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verarmten Lande 26 Mill. Taler erpreßt; er hat das Land dann zunächst
an Preußen verschenkt und darauf zum großen Teile dem Königreiche
Westfalen einverleibt. Mit Freuden fah das hannoversche Volk durch
Preußens Anstrengung den Tag der Freiheit anbrechen. Aus dem
Schlachtfelde von Waterloo haben dann die Hannoveraner dem Erbfeinde
die erduldeten Demütigungen blutig heimgezahlt.
Im Schlepptau Englands hat darauf unfer Land der Keil werden
müssen, den tückische Politik als Dank für 1813 und 1815 dem
Preußenstaate in das Fleisch trieb, denn die Gegner Preußens _ fchufeu
auf dem Wieuer Kongresse zwischen den preußischen Landesteilen im
Jahre 1815 das Königreich Hannover. Der im Range erhöhte
Staat erhielt so^ar folgende preußische Länder als Abtretungen:
Ostfriesland, Lmgen, Hildesheim, Goslar und Stücke des Eichsfeldes;
dazu kamen außerdem das 1803 säkularisierte Bistum Osnabrück, die
Grafschaft Bentheim, das Herzogtum Arenberg-Meppen und die Ämter
Uchte, Freudenburg und Auburg.
Hannover war nun eiu Königreich geworden, aber es blieb zunächst
in der alten Stellung eiues englischen Nebenlandes. Nach dem Tode
Georgs Iii. von England und Hannover übernahm 1820 dessen ältester
Sohn, Georg Iv., die Regierung (1820—1830). Von diesem wurde
1823 die Einteilung Hannovers in sechs Landdrosteien und die Berg-
hauptmannschaft Klausthal eingeführt. — Da er kinderlos starb, folgte
ihm in England wie in Hannover fein jüngerer Bruder Wilhelm Iv.
(1830—1837). Kaum hatte dieser die Regierung angetreten, als infolge
der Pariser Revolution in den Jnlitagen 1830 auch in unserm Lande
sich eine lebhafte Unzufriedenheit über manche Einrichtungen kundgab;
im Süden unseres Landes, in Göttingen, Osterode, Münden und au
anderen Orten, kam es sogar zu Aufständen, welche mit Gewalt unter-
drückt werdeu mußten. Dies bewog König Wilhelm Iv., feinen Bruder,
deu Herzog von Cambridge, zum Vizekönig des Landes zu ernennen
und dem Lande eine neue Verfassung zu geben. Das war das sog.
Staatsgrundgesetz, das nach mehrjährigen Verhandlungen 1833 zu stände
kam. Zwei Jahre vorher (1831) war ein Gesetz erlassen, nach welchem
die Bauern die Abgaben, welche sie an Stifte und Güter zahlten, und
die Hand- und Spanndienste, welche sie leisten mußten, gegen eine Geld-
entschädigung ablösen konnten — das sog. Ablösungsgesetz. Im Jahre
1837 starb König Wilhelm Iv. und seine Nichte Viktoria wurde Königin
von England. Da aber in Hannover nach alten Hausgesetzen die weib-
liche Erbfolge nicht galt, fo ging am 20. Juni 1837 die Herrschaft
über Hannover aus Wilhelms Iv. jüngeren Bruder Ernst August,
Herzog von Enmberland, über (1837—1851).
Damit war Hannover zur Freude feiner Bewohner von der Ver-
bindung mit England losgelöst und konnte nun seine eigenen Bahnen
einschlagen. ^ Ernst August wurde auch überall vou seinen Untertanen
herzlich empfangen. Bald aber nach seinem Regierungsantritt erklärte
der König, daß er in dem ihn „in keiner Weise bindenden Staatsgrund--
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Extrahierte Personennamen: Georg_Iv. Wilhelm König_Wilhelm_Iv. Wilhelm_Iv. Wilhelm Viktoria Wilhelms Ernst August Ernst August
Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Englands Hannover Ostfriesland Hildesheim Goslar Freudenburg Georgs England Hannover England Hannover Göttingen Osterode England Hannover Wilhelms England
Maximilian.
101
begleitete der Landsknecht mit den Worten: „Hüt' dich, Bauer, ich komm'!" In den
besten Zeiten kniceten diese Kriegsleute vor der Schlacht nieder, verrichteten ihr Gebet
oder sangen ein Lied. Nach uralter Sitte warfen sie alsdann eine Hand voll Erde
rückwärts über sich, gleichsam als thäten sie alles Irdische von sich ab und weihten
sich dem Tode. Doch war ihr Leben ein ungebundenes; in Speise und Trank, Kleidung
und Vergnügen schweiften sie gern aus. Berüchtigt war besonders ihre Trunk- und Spiel-
sucht und ihr lästerliches Fluchen, wogegen alle Gesetze und Ermahnungen nichts fruchteten.
d. Maximilians Sorge für Ruhe und Ordnung im Innern.
Für die inn eren Zu stände Deutschlands war Maximilians Regierung
von großem Segen. Schon oft war für eine Reihe von Jahren ein
allgemeiner Landfrieden angeordnet; auf dem ersten Reichstage
Maximilians, zu Worms, wurde der Landfrieden für ewige 1495
Zeiten festgesetzt. Jede Selbsthülfe war damit verboten, also das seit
Jahrhunderten geltende sogenannte Fehderecht aufgehoben. Der Über-
treter dieses Gesetzes wurde mit der Reichsacht bedroht: „damit sein Leib
und Gut jedem preisgegeben sei." Zur Entscheidung entstehender Streitig-
keiten ward das Reichskammergericht zu Frankfurt a. M. ein-
gesetzt. Um dasselbe zu unterhalten und zugleich die Anfänge einer
Reichswehr herzustellen, wurde zum erstenmal eine allgemeine Reichs-
steuer, der sog. gemeine Pfennig, ausgeschrieben. Um diesen aber
erheben und 'die gefällten Urteile ausführen zu können, wurden die
Grenzen des deutschen Landes genau bestimmt und dieses selber in
10 Kreise geteilt.
Die Kreise waren:
1) der östreichische (Ostreich, Steiermark, Krain, Kärnthen, Tyrol),
2) der bayrische,
3) der schwäbische,
4) der oberrheinische (Elsaß, Hessen),
5) der fränkische,
6) der niederrheinische (Pfalz),
1) der obersächsische (Meißen, Thüringen, Kursachsen, Brandenburg),
8) der niedersächsische,
9) der westfälische und
10) der burgundi s che (die Nordostecke des heutigen Frankreichs und der
größte Teil der jetzigen Königreiche Holland und Belgien).
Durch Maximilian wurde auch der erste Anfang mit dem Post wesen
gemacht, indem er den Grafen Franz von Thum und Taxis bewog,
zwischen Brüssel und Wien eine regelmäßige Fahrgelegenheit einzurichten.
e. Maximilians Tod. Noch am Ende seines Lebens wollte Maximilian
sich an die Spitze eines Kreuzzuges stellen, um die Türken wieder aus
Europa zu vertreiben. Auf dem Reichstage zu Augsburg (1518) hatte
er die Fürsten für denselben schon gewonnen; als aber der päpstliche
Legat ebenfalls sehr warm dafür sprach, erklärten die Fürsten offen: „Der
schlimmste Türke, gegen den man ausziehen sollte, ist in Italien zu suchen."
Im Vorgefühl des nahen Todes verließ Maximilian Augsburg; schon
im Januar 1519 verschied er zu Wels, südlich von Linz. Seinen
Sarg, die schwarze Truhe, in der die Hosleute des Kaisers Schätze ver-
muteten, pflegte er in den letzten Jahren auf allen Reisen mit sich zu
führen. In seinem Geburtsorte, Wienerisch — Neustadt, südlich von
Wien, liegt er begraben.
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Maximilians Maximilians Maximilians Maximilians Maximilian Maximilian Franz_von_Thum Franz Maximilians Maximilian Maximilian Maximilian_Augsburg Maximilian Linz
Extrahierte Ortsnamen: Maximilians Deutschlands Maximilians Worms Frankfurt_a._M. Krain Tyrol Hessen Kursachsen Brandenburg Frankreichs Holland Belgien Wien Maximilians Europa Italien Wien
Die Geschichte nach Christi Geburt. &19
milie in England abstammt. Die Vertherlung feiner
Länder geschah ohngefähr auf folgende Art; Bayern er-
hielt der Pfalzgraf Otto Von Wittelsbñch, die schöne,
große Hauptstadt Regensburg ausgenommen, di,; wur^
de zu einer Reichsstadt erklärt. Ein Stück von Engem
und Westphalen bekam der Erzbischof von Köln. Der
größte Theil von Sachsen ward dem Markgrafen Bern-
hard von Anhalt zu Theil, der sogleich die ibeydkk
Städte Lauenburg und Wittenberg zu Hauptstädten
seines Landes machte. Pommern und die übrigen den
Slaven abgenommenen Länder an der Ostsee wurden
zwey slavischen Brüdern, Casimir und Bogiclñus, un-
ter dem Titel eineö Herzogthumö gegeben, die reiche Stadt
Lübeck ausgenommen, die der Kaiser zu einer Reichsstadt
machte. Als Friedrich auf diese Art sich in Italien furcht-
bar gemacht, in Deutschland aber Freunde erworben hat-
te, forderte ihn der Pabst zu einem Kreuzzuge auf. Es
hatte nemlich ein bisher unbekannter Prinz von persischer
Abkunft, Namens Sñladln, ganz unvermuthet sich zum
Herrn von Aegypten gemacht, und bald darauf auch das
neue christliche Reich in Palästina angegriffen, und außer
verschiedenen andern Städten sogar Jerusalem erobert.
Dieser große Verlust gieng dem Kaiser nahe; er ließ sich
mit dem Kreuz bezeichnen, und gieng mit seinem Prinzen
Friedrich und noch 68 deutschen Fürsten an der Spitze
von 150,000 Mann nach Asien. Als er ins Gebiet bei
griechischen Kaisers kam, legte dieser seinem Heere taufen-,
derley Hindernisse in den Weg. Dies brachte ihn in Zorn,
und er schlug sich mit Gewalt durch. Hierauf grif er
die Türken an, brachte ihnen verschiedene blutige Niedere
lagen bey, eroberte viele Städte, und drang unter lauter
Siegen vorwärts. Schon war sein Name allen Türke«
ein Wort des Schreckens, den Christen dagegen ein Name
voll süßer, großer Hofmrngen, als er plötzlich starb. Er
hatte
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Extrahierte Personennamen: Otto Casimir Friedrich Friedrich Namens_Sñladln Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Christi England Sachsen Lauenburg Wittenberg Ostsee Bogiclñus Italien Deutschland Palästina Asien
144 Die Weltgeschichten
ie drückten» Hierdurch entstand im' .Jahr 16.47- eine
fürchterliche Empörung, durch welche Spanien Gefahr
lief, die Königreiche zu verlieren. Endlich starb zu Arw
fang des jetzigen Jahrhunderts das regierende spanische
Hauö mit Call 2» aus, und die Franzosen verhalfen dem
Herzog von Slfljou, unter dem Nahmen Philipp 5, zum
Besitz beyder Sieilien. Bald darauf eroberte ein oster-,
reichisches Kriegsheer beyde Staaten für den Kaiser Call
3., der sie aber im Jahr 1734 wieder verlohr, und.
Philipps Sohn, Ca rl, ward Besitzer desselben. Als abe?
dieser im Jahr 1759 König von Spanien ward , erklärte
4r seinen dritten Sohn, Ferdinand, zu seinem Nachfolger
im sicilianischen Reiche, wo derselbe auch noch glücklich
regiert» Zu gleicher Zeit wurde ausgemacht, daß Neapel
nie wieder mit Spanien vereinigt werden sollte. Das Volk
der Neapolitaner ist aus einer Vermischung mehrerer Na-
tionen entstanden, nemlich aus Griechen, Römern,.
Arabern, Longobarden, Vormännern, Spaniern
und Franzosen. Zwar haben es die Neapolitaner und
Sicilianer in manchen Künsten, vorncmlrch in der
Baukunst, Mahlerey und Musik sehr wert gebracht,
aber in den Wisienschasten sind sie zurückgeblieben.; ihre
Religion ist bloßer Aberglaube; ihre Handlung hat nicht
die Lebhaftigkeit und Ausdehnung , die sie chaben Könnte,
und der Ackerbau wird vernachlässigt. Außer diesen
4 Staaten in Italien verdienet das Gebiet des Königs von.
Sardinien Eure Aufmerksamkeit. Kies war im. i4ten
Jahrhundert noch eine. Grafschaft, wurde aber vom Kai-
ser Sregmund zum Herzoglhum erhoben. Amadeus,
ein kluger Herr , der fein] Gebiet mit Piemont vermehr-
te, war der erste Herzog. Von dieser Zeit an wuchsen
die Herren die Ls Landes immer an Macht und Ansehen,
denn sie erwarben., sich das Herzogthum Momfcrrat,
einen Lheil von Mstyland und die Insel Sardinien,
zu-
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Extrahierte Personennamen: Philipp_5 Philipp Philipps Philipps Ferdinand Ferdinand Amadeus
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
155
waren aber in Wirklichkeit nur Napoleons Diener. Die Folge
des Rheinbundes war die Auflösung des tausendjährigen
deutschen Reiches. Kaiser Franz Ii. legte am 6. August 1806
die deutsche Kaiserwürde nieder und führte hinfort nur den Titel
eines Kaisers von Österreich (schon 1804 angenommen). — 4. Seit
1797 regierte in Preußen Friedrich Wilhelm Iii. (verheiratet
mit der schönen und edlen Luise). Um seinem Lande den Frieden
zu erhalten, hatte er bislang an den Kriegen gegen Frankreich
nicht teil genommen. Als Napoleon ohne Vorwissen Preußens
Hannover an England zurückgab, erklärte Preußen ihm in. Ge-
meinschaft mit Rußland und Sachsen den Krieg. (Vierte Koalition).
In den Schlachten bei Jena und Auerstädt (im Herbste 1806)
wurde jedoch das preußisch-sächsische Heer auseinander gesprengt.
Napoleon überschwemmte ganz Preußen mit seinen Truppen; die
meisten Festungen ergaben sich feig; Berlin wurde erobert. Bald
stand Napoleon an der Ostgrenze, und nach den blutigen Schlachten
von Preußisch-Eplau und Friedland (7., 8. Februar und
14. Juni 1807) war das preußisch-russische Heer zertrümmert.
Im Frieden von Tilsit verlor Preußen die Hälfte seiner Länder
(alles Land westlich von der Elbe und mehrere ehemals zum
Königreiche Polen gehörende Länder). Außer einer Milliarde
Franken Kontribution, die schon erhoben waren, mußte Preußen
noch 140 Mill. Fr. Kriegskosten zahlen und blieb von Franzosen
besetzt. Die abgetretenen polnischen Provinzen vereinigte Napoleon
mit Sachsen, das ein Königreich wurde. Aus den preußischen
Provinzen westlich von der Elbe, Hannover, Hessen-Kassel, Braun-
schweig (Herzog Karl Wilhelm Ferdinand, verwundet bei Auer-
städt, gestorben in Ottensen) re. bildete er das Königreich West-
falen (Hauptstadt Kassel), das sein Bruder Jerome erhielt.
(Bald trennte er den Norden wieder davon ab und vereinigte
die Elb-Weser-Mündungslande mit Frankreich.) Sachsen, West-
falen rc. traten dein Rheinbünde bei (über 400000 qkm, mit
17 Mill. Einwohner). Mit dem Falle Preußens war die Unter-
drückung Deutschlands vollendet. Die Hälfte des ehemaligen
deutschen Reiches war mittelbar oder unmittelbar von Frankreich
abhängig, so daß alle Stände itnb Verhältnisse unter der Fremd-
herrschaft furchtbar litten. Die französischen Beamten schalteten
rücksichtslos in Deutschland; Verwaltung und Rechtspflege wurden
der französischen angepaßt; die beständigen Lieferungen für die
Armee, die Handelssperre rc. machten das Land arm. Das Volk
aber schwieg und duldete; denn wer den Mund aufthat, den:
drohte Gefängnis oder Tod (Buchhändler Palm). — 5. Auch Spanien
und Portugal wurden von Frankreich unterworfen (Joseph erhielt
Spanien, Murat Neapel); doch haben sie mit Hülfe der Eng-
länder bis 1814 für ihre Freiheit gekämpft. (Englisch-deutsche
Legion, Hannoveraner). — Im Jahre 1809 erhob sich Österreich,
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Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Frankreich England Sachsen Jena Berlin Friedland Tilsit Sachsen Hannover Hessen-Kassel Ottensen Kassel Frankreich Sachsen Rheinbünde Deutschlands Frankreich Deutschland Spanien Portugal Frankreich Spanien
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
164
Vertreter des deutschen Volkes (Nationalversammlung) nach Frank-
furt a. M. Sie wählte den Erzherzog Johann von Österreich
unter dem Titel „Reichsverweser" zum Oberhaupte Deutsch-
lands (1848). Hierauf wurde ein allgemeines Gesetz für Deutsch-
land (die sog. „Grundrechte") beschlossen. Im Jahre 1849 wollte
die Nationalversammlung die erbliche Kaiserwürde an Friedrich
Wilhelm Iv. übertragen. Dieser lehnte die Krone ab und suchte
einen neuen deutschen Bund zu gründen, von welchem Österreich
ausgeschlossen sein sollte und in welchem Preußen die Leitung
übernehmen wollte. Bayern und Württemberg weigerten sich
indes, diesem neuen Bunde beizutreten, ja Österreich drohte mit
dem Kriege. Friedrich Wilhelm mußte also seinen Plan fallen
lassen, und so wurde im Jahre 1851 der alte Bund unverändert
wieder hergestellt. — 4. Seit 1460 waren die Herzogtümer
Schleswig-Holstein mit Dänemark durch Personalunion verbunden,
sollten aber ihre besondere Verfassung behalten („up ewig unge-
deckt"). Holstein gehörte zum deutschen Bunde, Schleswig nicht.
Der dänische König Friedrich Vii. wollte Schleswig von Holstein
trennen und dem dänischen Staate einverleiben. Da erhoben sich
die Schleswig-Holsteiner und sagten sich von Dänemark los. —
1848 begann der Kampf. Deutschland stand den Schleswig-
Holsteinern bei, und Dänemark unterlag zu Lande (5. April 1849
erfolgreicher Kampf gegen zwei dänische Kriegsschiffe bei Eckern-
förde, 13. April Erstürmung der Düppeler Schanzen), fügte aber
dem deutschen Handel durch seine Flotte großen Schaden zu*).
England, Frankreich und Rußland stellten sich auf Dänemarks
Seite und zwangen Deutschland,- 1850 Frieden zu schließen.
Schleswig-Holstein fiel wieder an Dänemark, und dieses suchte
nun Schleswig vollständig dänisch zu machen.
§ 93. Fortsetzung. (Dänischer Krieg). — 1. Die
letzten Lebensjahre des Königs Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen
waren durch Krankheit getrübt. 1858 übernahm daher sein
Bruder Wilhelm, der Prinz von Preußen, die Regentschaft
und folgte ihm 1861 als König. Er unternahm eine Ver-
besserung des Kriegsheeres, die Preußens Wehrkraft erheblich ver-
mehrte (Kriegsminister v. Roon), erweiterte durch Verträge mit
anderen Staaten das Handelsgebiet des Zollvereins und faßte
Pläne zur gründlichen Reform des deutschen Bundes (Volksver-
tretung, Ministerpräsident v. Bismarck-Schönhausen). — 2. Als
in Dänemark l 863 der König Christian Ix. auf den Thron kam,
folgte er dem Willen seines Volkes und verleibte Schleswig dem
Königreiche Dänemark ein. Hierauf ließ der deutsche Bund durch
hannoversche und sächsische Truppen Holstein besetzen; Preußen
und Österreich aber erklärten an Dänemark den Krieg, und ihre
*) Man fing damals die Gründung einer deutschen Flotte an; dieselbe
ist später verkauft. Dann hat Preußen eine Kriegsflotte gegründet (Jadebusen).
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Extrahierte Personennamen: Johann_von_Österreich Johann Friedrich
Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Vii Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm Christian_Ix
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Holsteinern Eckern- England Frankreich Deutschland Schleswig-Holstein Dänemark Dänemark Königreiche_Dänemark Holstein
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
161
§ 89. Der Wiener Kongreß. Derselbe hatte, wie
schon gesagt, die Aufgabe, die Verhältnisse in Europa neu zu
ordnen. Zn Portugal, Spanien und Italien wurden die
alten Fürstenhäuser wieder eingesetzt (auch der Kirchenstaat!). — Mit
Holland unter dem Hause Oranien wurde das frühere österreichische
Belgien vereinigt („Königreich der Niederlande"). — Eng-
land nahm Helgoland, Malta, das Kap der guten Hoffnung
(als wichtige Seeplätze) und verschiedene Kolonieen. — Schweden
erhielt Norwegen, Dänemark den größten Teil von Lauenburg,
Rußland den größten Teil Polens als „Königreich Polen." —
Österreich bekam Galizien, Tirol, Salzburg, in Italien die
Lombardei und Venetien. — Preußen wurde durch Posen, die
Hälfte des Königreichs Sachsen, ein bedeutendes Gebiet an beiden
Rheinufern und Schwedisch-Pommern vergrößert, überließ dagegen
Ansbach und Bayreuth an Bayern (dies bekam außerdem noch
die Pfalz re.), und Hildesheim, Lingen, Eichsfeld und Ostsries-
land an Hannover (dieses wird Königreich). — Freie Städte
blieben nur Hamburg, Lübeck, Bremen und Frankfurt a. M. —
Das deutsche Kaisertum wurde nicht wieder hergestellt, sondern
Deutschland wurde ein Staatenbund (anfangs 39 Staaten,
und zwar Kaiserreich Österreich (Deutsch-Österreich), fünf König-
reiche und zwar Preußen (nämlich die Provinzen Brandenburg,
Pommern, Schlesien, Sachsen, Westfalen, Rheinprovinz, —
Preußen und Posen gehörten nicht zum deutschen Bunde), Han-
nover, Sachsen, Württemberg, Bayern, 1 Kurfürstentum rc.).
Der Zweck des Bundes war: Sicherung gegen innere und äußere
Feinde und Erhaltung der Unabhängigkeit aller Glieder. Zur
Besorgung der allgemeinen Angelegenheiten diente die Versamm-
lung der Gesandten aller Staaten zu Frankfurt a. M. (Bundes-
versammlung, Bundestag). Dem deutschen Bunde fehlte
eine feste Centralgewalt und eine Volksvertretung; so war er
nicht geeignet, die Hoffnungen des deutschen Volkes auf Herstellung
eines festen, würdigen Reiches zu befriedigen. — Der König von
Preußen und die Kaiser von Österreich und Rußland schlossen
die sog. „heilige Allianz" oder den heiligen Bund, worin sie sich
gelobten, sich gegenseitig Beistand zu leisten, Religion, Frieden
und Gerechtigkeit aufrecht zu erhalten und in christlicher Staats-
weisheit zu regieren.
§ 99. Zur Wiederholung und Übung.
1. Lerne folgende Geschichtszahlen auswendig:
1789. Anfang der franz. Revolution.
1799—1804. Konsulat Napoleons.
1804—1814. Napoleon I., Kaiser der
Franzosen und (s. 1805) König
von Italien.
Weltkunde.
1806. Errichtung des Rheinbundes
und Auflösung des deutschen
Reiches.
1806—1807. Preußens Niederlage.
11
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Portugal Spanien Italien Holland Belgien Niederlande" Helgoland Malta Norwegen Lauenburg Polens Polen Galizien Salzburg Italien Venetien Posen Sachsen Rheinufern Schwedisch-Pommern Hildesheim Lingen Hannover Hamburg Bremen Frankfurt_a._M. Deutschland Brandenburg Pommern Schlesien Sachsen Westfalen Rheinprovinz Posen Sachsen Württemberg Bayern Frankfurt_a._M. Napoleons Italien Rheinbundes
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
165
Truppen rückten Anfang 1864 unter dem Oberbefehle des Feld-
marschalls Wrangel in Schleswig ein. Zuerst wurden die Dänen
aus ihren festen Stellungen an der Schlei und am Dannewerke
verdrängt; dann besetzten die Österreicher unter Gablenz Jütland,
und die Preußen unter Prinz Friedrich Karl erstürmten die
Düppeler Schanzen (18. April 1864). Im Mai war ein
unentschiedenes Seetreffen der preußisch-österreichischen Flotte mit
der dänischen bei Helgoland. Nach einem kurzen Waffenstillstände
und vergeblichen Friedensverhandlungen nahmen preußische Truppen
die Insel Alsen (29. Juni). In Wien wurde dann Frieden
geschloffen, und Dänemark trat Schleswig-Holstein und Lauenburg
an Österreich und Preußen ab.
§ 94. Der deutsche Krieg. 1866. 1. Veranlassung.
Dänemark hatte die Elbherzogtümer nicht an den deutschen Bund,
sondern an Preußen und Österreich abgetreten. Beide regierten
das abgetretene Land zunächst gemeinschaftlich, dann aber schlossen
der König Wilhelm und der Kaiser von Österreich in Gastein
(14. August 1865) einen Vertrag ab, nach welchem zunächst
Holstein unter österreichische, Schleswig unter preußische Hoheit
gestellt wurde, während Lauenburg gegen eine an Österreich zu
zahlende Entschädigungssumme in den Besitz der Krone Preußen
überging (Personal-Union). Die Oberherrschaft über Schleswig-
Holstein sollte vorläufig gemeinschaftlich bleiben. Als nun beide
Mächte sich nicht über das fernere Schicksal einigen konnten, als
sie ferner über die zukünftige Gestalt Deutschlands nicht einig
waren, da brachte Österreich die Angelegenheit der Elbherzog-
tümer an den deutschen Bund und stellte am 14. Juni 1866
den Antrag, die außerpreußischen Armeecorps gegen Preußen
mobil zu machen. Dieser Antrag wurde mit 9 gegen 6 Stimmen
zum Beschlusse erhoben. Preußen erklärte damit den Bund für
gebrochen und schied mit mehreren kleineren norddeutschen Staaten
aus demselben. Damit war der Krieg erklärt.
2. Ausbruch des Krieges. Mit Preußen verbündet waren
die kleineren norddeutschen Staaten und Italien, das Venetien
zu erobern hoffte; mit Österreich waren verbündet: Bayern,
Württemberg, Sachsen, Hannover, beide Hessen und gegen seinen
Willen auch Baden. Nachdem Preußen seinen gegnerischen Nach-
barstaaten (Sachsen, Hannover, Kurhessen, Nassau) unter der
Bedingung, die Rüstungen einzustellen und sich an der Berufung
eines deutschen Parlaments zu beteiligen, vergeblich Frieden an-
geboten, ging es rasch vorwärts. Im Umsehen waren Hannover,
Sachsen und Kurhessen besetzt. Der Kurfürst von Hessen wurde
als Kriegsgefangener nach Stettin gebracht. Das sächsische Heer
mit König und Regierung ging nach Böhmen und vereinigte sich
mit der österreichischen Armee. Das hannoversche Heer konzen-
trierte und mobilisierte sich bei Göttingen und zog dann unter
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Karl Friedrich Karl Dänemark Wilhelm August
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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deutscher Staaten vergrößert. Die Staaten nördlich vom Main
stifteten mit Preußen den norddeutschen Bund. Die süddeutschen
Staaten zahlten Kriegskosten, erneuerten den Zollverein und
schlossen ein Schutz- und Trutzbündnis mit Preußen. Napoleon
wollte gern einige deutsche Grenzstriche haben, aber König Wil-
helm sagte: „Keinen Schornstein von Deutschland!"
§ 93. Norddeutscher Bund. Zollparlament.
1. Preußen mit allen seinen Provinzen, die gesamten deutschen
Staaten nördlich vom Main (einschließlich Oberhessen, ausschließ-
lich Luxemburg) traten zum norddeutschen Bunde zusammen,
dessen Verfassung vom ersten Reichstage zu Berlin vom
24. Februar bis 17. April 1867 beraten, dann allseitig ange-
nommen wurde und am 1. Juli 1867 in Kraft trat. Bundes-
kanzler wurde Gras (jetzt Fürst) Bismarck.
1. Welche preußischen Provinzen gehörten zum norddeutschen Bunde,
die früher nicht zum deutschen Bunde gehörten? — 2. Welche Staaten
umfaßte der norddeutsche Bund?
2. Außer den Schutz- und Trutzbündnissen Preußens
mit den süddeutschen Staaten, welche die gesamte Wehrkraft der-
selben für den Kriegsfall unter den Oberbefehl des Königs von
Preußen stellten, wurde mit diesen Staaten noch ein erweiterter
Zollverein abgeschlossen, der seine Vertretung im Zollpar-
lament fand, das in Berlin vom 27. April bis 23. Mai 1868
zum erstenmale tagte.
l. Welche Staaten Süddeutschlands gehörten zum Schutz- und Trutz-
bündnis? — 2. Welcher deutsche kleine Staat ist am Kriege von 1866
wie am Zollvereine gar nicht beteiligt gewesen?
§ 96. Der deutsch-französische Krieg. 1870 71.
1. Ursache. Die wirkliche Ursache des Krieges war die Eifer-
sucht Frankreichs auf die Zunahme der Macht und des Ansehens
Preußens und des norddeutschen Bundes*); auch fühlte sich
Napoleon bei der zunehmenden Unzufriedenheit in Frankreich nicht
mehr recht sicher auf seinem Throne und wollte sich durch einen
Krieg wieder befestigen. Der angebliche, lächerliche Vorwand
zum Kriege war die Übertragung der spanischen Krone an den
mit König Wilhelm weitläufig verwandten Erbprinzen von Hohen-
zollern, indem man diese in Paris als eine preußische Hinterlist
hinstellte, welche die Sicherheit Frankreichs gefährde. Der fran-
zösische Botschafter Benedetti stellte an den in Bad Ems weilenden
König Wilhelm das Ansinnen, dem Prinzen von Hohenzollern
die Annahme der spanischen Krone zu verbieten. Der Prinz trat
freiwillig zurück; dennoch mutete der französische Kaiser dem Könige
*) 1866 wollte Napoleon schon Entschädigung haben (§ 94); 1867
gclcmg es ihm nicht, Luxemburg für Frankreich zu gewinnen, weil ihm
Preußen entgegentrat. (Festungswerke geschleift, Luxemburg neutraler
Staat.)
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Bismarck Napoleon Wilhelm Benedetti Wilhelm Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Main Deutschland Main Oberhessen Luxemburg Berlin Berlin Frankreichs Frankreich Paris Frankreichs Bad_Ems Luxemburg Frankreich Luxemburg
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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a) Herzogtum Oldenburg hat Moor-, Geest- und Marschboden, Acker-
bau und Viehzucht. Oldenburg, 20 000 E., Hptst. — b) Fürstentum
Birkenfeld; Steinschleifereien (Achat) — c) Fürstentum Lübeck (Eutin).
4. 5. Mecklenburg-Schwerin und (das 5 mal kleinere, aus
2 Teilen bestehende) M.-Strelitz sind zusammen nur wenig größer
als die Prov. Hessen-Nassau, haben aber nicht halb so viel E.
als diese. Die Bevölkerung ist lutherisch.
Der Mecklenburger Landrücken hat viele große, fischreiche Seeen und
trägt Buchen- und Kiefernwaldungen; das ebene Vorland hat fruchtbaren
Getreideboden Ackerbau und Viehzucht (Pferde, Schafe), Schiffahrt und
Fischerei sind Hauptnahrungsquellen. Schwerin, 32 000 E, Hptsr.
Rostock (39 000 E., Univ.) und Wismar (16 000 E.) sind Seehandels-
plätze. — Befestigungen und Seebäder (Heiliger Damm) an der Küste.
6. Sachsen-Weimar ist nur wenig größer als M.-Strelitz, hat
aber über 3 mal so viel Einwohner (meist ev.). Es besteht aus
3 Hauptteilen: dem Kreise Neustadt (zwischen Elster und Saale),
dem Kreise Weimar (im Hügellande der Zlm, nordöstlich vom
Thüringer Walde) und dem Kreise Eisenach (nordwestlich und
westlich vom Thüringer Walde südlich bis zur hohen Rhön).
Weimar, 21 000 E. Hier lebten Herder, Wieland, Goethe, Schiller.
Jena, 12 000 E., Univ. Eisenach, 20 000 E.; in der Nähe die Wartburg.
1. Welche Größe und Einwohnerzahl haben die Großherzogtümcr
zusammen? 2. Vgl. sie mit Preußen und Bayern!
§ 27. Die 5 Herzogtümer.
Sie liegen, mehr oder weniger zersplittert, meist im mittleren
Deutschland (Thüringen), sind zusammen noch kleiner als das
Königreich Sachsen und haben insgesamt nicht ganz so viele
Einwohner als Berlin. Ackerbau, Viehzucht und Gewerbe sind
Hauptnahrungsquellen der vorwiegend protestantischen Bewohner.
1. Sachsen-Meiningen umkreist bogenförmig den Südwestabhang des
Thüringer Waldes. Meiningen, 11 000 E., Möra, Luthers Eltern.—
2. Sachsen - Koburg - Gotha. Zwei Hauptteile, die durch den Thüringer
Wald getrennt sind. Koburg, 16 000 E. Gotha, 28000 E.; Ver-
sicherungsgesellschaften. — 3. Sachsen-Altenburg. Zwei Hauptteile; hügelig,
vortrefflich angebaut. Altenburg, 30000 E. — 4. Anhalt. Der Haupt-
teil liegt an beiden Seiten der Elbe, der kleinere am Harze. Dessau, Jvv/
28 000 E.; der alte Dessauer. — 5. Braunschweig. Drei Hauptteile.
Harz.. Im Norden fruchtbare Ebene. Braunschweig, 85 000 E., Grab
Heinrichs des Löwen. Wolfenbüttel, 13 000 E.; Lessing. Blanken- /
bürg a. Harz (Roßtrappe, Baumannshöhle).
1. Welchem Stromgebiet gehören die beiden zuerst genannten Herzog-
tümer an? — 2. Welcher Fluß durchfließt den östlichen, welcher den west-
lichen Teil von Sachsen-Altenburg? — 3. Ordne die Herzogtümer nach
ihrer Größe!
§ 28. Die 7 Fürstentümer.
Sie liegen teils in Thüringen, teils im Wesergebiet, sind
zusammen kleiner als das Großh. Oldenburg und haben bei
weitem nicht die Hälfte der Einwohner Berlins. Die Bevölkerung
ist vorwiegend evangelisch.
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