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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 1

1880 - Halle : Anton
J. Are affen Deutschen. 1. Unsere Vorfahren wohnten ursprünglich auf dem Hochlande von Mittelasien. Dort, yn den Abhängen des großen Quergebirges, welches Vorder- und Hinterasien scheidet, saßen sie als Glied des großen arischen oder indogermanischen Völkerstammes und weideten die Hserden. Von da ans sind sie in unbekannter Zeit westwärts gezogen und in Europa eingewandert. Vor ihnen hatten schon drei andre Zweige der Arier denselben Weg eingeschlagen: der eine besetzte die südlichen europäischen Halbinseln Griechenland und Italien; der andere — die Kelten — ließ sich im Westen des Erdtheils (— in Gallien, Spanien und Britannien) nieder; der dritte — die Slaven — blieb im östlichen Europa. Die ihnen folgenden Germanen bewohmeu zuerst den Norden (—Skandinavien und die deutsche Nord - und Ostseeküste) und wandten sich später südwärts. Zur Zeit Christi bewohnten sie das Land zwischen Nord- und Ostsee, Weichsel, Donau und Rhein. Ihre westlichen Nachbarn waren die Kelten, ihre östlichen die Slave«, ihre südlichen die Römer. 2. Deutschland besaß um jene Zeit ein rauhes Klima; die Winter waren lang und hart, die Luft feucht und nebelig. So wenigstens wird uns von den Römern erzählt, denen wir die Nachrichten über unsre Vorfahren verdanken, und auf sie mußte allerdings das Land im Gegensatze zu ihrer warmen, sonnigen Heimath einen unfreundlichen Eindruck machen. Der Boden war sumpfig und mit großen Wäldern bedeckt. Einer derselben soll 9 Tagereisen breit und 60 Tagereisen lang gewesen sein. Die Berge lieferten Eisen und Salz. In den Wäldern wuchsen riesige Eichen, Buchen uno Tannen. Mancher dieser Bäume saßte, zum Nachen ausgehöhlt, wohl 30 Menschen. Neben ihnen reiften allerlei Waldbeeren und wildes Obst. Auf den Feldern wurden Hafer und Gerste, Erbsen, Linsen, Bohnen, große Rettige und Flachs erbaut. Bären, Wölfe, Luchse, wilde Schweine, Elennthiere und riesige Auerochsen bevölkerten die Wälder; Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen und Gänfe wurden als Hausthiere gezogen.

2. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 2

1880 - Halle : Anton
2 Von den Kelten wurden unsre Vorfahren „Germanen", d. H. „Nachbarn" genannt. Andre freilich leiten diesen Namen von „Ger", d. H. „Speer" ab, so daß Germanen oder dann eigentlich Germannen „Speermänner" bedeuten würde. Sie selbst nannten sich später „Deutsche", d.h. „Volk". Erst im 10. Jahrhundert aber ist dieser Name aufgekommen; Otto I. heißt zuerst urkundlich „König der Deutschen." 4. Die alten Deutschen zeichneten sich durch hohenwuchs, blaue Augen, röthlich-blondes Haar und weiße reinehaut-färbe vor andern Völkern aus. Sie kleideten sich in Pelze und in Gewänder aus gewebten Stoffen. Alle trugen sie einen Mantel aus Thierfellen oder Leinwand, auf der linken Schulter mit einer Spange oder, wenn es daran fehlte, mit einem Dorn zusammengehalten. Der Arme begnügte sich mit diesem Kleidungsstück. Der Wohlhabende dagegen trug einen kurzen, anliegenden Rock, über den dann ein Mantel aus Fellen oder Pelzen geworfen wurde. Die weibliche Tracht war von der männlichen nicht verschieden; nur hüllten sich die Frauen häufiger in leinene Gewänder, welche Schulter und Arme nackt ließen und die mit bunten Streifen verziert waren. — Bei Männern und Frauen wallte das Haar in üppiger Fülle über die Schultern lang hernieder; der Bart wurde voll getragen; dem unfreien Manne wurde beides geschoren. Abgesondert und zerstreut siedelten sich die Germanen an, wo gerade ein Quell, ein Fluß oder ein Gehölz sie dazu einlud. In die Mitte ihrer Besitzung bauten sie aus unbehauenen Baumstämmen und Lehm die Hütte, deckten sie mit Rohr oder Stroh und übertünchten sie hie und da mit glänzender weißer Erde. Im Winter suchten wohl auch viele in Erdhöhle« Schutz vor der Kälte. Die ganze Besitzung wurde eingehegt oder eingefriedigt, d. H. mit Pfahlwerk umgeben. Sie war des Deutschen unverletzliches Heiligthum; er duldete nicht, daß ihm jemand unbefugter Weise „in’8 Gehege" kam und betrachtete jedes unberechtigte Eindringen als Friedensbruch. Eine Anzahl solcher Einzelbesitzungen bildeten einen Weiler oder ein Dorf. Ein solches altdeutsches Dorf bestand demnach nicht aus zusammenhängenden Gassen, sondern aus einer Menge vereinzelter, auf weiter Fläche zerstreuter Höfe. Alle zu einem Volksstamme gehörigen Dorfgemeinden bildeten einen Gau. Der Gau war mithin die vom ganzenvolks-ftamme bewohnte Landschaft. 5. Ein römischer Kaiser (Titus) urtheilte über unsere Vorfahren: „Groß sind die Leiber der Germanen, aber größer noch ihre Seelen." Muth und Tapferkeit, Freiheitssinn und Vaterlandsliebe, Treue und Gastfreundschaft waren die lobenswerthen Eigenschaften der alten Deutschen. Gastlicher Bewirthung über-

3. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 29

1880 - Halle : Anton
29 Da sprach nach rechts der Kaiser mild: „Habt Dank ihr frommen Knaben, Ihr sollt an mir den gnäd'gen Herrn, den güt'gen Vater haben; Und ob ihr armer Leute Kind und Knechtessöhne seid: In meinem Reiche gilt der Mann und nicht des Mannes Kleid." Dann blitzt sein Blick zur Linken, hin wie Donner klang sein Tadel: „Ihr Taugeuichtse, bessert euch, ihr schändet euren Adel! Ihr feinen Pnppchen, trotzet nicht auf euer Milchgesicht, Ich frage nach des Mann's Verdienst, nach seinem Namen nicht." Da sah man manches Kinderaug' in frohem Glanze leuchten Und manches stumm zu Boden sehn und manches still sich feuchten. Und als man aus der Schule kam, da wurde viel erzählt, Wen heute Kaiser Karl belobt und wen er ansgeschmählt. Heroli. Karl pflegte die deutsche Sprache. Die alten deutschen Heldenlieder sammelte er; den Monaten gab er deutsche Namen: Wintermonat, Hornung (— weil die Hirsche im Februar ihr Geweih ablegen), Lenzmonat, Ostermonat, Wonnemonat, Brachmonat (— weil im Juni das brachgelegene Feld gepflügt wurde), Heumonat, Erntemouat, Herbstmonat, Weinmonat, Windmonat, Christmonat. 4. Karl sorgte für den Wohlstand seines Volkes, indem er den Acker- und Gartenbau zu fördern nndhandel und Verkehr zu heben suchte. Ueberall ließ er Dörfer anlegen, Wälder ausroden, Sümpfe austrocknen und Einöden in lachende Fruchtfelder umwandeln; auf seinen 129 Gütern legte er Musterwirthschasten an; hier hielt er auf strengste Ordnung, sah selbst alles nach, prüfte die Rechnungen und schrieb vor, wie Butter und Käse, Honig und Wachs bereitet, wie Wein gepreßt und Bier gebraut werden sollte. An günstig gelegenen Orten gründete er Handelsplätze; über Flüsse ließ er Brücken bauen; Ströme ließ er durch Kanäle verbinden, und bei seinen Pfalzen (— königliche Güter) ließ er Wirthshäuser herstellen, um den Reisenden ein Unterkommen zu verschaffen. Iv. Karl war groß als Mensch. Größe, Kraft und königliche Haltung des Körpers zeichneten ihn aus. Karol war von Anblick herrlich, Mächtig seine Brust und Glieder; Wie des Löwen Augen funkeln Feurig seine hohen Blicke, Wen er ansah, mußte oftmals Vor dem Blicke blos erzittern. Seine Länge maß acht Fuße, Königlich war feine Stirne. Ausgelernt war er im Kampfe Und an Kraft fast wie ein Riese. — Seine Stärke war so mächtig, Daß er oftmals einen Ritter, Ganz geharnischt und gerüstet. Aus der stachen Hand gen Himmel Hoch erhoben in die Lüfte. Schlegel.

4. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 10

1898 - Halle : Anton
10 Deutschland. b. Die Eisel, ein welliges Hochland voll öder Moorstriche, auf dem sich häufig Spuren feuerspeiender Berge finden, die in alter Zeit hier thätig waren. Nach Nw. verläuft die Eifel in c. Das Ho h e V en n (d. i. Hochmoor), eine kahle, moorige Hochfläche. Die wenigen Bewohner nähren sich kümmerlich von Moorwirtschaft. C. Das Rheinthal. Zwischen den beiden Teilen des Schieferge- birges zieht die breite Wasserader des Rheins von So. nach Nw. Zahl- reiche Nebenflüsse machen den Strom wasserreich. Der größte derselben ist die l. einmündende Mosel; diese entspringt auf dem Wasgenwalde und windet sich in einer Schlangenlinie zwischen Hunsrück und Eifel hin- durch; die Ufer schmücken prächtige Rebengelände; daher findet sich überall Weinbau von der alten Römerstadt Trier bis zur Festung C ob lenz an der Mündung. Rechte Nebenflüsse sind: a) die Lahn zwischen Taunus und Westerwald, d) die Sieg zwischen Westerwald und Sauerland, ^) die Ruhr aus dem Sauerlande, <1) die Lippe vom Teutoburgerwalde. Bei Bonn tritt der Rhein aus dem Gebirge; an der altberühmten Handels- stadt Köln fließt er bereits im Tieflande. 9. Das Norddeutsche Tiefland. 30] Das Norddeutsche Tiefland erstreckt sich vom uutereu Rheine gegen O. bis über die Weichsel. Seine Länge von W. nach O. beträgt 900 km, seine Breite im W. 150 km, im O. 500 km. Es wird vom Rhein, von der Weser, der Elbe, der Oder und Weichsel durch- flössen. Die Elbe teilt das Tiefland in zwei verschiedene Teile. a. Im W. der Elbe besteht der Boden im südlichen Teile stellenweis aus Sand (Geest). Der größte Sandstrich bildet die Lüneburger Heide. Hier besteht die Pflanzendecke nur aus Heidekraut und Nadelholz; tiefliegende Stellen werden von Torfmooren ausgefüllt. Die Heidebauern nähren sich kümmerlich vom Anban des Buchweizens, von Schaf- und Bienen- zucht. Die sandige Geest ist nach den Flüssen und nach der Nordsee hin von einem breiten Gürtel Marschland umgeben, das noch immer durch Eindeichen der Schlammbänke dem Meere abgewonnen wird. In der Marsch lohnt der schwarze Fruchtboden hundertfach die Mühe des Landmanns. b. Im O. der Elbe erheben sich aus dem Tieflande zwei niedere Land- rücken. Im südlichen Teile liegt der sandige, wenig fruchtbare Fläming. Ten nördlichen Teil durchzieht ein von Lehmhügeln gebildeter breiter Höhen- rücken, der mit Seeen besetzt ist (der Mecklenburgische Landrücken zwischen Elbe und Oder, der P o m m e r s ch e Landrücken im O. der Oder, der Preußische Landrücken im O. der Weichsel). Am Süd- fuße dieser Landrücken liegen an den großen Flüssen einst versumpfte, dann entwässerte und nun sehr fruchtbare Landschaften, so das Oderbruch, das Netzebruch, das W arthebruch. Auf den Strömen des Norddeutschen Tieflandes werden die Erzeugnisse des Binnenlandes zum Meere hinabgeführt. Daher findet sich in der Nähe jeder Flußmündung eine große Handelsstadt. An der Weser liegt Bremen, an der Elbe Hamburg, an der Oder Stettin, an der Weichsel D a n z i g. Eine zweite Reihe wichtiger Städte liegt im Binnenlande. Es folgen von W. nach O. die ehemaligen Residenzstädte Han no v er (?) und Br au nfch w ei g (?), die Festung Magdeburg, der wichtige Eisen-

5. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 16

1898 - Halle : Anton
16 «Österreich-Ungarn. — Die Schweiz. 77] 3. Pas Karpatenlanb wird gebildet von den Karpaten und dem von diesem Gebirge eingeschlossenen Tieflande. a. Die Karpaten bilden einen 1600 km langen Gebirgsbogen, der nach der Donau hin offen ist. Das Gebirge ist rauh und unwirtlich, strich- weise kahl, in der Mitte dichtbewaldet. Es besitzt Reichtum an edlen Erzen (Gold) und wird am Nordsuße von einem mächtigen Steinsalzlager be- gleitet. Dieses wird in Wieliczka (wjelüschka) ausgebeutet 1). Das Ungarische Tiefland bildet den Boden des Karpatenkessels. Sein Hauptfluß ist die Donau. Diese tritt bei Preßburg, der alten Krönnngsstadt der Ungarn, aus Österreich uach Ungarn, bildet bei Waitzen ein Knie, fließt nach S., bis sie wieder östliche Richtung annimmt. Links fließt ihr zu die vielgewnndene, fischreiche Theiß, r. die Alpenflüsse Dran und S a v e. Die Donan wird dann im N. von den Karpaten und auch im S. von Gebirgen eingeengt. Sie durchbricht diese Enge, wobei sie die gefahrvollen Stromschnellen des Eisernen Thor es bildet und tritt dann in das Walachische Tiefland. Die ungarische Ebene ist im W. meist Ackerland, im O. meist Weidegrund. In den Ackerbaugegenden erbaut man besonders Weizen und Mais; die Weiden (Pußten genannt) nähren große Herden halbwilder Schweine, Pferde und Rinder. Wegen des Vorherrschens der Viehzucht giebt es in Ungarn nur wenig Städte, dafür Riefendörfer, z. B. Debre cz i n [debrezin| mit 60 T. E. Hauptstadt ist Budapest; das befestigte Bnda (deutsch--Ofen) liegt am rechten, hochgelegenen Donauufer, gegenüber in weiter Ebene Pest, der Hauptsitz des ungarischen Handels („Ungarisch-Leipzig"). Ofen hat meist deutsche, Pest ungarische Bevöl- kernng (59v). 78] Klima und Erzeugnisse. Ungarn und das Küstenland am Adria- tischen Meere haben heiße, trockene Sommer, während die Alpenländer ge- mäßigte, häufig nasse Witterung haben. Deshalb gedeiht in Ungarn Mais, Tabak und Wein und im Küstenlande reist sogar die Olive; Böhmen und Mähren aber sind neben Ungarn die wichtigsten Getreideländer des Reiches. 79] Bevölkerung. In den Bergländern sitzen Deutsche (10 Mill.), Rom aiten (Z Mill.) und Slawen (18 Mill.); das Flachland ander mittleren Donan ist von 6 Mill. Ungarn bewohnt. Dieses Bölkerge- misch ist die Ursache, daß die 16 „Kronländer" des Kaisertums das „ö st er- reich i s ch e" und das „ungarische Staatsgebiet" bilden. 4. Die Schweiz. 80] Lage nach der Karte. Die Schweiz ist eine Republik (d. i. ein Freistaat). 81] Bodenform und Bewässerung. Im S. ragen die Hochketten der Mittelalpen; an diese legt sich im Nw. die Schweizer Hochebene an und reicht bis zum Schweizer Jura. 82] \. Das Alpcnland begreift mittleres Hochgebirge und die Voralpen zwischen dem Genfer- und Bodensee. Hier quellen die Hauptwasseradern der Schweiz: die obere Rhone und der obere R h e i n mit seinen Neben- flüssen; durch den Inn gehört das Land auch zum Donaugebiet und durch den T e s s i n zum Stromgebiet des Po. In den Flußthäleru wird Acker- bau getrieben, auf den Bergwiesen Viehzucht (Käse!).

6. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 34

1898 - Halle : Anton
34 Das türkische Asien. — Iran. 159] Syrien mit Palästina bildet ein Hochland, das gegen O. zur Ebene des Euphrat-Tigris sich senkt, imd sich gegen W, zu dem im* fruchtbaren Strandsaume des alten P h ö ni ci erl an d e s abdacht. Im nördlichen Teile erheben sich ans dem Hochlande der L i b a n o n (d. i. weißes Gebirge) und der A n t i l i b a n o n, zwei wasserarme, waldleere Kalkge- birge. Am Antilibanon entspringt der Jordan, durchfließt den von begrünten Ufern umgebenen See von Galiläa und ergießt sich in das Tote Meer, einen 400 m unter dem Meeresspiegel liegenden See mit stark salzigem Wasser. a) In Syrien ist die Hptst. Damaskus, welche als „das Auge des Ostens" ge- priesen wird. Aus dein Altertum sind noch vorhanden H ä l e b (Aleppo) und Antakia «.Antiochien), b) In Palästina (dein gelobten L a n d e) ist im Westjordanlande die nördlichste Landschaft Galiläa, der Lieblingsaufenthalt Jesu; südlicher folgen die Landschaften S a m a r i a und I u d ä a. In Judäa liegt I e r u s a l e in , der Hauptort der heiligen Geschichte, auf einer bergigen Kalkfläche, die im O., S. und W. zu Thälern abfällt; im N. verläuft der Boden in die Ebene, und von dieser Seite wurde daher die Stadt durch die Römer und später durch die Kreuzfahrer erstürmt. Der heiligste Ort für die Christen ist die Kirche des heil. Grabes; auf den Grund- mauern des jüdischen Tempels steht die Hauptmoschee der Türken. An der Westseite der Stadt liegt das Thal Hinnom, auf der Ostseite das Thal Josaphat, in dem zur Regenzeit der Kidron zum Toten Meere rauscht. Im O. des Thales Josaphat steigt der Ö l b e r g steil an und überragt die Stadt um ein Beträchtliches. Jerusalem, das zur Zeit Jesu 100 T. E. besaß, hat jetzt 49 T. 1 M. südlich von Jerusalem liegt Bethlehem, im Jordanthale Jericho, einst die Palmenstadt. An der Küste dient Iäfa (Joppe) als Hafen von Jerusalem. 160] 5. Arabien. Die Halbinsel Arabien ist eine bergige Hochebene, welche allmählich zum Meere abfällt. Das Laud ist fast ganz wasserlos, daher zumteil Wüste; nur im westlichen Gebiete giebt es bewässerte und darum anbaufähige Berglandschaften. Das Klima ist heiß und trocken. Unter der brennenden Sonnenhitze gedeiht der Kaffeebaum und die Dattelpalme. Das innere Arabien ist von Beduinen bewohnt, die unter Stammes- Häuptern (Scheiks) stehen. In den Städten wohnen seßhafte Araber. Beide sind Mohammedaner. Ihre heiligen Städte sind Mekka und Medina; denn in Mekka war Mohammed geboren und flüchtete sich 622 vor den Feindseligkeiten seiner Landsleute nach Medina, wo sich sein Grab- mal befindet. ^ 3. Iran. 161] Iran bildet eine Hochfläche, welche aus allen Seiten von Rand- gebirgen umgeben ist. Der größte Fluß, der Hilmend, ist so wasserarm, daß er im Hamünsumpfe versiegt. Im Klima wechselt die trockene Hitze des Tages mit kühlen Nächten. Wegen der dürftigen Bewässerung ist das Land im östlichen Teile unfruchtbare Thon- und Sandwüste, im westlichen Teile etwas besser angebaut, recht fruchtbar nur in den Thälern der Randgebirge, so daß diese stellenweis herrlichen Obst-, Rosen- und Reb- gärten gleichen. - Iran begreift 3 Länder: j. persten (West-Iran) ist 3 mal so groß wie das Deutsche Reich, hat aber nur 7 Mill. E. Es ist das Land der alten Perserkönige Cyrus und Xerxes und wird jetzt von einem Schah (d. i. König der Könige) beherrscht. Die Hauptstadt T e h e - ran ist im Winter stark bevölkert, im Sommer aber wegen des heißen Klimas fast ganz verlassen (200). Südlicher liegen Ispahan und die Rosenstadt S ch ! r ä s. Z. Afghanistan (Nordost-Iran). Hauptort ist Käbul. F. Valütschistän (Südost-Iran). Hauptort ist K e l ä t.

7. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 40

1898 - Halle : Anton
40 182] 4- Oberguinea [— ginea], die südliche Abdachung des Kong, hat wegen der mannigfachen Erzeugnisse l Elfenbein, Gold, Palmöl > zahlreiche europäische Niederlassungen. Unter diesen ist das Gebiet von Togo deutscher Besitz. 3. Das nördliche Inner-Afrika. 183] \. Die Ipüftc Sahara erstreckt sich von der Küste des Atlantischen Ozeans bis zum Nilthale; im N. wird sie von Marokko und der Berberei begrenzt und geht im S. in den Sudan über. Sie ist fast überall ein Sandmeer. Die öden Flächen werden selten durch Regen erfrischt; nur der reichlich fallende Tau befeuchtet den unfruchtbaren Grund. Aber selbst in dieses unwirtliche Sandmeer dringt der Mensch. In Karawanen zieht er auf dem „Schiff der Wüste", dem Kamel, von Oase zu Oase. Diese Oasen sind die „Gärten der Wüste". Sie bilden sich überall, wo ein er- giebiger Qnell zu Tage tritt. Da befruchtet das Wasser das dürre Land; es bilden sich Dattelpalmenhaine; Aprikosen und Pfirsiche, Granaten und Orangen reisen in deren Schatten. Am Rande der Oasen liegen meist die Dörfer der Wüstenbewohner. 184] 2. Der Sudan, das Land zwischen Senegambien und Abessinien, umfaßt das Gebiet des Nigir. Die tiefste Stelle bildet der Tsadsee. Das Laud ist fruchtbar und daher dicht bevölkert; aber Feindschaft zer- splittert die zahlreichen Negerstämme; die Kriegsgefangenen werden zu Sklaven gemacht, zuweilen sogar aufgefressen. Hauptorte sind Timbuktü und Kano. 4. Südafrika. In Südafrika unterscheidet man die Küstenländer und das Innere. 185] \. Niederguinea reicht von dem innersten Winkel des Guineabusens bis über den Kongo hinaus. Da an der Küste Farbhölzer, Palmöl und Elfenbein ausgeführt werden, so haben Portugiesen, Franzosen und Deutsche sie in Besitz genommen. Im nördlichsten Teile liegt das von Deutschen besetzte Gebiet von Kamerun. Vom Kunene- bis zum Oränjefluß erstreckt sich D e u t f ch - S ü d w e st - ?l f r i k a. 186] 2. Das Aapland bildet den südlichen Teil von Afrika. Es ist ein Hochland, welches in mehreren Stnsen nach S. abfällt; auf der nördlichsten Stufe fließt der Oränjefluß zum Atlantischen Ozean. Das warme, trockene Land ist zuerst von Holländern, später von Engländern besiedelt worden. a. Englisch ist die K a p k o l o n i e; Hauptort ist die K a p st a d t, am Fuße des gegen das Meer vorspringenden Tafelberges gelegen, ein wichtiger Handels- und Schiff- fahrtsplatz. b. Von Niederländern gegründet sind: 1) der Oränje-Freistaat südlich des Vaalflusses, 2) der südafrikanische Freistaat nördlich des Vaal; beide Frei- staaten sind von holländischen Bauern besiedelt, welche Schaf- und Rindviehzucht treiben. 187] Die Küstengebiete am Indischen Ozean sind von S. nach N.: a) die Kassernküste, b) die Küste Sofäla bis zum Sambesi, c) die Küste Mosambik nördlich des Sambesi, 6) die Suaheliküste oder Deutsch-Ost asrika und e) das Somäliland, das Osthorn des Erdteils. 188] Das innere Südafrika ist ein bergiges Hochland mit reicher Bewässerung. Besonders reich an großen Seeen ist das Gebiet zwischen

8. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 27

1898 - Halle : Anton
27 Stadt der Kirchen und Klöster, mit zahlreichen Trümmern von Tempeln und Prachtbauten ans der Römerzeit (470). c) Die Tiefebene von Neapel ist vom Boltnrno reich bewässert und daher ein reizvoller Fruchtgarten. Hier liegt Neapel, die größte und schönste Stadt Italiens (530). Östlich von Neapel erhebt sich der Vesuv, der durch seine vul- kanischen Ausbrüche oft die Umgegend verheert hat; an seinem Fuße liegen die Ruinen der im Jahre 79 n. Chr. durch einen Aschenausbruch ver- schütteten und teilweis wieder bloßgelegten Römerstadt Pompeji. 137] ftlitltit und Pflanzenderke. Je weiter man in Italien nach S. kommt, desto milder ist der Winter, desto heißer der Sommer. Daher finden sich in der Tiefebene des Po noch vielfach die deutschen Pflanzen, südlicher dagegen die Olive, der Citronen- und Orangenbaum. In vielen Gegenden nährt der Maulbeerbaum die Seidenraupe.

9. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 52

1845 - Halle : Anton
52 Noch vor den Einwonern des Bocags war aber auch die westliche Vendöe aufgestanden. Ein Edelman Danguy, Bocage de l'anjou et de Poitou genant, und ist beinah in aller Hinsicht von ganz gleicher Beschaffenheit. Aus dem tausendfach verschlungenen Labyrinthe einzölliger schmaler, meist nicht tiefer ein- geschnittener Fluß- und Bachtäler steigt eine gleiche Menge unbe- deutender Hügelrcihen und Höhenrücken empor, die in ihren un- endlichen Wendungen und Verzweigungen an sich schon ein höchst schwieriges und ganz unübersehbares Terrän bilden. Hiezu komt noch, daß die Cultur das Land in lauter kleine Abschnitte von 2 — 300 Schrit im Quadrat geteilt hat, welche zur Sicherung mit breiten Gräben und 6—12 Fuß hohen Erdwällen, auf diesen wider mit dichten Hecken und dazwischen vereinzelten Bäumen rings umgeben sind. Gewönlich ist daher der Blick auf den Um- fang eines Feldes, auf kaum 2 — 300 Schrit beschränkt, und fin- det sich zuweilen ein höherer Ucbersichtspunkt, so erscheint die Ge- gend ein unübersehbarer Wald, indem nur hier und da der Durch- blick eines grünenden Feldes, ein einzelnes Ziegeldach, oder die Spitze eines Kirchturmes auf Cultur und Bewoner schließen laßen. Denkt man sich diese Bewoner in lauter vereinzelte Hütten und Meiereien zerstreut; die Wege zu jeder Hütte ein Labyrinth grundloser Steige, die kaum für den schmälsten Karren breit ge- nug zwischen den Aufwürfen hinlaufen, und an vilcn Stellen durch die überhängenden Hecken und Bäume regendicht verwachsen sind; denkt man sich diesen allgemeinen Schlupfwinkel beinahe in allen Gegenden noch von bedeutenden Waldstreckcn oder undurchdring- lichen Haidestellen durchzogen, nur eine große Poststraße (die da- mals noch nicht vollendete Chaussee von Nantes über Montaigu nach Luron und la Rochclle) in dem ganzen Raume, und dabei völligen 'Mangel an bedeutenden Städten und wichtigen Etablisse- ments für Handel, Industrie und wißenschaftliche Bildung; so wird man eben so lebhaft von den Vorteilen frappirt, welche die- ses Land einer insurgirten Masse gcwärcn kan, als sich andrerseits aus dessen ganzer Beschaffenheit mit großer Warscheinlichkeit auf einen eigentümlichen, zu Widerstand und Aufopferung besonders geeigneten Sin seiner Bewoner schließen läßt " — „ Ackerbau, noch mehr aber Viehzucht sind die algemeincn, beinahe ausschließ- lichen Narungszwcige der ganzen Volksmasse. Die Quelle dieses Erwerbes, das Eigentum des Bodens, war fast durchgängig im Besitze des zalreichen Adels, der es nicht verpachtete, sondern in kleine Meiereien verteilt, für die Hälfte des Naturalertrags dem Landmanne zur Bearbeitung überließ. In unausgesetzter Berürung wechselseitigen Interesses, welches seiner Natur nach nur durch gegenseitiges Vertrauen, guten Willen, freundliche Teilname und Hülfe gedeihen konte, stund der Bauer mit dem Grundhern; fremd war ihm die ganze übrige Welt, und eine solche Meierfamilie in ihrer einsamen Hütte, zwischen ihren undurchdringlichen Hecken und Gräben, arm, aber in hohem Grade unverdorben, gutmütig, from und rechtlich, gewärte ein Bild der glücklichsten Natur, wie man es im übrigen Frankreich wol vergebens suchte. Ihre Feier, mit ihren Tugenden aus derselben Quelle, waren mehr Mängel und Verirrungen als Laster. So artete der natürliche Mut des kräftigen Volkes bei rauhen Sitten leicht in Wildheit aus; das lebhafte Gefül für Eigentum und Billigkeit und einen auffallenden

10. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 85

1845 - Halle : Anton
85 erholten sich aber nicht von ihrem Schrecken, denn ihre Leute flohen nicht in Haufen auf Caen, sondern da sie fast alle aus den normannischen und bretonischen Nach: barlandschaften waren, zerstreuten sie sich sofort. Zeder gieng nach Hause und die Girondins in Caen mochten se- hen, wie sie durchka'men. Am nächsten Morgen sahen sie, das die Municipalität von Caen das Aechtungsgesez des Berges gegen die Girodins an den Straßenecken hatte an- schlagen laßen. Sie zerstreuten sich also, und verkrochen sich, so gut sie konten. Gorsas gieng zu Freunden nach Rennes, um sich da zu verstecken. Gnadet, Lanjuinais waren schon unterwegs nach Bordeaux. Eilfe von den Girondins mit dem einzigen Bataillon bretonischer Frei- williger zogen zusammen ab. Aber nachdem dies Batail- lon zwei Tage auf seinem Marsche nach der südlichen Bretagne zugebracht, hatte sich die Nachricht von der Ni- derlage, die die Girondins im Calvados erlitten hatten, verbreitet; Nantes hatte sich wider dem Convente ange- schloßen, und auch dies lezte Bataillon zerstreute sich. Die eilf Girondins mit etwa einem halben Dutzend Leu- ten des Bataillons bliben allein übrig, um sich als eine bewafnete Bande nach-Bordeaux hin zurükzuziehen; denn auf diese Stadt rechneten sie noch ein wenig. Petion war dabei, und Barbaroux und Louvet — kurz! es waren noch die energischesten dieser Partei, die zusammenhielten und einen Rükzug machten, wie Walter von Aquitanien vor Etzel und den Burgundenhelden. Rings um sie drote die Guillotine, oder schnit das Meer den Rükzug ab — keine Hilfe für sie; auch kein Mittel der Ernärung als die Muskete auf der Schulter und der Degen an der Seite. Sie suchten die wilderen Gegenden der Bretagne, und ka- men unangefochten bis Moncontour. Da war gerade Jahr- markt; sie musten eilen fortzukommen; die ganze Gegend geriet durch sie in Allarm. Aber wie kamen .sie fort. Einer von ihnen, Cusiy, war mit Gichtbeschwerden ge- plagt; Buzot, ein dicker Man, konte kaum marschiren; Riouffe hatte sich die Füße ganz wund gelaufen, konte nur unter argen Schmerzen einen Schrit um den anderen
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