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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 680

1858 - Weimar : Böhlau
680 Der Krieg am Rhein und in Belgien. Die Septem- bertage. riez hatte sich auf einer langen Hügelreihe zwischen St. Menehould und Valmy vereinigt. Der Herzog begnügte sich mit einer Kano- nade gegen den auf der Höhe bei Valmy stehenden Kellermann; aber den Angriff wagte er nicht. Er knüpfte Unterhandlungen mit Dumouriez an. Als er aber die Wiedereinsetzung Ludwigs Xvi. in seine vollen Rechte verlangte, theilte ihm Dumouriez das auf die Ab- setzung deß Königs und die Umwandlung Frankreichs in eine Republik bezügliche Decret der Nationalversammlung mit. Ein rauhes Herbstwet- ter stellte sich ein; der lehmige Boden der Champagne wurde zum tiefen Morast; die naffe Kälte, verbunden mit dem Genuß unreifer Trauben, die beim Mangel an Brot und trinkbarem Wasser oft mehrere Tage hin- durch das einzige Nahrungsmittel waren, erzeugten die Ruhr, und Tau- sende erkrankter Krieger lagen in unerträglichen Schmerzen auf dem nassen, von den ekelhaftesten Auswürfen bedeckten Boden unter den glück- licheren Todten. Der König konnte seinen Unmuth über die getäuschten Erwartungen, der Herzog seine Besorgnisse nicht bergen. So erfolgte am 1. Oktober der Rückmarsch der Armee. Schrecklich war daß Elend der Menschen und Thiere, die Straße, die man zog, bezeichneten Trüm- mer und Leichen. Erst im Luxemburgischen gönnten sich die Preußen die erste Rast. Am Mittelrhein hatte Custine das Hauptmagazin der Oestreicher in Speie r weggenommen und die 2000 Mann der Besatzung zu Ge- fangnen gemacht. Durch eine in Mainz vorhandene Revolutionßpartei eingeladen, rückte Cüstine dann vor Mainz, und der Commandant ca- vitulirte, obgleich die Franzosen nicht einmal Geschütz bei sich hatten. Nach dem Einzuge der Franzosen wmde in Mainz ein Jakobinerklub errichtet, ein aus trockenem Holze gezimmerter Freiheitsbaum feierlich aufgestellt, die Feier republikanischer Feste veranstaltet und gegen die Anhänger des Kurfürsten gewüthet, Auch Frankfurt wurde von den Franzosen besetzt und von der neutralen Reichsstadt eine Brandschatzung von anderthalb Millionen Thalern erpreßt. Frankfurt wurde jedoch am 2. December von den Preußen und Hessen wieder eingenommen. Von der Süd arm ee unter Mon teßquiou wurden die sardinischen Land-, schäften Savoyen und Nizza ohne Kriegserklärung besetzt. Dumou- riez besiegte nach dem Abzüge der Preußen die Oestreicher bei dem Dorfe Jemappes und besetzte Belgien. In Paris hatte sich in den jüngsten Ereignissen die Schwäche der Nationalversammlung kund gegeben; über sie herrschte jetzt der Ge- meinderath von Paris, über diesen Robespierre, Danton und Marat. Robespierre erschien vor der Nationalversammlung und for- derte Rache für die am 10. August gefallenen Märtyrer aus dem Volke und die Einsetzung eines aus Abgeordneten einer jeden Section von Paris gebildeten Gerichts. Trotz des Widerspruchs der Girondisten wurde ein Revolutionstribunal eingesetzt. Sobald dieses Blutgericht seine Sitzung begann, ließ Manuel auf dem Earrouselplatze die Köpf- Maschine aufrichten, die ein Jahr vorher von dem pariser Arzt Guil- lotin erfunden war. Sie wurde nicht wie sonst wieder weggenommen, sondern blieb stehen. Die Nachricht vom Vorrücken der Preußen, dann von der Uebergabe Longwy's und Verduns weckte in der Bevölkerung

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 750

1858 - Weimar : Böhlau
750 Schlacht bet Trafalgar. Krieg Preu- ßens mit England und Schweden. Er drang sogleich auf bestimmte Erklärungen und führte, ohne auf die Unterhandlungen Oestreichs einzugehen, am 25. und 26. September eine starke Armee über den Rhein. Die östreichische Hauptarmee von 120,000 Mann unter dem Erzherzoge Karl stand in Italien; zur Vertheidi- gung des südlichen Deutschland war das schwächere Heer von 80,000 Mann unter Mack bestimmt. Dieser nahm eine Stellung zwischen Ulm und Memmingen und erwartete den Feind von Westen her; sah sich aber plötzlich von Nordosten her bedroht. Napoleon hatte Baden, Wür- temberg und Baiern in seine Bundesgenostenschast gezwungen und ließ ein Armeecorps von 100,000 Mann durch die preußischen Fürsten- thümec in Franken seinen Weg nach der Donau nehmen. So sah sich Mack schon am 5. Oktober umgangen und suchte mit der Hauptarmee Zuflucht in den Mauern von Ulm. Vergebens drangen die Generale, namentlich der Erzherzog Ferdinand und der Fürst Schwarzen- berg, in den Oberfeldherrn, die Armee durch einen raschen Ausmarsch dem sonst unvermeidlichen Unglück der völligen Einschließung zu entzie- hen. Der Erzherzog Ferdinand erklärte, daß er, um der Gefangenschaft zu entgehen, versuchen werde, sich mit der Reiterei durchzuschlagen. Er brach mit Schwarzenberg auf und gelangte, freilich nur mit den Trüm- mern seiner tapfern Schaar, nach Böhmen. Der in Ulm eingeschlossene Mack unterzeichnete eine Capitulation und übergab am 20. Oktober 1805 seine ganze Armee von 25,000 Mann als kriegsgefangen. Die Reste der östreichischen Armee konnten den Siegeslauf Napo- leons nicht hemmen und suchten das russische Heer zu erreichen. Dieses war unter Kutusow bis Braunau am Inn vorgerückt und zog sich jetzt nach Mähren zurück. Die Franzosen rückten in Wien ein und folg, ten dann den Verbündeten nach Mähren. Bei dem Dorfe Austerlitz kam es am 2. December 1805, am ersten Jahrestag von Napoleons Kaiserkrönung, zur Schlacht. Drei Kaiser waren gegenwärtig, Franz Ii. und Alexander I., für welche Kutusow die Reihen ordnete, und Napo- leon, welcher den Sieg gewann. Der Kaiser Franz begab sich persön- lich in das Lager Napoleons und erlangte unter harten Bedingungen einen Waffenstillstand. Die Russen kehrten in ihre Heimath zurück. Preußen, welches bereits im Begriff gewesen war, an dem Kriege Theil zu nehmen, mußte das Bündniß mit Napoleon erneuern; es mußte Neufchatel und Cleve an den französischen Kaiser, Ansbach an Baiern abtreten und erhielt dagegen die hannöverschen Länder, die Napoleon nach dem Rechte der Eroberung als sein Eigenthum betrach- tete. Zwischen Napoleon und Franz Ii. wurde am 26. December 1805 der Friede zu Preßburg unterzeichnet. Oestreich verlor 1200quadrat- meilen, die venetianischen Besitzungen, die Grafschaft Tyrol, die Fürsten- thümer Brixen und Trident und seine schwäbischen Besitzungen. Auch mußte der deutsche Kaiser den Königstitel, den die Kurfürsten von Baiern und Würtemberg annehmen würden, anerkennen. Die Engländer fanden wegen der Unfälle der dritten Koali- tion einen Trost in dem großen Seesiege, welchen Nelson am 21. Oktober 1805 beim Cap Trafalgar zwischen Cadiz und der Meer- enge von Gibraltar über die vereinigte französisch-spanische Flotte erfocht. Der Sieg war theuer erkauft mit dem Leben des Admirals Nelson.

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 752

1858 - Weimar : Böhlau
752 Stiftung des Rheinbundes. Ende des deutschen Reiches. Derpreußisch- russische Krieg in den Jahren 1806 u. 1807. In Paris wurde zwischen Talleyrand und den Gesandten der deutschen an Frankreich Hangenden Fürsten über ein engeres Bundesver- hältniß unterhandelt. Am 12. Juli 1806 wurde zu Paris den in Tal- leyrands Wohnung versammelten Abgeordneten von Baiern, Wür- temberg, dem Kur-Erzkanzler, Baden, Berg, Darmstadt, Nassau-Weilburg und Usingen, H o h e nz o l le rn, Salm, Dsen- burg, Licht enstein, Ahremberg und Lehen eine Bundesacte zur Unterzeichnung vorgelegt, ohne daß sie nur Zeit hatten, dieselbe ordent- lich zu lesen, geschweige sich mit einander über dieselbe zu berathen. Durch dieselbe wurden alle Glieder des Bundes, der den Namen Rhein- bund führen sollte, zur Lossagung von dem bisherigen Reichsbande verpflichtet. Jedes Glied empflng die vollkommenste Souveränität im Innern seines Staates; aber zugleich erhielt die Gesammtheit des Bun- des am französischen Kaiser einen Gebieter unter dem Namen Pro- tect or, der als Haupt an der Spitze stand, in den Bund aufnahm, wen er wollte, und die Bundesmacht nach Gefallen gebrauchen konnte. Alle Fürsten und Herren deß südlichen Deutschland, die bisher reichs- unmittelbar gewesen waren, und die sich nicht zeitig genug dem Bunde angeschlossen hatten, wurden mediatisirt, das heißt, für landsässige Unterthanen des Rheinbundstaates, von welchem ihre Besitzungen um- schloffen waren, erklärt. Diese neue Gestaltung des südlichen Deutsch- lands wurde am 1. August 1806 durch eine Note des französischen Ge- schäftsträgers zu Regensburg dem Reichstage kund gemacht, mit der Erklärung, daß der französische Kaiser das Dasein der deutschen Reichs- verfassung nun nicht mehr anerkenne. Die Reichstagsgesandten der Rheinbundsfürsten erklärten im Namen ihrer Herren, daß der Begriff von einem gemeinschaftlichen Vaterlande und Jntereffe verschwunden sei, seit sich das Reich 1795 in ein nördliches und südliches Deutschland ge- trennt habe. Indem man sich jetzt von dem Reichskörper lossage, be- folge man nur das durch frühere Vorgänge aufgestellte System. Kai- ser Franz erließ hierauf eine vom 6. August 1806 datirte Erklärung, daß er das Band, welches ihn bisher an den deutschen Reichskörper ge- bunden habe, als gelöst ansehe, die deutsche Kaiserkrone niederlege, alle Kurfürsten, Fürsten und Stände deß ihm geleisteten Eides entlaste, aber auch seine deutschen Provinzen von dem Reichskörper lostrenne, um dieselben in Vereinigung mit den übrigen als Kaiser von Oestreich zu beherrschen. Dieses Ende nahm das Kaiserthum der Deutschen, nach- dem es über ein Jahrtausend bestanden hatte. Die fortdauernde Anwesenheit der französischen Heere in Süddeutsch- land und die Rücksichtslosigkeit, die bei Errichtung des süddeutschen Bun- des gegen Preußen gezeigt ward, that dieser Macht kund, wessen sie sich von Napoleon zu versehen habe. Die Stimme des preußischen Vol- kes und Heeres erklärte sich gegen Frankreich, und Preußen beabsich- tigte, die noch übrigen deutschen Staaten unter seinem Vorsitze zu ver- einigen. Napoleon stellte sich, als ob er dem norddeutschen Bunde nicht entgegen sei, während er in der That denselben zu verhindern suchte. Preußen wurde auf mannigfache Weise von Napoleon gekränkt, beson- ders dadurch, daß in den Unterhandlungen mit England die Rückgabe des vorher dem Könige von Preußen aufgedrungenen Hannovers

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 722

1858 - Weimar : Böhlau
722 Napoleon un- terwirft Ita- lien 1796. 1796 drang Jourdan von der Lahn ans über Würzburg bis in die Nähe von Regensburg; Moreau, Pichegrü's Nachfolger, über- schwemmte Schwaben und Baiern; Bonaparte rückte an der Spitze der italienischen Armee biß Trident vor. Die schwäbischen und fränki- schen Reichsstände, Würtemberg, Baden, Bamberg und andere, erkauf- ten mit ungeheuren Opfern Stillstand und die Erlaubniß, Friedensge- sandte nach Paris schicken zu dürfen. Der Erzherzog Karl, der an die Spitze der kaiserlichen Armee gestellt war, sah sich genöthigt, die Bundestruppen, als er sie am meisten bedurfte, entwaffnen zu lasten. Dennoch schlug er den von Bernadotte zu weit vorwärts geführten Flü- gel der Jourdanschen Armee bei Teining, dann diese Armee selbst bei Würz bürg, so daß die Geschlagenen in lvildec Flucht dem Rheine zu- eilten. Moreau hatte den Kurfürsten von Baiern zu einem schmählichen und kostbaren Waffenstillstand genöthigt, sah sich aber, in Folge der Un- fälle Jourdans, von den Oestreichern im Rücken bedroht und trat einen in der Geschichte der Kriegskunst berühmten Rückzug an. In den meisten Staaten Italiens waren unter milden Herrschern bedeutende Fortschritte zum Bessern geschehen. Die Grenze Italiens ge- gen Frankreich gehörte dem Beherrscher von Savoyen und Piemont, der sich seit 1718 König von Sardinien nannte. Der König Victor Ama- deus Iii., der seit 1773 regierte, hatte sich ganz auf das Militäcwesen geworfen und hatte sich dabei das Verfahren Friedrichs Ii. zum Muster genommen. Dieses lange getriebene Soldatenspiel bestand seine Probe schlecht, als es Ernst ward und die französischen Machthaber den König Victor 1792 mit Krieg überzogen. Unter alten kraftlosen Generalen und jungen, von Verachtung deß Feindes strotzenden Officieren verloren die Piemontesen beim ersten Angriffe Nizza und Savoyen. Unter mör- derischen Gefechten ging die Vertheidigungslinie der Alpen verloren, und 1795 gewann das republikanische Heer Boden auf der Südseite der Al- pen. Aber die Unordnung, welche um diese Zeit in der republikanischen Staatsverwaltung einriß, und der durch den Fall der Assignate herbei- geführte Staatßbankrott entzog den Gewalthabern die Mittel, deren sie zum Kriege bedurften, und brachte schreckliches Elend über das italieni- sche Heer. Da erhielt im Frühjahr 1796 der Cocse Napoleon Bo- naparte, der sich durch seine Heirath mit Jose ph inen, der von dem Direktor Barras beschützten Wittwe deß Generals Beauharnais, mit Barras befreundet harte, den Oberbefehl über das gegen die Oestreicher und Piemontesen kämpfende Heer. Der Zustand desselben war kläglich; Mangel an Verpflegung und Kleidung hatten die Bande der Zucht ge- löst. Aber Napoleon verstand es, den französischen Krieger zu Großtha- ten zu treiben. Ihm, dem sechs und zwanzigjährigen, gegenüber stand der östreichische General Beaulieu, dessen sonstige Tüchtigkeit hohes Alter geschwächt hatte. Bei Montenotte schlug Napoleon die Oest- reicher, bei Mondovi die sardinische Armee. Der Muth des Königs Victor Amadeus war gebrochen. Der König schloß einen Waffenstillstand und bald nachher Frieden mit Frankreich. Er mußte den Bund mit Oestreich aufgeben, den Franzosen die Festungen Alessandria, Coni und Tor ton a einräumen und Savoyen und Nizza abtreten. Millionen baaren Geldes mußten unter allerlei Benennungen erlegt werden.

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 723

1858 - Weimar : Böhlau
723 Der Abfall sthres Bundesgenossen nöthigte die Oestreicher zum eil- fertigen Rückzüge über den Po, dann über den Tessino und endlich über die Adda. Nachdem Napoleon bei Lodi den Uebergang über die Adda erstritten hatte, wichen die Oestreicher über den Mincio bis nach Tyrol zurück. Gegen die wehrlosen Fürsten und Republiken Italiens, die mit Frankreich nicht einmal im Kriege gewesen waren, übte Napoleon Raub und Plünderung. Sie mußten Gemälde und Kunstwerke, Bücher und Handschriften und sogar Merkwürdigkeiten, die einer Stadt und Landschaft werth waren, ausliefern. Doch blieb Erpressung baaren Gel- des und nützlicher Kriegsmittel das Hauptgeschäft. Die Herzoge von Parma unv Modena, der Papst Pius Vi. und der König von Neapel mußten den Frieden mit großen Geldsummen und Kunstschätzen erkaufen. Gegen die Aussicht auf eine republikanische Verfassung wurde Mailand mit fünf und zwanzig Millionen gebrandschatzt. Der franzö- sische Feldherr trieb das Republikenspiel mit einer Menge von Städten unv Landschaften, theils um dadurch eine in der Lombardei zahlreiche Partei zu bethören, theils um die schwachen Regierungen zu schrecken. Durch die ungeheuren aus Italien gezogenen Summen wurde nicht nur die italienische, sondern auch die Alpen- und Rheinarmee versorgt und bei dem Bankrotte 'des Finanzwesens die Verwaltung im Gange er- halten. Gegen Ende Juli brachen die Oestreicher, unter dem Feldmarschall Wurmser aus Tyrol auf, um das von Bonaparte belagerte Mantua, den einzigen von den Oestreichern in Italien noch behaupteten Platz, zu entsetzen. Bonaparte hob .die Belagerung auf, besiegte Wurmser bei Castiglione, nöthigte die Oestreicher zum Rückzüge nach Tyrol und erneuerte die Einschließung von Mantua. Als Wurmser zu Anfang des September nochmals aus Tyrol zum Entsätze Mantua'ß heranzog, er- reichte er zwar die Stadt, sah sich aber mit dem Ueberreste seines Hee- res in derselben eingeschlossen. Ein neues östreichisches Heer, welches unter Alvinzi aus Tyrol zum Entsätze Mantua's heranzog, wurde nach einer mehrtägigen Schlacht bei Arcole (vom 13. bis 16. November 1796) zum Rückzüge genöthigt. Bei einem Versuche, den Alvinzi zu Anfange des Jahres, 1797 zum Entsätze von Mantua machte, wurde in den Schlachten bei Rivoli und Corona und bei La Favorita fast das ganze östreichische Heer aufgerieben. Die Folge dieser blutigen Tage war der Fall von Mantua am 2. Februar 1797. Mancherlei den Franzosen verdächtige Anstalten, welche die päpstliche Regierung getroffen hatte, gaben Bonaparte Veranlassung, dem Papste mit einem Zuge ge- gen Rom zu drohen. Um den Frieven zu erhalten, mußte der Papst seinen Rechten auf Avignon und Venaissin entsagen, die Legationen Bologna, Ferrara und Romagna abtreten und 31 Millionen Livres zahlen. Der Erzherzog Karl war vom Kaiser vom Rheine abberu- Bvnaparte'e fen und ihm das Commando in Italien übergeben worden. Abet Wien. Prütt- die Armee, die er vorfand, war durch unaufhörliche Niederlagen ge- A"reobm! schwächt und entmuthigt, und die Verstärkungen, die ihr zuzogen, konn- ten erst im April eintreffen. Deshalb eröffnete Bonaparte den Feldzug schon zu Anfang des März. Der Erzherzog wollte eine entscheidende 46 *

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 772

1858 - Weimar : Böhlau
Freiheitê- krieg der Tyroler. 772 Versuch, die Festung Magdeburg zu überrumpeln; es gelang ihm aber nicht, weil er kein Geschütz hatte. Durch zuströmende Mitkämpfer wuchs Schills Corps zwar auf mehrere tausend Mann an; aber an die erwar- tete Erhebung deß Volkes im Königreich Westphalen war nicht zu den- ken. Von westphäliscken, holländischen und dänischen Truppen verfolgt, warf sich Schill endlich nach Stralsund und wurde hier von Danen und Holländern überwältigt. Schill selbst verlor im Kampfe daß Leben. Diejenigen seiner Gefährten, welche nicht entkamen, hatten ein schreck- liches Loos zu erleiden. Sie wurden von den Franzosen für Raubmör- der erklärt, die Officiere erschoffen, die Gemeinen nach Frankreich auf die Galeeren gebracht. Glücklicher war der Herzog Wilhelm von Braunschweig- Oels, der Sohn deß bei Jena verwundeten Herzogs Ferdinand. Er sammelte sich eine Schaar, welche sich schon durch ihre Kleidung als ein Rache-Corps ankündigte und die schwarze Legion genannt wurde. Er beabsichtigte einen Aufstand im Königreich Sachsen zu erregen und denselben nach Braunschweig und Hannover auszubreiten. Da er durch östreichische Truppen unterstützt wurde, so gelang es ihm, Dresden und Leipzig zu besetzen. Durch westphälische und holländische Truppen wurde er aber nach Böhmen zurückgedrängt. Als er bei den Friedenßunter- Handlungen nicht als souveräner Herzog von Braunschweig anerkannt werden sollte, faßte er den kühnen Entschluß, sich bis an die untere Weser durchzuschlagen, um von da nach England überzusetzen. Gegen Ende Juli brach er mit 12,000 Mann zu Fuß, 700 Reitern und sechs Kanonen auf. Glücklich schlug er sich durch holländische und westphäli- sche Truppen durch, gelangte über Braunschweig -und Hannover nach den unterhalb Bremen liegenven Hafenplätzen Elsfleth und V^ake, eignete sich alle dort beflndlichen Fahrzeuge zu, fuhr auf denselben die Weser herab und erreichte glücklich die diesen Fluß blokirende englische Flotte. Beim Ausbruche deß Krieges erhoben sich auch die Tyroler. Sie waren seit fünf Jahrhunderten, unter dem Scepter des Hauses Habs- bürg, im Besitz einer alten eigenthümlichen Verfassung frei und glücklich gewesen. Im Frieden zu Preßburg hatte Oestreich nur unter der Be- dingung Tyrol abgetreten, daß diese Verfassung erhalten werde. Da nun Baiern diese Bedingung nicht erfüllte, so glaubten sich auch die Tyroler durch keine Treupflicht an Baiern gebunden und erhoben sich einmüthig, als der Kaiser sie zur Rückkehr zu seinem Gehorsam einladen ließ. An die Spitze der Tyroler trat An reas Hofer, Besitzer des Gasthofes am Sande im Passeyr-Thale, gewöhnlich der Sandwirth genannt. Er war ein einfacher Landmann, von großer Gestalt, mit einem langen schwarzen Barte. Seine Rechtlichkeit, seine treuherzige Milde und Frömmigkeit gewannen ihm das allgemeine Vertrauen. Ihm zur Seite stand Joseph Speckbacher — den Feuerteufel nannten ihn später die Baiern — verwegen, erfindungsreich, schon als Knabe als glücklicher Schütze auf Gemsen und Auerhähne bekannt, als Jüng- ling ein gefürchteter Wilddieb, bis er das unstäle Leben mit dem Amte eines Unteraufsehers bei den Salzwerken von Hall vertauschte. Beiden Führern gesellte sich der Kapuziner Haspinger hinzu, welcher, ohne Waffen, mit beiden Händen ein großes schwarzes Kreuz haltend, den

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 774

1858 - Weimar : Böhlau
Napoleons Kaiserthum auf seinem Höhepunkt. 774 Napoleon beschied die Könige von Sachsen, Westphalen, Würtem- berg, Holland, Neapel, den Vicekönig von Italien und den früheren Kurfürsten von Mainz, jetzigen Fürsten Primas, für den 2. December 1809, zur fünften Jahresfeier seiner Krönung, nach Paris, damit die- selben Zeugen seines triumphatorischen Prunkes und Zuhörer seiner hoch- tönenden Reden wären. Aber auf dem Riesensitze seines Kaiserthrones, der auf den Trümmern des alten Europa erbaut war, fühlte sich Na- poleon nicht befriedigt, weil er keinen Sohn als Erben seiner Herrlich- keit neben sich sah. Er ließ sich deshalb von Josephine scheiden, welche, nach seiner eigenen Aussage, der gute Genius seines Lebens gewesen war, und bewarb sich bei dem Kaiser von Oestreich um die Hand der Erzherzogin Maria Luise. Fünf Königinnen hielten der Kaiserin die Schleppe, als am 2. April 1810 der Kardinal Fesch in der Kapelle deß Louvre die Vermählung Napoleons vollzog. Der Kaiser Franz hatte das Opfer dieses Ehebündnisses gebracht, weil er durch dasselbe den all- gemeinen Frieden dauernd zu begründen hoffte. Aber Napoleon fuhr fort mit eiserner Hand in das Geschick von Völkern und Fürsten, selbst der ihm befreundeten, einzugreifen. Er erklärte den Staat des Fürsten Primas für ein Großherzogthum Frankfurt und bestimmte den Prinzen Eugen, seinen Stiefsohn, zum dereinstigen Nachfolger des neuen Großherzogs Dalberg. Napoleons Bruder, Ludwig von Hol- land, hatte durch Milde und Wohlwollen die Liebe seiner Unterthanen gewonnen. Er weigerte sich, das Wohl seines Volkes den leidenschaft- lichen, unausführbaren Decreten zu opfern, durch welche Napoleon aus Wuth gegen England den Handel aller Völker vernichtete. Ludwig legte am 2. Juli 1810 zu Gunsten seines Sohnes die Krone nieder und be- gab sich nach Deutschland, wo er mehrere Jahre als Graf St. Leu zu Gräz in Steiermark lebte. Napoleon aber vereinigte Holland mit Frankreich und verlieh dem holländischen Kronprinzen das Großher- zogthum Berg. Hannover war mit dem Königreich Westphalen ver- einigt worden; ein kaiserliches Decret bestimmte, daß die Hansestädte sowie die Länder zwischen der Nord- und Ostsee und einer von dem Rhein zur Ems, Werra und Elbe gezogenen Linie, unter diesen auch ver größte Theil des mit Westphalen vereinigten Hannovers, nebst einem beträchtlichen Stücke des Königreichs selbst, mit Frankreich vereinigt wer- den sollten. Durch diese Verfügung über Norddeutschland verloren die souveränen Fürsten des Rheinbundes von Salm und Kyrburg, der Herzog von Ahremberg und der Herzog von Oldenburg ihre Länder. Ein kaiserliches Decret vereinigte die Republik Wallis mit Frankreich. Das Co nti nental-Syst em, welches Napoleon schon 1806 ge- gen England angeordnet hatte, wurde durch neue Decrete auf die höchste Spitze getrieben. Alle seewärts eingegangenen Colonialwaren sollten als aus englischem Handel stammend angesehen werden und einen Zoll von fünfzig Proeent entrichten; alle englischen Fabrik- und Manufaktur- waren , welche in Frankreich und den mit Frankreich verbündeten Län- dern gefunden würden, sollten weggenommen und verbrannt werden. In allen deutschen Ländern wurden große Massen bezahlter und ver- steuerter Waren den Bürgern weggenommen und verbrannt.

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 781

1858 - Weimar : Böhlau
781 Hauptarmes auf Dresden mißlang, und nach einer zweitägigen Schlacht, am 26. und 27. August, sah sie sich zu einem Rückzüge ge- nöthigt, der unter dem Einflüsse eines gewaltigen Regenwetters den kläg- lichsten Anblick darbot. Dagegen halfen dieselben Regenströme am 26. August der schlesischen Armee die Schlacht an der Katzbach ge- gen ein französisches Heer unter Macdonald gewinnen. Durch diesen Sieg wurde das in Blücher gesetzte Vertrauen zur kühnsten Zuversicht gesteigert. Von der Hauptarmes wurde Vanda m me, der ihr den Rück- zug nach Böhmen abschneiden wollte, bei Culm, in der Gegend vor, Teplitz, am 30. August, nach einem verzweifelten Widerstände mit zehn- tausend Mann zur Ergebung gezwungen. Auf die Nachricht, daß Blücher bei Wartenburg den Uebergang über die Elbe erzwungen und seine Vereinigung mit dem Kronprinzen von Schweden bewerkstelligt habe, wandte sich Napoleon, begleitet vom Könige von Sachsen, nach Leipzig. Die drei großen Heere von Böhmen. Schlesien und Norddeutschland hatten sich einander genähert und um- ringten den Gegner. Vom 16. bis zum 19. Oktober wurde die Völ- kerschlacht bei Leipzig geschlagen. Am Abend des 18. war der Sieg für die Verbündeten entschieden, und Napoleon beschloß für den anderen Morgen den Rückzug nach Weißenfels. Auf der Flucht durch die Elster ertrank der Anführer der Polen, Fürst Joseph Poniatowski. Der König von Sachsen wurde, als am 19. die verbündeten Monarchen in Leipzig eingezogen waren, für einen -Kriegsgefangenen erklärt und ge- nöthigt, seinen Aufenthalt in Berlin zu nehmen. Baiern hatte kurz vor der leipziger Schlacht dem Bunde mit Frankreich entsagt und mit Oest- reich einen Vertrag geschlossen. Jetzt eilte General Wrede mit einem bairisch-östreichischen Heere nach Hanau, um dem französischen Kaiser, der sich über Erfurt nach dem Rheine zurückzog, den Heimweg abzu- schneiden. Aber Napoleon brach sich durch das blutige Treffen bei Hanau (am 30. Oktober) Bahn und ging am 2. November mit den Trümmern seines Heeres über den Rhein. Hieronymus Napoleon hatte sein Königreich Westphalen am 26. Oktober verlassen, und Preußen, Hannover, Oldenburg, Hessen und Braunschweig nahmen ihr altes Eigenrhum wieder. Der Großherzog von Frankfurt, Karl von Dalberg, gab sein Großherzogthum auf und ging nach Konstanz, später nach Regenßburg, um seinen bischöflichen Pflichten zu leben. Würtemberg, Baden und Hessen-Darmstadt schlossen Verträge mit Oestreich und ließen ihre Truppen zu dem Heere der Perbündeten stoßen. Die Nordarmee war von Leipzig nach Hanno- ver gezogen und hatte sich dort in zwei Theile getrennt. Mit dem einen Theil drangen Bülow und Wintzingenrode nach Holland, mit dem anderen Bernadotte und Woronzow nach Holstein vor. Hol- land wurde bis auf einige wenige Plätze besetzt, und die Einwohner riefen den Sohn ihres ehemaligen Erbstatthalters, Wilhelm Vi., zu ihrem Herrscher aus. In Holstein wurden die Dänen zurückgetrie- den und schlossen am 14. Januar 1814 zu Kiel einen Friedensver- trag, in welchem sie Norwegen an Schweden abtraten und sich zur Theilnahme am Kampfe der Alliirten verpflichteten. Die Schweiz wollte sich für neutral erklären, die Verbündeten erkannten aber diese Neutralität nicht an.

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 785

1858 - Weimar : Böhlau
785 mit den verbündeten Mächten versöhnt hatte, legte Eugen die Waffen nieder und begab sich mit seiner Familie nach Baiern. In Mailand erklärte am 23. Mai 1814 der Feldmarschall Bellegarde im Namen seines Kaisers die Besitznahme des Landes. Nach Piemont, Florenz, Modena kehrten ihre früheren Fürsten zurück. Der Papst hielt am 24 Mai 1814 seinen feierlichen Einzug in Rom. In Neapel behaupt tete Murat den Thron. Er hatte am 14. Januar 1814 mit dem Kai- ser Franz einen Vertrag geschloffen, in welchem ihm der Besitz seiner Staaten gewährleistet worden war. In Spanien nahm Ferdi- nand Vii., welchen Napoleon im März 1814 aus Valenpay entlas- sen hatte, den Thron wieder ein. Dänemark, welches versäumt hatte, sich zu rechter Zeit von Napoleon zu trennen, mußte Norwegen an Schweden abtreten. Die ionischen Inseln wurden für einen Frei- staat erklärt und unter die Schutzherrschaft Englands gestellt. Holland wurde dem Prinzen Wilhelm Vi. von Oranien als Königreich über- geben. Am 1. November 1814 wurde in Wien der Kongreß der Ab- geordneten der euroväischen Mächte eröffnet. Zu demselben hatten sich die drei Monarchen, welche die Gefahren des Krieges getheilt hatten, sowie die Könige von Dänemark, Baiern und Würtemberg und viele andere Fürsten persönlich eingefunden. Der Zweck des Congreffes war, der Politik der europäischen Staaten eine feste Gestaltung zu geben, das Verhältniß vornehmlich der deutschen Fürsten zu ordnen und die Forde- rungen der größeren und kleineren Herrscherhäuser auszugleichen. Die Verhandlungen wurden nicht in glänzender Fürstenversammlung, sondern in geschlossenen Gemächern von Ministern und Räthen geführt. Oest- reich erhielt von Rußland den Theil von Ostgalizien, den es 1809 ab- getreten hatte, von Baiern, gegen Einräumung Würzburgs, Aschaffen- burgs und des größten Theils der überrheinischen Pfalzlande, Tyrol und Salzburg. Die belgischen Niederlande wurden mit Holland zu einem Königreich der Niederlande vereinigt. In Italien erhielt Oestreich außer Mailand das ganze Gebiet von Venedig und legte diesen Provin- zen den Namen „Lombardisch--Venetianisches Königreich" bei. Genua wurde an Sardinien gegeben. Die Verträge, welche Preußen mit Rußland und im Laufe des Krieges mit den übrigen Mächten geschlossen hatte, sicherten ihm seinen Länderbestand zu, wie er vor dem Kriege von 1806 gewesen war. Aber Kaiser Alexander wollte von den polnischen Provinzen nur so viel zurück- geben, als nöthig war, um eine Verbindung zwischen den Ostseeländern und Schlesien hervorzubringen. Der Verlust Preußens schien nur ge- deckt werden zu können, wenn das Königreich Sachsen, welches von den Verbündeten erobert worden war, an Preußen gegeben wurde. Ueber diese Frage entstand aber ein Zwiespalt, und Oestreich, England und Frankreich schlossen am 3. Januar 1815 einen Bund gegen Rußland und Preußen. Ein Bruch der fünf Großmächte schien unvermeidlich; aber die Verwickelung wurde noch im Wege friedlicher Verständigung ge- löst. Preußen erhielt nebst Danzig und Thorn einen größeren Antheil von Polen, als ihm zuerst bestimmt gewesen war, ein bedeutendes Ge- biet an beiden Ufern des Rheins und die Hälfte von Sachsen mit den Elbfestungen Torgau und Wittenberg. Das deutsche Reich wurde 50

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 798

1858 - Weimar : Böhlau
798 Dresden zu Unruhen, und diese bestimmten den hoch betagten König Anton seinen Neffen, den Prinzen Friedrich August zum Mitregen- ten zu ernennen und dem Lande eine zeitgemäße Verfassung zu geben. Im Königreich Hannover war besonders der Bürgerstand unzufrie- den mir den Vorrechten des Adets und dem Grafen von Münster, der an der Spitze der Regierung stand. Es brachen in Osterode und Göttingen Unruhen aus. Diese wurden unterdrückt, aber auch der Graf von Münster entlassen und dem Lande 1833 eine neue Verfassung gegeben. In den süddeutschen konstitutionellen Staaten, in Bayern, Würtem- berg, Baden, Hessen-Darmstadt und Nassau trat das Verlangen nach Erweiterung verfassungsmäßiger Rechte immer mehr hervor. In Rhein- bayern erhob sich eine demokratische Bewegung, deren eifrigster Stimm- führer der Doctor Wirth in seiner „deutschen Tribüne" war. Am 24. Mai 1832, dem Jahrestage der bayerischen Verfassung, wurde auf dem Bergschlosse Hambach, bei Neustadt an der Hardt, eine große Volksversammlung gehalten, in welcher die Redner die Republikanisirung und Einheit Deutschlands empfahlen. Bayerische Truppen, welche in Rheinbayern einrückten, unterdrückten die Bewegung. Am 3. April 1833 Abends um halb 10 Uhr machte eine radikale Partei von ohngefähr 70 jungen Männern einen Angriff auf die beiden Wachen in Frankfurt a. M. Die überraschten Soldaten wurden an- fangs geworfen, als sie aber Verstärkung erhielten, zerstreuten sie die Verschwornen und nahmen diejenigen gefangen, welche nicht schleunigst die Flucht ergriffen. Die Verschwornen wollten durch den Angriff auf Frankfurt die Bundesversammlung sprengen, eine provisorische Regierung errichten und so die Losung zu einer allgemeinen Schilderhebung in Süd- und Westdeutschland geben. Das tolle Unternehmen führte nur dahin, daß auf Anregung des östreichischen Staatskanzlerß Metternich strenge Maßregeln ergriffen wurden. In den verschiedenen Bundesstaaten wur- den an 1800 Personen wegen politischer Vergehen eingezogen und die Ueberführten zur Einkerkerung verurtheilt. Auch beschränkte eine nach Wien berufene Ministerkonferenz (1834) die konstitutionellen Staats- sormen. Kaiser Franz I. starb 1835, und es folgte ihm sein Sohn Fer- dinand I. (1835 — 1848). Es wurde in der inneren und äußeren Stellung Oestreichs nichts geändert, da der Fürst von Metternich die Leitung der östreichischen Politik behielt. Als König Wilhelm Iv. von England 1837 starb, gelangte in Hannover, wo die männliche Thron- folge besteht, der Prinz von Kumberland Ernst August auf den Thron. Er erkannte die 1833 eingeführte Verfassung nicht an, und es verwei- gerten deshalb manche Beamte und auch sieben ausgezeichnete Professo- ren der göttinger Universität die Hulvigung, indem sie sich durch ihren auf die Verfassung von 1833 abgelegten Eid für gebunden erklärten. Diese sieben Professoren: Jakob und Wilhelm Grimm, Dahlmann, Gervinus, Ewald, Albrecht und Weber, wurden ihrer Stellen entsetzt und mußten das Land verlassen. Eine 1838 einberufene Stände- versammlung, sowie eine zweite 1839 einberufene nahmen den von der Regierung vorgelegten Entwurf zu einer neuen Verfassung nicht an. Erst die Ständeversammlung von 1840 nahm den Entwurf der Regierung
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