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1. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 126

1821 - Magdeburg : Rubach
12ó Vierter Abschnitt. bisher gelehrt hast?". fragt' ihn der päbstliche Ge- sandte. „Mil Nichten," erwiedert Luther, „man beweise mir denn aus der heiligen Schrift, daß ich geirrt habe." Er will nun die einzelnen Lehren verteidigen; der Gesandte aber fordert eine unum- wundene, klare und deutliche Antwort, ob er wi- derrufen wolle , oder nicht. „Nun so will ich denn eine Antwort geben, entgegnet Luther, die weder Hörner noch Zähne hat. Dem Pabste und den Kirchenversammlungcn glaube ich nicht. — Ueber- führt bin ich nicht, widerrufen kann ich nicht. — Hier stehe ich; ich kann nicht anders. Gott helfe mrr und sein heiliges Wort; Amen. Die edle Frcymüthigkeit, mit welcher der Ver- theidiger der Wahrheit gesprochen hatte, erfüllte die Fürsten alle mit Erstaunen und mit Bewunde- rung , und mancher von ihnen konnte ihm im Stil- len seinen Beyfall nicht versagen. Um so mehr waren die Anhänger des Pabstes gegen ihn ent- rüstet. Sie bestürmten den Kaiser mit Bitten, den Ketzer festsetzen zu lassen; denn einem Ketzer brauche s inan nicht Wort zu halten. Karl wies diesen Vor- schlag mit Verachtung zurück. „Und wenn alle Lhelt treulos wäre, sagte er, so müsste ein Kaiser- wort heilig seyn. Doch wollte es Karl nicht gern mit dem Pabste verderben, und deshalb erklärte er Lutbcrn in die Acht, eine Strafe, die mit dem Banne viele Ähnlichkeit hat und sich nur darin von ihm unterschied, daß sie der Kaiser, .nicht der Pabst aussprach. Luther war schon von Worms abgereist, als Karl sich zu diesem Schritte bewegen ließ. Dem Geächteten durfte jeder nach dem Leben stehn, ohne die Hand der Gerechtigkeit fürchten zu müssen; denn die Acht beraubte ihn aller bürgerlichen Rechte und des Schutzes der Gesetze. Der Churfürst be- schloß deßhalb, ihn in Sicherheit bringen zu lassen. Ln der Gegend von Eisenach wurde Luther plötz- lich vor Vermummten ergriffen und auf die War t-

2. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 158

1821 - Magdeburg : Rubach
158 Fünfter Abschnitt. Die Nachkommen dieser beyden Könige regier- ten bis 1024 über Deutschland. Man nennt sie die sächsischen Kaiser. Unter ihrer Regierung wurden die reichen Silberbergwerke auf dem Harze entdeckt und angelegt, und von Bernward Bi- schof von Hildesheim, der sich auch um die Ver- besserung des Schulwesens verdient machte, die ersten Eisengießereyen angelegt. Unter den folgenden Kaisern sind die Hohen- staufen, die von 1137 — 1254 regierten die merk- würdigsten. Conrad Ul. und Friedrich I., die ersten Kaiser aus diesem Hause, nahmen an den Kreuz- zügen Theil, und doch haßte und verfolgte der Pabst ihr Geschlecht, weil diese Fürsten ihm zu mächtig waren und sich nicht immer gutwillig in seine Anmaßungen fügen wollten. Es entstanden in Deutschland, wie in Italien, zwey Partheyen die Hohenstaufen, welche auch Gibellinen hießen, und die W elfen; an der Spitze der letzter» stan- den die mächtigen Herzoge vonbaiern, welche auch Sachsen besaßen. Die Streitigkeiten und die Ei- fersucht dieser beyden Partheyen erzeugten eine Menge Kriege in Deutschland und Italien, die mit Erbitterung geführt, manche blühende Stadt in ei- nen Aschenhaufen verwandelten. Das Beyspiel, das die Mächtigen gaben, fand unter den Rittern bald Nachahmer. Da fragte Niemand mehr nach dem Rechte, und Gewalt ent- schied statt der Gesetze. Auf hohen Bergen thürm- ten die Ritter ihre Burgen auf, von denen herab sie auf jeden herfielen, der sie beleidigt hatte. Lau- send kleine Kriege wurden,jährlich, wurden in jedem Augenblicke geführt, und bald begnügten sich die Ritter nicht mehr damit, sich an dem Beleidiger zu rachen. Sie sielen auch über den reisenden Kauf- mann her und raubten ihm seine Waaren. — Nur räuberisch Gesinnte hatten die Herrschaft, und fried- liche ruhige Menschen mußten in beständiger Furcht und Todesangst leben. Am übelsten erging es dem

3. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 238

1821 - Magdeburg : Rubach
Lz8 Fünfter Abschnitt. werthesten der Vatikan, den fast jeder Pabst ver- größerte^ und der in seinem Innern 22 Höfe und nicht weniger als 11,246 Zimmer enthält, und in welchem eine der vorzüglichsten Büchersammlungcn aufbewahrt wird; das reich ausgeschmückte Kapitol u. f. w. Die feste Engelsburg dient zum Auf- bewahren der pabftlichen Kronen und des pabftlichen Schatzes. — Die St. hat gutes Wasser, das -aber durch kostbare Wasserleitungen meilenweit Hergeleitet werden muß, da das Wasser in der Tiber nicht einmal zum Tranken des Viehes gebraucht werden kann. Zu den Zeiten der römischen Kaiser Hatte Rom an g Mill., 1714 nur noch 143000 Einw.— Innerhalb des Kirchenstaates liegt der 2 Qm. große Freystaat Marino, mit der gleichnamigen Hauptstadt. Z. Das Königreich beyder Sizilien (2000 Qm.) das fruchtbarste Und mildeste der italienischen Lan- der, in welchem selten Schnee fallt und niemals Schnee liegen bleibt, utth das an allen Produkten aus dem Thier- und Pflanzenreiche (z. B. treffliche Rosinen) Ueberfluß Hat. Nur die Häufigen Erd- beben sind, wie der Sirocco, eine Plage de§ Landes. — Auch hier findet man sehr viele Bettler und Banditen, weil Jedermann die Arbeit scheuet und sich auf die Wohlfeilheit aller Lebensbedürfnisse verlaßt. — Die Appenninen durchziehn ganz Nea- pel; abgesondert von ihnen liegt der 3659 F. Hohe Vesuv, ein feuerspeiender Berg (S. *3), an dessen Fuße der köstlichste Wein wachst. In Sicilien ist der Aetna, auch ein Feuerspeier, der Höchste Berg. Große Flüsse findet man im Lande nicht. Neapel, um welches Deutsche, der griechische Kaiser und die Araber stritten, wurde 1053 von dem Pabste dem Robert Guiscard, einem Nor- mannen, zur Lehn gegeben, dessen Nachkommen auch Sicilien damit vereinigten. Nach dem Aus-

4. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 102

1821 - Magdeburg : Rubach
102 Vierter Abschnitt. und war nun der erste weltliche Herr der Christen- heit, wahrend der Pabft in Rom der erste geistliche Herr geworden war. Carl's Würde ging bald auf die deutschen Kaiser über, und in Eintracht sorgten nun der Kaiser und der Pabst für Glück der Völker. Und was hätten sie nicht vereint leisten können! So aber trennten sie'sich. Der Pabst wollte auch weltlicher Herr seyn und auch in weltlichen Dingen auf Erden befehlen, wo de-' Herr Christus in Niedrigkeit gewandelt war. Auch in weltlichen Din- gen wollten sich die Statthalter Christi auf Erden, wie sich die Pabste nannten, die Fürsten unterwer- fen und siehe! es gelang ihnen. Hatten sie doch eine Strafgewalt, vor welcher Jeder zittern musste. Wollte ihnen Jemand nicht gehorchen, dann thaten sie ihn in den Bann, wie einen Ruchlosen, und brachten ihn dadurch in die äußerste Noth. Denn von dem Gebannten mußte Jeder sich lossagen. Niemand, selbst nicht einmal der eigene Bruder, durfte ihn aufnehmen oder beherbergen, in keine Kirche durfte er treten, weder an dem heiligen Abend- mahle Theil nehmen, noch auf dem Sterbebette auf den Trost seines Beichtvaters rechnen. Zuweilen traf der große Bann ein ganzes Land. Dann durfte hier keine heilige Handlung verrichtet, keine Glocke geläutet, kein Todter auf dem Kirchhofe be- graben, keine Ehe eingesegnet und kein Kind ge- tauft werden, gewiß eine schreckliche Zeit! Eben deß- wegen scheute Jeder den Bann, und Hohe und Ge- ringe gehorchten willig dem Pabste, um nur nicht das Schrecklichste über sich ergehn zu lassen. Bald war er daher mächtiger, als alle Fürsten der Erde und nun schien es ihm nicht mehr zu thun um das Christenthum und die Reinigkeit des Glaubens, son- dern nur um seine Herrschaft. So schämte er sich nicht der Sünde, die Unterthanen von dem Eide der Treue loszusprechen, wenn ihr König seinen Be- fehlen nicht mehr gehorchen wollte, so that er nichts dagegen , daß Aberglaube und Unwissenheit unter den Völkern einrijjen und wahre Frömmigkeit selte-

5. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 105

1821 - Magdeburg : Rubach
Kurze Uebersicht d. Geschichte d. europ. Völker. 105 Unter diesen heimkehrenden Pilgr.imm.en war auch Peter der Einsiedler. Er hatte Briefe von dem Patriarchen (Bischof) von Jerusalem bey sich, in welchen der Pabst Urban Ii. dringend um Hülfe gebeten wurde. Peter selbst schilderte mit hinreißender Beredsamkeit die Noth der morgenlän- dischen Christen. „Und, setzte er hinzu," welche Schande für uns, wenn wir des Heilandes Grab in den Handen der Ungläubigen lasten! Seine Re- den begeisterten auch den Pabst für den Plan, das gelobte, Land von Europa aus zu erobern. Dem Einsiedler gebot er, die Christenheit darauf vorzu- bereiten) und gern übernahm dieser den Auftrag, und durchzog in dieser Absicht Italien und sein Vaterland Frankreich. Schon das Aeußere des Mannes machte Ein- druck auf die Gemüther.^ Durch vielfache Mühsee- ligkeiten war seine blühende Jugendfarbe längst dahin geschwunden. Hager, von der Sonne ver- brannt, dem Greisenalter schon nahe, hing er auf einem eben so abgezehrten Esel. Bis auf die Brust stoß sein langer Bart herab; Lumpen waren seine Kleidung. In den Händen hielt er ein Cruzifix. So zog er in den genannten Ländern umher. Wo er nur Menschen zusammenfand, hielt er sein Thier an und wiederholte die Trauerbotschaft von den Siegen der Türken. Im Namen des gekreuzigten Heilandes forderte er sodann auf zum Kriege wider die Ungläubigen. „Denn Gott selbst werde die Säumigen strafen, die nichts thun wollen für den Erlöser, der für sie selbst das Leben gelassen habe. Schon die Pest, die jetzt ausbrach, wäre eine Strafe Gottes und Zeichen am Himmel Vorboten größerer Uebel." Nachdem die Gemüther so vorbereitet waren, berief der Pabst selbst eine große Versammlung erst in Italien, dann nach Clermont (sp. Klermong) im südlichen Frankreich, um über den Krieg gegen die Tür- ken zu berathen. Kaum hatte er in der letzteren

6. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 130

1821 - Magdeburg : Rubach
i30 Vierter Adschnit t, ander für ein großes Unglück und den Glauben, in dem er erzogen war, für den rechten, obwohl er auch die Mißbrauche der katholischen Kirche recht gut kannte. Diese versprach ja aber der Pabst ab- zustellen, und nun glaubte sich der Kaiser Carl be- rechtigt, von den Evangelischen Unterwerfung unter die Befehle des Pabstes zu fordern. Zum Glück konnte er anfangs nicht ausführen, was er wünschte; auswärtige Kriege hinderten ihn daran; aber das wenigstens wollte er durchsetzen, daß die Anhänger Luthers ihren Glauben nicht weiter verbreiteten. Daher geschah es denn, daß man den Evangelischen auf dem Reichstage zu Speyer am Rhein gebot, ihre Grundsätze nicht weiter zu verbreiten und Nie- manden mehr in ihre Religionsparthey aufzunehmen. Die Fürsten, welche dem Evangelio anhingen und von dem Pabste abgefallen waren, sahen leicht, wor- auf es abgesehn sey. Ihre Parthey sollte schwach bleiben, damit man sie um so leichter unterdrücken könne. Sie verwarfen deßhalb diesen Beschluß der Reichsversammlung, oder mit andern Worten, sie protestirten gegen denselben, und erhielten davon den Namen der Protestanten. (1529) Die meisten der protestantischen Fürsten waren der Meynung, der Kaiser Carl und die übrigen Fürsten kennten ihre Grundsätze und Lehren nicht genug; sie würden weniger wider die Neuerungen seyn, wenn sie erführen, daß, was Luther lehrte, das lautere und reine Wort der Schrift sey. Es wurde daher beschlossen, dem Kaiser das G l a u b e n s- bekenntniß der Protestanten auf dem näch- sten Reichstage zu überreichen. Philipp Melanch- thon, ein Freund Luthers und einer der gelehrte- sten und liebenswürdigsten Männer seiner Zeit, sollte dieß Glaubensbekenntniß aufsetzen, nicht Luther selbst. Denn mit Recht fürchtete man, daß dieser, der in seinem Feuereifer die Worte nicht abwog, durch harte Ausdrücke die Gegenparthey leicht würde be- leidigen können. Luther überließ gern dem jünger»

7. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 229

1821 - Magdeburg : Rubach
Die einzelnen europäischen Staaten. 22t) süchtiger Völker. — Der Herrschaft der Oftgothen, die sich um 500 in Oberitalien festsetzten, machte der griechische Kaiser I u st i n i a n ein Ende (um 550.) Dann unterwarfen die Longobarden das Land 568, und nach ihnen, unter Mitwirkung des Pabstes, die Franken unter Carl dem Großen 772. — Nachdem Carls Geschlecht in Italien 899 erloschen war, stritten die Großen des Landes um die unsi- chere Herrschaft. Otto I., König von Deutschland, von Adelheid, der Wittwe des italischen Königs Lothar eingeladen, verband 961 Italien mit dem deutschen Reiche, ohne indeß in dem unruhigen Lande den Frieden wiederherstellen zu können. — Unter den Hohenstaufen bildeten sich auch in Italien zwey Par- theyen, die Welfen, welche dem Pabst, und die Gibelliney, welche dem Kaiserhause anhingen. Tausend innere Kriege, welche das Land zerrütteten und eine Stadt zur Feindinn der Nachbarstadt mach- tan; Tausend Unruhen in dem Innern der Städte waren die Folgen dieser traurigen Spaltung. Die pabstliche Parthey siegte und das edle Geschleckt der Hohenstaufen erlag dem Hasse der römischen Bischöfe und der Uebermacht seiner Feinde, indem Conra- din, der letzte Sproße dieses Hauses, 1268 auf dem Markte von Neapel, seinem väterlichen Erbe, das er wieder erobern wollte, öffentlich enthauptet wurde. Nach dem Ende dieses Streites erhuben sich andere Partheyen unter und in den Städten, und doch blü- heten die''e unter den innern Kriegen und im Kam- pfe mit ihren Feinden her-lich auf und wurden, wie Genua und Vönedig, zur See mächtig, nament- lich in den Kreuzzügen, die ihrem Handel eine größere Ausdehnung gaben. Zuletzt aber schwächten die innern Kämpfe die Macht des Landes. Feinde mischten sich immer mehr in die italienischen Ange- legenheiten; Franzosen und Deutsche stritten von dem Ende des fünfzehnten Jahrhunderts an um den Besitz des Landes. Die Letztern siegten und das Haus Oestreich wurde auch in Italien immer mäch- tiger, vorzüglich nach 1714, wo auch Neapel und

8. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 233

1821 - Magdeburg : Rubach
Die einzelnen europäischen Staate^. 233 doch hält es jeder für nöthig und für eine Ehren- sache an seinem zerrissenen Wams neun silberne Knöpfe zu haben. Cagliari, die Hauptstadt, hat einige Fabriken und eine Salzsiederei). Zu Sar- dinien gehören 44 kleinere Inseln, welche meistens nur von Fischern bewohnt werden. 3. Das Herzogthum Pärma (100 Ihm.) Las die Herzoginn Marie Louise, die Gemahlinn Napoleons regiert, hat einen sehr fruchtbaren Bo- den, blühende Viehzucht, bedeutenden Seidenbau und in den Gebirgen Kupfer und Eisen. Parma, die Hauptstadt hat viele und schöne Kirchen und mehre Fabriken von seidenen Strümpfen. 4. Das Herzogthum Modena hat größten- theils ebenen und fruchtbaren Boden. Die gleichna- mige Hauptstadt wurde schon vor Christi Geburt erbauet. Die Straßen der Stadt sind enge und dunkel. Geschichtlich merkwürdig ist das Schloß Canossa. Hier mußte der deutsche Kaiser Hein- rich kv. im Jan. 1077 im Bußgewande im Schloß- hofe stehn, als ihn der Pabst Gregor Vii. (S. 103) in Bann gethan und die deutschen Fürsten von dem Eide der Treue losgesprochen hatte. Erst nach drey Tagen sprach ihn der harte Pabst von dem Banne frey. 5. Lucca, die Hauptstadt des gleichnamigen Herzogtums (20 mm), liegt von Weinbergen und Landhäusern umkränzt, in einer sehr schönen und fruchtbaren Gegend und hat bedeutende Seiden- sabriken. 6. Das Großherzogthum Tos ca na liegt längs der westlichen Abdachung der Appenninen, bis zum Mittelmeere und ist eins der schönsten und frucht- barsten Länder Italiens. In den Ebenen, wo der Citronenbaum im Freyen gedeiht, kennt man keinen eigentlichen Winter; auf dem Gebirge selbst kommt der Kastanienbaum fort, dessen nährende Frucht den Gebirgsdörfern das mangelnde Getraide ersetzt. Del wird überall im Ueberfluß gewonnen.

9. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 236

1821 - Magdeburg : Rubach
236 Fünfter Abschnitt. Die fränkischen Könige legten im achten Jahr- hundert den ersten Grund zu der weltlichen Macht der Pabste. Pipin schenkte ihnen 755 einj Stück Landes, das er den Langobarden abgenommen hatte; Carl der Große, sein Sobn, bestätigte und vermehrte die Schenkung. — Im elften Jahrh, erweiterten sie ihr Gebiet durch die reichen Güter der Markgrasin Ma- thilde von Toscana; und noch mehr zur Zeit der Reformation, wo Ancona und Bologna rc. mit dem Kirchenstaate vereinigt wurden. — 1798 wurde auch Rom von den Franzosen erobert und dem Pabste entrissen, der erst 1814 zum Theil durch protestan- tische Fürsten wieder in den Besitz seiner weltlichen Macht kam. Die wichtigsten Städte in dem Kirchenstaate sind: Bologna, nach Rom die schönste und reichste St., an den Appenninen. Der P. Julius Ii ver- einigte 1513 die St. nebst dem dazu gehörenden Ge- biete mit seinen Staaten. Auch hier findet man ei- nen schiefen Thurm, den rzo F. hohen Garisenda- Thurm, der 7 F. von der senkrechten Linie ab- weicht. Die St. hat eine alte Universität, Fabri- ken, welche vorzüglich gezwirnte Seide liefern, und Handel. Die Banditen trieben noch in den neuesten Zeiten hier ihr Wesen so arg, daß noch 1806 mehr als 130 Menschen heimlich ermordet wurden. Fer- rara, die ehemalige Hauptstadt des gleichnamigen 1597 mit dem Kirchenstaate vereinigten Herzogthums, ist groß, aber schlecht gebauet. Es liegt nahe an der Mündung des Po's. Ravenna, eine alte, früh berühmte und mächtige St., beweiset, daß auf der- Erde, namentlich an der Küste stete Veränderungen vorgehn. Ein Thurm, der sonst nahe am Strande stand, steht jetzt Stunde von demselben entfernt. Won Faenza hat die Fayence oder das unächte Porzellan den Namen. — Ancona, die ehemalige Hauptst. der gleichnamigen Mark, hat einen Hafen und bedeutenden Handel. Dieser war früher in den Handen der Juden, welche sich dadurch auszeichnen mußten, daß sie einen Streifen rothen Tuches am

10. Examinatorium der Geschichte - S. 34

1910 - Magdeburg : Selbstverl. E. Lebegott
34 - 224. Welchen Kampf hatte dieser Ha zur Folge? Wie verlief dieser Kampf? Heinrich errichtete, nachdem er grojhrig geworden, Burgen in Sachsen, z. 23. die Harzburg bei Goslar: die Sachsen emprten sich, zerstrten die Harzburg und zwangen Heinrich zur Flucht, wurden jedoch schlielich von Heinrich, der durch die rheinische Städte untersttzt wurde, unterworfen. 225. Mit wem hatte Heinrich den gefhrlichsten Kampf seines Lebens zu bestehen? Mit dem Papst Gregor T1i. 226. Aus welchem Stande war dieser Papst hervorgegangen? Welches war sein eigentlicher 9iame? Wie lange regierte er? Er war Mnch gewesen: sein frherer Name war Hildebrand. Er regierte 107:31085. 227. Wodurch suchte Gregor die Macht der Kirche zu strken? I Er fhrte das Coelibat, d. I). die Ehelosigkeit der Priester ein, verbot die Simonie, d. h. den Verkauf der geistlichen / Aemter und forderte fr das Haupt der Kirche das Recht / der Investitur, d. i.i die Belehnung der Bischfe mit Ring I und Stab zum Zeichen der Erteilung der geistlichen Wrde. 228. Gegen welche dieser Anordnungen lehnte Heinrich Iv. sich auf? Weshalb? Insbesondere gegen die Investitur der Bischse durch den Papst; bisher waren die deutschen Bischfe vom König ernannt und da diese auch groe weltliche Macht besaen, so waren sie eine mchtige Sttze fr den König gegen die Fürsten. 229. In welcher Weise lehnte Heinrich sich gegen den Papst aus? Wie verlief der Machtkamps zwischen ihnen? Heinrich lie den Papst durch die deutschen Bischfe ab-setzen; der Papst erklrte ihn nun in den Bann. Tie deutschen Fürsten drohten Heinrich nicht mehr als König anzuerkennen, wenn er nicht in einem Jahre vom Banne gelst sei. Heinrich zog nun der die Alpen, tat 1077 in Canossa >Oberitalien), wo der Papst weilte,~3?ufte~lior Gregor Vii. und wurde vom Banne gelst. 230. Wurde Heinrich nun als König anerkannt oder was geschah? Trotzdem Heinrich vom Banne gelst war, stellten die deutschen Fürsten in Rudolf von Schwaben einen Gegenknig auf, der jedoch bald in einer Schlacht gegen Heinrich fiel.
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