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1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 22

1904 - Trier : Lintz
•22 Die Schweizer Alpen und ihr Vorland. des Wallemsees erheben, der Haken mit den beiden Mythen bei der Stadt Schwyz, sowie der Rigi (1800 m) und der mit vielen Fels- hörnern geschmückte Pilatus (2130 m) am Vierwaldstätter See. Viele von den Bergen der Kalkalpenzone gewähren berrliche Fernsichten ans die hochgetürmten, schneebedeckten Alpenketten. So genießt man aus dem Rigi und Pilatus den schönsten Blick auf die Hochgebirgswelt des Berner Oberlandes und der benachbarten Alpengruppen. In langer Kette liegen die riesigen Schneeberge der Alpen vor uns, wie eine lichte Krone, die mit zackigen Edelsteinen besetzt ist. Die Kalkalpen selbst zeichnen sich ebenfalls vielfach durch schöne Bergformen aus, und feruer prangen sie meistens bis zur höchsten Spitze im Schmucke des Pflanzen- Wuchses. Durch schöne Waldungen, mit welchen die untern Lagen bedeckt sind, steigt man hinauf zu den grünen, blnmen- und kräuterreichen Wiesenmatten, wo das Schellengeläute der grasenden Rinderscharen lieblich an unser Ohr töut. Zuweilen geht jedoch die Wanderung auch durch einsame, mit Geröll und Geschieben angefüllte Gegenden, vou denen sich dann das Auge mit Behagen abwendet zu deu herrlichen Fernsichten, die sich manchmal ganz plötzlich anftnn. Formenpracht und ein üppiger Pflanzenschmuck siud nicht die einzigen Schönheiten der Schweizer Kalkalpen. Von einem Kranze herrlicher Alpenseen sind dieselben im N umgeben. Diese sind gleich- sam die Spiegel des Schweizerlandes, in denen sich die Berge, die Wälder, die Dörfer und Städte, die Häuser und Kirchen und das ganze Bild des Himmels, Morgenröte und Abendröte, das schöne Himmelsblau und das Grau der Wolken malen. Im 0 liegt der Boden-See (540 qkm), den der Rheinstrom durchfließt, und der sich an seinem Ende in den Überlinger- und Uuter-See teilt, und im Sw erglänzt der herrliche Spiegel des noch etwas größern. sichelförmigen Genfer Sees (über 600 qkm), des Kläruugsbeckens der Rhone. Zwischen diesen beiden größten Seen der Schweiz liegen Züricher-, Wallen-, Zuger-, Vierwaldstätter-, Brieuzer- und Thuner See und noch viele kleinere Seen. Der schönste von allen ist der Vierwaldstätter See, der durch seine Verzweigungen eiuer Kreuzform ähnelt. Das östliche Gestade der südlichsten Verzweigung des Sees ist der Schau- platz der Tellssage. Die wegen ihrer schönen Blicke und Durchblicke berühmte Axeustraße sührt dort von dem freundlichen Orte Brunnen nach Altdorf, wo Tell ein Deukmal gesetzt wurde. Auf der Wanderung grüßen wir hinüber nach der ein- famen Bergwiese des Rütli, die aus der andern Seite des Tees liegt, wir steigen hinunter zur Tellskapelle, es ragt der Uri-Rot stock vor uns aus, und den wilden Schächeu seheu wir in das Reußtal hinab sich stürzen. 3. Jas Kügel- und Flachland der Schweiz. § 16. Nach Nw geht die Kalkalpenzone der Schweiz in ein Hügel- und Flachland über, das durchschnittlich nur noch 500m hoch gelegen ist. Durch eiue Lüne, die vom Westende des Boden-Sees zu dem des

2. Lehrbuch der Erdkunde - S. 130

1904 - Trier : Lintz
130 Das Russische und Rumänische Tiefland. und weiter ostwärts hängt sich an eine der vorspringenden Halbinseln eine lange Jnselreihe an, deren Hauptglied die Doppelinsel Nöwaja- 8 ehu ja (rnss. — neues Land) ist. Landeinwärts breitet sich die nordische Tundra aus, eine bäum- und strauchlose Moos- und Flechteusteppe, die an erhöhten Stellen während der kurzen Sommerzeit trocken und dürr wird, an den tiefern aber Sumpfland bleibt. Dann folgt ein breiter Waldgürtel, der vom 65. Parallelkreise bis zum Nordrussischen Landrücken reicht. Das ganze Gebiet ist ein sehr tiesgelegenes Flachland; nur ein niedriger Höhenzug, das Timan-Gebirge, macht sich im 0 bemerkbar. Dasselbe zweigt sich vom Ural an der Stelle ab, wo mit diesem auch der Nord- russische Laudrücken zusammenhängt, zieht sich aber nach Nnw und trennt das Becken der Petschora ab. Größere Bedeutung hat die Nördliche Dwina, die sich aus zwei Flüssen bildet, so daß sie. wie wahrscheinlich der Name Dwina sagt, wirklich ein „gedoppelter" Strom ist. Auf dem Unterlaufe hat sie eine Breite von 2—4, bei Archangel, wo sie in das Weiße Meer mündet, sogar von 7 km. Gleich den Ostseeländern gehört das Nordrussische Tiefland dem Vergletfchernngsgebiete der Eiszeit an. Sehr junge Meeres- ablagernngen weisen darauf hin, daß das Nördliche. Eismeer früher weiter nach 8 reichte. 4. Jas Mrat-Gevirge. § 146. Als östlicher Grenzwall des Russischen Tieflandes zieht sich der Ural etwa 2500 km weit von N nach S. Er ist fast dreimal so lang als die Alpen, steht ihnen aber an Höhe weit nach. Seine mittlere Höhe schwankt zwischen 600 und 1200 m, und seine höchsten Erhebungen bleiben uoch beträchtlich unter 2000 m. Als ein stark abgetragenes früheres Hochgebirge ist sein Oberflächenbau sehr einförmig. Von W steigt er meist so allmählich an, daß er dem Auge kaum als Gebirgszug erscheint, während er auf der Ostseite plötzlicher ins Tiefland abbricht. Die Breite des Zuges beträgt meist nur etwa 75 km. Im 8 teilt sich der Ural iu mehrere Ketten, und schließlich geht er in ein breites Berg- und Hügelland über. Während die nördliche Hälfte des Ural unter Schnee und Eis vergraben liegt oder das Bild der nordischen Tundra zeigt, prangt die südliche in reichem Wald schmucke. Wo das Gebirge sich zu gliedern begiuut, entfaltet es auch einen größern Formenreichtum. Der höchste Gipfel ist in X der Tölpos (1660 m), im S der Jaman Tau (Tau — Berg, 1650 m).

3. Lehrbuch der Erdkunde - S. 71

1904 - Trier : Lintz
Die Schlesische Bucht und Niederschlesien^ 71 nitzer Höhen 260 m hoch. Die Bartschniederung bildet ein Glied eines alten Flu ßl auf es, der nach W gerichtet war. Ihre Sumpf- strecken haben in früherer Zeit der Ausbreitung des Deutschtums eine Grenze gezogen, wurden aber unter Friedrich d. Gr. in frncht- bare Äcker und Wiesen verwandelt. Zahlreiche Fischteiche sind heute noch vorhanden. Auch westlich von der Oder erscheint der Schlesische L.^and- rücken wieder. Er hat nordwestliche Richtung und erhebt sich am höchsten westlich von Glogan. Etwas weiter nach N liegen die Reben- hügel von Grünberg, die nördlichsten von Deutschland. 4. Iie Schleksche Ducht und Wiederschleken. Sudeten, Oberschlesische Platte und Schlesischer Landrücken um- § 76. schließen das Tieflandsbecken der Schleichen Bucht, in welche die Oder nach nur kurzem Oberlaufe eintritt. (Oderberg nur 200 m hoch.) Anfangs begleiten den Strom noch mäßige Höhen; aber nach der Ein- engung durch die malerischen Gehänge des St. Annabergs öffnet sich die freie, weite Ebene. (Zu welcher Richtung biegt die Oder all- mählich um?) Das Bild der Landschaft erinnert an das der Oberrheinischen Tiefebene; nur fehlen auf der einen Seile die Gebirge ganz, und auf der anderen Seite ist der Gebirgswall der Sudeten in weite Ferne gerückt. Wie in der Oberrheinischen Tiefebene findet auch ein eigentümliches Mitschleppen der einmündenden Nebenflüsse statt. Dies lassen schon Klodnitz und Malapane erkennen; deutlicher zeigt es die Gl atz er Neiße, am deutlichsten zeigen es die kleineren Flüsse Ohle und Weida. Manche der Nebenflüsse neigen gleich der Oder, der sie eine bedeutende Wassermenge zuführen, sehr zu verheerenden Überschwemmungen. Das einförmige Bild der Äcker und Wiesen, die die Ufer der Oder säumen, wird zuweilen durch herrliche Wälder und Anlandschasten unterbrochen. (Zeichne deu Oderlauf mit den Nebenflüssen bis zur Einmündung der Katzbach!) Nach drei treppeuförmigeu Biegungen nimmt die Oder in Niederschlesien den Bober mit der Queis und die Görlitzer Neiße auf. Um den Mittellauf dieser Flüsse breitet sich die große Niederschlesische Heide aus, über die die Gletschergewässer der Eiszeit*) eine mächtige Sanddecke ausgeschüttet haben. *) In der Eiszeit, einem Zeitabschnitte kältern Klimas, war ganz Nordeuropa, Norddeutschland bis zum Rande der deutschen Mittelgebirge hin, von dem Eise riesiger Gletscher, die von dem hochgehobenen Teile Skandinaviens ausstrahlten, bedeckt.

4. Lehrbuch der Erdkunde - S. 133

1904 - Trier : Lintz
Das Rumänische Tiefland. 133 die bis zu 60 m tiefe Furchen gezogen haben, meist ein hügeliges Gepräge erhalten hat. Nur nördlich von Bukarest erhält man den Eindruck einer echten Tiefebene. Im 0 breitet sich die 100 bis 200 in hochgelegene Lößplatte der Dobrndfcha aus. Längs der Donau zieht sich ein 10 bis 20 km breiter Sumpfstreifen hin. Als ein fehr stattlicher Strom erreicht die Donau, nachdem sie den Strudeln des Eisernen Tores enteilt ist, Rumänien. (Durch welche Nebenflüsse verstärkt sie sich noch?) Etwa 80 Km vor der Mündung in das Schwarze Meer beginnt die Deltabildung. Von den drei Mündungsarmen ist der Kiliaarm der stärkste. Für die Schiffahrt hat aber der Snlinaarm mehr Bedeutung. B. Die Landschaft als Ganzes. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. (Gib die Grenzen der § 151 Landschaft und ihre Lage im Gradnetz an! Welcher Meridian und welcher Parallelkreis durchschneidet sie in der Mitte? Wie viel beträgt die Ans- dehnnng von X nach 8? Berechne die annähernde Größe der Landschaft! Welche niedrigen Erhebungen machen sich in dem riesigen Tieflande bemerkbar? Welche Gebirge umgrenzen dasselbe und wo? Welche Stromsysteme bilden sich in ihm? . Nenne angrenzende Meere, Meeres- buchten und Binnenfeen!) Klima. (Warum muß die Landschaft ein kontinentales Klima § 152 haben? Wie muffen die Sommer, wie die Winter fein?) Der Winter bringt fchon in Mittelrußland Kältegrade bis zu — 40° C und auch in Südrußland oft noch sehr strengen Frost. Die Regenmenge nimmt nach 0 und mehr noch nach 8 hin ab. (Welches Gebiet muß daher unter der fommerlichen Dürre leiden?) Erwerbsquellen, Städte, Verkehr. Rußland und Rumänien § 153 mit ihren weiten, ebenen Feldfluren siud die Hauptackerbaugebiete, die Kornkammern Europas. Am fruchtbarsten ist das russische Schwarzerdegebiet, wo der au sich schon fruchtbare Löß von einer dicken, schwärzlichen Humusschicht (Gartenerde) bedeckt ist. Das Haupt- getreide ist in Südrußland und Rumänien Mais, sowie Weizen, in Nordrußland Roggen. Viel verbreitet ist der Flachsbau, in Polen auch der Zuckerrübenbau, und in Südrußland haben streckenweise Tabak-, sowie Obst- und Weinbau große Bedeutung. Namentlich die Krim-Halbinfel liefert fchönes Obst und guten Wein. Holz reich ist das ganze nördliche Rußland. Die Viehzucht ist am bedeutendsten in der südrussischen Steppe, besonders im Dongebiete. Sehr entwicklungs-

5. Lehrbuch der Erdkunde - S. 145

1904 - Trier : Lintz
Das Ebrobecken, — Das nordwestliche Küstengebiet. 145 X. Die Pyrenäen Halbinsel. Den westlichen Abschluß des Mittelländischen Meeres bildet eine dritte südliche Halbinsel, die nach den Pyrenäen, die sie vom Rumpf Europas trennen, den Namen Pyrenäen-Halbinsel führt. Auf ihr liegen die beiden Staaten Spanien und Portugal. A. Die einzelnen Gebiete der Landschaft. 1. Pas Gvroveckeu. Zwischen den Pyrenäen, die auf der spanischen Seite in kahler, § 171 wilder Form aufragen, im N, dem Iberischen Scheidegebirge, das sich bis zu 2350 m erhebt, im Sw und dem Catalonischen Küsten- gebirge im 80 ist das Ebrobecken tief eingesenkt. Infolge der tiefen Lage hat dasselbe ein trocknes kontinentales, im Winter sehr kaltes, im Sommer heißdürres Klima. Seine weiten, nackten Ebenen bilden einen grellen Gegensatz zu dem heitern Grün, das ringsum die untern Abhänge der Gebirge schmückt. Aus den Ebro zu (Richtung?) wird das Land immer öder und kahler. Der Boden besteht aus Mergel-, Ton- und Gipsschichteu und ist infolge der frühern Meeresbedeckung salzhaltig. Weite Strecken siud nur Salzsteppen, und wo der Ebro solche durchfließt, sind seine Ufer kahl, unbebaut und ohne jeden Reiz. 2. Aas nordweltliche Küstengebiet. An die Pyrenäen setzt sich nach W das Aantabrische Gebirge an. § 172 Dasselbe ist im 0 gleich dem Baskenlande ein freundliches Bergland, prangend im üppigen Grün von Wiesen und Wäldern. Weiter nach W nimmt es aber die Form einer mächtigen, geschlossenen Gebirgskette an, in der kein Paß mehr tiefer als 1200 m eingesenkt ist. Am höchsten steigt es in den Pikos de Europa (2680 in) an. Schließlich geht das Gebirge in das Bergland von Galizien und Nordportugal über. Der Bau dieser Gebirgslandschaft spiegelt sich in der Küste wieder. Dem Kantabrischen Gebirge folgt dieselbe nach W; aber zahlreiche Vor- sprünge von malerischer Gestalt erinnern an die tiefe Schluchtenbildung der aufsteigenden Gebirgskette. Noch vielgestaltiger, zerrissener wird die Küste da, wo sie zuerst nach Sw und dann nach 8 umbiegt. Wie auf der Westseite Norwegens unterbrechen tief einschneidende Buchten, hier Rias genannt, eine hochragende Steilküste. Der einzige größere Fluß unter den zahlreichen Küstenflüssen ist der Minho (minjo, v. minimns — der kleinste, d. h. von 6 Haupt- flüfseu Spaniens). Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe B. 1904. irv

6. Lehrbuch der Erdkunde - S. 154

1904 - Trier : Lintz
154 Afrika. Höhe gelegene Tsad-See (27000 qkm) ist in ihm nicht einmal die tiefste Stelle. Der bedeutende Schari und andere Flüsse führen ihm eine große Wasserfülle zu. Der See ist sehr seicht, eigentlich ein ungeheurer Sumpf, der in der Regenzeit doppelt so groß ist. Südlich vom Tsad-See fließt nach W der 1400 km lange Benui'. Dieser Nebenfluß des Niger ist einer der stattlichsten und wichtigsten Ströme Afrikas. Er folgt einem tief eingeschnittenen Graben. Zahlreiche Granitkuppen, südlich von ihm, in Adamaua, auch stattliche Basaltgebirge schmücken sein Abflnßgebiet. Die Bodendecke desselben besteht meist aus rötlichem Latent, der im tropischen Afrika eine große Verbreitung hat. Der Niger steht dem Nil an Lanslänge nach, übertrifft ihn aber an der Mündung an Wassersülle, da er das Wüstengebiet nur auf einer Seite und auf einer kürzern Strecke berührt. Sein Stromnetz ist nur wenig verästelt. (Warum? s. Karte!) Erst der Benue verstärkt die Wassermasse bedeutend (um 12—15 000 edm i. d. Sek.). Weil der Niger in einer Höhe von nur 900 in entspringt, hat er sich nicht ties einschneiden können. Er stießt vielmehr in breitem Bett, und der träge Lauf führt zu zahlreichen Stromteilungen und Jnselbildnngen. Zwischen dem 15" und 9" N bildet der Niger jedoch Stromschnellen und an der Mündung gleich dem Nil ein großartiges Delta. Die Wasserscheide zwischen dem Niger und den Küstenflüssen wird nur durch eine Boden schwelle gebildet. Diese wird nach 0 immer nied- riger, und nach 8 sendet sie Abzweigungen. Die höchsten Erhebungen des ganzen Westsudan, die aber 1500 m nicht übersteigen, liegen nord- westlich von der Nigerquelle. Auf ihnen entspringt der Senegal. Vom Tsad-See bis fern im W zum Senegal hin zeigt die Landschaft meist das Bild der Savanne, der mit Bäumen besetzten Grasflur. Der Übergaug von der Wüste vollzieht sich überall iu einem breiten Steppenstreifen. Nach 8, näher der Küste, nimmt mit der Niederschlagsmenge auch die Üppigkeit des Baum- wuchses zu. Im eigentlichen Küstengebiete treten dort, wo die Regenmenge groß und die Trockenzeit, weil sie unter dem Äquator in zwei kleinere zerfällt, nur kurz ist, auch echte Urwälder auf. Eine sehr bedeutende Niederschlagsmenge geht in dem Regenwinkel von Kamerun, wo das hohe Kamerun-Gebirge als Regen sammler aufragt, uieder (Debuudfcha mit über 9 iu Regen), weshalb dort das Urwaldgebiet ziemlich groß ist. Die Küste zieht sich von Kap Verde, das den Namen „Grünes Vorgebirge" nur mit Rücksicht auf die nördlichen, von der Saharaglut berührten Küstenstrecken erhalten hat, bis zum Kap Palmas nach 80, von dort bis zum hochragenden Kamerun-Gebirge (4070 m) nach 0. An diese Küste von Oberguinea gliedert sich dauu die nach 8 gerichtete Küste von Niederguinea an. In dem entstehenden Winkel liegt die

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 92

1904 - Trier : Lintz
92 Das Hochgebirge der Alpein 4. Tie nördlichen Aalkalpen östlich vom Zihein. § 95. Auch östlich vom Rhein ist den Hauptalpen im N ein breiter Gürtel von Kalkalpen vorgelagert. Alle Alpenflüsse mußten diese durchbrechen, so daß großartige Durchbruchstäler entstanden, wie die unter dem Namen Gesause bekannte Felsenschlucht der Enns. Der Bau der Kalkalpen weicht östlich und westlich vom Inn sehr voneinander ab. Das seenreiche, gepriesene Salzkammergut, dessen südlichen Abschluß der Dachstein (3000 m) bildet, und die Salzburger Alpen, in denen sich an den Usern des König-Sees der Hohe Watzmann ^2710 m) erhebt, setzen sich aus mächtigen Kalkplatten zusammen. Schön geformte Berggipfel sind selten; aber die hohen, zerklüfteten Felswände fallen fast senkrecht zu tiefen Talschluchten ab (vgl. S. 27). Westlich vom Inn, genauer westlich vom Flüßcheu Ache bilden die Kalkalpen dagegen Ketten, die sich parallel zu den Hauptalpen lang hinstrecken. Die Hauptgruppen sind dort die Nord- tiroler Alpen mit der Zugspitze (2970 m) und die Allgäuer Alpen. 5. Die südlichen Aalkalpen. tz 96. Gleich den nördlichen Kalkalpen haben auch die südlichen keinen gleichartigen Bau. In ihnen bestehen aber die östlichen, der kahle Zug der Äarawanken und die Aarnischen Alpen, aus schmalen, langgestreckten und in der Richtung der Hauptalpen streichenden Ketten, während die westlichen mächtige Kalkplatten, eigenartige Gebirgsstöcke bilden. Unter allen Alpengruppen stehen die Südtiroler Dolomiten mit ihren hochragenden Steilwänden in einziger Schönheit da. Die- selben wurden zu deu kühnsten Felsformen aufgetürmt. Durch die Verwitterung gestalteten sich diese noch seltsamer und wunderlicher, indem die weicheren Kalkmassen weggeschwemmt und dadurch die härter« (frühere Korallenriffe) bloßgelegt wurden. Westlich von der Etsch liegen noch mehrere Gruppen der Kalkalpen, die Adamello- und die Bergamasker Alpen. Von hervorragender landschaftlicher Schönheit ist hier der Alpenrand, das Gebiet der südlichen Alpenseen. Von hohen Bergwänden umrahmt, ruhen die blauen Seenflächen im Kranze eines überaus üppigen Pflanzenschmucks. Das milde Klima, bedingt durch die geschützte Lage gegen die rauhen X- und O-Winde, durch die offene gegen die warmen 8-Winde, läßt selbst immergrüne Pflanzen ansdanern. Die größten dieser Seen sind der Garda-See, der Comer-See, den die Adda durcheilt, und der langgestreckte Lago Maggiore (spr. lago madschore — langer See), der das Klärungsbecken des Tessin ist.

8. Lehrbuch der Erdkunde - S. 158

1904 - Trier : Lintz
158 Afrika, Abessinien, hergeleitet von Habesch, von den Einwohnern selbst aber Jtiopia (Äthiopien) genannt, ist ein Gebirgsland von erhabener Schönheit. Es steigt sast ringsum in ungeheurer Steilheit ans den umgebenden Landschaften empor, besonders aber im 0. Dort streicht das Randgebirge fast geradlinig von 8 nach X, nach Vereinigung mit dem aus- gebogenen westlichen Randgebirge noch einen Ausläufer längs der Küste des Roten Meeres entsendend. Unter den Bergen, die wie riesige Säulen aus der Tiese emporsteigen, ist der Ras Daschan (4620 m) der höchste. Dem ostafrikanischen Hochlande ist im 0 eine bald schmälere, bald breitere Küstenebene und dieser sind wieder Inseln vorgelagert, von denen Sansibar die größte ist. Ju der Verlängerung der Soinal-Halbinsel,, des Osthorns von Afrika, liegt Sokotra, ein hohes Felseneiland. Die Entwässerung Ostafrikas erfolgt nach drei Meeren hin. (Nach welchen?) Nach 0 fließen zahlreiche Küstenflüsse. Das Klima Ostafrikas ist im allgemeinen trocken und heiß, auf dem Hochlande etwas kühler, an der Sansibar-Küste und in dem Seengebiete unter dem Äquator etwas feuchter. Das Gebiet von M a f s a n a ist die h e i ß e st e Gegend auf der Erde mit einer Durchschnittswärme im Juli von 35° C. Mit dem Höchststande der Sonne tritt die Regenzeit ein, in den Äquatorgegenden daher eine doppelte. Je weiter vom Äquator, desto länger dauert die Trockenzeit, desto größer ist die Dürre. Infolge des trocknen heißen Klimas wiegt die Vegetationsform der Steppe vor, die streckenweise sogar in wüstenartige Öde übergeht. In der Baumsteppe kommt der gewaltige Affenbrotbaum vor. Die höheren Berge und Berggruppen bilden, weil sie Steigungsregen empfangen, inmitten der Steppe gleichsam Oasen des Pflanzenlebens, denen selbst Ur- Wälder nicht fehlen. In Abessinien werden nach der Höhe drei Klima- und Pflanzenzonen unterschieden: 1. die feuchtbeiße Kolla (voit 800—1700 m) mit reichem Palmenschmuck, 2. die Woiua - Dega (bis 2400 in) mit herrlichem, etwa südeuropäischem Klima und Pflanzenleben, die auch den größten Teil des Hochlandes umfaßt, und 3. die Dega, d, i, die sehr pflanzenarme und während einer langen Zeit des Jahres schneebedeckte Hochregion, Die Kolonie Deutsch-Ostasrika. 189- Die Kolonie Dentfch - Ostafrika, die eine Größe von 960(Xx) qkm hat, und deren Einwohnerzahl auf 5—6 Mill. geschützt wird, breitet sich zwischen Njassa, Tanganjika- und Viktoria-See und der Küste aus. In ähnlicher Weise wie bei Togo und Kamerun lassen sich vier Natur- gebiete unterscheiden. Die Küste, Mrima genannt, ist weder so trocken wie die von Togo noch so sencht wie die von Kamerun. Die Kokospalme gedeiht aus dem Kalkboden vorzüglich (1 Mill. Bäume), und auf feuchtem Boden hat sich ein üppiger Pslanzenwnchs entwickelt. Inmitten desselben liegen Reisfelder und Zuckerrohrpflanzungen und die Felder der Eingeborenen. Es fehlt der Küste nicht an guten

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 99

1904 - Trier : Lintz
Die Große ungarische Tiefebene und die Ost- und Südkarpaten. 99' Gebirge als letztes Glied des langen Karpatenzuges an, das Banater Gebirge, durch das sich die Donau gewaltsam einen Weg bahnen mußte. In tiefer, euger Felsenspalte fließt dort der Strom dahin. In dem berühmten, finstern Engpaß von Kasan erreicht er eine Wassertiefe von 75 m. Hochragende Felsen fassen ihn malerisch ein. Nachdem sie aber zur Seite getreten sind, erscheinen die Felsenriffe unter dem Wasser. In einer Breite von 2500 m wehren sie den Strom, der in wildem Wirbel, weit ausgebreitet, über sie hiuwegbraust. Früher, vor Eröffnung des Schiffahrtskanals (1896), sperrten die Riffe die Schiffahrt voll- ständig, und man nannte die Stelle deshalb Eisernes Tor. Den Wasserabfluß aus den Ost- und Süd-Karpaten sammelt die Theiß, der eigentliche Hauptstrom der Niederungarischen Tiefebene. (Welcher Nebenfluß geht ihr aus dem Siebenbnrgischen Hochlande zu?) Vom Eintritt in die Tiefebene ab schleicht die Theiß nur noch träge zwischen sumpfigen Ufern daher. Die Neigung zu verheerenden Über- schwemmungen wird bei ihr noch erhöht durch die Stauuug der Donau im Engpaß von Kasan. Schon der träge Laus der Donau und Theiß verrät die geringe Nei- gnng der Großen ungarischen Tiefebene. Diese hat eine mittlere Hohen- läge von 110 in und liegt etwa 30 in tiefer als die Kleine ungarische Tiefebene. Sie ist etwa 9 mal so groß als diese und nimmt eine Fläche von rund 110000 qkm eiu. Ausgedehnte Sandschollen und Löß- tafeln*) wechseln mit den tiefer gelegenen und meist versumpften, breiten Flußtäleru ab. Die Saudscholleu sind streckenweife von lofem Flugsand bedeckt, und solche Gegenden sind landschaftlich dnrch oft dicht gedrängte Hügelreihen gekennzeichnet, die sich, den herrschenden Winden entsprechend, von Nw nach So oder mehr merimonal**) hinziehen. Die Lößland- schaften zeichnen sich durch senkrecht eingeschnittene Flußtäler aus. Wo die Große ungarische Tiefebene nicht angebaut ist, zeigt sie das Bild einer völlig bäum- und stranchlosen Grassteppe, die zu beiden Seiten der untern Theiß Alföld (= Niederung) genannt wird. Die Ursachen der Steppenbildung sind das kontinentale Klima und die Regenarmut des Sommers. Der Juli bringt schon wenig, August und September sind fast ohne Regen. Die lange Dürre vernichtet fast das ganze Pflanzenleben, besonders auf saudigem Boden, und verbrannt liegen die Heideflächen, die ungarischen Pußten, da. An- dauernde Dürren vermögen auch die Holzgewächse nur schlecht zu ertragen. Soweit das Auge reicht, ist kein Baum und Strauch zu sehen. Ein eigentümliches, bräunlich- grüues Gras, hart, von kurzem Wüchse, bedeckt deu häusig infolge des schlechten Wasserabflusses salzhaltigen Boden. *) 2öß ist eine durch deu Wind zugetragene, sehr feine, etwas kalkhaltige und daher fruchtbare Erdart vou gelblicher Färbung. **) d. h. in der Richtung der Meridiane, also von 8 nach N.

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 110

1904 - Trier : Lintz
110 Das Mündungsgebiet des Rheines, der Maas und Scheide. An der Spitze der französischen Republik stebt ein Präsident, der von der Nationalversammlung mit absoluter Stimmenmehrheit auf 7 Jahre gewäblt wird. Die Nationalversammlung besteht aus zwei Kammern, aus dem Senat und der Deputiertenkammer. Das Land ist in 86 Departements ein- geteilt, an deren Spitze je ein Präfekt steht, dem wieder ein Generalrat zur Seite gestellt ist. Fast die ganze Bevölkerung bekennt sich zur r ö m i s ch - k a t h o l i s ch e n K i r ch e, nämlich 98°/o, gegenüber nur 1,6°/o (= > Miß.) Protestanten. Iv. Das Mündungsgebiet des Rheines, der Maas und scheide. An das Französische Tiefland setzt sich nach N eine Landschaft an, die als das Mündungsland von drei bedeutenden Strömen, des Rheins, der Maas und der Schelde, manche eigenartige Züge be- sitzt. In ihrem Rahmen liegen die drei Staaten Holland oder die Niederlande, Belgien und Luxemburg. A. Die einzelnen Gebiete der Landschaft. 1. Jas Aergland des südlichen Wetzten oder Kochvetgien. § 119. Die Maas durchbricht auf der Strecke von Sedan bis Lüttich in zuerst nördlicher, dann nordöstlicher Richtung das einförmige Plateau der Ardennen. Die höchsten, über 500 m hoch gelegenen Gebiete bestehen fast nur aus Heiden oder Torfmooren, die tiefer gelegenen, die ein günstigeres Klima haben, sind mit großen, zum Teil noch urwaldartigen Wäldern bedeckt. Das Durchbruchstal der Maas und die ebenfalls tief eingeschnittenen Täler ihrer Nebenslüßcheu sind reich an landschaftlichen Schönheiten. Tie Zerklüftung der Talwände wirkt besonders dort, wo an Stelle von Granwacke und Schiefer die vom Wasser leichter zerstörbaren Kalk- und Sandsteine auftreten, malerisch. Dazu treten als hervorragende Sehenswürdigkeiten zahlreiche Höhlen von oft wunder- lichem Bau. Auf der nordöstlich gerichteten Strecke von Namnr (namür) bis Lüttich (vlam. Luit, franz. Liege, spr. g wie in logieren), wo das Maastal etwas breiter ist, entfaltet dasselbe fast noch mehr Schönheiten. Zu wilden Formen steigen die Felswände empor, üppige Fluren, Kornfelder, Wiesen und Hopfenpflanzen schmücken den fruchtbareu Talbodeu, und die freundlichen Dörfer bilden eine fast ununterbrochene Kette. 2. Jas Melgische Kugel- und Itachtand. § 120. Au die Ardennen setzt sich nach Nw ein Hügelland an, das allmählich zum Flach lande übergeht und sich dann zur Meeres-
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