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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 1

1879 - Berlin : Stubenrauch
I. Kursus.. Der Wohnort und seine Umgebung. Fragen zur Wiederholung. § 1. Wie heißen die vier Himmelsgegenden? Welches Gebäude steht auf dem Markte" im Süden? Welches im Westen? Welches im Osten? Welches im Norden? Welche Richtung haben die Hauptstraßen unserer Stadt? Welche haben eine andere Richtung? Welche erstrecken sich von Osten nach Westen? Welche von Süden nach Norden? Welche haben eine nordöstliche, welche eine südwestliche, welche eine südöstliche und welche eine nordwestliche Richtung? Was weißt du über die Gestalt des Marktplatzes zu sagen? Welches sind die merkwürdigsten Gebäude der Stadt? Wo befinden sich dieselben? Wie- viel Kirchen hat die Stadt? Welche Konfession hat die meisten Kirchen? Welche Arten von Schulgebäuden hat die Stadt? Wo liegen dieselben? Welche Behörden sind in der Stadt? Was weißt du von diesen Behörden? Welche Behörde steht an der Spitze der Stadt? Wieviel Einwohner hat die Stadt? Welches sind die Hauptbeschäftigungen der Einwohner? Welche Fabriken find in unserer Stadt? Zu welcher Art von Städten gehört unsere Stadt? Was ist eine Handelsstadt für ein Ort? Was ist eine Residenz? Wer regiert das ganze Land? Wodurch unterscheidet sich der Staat von der Stadt? Nach welchen Himmelsgegenden führen die von unserer Stadt ausgehenden Chausseen? Wohin führen die vom Bahnhof ausgehenden Schienen? Welcher Fluß fließt an unserer Stadt vorüber? Wo kommt der Fluß her? Wo fließt er hin? Wieviel Arme hat der Fluß in der Nähe der Stadt? Wo treffen diese Arme wieder zusammen? Wie heißt das Land zwischen den Armen? Was ist eine Insel? Wo hast du eine Halbinsel gesehen? Mündet ein anderer Fluss in unseren Fluss? Wie heißt der Ort, wo der Fluss mündet? Wie heißt der Ort, wo er entspringt? Welches ist das rechte und welches das linke Ufer des Fluffes? Welcher Theil des Flusses liegt höher und welcher tiefer? Wodurch unterscheidet sich ein Quell vom Bache, ein Bach vom Flusse, ein Fluss vom Strome? Welchen Namen hat die Vertiefung, in der der Fluss fließt? Ist in der Nähe unserer Stadt noch ein anderes Gewässer? Was ist ein Teich? Was ist ein See? Was ist ein Meerbusen? Wie find die Ufer unseres Flusses? Was ist die Küste? Was ist eine Steilküste? Was ist eine Flachküste? Welches ist der höchste Punkt in der Nähe unserer Stadt? Wie nennt man die Linie, in welcher sich Erde und Himmel scheinbar berühren? Was ist ein Hügel? Was ist ein Berg? Wie nennt man zusammenhängende Berge? Wie heißt der untere Theil eines Berges? Wie heißt der obere Theil? Was befindet sich zwischen Fuß und Spitze eines Berges? Was ist ein Hauptgebirge? Was ist ein Vorgebirge? Wo liegen in unserer Gegend Wiesen? Was ist eine Ebene? Wann nennt man eine Ebene eine Tief- ebene? Was ist eine Hochebene? Wie nennt man die Vertiefung zwischen den Bergen oder Hügeln? Welche Richtung haben die Thäler in der Nähe unserer Stadt? Nach welcher Gegend hin senken sich die Thäler? Woran erkennst du das? ^ § 2. Woran erkennst du im Freien am Tage die Himmelsgegenden? Zu welcher Tageszeit geht die Sonne auf? Wann geht sie unter? Welche Tageszeit ist es, wenn Dietlein, Leitfaden. Ii. Auflage. j

2. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 25

1879 - Berlin : Stubenrauch
und in der Gegend von Stolberg auf dem Auerberge die Josephshöhe her- vor. Von beiden Bergen hat man wunderschöne Aussichten über den Harz und das flache Land. Außer diesen Höhenpunkten zeichnet sich das Gebirge auch noch durch seme theils lieblichen, theils wilden Thäler aus, wie z. B. das Selkethal, das Jlfelder- thal und das Jlsethal, das Holtemmenthal, das Bodethal (mit der Rosstrappe und dem Hexentanzplatz zu beiden Seiten) das Okerthal und andere. Bekannte Höhlen sind die Biels- und Baumannshöhle bei Rübeland, in welchen man die wunderbarsten Tropfsteingebilde findet. Das Gebirge hat ein auffallend rauhes Klima und im Winter hohe Kältegrade und große Schneemassen. Kalte Winde streichen auch in den Sommermonaten über den Harz, so dass die Bewohner hochgelegener Orte fast das ganze Jahr hindurch einzuheizen genöthigt sind. Die Produkte des Harzes sind, wenn auch nicht reich, so doch mannig- faltig. Während man auf den Hochebenen des Unterharzes noch Ackerbau treibt, sind die obersten Kuppen des Oberharzes nur spärlich mit Kräutern und Moosen bedeckt. Der größte Theil der Oberfläche des Gebirges ist mit Wald bewachsen. Hier und da findet man in den Thälern und an den Abhängen saftige Bergwiesen. Die Beschäftigung der Harzbewohner richtet sich nach der Beschaffenheit des Bodens. Ackerbau und Viehzucht in den breiteren Thälern und auf den niedrigeren Höhenzügen; Holzarbeiter aller Art in den Waldgegenden. In den Schachten der Silber-, Kupfer- und Eisenwerke arbeitet der Bergmann, und in den verschiedenen Hüttenwerken und Steinbrüchen, (Marmor, Schiefer, Granit, Sandstein u. s. w.°) hat auch der Arme sein Brot. An den Gebirgsrändern ist die Obstbaumzucht von nicht geringer Bedeutung. Der eigentliche Ob erharz bewohn er, von fränkischen, thüringischen und sächsischen Einwanderern abstammend, ist heiter und lebenslustig, derb und naiv, ehrlich und gutmüthig. Seine Sprache ist hart und nicht immer wohlklingend. Nordwestlich vom Harz an den Ufern der Weser streichen eine Menge kleiner Hochebenen und niedriger Höhenzüge, die man mit dem gemeinschaftlichen Namen das Wcsergebirge bezeichnet. Im östlichen Theile des Gebirges befindet sich der Solling und der Deister, im westlichen der Teutoburger Wald (Osning), welcher mit schönen Laubbäumen bewachsen ist. § 12. Im Westen des Wesergebirges und des Thüringerwaldes zieht sich das hessische Bergland bis an die niederrheinischen Gebirge hin. Dasselbe besteht aus einzelnen Bergzügen, Thälern und Erhebungen, die hier und da ohne allen Zusammenhang erscheinen. Einzelne Theile desselben sind der Habichtsw ald, welcher ca. 500 m hoch bei Kassel und Wilhelmshöhe empor- steigt und der Vogelsberg, eine große Basaltmasse, zwischen Main und Fulda. An der Südwestseite desselben liegt die durch ihre Fruchtbarkeit berühmte, an Getreide, Futter und Obst reiche Wetterau, eine Ebene längs der Wetter, welche letztere mit der Nidda in den Main geht. Der höchste Berg des ganzen Berglandes ist der Meißner. Gleichsam als Fortsetzung des hessischen Berglandes gilt die Rhön, aus der vorderen freundlicheren und der hohen rauheren Rhön bestehend. Dieses Gebirge ist größtentheils plateauartig, felsig und kahl. Die höchste Spitze ist der Kreuzberg, 930 m. In der Rhön liegen die Bäder Brückenau und Kissingen. Durch die H ennebergisch en Hügel ist die Rhön auch mit dem Thüringerwald verbunden. ^ . Im Südwesten der Rhön führen die Fuldaischen Bergzüge zum «pcsshardt (Spessart,) einen: flachen und finsteren Massengebirge mit kugelig abgerundeten Bergen, welche mit herrlichen Buchen- und Eichenwäldern bedeckt stnd. Der Geiersberg über 600 in ist der höchste Punkt des rauhen Gebirges.

3. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 17

1879 - Berlin : Stubenrauch
bewachsen. Die sandigen Flächen tragen vielfach nur Heidekraut und Buch- weizen. Jenseits der Oder erhebt sich der Landrücken wieder höher zu den Trebnitzer Höhen und den durch Steinkohlen- und Zinkgruben ausgezeichueten Tarnowitzer Bergen. Südlich von diesen Höhenzügen findet man zum Theil die fruchtbarsten Ebenen und schönsten Waldungen. Bekannt sind die Ebenen in Braunschweig, Sachsen (Provinz und Königreich) und Schlesien. Nördlich von jenen Höhenzügen breiten sich die wasser- und sumpfreichen Gegenden der Havel und Spree aus. Der zweite Höhenzug, der uralisch-baltische Landrücken, im allge- meinen bretter als"der vorige, ist ein Plateau, auf welchem sich eine große Anzahl Seen befindet. Er beginnt südlich von der Halbinsel Jütland und zieht sich östlich durch ganz Preußen hindurch. Einzelne Theile sind bewaldet, andere gut angebaut, also fruchtbarer als der südliche Höhenzug. Da, wo dieser Höhenzug nicht nahe an die Ostseeküste herantritt, z. B. in Pommern, findet sich eine schmale, größtentheils sandige Küstenebene, die nur an den Mündungen der Flüfse fruchtbar ist. Im ganzen erheben sich die genannten Höhenzüge nur 50—1.00 m über den Meeresspiegel. Außer diesen großen norddeutschen Tiefebenen finden wir in Deutschland noch am Rhein, unterhalb Basel bis Mainz, ein kleineres Tiesland, die sog. mittelrheinische Tiefebene. Sie ist östlich vom Schwarzwald und Oden- wald und westlich von den Vogesen begrenzt. Es ist eine 3—6 Meilen breite, wohlangebaute, fruchtbare Ebene. Auch die österreichische Tiefebene zu beiden Seiten der Donau und an der March, nördlich von den Alpen und südlich von dem Mittelgebirgslande begrenzt, zwar nicht eigentlich zu Deutschland gehörig, ist ein fruchtbares Gebiet. Das dazu gehörende Marchfeld ist sogar eine der kornreichsten Gegenden von ganz Europa. §. 3. Die Gebirge Deutschlands kann man in zwei Theile zerlegen. Der südliche Theil umfasst d"as deutsche Alpenland und der nördliche die sog. deutschen Mittelgebirge. Das deutsche Alpenland ist ein Theil des großen südeuropäischen Alpenlandes, welches sich vom Busen von Genua bis zur ungarischen Ties- ebene erstreckt. Die europäischen Alpen sind das Hauptgebirge unseres Erdtheils und nehmen einen Flächenraum von ca. 4800 ^Meilen ein. Sie bilden einen Bogen, vom Mittelmeere im Westen bis jenseit des adriatischen Meeres, von 150 Meilen Länge, und ihre größte Breite von Süden nach Norden beläuft sich aus 40 Meilen. Im Süden fallen die Alpen steil ab in die lombardische Tiefebene, im Norden dagegen gehen sie in verschiedene Hochebenen über. Die Schneeregion der Alpen beginnt im Norden in einer Höhe von 2 400 m, im Süden 2 800 m. Die vielen Berge, welche über diese Höhe hin- ausliegen, sind also das ganze Jahr hindurch mit Schnee bedeckt. Hier finden sich jene merkwürdigen ^Eisfelder und Gletscher, welche oft wegen verborgener Risse und Spalten gefährlich zu überschreiten sind, wenn eine trügerische Schneedecke diese ungeheuren Zerklüftungen den Augen des Wanderers verbirgt. Diese Gletscher und Eisfelder sind zugleich die reichsten Vorräte des reinsten Wassers, welches in tausend Bächlein ihnen entströmt, oft brausend und tosend hinabstürzt und zahlreiche kleine oder größere Alpenseen bildet. Während in dem Hochgebirge riesige Felsenmassen mit gewölbtem Kuppel- dache oder wie Nadeln in die Wolken stechen, breiten sich in den Vorbergen und niedrigen Thellen des Gebirges fruchtbare und anmuthige Thäler aus, die neben dem Gletschereise mit zierlichen Alpenblumen und frischem Rasen geschmückt find. Dietlein, Leitfaden. Ii. Auflage. 2

4. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 19

1879 - Berlin : Stubenrauch
K* Aa ^ A* ^ri^Arz, 7uzn^Ju-^ , V«/ Av^U/ ^ |wiw *% (£ux<uw *H j^Aä^ . .......... - . ^ Q-fyrluujjjl At fywu/)?Juj»Aa/ ti* 7 J\as f*Jfv* *-& "• ^M4ixi<»/4ww / 'X'q 1 ^ ju^^u- d-L h\iy lc*/>tijtaa,, Axat^fipj^va Ua/J*J>*Aa*A. t im Frühlinge, wenn der aus Afrika kommende heiße Wind, Föhn genannt, bis an die Eisgipfel der Alpen fegt, unter großem Getöse von den Bergen herabstürzen und oft die furchtbarsten Verheerungen anrichten; denn sie zer- trümmern Wälder und Häuser und vernichten und begraben alles, was ihnen in den Weg kommt. Oft ist sogar der durch die Lawine hervorgebrachte und sie begleitende Luftdruck so stark, dass ihm kaum Felswände widerstehen können. Nicht minder gefährlich als die Lawinen sind die Bergstürze in den Alpen und die Bergrunsen, furchtbare Hochgebirgswäfser, welche plötzlich die Thäler überfluten. Schön dagegen ist das Alpenglühen, welches sich darin zeigt, dass bei Sonnen-Unter- und Aufgang das ganze Land im Schatten liegt und dann nur noch die vielen hohen Schneegipfeil, von der Sonne vergoldet, hervorragen. Auch die Wasserfälle in den Alpen sind von außerordentlicher Schönheit. Diese großartigen Schönheiten der Alpen machen eine Wanderung durch dieses Gebirge zu den höchsten Naturgenüssen, die sich der Mensch bereiten kann. §. 5. Die Beschäftigungen der Alpenbewohner bestehen in Gewerb- thätigkeit und Alpenwirtschaft. Da sammelt man Arzneikräuter und Naturalien; dort, z. B. in den tyroler Alpen, nährt sich der arme Aelpler als Holz-, Horn-, Knochendreher und Bildschnitzer. Der Hausierhandel der Tyroler ist bekannt. Auch die Salz- und Metall-Bergwerke in Kärnthen und Steiermark beschäftigen viele Menschen. In der Schweiz sind Fabriken aller Art. Uhren, Papier, Strohgeflechte, Baumwollen- und Seidenwaren u. s. w. werden dort gefertigt. Die Hauptbeschäftigung der eigentlichen Alpenbewohner ist aber die so- genannte Alpenwirtschast. Rindvieh, Schafe und Ziegen sind der Reichthum der Bewohner. Zwölf bis vierzehn Wochen lang weidet der Senn aus den Höhen der Berge sein schönes, kräftiges Vieh und bereitet die berühmten Schweizerkäse, von denen die kleinsten 40—50 Pfund und die größten an 100 Pfund wiegen. Der Fremden-Verkehr ernährt ebenfalls viele Alpen- bewohner. Der Alpenbewohner zeichnet sich aus durch Ausdauer, Genügsamkeit, Gottvertrauen, Unerschrockenst und Liebe zur Heimat. § 6. Man theilt das ganze Hauptgebirge in drei Hauptgruppen: die West-, die Central- und Ost-Alpen. 1. Die West-Alpen ziehen in nördlicher Richtung vom Mittelmeer bis zum kleinen St. Bernhard und zerfallen in drei Theile: die Seealven. die eottischen und qra fischen Alpen. Die höchsten Spitzen dieser Alpen sind der Mont-Visö, 3800 m, der Mont-Cenis, 3600 m und der Mont- Genevre, 3000 m. Die mittlere Höhe des Zuges beträgt ]570—3140 m. 2. Die Central- oder Mittel-Alpen. Sie gehen bis zur Drei Herrn- spitze in Tyrol und enthalten die höchsten Bergriesen. Man theilt sie in die penninischen, lepontischen und rhätischen. % ' Der Hauptberg auf der Grenze zwischen den West- und Mittel-Alpen ist der 4800 m hohe Montblanc, der von 18 Gletschern umgeben südlich . dem berühmten Chamouni-Thale liegt. Die zweite hohe Spitze bev^&k/jy] penninischen Alpen ist der Mo n t-Ro sa, über 4600 m. Außerdem gehören>t , ■£/''< zu diesem Zuge noch der große Sjlssemhaxd/und der Symplon. • 7w ' Von den lepontischen Alpen, auf denen der St. Gotthard liegtiftt zweigen sich nördlich ab: *->• U. 1) die Berner Alpen mit dem in einem ungeheuren Eisfelde gelegenen.^ / v Finsteraarhorn 4300 m, den Schreckhörnern und der^Jung- jram. über 4100 ra; -- 2) dieuierwaldstädter Alpen mit dem Pilatus; 3) die Glarner und Schwyzer Alpen mit dem durch seine Aussicht be- rühmten Rigi 1850 m, und endlich 4. die Thur-Alpen und die niedrigen Allgauer und bayerischen Vor- alpen. ^ v *» (*s Pulyj >> H-Vl/yl Aamcma- j,Ak

5. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 21

1879 - Berlin : Stubenrauch
§• 8. 21 wilde Dreisamthal. An den Abhängen nach dem Rheinthale zu wachsen süße Trauben, edle Kastanien, mächtige Nufsbäume und sogar Mandeln. Im Gebirge selbst gedeihen kaum Kirschen, Hafer und Kartoffeln. Die schlanken Tannen und Fichten werden besonders auch zu Mastbäumen für Seeschiffe benutzt. Die schwarzwälder Uhren, Holzschnitzereien und Strohhüte sind in aller Welt bekannt. Auch findet man Glashütten, Hammerwerke, Pech- und Theersiedereien dort. Die Schwarzwälder sind ein kräftiges, biederes Volk von Hirten, Holzhauern, Flößern und Ackerbauern, das alte Sitte und alte Kühnheit erhalten hat. Nördlich vom Schwarzwald, zwischen Rhein, Main und Neckar, befindet sich der Odenwald. Während der westliche fruchtbare Theil des Gebirges gut angebauten Boden und wohlhabende Bewohner hat, herrscht in dem unfrucht- baren östlichen Haupttheile des Gebirges unter den Bewohnern Armut und Roth. Die eine Hälfte des Gebirges ist mit Wald bedeckt, in dem sich viele Kohlenmeilereien befinden. Die langen Thäler haben meist forellenreiche Bäche. Die höchsten Berge sind der Katzenbuckel, 628 m und der durch seine herrliche Aussicht ausge- zeichnete 520 m hohe Melibokus. Die Bergstraße, ein Gebirgswall am westlichen Abhange von Heidelberg nach Darmstadt führend, ist reich an Obst- und Nufshainen. Die eigentlichen Odenwäldler sind ein fleißiger, kräftiger, kerniger Volks- stamm von einfacher Lebensweise. Der schwäbische Iura (Alp), zwischen Neckar und Donau bis zur Altmühl nach Nordosten ziehend, ist ein Plateaugebirge mit unregelmäßigen Er- höhungen und flachen Vertiefungen. Die meisten Spitzen erheben sich kaum 60 in "über die Hochfläche des Gebirges. Der schönste Theil der Alp ist der nordwestliche, wo die Felsen beinahe senkrecht herabfallen. Schöne Burgruinen und Bergschlösser zieren diesen Theil des an vielen Stellen kahlen und wasser- armen Gebirges. Nur stellenweise finden sich Laub- und Nadelhölzer. Die höchsten Punkte, meist mit schönen Burgen besetzt, sind der Hohenstaufen 600 rn die Limburg, Achalm, Urach, Hohenzollern 855 m u. a. Als Fortsetzung des schwäbischen Jura nach Nordosten gilt der fränkische Iura, welcher bis zum Main reicht. Auch dieses Gebirge ist eine breite Hoch- fläche, die, gipfelarm, im Innern stark geklüftete Höhlen zeigt. Ein schöner, wilder, romantischer und doch auch lieblicher Theil ist die sogenannte fränkische Schweiz in der Nähe von Forchheim. Die merkwürdigsten Höhlen sind die von Müggendorf und Gailenreuth und besonders die Kappshöhle, in der sich sonderbare Tropfsteingebilde und Ueberreste von urweltlichen Thieren, als Büren, Löwen, Hyänen u. f. w. vorfinden. Unmittelbar nördlich von diesem Gebirgszuge befindet sich fast in der Mitte von Deutschland das Fichtelgebirge, eine isolierte, kleine, 5 Meilen lange und 4 Meilen breite Gruppe bewaldeter Bergkuppen auf einer Hochebene. Hier find die Quellen des Main, der Saale, der Eger und der Naab, welche "den Flussgebieten der Elbe, der Donau und des Rheins zufließen. Die höchsten Kuppen sind der Schneeberg und der Ochsenkopf, beide über 1000 in hoch. Das gut bewässerte Gebirge hat schöne Thäler und gewährt von seinen hohen Bergen herrliche Aussichten. Hierund da sieht man gewaltige, freistehende Felsenmassen und Mld durcheinander geworfene und aufgetürmte Steinkolosse, die dem Gebirge einen wilden Charakter verleihen. Die Bewohner sind fleißige, ehrliche, derbe Naturen, die theils in den Hütten- und Hammerwerken Beschäftigung finden, theils auch vom Ackerbau und in den kleinen Städten von allerlei Gebirgsindnstrie leben. Im ganzen ist das Gebirge ziemlich reich bevölkert. Umgeben von dem vorgenannten und einigen anderen Gebirgen befindet sich nördlich von der Donau die fränkisch-schwäbische Terrasse, ein zum Theil liebliches, fruchtbares Hügelland, welches in dem S teigerwalde am l. Main-

6. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 64

1879 - Berlin : Stubenrauch
Deutschland und Ungarn bildet. Die kleinen Karpathen erheben sich nicht über 630 m und sind wie die Beskiden waldig. Südlich von dem Tatra ziehen sich in mehreren Ketten 4) das ungarische Erzgebirge, welches nach der Donau zu immer niedriger wird. Das Gebirge erreicht in einzelnen Kegeln eine Höhe von 1900 m. Äer Name deutet schon auf den Erzreichthum. Dem Erzgebirge gegenüber auf dem rechten User der Donau befindet sich der niedrige Bakony-Töald. 5) Das karpathische Waldgebirge, ein langer, plateauartiger, waldiger Damm verbindet den Tatra mit dem siebenbürgischen Berglande. Gegen Norden und Nordosten fällt das Gebirge in das ca. 314 m hohe galizische Plateau herab. Trotz seiner vielen Quertäler hat das kaum 1000 in hohe Gebirge keine gangbaren Pässe. 6) Das Hochland von Siebenbürgen ist ein viereckiges Hochplateau, welches von mehreren Hügelketten durchzogen und östlich und südlich von den trans- sylvanischen Alpen und westlich und nördlich von dem siebenbürgischen Erz- gebirge umgeben ist. Während der Ost- und Nordrand nicht viel über 1700 m emporsteigt, erreichen die südlichen transsylvanischen Alpen in einzelnen Spitzen eine Höhe von 2200 m). Die Aluta, ein Nebensluss der Donau, durchbricht beim Rothen-Turm-Pass den Südrand des Gebirges. Der Abfall des Gebirges nach Osten und Süden ist steil, während die Südwest - Ecke in dem, an Erzen und Steinkohlen reichen Banater Gebirge bis an die Donau herantritt. Der ganze Saum der Karpathen ist ein metallr^iches Gebirge. Im ungarischen Erzgebirge das meiste Gold in Europa und am Nord- und Süd- abhange reiche Salzlager. Das Tiefland Oesterreichs beginnt oberhalb Wiens zu beiden Seiten der Donau und setzt sich fort bis nach der Türkei. 1) Die österreichische Tiefebene mit dem Marchfeld reicht von Wien bis nach Preßburg im Osten und bis an das mährische Bergland im Norden und Nordwesten. Das Marchfeld ist eine kornreiche Ebene und geschichtlich durch seine Schlachtfelder berühmt. 2. Die kleine oder oberungarische Tiefebene liegt zu beiden Seiten der Donau, eingeschlossen von den Ausläufern der Alpen und der Karpathen. Sie scheint früher ein großer Binnensee gewesen zu sein, bis sich die Donau einen Durchbruch bahnte. Der seichte Neusiedl er-See scheint ein Ueberrest jener Zeit zu sein. Das Land ist sehr fruchtbar und wie ein Garten mit Bäumen, Obst und Wein bepflanzt. Sehr üppig ist die Vegetation auf den Donau-Jnfeln und insbesondere aus der Insel Schütt. Unterhalb des Strom- durchbruchs bei Weizen öffnet sich 3. die sast zehnmal größere unterungarische Ebene, welche, wenn wir nach dem tiefen Plattensee schließen dürfen, ebenfalls in grauer Vorzeit ein gewaltiges Seebecken war. Die Donau scheidet diese Ebene in zwei ungleiche Hälften, von denen die westliche neben wenigem Sumpf- und Steppenland in wellenförmiger Erhebung und Senkung reiche Getreidefluren, Weinberge, Wälder und Wiesen darbietet. 'Die östliche Hälfte dagegen ist völlig eben, hat unab- sehbare Steppen, Moore, Flugsandstrecken, dann wieder arme traurige Heide- strecken neben fruchtbaren Aeckern, Weinhügeln, Tabaksfeldern u. s.w. Zwischen Donau und Theiß, die ca. 50 Meilen parallel laufen, befindet sich_ das Land der Pußten. Feinkörniger Sand, hie und da mit Muschelbruchstücken ver- mischt, liegt stellenweise 4—5 m tief. Große Strecken liegen ganz nackt und öde, da treiben der fliegende Sand und der Wind ihr Spiel. Die Pußten sind völlig bäum- und wasserlos: selten ein Gebüsch, noch seltener ein zur

7. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 109

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 25. 109 A. Die Wkei. §. 25. Das türkische Reich oder die hohe Pforte hat außer in Europa auch noch in Asien und Afrika Besitzungen. Wir haben es hier zunächst nur mit der europäischen Türkei zu thun. Dieselbe besteht seit 1878 aus den unmittelbaren Besitzungen und den tributpflichtigen Ländern Bulgarien und Ost-Rumelien und umsasst 6100 Hzmeilen mit 8l/2 Mill. Einw. Das Klima sowie die Bodenbeschaffenheit des Landes sind so vortrefflich, dass das Land hinsichtlich der Pr odukte keinem anderen Erdstriche nachstehen würde, wenn die Bevölkerung den Boden besser bebauen und die Erzeugnisse verwerthen wollte. Aber trotz der traurigen Verhältnisse, die durch den türkischen Despotismus hauptsächlich entstanden sind, hat das Land immerhin herrliche Produkte. Man hat edle Rassen von Pserden, viele Kameele, Rinder, Schafe mit vortrefflicher und feiner Wolle, Esel, Maulesel, Ziegen, und in den Flüssen und den das Land umgebenden Meeren unzählige Fische. Seiden- und Bienen- zucht gedeihen vorzüglich. In Bulgarien gibt es viel Getreide, weiter im Süden gedeihen Reis, Mais, Hans, Flachs, Obst, Wein, Südfrüchte, Baum- wolle und Tabak. An Waldungen fehlt es ebenfalls nicht. Eichen, Buchen, Ulmen, Linden, Platanen sind die Hauptarten der Waldbäume. Auch das Mineralreich hat bedeutende Schätze aufzuweisen, die aber bei dem schlechten Bergbau fast gänzlich unbenutzt sind. Steinsalz findet sich in großer Menge in der Moldau und Walachei. Der Kunstfleiß und die Gewerbthätigkeit stehen bei den Türken auf niedriger Stufe. Nur in der Schönheit der Farben übertreffen die bäum- wollenen und seidenen Heuge die der anderen europäischen Länder; auch türkisches Garn, welches mittelst der Färberröthe (Aly-Zari) gefärbt wird, und türkisches Leder sind vorzüglich. Der Handel ist mehr See- als Landhandel und wird haupsächlich von den Griechen, Armeniern und Juden betrieben. An guten Landstraßen und Eisenbahnen ist noch großer Mangel. Die Bewohner der europäischen Türkei bestehen aus mehreren an Religion, Sprache und Sitten sehr von einander verschiedenen Völkerschaften. Man kann vorzüglich drei Klaffen derselben unterscheiden: 1) ursprüngliche, jetzt in Dienstbarkeit versunkene Völker, 2) die Eroberer und 3) viele vor- züglich des Handels wegen in den meisten Provinzen zerstreut lebende Individuen fremder Völker. Die wichtigsten dieser Völker sind: 1) Die Türken (Osmanen), das seit dem 14. Jahrhundert herrschende Volk, welches aus Asien (Turkestan) stammt und nicht mehr als Iv» Mill. Seelen zählt. Dieses Volk ist mongolischen Stammes und bekennt sich zur muhamedainschen Religion (Islam). „Die Türken sind abgeschlossen, gegen Fremde ost grausam, unter einander aber liebevoll und gastfrei, zeigen ein ge- messenes, fast würdevolles Verhalten, daher sind sie auch einsilbig, selbst ver- schloffen im geselligen Verkehr; geistig wohlbegabt, sind sie doch sehr aber- gläubisch, voller Vorurtheile und höchst bequem und lieben ein behagliches und beschauliches Leben. Berauschende Getränke, Kaffee, Tabak, süße Speisen und rauschende Musik lieben sie leidenschaftlich, wie auch Blumen und lebhafte Farben in allen Umgebungen. Dabei sind sie entschlossen, im Kampfe tapfer und todesmuthig.

8. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 73

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 70 und 52—70. 73 §. 70. Das Fürstenthum Liechtenstein, das kleinste deutsche Land, liegt zwischen Tnrol und der Schweiz am Rhein. Es hat eine Größe von kaum 3 Ihm. mit 8000 katholischen Einwohnern und besteht aus den Herrschaften Vaduz und Schellenberg. Ackerbau, Viehzucht, Obst- und Weinbau sind die Hauptnahrungszweige der Bewohner. Der Hauptort Vaduz hat 1000 Einw. und liegt am Rhein. Der Fürst von Liechtenstein hat außer seinem Lande noch viele Besitzungen (104 □ in Oesterreich und Sachsen. Fragen zur Wiederholung. §. 52. Welchen Umfang hat das Kaiserthum Oesterreich? Wie heißen die einzelnen Provinzen Oesterreichs? Welches sind die Grenzen Oesterreichs? Wozu gehört Oester- reich nach seiner geschichtlichen Entwickelung? Seit wann steht Oesterreich mit Deutsch- land nicht mehr im Bunde? Wie groß ist die deutsche, wie groß die slavische, wie groß die magyarische, wie groß die rumänische und walachische Bevölkerung? Wo wohnen die meisten Deutschen in Oesterreich? Wo Slaven? Wo Rumänen? Wo Magyaren? Welche Religion ist die herrschende? Welche anderen Confessionen sind in Oesterreich sonst noch vertreten? Welche Gebirge durchziehen den Süden und Westen von Oesterreich? Welche den Norden und Nordosten? Welche Tiefländer besitzt Oesterreich? Welche Hoch- ebenen hat das Land? Welche größeren Flüfse von Oesterreich sind dir bekannt? Was ist hinsichtlich des Klimas in Oesterreich zu merken? Welches sind die deutsch-slavischen Provinzen Oesterreichs? Z. 53. Welche Länder begrenzen Unter- und Ober - Oesterreich? Wie groß ist die Einwohnerzahl? Welche Flüsse bewässern das Land? Welche Gebirge bedecken das Land? Welche Produkte erzeugt das Land? Welche Völkerstämme wohnen darin? Welches sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner? Welche Verkehrswege hat das Land? Welches sind die größten Städte des Landes? Wo liegen diese? Welche Städte liegen an der Eisenbahn? Welche Städte sind Festungen? Welches sind die bedeutendsten Handels- städte? Wie heißen die größten Ebenen des Landes? Wo liegen diese? Welche Orte sind geschichtlich berühmt? Welche Orte sind Mineralbäder? Wo liegt das Salzkammergut? §§. 54—69. Fragen wie in § 53. Welche Kronländer werden von der Donau, von der Elbe, von der Oder, von der Weichsel und deren Nebenflüssen bewässert? Welche Städte über 20 000 Einwohner liegen an den genannten Flüssen? Welche Kronländer sind größtentheils eben? Welche sind vorherrschend gebirgig? Welche Gebirge bedecken jede einzelne Provinz? Welche Kronländer liegen am Meere? Welche Städte sind Hafenstädte? Welche Länder haben Weinbau ? Welche Bergbau? Wo sind fruchtbare Getreidefelder? Wo findet man Salinen? Wo ist die Viehzucht vorherrschend? Welches sind, der Einwohnerzahl nach, die acht bedeutendsten Städte Oesterreichs? Welches sind die fünf größten Festungen? In welchen Ländern find vorzugsweise Deutsche? Wo wohnen die Magyaren? Wo wohnen die Sachsen? Wo ist die Bevölkerung vorherrschend italienisch? Wo wohnen die Rumänen? Welche Kronländer sind mit Wien durch Eisenbahnen verbunden? Welche Ursachen haben mitgewirkt, dass Wien, Prag, Buda - Pest, Brünn, Trieft und Krakau zu ihrer gegen- wartigen Größe und Bedeutung gelangt find? li. liest Liechtenstein? Welche Größe und Bewohnerzahl hat das Fürsten- thum. Welcher Fluss berührt das Land? Welches sind die Hauptprodukte des Landes? Welches sind die Beschäftigungen der Einwohner? Welches ist der Hauptort des Landchens?

9. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 74

1879 - Berlin : Stubenrauch
V. Kursus. Die Länder Europas, außer Deutschland und Oesterreich. (Vergl. Iii. Kursus, §§ 6—11.) I. Die schweizerische Eidgenossenschaft. § 1. Die Schweiz, Helvetien, das höchste Land Europas, ist 750 Ihm. groß und zählt 22/a Mill. Einwohner. Das Land liegt zwischen Deutschland, Frankreich, Italien und Oesterreich, ist sast ausschließlich Gebirgsland und wird von den Alpen (s. Iv. Kursus, Z 3 ff) und dem französischen Jura bedeckt. Von den ersteren gehören hierher folgende Haupttheile der Central- Alpen: diewalliser, Serner, Tessiner und Vierwaldstädter Alpen. Der nordwestliche Theil des Landes ist theils Hochebene (f. Iv. Kursus, § 7), theils wird er von dem Iura bedeckt. Dieses Gebirge, ein Kalkgebirge, zieht vom Rhone-Durchbruch, in den Westalpen, bis zum Rheine und setzt sich unter anderen Namen (f. Iv. Kursus, §. 8 ff.) in Deutschland bis zum Fichtel- gebirge fort. Man unterscheidet zwei Theile des Jura, einen französischen und einen schweizer Iura. Der letztere besteht aus mehreren durch enge Längenketten getrennten Parallelketten, die nach Südosten steil absallen. Die sanften Abfälle nach Nordwesten nennt man dagegen den französischen Jura. Die höchsten Spitzen des Gebirges sind der Cret de la Neige, 1650 m hoch, und die Dole, 1625 m hoch, ersterer in Frankreich, letzterer aus der Grenze der Schweiz. Das ganze Schweizerland ist eine Mischung von hohen mit Schnee bedeckten Bergen, Gletschern und schroffen Felsen, von grünenden Hügeln, fetten Triften und gut angebauten Fluren. Die G e w ä f f e r der Schweiz gehören den Stromgebieten des Rheins, der Rhone, der Donau, der Etfch und des Po an, die wir bei den Ländern, welche sie bewässern, theils kennen gelernt haben, theils noch kennen lernen. Kein Land Europas hat so viel größere und kleinere Landseen wie die Schweiz. Neun dieser Seen werden von Dampfschiffen befahren und die meisten von ihnen werden von Flüssen gespeist oder entsenden Flüsse. Die größten und bekanntesten sind:

10. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 117

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 31. 117 und der Lombardei bis zum adriatischen Meere und ist theils gebirgig nach Süden nach Südwesten zu, theils eben nach dem Meere und dem Po hin. Am Po befinden sich Sümpse, die Valli di Comacchio. Der Boden des anderen Theiles der Ebene ist sehr fruchtbar. Parma (47), frühere Residenz in fruchtbarer Ebene, Fabriken in Seide, Lein- wand und Wachs. Piacenza am Po, (40). Modena (56), schöne Stadt an einem Kanäle. Carrara am Gebirge, liefert den carrarischen Marmor. Ferrara (72), Festung an einem Arme des Po. Bologna (116), älteste europäische Universität, Handel und Fabriken, hängende Türme. Ravenna, in sumpfiger Gegend, früher am Meere, alte Stadt. 6. Toskana, bis 1859 ein Großherzogthum, liegt theils in den Apenninen, theils in der Ebene des Arno. Die Küste von Livorno bis zum Kirchenstaat ist unfruchtbar und ungesund. Florenz (1a, Lellg,), zweite Residenz des Königreichs Italien, (167) in reizender Gegend am Arno, umgeben von Weinhügeln und Oliven- und Feigenbäumen; kostbare Kunst- fammlnngen, bedeutende Fabriken in Seide, Sammet, Wolle und Kunstblumen u. f. w.; Grabmäler von Dante, Michel Angelo und Galilei. Lucca, früher Residenz eines Herzogs, Handel und Fabriken. Pisa am Arno, früher eine bedeutende Stadt, viele altertümliche Merkwürdigkeiten: der schiefgebaute Turm, schöner Dom. Livorno (fast 100), bedeutende, aufblühende Handelsstadt. Südlich von Toskana liegt die bergige, durch den Ausenthalt Napoleon I. berühmt gewordene Insel Elba, 4 lh Meilen groß. 7. Umbrien, zwischen den Apenninen und dem Tiber gelegen, gehörte bis 1859 zum Kirchenstaate. In Umbrien liegt der Lago Trasimeno, der größte Landsee der Halbinsel. Die merkwürdigsten Städte sind Perugia, und Assisi mit dem Grabe des Franz von Assisi, Stifter des Franziskaner-Ordens. 8. Die Marken, eine Küstenlandschaft, welche ebenfalls zum Kirchenstaate gehörte, wird von vielen Gebirgszügen bedeckt. Ancona, feste Handelsstadt am adriatischen Meere, Freihafen. Loreto, berühmter Wallfahrtsort nach dem Hause der Mutter Maria, welches die Engel von Galiläa nach Loreto getragen haben sollen. 9. Der ehemalige Kirchenstaat, das Patrimonium Petri, hat einen Flächenraum von über 200 □ Meilen und liegt um die Stadt Rom herum an dem Tiber, auf der Westseite, in der Mitte der apenninischen Halbinsel und hat meist fruchtbaren Boden, der aber nicht genug benutzt wird. Im Süden befinden sich die berüchtigten pontinischen Sümpfe. Außer Post- und Wachthäusern, die an der durch die öde Gegend führenden Chaussee liegen, findet man selten ein^Haus. Nur Herden von Pferden und Büffeln halten sich auf den höhern Stellen dieser durch ihre Ausdünstungen gefährlichen Ebene auf. Der östliche Theil des Landes ist von Zweigen der Apenninen durchzogen. Der größte Fluß des Kirchenstaates ist der schiffbare Tiber. Der Ackerbau wird sehr vernachlässigt und die Bauern sind arm und träge. Auch der Wein- und Oelbau, sowie die Viehzucht und der Fischfang werden sehr nachlässig betrieben. Die Volksbildung steht, wie in ganz Italien, auf niedriger Stufe. Rom (Roma), die Weltstadt an der Tiber, hat 250,000 Bewohner, worunter gegen 6000 Geistliche und Mönche und 1500 Künstler sind. Während das alte Rom auf sieben Hügeln gebaut war, erstreckt sich das heutige Rom noch über mehrere Hügel, nördlich von der alten Trümmerftadt gelegen. „Keine Stadt hat solche Erschütterungen, Verwüstungen und Umwandlungen erfahren, wie Rom. Neben dem Charakter einer uralten Residenz des geistlichem Oberhirten der katholischen Christenheit mit feinen zahl- losen Kirchen ■— deren mehr als 360 vorhanden — und den Hofburgen und Schlössern seiner geistlichen und weltlichen Fürsten, bietet es nun in seinen fashionablen Stadt-
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