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1. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 1

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
Erste Periode. Das heidnische Germanien. Die deutschen Stmme von den ltesten Zeiten bis zur Vlkerwanderung 375. 1. Germanien. 1. In der Zeit, von der wir genauere Berichte der das Leben unserer Vorfahren besitzen, wohnten die deutschen Vlkerschaften im Westen und Sden bis jenseits des Rheines und der Donau, im Osten der die Weichsel und zu den Karpathen hin, im Norden besplte die Nord- und Ostsee das Land, auerdem war ein groer Teil Skandinaviens von Stmmen germanischer Abkunft bevlkert. Das Klima des alten Deutschlands fanden die Rmer rauh und unwirtlich. Die Smpfe hatten eine grere Ausdehnung als heute, und ein ungeheurer Urwald, der hercynische, bedeckte die Gebirgs-Massen, welche vom Rheine bis zu den Karpathen sich hinziehen. Im nordwestlichen Deutschland, das eine Anzahl Seen bedeckte, flssen mit ungeregeltem Laufe der Rhein, die Weser, die Elbe der Nordsee zu; im Osten kannten die Rmer als Zuflsse der Ostsee die Weichsel und die Oder. In den dichten Waldungen mit ihren Rieseneichen huften noch der Br, der Wolf, der Auerochs, das Elentier u. a. Auf der Ebene baute man von Getreide Gerste, Hafer und Weizen, doch war der Ertrag gering; den Reichtum des Landes bildeten die Rinder-, Schaf- und Schweineherden. Pferde, eine zwar kleine aber dauerhafte Art, wurden ebenfalls gezogen. Aus dem Mineralreiche kannte und verarbeitete man das Eisen; der Besitz der Salzquellen gab nicht selten Veranlassung zum Streite, während der Bernstein, den man im heutigen Holstein und Mecklenburg fand, schon seit uralter Zeit ein gesuchter Handelsartikel der fremden Kaufleute war. 2. Die alten Germanen waren hohe Kraftgestalten mit blonden Haaren und blauen Augen, die khn und durchdringend blickten. Gehrke, Deutsche Geschichte. 2. Auflage. 1

2. Das Mittelalter - S. 6

1877 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 6 — st* heid nische Germanien. Hauptquellen liefern Cäsar in seinen Denkwürdigkeiten über den gallischen Kriea und Tatn»* , 00 » fein« - 3<»e. M. a„t> . T°ldzüge der Römer in Deutschland (C. Jäger, Darstellung aus der röm Gesch Bd Vim ffl tam’ "•*“•■«*«>»<>■»»»«.*.s«.,.*, Iw. Wolf, die deutsche Götterlehre^ P ö 9 § 2. Germanien und seine Volksstämme. I. Die deutschen Völkerschaften wohnten in historischer Zeit im Westen uitb Silben bis jenseits des Rheines und der Donau, im Norben bevölkerten sie einen großen Theil Skanbinaviens und behnten sich nach Osten mit unbestimmten Grenzen über die Weichsel hin. Das Klima unseres Vaterlanbes mar früher rauher als heut, bd die Sümpfe ausgebehnter rüstreit und ein ungeheurer Untmlb, der i. der große Walb) von Westen, nach Osten, 'vom Rhem bis zu den Karpathen reichte. Das nordöstliche Deutschland war mit einer Anzahl Seen bedeckt, die zahlreiche Wasserarme mit einander verbanden. ^ Der Zuyber See und der Dollart stauben ba-mals in keinem unmittelbaren Zusawlenhange mit der Nordsee. In den hügeligen, unermesslichen Forsten, deren Eichen die Römer in Erstaunen setzten, hausten noch Thiere wie der Bar, der Wolf der Krachs, das Elennthier u. a. In beit Ebenen war d^x Anbau genug, das edle Obst gedieh nicht, doch baute man von Getreidearten Hafer, Gerste und Weizen. Der Roggen ist erst mit den Slaven tnt 5. Jahrhundert nach Deutschland gekommen. Der Reichthum des Landes bestand in feinen zahlreichen Riuder^. Schaf- und Schtveine-Merden, auch die Zucht der Pferde, deren Fleisch als Nahrung diente, ist eifrig betrieben worden. Em wurde gewonnen und verarbeitet und das heutige Holstein uitb Mecklenburg war wegen des Bernsteins schon feit uralter Seit von fremden Kaufleuten besucht, die das kostbare Harz auf der Handelsstraße an der Oder entlang nach Ve-netien und Griechenland führten. 2. Die Bewohner des Landes, das solche Erzengniße hatte, waren ein Volk mbfigerntstmj^en Ursprungs mit starkem Körperbau' weißer Haut und wilbem Blick aus blauen Augen, das mit seinem Freiheitsgefühl und mit seiner unerschütterlichen Treue „nur sich selbst ähnlich" war. Sein Gesammtname Uermanen, der kel-

3. Das Mittelalter - S. 14

1877 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 14 — Leben für den Gesolgsherrn eintrat und im Frieden von diesem ernährt wurde. Brach ein Krieg aus, so wählte sich der Stamm aus den Fürsten einen Heerführer d. i. Herzog, der aber nach beendeter Fehde sein Amt niederlegte. Außer den Volkskriegen gab es noch Kriegsfahrten, die ein Edler mit seinem Anhang unternahm, um Land und Beute zu gewinnen. Glückte das Unternehmen, so folgten oft ganze Gemeinden dem Sieger nach, wie es bei Ariovist's Einfall in Gallien geschah. Das Königthum kam nur bei einigen östlichen und nördlichen Stämmen vor; bei den Gothen reichte es bis in die vorhistorische Zeit. Erst als die deutschen Völkerschaften sich zu größeren kriegerischen Unternehmungen und zu Wanderungen in die Fremde entschlossen, wurden aus den altgermanischen Freistaaten Königsherr-schasten. Der König ist Vertreter des Priesterthums, hat die höchste Gewalt in Krieg und Frieden, ernennt die Vorsteher der Bezirke, die nun königliche Beamte wurden, und ist oberster Richter. 4. Die Germanen wohnten in Dorsschaften oder auf Einzelhöfen. Für den Anbau wählten sie am liebsten die Ebenen bei dem Gebirge, wo sie das Feld nach dem System der Dreifelderwirthschaft bebauten, indem alle Dorfgenossen ihre Aecker zugleich mit derselben Frucht bestellten. Weide und Wald, die in weiter Ausdehnung das Dorf umgaben, waren Almend d. h. ein ungeteilter Besitz der Gemeinde, wohin Jeder sein Vieh treiben konnte und frei fischen und jagen durfte. Das altgermanische Haus war eine Blockhütte; als Vorrathskammer diente eine Erdhöhle, die mit Dung bedeckt war und im Winter auch von der Familie bewohnt wurde. Einfach wie die Wohnung war auch die Kleidung, welche bei den Männern aus einem viereckigen Mantel bestand, der auf der Schulter mit einem Dorn zusammengefaßt war, während die Frauen ein ärmelloses Linnengewand trugen. Gegen die Kälte schützten Pelze. Die Ehe war monogamisch und die Stellung der Frauen keine unwürdige, wenn diese auch mit den Knechten allein die Hausarbeit verrichteten. Zu Gastmählern und Trinkgelagen gaben Opferfeste, die Ausübung der Gastfreundschaft und Familienereignisse eine häufige Gelegenheit. Zur Unterhaltung diente das mit Leidenschaft getriebene Würfelspiel, der Vortrag des Sängers und der Schwerttanz. Der Handel war Tauschhandel, doch entwickelte sich daneben schon früh der Geldkauf indem man goldene Ringe, den Schmuck der alten Deutschen,

4. Geschichte des Altertums - S. 3

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
Griechenland und seine Bewohner. 3 b) Klima und Bodenerzeugnisse. Das Klima Griechenlands ist gemigt. Wegen der vielen Gebirge und der stlichen Lage ist es jedoch im allgemeinen in Griechenland weniger warm als auf teilten und im sdlichen Italien, mit denen es fast in derselben Breite liegt. Die Sommer sind hei und trocken, die Winter milde und regenreich, Eis und Schnee giebt es nur in den hher gelegenen Berggegenden. Da das Land arm an bedeutenden Flssen ist und die kleinern infolge der andauernden Hitze des regenlosen Sommers fast smtlich ans-trocknen, ist der Boden nicht sehr fruchtbar. Der Getreidebau erfordert harte Arbeit und reicht trotzdem in den meisten Landschaften zur Ernhrung nicht aus, sondern erfordert Zufuhr aus andern Lndern. Dagegen ist der trockene Felsboden gut geeignet zum Anbau des Wein-stocks, der Olive und der Feige. Laub- und Nadelwlder schmcken die Gebirge, in den niedern Gegenden gedeiht der Lorbeer, die Myrte, die Cypresse und andere immergrne Bume und Strucher. Je nach der Beschaffenheit der Landschaft war auch die Beschftigung der Bewohner eine verschiedene. In den wald- und wiesenreichen Hochlndern fand sich Jger- und Hirtenleben, in den breiten Ebenen ward Ackerbau getrieben, an den Ksten blhten Schiffahrt und Handel. berall aber waren die Griechen auf ein ttiges und arbeitsames Leben hingewiesen und dadurch vor Verweichlichung und Schlaffheit geschtzt. Doch der Erwerb war kein so mhsamer, da er das Schaffen verbitterte, und die groartigen Naturschnheiten des griechischen Landes und der Glanz des sdlichen Himmels weckten in ihnen das Gefhl fr das Schne und eilte heitere, sonnige Lebensanschauung. c) Einteilung. Das griechische Festland gliedert sich in drei Teile: Nordgriechenland, Mittelgriechenland und deupelo-ponnes (d. h. Insel des Pelops). Nordgriechenland zersllt durch das Pindusgebirge in die beiden Landschaften Epirns im Westen und Thessalien im Osten. Epirns ist ein unfruchtbares Gebirgslaud, in ihm lag die uralte Orakelsttte Dodona, die dem Himmelsgotie Zeus geweiht war. Thessalien dagegen ist eine fruchtbare Tiefebene, die rings von Gebirgen umgeben ist. Im Nordosten erhebt sich in einer Hhe von 3000 m der Olymp, der hchste Berg Griechenlands, wo man sich die Wohnungen der un-sterblichen Götter dachte; an ihn schlieen sich der Ossa und Peliou im Osten an, während im Sden der ta die Grenze bildet. Zwischen diesem und dem Meere fhrte der Pa der Thermopylen nach l*

5. Das Alterthum - S. 84

1877 - Wolfenbüttel : Zwißler
- 84 - 2. Die stliche Seite der Halbinsel ist ohne Kstenentwickelung, ohne vorgelagerte Inseln itnb besitzt nur Flsse mit krzerem Lauf, ba der Apennin sich mehr dem adriatischen Meere nhert und seine Gebirgszge in gerader Richtung nach dem Meere hin lauseu. Auch die apulische Ebene im S. O. ist wasserarm und ohne Hafen. Der grte Flu aus der Ostkste ist der Aufidus (Osauto). Die Be-mohner am adriatischen Meer sind durch diese ungnstigen Kstenver-Hltnisse niemals zu historischer Bedeutung gelangt. Die Cultur-lander Italiens nehmen im Gegensatz zu der griechischen Halbinsel die Westseite ein. Hier ist eine reiche Gliederung der Kste vorhan-den, die zahlreiche Hasen bildet; grere Flsse, Ar uns, Tiber, Liris, (Garigliano), Volturnus bewsseru die von Vorbergen des Apennin durchzogenen breiteren Landschaften; hier sind endlich auch die wenigen Tiefebenen der Halbinsel, von denen ein Theil von Latium und vor Allem Campanien mit herrlicher Fruchtbarkeit geseg- net sind. _ . Bei der groen Ausdehnung der italischen Kste und dem Ichnne-rigen Verkehr auf dem Festlande, wo die verzweigten Gebirgszge eine Anzahl abgesonderter Thler bilden, gelang es den Vlkerschaften nur mit Mhe sich politisch zu einigen. Dagegen mute die geographische Lage der Halbinsel mitten im Becken des Mittelmeeres, wenn die Einheit der Stmme einmal erlangt war, von auerordentlicher Bedeutung fr die politische Weltstellung der Bewohner Italiens werden. Auch die Alpenpsse, welche die Verbindung mit dem Norden erhielten, wiesen dem welterobernden Volke einen Weg. 3. Das italienische Klima war im Ganzen gesund und angenehm. Fr deu Anbau des Getreides, des Weines und des Oelbaums boten die sonnigen Be'rgabhnge den geeigneten Boden; ebenso gedieh die Viehzucht, besonders die Pflege des Rindviehs und der Ziegen. Der Seehandel trat gegen den Ackerbau zurck. Italische Landschaften und Inseln. I. Oberitalien hat zur Sdgrenze den Rubico im Osten > den Meiern im Westen. Es umsasst: a. Gallia eis alpin a, das der Padns (Po) in Gallia eis und Iranspadana theitt. b. Ligurien im S. W. an den ^eealpen. c. Venetien im Osten. Ii. Mittelitalien bis' zum Silarus und Frento trennt der Apennin in einen westlichen itnb stlichen Theil. Westlich liegen. a. Etrurien bis zum Tiber, b. Latium bis znm Liris, c. Campa-

6. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 13

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
13 Gar oft weilte Herzog Wilhelm hier und hielt in den nahen Harz- wäldern Jagden ab. Manchmal war dann der alte Kaiser sein Gast. Jetzt wohnt zur Herbstzeit auch unser Regent hier und ladet Fürsten und vornehme Herren ein. Auch der Kaiser Wilhelm Ii. ist schon bei ihm zu Besuch gewesen. 15. Die Teuselsmauer. Nahe bei Blankenburg beginnt ein felsiger Höhenzug, welcher erst an der Bode endigt. Er besteht aus zersägten, ausgezackten Klippen, die mit Sträuchern und Kräutern reich bewachsen sind. Das ist die Teufelsmauer. Oben läuft ein Steig auf der ganzen Felsenreihe hin, von dem aus hübsche Ausblicke sich darbieten, hier auf die Harzberge, dort auf die Ebene. Einmal wollte der Teufel, so erzählt die Sage, die Welt mit dem lieben Gott teilen und sagte, dieser solle den Harz bekommen, er aber wolle das Flachland nehmen. Um aber die Grenze besser kenntlich zu machen, wolle er eine Mauer dahin bauen. Damit war denn auch der Herr zufrieden, sagte aber, vor dem Hahnenschrei müsse alles fertig sein. Da arbeitete der Teufel rüstig, und als es gegen Morgen kam, fehlte nur noch ein Stein. Als er den eben herbeitrug, um ihm einzusetzen, krähte der Hahn. Nun warf der Teufel ärgerlich die Quadern umher, wie sie noch liegen, und so ist die Mauer bis diesen Tag unvollendet geblieben. Nach Kuhn und Schwartz, Norddeutsche Sagen. 16. Waldarbeiter im Harz. Früh am Montag Morgen ziehen Scharen von Waldarbeitern durch die Straßen ihres Heimatdorfes. Sie haben den Sonntag bei ihrer Familie zugebracht und wollen nun die Arbeit wieder aufnehmen. Bekleidet sind sie mit einem vielfach gestickten, aber frisch gewaschenen Kittel aus ungebleichtem Drell; auf der Schulter tragen sie scharfe Äxte und auf den Rücken die große Waldsäge. An ihrer Seite hängt der aus einem Kalbfell kunstlos gefertigte Ranzen, in dem sie außer Pulver und Eisenkeil Lebensmittel auf eine ganze Woche mit sich führen. So schwer bepackt wandert der Waldarbeiter mehrere Stunden weit fort, bis er seine Arbeitsstätte erreicht. Auf solcher Hauung herrscht an den Wochentagen ein reges Leben und Treiben. Schon von weitem hört der Wanderer die dröhnend auf

7. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 23

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
23 24. Der Elm. Zwischen den Städten Königslutter, Schöppenstedt und Schöningen erhebt sich, überall sanft ansteigend, der Elm. Er bildet oben eine wasserarme, wenig bewohnte Hochfläche, welche mit prachtvollen Buchen- wäldern bedeckt ist. An seiner Nordostseite entspringt die Schunter, welche in einem großen Bogen der Oker zufließt. Zu den kleineren Flüflen gehören noch die Wabe und die Altenau. Am südöstlichen Fuße des Höhenzuges liegt die alte Stadt Schöningen, die ihr Entstehn wohl der reichen Quelle verdankt, die hier im Garten des ehemaligen Lorenzklosters so stark entspringt, daß sie in der Feldmark der Stadt 13 Mühlen treiben kann. Auch die Salzquelle scheint seit den ältesten Zeiten bekannt gewesen zu sein. Schon in den Kriegszügen Karls des Großen gegen die Sachsen wird der Ort erwähnt. Ein reicher Schatz für die Gegend sind die Braunkohlen, die sich in den Mulden abge- lagert haben. Ferner finden sich hier Ziegeleien, die den Braunkoh- lenthon verarbeiten. An der Südwestseite des Elms liegt an der wasserreichen Altenau die Stadt Schöppenstedt. Der Ort war anfangs recht klein, bis später die Bewohner mehrerer Dörfer, deren Namen noch genannt werden, in die Stadt zogen. Hier wird vorzüglich Ackerbau getrieben. Auf den fruchtbaren Feldern der Gegend gedeiht die Zuckerrübe, für deren Bearbeitung zwei große Fabriken erbaut sind. Von Schöppenstedt führt eine schöne Landstraße durch den Elm- wald auf Königslutter zu. Oben auf der Höhe steht etwas abseits vom Wege der Tetzelstein, neben dem unter den schattigen Buchen ein größeres Denkmal errichtet ist. Hier hat, wie die Sage erzählt, der Ritter von Hagen dem Ablaßkrämer Tetzel den wohlgefüllten Geldkasten abgenommen. Ein schmaler Pfad führt seitab nach dem kleinen Dorfe Lange- leben, das ganz im Walde versteckt liegt. Die Männer verdienen als Forstarbeiter ihren Unterhalt oder brechen Steine in den Kalk- steinbrüchen. Auf einer Waldwiese erheben sich die geringen Trümmer der Burg Langeleben. Am nordöstlicheu Abhange des Elms liegt Königslutter. Der Ort verdankt seinen Ursprung dem Kloster, das, anfangs für Augusti- nernonnen gegründet, vom Kaiser Lothar in eine großartige Benedik-

8. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 25

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
25 wenig Tagen einen Ablafs verkauft, dafs ich jemand könne un- gestraft ausrauben. Hier ist der Zettel, wenn Ihr ihn sehen ivollt!“ Und damit ritt er lachend seinen Leuten nach. Zum Andenken an diese That ist jener Stein aufgerichtet ivorden. Im Jahre 1846 hat der damalige Hofmarschall von Lübeck einige Schritte weiter ein 8 Meter hohes Denkmal gesetzt, tuelches die Form eines gotischen Turmes hat. An der Vorderseite ist in Stein der Geldkasten des Ablafskrämers nachgebildet. Mündlich aus Langeleben. 26. Der grotze Bruch. Südlich von der Asse und dem Elme liegt eine langgestreckte Niederung, die jenseits vom Fallsteine und Huy begrenzt wird. Die meisten Bäche, die von diesen Höhen herabrieseln, sammeln sich in dem flachen Thale; da dasselbe aber sehr wenig geneigt ist, konnten die Gewäsier kaum abfließen. So entstanden Sümpfe und Moräste, welche den großen Bruch bildeten. Er reichte von der Oker bis zur Bode und war etwa 6 Meilen lang und an manchen Stellen y4 Meile breit. Im Frühlinge und bei anhaltendem Regen schwollen die Bäche an, die von jenen Höhen kommen, und überfluteten die ganze Gegend. Dann stand das Wasser da und dort den ganzen Sommer hindurch und blieb wohl bis zur nächsten Überschwemmung stehen. So kam es, daß hier nur saure Gräser wuchsen. An den tiefe- ren Stellen schoß Ried und Gras auf, dazwischen standen Weiden und Erlen. Die ganze Strecke konnte von Menschen nicht bewohnt werden und vermochte keinen Ertrag zu geben. Dagegen war sie ein Para- dies für Wildenten, Rohrhühner und anderer Sumpfvögel. So war es vor Zeiten. Um aber diese großen Strecken Landes für die Landwirtschaft zu gewinnen, verband sich im Jahre 1540 der Herzog Heinrich der Jüngere mit seinem Nachbar, dem Bischof Albrecht von Halberstadt. Gemeinsam begannen beide den Bruch durch Gräben zu entwässern. Alle Gewäsier aber sollte der Schiffgraben aufnehmen, der von der Ilse weg bis zur Bode bei Oschersleben geführt wurde. Dies große Werk hat Heinrichs Großsohn, der Herzog Heinrich Julius vollendet. Er ließ den Hauptgraben so breit und tief anlegen, daß man auf demselben von Hessen am Fallstein bis nach Oschersleben

9. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 55

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
55 Handlung wegen Übergabe der Stadt zu treten. Ls war drei Uhr nachts und noch dauerte das Beschießen. Endlich löschte ein starker Regenguß die Lunten. Als drinnen Alle verzagten, stand Liner ausrecht, das Ge- schehene mit Besonnenheit prüfend, Hellen Auges um sich blickend, wie früher, als er mit Zugendkraft in Schlachten gezogen war. Das war der siebzigjährige Jürgen von der Schulenburg. Lr ließ nicht nach mit seinen: Mahnrufe, bis er die Entmutigten auf- gerichtet, sammelte die ratlos Zerstreuten und erkräftigte zum Ausharren. Als sich um den starken Greis ein Ring Bewaffneter gesunden, führte er sie gegen das Steinthor, während gleichzeitig der Magister Sebastian Magius, ^>farrherr zu St. Aatherinen, mit einer andern Schar auf Flößen über den Stadtgraben fuhr, gerade dem Feinde entgegen. Von zwei Seiten angegriffen, des Gebrauchs der Feuerwaffen nicht mächtig, weil die Lunten vom Regen gelöscht waren, verließ die Fürstlichen der Siegertrotz, und vom Malle hinuntergedrängt, flüchteten sie nach dem Aegidien- thore, um die Straße nach Molfenbüttel zu gewinnen. Nur wenige fanden Rettung; s200 lagen erschlagen, eine beträchtliche Zahl büßte den Überfall durch Gefangenschaft. Havemann, Geschichte der Lande Braunschweig u. Lüneburg. 45. Der Tod Herzog Leopolds von Braunschweig. Nach einem, langen und schneereichen Winter brachen im Frühlinge 1785 über die Oderlande verheerende Ueberschivem- mungen herein. Am 27. April erreichte in Frankfurt das Wasser früh morgens den Stand der furchtbaren Hochflut von 1735; am Mittag ging es noch um 20 cm darüber hinaus. Die altere Stadt liegt am linken Oderufer, gegenüber und mit ihr durch eine Holzbrücke verbunden die Dammvorstadt. Dies rechte Ufer bedarf, weil es niedrig liegt, eines Schutzes durch Deiche. Aber an dem Unglückstage durchbrachen die fort und fort steigenden Fluten die Damme und überschwemmten die Dammvorstadt; 178 Gebäude, Häuser, Scheuern und Ställe ivurden weggespült oder umgeivorfen. Dazu rifs der Strom sieben Joche der Brücke fort, und nun konnte keine Hülfe mehr den Ab geschnittenen

10. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 41

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
41 gewahrt die herrlichen Wiesen, die sich längs des Flusses hinziehen. Immer höher steigt die Bahn. Jetzt durchfahren wir einen Tunnel, dann eröffnet sich eine schöne Aussicht auf das Leinethal. Zur Rechten, schon tief unter uns, liegt das Dorf Greene, links liegen die Ruinen der Burg gleichen Namens; noch ragt ein mächtiger Wartturm empor. Auf einer großartigen, steinernen Bogendrücke zieht die Bahn über ein enges Thal weg und tritt bald darauf in einen zweiten und längeren Tunnel ein. Bei Naensen kommen wir wieder ans Tageslicht und sind nun schon auf der Bergfläche angelangt. Auch hier schweift der Blick über wohlangebaute Felder hin, die von waldbedeckten Hügeln begrenzt werden. Nach kurzer Fahrt am Hils hin erscheint das „stein- reiche" Stadtoldendorf. Ein wenig zurück steigt der Berg auf, welcher oben die Ruinen der Homburg trägt. Die Häuser des Städtchens sind mit den brauen Sollinger Platten bedeckt, welche diesem Orte, wie auch den andern in der Wesergegend, ein einförmiges Äußere verleihen. Im Weiterfahren wird dem Reisenden gleich darauf ein prächtiger An- blick zuteil. Für eine kurze Zeit eröffnet sich nämlich die Aussicht in das enge, von waldigen Höhen eingefaßte Hoopthal, und dort liegt auf einem Felsenvorsprunge das ehemalige Kloster Amelunxborn, des- sen fromme Brüder mit großem Eifer das Christentum unter den Wen- den in Mecklenburg verbreitet haben. Bald geht es wieder bergab, und nun tauchen die Berge Westfalens in der Ferne auf, die den Weser- strom im Westen begleiten. Da erscheint der hohe, spitze Kirchturm von Holzminden, und setzt erblickt man auch die Häuser selbst mit ihren grauen Dächern. Der Zug hält, wir sind am Ziele. Wer von einer Höhe, z. B. vom Felsenkeller aus, die Stadt und ihre Umgebung über- blickt, wird eingestehen, daß diese Landschaft zu den lieblichsten und schönsten unsres deutschen Vaterlandes gehört. 37. Der treue kieket von Augsburg. Im Jahre 1528 folgte Herzog Heinrich der Jüngere dem Rufe seines Kaisers und rüstete sich zu einem Zuge nach Italien, um dort gegen den Papst und die Venetianer zu streiten. Mit 1000 Reitern in blanken Kürassen und einem Fähnlein Fufsvolk zog er im Frühjahre von Wolfenbüttel ab, und wiewohl die Feinde die Alpenpässe besetzt hatten, kam
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