Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 52

1898 - Würzburg : Stuber
— 52 — schlagen. Auch in den folgenden Jahren blieb Max Emanuel ein treuer Bundesgenosse des Kaisers im Kampfe gegen die Türken. Die Stadt Ofen wurde erobert und bei Mohaez (1687) ein glänzender Sieg erfochten. Den größten Ruhm aber errang sich Max Emannel durch Erstürmung der Festung Belgrad (1688). Die Türken wehrten sich verzweifelt. Der Kurfürst war stets voran, obwohl er im Kampfe bereits verwundet worden war. Da hinderte plötzlich ein tiefer Graben das weitere Vordringen. Max Emanuel jedoch schwang den Degen und sprang unter dem Ruse: „Bayern mir nach!" zuerst in die gefährliche Tiefe. Begeistert folgten ihm seine Soldaten. Erschrocken wichen die Feinde zurück, und nach zwei Stunden war Belgrad erobert. Von diesem Tage an hatten die Türken eine gewaltige Furcht vor Max Emanuel und nannten ihn nur den „blauen König". Der Krieg zog sich noch 11 Jahre hin. Die größte Niederlage erlitten die Türken durch Prinz Engen bei Zentha 1697. Zwei Jahre später mußten sie im Frieden von Karlowitz Siebenbürgen und einen großen Teil Ungarns an Österreich abtreten. Seitdem haben sie die deutscheu Grenzen nicht mehr überschritten. Max Emannel hatte 30000 Bayern und den reichen Staatsschatz seines Vaters geopfert, dafür aber von Österreich nichts erhalten. 3. Der spanische Erbfolgekrieg. Kurze Zeit uach Beendigung der Türkenkriege begann ein neuer Krieg, in den Bayern wieder verwickelt wurde. Max Emanuel hatte nämlich eine Tochter des Kaisers Leopold von Österreich, die einzige Nichte des Königs Karl Ii. von Spanien, zur Frau. Da der König kinderlos war, so setzte er das Söhnchen Max Emanuels zum Erben der spanischen Länder ein. Leider aber starb dasselbe schon im Alter von 7 Jahren. Jetzt bestimmte König Karl einen französischen Prinzen zu seinem Nachfolger. Damit war jedoch der Kaiser Leopold nicht einverstanden; denn er machte selbst Ansprüche aus den spanischen Thron. Als nun Karl Ii. im Jahre 1700 starb, brach um die Erbfolge zwischen Österreich und Frankreich ein heftiger Krieg aus. Max Emanuel verbündete sich mit dem Könige Ludwig Xiv. von Frankreich, weil ihm dieser die spanischen Niederlande versprach. Das bayerisch-französische Heer wurde jedoch geschlagen, und der Kurfürst mußte über den Rhein flüchten. Nun besetzten die Österreicher Bayern und bedrückten das Volk in furchtbarer Weise durch hohe Kriegssteueru und unaufhörliche Einquartierungen. Plünderung, Mord und Brand waren an der Tagesordnung. Liebe und Treue gegen Fürst und Vaterland galten als Verbrechen, und überall waren

2. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 62

1898 - Würzburg : Stuber
— 62 — schädigt. Alle diese Gebiete wurden unter Einfluß und Aufsicht Napoleons auf dem Reichstage zu Regensburg verteilt (1803). 3. Der Krieg von 1805. Im Jahre 1804 wählten die Franzosen Napoleon zu ihrem Kaiser. Da aber hiedurch seine Herrschsucht nur gesteigert wurde, verbanden sich Österreich, Rußland und England im Jahre 1805 gegen ihn. Um ihre Selbständigkeit zu retten, stellten sich die süddeutschen Staaten auf Seite Frankreichs. Bei Austerlitz (Dreikaiserschlacht) schlug Napoleon die verbündeten Russen und Öfter, reicher. Im Frieden zu Preßburg mußten letztere ihre italienischen Besitzungen an die Franzosen und Tyrol an Bayern abtreten. Bayern und Württemberg wurden zu Königreichen, Baden aber zum Großherzoa-tume erhoben. 4. Auflösung des Deutschen Reiches. Nicht lange nach dem Frieden von Preßburg sagten sich die Fürsten Süd- und Westdeutschlands vom Deutschen Reiche los und schlossen sich an Frankreich an. Sie gründeten den Rheinbnnb, besten Protektor (Beschützer) Napoleon würde. Daburch war das Deutsche Reich aufgelöst, und Kaiser Franz Ii. legte am 6. August 1806 die beut)che Kaiserkrone nieber. So hatte die Zwietracht der Fürsten den Untergang des tausendjährigen „heiligen römischen Reiches deutscher Nation" herbeigeführt. 5. Der Krieg gegen Preußen. Noch in demselben Jahre (1806) begann Napoleon Krieg mit Preußen, das durch seine bisherige schwan-sende Haltung das siegreiche Vordringen des Eroberers mitverschuldet hatte. In der Schlacht bei Jena wurde das preußische Heer vollständig besiegt, und nach kurzer Zeit waren die Franzosen Herren des ganzen Landes. Im Frieden von Tilsit (1807) mußte Preußen alle Länder zwischen Rhein und Elbe abtreten. Zu diesen Gebieten nahm Napoleon noch Brannschweig und Kurhessen und bildete daraus das Königreich Westfalen, das er seinem Bruder Jerome (König „Immer lnstik!") gab. Z. Deutschlands Erniedrigung. Nach Preußens Niederwerfung war Napoleon der eigentliche Herrscher über Deutschland, und seinen Machtsprüchen mußte sich alles fügen. Österreich versuchte zwar im Jahre 1809 nochmals, seine Gewalt zu brechen; aber es wurde mit Hilfe der Rheinbundstruppen wiederum besiegt. (Aufstand der Tyroler.) Nun wagte es kein Fürst mehr, sich gegen Napoleon zu erheben. Seine Heere lebten in Sans und Braus vom Schweiße der Deutschen; seine Spione lauerten in den Palästen und Hütten und verrieten jedes freie

3. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 65

1898 - Würzburg : Stuber
— 65 — Abgesandten der Bundesfürsten bildeten den Bundestag, der seinen Sitz in Frankfurt a M. hatte und die gemeinsamen Angelegenheiten Deutschlands beraten sollte. 50. König Maximilian I. von Bayern (1799—1825). 1. Maximilian als Kurfürst. Mitten unter den Kämpfen der französischen Republik gegen die europäischen Mächte starb Kurfürst Karl Theodor von Bayern kinderlos, und sein Vetter, Herzog Maximilian Joseph von Pfalz-Zweibrücken, folgte ihm in der Regierung. Damals erlitt das Land durch die vielen Kriege große Drangsale. Im Feldznge von 1800 kämpften die bayerischen Truppen an der Seite Österreichs gegen Frankreich; aber München kam in die Hände der Franzosen, und der Kurfürst mußte aus seiner Hauptstadt fliehen. Für die im Frieden von Lüneville (1801) verlorene Rheinpfalz wurde Bayern auf andere Weise entschädigt. Es erhielt nämlich bei der Säkularisierung (1803) die Hochstifte Würzburg, Bamberg, Eichstätt, Freising und einen Teil von Passau, dazu eine Anzahl Abteien und Reichsstädte. Das pfalzbayerische Gebiet rechts vom Rhein mit Heidelberg und Mannheim dagegen kam au das neue Kurfürstentum Badeu. Weil Österreich und Preußen die deutschen Reichsländer links vom Rheine den Franzosen preisgegeben hatten, und weil Österreich sogar uach dem größten Teile Bayerns strebte*), so ging der Kurfürst ein Bündnis mit Frankreich ein und rettete dadurch feine Selbständigkeit. 2. Erhebung Bayerns zum Königreiche. Als nun im Jahre 1805 ein neuer Krieg Napoleons gegen Österreich und Rußland ausbrach, stellte sich Maximilian auf die Seite Frankreichs. Im Frieden von Preßbnrg wurde Bayern zum Königreiche erhoben und durch weitere Gebiete vergrößert (Tyrol und Vorarlberg, die Reichsstadt Augsburg, die Markgrafschaft Ansbach u. a. m. — Würzburg trat es wieder ab). König Maximilian schloß sich bald darauf dem von Napoleon gegründeten Rheinbünde an und verpflichtete sich, ihn bei jedem künftigen Kriege mit 30000 Mann zu unterstützen. 1806 und *) Kaiser Joseph Ii. machte schon nach dem Tode des Kurfürsten Max Iii. Ansprüche auf Bayern und bot dem Kurfürsten Karl Theodor eiue Vertauschung Bayerns gegen die österreichischen Niederlande mit dem Titel eines Königs an. In einem geheimen Artikel des Friedens von Campo Formio ließ sich Österreich von Napoleon sogar die Abtretung eines großen Teiles von Bayern versprechen. Klemmert und Weickcrt, Bilder a. d. Geschichte. 3. Auflage. 5

4. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 61

1898 - Würzburg : Stuber
— 61 — 3. Zweiter Einfall der Franzosen. Im Jahre 1800 drang wieder ein französisches Heer den Main herauf und besetzte Würzburg nach kurzem Kampfe von neuem. Da die Festung sich nicht ergab, so begann gegen sie ein heftiges Kanonenfener, das die brave Besatzung unausgesetzt erwiderte. In einem glücklich durchgeführten Ausfalle fügten die Verteidiger dem Feinde sogar große Nachteile zu. Da machte ein Waffenstillstand und bald darauf der Friede von Lüne-ville (1801) dem Kampfe ein Ende. Die tapferen Besatzungstruppen mußten die Festung räumen, durften aber mit Ehren abziehen. 4. Aufhebung des Fürstbistums Würzburg. Infolge des Friedens von Lüneville wurde das Fürstbistum Würzburg gleich den anderen geistlichen (Gebieten Deutschlands aufgehoben und mit Bayern vereinigt. Am 3. September 1803 nahmen die bayerischen Truppen Besitz von Stadt und Land, und am 28. November verabschiedete sich der letzte Fürstbischof Georg Karl Freiherr von ,^-echen-bach durch ein öffentliches Schreiben von feinem Volke. 1806 trat Bayern das würzburgifche Gebiet an den vormaligen Großherzog Ferdinand von Toskana ab; derselbe nannte sich nun „Großherzog von Würzburg" und residierte im Würzburger Schloß. Durch Beschluß des Wiener Kongresses dagegen fiel das Gebiet im Jahre 1815 wieder an Bayern zurück. Von dieser Zeit an bildet es mit dein von Kurmainz herübergekommenen Fürstentums Aschaffenburg den Haupt-teil des Kreises Unterfranken und Aschaffenburg. 48. Napoleons Gewaltherrschaft in Deutschland (1800—1813.) 1. Zustände in Deutschland. Als die französische Revolution aus-brach, sah es in Deutschland übel aus. Die Uneinigkeit zwischen den zahlreichen Fürsten war ärger als je. Die Macht des Kaisers war gleich Null, und die Reichsfürsten regierten völlig unumschränkt. Der siegreiche Napoleon benützte die Uneinigkeit, um Deutschland in seine Gewalt zu bekommen. Er schürte den Neid und die Zwietracht der Fürsten und bezwang sie dann einzeln. 2. Die Säkularisation.^) Im Jahre 1800 kam es zu einem neuen Kriege zwischen Frankreich und Österreich, um den sich Preußen gar nicht kümmerte. Die vereinigten Österreicher und Bayern wurden von Napoleon besiegt und mußten im Frieden von Lüneville 1801 das linke Rheiuuser den Franzosen überlassen. Die deutschen Fürsten, welche hiebei Land abtreten mußten, wurden durch Säkularisierung der geistlichen Fürstentümer, Stifte und Klöster, sowie durch Aufhebung der kleinen Reichsstände (Reichssürsteu und Reichsstädte) ent- *) Säkularisation = Verweltlichung, d. i. Verwandlung geistlicher Gebiete in weltliche.

5. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 73

1898 - Würzburg : Stuber
— 73 — dem Könige von Dänemark. Als dieser 1864 die beiden Länder mit seinem Reiche vereinigen wollte, rückte eine deutsche Bundesarmee in Holstein ein. Preußen und Österreich übernahmen die Führung und zwangen Dänemark, die Herzogtümer abzutreten. Doch bald wurden die zwei Mächte uneins, da Preußen Schleswig-Holstein für sich beanspruchte. So kam es im Jahre 1866 zum Kriege. Preußen schloß mit einigen kleineren norddeutschen Staaten und mit Italien ein Bündnis, das übrige Deutschland stand auf Seite Österreichs. Bei Köuiggrätz in Böhmen erlitten die Österreicher eine vollständige Niederlage; aber auch die Heere der mit ihnen verbündeten deutschen Mittel- und Kleinstaaten erlagen in kurzer Zeit der preußischen Übermacht. Der Friede führte eine große Veränderung der deutschen Verhältnisse herbei: der deutsche Bund löste sich auf, und Preußen annektierte die eroberten Staaten Hannover, Kurhessen, Nassau, die freie Stadt Frankfurt und Schleswig-Holstein. Unter seiner Führung bildeten die Staaten nördlich vom Maine den „norddeutschen Bund", und die süddeutschen Staaten mußten mit ihm ein Schutz- und Trutzbündnis schließen. Österreich schied aus Deutschland aus und trat Venetien an Italien ab. 2. Der deutsch-französische Krieg. Das mächtig gewordene Preußen erregte den Neid und die Eifersucht des französischen Kaisers Napoleon Iii. Dieser befürchtete eine weitere Einigung der deutschen Stämme und wollte deshalb die Macht Preußens brechen. Das alte Gelüste der Franzosen, ihre Grenze bis an den Rhein auszudehnen, wurde wieder wach, und Napoleon sann auf einen siegreichen Krieg. Da bot sich eine willkommene Gelegenheit, als im Jahre 1870 einem Verwandten des Königs von Preußen die spanische Königskrone angetragen wurde. Napoleon verlangte denn auch, der König von Preußen solle seinem Vetter die Annahme verbieten. Um den Frieden nicht zu stören, verzichtete derselbe freiwillig auf die Krone Spaniens. Nun forderte Napoleon, König Wilhelm solle erklären, er werde auch fernerhin nicht zugeben, daß ein hohenzollernscher Prinz den spanischen Thron besteige. Doch dieser ging auf die Zumutung nicht ein, und darum erklärte ihm Napoleon am 19. Juli 1870 den Krieg. Dabei hatte er gehofft, daß sich die süddeutschen Staaten nicht am Kriege beteiligen würden; aber voll Begeisterung scharten sich alle Deutschen um die vom Erbfeinde bedrohten Brüder. König Wilhelm übernahm den Oberbefehl über das ganze deutsche Heer, und Feldmarschall Moltke entwarf den Kriegsplan. Der ritter- «

6. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 66

1898 - Würzburg : Stuber
- 66 — 1807 kämpften die bayerischen Truppen gegen Preußen und 1809 wieder gegen Österreich. Der Aufstand in Tyrol unter Andreas Hofers Führung gegen die bayerische Herrschaft wurde nur mit größter Anstrengung und nach den blutigsten Gefechten unterdrückt. 3. Die Zeit der Befreiungskriege. Im Feldzuge vom Jahre 1812 gegen Rußland teilten 30000 Bayern das schreckliche Schicksal der großen Napoleonischen Armee; kaum 2000 sahen ihre Heimat wieder. Als sich aber im Jahre 1813 das deutsche Volk gegen den Gewaltherrscher erhob, schloß sich auch Maximilian der gerechten Sache an (Schlacht bei Hanau). Bei der nun folgenden neuen Länderverteilung auf dem Wiener Kongreß trat Bayern Tyrol, Vorarlberg, Salzburg und das Juuviertel an Österreich ab und erhielt dafür das Groß-Herzogtum Würzburg, das Fürstentum Aschaffenburg und die Rheinpfalz. 4. Verbesserung der staatlichen Einrichtungen. Während seiner ganzen Regierungszeit war Maximilian ernstlich bestrebt, die Wohlfahrt seines Volkes zu fördern. Er machte den Bauernstand frei durch Aufhebung der Leibeigenschaft und verminderte die vielen Frondienste, welche diesen Stand schwer belasteten. Ebenso beseitigte er die Erblichkeit und Käuflichkeit der Staatsämter. Das Gerichtswesen wurde verbessert und die Folter abgeschafft, die Militärpflicht auf alle männlichen Unterthanen ausgedehnt, zur Aufrechthaltung der öffentlichen Sicherheit die Gensdarmerie eingeführt, gegen Feuerschaden die Brandversicherungsanstalt errichtet und zum Schutze gegen die Blattern die Impfung angeordnet. Auch das gesamte Schulwesen wurde völlig neu gestaltet und sehr gehoben und die Akademie der bildenden Künste in München gegründet. Endlich gab Maximilian am 26. Mai 1818 dem Lande eine Verfassung (Staatsgrundgesetz), welche dem Volke Anteil an der Gesetzgebung und an der Besteuerung verlieh. 5. Sein Ende. Durch seine Sorgfalt, Güte und Freundlichkeit gewann sich Max Joseph die Liebe des Volkes in hohem Maße, so daß er allgemein „Vater Max" hieß. Unerwartet machte ein Schlaganfall in der Nacht vom 12. auf den 13. Oktober 1825 seinem Leben ein Ende. Das ganze Land betrauerte ihn wie einen Vater. Nun bestieg fein Sohn Ludwig I. den bayerischen Königsthron. 51. König Ludwig I. von Bayern (1825—1848. f 1868). 1. Die Zeit vor seinem Regierungsantritte. Ludwig wurde am 25. Aug. 1786 zu Straßburg geboren. Sein Vater war damals Oberst

7. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 77

1898 - Würzburg : Stuber
erschütterte ihn so gewaltig, daß er ohnmächtig vom Sterbebette weggetragen werden mußte. Bei Übernahme der Regierung bezeichnete er es als seine Hauptaufgabe, „dem Höchstseligen nachzustreben in allen seinen Regententugenden." 2. Ludwig als Regent. Schon zwei Jahre nach seinem Regierungsantritte wurde Bayern in den deutschen Bruderkrieg verwickelt. Ludwig stellte sich auf Seite Österreichs. Die Bayern bewährten zwar bei Dermbach, Kissingen und Hammelburg, bei Helmstadt, Üttingen und Roßbrnnn ihren alten Waffenruhm, mußten aber vor der Übermacht den Rückzug antreten. Afchaffenbnrg, Würzburg und Nürnberg wurden von den Preußen besetzt. — Beim Friedensschlüsse verlor Bayern 2 unterfränkische Gebiete (Orb, Gersfeld und Hilders), etwa 400 qkm mit 33000 Seelen, zahlte 30 Millionen Gulden Kriegsentschädigung und mußte mit Preußen ein Schutz- und Trutzbündnis schließen. Schon 1870 wurde dieses Bündnis auf die Probe gestellt Als Ludwig durch den preußischen König Wilhelm die Mitteilung von der französischen Kriegserklärung erhielt, erwiderte er: „Treu dem Allianzvertrage werde ich mit meinem Bundesgenossen für die Ehre Deutschlands und damit für die Ehre Bayerns einstehen!" Sofort stellte er seine Armee au die Seite Preußens gegen den Erbfeind. Bei Weißenburg, Wörth, Sedan (Bazeilles), Orleans und Paris erwarben sich die bayerischen Truppen durch ihr Tapferkeit unsterblichen Ruhm. An der Wiederherstellung des neuen Deutschen Reiches hat Ludwig hervorragenden Anteil. Durch den Vertrag zu Versailles opferte er freiwillig zum Besten des ganzen deutschen Vaterlandes einzelne Hoheitsrechte, trat in den deutschen Staatenbund ein und trug dem Könige Wilhelm von Preußen den Titel „Deutscher Kaiser" an. Mit Recht gilt daher Ludwig als Mitbegründer des Deutschen Reiches. Nachdem Deutschland einig war, suchten die Bundesfürsten und der Reichstag (Volksvertretung) das Reich durch weise Gesetze zu festigen. Das Heerwesen wurde einheitlich gestaltet und eine starke Kriegsflotte begründet, gleiches Maß und Gewicht, sowie gleiche Münzen eingeführt, eine gleichartige Gerichtsverfassung und ein gemeinschaftliches Strafgesetz geschaffen und endlich das Wohl des Arbeiterstandes durch ein Unfall- und Krankenverstchernngsgefetz zu erhöhen gesucht. Auch dem Schulwesen wandte König Ludwig große Sorgfalt zu. Realgymnasien, Realschulen (frühere Gewerbschuleu), Industrieschulen,

8. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. XXXIII

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Zweyter Hauptcheil- xxxiii 1806 nähme des Hannoverischen. Joseph Na» poleon König von Neapel und Sicilien. Kurbraunschweig protestirt gegen jede Ein- willigung in die Veräußerung deö Kurfür- stenthums. Gründung des westlichen Kai- serreichs. Neue Einrichtung der Bank von Frankreich. England erklärt alle Hafen von Brest bis an die Elbe in Blokadezu- stand, mit bestimmter Ausnahme. Fran- zösische Truppen besehen Ragusa. Louis Napoleon, König von Holland. Grund- wercrag deö Rheinischen Bundes zu Paris. Der Chan der Buckarey erobert China. Russisches Manifest, die Herstellung der Ruhe in Europa betreffend. Fox st. Schlacht bey Jena und Auerstadt- Revo- lution auf St. Domingo. Deffalines wird ermordet und Christophe provisorischer Chef. Brittifche Erklärung wegen der Abbrechung der Friedensunterhandlungen mit Frank- reich. Napoleon in Berlin. Marschall Mortier in Kassel. Karl W> F. Herzog vonbraunschweig st. Russisch-französischer Krieg. Herzog von Berg in Warschau. Friedrich August proclamirt sich als König von Sachsen. Türkisch - russischer Krieg. 1807 Verderbliche Explosion eines Pulverschiffes in Leyden. Die Pforte verschließt allen Flag- gen den Kanal des schwarzen Meeres Pao- li und Paswan Oglu sterben. Schlacht dey preußisch-Eylau. Neue Constitution der nunmehrigen Republik von Hayti. Englischer Krieg gegen die Pforte. Spa- nisches Decret wegen Consiscation des brit- tischen Eiaenthumö. Entscheidungen des Weükeschicht-2 * § * M-

9. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. XXXIV

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Xxxiv n. C. G. 1807 Zeittafeln. q jüdischen Sanhedrins zu Paris. Czernk, Fürst der Serbier. Neues dritti sche 6 Mi- nisterium. Olbers in Bremen entdeckt den Planeten Vesta. Blokade der Dardanel- len und des Hafens von Smirna durch die I Britten rc. Französisches Observations- Corps im Gebiete der Hansestädte rc. Der König von Baiern verordnet die Gleichheit der Abgaben. Spanische Truppen im Han- noverischen. Sieg der Tuniser/über die Algierer, derserbier über die Türken, und der russischen Flotte über die osmanische» Schlacht dey Friedland und Friede zu Til- sit. Der Cardinal von Pork st. Die kö- nigliche Akademie der Wissenschaften in München wird erneuert. Jrrland wird ent- waffnet- Pütter st. Ragusa mit Frank- reich vereinigt. Aufhebung des Tribunats in Frankreich. Uebergabe des neuen Her- zogthums Warschau an Sachsen. Der Kö- nig von Baiern will die protestantischen Kir- chengemeinden zu einer Gesammtgemeinde vereinigen und ihnen eine neue Verfassung geben. Der König von Preußen hebt alle Eigenbehörigkeit^. Erbunterthanigkeit, Leib- eigenschaft und Gntöpflichtigkeit in Pom- inern und in der Neumark auf. Zwist in der königl. spanischen Fàilie. Brittische ( Kriegserklärung gegen Dänemark, Toska- na und die 7 Inseln; russische und preußi- sche gegen Großbritannien. Einzug des Kö- nigs von Westphalen in Kassel- Venedig als Freyhafen erklärt. Neuer Senat für das Königreich Italien Wiederherstellung ! der Universität Halle. Der americanische Con-

10. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. XXXVI

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Zeittafeln. Xxxvi Ii. 6. ®. 1808 1809 1810 r schulden. Napoleon in Spanien; Nieder- lage der Insurgenten. Das ehemalige mainzische Erzdomkapitel tritt an die Stelle des Regensburger und wird reichlicher do- tirt. Friedensunterhandlung zwischen Groß- britannien dauert fort. Christian Vii. von Dänemark st Friedrich Vi. König. Krieg mit England und Schweden. Revolution in Konstantinopel. Mustava Bairaktar. Neuer Krieg zwischen Oestreich und Frankreich sammt dem Rheinbunde. Tapferkeit der Baiern und Würtemberger vorzüglich bey Eckmühl. Schlachten bey Aspern, Eßlingen, Wagram. Waffenstillstand zu Znaym. Erzherzog Karl dankt ab. Aufstand im Tyrol. Andreas Hofer. Schill. Dörn- berg. Oels. Friede zu Wien. Jllyrische Provinzen. Engländer auf Walcheren. Spanien. Fall von Saragoffa. Schlacht bey Talavera. Senatus- Confülc über die Aufhebung der Ehe Napoleons. Friede zwischen England und der Pforte. Revo- lution in Schweden. Aufhebung der welt- lichen Macht des Papstes. Bannstuch ge- gen Napoleon und seine Anhänger. Hay- den, Pfeffel, Schlözer, I. v. Müller, Fourcroy sterben. Senatus - Consult über die Vereinigung Roms. König von Rom. Großherzogthum Frank- furt; Eugen erblicher Nachfolger. Napo- leons Vermählung mit Maria luise von Oestreich. Friede mit Schweden. Thron- entsagung des Königs von Holland. Ver- einigung Hollands mit Frankreich. Brand im Ballsaale zu Paris. Fortschritte der Fran-
   bis 10 von 129 weiter»  »»
129 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 129 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 84
2 95
3 11
4 219
5 4
6 20
7 6
8 20
9 12
10 354
11 160
12 90
13 5
14 61
15 4
16 10
17 0
18 1
19 9
20 55
21 39
22 41
23 73
24 3
25 114
26 83
27 77
28 117
29 12
30 1
31 124
32 6
33 14
34 313
35 129
36 22
37 168
38 4
39 37
40 37
41 18
42 111
43 25
44 7
45 249
46 194
47 65
48 106
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 8
8 11
9 25
10 1
11 0
12 1
13 0
14 0
15 11
16 10
17 17
18 2
19 1
20 9
21 1
22 0
23 7
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 38
30 2
31 0
32 4
33 5
34 11
35 0
36 5
37 0
38 1
39 1
40 0
41 10
42 4
43 1
44 28
45 1
46 5
47 0
48 0
49 0
50 0
51 17
52 2
53 1
54 0
55 0
56 2
57 1
58 0
59 0
60 36
61 1
62 0
63 1
64 0
65 0
66 4
67 11
68 6
69 0
70 0
71 1
72 2
73 23
74 61
75 0
76 0
77 0
78 4
79 0
80 3
81 0
82 2
83 0
84 0
85 9
86 4
87 0
88 0
89 1
90 0
91 2
92 10
93 1
94 1
95 0
96 73
97 5
98 16
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 2
4 0
5 0
6 0
7 8
8 2
9 65
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 7
17 4
18 0
19 4
20 0
21 16
22 0
23 0
24 4
25 0
26 2
27 0
28 0
29 0
30 1
31 1
32 0
33 8
34 0
35 5
36 1
37 0
38 0
39 4
40 2
41 0
42 0
43 0
44 14
45 0
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 1
53 0
54 1
55 19
56 0
57 1
58 0
59 1
60 0
61 3
62 0
63 0
64 1
65 0
66 0
67 31
68 1
69 0
70 1
71 7
72 0
73 6
74 0
75 1
76 3
77 0
78 1
79 14
80 9
81 4
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 19
89 0
90 2
91 2
92 4
93 35
94 0
95 0
96 0
97 1
98 6
99 0
100 1
101 0
102 1
103 28
104 0
105 1
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 6
118 4
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 1
125 0
126 0
127 1
128 0
129 1
130 1
131 4
132 1
133 0
134 0
135 0
136 1
137 0
138 1
139 0
140 4
141 2
142 0
143 2
144 9
145 1
146 0
147 1
148 0
149 0
150 6
151 2
152 0
153 1
154 0
155 2
156 5
157 0
158 2
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 3
166 1
167 0
168 0
169 0
170 11
171 0
172 0
173 0
174 11
175 3
176 26
177 2
178 0
179 1
180 0
181 0
182 14
183 2
184 1
185 0
186 0
187 1
188 0
189 0
190 0
191 8
192 0
193 0
194 2
195 0
196 0
197 29
198 15
199 3