50
Neuere Geschichte.
— Frankreich macht aus der Lombardei die cisalpinische,
aus Genua die ligurische Republik.
171)7—1810 Friedrich Wilhelm Iii., König von Preussen.
1798 Bonaparte in Aegypten. Schlacht bei den Pyramiden, Nel-
sons Seesieg bei Abukir. — Das Directorium bildet aus
dem Kirchenstaat die römische, aus der Schweiz die hei
vetische Republik; es ist im Innern schwach, nach aussen
gewalttlmtig. Papst Pius Vi. stirbt in französischer Gefan-
genschaft 1799,
1798- 1802 Krieg der zweiten Coalition gegen Frankreich: Russ-
land (Kaiser Paul 1796—1801), England, Oesterreich, Nea-
pel, die Türkei u. a.
1799 Die Franzosen in Neapel: Parthenopeische Republik.
Die Russen unter Suwöroff säubern Italien bis auf Genua,
die Oesterreicher unter dem Erzherzog Karl in Deutschland
das rechte Rheinufer von den Franzosen. Suwöroff dringt
über den St. Gotthard in die Schweiz ein.
1799— 1804 Das Consulat Bonaparte’s. Bonaparte, aus dem
Orient zurückgekehrt, stürzt das Directorium (18. Brumaire
— 9. Novbr.) und wird Erster Consul auf zehn Jahre.
Paul ruft die russischen Truppen ab.
1800 Bonaparte zieht über den grossen Bernhard nach Italien,
welches er durch den Sieg bei Marengo (14. Juni) gewinnt.
Moreau in Süd-Deutschland schlägt den Erzherzog Johann bei
Hoben linden (3. Decbr.).
1801 Bonaparte schliesst den Frieden zu Luneville mit Oesterreich
und dem deutschen Reiche. Das linke Rheinufer französisch.
Der Kirchenstaat wird wiederhergestellt, unter Pius Vii., und
mit Neapel, der Türkei, Russland (Kaiser Alexander 1801 bis
1825) u. a. wird Friede geschlossen.
1802 England schliesst nach Pitts Rücktritt den F ri e d e n z u A m i e n s.
Bonaparte wird Consul auf Lebenszeit.
1803 Reichsdeputationshauptschluss, auf Grund des Friedens
zu Luneville unter Theilnahme von Frankreich und Russland
zu Stande gebracht. Die Erbfürsten werden für ihre auf dem
linken Rheinufer erlittenen Verluste durch die säcularisirten
geistlichen Herrschaften und die Reichsstädte entschädigt. Von
den ersteren bestehen nur fort die des Kurfürsten von Mainz
(von nun an Kurerzkanzler), des Hoch- und Deutschmeisters
und des Johannitermeisters, von den letzteren die drei Hanse-
städte und Frankfurt a. M., Augsburg und Nürnberg. Statt
der zwei eingehenden Kurfürstenthümer Trier und Cöln werden
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Paul Karl Karl Suwöroff Gotthard Bernhard Marengo Johann Johann Alexander Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Genua Preussen Frankreich England Oesterreich Neapel Parthenopeische_Republik Italien Genua Deutschland Italien Süd-Deutschland Oesterreich Neapel Russland England Frankreich Russland Mainz Frankfurt Nürnberg Trier
52
Neuere Geschichte.
Uebrige als Herzngthum Warschau an den König von
Sachsen, gegeben, zwischen Elbe und Rhein wird aus preus-
sisohem (jebiet,, Braunschweig, Hesse«-Cassel u. s. w. das
1\ ö ni gr e i ch W e s I fa 1 e n gebildet unter Jer ö m e, Napoleons
Bruder/ Hauptstadt Cassel.
1807—1812 Deutschland unter französischer Herrschaft: Der Rhein-
bund umfasst seil 180s alle deutschen Staaten mit Ausnahme
von Oesterreich, Preussen, Holstein (dänisch) und dem schwe-
dischen Pommern. — Die Kaiser von Frankreich und Russland
y.u Erfurt von den unterwürfigen deutschen Fürsten umgeben.
Preussens Wiedergeburt. Freiherr von Stein, der Urheber
derselben, von Napoleon geächtet; sein Geist wirkt in Preussen
fort. Stiftung der Universität Berlin; (Fichte, Nie-
buhr, Schleiermacher u. A.). Städteordnung. Gewer-
befreiheit. Aufhebung der Klöster. Scharnhorst und
Gneisen au die Schöpfer des neuen, auf allgemeine Wehr-
pflicht gegründeten Heerwesens. Der Tugend hu nd. Die
Turn er ei. (Jahn.)
1808 Napoleon macht Murat (Joachim) zum König von Neapel,
Joseph zum König von Spanien, wo ein hartnäckiger Kampf
gegen die aufgedrungene Herrschaft beginnt. Verteidigung
von Saragossa.
1809 Oesterreich gegen Napoleon in Waffen. Erzherzog Karl bei
Eck m ii h 1 geschlagen, bei Aspern Sieger, unterliegt aber-
mals bei Wagram. Aufstand der Tiroler. Andreas
Hofer fällt durch Verrath. Friede zu Wien: Oesterreich
am adriatischen Meer, in den Alpen, in Galizien u. s. w. ver-
kürzt. Napoleon bildet am adriatischen Meere das mit Frank-
reich verbundene Königreich Illyrien, entsetzt den Papst
Pius Vii. und vereinigt den Kirchenstaat mit dem Kaiserreich.
1809 Schweden (Gustav Iv.), seil dem Beginn der dritten Coalition
mit Frankreich und seit dem Tilsiter Frieden auch mit Russ-
land im Kampfe, verliert an letzteres Finnland.
1810 Napoleons Macht auf ihrem Höhepunkte. Er vermählt sich
mit der Erzherzogin von Oesterreich Marie Luise, „der
Tochter der Caesaren.“ Holland und die norddeutsche Küste
vom Niederrhein bis zur Tr ave wird dem Kaiserreiche
einverleibt. Der schwedische Reichstag wählt den französi-
schen Marschall Bernadotte, der lutherisch wird, zum Kron-
prinzen von Schweden.
1811 Fortgesetzter Guerillaskrieg in Spanien, unterstützt durch
ein englisches Heer unter dem Herzog von Wellington,
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Hofer Napoleon Gustav_Iv. Gustav_Iv. Napoleons Oesterreich_Marie_Luise Marschall_Bernadotte
Extrahierte Ortsnamen: Warschau Sachsen Rhein Braunschweig Hesse«-Cassel Napoleons Deutschland Oesterreich Preussen Holstein Pommern Frankreich Russland Erfurt Preussen Berlin Nie- Neapel Spanien Saragossa Oesterreich Aspern Wien Oesterreich Galizien Illyrien Frankreich Finnland Napoleons Holland Schweden Spanien Wellington
54
Neuere Geschichte.
1813 rückgewichen ist, uncl wo er von den vereinigten drei Heeren
der Verbündeten geschlagen wird.
Napoleon schlägt sich auf dem Rückzüge nach dem Rhein bei
Hanau durch (30. 31. Oct.), wo die Baiern, am 8. October
durch den Vertrag von Ried zu den Verbündeten übergetre-
ten, unter Wrede ihn aufzuhalten versuchen. Der Rhein-
bund und die von'napoleon geschaffenen Staaten (Westfalen,
Berg u. s. w.) lösen sich auf. In Braunschweig, Hessen, Ol-
denburg u. s. w., sowie in den ehemals preussischen Landes-
theilen werden die alten Regierungen hergestellt.
1814 Die Verbündeten in Frankreich. Blücher überschreitet den
Rhein mit einem Theil der schlesischen Armee bei Caub in
der Neujahrsnacht. Die Hauptarmee dringt durch die Schweiz,
die Nordarmee durch die Niederlande vor. Napoleon, anfangs
irn Vortheil, wird von Blücher bei Laon (9. 10. März), von
Schwarzenberg bei Areis sur Aube (20. 21.März) geschlagen.
31. März. Die Verbündeten ziehen nach der Erstürmung des
Montmartre in Paris ein.
Napoleon entsagt der Kaiserkrone und geht nach Elba.
30. Mai. Der erste Pariser Friede. Die Bourbonen keh-
ren nach Frankreich zurück. König Ludwig Xviii., Bru-
der Ludwigs Xvi. Frankreich erhält die Grenzen von 1792.
Der Wiener Congress beginnt . Pius Vii. kehrt nach Rom zuiüok.
1815 Die hundert Tage. Napoleon noch einmal Herr von Frank-
reich. Ludwig Xviii. flüchtig. Blücher bei Ligny zurück-
geworfen (16. Juni). Wellington widersteht heldemniithig bei
Waterloo (Belle-Alliance) (18. Juni). Den Sieg bringen die
Preussen unter Blücher.
20. Novbr. Der zweite Pariser Friede: Grenzen von
1790. Zweite Rückkehr der Bourbonen. Napoleon Ge-
fangener auf St. Helena (f 5. Mai 1821).
1815 Die Wiener Verträge. Deutsche Bundesacte 8. Juni.
Schlussacte des Wiener Congrosses 9. Juni. Die alten
Fürstenhäuser werden überall wieder hergestellt; nur in Schwe-
den gründet Bernadotte, der Napoleonische Marschall, eine
neue Dynastie. Norwegen, bisher dänisch, wird mit Schwe-
den vereinigt, welches Neuvorpommern an Preussen abtritt.
England gewinnt Malta, Helgoland, das Protectorat über die
ionischen Inseln und mehrere außereuropäische Besitzungen.
Die freien und die österreichischen Niederlande (Holland und
Belgien) werden zu dem Königreich der Niederlande
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Schwarzenberg Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig Ludwigs Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig Napoleon Helena
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Hanau Baiern Ried Westfalen Braunschweig Hessen Frankreich Rhein Niederlande Laon Paris Elba Frankreich Frankreich Rom Frank- Wellington Schwe- Norwegen England Malta Helgoland Holland Belgien
58
Neuere Geschichte.
1848—1851 Preussen. 18. März 1848. Aufstand in Berlin. National-
versammlung, im November durch das Ministeriumbrandenburg-
Manteuffel aufgelöst. Der König verleiht eine Verfassung,
welche nach der Kevision durch die Kammern am 31. Jan.
1850 publicirt wird.
Schleswig-Holstein, im Kampfe gegen Dänemark- von Deutsch-
land zuerst unterstützt, dann sich selbst überlassen (Preussens
Friede mit Dänemark 2. Juli 1850), zuletzt entwaffnet; Anfang
1851. Oesterreichische Eixecutionstruppen an der Nordsee.
Deutschland. Verfassungsveränderungen in allen Staaten. Die
Deutsche Nationalversammlung in Frankfurt a. M., eröffnet
18. Mai 1848, wählt den Erzherzog Johann zum Reichsver-
weser, worauf sich der Bundestag auflöst, und beschliesst eine
deutsche Reichsverfassung, welche sie durch die Wahl Friedrich
Wilhelms Iv. zum erblichen Kaiser vollendet, 28. März 1849.
Nach Ablehnung dieser Wahl Aufstände, in Sachsen, Baden,
Rheinbaiern, durch preussische Truppen niedergeworfen; Sommer
1849. Der Reichsverweser tritt zurück 20. Decbr. 1849, und
nach dem Scheitern der von Radowitz geleiteten preussischen
Unionsbestrebungen wird der Bundestag erneuert. Erste
Sitzung desselben 14. Mai 1851.
1851 Erste Weltindustrieausstellung zu London.
1851 2. Decbr. Louis Napoleon löst durch einen Staatsstreich die
Nationalversammlung auf.
1852 1. Decbr. Er lässt sich auf Grund der Wahl durch das Volk
zum Kaiser der Franzosen proclamiren: Napoleon Iii.
1853 Die orientalische Frage: Russland fordert das Protectorat über
die griechischen Christen in der Türkei und geräth darüber in
Kampf mit dem Sultan.
1854-—1856 Die Westmächte (Etankreich und England, zuletzt auch
Sardinien) kämpfen für die Türkei gegen Russland.
1855 Alexander Ii. folgt seinem Väter als Kaiser von Russland.
1856 Der Pariser Friede beendigt den Krieg im Orient.
1859. 1860 Oesterreich kämpft in Italien gegen das von Frankreich
kräftig unterstützte Sardinien und verliert an dasselbe die
Lombardei. — Victor Emanuel König von Italien.
1861 - 1865 Der Bürgerkrieg zwischen den nördlichen und südlichen
Staaten der nordamerikanischen Union.
1861 Wilhelm I., König von Preussen. Er reorganisirt das Heer
mit Hilfe v. Roons, seines Kriegsministers.
1864 Deutsch - Dänischer Krieg veranlasst durch den Tod
Friedrichs Vii. von Dänemark. Christian Ix., sein Nachfolger,
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Extrahierte Personennamen: Johann Johann Friedrich
Wilhelms Friedrich Wilhelms Radowitz Decbr Louis_Napoleon Napoleon Decbr Napoleon Alexander_Ii Alexander Victor_Emanuel_König Wilhelm_I. Wilhelm_I. Friedrichs Christian_Ix.
Extrahierte Ortsnamen: Preussen Berlin Ministeriumbrandenburg-
Manteuffel Schleswig-Holstein Deutsch- Nordsee Deutschland Frankfurt_a._M. Sachsen Baden Rheinbaiern London Russland Türkei England Sardinien Russland Russland Orient Oesterreich Italien Frankreich Sardinien Italien Preussen Friedrichs
64
Anhang-.
1675 18/28. Juni. Friedrich Wilhelm schlägt die Schweden bei Fehl-*
bell in. Er erobert bis 1678 Schwedisch-Pommern und Rügen.
J675 Das Herzogshaus von Liegnitz-Brieg-Wohlau, die letzte plasti-
sche Familie in Schlesien, erlischt. Oesterreich zieht die Län-
der ein und entschädigt Brandenburg 1686 durch den Schwie-
buser Kreis des Herzogthums Glogau.
1679 Friede mit Frankreich und Schweden zu St. Germain en-Laye.
1681 Brandenburgische Kriegsschiffe an der Westküste von Africa.
Fort Friedrichsburg. Africanische Handelsgesellschaft.
1685 Die nach Aufhebung des Edicts von Nantes aus Frankreich
fliehenden Protestanten finden Aufnahme in der Mark.
1688—1713 Friedrich Iii. Seine Gemahlin die geistreiche Sophie
Charlotte von Hannover. (Charlottenburg.) Er legt die
Friedrichsstadt in Berlin an.
1694 Stiftung der Universität Halle. (Christian Thomasius. Her-
mann Francke, Stifter des Waisenhauses.)
1694 Friedlich giebt gemäss einer früheren Verpflichtung den Schwie-
buser Kreis für eine Geldentschädigung an Oesterreich zurück
imd erhält die Anwartschaft auf das Fürstenthum Ostfriesland
(1706 und 1715 erneuert).
1699 Stiftung der Academie der Künste. Der Bildhauer und Bau-
meister Schlüter (Reiterstatue des grossen Kurfürsten, Haupt-
theil des Schlosses, Zeughaus u. a.).
1700 Academie der Wissenschaften, von Leibnitz eingerichtet.
1701 18. Jan. Friedrich krönt sich in Königsberg als König von
Prenssen. (Stiftung des schwarzen Adlerordens.)
Seit ltol Das Königreich Prenssen. Der König
heisst nun Friedrich I. und wird als solcher von den im spa-
nischen Erbfolgekrieg mit ihm verbündeten Mächten anerkannt.
1702 Wilhelms Iii., des Königs von England, Tod führt zum Streit
über die oranische Erbschaft. Preussen erwirbt aus dieser
Erbschaft die Grafschaften Mörs und Lingen und 1707 das
Fürstenthum Neuenburg (Neufchätel) in der Schweiz.
1704. 1706 Die Preussen kämpfen im spanischen Erbfolgekriege
unter Leopold von Dessau bei Hochstedt und Turin.
1713—1740 Friedrich Wilhelm I., streng, haushälterisch, einfach.
(Tabakscollegium.) Soldatenfreund; gründet das Cadettenhaus
in Berlin, das Potsdamer Waisenhaus für Soldatenkinder u. a.
Leopold von Dessau.
1713 Utrechter Friede. Preussen wird von Frankreich und Spanien
als Königreich anerkannt, im Besitz von Neuenburg bestätigt,
verzichtet auf Orange und erhält von den spanischen Nieder-
landen den grössten Theil des Herzogthums Geldern.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Iii Friedrich Sophie
Charlotte_von_Hannover Christian_Thomasius Francke Leibnitz Friedrich Friedrich Friedrich_I. Friedrich_I. Wilhelms Leopold_von_Dessau Leopold Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Leopold_von_Dessau Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Schlesien Oesterreich Brandenburg Herzogthums_Glogau Frankreich Schweden Germain Friedrichsburg Nantes Frankreich Charlottenburg Berlin Oesterreich Ostfriesland Königsberg England Lingen Schweiz Turin Berlin Frankreich Spanien Neuenburg
Anhang.
67
Dresden. 26. 27. Aug. Culm. 30. Aug. Bennewitz. 6. Sept.
Wartenburg. 3. Oct. Leipzig. 16. —19. Oct.
1814 1. Jan. Blücher überschreitet den Rhein bei Caub. Laon.
9. 10. März. Paris. 31. März.
1815 Ligny. 16. Juni. Belle-Alliance. 18. Juni.
1815 Schlussacte des Wiener Congresses. Preussen erhält von den
polnischen Ländern nur einen kleinen Theil zurück (Grossherzog-
thum Posen, Danzig, Thorn). Seine fränkischen Besitzungen über-
lässt es an Baiern; Hildesheim, Goslar und Ostfriesland an
Hannover. Dafür wird es entschädigt durch die Hälfte von
Sachsen (Wittenberger, Thüringer Kreis, Niederlausitz, die
Hälfte der Oberlausitz, Naumburg, Merseburg), durch Neuvor-
pommern mit Rügen, die kur tri er sehen und kurkölni-
schen Lande (Grossherzogthum Niederrhein), das Herzogthum
Westfalen, das Herzogthum B erg u. a., die ehemalige Reichs-
stadt Wetzlar und Gebiete mediatisirter Fürsten.
1817 Union der lutherischen und der refonnirten Kirche.
1818 Stiftung der Universität Bonn.
1823 Anordnung der Provinzialstände.
1834 Zollverein.
1834 Das Fürstenthum Lichtenberg wird von dem Herzoge von
Coburg an Preussen abgetreten.
1840—1861 Friedrich Wilhelm Iv.
1847 Der vereinigte Landtag.
1848—1850 Bewegungsjahre: 18. März. Strassenkampf in Berlin.
Nationalversammlung, aufgelöst durch das Ministerium Bran-
denburg-Manteuffel.
1850 Verfassung vom 31. Januar.
1850 Die Fürstenthümer Hob enzolle rn-Hechi ngen und Sig-
mar in gen werden von den regierenden Fürsten abgetreten.
1853 Preussen erwirbt durch Kauf vom Grossherzogthum Oldenburg
einen Küstenstrich am Jahdebusen zur Anlegung eines
Kriegshafens.
1858 Wilhelm, Prinz von Preussen, übernimmt für den erkrankten
König die Regentschaft.
1861 2. Jan. König Wilhelm I.
1864 Preussen kämpft im Bunde mit Oesterreich siegreich gegen
Christian Ix. von Dänemark, welcher durch den Wiener Frie-
den Schleswig-Holstein und Lauenburg abtritt.
18t>5 Auf Grund der mit Oesterreich geschlossenen,Gasteiner Conven»
tion ergreift Preussen Besitz von dem Herzogthum Lauenburg.
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Extrahierte Personennamen: Culm Bennewitz Jan Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm Jan Wilhelm_I. Christian_Ix
Neuere Geschichte.
•' • v
f
49
1791 Oesterreichs und Preussens Convention zu Pillnitz gegen
Frankreich.
1791— 1792 Legislative Versammlung. Wachsender Einfluss des
über das ganze Land verzweigten Jacobinerclubs.
1792 Frankreichs Kriegserklärung gegen Oesterreich. Oesterreicher
und Preussen rücken in die Champagne ein und kehren nach
der Canonade bei Valmy wieder um. Dumouriez erobert
die Österreichischen Niederlande, lüie Franzosen unter Cu st ine
nehmen Mainz.
1792— 1795 Nationalconvent, erklärt die Republik (21.Sept. 1792).
Robespierre, Danton, Marat. Ihre Gegner die Giron-
disten.
1793 Ludwig Xvi. enthauptet (21. Jan.). Schreckensherr-
schaft. Lossagung von Christenthum, Wissenschaft und Kunst.
Die Guillotine arbeitet.
1793 — 1797 Krieg der ersten Coalition gegen Frankreich: Eng-
land (W. Pitt), Holland, Oesterreich, Preussen, Sardinien,
Spanien u. a. Royalistischer Aufstand in der Vendee. Lyon
und andere Städte gegen den Convent und die Jacobiner in
Waffen. Den Widerstand gegen diese inneren und äusseren
Feinde leitet im Wohlfahrtsausschüsse Carnot. Aufgebot der
ganzen Nation. Blutige Züchtigung von Lyon.
1794 Die Franzosen siegreich in den Niederlanden, am Rhein, an
den Alpen und an den Pyrenäen.
1795 Pichegru erobert Holland, welches, in die batavische
Republik umgewandelt, ein Schutz- und Trutzbiindniss mit
Frankreich schliesst.
1795 Preussen tritt durch den Frieden zu Basel aus der
Coalition aus. Ihm folgt Spanien.
H95—1799 Das Directorium von fünf Männern, durch eine innere
Reaction in Frankreich zur Herrschaft gebracht, setzt den Land-
krieg gegen Oesterreich, den Seekrieg gegen England fort.
1796 Moreau in Süd-Deutschland wird von den Oesterreichern
unter dem Erzherzog Karl zum Rückzuge genöthigt. Na-
poleon Bonaparte, in Italien überall siegreich (die Brücke
von Lodi), besetzt Mailand, zwingt die italienischen Staaten
zum Frieden, führt die Kunstwerke Italiens nach Paris.
1797 Bonaparte nimmt Mantua, besetzt Venetien, dringt durch die
Alpen gegen Wien vor und zwingt dadurch Oesterreich zu dem
Frieden von Campo Formio, in welchem es die Nie-
derlande und die Lombardei abtritt und dafür Venedig erhält.
Cauer, Gesell. 13. Aufl. 4
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Extrahierte Personennamen: Dumouriez Danton Ludwig_Xvi Ludwig Karl Karl Campo_Formio Cauer Gesell
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreichs Frankreich Frankreichs Oesterreich Preussen Mainz Frankreich Holland Oesterreich Preussen Sardinien Spanien Lyon Niederlanden Rhein Holland Frankreich Basel Spanien Frankreich Oesterreich England Süd-Deutschland Italien Mailand Italiens Paris Mantua Venetien Wien Oesterreich Venedig
Neußi'ß Geschichte.
51
vier neue gebildet: Hessen-Cassel, Baden. Wärtern-
berg und Salzburg. Preussen, Pfalz-Baiern, Baden, Hessen-
Darmstadt und andere Staaten werden mehr oder minder ver-
grössert.
1804— 1814 Kaiserherrschaft. Napoleon I., als Erbkaiser von Frank-
reich vom Papste gekrönt (2,. Decbr.); seit 1805 König von
Italien- sein Stiefsohn Eugen Vicekünig.
1804 Franz Ii. macht sich zum österreichischen Erbkaiser; als sol-
cher Franz I. (f 1835.)
1805— 1807 Krieg der dritten Coalition gegen Frankreich: Russ-
land, Oesterreich, Schweden, England (Pitt wieder Minister),
zuletzt Preussen. Die Kurfürsten von Baiern, Baden und Wiir-
temberg für Napoleon.
1805 Seesieg der Engländer bei Trafalgar. Nelson f. — Die
Oesterreicher unter Mack capituliren bei Ulm. Napoleon in
Wien. Er siegt über Russen und Oesterreicher in der Drei-
kaiserschlacht bei Austerlitz (2. Deebr.) und schliesst mit
Oesterreich F'rieden zu Pressburg, durch welchen dieses
Venedig, Tirol u. a. verliert. Tirol kommt an Baiern, wel-
ches, sowie Würtemberg, zum Königreich erhoben wird. Ba-
den ebenfalls vergrössert.
1806 Napoleon macht seinen Bruder Joseph zum Könige beider
Sicilien, seinen Bruder Louis zum Könige von Holland, seinen
Schwager Murat zum Grossherzog von Berg (am Niederrhein).
Er vereinigt die Fürsten des südlichen und westlichen Deutsch-
lands zu dem Rheinbunde, über den er als Protector ge-
bietet. Die Fürsten werden souverän, in ihrem Gebiet durch
Mediatisirungen vergrössert und zum Theil im Range erhöht:
Baden, Berg, Hessen - Darmstadt Grossherzogthümer, Nassau
Herzogthum.
1808 Franz Ii. legt die deutsche Kaiserkrone nieder (6. August).
Auflösung des deutschen Reichs. Preussen bricht endlich mit
Frankreich und unterliegt bei Jena (14. October).
Die sächsischen und andere norddeutsche Fürsten treten zum
Rheinbunde; der Kurfürst von Sachsen wird König, die Für-
sten von Anhalt Herzoge. Napoleon decretirt von Berlin aus
gegen England die Continentalsperre.
1807 Preussen von Russland unterstützt. Napoleon siegt bei Eylau
und Friedland und schliesst zu Tilsit Frieden mit Russland
und Preussen. Preussen verliert alle-s Land links von
der Elbe und den grössten Theil seiner polnischen
Erwerbungen. Von den letzteren wird Danzig frei, das
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon_I. Eugen_Vicekünig Eugen Franz_Ii Franz Franz_I. Napoleon Napoleon Napoleon Joseph Louis Murat Franz_Ii Franz August Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Baden Salzburg Baden Hessen-
Darmstadt Frankreich Oesterreich Schweden England Preussen Baiern Baden Ulm Wien Oesterreich Pressburg Baiern Sicilien Holland Berg_(am_Niederrhein Baden Hessen Nassau Frankreich Jena Sachsen Berlin England Russland Friedland Russland Preussen Danzig
Neuere Geschichte.
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1815 vereinigt unter dein ehemals erbstatthalterlichen Hause Oranien.
Der König der Niederlande wird iür Luxemburg Mitglied des
deutschen Bundes. Die Zahl der Schweizer Cantone, vor
der Revolution lo, wird auf 22 vermehrt. Oesterreich er-
hält zurück: Mailand und Venedig (das lombardisch-venetianische
Königreich) und alle seine deutschen Besitzungen bis auf die
schwäbischen. Genua kommt an das Königreich Sardinien.
Aus dein grössten Theile von Polen wird ein Königreich unter
russischer Herrschaft gebildet; Preussen behält von den polni-
schen Ländern der zweiten und dritten Theilung das Grossher-
zogthum Posen, Thorn und Danzig; Oesterreich behält Galizien.
Krakau bildet einen Freistaat unter dem Schutze der drei be-
nachbarten Grossmächte. Preussen wird für den aufgegebenen
Theil seiner ehemaligen Besitzungen in Sachsen und am Rhein
entschädigt. Die durch den Rheinbund begonnenen Mediatisi-
rungen werden fortgesetzt. 38 (später 35) Staaten bilden den
deutschen Bund, der an die Stelle des aufgelösten Reichs-
verbandes tritt. Hannover, durch Hildesheim und Ostfries
land vergrössert, wird Königreich. Beide Mecklenburg,
Sachsen - Weimar, Oldenburg, Luxemburg werden
Grossherzogthümer. Die drei Hansestädte und Frankfurt wer-
den als freie Städte wiederhergestellt. Frankfurt wird Sitz
der deutschen Bundesbehörden, die Westgrenzen gegen Frank-
reich werden durch Bundesfestungen gesichert: Luxemburg,
Mainz, Landau, später Ulm und Rastatt.
6. Die Gegenwart.
1815—1825 Die Herrschaft der heiligen Allianz, (am 26. Sept. 1815
zu Paris von Alexander, Franz und Friedrich Wilhelm gestiftet,
durch den Congress zu Aachen 1818 erweitert). Der von Pius Vii.
1814 wiederhergestellte Jesuitenorden breitet sich aus.
1819 Der Carlsbader Congress schreitet gegen die Burschenschaft
und gegen die demagogischen Umtriebe in Deutschland ein.
Das nationale Leben gepflegt von Ludwig Uhl and, den
Brüdern Grimm (Jacob und Wilhelm) u. s. w.
1820—1830 Revolutionäre Bewegungen in den katholischen Ländern
Süd-Europa’s, in Spanien, Portugal, Neapel, Piemont veranlas-
sen die Congresse zu Troppau (1820), Laibach (1821)
und Verona (1822) und werden durch Interventionen der
Franzosen und Oesterreicher unterdrückt. Fürst Metternich in
Wien leitet die deutsche Politik.
1810— 1825 Die spanischen und portugiesischen Colonien in Mittel-
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie]]
Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Franz Franz Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Carlsbader_Congress Ludwig_Uhl Ludwig Grimm Jacob Wilhelm
Neuere Geschichte.
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1834 In Deutschland tritt der durch Preussen gestiftete Zollverein
in’s Leben, der sich 1858 durch den Zutritt von Hannover und
Oldenburg bis zur Nordsee ausdehnt. Er umfasst seitdem ganz
Deutschland ausser den Mecklenburgs, Holstein, Lauenburg, den
Hansestädten, Oesterreich und Liechtenstein.
1835—1848 Ferdinand Kaiser von Oesterreich, Sohn von Franz I.
1837 Durch Wilhelms Iv. von England Tod wird Ernst August
König von Hannover, Victoria Königin von England.
1840—1861 Friedrich Wilhelm Iv., König von Preussen.
1846 Bewegungen unter den Polen: Krakau wird österreichisch.
1847 Papst Pius Ix. Urheber der Reformbewegung in Italien.
Sonderbundskrieg in der Schweiz: Die Jesuiten vertrieben.
1848 24. Febr. Die Pariser Februarrevolution. Ludwig Philipp
vertrieben (f zu Claremont in England 26. Aug. 1850). Repu-
blik, erst von Lamartine, dann von Cavaignac (f 1857)
geleitet; seit dem 10. Decbr. unter dem Präsidenten Louis
Napoleon Bonaparte, dem Sohne des ehemaligen Königs
von Holland.
1848—1851 Revolutionäre Bewegungen in Europa.
Italien. Der Süden. Sicilien sagt sich von Neapel und den
Bourbonen los. Provisorische Regierung in Palermo.' Verfas-
sung in Neapel, durch Volksaufstände erzwungen, mit Gewalt
wieder unterdrückt. Palermo von neapolitanischen Truppen
besetzt. Herstellung des alten Zustandes; Mai 1849.
Der Kirchenstaat. Pius Ix. flüchtig. Römische Republik;
französische Truppen unterwerfen Rom dem Papste wieder:
August 1849. Rom behält eine französische Besatzung.
Der Norden. Sardinien erhält eine constitutionelle Verfassung.
Lombarden und Venetianer, von Sardinien unterstützt, in Waf-
fen gegen Oesterreich. Marschall Radetzky (f 1858) zwingt
Sardinien zum Frieden und stellt die österreichische Herrschaft
in Ober-Italien wieder her; August 1849.
Ungarn. Die Magyaren, welche sich unter Kossuth vom
Hause Habsburg loszureissen versuchen, werden durch Hayn au
und die russische Hilfe bezwungen. Görgey streckt bei
Vilägos die Waffen; August 1849.
Oesterreich. Metternich durch einen Volksaufstand aus Wien
vertrieben; 13. März 1848. Herrschaft des Reichstages und der
Aula. Windischgrätz bezwingt Wien. Kaiser Ferdinand ent-
sagt der Krone; 2. Decbr. 1848. Ihm folgt sein Neffe Franz
Joseph, unter dem die Centralisirung der Monarchie durch
den Fürsten Schwarzenberg (f 5. April 1852) beginnt.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Kaiser_von_Oesterreich Ferdinand Franz_I. Wilhelms Wilhelms Ernst_August
König_von_Hannover Ernst August Victoria_Königin_von_England Friedrich_Wilhelm_Iv. Friedrich Wilhelm_Iv. Ludwig_Philipp Ludwig Philipp Cavaignac Louis
Napoleon_Bonaparte Napoleon August Radetzky August Görgey August Windischgrätz Ferdinand_ent- Ferdinand Decbr Franz
Joseph Franz
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