95
N. Noch manches Merkwümge aus -er Negierung
Friedrich Wilhelm's Iii.
Auf der großen Fltrstenversammlung zu Wien wurde bestimmt,
daß Preußen alle Länder wieder haben sollte, welche es im Frie-
den von Tilsit verloren hatte. Dazu bekam es noch einen großen
Theil vom Königreiche Sachsen, schöne Lander am Rheinstrpme, das
bisherige schwedische Pommern nebst der Insel Rügen und von Polen
das Großherzogthum Posen. An Baiern und Hannover trat es
dagegen einige Landestheile ab.
Beim Tode Friedrich Wilhelm's. des Dritten, warunscr Vaterland
5092 Qnadratmeilen groß und zählte Uber 15 Millionen Einwohner.
Das ganze Reich theitte man gleich nach dem Frieden in die Pro-
vinzen : Preußen, Posen, Pommern, Brandenburg, Schlesien, Sach-
sen, Westfalen und die Rheinprovinz. Jede Provinz wurde wieder
in Regierungsbezirke, jeder Regierungsbezirk in landräthliche Kreise
und jeder landräthliche Kreis in Verwaltungsbezirke getheilt. Der
König stand mit der größten Thätigkeit an der Spitze der ganzen Re-
gierung im Lande. Jeder konnte sich an ihn wenden und ihm sein An-
liegen vortragen, und der gute Fürst hals, wo er nur konnte, und ge-
währte gern, wenn es ihm möglich war.
Unter dem Könige standen unmittelbar die Minister und der
Staatsrath. Die allgemeinen Angelegenheiten jeder Provinz be-
sorgte der Oberpräsident, die Regierungen verwalteten das Uevrige
bis auf das Kleinste, und ihnen war darin in jedem Kreise der Land-
rath behülflich, welcher wieder Helfer in den Amtmännern, Bür-
germeistern und den Dorfrichtern oder Dorfschulzen fand. Damit
Jedem im Lande sein Recht werde, wurden Kreisgerichte, Appel-
lationsgerichte und in Berlin das Ober-Tribunal eingesetzt. Diese
Einrichtungen bestehen fast alle noch bis jetzt. In Allem erkennen
wir, daß dem Könige nichts lieber war, als das Glück seines Volks.
Vom Jahre 1816 bis 1810 verwendete er 150 Millionen für das
Wohl seines Landes. Wenn Thenrnng entstand, wenn Ucber-
schwemmung, Brandunglück und sonstige Unfälle sich im Lande er-
eigneten , so gab Friedrich Wilhelm nicht Hunderte, nein Tausende,
ja Millionen, um die Unglücklichen zu unterstützen und den Elenden
zu helfen. Solch ein Wirken für Landeswohl und Unterthancnglück
segnete Gott. Es entstand in unserm Lande ein ganz freier Bauern-
stand, in den Kreisen und Provinzen sprachen die Kreis- und
Lanchtände die Wünsche des Volks ans. Die Gemeinheiten wurden
getheilt und die Gemeindeschnlden mehr und Mehr getilgt. Ackerbau
und Viehzucht verbesserte man. Gewerbe, Fabriken und Mannfac-
tnren kamen in Flor. In Leinwand, in Wolle, in Baumwolle, in
Seide, in Eisen und Stahl wurden im Lande herrliche Sachen
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm's Friedrich Friedrich_Wilhelm's Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Wien Tilsit Sachsen Rheinstrpme Polen Posen Baiern Hannover Posen Pommern Brandenburg Schlesien Westfalen Rheinprovinz Berlin
117
Und als gekommen der leuchtende Tag,
Da war gelungen der große Schlag;
Das Meer war tief, sie setzten's durch —
Hurrah, Westfalen und Brandenburg!
Das Meer war tief und dunkel die Nacht,
Die Schanze war fest und der Däne wacht. —
Alfen ist unser! Sie setzten's durch —
Hurrah, Westfalen und Brandenburg!
Die Eroberung der Insel Alsen jagte den Dänen einen
Schrecken ein. Sie fühlten sich auf ihren Inseln nicht mehr sicher
und baten um Frieden. Am 30. October 1864 kam derselbe in
Wien zu Stande. Die Bedingungen waren: Dänemark tritt die
Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg mit den Inseln
Alsen und Fehmarn und den an der Westseite von Schleswig ge-
legenen Inseln Sylt, Föhr, Amrum und Röm für ewige Zeiten
an den König von Preußen und den Kaiser von Oesterreich ab. —
Die abgetretenen Landestheile übernehmen von den Schulden des
Königreichs Dänemark 22 Millionen Thaler. — Die von beiden
Seiten genommenen Handelsschiffe werden zurückgegeben und die
Kriegskosten von den Herzogtümern getragen.
Die Truppen der Hannoveraner und Sachsen zogen nun aus
Holstein und Lauenburg ab und die beiden Besitzer der Herzog-
thümer regierten anfangs diese Lande gemeinschaftlich. Dies führte
aber zu vielen Unbequemlichkeiten, deshalb wurde am 14. August
1865 zu Ga st ein zwischen Preußen und Oesterreich ein Vertrag
abgeschlossen, nach welchem beide Mächte den gemeinschaftlichen Besitz
von Schleswig und Holstein zwar beibehielten, doch in die Regierung
sich dahin theilten, daß Schleswig von Preußen, Holstein von Oester-
reich verwaltet und deshalb Holstein nur von österreichischen, Schles-
wig von preußischen Truppen besetzt werde. Ueber den Hafen zu
Kiel wurde das Kommando und die Polizei an Preußen übertragen
und ihm zugestanden, die nöthigen Befestigungen und Einrichtungen
anzulegen und mit preußischen Truppen zu besetzen. Die Festung
Rendsburg erhielt preußische und österreichische Besatzung. Preußen
war berechtigt, zur Verbindung der Ostsee mit der Nordsee einen
Kanal durch das holsteinische Gebiet zu führen und die Aufsicht
über denselben und die Instandhaltung auszuüben. In der Folge
sollten die Herzogthümer dem Zollvereine beitreten.
Gegen baare Zahlung von 1 Million 850,000 Thaler über-
ließ der Kaiser von Oesterreich seine Ansprüche an das Herzogthum
Lauenburg dem Könige von Preußen, so daß unser König alleiniger
Herr dieses Landes wurde.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung]]
118
Am 15. September 1865 trat der Vertrag in Kraft und am
26. September kam König Wilhelm I. nach seinem neu erworbenen
Herzogthume Lauenbnrg und ließ sich in der Stadt Ratzeburg
feierlich vom Lande huldigen.
57. Wie Preußen mit dem Kaiser von Oesterreich in
Krieg geräth.
Oesterreich hatte es in dem Vertrage zu Gast ein nicht ehrlich
gemeint. Statt in Frieden die erworbenen Herzogthümer so zu
regieren, daß in Hauptsachen Alles gemeinschaftlich von den beiden
Fürsten geschehe, that der österreichische Statthalter in Holstein auf
Befehl von Wien, als ob sein Kaiser alleiniger Herr sei. Damit
unserm Vaterlande ein Stein in den Weg gelegt werde, sann
Oesterreich darauf, den Prinzen Friedrich von Augustenburg zum
Herzoge von Schleswig-Holstein zu machen, weil man wußte, daß
dieser dem österreichischen Kaiserhause gehorsam sei und bleibe. Da-
durch sollten uns alle Vortheile, welche wir durch den Krieg von
1864 erlangt hatten, genommen werden. Oesterreich wollte Gelegen-
heit zum Kriege gegen Preußen finden. „Es kann in Deutschland
nur Ein Großstaat bestehen und das ist Oesterreich, darum muß
Preußen niedergedrückt werden," so schrieb man heimlich aus Wien
an deutsche Fürsten. Unser König versuchte Alles, um nach dem
Vertrage zu Gastein die Sache zu schlichten, doch vergebens. Um
den Krieg herbeizuführen, erklärte Oesterreich am 1. Juni 1866,
es wolle die Entscheidung über die Herzogthümer Schleswig-Holstein
dem deutschen Bunde anheim geben und berief, ohne Preußen zu
fragen, auf den 11. Juni die holsteinische Landesversammlung zu-
sammen. Das war mehr, als Preußen ertragen konnte und durfte,
denn es lag hierin ein offener Bruch des Gasteiner Vertrages. Der
König befahl dem General von Manteuffel, das Herzogthum Hol-
stein wieder mit zu besetzen, dem österreichischen General von Gablenz
aber frei zu stellen, mit seinen Truppen auch in Schleswig zu
rücken. Dieser zog aber seine Schaaren bei Altona zusammen
und wartete auf weitere Befehle von Wien. Sie kamen bald.
Oesterreich erklärte, Preußen habe den Frieden gebrochen und müsse
mit den Waffen aus Holstein getrieben werden. Die deutschen
Fürsten möchten ihre Heere stellen. Am 14. Juni 1866 beschloß
der Bundestag zu Frankfurt am Main in der Mehr-
heit den Krieg gegen Preußen. Oesterreich, Baiern, Wür-
temberg, Sachsen, Hannover, Hessen-Kassel und Darmstadt, Nassau,
Frankfurt am Main und noch einige kleine deutsche Fürsten erhoben
die Waffen gegen unser Vaterland. Jetzt erklärte unser König,
daß für ihn der deutsche Bund zu bestehen aufgehört habe.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_I. Friedrich_von_Augustenburg Friedrich Manteuffel Gablenz
Extrahierte Ortsnamen: Lauenbnrg Ratzeburg Oesterreich Oesterreich Holstein Wien Oesterreich Schleswig-Holstein Oesterreich Deutschland Oesterreich Wien Oesterreich Altona Wien Oesterreich Holstein Frankfurt_am_Main Oesterreich Baiern Sachsen Hannover Hessen-Kassel Darmstadt Nassau Frankfurt_am_Main
64
Mors, Singen und Geldern, ungefähr 46 Quadratmeilen, aber er
bekam dafür Hildesheim, Paderborn, Erfurt, das Eichsfeld, Münster
und noch mehrere Landestheile, an 241 Quadratmeilen mit 600,000
Einwohnern, wieder und konnte also znfrieden sein. Napoleon war
aber mit seinem Glücke und Ruhme noch nicht znfrieden. Im
Jahre 1804 ließ er sich zum Kaiser der Franzosen krönen, und ob-
gleich er dadurch nun die höchste irdische Größe erreicht hatte, so
war er doch nicht ruhig, sondern zog ohne Recht und Ursache Länder
ein, wo er konnte, und verübte Gewaltthätigkeiten, wie es ihm be-
liebte. Dies wollten Rußland, England und Oesterreich nicht länger
dulden. Sie verbanden sich, um die Franzosen mit den Waffen
zur Ordnung zu bringen. Jeder wollte nun Preußen zum Bundes-
genossen haben. Napoleon that große Versprechungen, doch unser
edler König verachtete den ungerechten Eroberer und wies seine An-
träge zurück. Das nahm aber der französische Kaiser sehr übel,
und von dieser Zeit an haßte er unser Vaterland, und benutzte jede
Gelegenheit, um Preußen zu kränken. Ohne erst Anfrage zu thuu,
ließ er seine Kriegsheere durch preußische Länder marschiren, um
Russen und Oesterreicher an der Donau zu überraschen, und als der
König sehr ernst darüber redete, that er, als ob ihm solche Dinge
Niemand wehren könne. Dies konnte Friedrich Wilhelm nicht gleich-
gültig hinnehmen. Er neigte sich auf die russische Seite. Der
russische Kaiser Alexander kam nach Berlin, und dort schloß man
ein Bündniß, nach welchem Preußen Alles zur Erhaltung des Frie-
dens anwenden, wenn aber Napoleon eigensinnig wäre, mit den
Waffen auftreten sollte.
Alexander eilte zu seinem Heere, ein preußischer Minister zu
Napoleon, um die Vermittelung auszurichten, oder den Krieg zu
erklären. Aber Napoleons Glücksstern war noch immer im Steigen.
Am 2. Deeember gewann er die große Schlackt bei Austerlitz, und
der österreichische Kaiser gerieth dadurch in solchen Schrecken, daß
er einen schimpflichen Frieden dem Kriege vorzog. Die Russen
zogen in ihr Reich zurück. Nun gerieth der preuß. Minister Haug-
witz in Verlegenheit. Bei dem Glücke der Franzosen war ein Krieg
gewagt und eine Vermittelung unmöglich. Haugwitz dachte deshalb,
ein Vergleich sei am besten, und man bestimmte, daß Preußen die
Länder Cleve, Neuenburg, Anspach, Baireuth und die Festung Wesel
abtreten und dafür Hannover erhalten sollte. Das war aber eine
schändliche Schlinge, in welcher Napoleon unser Vaterland gefangen
hatte. Denn die Engländer hatten Hannover noch nicht abgetreten
und wurden nun unsere erbittertsten Feinde. Das wollte aber ge-
rade der französische Kaiser. Je mehr Feinde er uns auf den Hals
hetzen konnte, desto besser war es für ihn. Ja, um seinen Hohn
auf's höchste zu treiben, bot er ohne Vorwissen des Königs den
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Alexander Alexander Napoleon Alexander Alexander Napoleon Napoleons Deeember Cleve Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Hildesheim Paderborn Erfurt England Oesterreich Donau Berlin Napoleons Neuenburg
96
gemacht, außerdeur in Kupfer, Gold, Silber, Leder, Papier, Tabak,
Zucker, Seife, Essig, Bier, Branntwein, Glas, Porzellan und
Steingut. Hin und wieder bildeten sich Gesellschaften, die unsere
Maaren nach den fernsten Theilen der Erde schickten, und der König,
um dieses zu befördern, schloß mit vielen Staaten außerhalb Deutsch-
land's Bündnisse, damit wir unsere Sachen verschicken könnten.
Besonders merkenswerth ist der große Zollverein, welchen der König
zu Stande brachte, damit in Deutschland ein freier Verkehr statt
finde. Zu diesem Zollvereine gehörten Sachsen, Baiern, Würtcm-
bcrg, Baden, die sächsischen Hcrzogthümer, die beiden hessischen
Reiche, Nassau, die anhaltinischen Länder, Braunschweig, Hannover,
Oldenburg, Frankfurt am Main und mehrere kleine deutsche Staaten.
Im Innern des Landes wurden Flüsse schiffbar gemacht. Unsere
Posten waren so vorzüglich eingerichtet, daß andere Länder diese
Einrichtung nachahmten. An der Instandsetzung der Wege war
man überall thätig. Fast nach allen Seiten hin sing man an,
Eisenbahnen zu bauen. Durch dieses Alles kam der Handel sehr
in Flor. Unsere vorzüglichsten Handelsstädte sind Berlin, Frank-
furt an der Oder, Stettin, Danzig, Königsberg, Breslau, Magde-
burg, Elberfeld, Köln und Aachen.
Was der König für die Kirchen und Schulen gethan hat, ist
sehr bedeutend. Ueberall erhielten Städte und Dörfer im Lande zur
Wiederherstellung, oder zum Neubau ihrer Kirchen und Schulen Tau-
sende. Der König, welcher selbst fromm und gottesfürchtig lebte,
wünschte, daß seine Unterthanen immer mehr wachsen sollten in aller
Gottseligkeit und Ehrbarkeit. — Auf die Volksschulen legte man
einen großen Werth, darum sorgte man für sie und ehrte die Lehrer.
Fast jedes Dorf im Lande bekam seine Schule. Arme Gemeinden
unterstützte der Staat, wenn sic die Kosten ihres Schulwesens nicht
bezahlen konnten. Die Universitäten und die Künstlerschulcn beför-
derten Wissenschaft und Künste. In der Hauptstadt und in den
Provinzen wurden prachtvolle Gebäude aufgeführt, um Tagelöhnern
Nahrung zu geben und Handwerker und Künstler zu beschäftigen.
Die Abgaben im Lande. Es war des Königs größte
Sorge, in allen Ausgaben recht sparsam zu sein, damit die Unter-
thanen so wenig Abgaben, als nur möglich, bezahlen müßten. Was
der König für sich gebrauchte, bezahlte er fast ganz aus seinem eigenen
Vermögen, und da er sehr einfach lebte, so bedurfte er nicht viel
und verwendete noch Manches davon zum Besten seiner Lande. Die
fest bestimmten Abgaben sind bis hierher fast so stehen geblieben.
Wir haben die Zölle und die Steuern auf Wein, Bier, Brannt-
wein und Tabak, die Abgaben vom Salz, die Stempel-, die Ge-
werbe-, die Grundsteuer und die Gebäudesteuer, die Klassen- und
Einkommensteuer für das platte Land und die Schlacht- und
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Sachsen Baiern Baden Nassau Braunschweig Hannover Oldenburg Frankfurt_am_Main Berlin Stettin Danzig Königsberg Breslau Elberfeld Aachen
108
Der Reichsherold zu Pferde auf dem Schloßplatze rief: „Es
lebe König Wilhelm I.! Es lebe die Königin Auguste!" und die
Tausenden auf dem weiten Platze stimmten in den Ruf. Dann
sang man: Nun danket alle Gott! die Kanonen dröhnten, der
König neigte drei Mal das Scepter und ging in das Schloß zurück.
Die Feier war zu Ende.
Am 22. October hielt das Königspaar einen glänzenden Ein-
zug in Berlin. Das Volk jubelte ihm entgegen und überall war Freude.
Gott segne die Regierung unsers Königs Wilhelm I.
54. Der schleswig'sche Ätieg 1864.
Die Herzogtümer Schleswig und Holstein wählten im Jahre
1459 den König von Dänemark zum Herzoge. Sie machten aber
ausdrücklich die Bedingung, daß sie ihre eigene Verfassung, ihre
eigenen Beamten, ihre eigene Bewaffnung, die eigene Verwaltung
der Staatseinkünfte behalten und „up ewig ungedeelt" bleiben woll-
ten. Man sagte ihnen dies auch feierlich zu. Zwar versuchte Däne-
mark zu verschiedenen Malen, das Versprechen zu brechen, doch
muthig verteidigten die Schleswig-Holsteiner ihre Rechte. Als im
Jahre 1815 Holstein und Lauenburg deutsches Bundesland, und
dadurch der dänische König Mitglied des deutschen Bundes wurde,
erlangten die Herzogthümer die Bestätigung ihrer Gerechtsamen.
Den Dänen war das nicht nach dem Sinne; sie fingen immer von
neuem an, die Rechte zu schmälern. Man hob in den Herzogtümern
die jungen Leute zu Soldaten aus, doch ließ man sie nicht im Lande,
sondern steckte sie in die dänischen Regimenter. Dänische Prediger,
Lehrer, Beamte und Richter stellte man in rein deutschen Landen an,
und die Einkünfte verwendete man nicht zum Besten des Landes,
sondern das Geld wanderte nach Kopenhagen. Endlich brach der
dänische König ganz sein Wort. Schleswig-Holstein sollte in Däne-
mark einverleibt werden und mit diesem Lande einen Gesammtstaat
bilden. Nun griffen im Jahre 1848 die Herzogthümer zu den
Waffen. Tausende aus Deutschland eilten zur Hülfe herbei, und
unser König Friedrich Wilhelm Iv. sandte einen Heerhaufen hin,
um die bedrängten Herzogthümer zu unterstützen. Man schlug die
Dänen zurück. Jetzt mischte sich Oesterreich ein und brachte es
dahin, daß Preußen seine Truppen zurückzog. Die junge, schwache
schleswig-holsteinische Armee wurde geschlagen und das Land wieder
erobert. Die Rache der Dänen kannte nun kein Maß, noch Ziel.
Man vertrieb die deutschen Beamten, Prediger und Lehrer, führte
die dänische Sprache ein, steckte viele Menschen in den Kerker und
verwendete die Landeseinkünfte nach Belieben. Die Herzogthümer
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
TM Hauptwörter (200): [T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_I. Wilhelm_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Holstein Holstein Lauenburg Kopenhagen Schleswig-Holstein Deutschland Oesterreich
109
baten den deutschen Bund um Hülfe und dieser drohete, aber man
kehrte sich in Kopenhagen nicht daran. Endlich wurde das Treiben
zu toll. Mehrere Mächte schlossen in London einen Vertrag, das
„Londoner Protokoll" genannt, in welchem die Rechte der Herzog-
thümer festgestellt und auch bestimmt wurde, daß der Prinz Christian
von Holstein-Glücksburg der Nachfolger des kinderlosen dänischen
Königs Friedrich Vii. sein sollte. Plötzlich starb im Herbste 1863
dieser König und König Christian Ix. bestieg den dänischen Thron.
Ihn zwang die aufrührerische Partei in Kopenhagen, eine Ge-
sammtstaats-Verfassung zu unterschreiben, nach welcher die deutschen
Herzogtümer dänisch gemacht werden sollten. Jetzt griff der deutsche
Bund ein. Hannoveraner und Sachsen rückten im December 1863
in Holstein und Lauenburg und besetzten das Land. Die Dänen
zogen sich ohne Widerstand nach Schleswig zurück. Dies Herzog-
thum zu besetzen, verweigerte der deutsche Bund; da erklärten Preu-
ßen und Oesterreich, sie würden allein die Sache in die Hand neh-
men. 40,000 Preußen und 25,000 Oesterreicher setzten sich unter
dem Oberbefehle des Feldmarschalls Wrangel in Marsch. Als Er-
kennungszeichen trugen die Verbündeten eine weiße Binde um den
linken Arm. Die Oesterreicher unter dem Generale von Gablenz
gingen auf die Städte Rendsburg und Schleswig zu, die Preußen
unter dem Befehle des Prinzen Friedrich Karl auf Kiel und Eckern-
förde. Am 30. Januar 1864 wurde der dänische Obergeneral
de Meza aufgefordert, das Herzogthum Schleswig zu räumen; —•
er werde es auf die Waffen ankommen lassen, gab er zur Antwort.
Am 1. Februar überschritten die Verbündeten die Eider; — der
Krieg war da.
Die Dänen hatten sich in das Danewirke zurückgezogen. Das
Danewirke war eine 3 Meilen lange Befestigung, nahe hinter einem
Meeresarme belegen, die Schlei genannt. Schon vor tausend Jah-
ren errichteten die Dänen dort einen hohen Wall aus Holz und
Stein zum Schutze gegen die alten Sachsen. Diese Feste war in
den letzten zwanzig Jahren außerordentlich stark ausgebaut. Sie
bestand aus 19 Schanzen mit 30 bis 40 Batterien. Die 60 bis
70 Fuß hohen Wälle, die starken, steinernen Gewölbe, die mit
Wasser gefüllten tiefen Gräben, der breite Meeresarm, die Schlei,
die große Menge Kanonen und die 25,000 Dänen im Danewirke
waren eine gewaltige Wehr. Am 2. Februar rückte Prinz Fried-
rich Karl auf den östlichen Flügel der Feste, den Brückenkopf beim
Städtchen Missunde los. Der Feind hatte 7 Schanzgräben vor
Missunde angelegt; die jungen preußischen Soldaten stürmten frisch
darauf und setzten sich in den Gräben fest. 72 Kanonen donnerten
gegen die Dänen, doch diese wehrten sich tapfer und hielten den
Brückenkopf fest. Der Prinz beschloß, an der Schlei abwärts zu
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Christian
von_Holstein-Glücksburg Friedrich_Vii Friedrich Christian_Ix Friedrich_Karl Friedrich Karl Meza Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Kopenhagen London Kopenhagen Sachsen Holstein Lauenburg Schleswig Oesterreich Kiel Sachsen
127
Dickköpfen kann man Alles erwarten!"" antwortete der Oberst
Stolz, und richtig, zum fünften Male stürmten die Geschlagenen
muthig heran, doch nun wurden sic dermaßen zurückgetrieben, daß
sie wild davon flohen. Als nun auch noch bei Helmstadt und
Würz bürg die Preußen siegten und die Feinde weit in ihre Län-
der jagten, baten die süddeutschen Fürsten unfern König demüthig
um Frieden. Er wurde ihnen gewährt. Das Königreich Hanno-
ver, das Kurfürstenthum Hessen, das Herzogthum Nassau, die
Stadt Frankfurt am Main, die Landgrafschaft Hessen-Homburg,
Theile von Baiern und Hessen-Darmstadt mußten an Preußen
abgetreten werden und wurden mit unserm Vaterlande vereinigt.
Dazu zahlte Baiern 30, Sachsen 15, Würtemberg 8, Baden 6
und Darmstadt 3 Millionen Gulden Kriegskosten.
Das war das Ende des großen Kampfes. Jubel erscholl im
ganzen Preußenlande. Die innigste Theilnahme für die Verwun-
deten und Kranken gab sich überall kund. Gleich vom Beginn des
Krieges an wetteiferten Hohe und Niedere in der Fürsorge für die
Soldaten und in der Pflege der Verwundeten und Kranken. Ver-
bandzeug, Maaren aller Art und Geld wurden herbeigeschaflt und
in die Lazarethe und nach den Truppen geschickt. Die Glieder des
Iohanniterordens und an deren Spitze der Graf Eberhard von Stoll-
berg-Wernigerode eilten selbst hin, um Sorge für die Verwundeten
und Kranken zu tragen und sie zu pflegen. Evangelische und katho-
lische Krankenpflegerinnen halfen treulich; die vornehmsten Damen
übernahmen Krankenwärterdienste. Solche treue Sorge linderte
manchen Schmerz und manche Noth.
Der König war am 4. August nach seiner Hauptstadt zurück-
gereis't und hielt am 20. September mit den Prinzen, Generalen,
den Garden und den Abgeordneten aller Truppentheile einen feier-
lichen Siegeseinzug in Berlin. Es war ein unendlicher Jubel und
nie hatte man die Stadt in solchem Glanze gesehen. Der feierliche,
prachtvolle Zug ging bis in den Lustgarten beim Schlosse. Dort
war ein Altar errichtet, vor welchem die Geistlichen standen. Man
stimmte das Lied: „Eine feste Burg ist unser Gott," an, der Feld-
propst hielt die Predigt, und dann sang man unter dem Donner
der Geschütze: „Herr Gott, dich loben wir!" — Eine prachtvolle
Erleuchtung der Stadt beschloß Abends den festlichen Tag.
Das Königreich Preußen ist jetzt fast 6400 lh Meilen groß
und zählt an 24 Millionen Einwohner. Zu den acht alten sind
die drei neuen Provinzen Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-
Nassau gekommen. Vorzüglich wichtig ist es, daß unser König
einen norddeutschen Bund gebildet hat, von welchem er das
Oberhaupt ist. Alle deutschen Staaten von der Ost- und Nordsee
an bis zum Main und Erzgebirge, ihrer 22, gehören zu demselben.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Eberhard_von_Stoll- August
Extrahierte Ortsnamen: Hessen Frankfurt_am_Main Baiern Hessen-Darmstadt Baiern Sachsen Würtemberg Baden Darmstadt Berlin Schleswig-Holstein Hannover Nordsee Main
758
50,000 Mann, welche Ludwig von Baden und Eugen von Savoyen
anführen sollten. Man nennt diesen Krieg den spanischen Erlfolgekrieg
(1701). Friedrich 10., Kurfürst von Brandenburg und Herzog von
Preußen, hatte den Königstitel angenommen, Friedrich I., und da der
Kaiser zuerst seine Zustimmung gab, so schloß er sich auch um so
bereitwilliger an ihn an.
In diesem Feldzuge that sich besonders Eugen von Savoyen hervor,
ob man gleich anfangs wenig von ihm hielt. Er war früher dem
geistlichen Stande gewidmet gewesen, gab sich aber bald mehr dem
Studium der Geschichte und Mathematik hin. Seine Kriegserfahrenheit,
Thätigkeit und Besonnenheit waren ausnehmend, wozu noch ein hoher
Grad von Bescheidenheit kam. Drei Kaisern diente er treu und ergeben.
Leopold war mein Vater, hörte man ihn sagen, Joseph mein Bruder
und Carl mein Herr. Von Person war er klein, aber sehr gewandt.
Wie ein zweiter Hannibal überstieg er die Alpengipfel und Catinat sah
mit Erstaunen, wie er die Ebene von Verona bis an die Etsch besetzte.
Nachdem er diesen geschlagen, überfiel er den nachgesandten Marschall
von Villeroi (Willroa) 1702 und schickte ihn gefangen nach Wien. Da
Ludwig einen Sohn Jakobs 0. als König ausrufen ließ, so schickte
Wilhelm Ul. den berühmten Malborough mit einem bedeutenden Heere
der kaiserlichen Armee zu. Der Kurfürst von Baiern hielt es mit den
Franzosen und überrumpelte Ulm. Indessen hatte Prinz Ludwig von
Baden Landau erobert und suchte den Marschall Villars aufzuhalten.
Eugen von Savoyen beobachtete Vendome (Wahngdom). Malborough
war in den Niederlanden und am Nheine glücklich.
Unterdessen war Marschall Villars in Schwaben vorgedrungen und
hatte sich mit den Baiern vereinigt. Diese zogen nach Tyrol, Kufstein
gieng über und auch andere Plätze, sogar Jnsbruck, wurden genommen,
auch die Ehrenberger Klause erobert. Allein die Tage von Sempach
und Morgarten erneuerten sich. Die Höhen und Pässe wurden besetzt
und Tausende wurden durch herabgerollte Steine und Baumklötze ein
Raub des Todes. Doch mußte der General Styrum der überlegenen
Macht der Feinde weichen, die wichtigen Festungen Breisach und Landau
wurden von den Franzosen genommen und auch das reiche Augsburg
mußte sich ergeben (1703). Endlich gieng auch noch Passau über.
Nun sollte der Fehler wieder gut gemacht werden. Es wurde in Wien
beschlossen, daß Eugen nach Deutschland gehen und vereint mit Mal-
borough und Ludwig von Baden handeln müsse. Gegen den Wunsch
der Generalstaaten, welche Malborough nicht gerne so weit entfernt
sahen, rückte dieser immer weiter am Rhein vor und stand endlich auf
48
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_von_Baden Ludwig Eugen_von_Savoyen Eugen Friedrich_10. Friedrich Friedrich_I. Friedrich_I. Eugen_von_Savoyen Eugen Leopold Leopold Joseph Carl Hannibal Ludwig Ludwig Jakobs Wilhelm Ludwig_von
Baden_Landau Ludwig Eugen_von_Savoyen Eugen Malborough Eugen Ludwig_von_Baden Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Verona Willroa Wien Baiern Ulm Niederlanden Nheine Schwaben Tyrol Sempach Breisach Landau Wien Deutschland Rhein
754
einmal am Neckar. Hier, bei Heilbronn, hatten er, Ludwig von
Baden und Eugen eine Zusammenkunft. Eugen sollte an den Rhein
Marschiren, um die Linien bei Stollhofen zu vertheidigen, Malborough aber
und der Prinz von Baden in Baiern eindringen, worauf der Engländer,
dessen Königin Anna ihm alle Vollmacht gegeben hatte, nach Ulm zog,
um sich mit Ludwig zu verbinden. Am 2ten Juli 1704 erschienen sie
am Schellenberge bei Donauwörth, wo sich die Feinde verschanzten,
und noch am Abend begann die Schlacht. Auf beiden Seiten wurde
mit Wuth gefochten; allein die Baiern mußten weichen. Die Kaiser-
lichen erstiegen die Verschanzungen zuerst, die Engländer und Holländer
folgten. Die Feinde entflohen über die Donau nach Lauingen, wurden
jedoch lebhaft verfolgt. Zwar war der Verlust an Leuten auf beiden
Seiten gleich groß; aber die Beute, welche die Verbündeten machten,
war bedeutend. Das reiche Silberzeug des Grafen von Arco wurde
unter die Soldaten vertheilt.
Schon wollte der Kurfürst einer Aufforderung des Kaisers nach-
geben, als ihn die Annäherung des Marschalls Tallard, der durch den
Schwarzwald heranzog, wieder davon abhielt. Er sollte noch mehr
gestraft werden. Tallard vereinigte sich mit ihm bei Augsburg. Aber
Eugen war ihm mit 18,000 Mann von Stollhofen gefolgt und ver-
einigte sich mit Malborough. Den alten Prinzen von Baden hatte
dieser nach Ingolstadt beordert, um es zu belagern. Mit Eugen konnte
er besser auskommen. Beide zogen nun dem Flecken Höchstädt zu, wo
am 13ten August die berühmte Schlacht geschlagen wurde. Die Fran-
zosen hatten eine bessere Stellung und waren auch an Anzahl überlegen.
Malborough befehligte den rechten Flügel, den er, betend, wie er selbst
gestand, gegen den Feind führte. Die Feldherren thaten Wunder, und,
öfters zurückgeworfen, erneuerten sie immer den Kampf wieder. Die
Schlacht hatte des Mittags begonnen, nach Sonnenuntergang wurde
die Flucht allgemein, 20,000 Franzosen und Baiern lagen todt oder
verwundet auf dem Wahlplatze, über 15,000, worunter Tallard selbst,
wurden gefangen. Die Beute war unermeßlich. Malborough wurde
zum Reichsfürsten ernannt, Baiern aber von den Kaiserlichen besetzt;
der Kurfürst gieng mit den Franzosen über den Rhein.
Nun wurde in Spanien selbst gestritten (1704 — 1707). Am
Isten März 1704 landete der Erzherzog Carl von Oesterreich mit
12,000 Engländern und Holländern in Portugal und die Portugiesen
und Deutschen vereinigten sich mit ihm. Bald war er in Katalonien
Herr und endlich zog das Minas sogar in Madrid ein. Da aber
der Erzherzog lange Nichts von dem Uebcrgange Madrids erfuhr,
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_von
Baden Ludwig Eugen Eugen Eugen Malborough Anna Ludwig Ludwig Eugen Eugen Eugen August Malborough Malborough Carl_von_Oesterreich