitten im Frieden blhende Lnder und groe Städte wegnahm. Indem er nmlich behauptete, da ihm in den frheren (des. dem Westslischen) Friedensschlssen nicht nur die abgetretenen Landstriche, sondern auch alles Land, was einst zu denselben gehrt habe, berlassen worden sei, setzte er in Besan^on und Breisach sog. Reunionskmmern ein, welche diese seine Ansprche untersuchen^smen."" f btejel schmhliche Gaukelspiel der Gerichte folgte alsbald die militrische Besetzung der zugesprochenen Lnder; jeder Widerstand der Einwohner galt als Emprung und Hochverrat. So wurde eine groe Zahl von Reichs-frsten, wie die Grasen von Saarbrcken, die Herzge von Zwei-brcken und Wrttemberg u. a. zur Huldigung angehalten, die Reichsstdte im Elsa mit Gewalt dazu gezwungen; endlich die Stadt.. St ras; brg, der Schlssel Deutschlands, mit einem gewal-tigen Heere, bei welchem sich sogar Louvois befand, bedroht und zur 1l81 bergabe gezwungen (30 Sept. 1681). Nicht lange nachher hielt Ludwig Xiv mit groem Pomp" seinen Einzug, wobei ihn der be-stochene Bischof Egon von Frstenberg vor den Thoren des Mnsters empfing, das jetzt denkatholiken zurckgegeben wurde. Wohl hatte der krftige Brgerstand der gut deutsch gesinnten Stadt eine Zeitlang an Widerstand gedacht, aber die Drohungen des fran-

4. Deutsche Geschichte - S. 203

1881 - Straßburg : Schultz
Der spanische Erbfolgekrieg. 203 dem grten Feldherrn seiner Zeit gefhrt. Prinz Eugen von Smoyen, dessen tapfere Thaten in den Trkenkriegen schon frher erwhnt sind, war der Sohn des Grafen von Carignan, einer Seitenlinie der Herzoge von Savoyen, und einer der Nichten Maza-rins. Daher hatte er auch zunchst daran gedacht, in franzsische Dienste zu treten; allein, da seine Mutter mit Louvois verfeindet war, und sein unscheinbares uere wenig soldatische Fhigkeiten versprach, war er abgewiesen worden. Nun trat der kleine Kapuziner" in das streichische Militr ein, wo er bald durch ausgezeich-nete Kriegsthaten sich herb orthat und zum Feldmarschall emporstieg. Khnheit, Schnelligkeit, Umsicht und Menschlichkeit zeichneten ihn als Feldherrn aus; aber nicht minder bedeutend war er als Staats-mann. Dazu kam ein reiner, edler Charakter, ein ernstes, der Wahrheit ergebenes Streben, das ihn zum grndlichen Studium der Wissenschaften und Knste trieb und ihn bor allen seinen Zeitgenossen auszeichnete. Diesem Manne hatte Ludwig Xiv keinen ebenbrtigen Feldherrn entgegen zu stellen; denn wenn sich auch noch einzelne seiner Feldherrn, wie Catinat, Villars, Vendme, ruhmvoll hervor-thaten, so waren doch andere durch den Einflu der Frau von Maintenon emporgehoben worden, die ihre Erhebung mehr dem feinen Hofton, als ihrer kriegerischen Tchtigkeit verdankten. b. Beginn des Krieges. Groes Bndnis gegen Frankreich. Prinz Eugen erffnete den Krieg in Italien (1701) mit groem Erfolge; 1701 er berschritt mit einem kleinen Heere auf ungebahnten Wegen die Alpen und drngte den tchtigen Catinat in mehreren Gefechten der die Etsch zurck. Als die gewohnten Siegesnachrichten aus-blieben, rief Ludwig Catinat zurck und sandte an seiner Stelle den unfhigen Villeroi, einen Gnstling der Maintenon. Auch dieser wurde von Eugen geschlagen und in Cremona gefangen genommen. Neue groe Verstrkungen unter Vendme hemmten nun zwar die Fortschritte Eugens (1702), aber bereits hatte sich ein gewaltiges Bndnis gegen Frankreich gebildet. Zunchst hatte sich Holland, besorgt der die Besetzung der niederlndischen Festungen, an Leopold angeschlossen (1701); bald folgte England, das anfangs sich wenig kriegerisch gezeigt hatte, dann aber sich beleidigt fhlte, weil Ludwig nach dem Tode des vertriebenen Jacobs Ii den Sohn desselben als König anerkannte. Der Abschlu dieses Bndnisses war die letzte That König Wilhelms Iii. Da er kinderlos starb (1702), so folgte ihm seine Schwgerin Anna (17021714), die dem Versprechen, das sie ihrem sterbenden Schwager gegeben hatte, getreu, den Krieg durch ihren groen Feldherrn, den Herzog von Marlborough, mit groer Entschiedenheit führen lie. Endlich schlo sich auch das deutsche Reich und der wankelmtige Herzog von Savoyen dem ' Bndnisse an. c. Siege der Verbndeten. Der nun entbrennende Krieg war der grte und blutigste in der ersten Hlfte des 18. Jahrhunderts.

5. Deutsche Geschichte - S. 204

1881 - Straßburg : Schultz
204 Verfall der franzsischen Macht. Er wurde in Jwlim und-Deutschland. in den Niederlanden und in Spanien, teilweise auch zur^See gefhrt und war reich an ber-raschenden Glmswechseln. Frankreich verhielt sich in demselben grten-teils verteidigungsweise und machte nur einmal einen Angriff auf das Herz Deutschlands. Aber eben dieser Angriff fhrte auch, nach-dem das Kriegsglck einige Zeit geschwankt hatte, einen entscheiden-den Umschwung zu Gunsten des Kaisers herbei. Der Plan bestand darin, da ein franzsisches Heer durch Baiern nach Tirol vordringen, dort dem Marschall Vendome, der aus Italien heranrckte, die Hand reichen und dann direkt gegen Wien marschieren sollte. In der That 1703 drangen die Franzosen und Baiern bis Tirol vor (1703), aber der heldenmtige Widerstand der Bauern zwang sie zum Rckzge, und nun eilte auch Prinz Eugen zum Schutze der kaiserlichen Lnder aus Ungarn herbei, wo er eine Emprung gedmpft hatte. Er entwarf den Plan zu einer Vereinigung mit Marlborough, und dieser groe Feldherr brach der Einladung folgend in der That aus den Nieder-landen auf, wo er bisher mit Glck gekmpft hatte. Zunchst schlug er mit dem Reichsfeldherm Ludwig von Baden den Kurfrsten von Baiern bei Donauwrth am Schellenberge, dann vereinigte er sich mit Prinz Eugen (1704). Beide rckten nun in bester Eintracht dem Kurfrsten und den Franzosen, die neue Verstrkungen an sich gezogen hatten, entgegen und erfochten den glnzenden Sieg 1704 bei Hchstdt oder Blenheim (August 1704). Das feindliche Heer wurde zersprengt, der Marschall Tallard gefangen. Nun hielten sich die Franzosen nicht mehr auf dem rechten Rheinufer; ganz Baiern fiel in die Hnde der Kaiserlichen. Diese Schlacht war der Anfang einer Reihe von Siegen, die Eugen und Marlborough, erfochten, während in den Schluchten der Sevennen noch einmal ein Religionskrieg gegen die hugenottischen Gebirgsbewohner (Camisar-den) entbrannte, den Ludwig nur mit Aufbietung groer Streit-krfte unterdrckte. Bald nach der Schlacht bei Hchstdt war auch Leopold I gestorben, was fr den Gang des Krieges insofern von 1705-1711 Bedeutung war, als sein Nachfolger Joseph I (17051711) dem Prinzen Eugen mehr freie Hand lie. In Italien belagerte der Herzog von Orleans mit einem bedeu-tenden Heere Turin. Prinz Eugen eilte zum Entstze herbei, griff die berlegenen Franzosen in ihren Verschanzungen an und erfocht 1706 einen vollstndigen Sieg (1706). Beim Sturme hatten die Preußen unter Leopold von Dessau sich besonders ausgezeichnet. Die Folge dieser glorreichen Schlacht war die Eroberung von ganz Italien bis an die Meerenge von Messina. In demselben Jahre 17(6 (1706) schlug Marlborough den Marschall Villeroi bei Ramillies in den Niederlanden, und eroberte eine Reihe niederlndischer Fe-stungen; und als Vendome mit neuen Streitkrften eine Zeitlang das Kriegsglck der Franzofen wiederherstellte, kam Prinz Eugen dem Herzog von Marlborough zu Hilfe, worauf beide gemeinfchaft-

6. Deutsche Geschichte - S. 206

1881 - Straßburg : Schultz
206 Verfall der franzsischen Macht. in den wesentlichsten Punkten an den Frieden von Utrecht anschlssen. In betreff der Reichsangelegenheiten wurde dabei festgesetzt, da Lud-wig Xiv Breisach, Freiburg und Kehl wieder herausgeben, dagegen Straburg und Landau behalten solle. Auch die Kurfrsten von Baiern und Kln wurden wieder in den Besitz ihrer Lnder gesetzt. Preußen, dessen tapfere Heere bei Hchstdt, Turin, Oudenarde, Mal-plaquet auf das ruhmvollste gefochten hatten, wurde allgemein als Knigreich anerkannt und erhielt das Oberquartier Geldern. So endigte der Krieg zwar nicht so, wie die groen Siege hatten er-warten lassen; dennoch aber hatte er den groen Erfolg, da das franzsische bergewicht durch denselben gebrochen wurde. Nicht lange 1715 nach dem Abschlu des Friedens starb Ludwig Xiv (1715), von allen, zuletzt auch von der Maintenon verlassen. Sein Sarg mute von Soldaten zum Grabe geleitet werden, damit das entrstete Volk nicht die Gebeine des einst so hoch gefeierten Knigs entweihe. Es folgte ihm sein Urenkel, der fnfjhrige Ludwig Xv, fr welchen zunchst der Herzog von Orleans, ein Neffe Ludwigs Xiv, die Regentschaft fhrte. In betreff der durch den Frieden zu Utrecht getroffenen Lnderverteilung ist noch zu bemerken, da bald darauf der Herzog von Savoyen die Insel Sicilien gegen Sardinien an Ostreich austauschte und sich dann König von Sardinien nannte. Endlich ist noch zu erwhnen, da nach dem Tode der Knigin Anna (1714) der Kurfürst von Hannover, ein Nachkomme des unglcklichen Friedrichs V von der Pfalz (f. S. 178), als Georg I den englischen Thron bestieg. 1700-1721 6. Der nordische Krieg (17001721). Whrend das westliche Europa durch den spanischen Erbfolgekrieg beschftigt war, erhielt der Norden durch einen groen Krieg zwischen Schweden. Rußland. Polen und Dnemark eine andere Gestalt. In Schweden hatte der tchtige König Karl Xi (16601697), nachdem er selbst die Regierung bernommen hatte, die Wunden, welche das Land im hollndischen Kriege (s. S. 200) empfangen, rasch geheilt, und ein ausgezeichnetes Landheer und eine vortreffliche Flotte 1697-1718 hinterlassen. Sein Nachfolger Karl Xii (16971718), der in einem Alter von 15 Jahren den Thron Bestieg, hatte sich wohl einen Namen als khner Reiter und Jger erworben, erweckte aber sonst wenig gnstige Erwartungen, so da die Nachbarn auf Kosten Schwe^ dens sich vergrern zu knnen hofften. So kam ein Bndnis' zwischen Polen, Dnemark und Rußland zustande. In Polen 1697-1730 herrschte Friedrich August von Sachsen (16971730), als König von Polen August Ii genannt, der auf die Eroberung Lief-lands und Esthlands hoffte, während Friedrich Iv von Dnemark den Herzog von Holstein, einen Schwager Karls Xii, unterwerfen < wollte. Der bedeutendste Gegner Schwedens war aber Veter der

7. Deutsche Geschichte - S. 239

1881 - Straßburg : Schultz
Die dritte Koalition. 239 halbwahnsinnige Paul I, der zuletzt in den freundschaftlichsten Be-Ziehungen zu Frankreich gestanden hatte, von mehreren Groen und Generalen ermordet, und sein ltester Sohn, Alexander I, zum Kaiser erhoben worden. Auch dieser war anfangs freundlich fr Napoleon gestimmt, fhlte sich aber durch das eigenmchtige Auftreten Napoleons in Italien, sowie durch die Erschieung des Herzogs von Enghien beleidigt und schlo sich daher einem neuen Bndnisse gegen Frankreich an; auch Ostreich und Schweden folgten seinem Bei-spiele, aber Preußen verharrte auch unter Friedrich Wilhelm Iii (17971840), trotz der dringendsten Aufforderungen Rulands in 1797-1840 seiner unheilvollen Neutralitt. Dagegen standen Baden, Wrttem-berg und Baiern auf Napoleons Seite. d. Der Krieg. Mit seiner gewohnten Schnelligkeit brach Napo-leon an der Spitze einer groen Armee, die er in Boulogne angeblich zur berfahrt nach England gerstet hatte, nach Sddeutschland auf. Ein Teil dieser Armee ging unter Bernadotte, ohne die Neutralitt Preuens zu achten, durch das ansbachisch-baireuthische Gebiet und schnitt dem streichischen General Mack, der in Ulm stand, den Rckzug ab, während Napoleon selbst von Westen her angriff. Dieser unfhige General, der bisher nur an Siege gedacht hatte, verlor infolge dieser Ereignisse sein ganzes Selbstvertrauen und jede klare berlegung. Er ergab sich mit 25000 M. und lieferte alle Waffen und alle Kriegsgerte den Franzosen aus. Nach dieser schmachvollen Kapitulation wurden die brigen noch nicht vereinigten streichischen und russischen Truppen bis Mhren zurckgedrngt; Wien selbst wurde von Joachim Murat, einem Schwager Napoleons, besetzt. In-dessen hatte die Verletzung preuischen Gebietes in Berlin einen Sturm der Entrstung hervorgerufen; allein zu entschiedenem Handeln raffte man sich auch jetzt nicht auf. Der König entsandte seinen Minister Haugwitz, einen leichtfertigen, charakterlosen Mann, an Napoleon mit der Forderung, da das deutsche Gebiet von den Franzosen ge-rumt werden solle, widrigenfalls Preußen den Krieg erklären wrde. Allein Napoleon hielt Haugwitz so lange hin, bis eine Waffenent-scheidung erfolgt war. Und diese lie nicht lange auf sich warten. Die Russen waren ihres Sieges gewi und drngten in einer Zeit, wo Zaudern das Richtige gewesen wre, zur Entscheidung. So kam es zur Dreikaiserschlacht von Austerlitz (2. Dez. 1805). Sie 2. Dezemb. entzete^mit der vollstndigen Niederlage der Verbndeten. Die hchste 1805 Niedergeschlagenheit folgte auf die frheren Siegeshoffnungen. Franz I hatte eine persnliche Zusammenkunft mit Napoleon und lie sich in derselben so einschchtern, da er nur noch an Frieden dachte. _ Derselbe kam zu Preburg (26. Dez. 1805) zu Stande. Ostreich 1805 verlor in demselben 1000 nm. mit 3 Mill. Einwohnern, und zwar seine italischen Besitzungen an Frankreich, Tirol und Vorarlberg an Baiern, seine Lndereien in Schwaben an B a5?nl^M^k?em- , , berg. Baiern und Wrttemberg wurden zu Knigreichen, Baden ^

8. Deutsche Geschichte - S. 241

1881 - Straßburg : Schultz
Der Krieg gegen Preußen und die vierte Koalition. 241 Generation in unverstndigem Hochmute sich der die brigen Stnde hinwegsetzte und selbst die Franzosen und ihren Kaiser verachtete. Der junge Friedrich Wilhelm Iii (17971840) hatte in @e= 1797-1840 meinschaft mit seiner edlen und geistreichen Gemahlin, der Knigin Louise, zu bessern gesucht und wenigstens durch sein Beispiel das unter Friedrich Wilhelm Ii in sittlichen Verfall versunkene Hofleben wieder gehoben. Aber zur Beseitigung der tiefer liegen-den Schden war seine Erfahrung zu jung, sein Charakter zu un-entschlossen. Männer wie Haugwitz, Lucchesini, Lombard u. a., die jeder Festigkeit des Charakters entbehrten, leiteten den Monarchen. Noch in dem eben verflossenen dritten Koalitionskriege hatte sich die Schwche Preuens in auffallender Weise gezeigt. Haugwitz, der mit energischen Forderungen an Napoleon geschickt war, hatte mit dem Vorbringen derselben bis nach der Schlacht bei Austerlitz gezgert und sich dann durch das Glck der Franzosen so einschchtern lassen, da er einen Vertrag mit Napoleon abschlo, nach welchem Preußen Ansbach und Baireuth an Baiern, Cleve an Frankreich ab-treten, dagegen aber als Entschdigung das von den Franzosen be-setzte Hannover erhalten sollte. Dieser Vertrag mute Preußen auf das tiefste mit Rußland und England verfeinden, die gerade damals groe Anerbietungen fr ein Bndnis machten, und Preußen ohne alle Verbndete in die Hnde Napoleons liefern. Nun kannte der Ubermut Napoleons keine Grenzen mehr. Er erklrte offen an Eng-land, da die Zurckerstattung Hannovers keine Schwierigkeiten machen werde; er krnkte Preußen durch Nichtachtung seiner Besitzungen am Rheine und in Westfalen; er hinderte das Zustandekommen eines norddeutschen Bundes, zu dessen Stiftung er selbst Preußen frher aufgemuntert hatte. Unter diesen Umstnden erklrte Wilhelm den Krieg (1. Okt. 1806), dem die meisten 1806 mit berspannten Hoffnungen, die Verstndigeren mit bangen Afmunqen entgegensahen. b. Der Krieg. Noch standen 200000 Franzosen in Franken-gegen diese konzentrirten sich 130000 M. Preußen unter dem altersschwachen Herzog von Braunschweig (f. S. 219 und 232) m Thringen, zu denen noch 20000 Sachsen stieen. Alles war den Franzosen gnstig; der Ausgang des Krieges konnte kaum zweifelhaft sein; aber ein so schmachvolles Zusammenbrechen der preuischen Macht, wie es sich nun ereignete, hatte niemand voraus-gesehen. Napoleon war der angreifende Teil; er warf zunchst die preuische Vorhut bei Saalfeld zurck, wobei der tapfere Prinz'ludwig 1err+w ^ (10. Okt. 1806); dann drang er im 10. Oktob. Saalthal vor. Em Teil des preuischen Heeres stand unter Hohen- V auf den steilen Hhen, die im Westen dieser Stadt das Saalthal begrenzen. Allein in der Nacht erstiegen die Franzosen Deutsche Geschichte. 1

9. Deutsche Geschichte - S. 246

1881 - Straßburg : Schultz
246 Das bergewicht Frankreichs. ihn bis nach Bhmen zurckzuweichen. Auch Wien besetzte er (13. Mai). Indessen war der Erzherzog, 80000 Mann stark, auf dem berhmten Marchfelde erschienen; Napoleon berschritt die Donau bei der Insel Lobau. Die gleich darauf geschlagene zmmme ^Ll.acht bei Asp^rn und Elingen war ein Lichtblick in der trben Zeit. Der Erzherzog focht heldenmtig an der Spitze seiner Grenadiere; nie stritten die streichischen Truppen khner und zher, als an diesen beiden blutigen Tagen. Der Kampf endete mit einer Niederlage der Franzosen, die sich unter groen Verlusten auf die Insel Lobau zurckziehen muten. Unter den Toten war der Marschall Lannes, ein Freund Napoleons. Durch ganz Deutschland flog ein Strahl der Hoffnung; aber Preußen zgerte noch immer die Waffen zu ergreifen. Indessen zogen beide Teile Verstrkungen heran; dann schlugen sie die Schlacht bei Wagram (5. und 6. Juli). Da der Erzherzog Johann nicht rechtzeitig auf dem Schlachtfelde erschien, so mute sich Karl zurckziehen. Seine Armee war geschlagen, aber nicht mutlos; noch konnte man den Kampf fortsetzen. Aber in Ver-dru der die Unordnung seiner Generale legte Karl den Oberbefehl nieder, worauf es zum Waffenstillstand zu Znaym kam, dem bald der Friede zu Schnbrunn oder Wien folgte. Ostreich verlor 2048 ? Meilen mit 31/a Mill. Einwohnern, und zwar sein illyrisches Kstenland an Frankreich, einen Teil Ost-G aliziens an Ru-land, West-Galizien an Warschau und Salzburg an Baiern. Seitdem war Ostreich vom Meere abgeschlossen, aber schlimmer als diese Verluste war die Vernichtung der frohen Begeistrung und die Art, wie die treuen Tiroler aufgeopfert wurden. Graf Stadion und Karl traten von der Leitung des Staates zurck. Der Fürst Metternich, ein kalter Staatsmann und Feind jedes freien Volks-lebens, bernahm die Leitung der Geschfte. Auch der Werbung Napoleons um eine Kaisertochter wagte man nicht zu widerstehen. Nachdem sich derselbe von seiner bisherigen Gemahlin, Joseph ine Beauharnais, geschieden hatte, heiratete er Maria Louise, die Tochter des Kaisers Franzi, die ihn durch 1811 die Geburt eines Sohnes (1811), des Knigs von Rom", auf den Gipfel des Glcks erhob. c. Die Aufstnde. Neben diesem groen Kriege gehen eine Reihe von Ausstandsversuchen her, die bedeutsame Zeichen der Zeit waren, aber smtlich scheiterten. 1) Gleich beim Beginne des Krieges erhoben sich die tapferen Tiroler unter Andreas Hofer, dem Sandwirt vom Passeir, und trieben, die. verhaten Baiern aus dem Lande. Dieselben kehrten rachedrstend zurck, wurden aber durch die Schlacht am Jselberge (Mai) zum zweiten Male vertrieben. Nach dem Waffenstillstnde zu Znaym rckte ein franzsisches Heer bis Innsbruck vor, mute aber auch vor dem heldenmtigen Landsturme das Land rumen. Tie ehrlichen Bauern konnten nicht glauben, da der gute Kaiser

10. Deutsche Geschichte - S. 264

1881 - Straßburg : Schultz
264 Das bergewicht Frankreichs. seine schwbischen Besitznngm und erhielt dafr das dalmatische Ksten. Suv !S/ 5 cvun? lombardisch-venetianische Knigreich. ?n 4* r 5 Itm hohenzollernschen Besitzungen '"sanken und die Rheinpfalz; Baden und Wrttemberg be-hielten ihre Lander. Nur die Wiederherstellung Preuens und N,,^fl f? ^8 Wen zu ernsten Streitigkeiten. I^uen verlangte als Entschdigung fr seine Verluste ganz Rußland bestand auf dem Besitz des ganzen Groherzog-tunw Warschau. Dagegen protestirte vor allem Ostreich an welches sich England Frankreich und die Mittelstaaten Sd-deutj chlands anschlssen. Schon frchtete man einen Krieg dieser Staaten gegen Rußland und Preußen. Doch verstndigte man sich noch zur rechten Zeit; Preußen mute sich mit der Hlfte von Sachsen begngen, erhielt aber dazu noch die jetzige Rheinprovinz, Westfalen und das Herzogtum Posen. Sein Umfang wurde nicht groer, als er im Jhre 1805 gewesen war; seine Staaten waren sogar weniger abgerundet und durch das dazwischenliegende Hannover und Hessen in zwei getrennte Teile zerspalten. Aber .es herrschte fast nur der deutsche Lnder und empfing hiermit die Ausgabe, der Schtzer deutschen Wesens an der Memel und am Rheme zu sein. Rußland erhielt mit Ausnahme Posens das ganze Erzherzogtum Warschau, welches nun Knigreich Polen genannt wurde eine freie Verfassung erhielt und von einem russischen Prinzen unter der Oberherrlichkeit des Kaisers regiert wurde. Nicht geringere Schwierigkeiten als die Verteilung der Gebiete verursachte die neue Verfassung Deutschlands. Die besten Männer hatten auf die Errichtung eines mchtigen deutschen Reiches gehofft, und auch Stein und W. v. Humbold wirkten in diesem Smne. Aber der Widerwille der deutschen Mittelstaaten gegen die Unterordnung unter ein Reichsoberhaupt war zu groß, und sie fanden ihre Sttze in Metternich, der ein schwaches Deutsch-* U=d unter dem Einflsse Ostreichs als wnschenswert ansah. Nach i? langem Verhandeln einigte man sich in der Bundesacte v. 8. Juni 1815. Deutschland wurde ein loser Bundesstaat, der in dem Bundestage zu Frankfurt unter dem Vorsitze Ostreichs' seine Vereinigung hatte. Derselbe bestand aus 38 Staaten, die smtlich souvern waren. Diese neue Gestaltung schuf weder Ansehen bei den ueren Mchten, noch. Sicherheit gegen feindliche Angriffe. Die beiden groen Staaten, Ostreich und Preußen, muten sich notwendig Mit Mitrauen betrachten und durch diesen Gegensatz die Streitkrfte des Landes schwchen. 1 1815 8. Neuer Krieg gegen Napoleon (1815). a. Rckkehr Napoleons. Die Bourbonen waren von den kriegs-mden Franzosen mit frohen Hoffnungen empfangen worden; sie selbst
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