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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 57

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 57 - 30. Die Frderung des Kirchengesanges durch Karl den Groen. 787. Quelle: Frnkische Reichsannalen (Zusatz von Ademar) (Lateinisch). Zu 787. bersetzung: Otto Abel und W. Wattenbach. Einhards Jahrbcher. S. 80 und 81. König Karl erbat sich vom Papste Adrians Snger, um durch sie den Gesang im Frankenlande verbessern zu lassen. Aber jener berlie ihm den Theodor und Benedikt, die gelehrtesten Snger der rmischen Kirche, die von dem heiligen Gregor unterwiesen worden waren, und dazu gab er ihm die Antiphonarien des heiligen Gregorius, die dieser selbst in rmischer Weise gesetzt hatte2). Bei seiner Rckkehr aber ins Frankenland schickte er den einen Snger in die Stadt Metz, den anderen nach Soissons und befahl den Schulmeistern aus allen Stdten des Frankenlandes, ihnen die Antiphonarien zur Verbesserung zu bergeben und von ihnen singen zu lernen. Es wurden also die Antiphonarien der Franken der bessert, die ein jeder verdorben hatte, indem er nach Willkr dazu tat oder weg-?e, und alle frnkischen Snger erlernten die rmischen Weisen, die man jetzt die frnkischen nennt; auer da die Franken die tremulierenden und zarten, die gebundenen und getrennten Tne im Gesang nicht vollkommen wiedergeben konnten, indem sie mit ihrer natrlich rohen Stimme die Tne nicht sowohl sangen, als in der Kehle zerbrachen. Die Hauptsingschule aber blieb in der Stadt Metz, und wie hoch die rmische Schule in der Kunst des Gesanges der der Metzer steht, so hoch steht der Metzer Gesang der den anderen gallischen Schulen. Ebenso unter-richteten die genannten rmischen Sangmeister die frnkischen in der Kunst, die Orgel zu spielen. Und ein anderes Mal brachte der König Karl Lehrer der Grammatik und Rechenkunst aus Rom mit sich ins Frankenland und verbreitete das Erlernen der Wissenschaften allenthalben. Denn vor dem König Karl gab man sich in Gallien mit der Erlernung der freien Knste gar nicht ab. 31. Karls Bemhungen um Verbreitung gelehrter Studien. 787. Quelle: Brief Karls an den Abt Baugnlf von Fulda aus dem Jahre 787 (Lateinisch). bersetzung: Erler a. a. O. Bd. 3. S. 6870. Wir Karl, durch die Gnade Gottes der Franken und Langobarden König und der Rmer Patrizius, entbieten dem Abte Baugulf und dem ganzen Orden wie auch unseren dir anvertrauten treuen Brdern im Namen des allmchtigen Gottes unseren freundlichen Gru. Wir tun euch frommem Manne hierdurch kund, da *) Hadrian war Papst von 772795 (vgl. Seite 43. Anm 1) mi "Is? ^telb" beiben Sangesmeister war wahrscheinlich Gregor Iii., der Heilige r Antiphonarien pnd Sammlungen kirchlicher Wechselgesnge. Sie rhren nach der berlieferung von dem Papst Gregor dem Groen (f 604) her. Die Neu-nl Ritualgesanges durch diesen Papst bildet die Grundlage des katholischen Ss 9 b? auf den heutigen Tag. Unter Karl dem Groen vollzog sich die ,Sgrrsttv^=[Stoen m" der C6mwe" ^ uch in b-zug auf die

2. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 69

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 69 - Schar der vornehmsten Vasallen in dem Sulengange, welcher mit der Basilika des groen Karl verbunden ist, und sie setzten den neuen Herrscher auf einen hier errichteten Thron; hier reichten sie ihm die Hndes, gelobten ihm Treue und Hilfe gegen alle seine Feinde und machten ihn so nach ihrem Brauche zum Könige. Whrend dies von den Herzgen und den brigen Beamten vorgenommen wurde, erwartete der hchste Bischof mit der gesamten Priesterschaft und dem ganzen niederen Volke unten in der Basilika den Aufzug des neuen Knigs. Ms dieser eintrat, ging ihm der Erzbischof^ entgegen und berhrte mit seiner Linken die Rechte des Knigs, während er selbst in der Rechten den Krummstab trug, und angetan mit der Albe, geschmckt mit der Stola und dem Megewande, schritt er vor bis in die Mitte des Heiligtums, wo er stehen blieb, und sich zu dem Volke wendend, welches ringsumher stand es waren nmlich in dieser Basilika Sulengnge unten und oben im Kreise errichtet so da er von allem Volke gesehen werden konnte, sprach er so: Sehet, hier stelle ich euch vor den von Gott Erkornen und vom Herrn Heinrich frher bezeichneten, nun aber von allen Fürsten zum Könige erhobenen Herrn Odda: wenn euch diese Wahl ge-fllt, so bezeugt dies, indem ihr die rechte Hand zum Himmel emporhebt." Darauf hob alles Volk die Rechte in die Hhe und wnschte mit gewaltigem Geschrei dem neuen Gebieter Heil und Segen. Sodann schritt der Erzbischof mit dem Könige, welcher mit dem enganliegenden frnkischen Gewnde bekleidet war, hinter den Altar, auf welchen die kniglichen Jnsignien gelegt waren, das Schwert mit dem Zepter und das Diadem... Er selbst aber trat an den Altar, nahm hier das Schwert mit dein Wehrgehenk und sprach, zum Könige gewendet: Empfange dieses Schwert und treibe mit ihm aus alle Widersacher Christi, die Heiden und schlechten Christen, da durch Gottes Willen alle Macht des ganzen Frankenreiches dir bertragen ist, zum bleibenden Frieden aller Christen." Sodann nahm er die Spangen und den Mantel und bekleidete ihn damit. Dies bis an den Boden wallende Gewand", sagte er, mge dich erinnern, wie du vom Eifer im Glauben entbrennen mgest und in Wahrung des Friedens verharren mssest bis in den Tod." Sodann reichte er ihm Zepter und Stab und sprach: Bei diesen Zeichen mgest du gedenken, da du mit vterlicher Zucht deine Untertanen leitest und vor allen den Dienern Gottes, den Witwen und Waisen die Hand der Erbarmung reichest, und mge niemals von deinem Haupte das Ol der Barmherzigkeit ver-siegen, auf da du jetzt und in Zukunft mit ewigem Lohne gekrnt werdest." Darauf wurde er alsbald mit dem heiligen le gesalbt und mit dem goldenen Diadem gekrnt von den Bischfen Hildiberht und Wicftid3), und da nun die Weihe, wie sich gebhrt, vollstndig vollendet war, ward er von eben denselben Bischfen zum Thron gefhrt, zu welchem man auf einer Wendeltreppe hinan-stieg, und der zwischen zwei marmornen Sulen von herrlicher Schnheit er-richtet war, so da er von hier aus alle sehen und von allen wiederum gesehen werden konnte. 2. Nachdem man hierauf Gott gepriesen und das Meopser feierlich begangen hatte, stieg der König in die Pfalz herab, trat sodann an eine marmorne, mit kniglichem Gert geschmckte Tafel und setzte sich mit den Bischfen und allem *) Der Huldigende hielt während der Eidesleistung seine Hnde zwischen den Hnden des Knigs. 2) Erzbischof Hildeberht von Mainz. 8) Erzbischof von Cln.

3. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 82

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 32 - unter Augen der Männer; einige von ihnen entfhrten sie auch mit Gewalt auf ihre Burgen, mibrauchten sie auf das schamloseste. . . und schickten sie zuletzt ihren Mnnern mit Spott und Hohn zurck. Und wenn von ihnen einer unter so groen beln aufzuseufzen und den inneren Schmerz der Seele auch nur durch eine leise Klage zu lindern und auszuhauchen wagte, so wurde er auf der Stelle, als ob er ein schweres Unrecht gegen den König verbt htte, in Fesseln ge-worfen und konnte nicht daraus loskommen, wenn er nicht durch Zersplitterung seiner ganzen Habe sein Leben und seine Rettung erkaufte. Und da nun deshalb tglich von allen Orten ganze Scharen die knigliche Majestt anriefen, welche vorher fr alle Bedrngten die einzige Zuflucht zu sein Pflegte, so wurden sie mit schwerer Schmach zurckgewiesen, und der König sagte ihnen, da dieses alles fr die ungerechte Verweigerung der Zehnten der sie erginge und da er, gleichsam als Rcher der Sache Gottes, gentigt sei, diejenigen mit bewaffneter Hand im Zaume zu halten, welche sich den Kirchengesetzen nicht freiwillig fgen wollten. 45. Gregors Vii. Auffassung vom Papsttum. Um 1075. Quelle: Das sogenannte Programm Gregors Vii. (Dictatus papae"). Register Gregors Vii. (Lateinisch)^). Ii, 35a. bersetzung: Erler a, a. O. vd. 2. S. 448 und 449. der die Gewalt der rmischen Ppste. Die rmische Kirche ist von dem Herrn allein gegrndet worden. Nur der rmische Bischof allein kann der allgemeine Bischof genannt werden. Nur jener allein kann Bischfe absetzen oder Gebannte wieder in die Ge-meinschast der Kirche aufnehmen. Sein Gesandter soll allen Bischfen auf dem Konzile Vorsitzen, auch wenn er geringeren Ranges ist, und er kann der sie das Urteil der Absetzung aussprechen. Auch Abwesende vermag der Papst abzusetzen. Mit denen, welche er in den Bann getan hat, soll man unter anderem nicht in demselben Hause weilen. Ihm allein ist es gestattet, wenn es die Zeit erfordert, neue Gesetze zu geben, neue Gemeinden zu bilden, aus einem Chorherrnstift eine Abtei zu machen2) und andererseits ein reiches Bistum zu teilen und arme Bistmer zu-sammenzulegen. x) Im Jahre 1081 wurde von Gregor Vii. selbst oder auf seine Veranlassung eine Sammlung der wichtigsten Briefe und Erlasse des Papstes veranstaltet. Dieses mehr als 350 Nummern umfassende Register sollte seinen Anhngern die Grundstze seiner Politik darlegen; es ist die wertvollste Quelle seiner Geschichte. In diesem Sammelwerk findet sich auch der sogenannte Dictatus papae; es sind 27 kurze, zum Teil wrtlich den psendoisidorischen Dekretalen entlehnte Stze, die gewissermaen das Programm, die Leitlinien, seiner Politik enthalten. 2) Der Bischof Chrodeganz von Metz (f 760) bertrug die von Benedikt von Nursia fr die Mnche festgesetzte Ordnung und Lebensweise auch auf die Weltgeistlichen und ntigte sie, in einem Hause zu wohnen. Die so gebildeten Chorherrenstifter lsten sich im 11. Jahrhundert vielfach auf, indem ein Teil der Mitglieder eigene Wohnungen bezog. Der Rest bildete eine neue Art Mnche, ihr Stift ein Kloster.

4. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 85

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Stufen bist Du emporgestiegen: durch List hast Du, was doch dem Mnchsgelbde ganz zuwider ist, Geld Dir erworben, durch Geld die Gunst der Menge und durch ihre Gunst die Gewalt der Waffen. Mit Gewalt der Waffen bist Du dann dem Sitz des Friedens genaht und hast den Frieden selber von seinem Stuhle der-jagt, indem Du die Untergebenen gegen ihre Vorgesetzten bewaffnetest, indem Du, der Du nicht berufen bist, unsere von Gott berufenen Bischfe zu verachten lehrtest, indem Du den Priestern ihr Amt entrissen und es in die Hnde der Laien gegeben hast, da sie diejenigen absetzen oder verdammen, welche sie selber von der Hand des Herrn durch die Weihe der Bischfe zur Unterweisung erhalten hatten. Mich auch, der ich, wenngleich unwrdig, doch unter den Gesalbten des Herrn zur Herrschaft gekrnt bin, hast Du angerhrt, da doch die berlieferung der heiligen Vter lehrt, da solche nur von Gott zu richten sind und um keines Fehltritts willen entsetzt werden drfen, wir wren denn, was ferne von uns sei, vom rechten Glauben abgewichen. Denn auch Julian, den Abtrnnigen1), mate die Weisheit der heiligen Vter nicht sich an zu richten und abzusetzen, sondern berlie ihn allein dem Gerichte Gottes. Er selbst, der wahre Papst, Sankt Peter, ruft: Frchtet Gott, ehret den König. Du aber, weil Du Gott nicht frchtest, entehrst auch mich, seinen Gesalbten. Damm hat auch der heilige Paulus, da wo er des Engels vom Himmel nicht verschonte, wenn er anders predigen wrde, auch Dich nicht ausgenommen, der Du auf Erden anders lehrest. Denn er spricht: Aber so auch wir oder ein Engel vom Himmel euch wrde Evangelium predigen, anders denn das wir euch gepredigt haben, der sei verflucht2). Du also, verdammt durch diesen Fluch und durch aller unserer Bischfe und unseren eigenen Spruch, steig herab, verla den angematen Stuhl Petri! Ein anderer besteige den apostolischen Thron, der nicht Gewalt hinter frommen Gebrden bestecke, sondern die reine Lehre Petri berknde. Denn ich, Heinrich, den Gottes Gnaden König, mit allen meinen Bischfen, spreche zu Dir: .Steig herab, steig herab!-" 68. Als dieser Brief') dem Herrn Papste, da er gerade in der Lateranensischen Kirche der heiligen Synode ^) vorsa, berbracht und ffentlich vor der Synode verlesen wrbe, ba entstand in der Kirche ein solcher Aufruhr, ba der Botschafter Heinrichs gliebweise zerrissen wre und ein jmmerliches Ende genommen haben wrbe, wenn er nicht zu den Fen des apostolischen Vaters Schutz gefunben htte. Am folgenben Tage aber erklrte der Herr Papst vor berselben Synode, wie hufig und mit welcher Sanftmut er den König wegen feiner groen Ver-brechen ermahnt, mit welcher Milbe er ihn gebeten und kraft feines apostolischen Amtes von ihm geforbert habe, ba er die Bischfe aus der Haft entlasse, und welche Bitterkeit des Hochmutes ihm fr feine vterliche Sigkeit zuteil ge-worben fei. Als aber darauf nun alle riefen, eine solche Schmach drfe nicht ungestraft bleiben, da verdammte er mit aller Anwesenden Rat und Zustimmung Heinrich durch den Spruch des Sendgerichts, sprach ihm den Knigsnamen und die knigliche Wrde ab und traf ihn mit dem Schwerte des Bannfluches. x) Der bekannte, auerordentlich tchtige rmische Kaiser Julian (361363), der das Heidentum wiederherzustellen suchte. 2) Galater 1, 8. 3) Entweder den hierher gesetzten Brief, oder die mildere Fassung (siehe S. 84, An-merkung 2). *) Die Synode fand am 22. Februar 1076 im Lateran, der damaligen Residenz des Papstes, statt.

5. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 88

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 88 - und in die Gnabe der Gemeinschaft und den Scho der heiligen Mutter Kirche Wieb er aufgenommen, nachb em wir von ihm Verpflichtungen empfangen hatten, die unten mitgeteilt finb1). Fr biefe haben wir auch Brgschaften von der Hcmb des Abtes von Cluny, unserer Tchter Mathilbe und der Grfin Stbelheib2) und anberer Fürsten, Bischfe und Laien, die wir dazu fr geeignet hielten, empfangen. Da bies nun alles so vollenbet ist, ba wir zum Frieden der Kirche und zur Eintracht des Reiches, wie wir es schon lange wnschen, alles mit Gottes Hilfe vollkommener ausfhren knnen, wnschen wir bei erster Gelegenheit in Euer Gebiet zu kommen. Dies nmlich wollen wir Euch Lieben unzweifelhaft wissen lassen, ba auch unsere Ankunft und die Einmtigkeit Eurer Plne beraus ntzlich fein kann, ba ja, wie Ihr aus den unten mitgeteilten Zusicherungen ersehen knnt, bisher die Erledigung der ganzen Angelegenheit aufgeschoben ist. Deswegen bemht Euch alle, in der Treue, wie Ihr angefangen habt, und der Liebe zur Gerechtigkeit zu bleiben, wohl wissenb, ba wir dem König nicht anders verpflichtet sinb, als wir ihm in ungeschminktem Gesprch wie es unsere Sitte ist gesagt haben, was er von uns hoffen kann, worin wir ihn zu feinem Heil und seiner Ehre, ober mit Gerechtigkeit und Mitleib, ohne Gefahr unserer ober seiner Seele helfen knnen. 48. Heinrichs Iv. Gelbnis zu Kanossa. 28. Januar 1077. Quelle: Der Eib Heinrichs (Promissa Canusiana). Ubersetzung aus dem Abdruck des lateinischen Textes bei Lehmann, Quellen zur deutschen Reichs-und Rechts- geschichte. Berlin 1891. S. 82. Ich, König Heinrich, werbe innerhalb der Frist, die der Herr Papst Gregor festsetzt, nach feinem Urteil entweber zu Gericht sitzen der den Ha und den Groll, den jetzt Erzbischse und Bischfe, Herzge und Grafen und anbete Groen des Deutschen Reiches und sonstige Fürsten, die ihnen in der Feinbfeligkeit gefolgt sinb, gegen mich empfinben, ober ich werbe nach feinem Rate mit ihnen Frieden schlieen, falls nicht irgenb ein erhebliches Hinbernis sich mir ober ihm entgegenstellt; fotiatb aber biefes beseitigt ist, werbe ich bereit sein, das alles auszufhren. Weiter gelobe ich: Wenn berfelbe Herr Papst Gregor der die Alpen ober in anbere Teile des Weltkreifes reifen will, fo foll sowohl er selbst, als auch alle, die in feinem Gefolge ober feiner Begleitung finb ober von ihm geschickt werben ober zu ihm aus irgenb welchen Teilen der Erbe kommen, auf der Reife, am Aufenthaltsort und auf der Rckreife von meiner Seite und von feiten berer, die sich in meinem Machtbereich besiuben, sicher sein vor jeher Verletzung an Leib und Leben und vor der Gefangennahme. Und es soll ihm aus meiner Einwilligung auch nicht irgenb ein anberes Hemmnis erwachsen, das gegen seine Ehre ist. Und x) Siehe folgendes Quellenstck. 2) Der Abt Hugo von Cluny und die Grfinnen Mathilde von Toskana und Adelheid von Turin waren Fhrer der cluniacensischen Partei.

6. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 90

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
der alle Aachen an seinem Sohne; er unterhielt sich mit ihm, spielte mit ihm, umarmte und kte ihn, begierig fr Ersatz nach der Freude langer Entbehrung und nicht ahnend, da es der Kosenchte letzte war. Wundersam, wie jemals ein trugvolles Spiel einen so stetigen Erfolg haben konnte! Als sie nmlich tags darauf sich Mainz bereits nherten, mute ein Bote mit der Nachricht kommen, da die Bayern und Schwaben mit ungeheuren Streitmassen in Mainz ein-getroffen seien. Nun stellte der Sohn dem Kaiser vor, es sei nicht geraten, sich unter die Feinde zu begeben, bevor man ihre Gesinnung erforscht habe; die Khnheit der Menschen sei zgellos; er mge sich vielmehr auf eine Burg1), die in der Nhe war, zurckziehen; mittlerweile wolle er selbst mit jenen unterhandeln, sie von ihren Plnen abbringen und sie ihm dann Gnade bittend zufhren. Der Kaiser tat, wie der Sohn ihm riet, und ging auf jene Burg, ohne die tckische Schlinge zu gewahren, die der schne Schein erlogener Treue geschrzt hatte. Kaum war der Kaiser mit einigen wenigen eingetreten, als das Tor geschlossen und seinen Getreuen der Einzug verweigert wurde. Die Lge kam an den Tag. Als Herr war er empfangen worden; als Gefangener ward er behandelt. 50. Das Wormser Konkordat. 1122. Quelle: Ekkehard von Aura, Weltchronik (Lateinisch)^). Zu 1122. bersetzung: W. Pflger, Die Weltchronik des Ekkehard von Aura. Leipzig 1893. (Gesch. d. d. B. 2. Ausg. Bd. l.) S. 150152. Nachdem bei der Stadt der Wangionen, welche jetzt Worms heit, eine all-gemeine Versammlung erffnet war, wrde es zu weitlufig wie auch unglaublich zu erzählen fein, mit wie klugem, wie emsigem und in allen Dingen sorgsamem Rate aller Fürsten fr den Frieden und die Eintracht eine Woche hindurch oder noch lnger gestritten wurde, bis Er selbst, in dessen Hand auch das Herz des Knigs ist, den ganzen Groll des Kaisers seiner Mutter, der Kirche, wegen selbst der die Erwartung der meisten hinaus unter den Gehorsam gegen die apostolische Wrde beugte. Wie jedoch der Kaiser, da er selbst wie das ganze ihm unter-gebene Heer bald von den Stellvertretern des apostolischen Sitzes wieder in die Kirchengemeinschast aufgenommen war; ja nachdem allen von diesem Schisma Verunreinigten durch apostolische Vollmacht allgemeine Absolution geworden war wie er die kirchlichen Investituren und die brigen geistlichen Angelegenheiten, welche so lange Zeit die deutschen Könige geleitet hatten, und welche er selbst, damit des Reiches Ehre nicht geschwcht wrde, niemals in seinem Leben ans der Hand zu lassen sich vorgesetzt hatte, demtig vor Christo in Gegenwart einer sehr groen Menge aufgab und in die Hand des Herrn Bischofs von Ostia und durch *) Bckelheim an der Nahe. 2) Ekkehard war Abt des Klosters Aura bei Kissingen, wo er kurz nach 1125 starb. Er setzte die bis zum Jahre 1101 reichende Chronik des Priors Frutolf in Michelsberg (Bamberg) bis zum Jahre 1125 fort. Diese Chronik Frutolf-Ekkehard ist die stofflich vollendetste des Mittelalters und bildete lange Zeit die Grundlage aller geschichtlichen Kenntnis. Ekkehards Fortsetzung ist namentlich fr die Zeit Heinrichs V. wertvoll.

7. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 43

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 43 - die Dnste der warnten Quellen; er bte seinen Leib fleiig im Schwimmen und verstand das so trefflich, da es ihm keiner darin zuvor tat. Darum erbaute er sich auch zu Aachen ein Schlo und wohnte in seinen letzten Lebensjahren bis zu seinem Tode bestndig darin. Und nicht blo seine Shne, sondern auch die Vor-nehmen und seine Freunde, nicht selten auch die ganze Schar seines Gefolges und seiner Leibwchter lud er zum Bade, so da bisweilen hundert Menschen und darber zusammen badeten. 23. Er kleidete sich nach vaterlndischer, nmlich frnkischer Weise. Auf dem Leibe trug er ein leinenes Hemd und leinene Unterhosen, darber ein Wams, das mit seidenen Streifen verbrmt war, und Hosen; sodann bedeckte er die Beine mit Binden und die Fe mit Schuhen und schtzte mit einem aus Fischotter und Zobelpelz verfertigten Rock im Winter Schultern und Brust; endlich trug er einen blauen Mantel und bestndig das Schwert an der Seite, dessen Griff und Gehenk von Gold und Silber war. Bisweilen trug er auch ein mit Edelsteinen verziertes Schwert, dies jedoch nur bei besonderen Festlichkeiten, oder wenn die Ge-sandten fremder Völker vor ihm erschienen. Auslndische Kleidung jedoch wies er zurck, mochte sie auch noch so schn sein, und lie sie sich niemals anlegen. Nur zu Rom kleidete er sich einmal nach dem Wunsche des Papstes Adrian und ein zweites Mal auf die Bitte von dessen Nachfolger Leo1) in die lange Tunika und die Chlamys^) und zog auch rmische Schuhe an. Bei festlichen Gelegenheiten schritt er in einem mit Gold durchwirkten Kleide und mit Edelsteinen besetzten Schuhen, den Mantel durch eine goldene Spange zusammengehalten, auf dem Haupte ein aus Gold und Edelsteinen verfertigtes Diadem einher; an anderen Tagen unterschied sich seine Kleidung wenig von der gemeinen Volkstracht. 24. In Speise und Trank war er mig, miger jedoch noch im Trank; denn die Trunkenheit verabscheute er an jedem Menschen aufs uerste, geschweige denn an sich und den Seinigen. Im Essen jedoch konnte er nicht so enthaltsam sein; vielmehr klagte er hufig, da das Fasten feinem Krper schade. Hchst selten gab er Gastereien und nur bei besonderen festlichen Gelegenheiten, dann jedoch in zahlreicher Gesellschaft. Auf seine gewhnliche Tafel lie er nur vier Gerichte auftragen, auer dem Braten, den ihm die Jger am Bratspie zu bringen pflegten, und der ihm lieber war als jede andere Speise. Whrend der Tafel hrte er gern Musik oder einen Vorleser. Er lie sich die Geschichten und Taten der Alten vorlejen; auch an den Bchern des heiligen Augustinus hatte er Freude, besonders an denen, die Vom Staate Gottes" betitelt sind3). Im Genu des Weins und jeglichen Getrnks war er so mig, da er der Tisch selten mehr als dreimal trank. Im Sommer nahm er nach dem Mittagessen etwas Obst zu sich und trank einmal; dann legte er Kleider und Schuhe ab, wie er es 2) Dem Papst Hadrian I. (772795) half Karl (773774) gegen die Langobarden. Whrend die Franken vor Pavia lagen, eilte Karl nach Rom und erneuerte dem Papste die Pippinische Schenkung (774). Leo Iii. (795816) war der Papst, der Karl am ersten Weihnachtstage 800 zum Kaiser krnte. *) Die Tunika war das rmische Untergewand; die Chlamys war ursprnglich ein Mantel der alten Griechen; seit dem ersten Jahrhundert nach Christo, wo die Toga immer mehr auer Gebrauch kam, wurde sie auch von den Rmern als Obergewand getragen. 8) Die in dem berhmten Buche Vom Staate Gottes" niedergelegten augustiuischen Ideen bilden die Grundlage von Karls eigentmlicher Auffassung seines Kaisertums als einer theokratischen Weltmonarchie.

8. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 49

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 49 - ec gelbo in got alamehtigan fadaer. ich glaube an Gott (den) allmchtigen Vater. Gelbistti in Crist godes suno? Glaubst bu an Christ, Gottes Sohn? ec gelbo in Crist gotes suno. ich glaube an Christ, Gottes Sohn. Gelbistu in hlogan gast? Glaubst bu an (den) heiligen Geist? ec gelbo in hlagan gast. ich glaube an (den) heiligen Geist. 25. Die Kaiserkrnuug Karls des Groen. 800. Quelle: Frnkische Reichsnnalen (Lateinisch)^). Zu 800 und 801. bersetzung: Otto Abel und W. Wattenbach, Einhards Jahrbcher. 2. Aufl. Leipzig 1888. (Gcsch. d. d. Ss. 2. Ausg. Bd. 17.) S. 99 und 100. Am Tage vor König Karls Ankunft in Rom kam ihm Papst Leo in Nomen-tum 2) entgegen. Er empfing ihn mit groer Ehrfurcht, und sie speisten zusammen. Hierauf ging, whrenb er selbst zurckblieb, der Papst voraus nach der Stadt und erwartete ihn den anbeten Morgen auf den Stufen der Peterskirche mit den Bischfen und der ganzen Geistlichkeit. Als er ankam und vom Pferde stieg, empfing er ihn mit Lob und Dank und fhrte ihn dann unter dem frommen Gesang aller, Gott rhmenb und preifenb, in die Kirche ein. Das geschah am 24. November. Sieben Tage spter erklrte der König ffentlich in einer Ver-sammlnng, die er berief, allen, warum er nach Rom gekommen sei, und bemhte sich nun tglich, das auszufhren, was ihn hergerufen hatte. Er begann mit bent Wichtigsten und Schwierigsten, nmlich der Untersuchung der die bent Papst zur Last gelegten Verbrechen. Da sich jeboch keiner fand, der die Wahrheit btejer Beschuldigungen erhrten wollte, so bestieg Papst Leo vor allem Volk, in der Hand das Evangelium, die Kanzel in der Peterskirche und reinigte sich unter Anrufung der heiligen Dreieinigkeit durch einen Eid von den ihm vorgeworfenen Verbrechen ..... Als Karl an bent heiligen Tage der Geburt des Herrn zur Feier der Messe die Peterskirche betreten und vor bent Altar sich zum Gebet geneigt hatte, setzte Papst Leo eine Krone auf sein Haupt unter bent lauten Zuruf des ganzen rmischen Volkes: Dem erhabenen Karl, bent von Gott gekrnten, groen und friebebringenben Kaiser der Rmer, Leben und Sieg!" Nach diesem Zuruf wrbe *) 91m frnkischen Hofe entstanden amtlich beeinflute Aufzeichnungen der gleich-zeitigen Ereignisse. Diese sogenannten frnkischen Reichsannalen, die nach ihrem Fund-ort, dem Kloster Lorsch in der hessischen Provinz Starkenburg, auch die Lorscher Jahr-bcher genannt werden, umfassen die Zeit von 741829 und bilden die Grundlage fttr unsere Kenntnisse der Zeiten Pippins des Jngeren, Karls des Groen und Ludwigs des Frommen. Sie wurden frher bald in ganzem Umfange, bald nur teilweise Einhard zu-geschrieben und als dessen Jahrbcher bezeichnet. Jedenfalls stand auch Einhard der Ab-sassung nahe. Wie weit aber seine Beteiligung ging, ist nicht mehr nachweisbar. 2) Nomentum, heute Mentana genannt, ist eine alte Stadt, etwa 20 km nordstlich von Rom. W. *. O. Heinze-Kinghorst, Quellenlesebuch. L 4

9. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 97

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 97 - Hand gewannen, tourben die Sachsen erschlagen und das Land bis in unsere Zeit hinein von den Slawen besessen. Jetzt aber sinb, weil Gott unserem Herzoge und den mtberen Fürsten Heil und Sieg in reichem Mae spenbete, die Slawen aller Orten vernichtet und verjagt. 55. Die ronkalischen Beschlsse. 1158. Quelle: Rahewin, Die Taten Friebrichs (Lateinisch)^). Iv, 69. bersetzung: Horst Kohl, Rahewins Fortsetzung der Taten Friedrichs von Bischof Otto von Freising. Leipzig 1894. (Sesch. d. d. Si. 2. Ausg. Bd. 60.) S. 94-96, 6. An den folgenben Tagen2) war der Kaiser vom frhen Morgen bis zum Abenb vor dem reichbesuchten und feierlichen Reichstage mit Gericht und Gerechtigkeit beschftigt und hrte achtsam auf die Klagen und Appellationen sowohl der Reichen, als auch der Armen. Er hatte bei sich vier Richter, nmlich Bulgarus, Martinas, Jakobus und Hugo, rebegewanbte, fromme und gesetzesknnbige Männer, Doktoren der Rechte in der Stadt Bologna und Lehrer vieler Zuhrer; mit ihnen und anberen rechtsknnbigen Mnnern, welche der eine aus dieser, der andere aus jener Stadt anwesenb waren, hrte, beriet und entschieb er die Geschfte .... 7. Als der Kaiser barauf der die Gerechtsame des Reiches und der die Regalien3), welche schon seit langer Zeit entweber durch die Frechheit der Usurpatoren ober durch die Nachlssigkeit der Könige dem Reiche verloren gegangen waren, eingehende Untersuchungen anstellte, gaben sowohl die Bischfe, als die Groen und Stbte, ba sie keinen Entschulbigungsgrund zu ihrer Rechtfertigung vorbringen konnten, einstimmig und einmtig die Regalien in die Hand des Fürsten zurck, und die ersten von denen, welche Verzicht leisteten, waren die Mailnder. Und befragt, worin dies Recht bestnde, sprachen sie ihm zu: Herzog-tmer, Markgrafschaften, Grafschaften, Konsulate, Mnzen, Zlle, Fodrum*), Mauten, Hfen, Geleite, Mhlen, Fischteiche, Brcken und alle Nutzung vom Flulaufe und die Zahlung eines jhrlichen Zinses nicht nur vom Grunb und Boben, sonbern auch von ihren eigenen Kpfen. 8. Als alles bies dem Fiskus zugesprochen worben war, zeigte der Kaiser gegen die frheren Besitzer so groen Ebelsinn, ba, wer durch gesetzmige Ur-kunben nachzuweisen vermochte, ba er etwas von biesen Regalien auf Grunb der Schenkung von Knigen besitze, dasselbe auch fernerhin durch kaiserliche Belehnung J) Der Notar Rahewin war ein treuer Begleiter des Bischofs Otto von Freising, des Oheims Barbarossas, und hat mit seinem Gnner an allen groen Ereignissen unter dem jungen Kaiser teilgenommen. Sterbend berreichte Otto dem Freunde die Handschrift semer bis 1156 reichenden Geschichte der Taten Barbarossas. Dieses Werk hat Rahewin bls zum Jahre 1160 in musterhafter Weise fortgesetzt. 2) Der Reichstag wurde am 11. November 1158 erffnet. 3) Der junge Kaiser wollte Herr und Gebieter sein, wie Karl der Groe und Otto der Groe es gewesen waren. Hatte Otto besonders aus der geistlichen Seite seines Kaiser-tums dem Knigtum in Deutschland neue Machtmittel gewonnen, so benutzte er die kaiser-che Wrde zur Strkung seiner Stellung, indem er sich als Rechtsnachfolger der alten Imperatoren hinstellte und sich auf Grund des damals zu neuer Wirksamkeit erwachenden und rn Bologna besonders studierten rmischen Rechtes die zahlreichen Rechte und Ein-kunfte zusprechen lie, die jene einst inne gehabt hatten. *) Das Fodrum ist eine ihrem Sinne nach viel umstrittene Steuer in Italien. Sb. u, O, Heinze-Kinghorst, Quellenlesebuch. I. 7

10. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 99

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 99 - Fahnen aller Stadtviertel, an Zahl hundert und etwas mehr. Der Reihe nach zogen sie nach Neu-Lodi die Bewohnerschaft von drei Torsprengeln schritt vor dem Wagen (Carrocium)1) einher, die brige Menge folgte nach bis vor den Palast des Kaisers. Sobald dieser hoch auf seinem Throne von ihnen erblickt wurde, stieen die Blser, die auf dem Wagen standen, strker in die ehernen Posaunen und hielten ihrem Stolze, der jetzt erstarb und hier zu Grabe getragen werden sollte, gleichsam die Leichenfeier; als der Klang verhallt war, wurden die Posaunen dem Kaiser dargereicht. Danach traten die Vorsteher der Stadtviertel einzeln heran, bekannten sich schuldig und bergaben der Reihe nach ihre Fahnen von der ersten bis zur letzten. Noch stand der Wagen, mit vielfachen Eichenbohlen eingefat, zum Kmpfen von oben herab hinlnglich ausgerstet und mit Eisen sehr stark beschlagen; aus seiner Mitte erhob sich ein schlanker Mastbaum, von unten bis oben mit Metall, Riemen und Stricken aufs festeste umwunden. Auf der Spitze dieses Mastes ragte ein Kreuz empor, in dessen vorderem Teile der heilige Ambrosius abgebildet war, vor sich blickend und Segen spendend, wohin eben der Wagen sich wandte. Nach Ubergabe aller Ehrenzeichen der Mailnder kam zuletzt dieser Wagen heran, um selbst auch sein Haupt zu neigen. Sein Lenker senkte kunstvoll jenes ganze Gerst und jenen Mastbaum bis zur Erde, so da wir, die wir neben dem Throne des Herrn Kaisers standen, den Zusammensturz des Gerstes befrchtend, erbebten; doch der herabgesenkte Mastbaum fiel weder, noch erhob er sich, bis der Kaiser die Fransen der Fahne zusammenlas und den Wagen wieder aufrichten und als einen unterjochten dastehen lie. Da fielen Krieger und Volk einmtig auf ihr Antlitz, wehklagten und flehten um Erbarmen. Als hierauf einer der Konsuln eine Trauerrede hielt, warf sich nach Schlu derselben die Menge abermals nieder, streckte die Kreuze, die sie trug, empor und flehte unter groem Klagegeschrei im Namen des Kreuzes um Gnade. Davon wurden alle, die es hrten, heftig bis zu Trnen gerhrt; aber das Antlitz des Kaisers vernderte sich nicht. Zum dritten Male redete der Graf von Blandrate^) als Frsprecher fr jene, seine frheren Freunde, und zwang alle zu Trnen, indem er selbst das Kreuz emporhielt und die ganze Menge mit ihm zugleich demtig bittend sich niederwarf; aber der Kaiser allein lie sein Antlitz unbeweglich wie einen Stein. Darauf wurde vom Klner Bischof die einfache Formel ihrer Unterwerfung abgefat und von ihnen mit einem unumwundenen Schuldbekenntnis beantwortet. Der Kaiser erwiderte ihnen auf ihr Flehen, was ihm ziemte, und versprach nach reiflicher berlegung, im geeigneten Zeitpunkt Gnade zu den; nachdem er sie damit entlassen, lie er sie sich am folgenden Tage abermals smtlich vorfhren. Sie aber warfen in der Hoffnung auf Erbarmen die Kreuze, die sie in den Hnden trugen, durch die Fenstergitter in die Kemenate der Kaiserin, da sie vor ihr Angesicht keinen Zutritt hatten. Als sie tags darauf vorgefhrt wurden und wehklagten, so antwortete ihnen der Kaiser, er wolle den Anfang zugleich mit der Gnade und mit dem Gerichte machen; denn wenn nach der Gerechtigkeit verfahren werden sollte, so mten sie alle das Leben verlieren; doch jetzt sei es ntig, der Gnade Raum zu 1) Der Carroccio (sptlat. carrocium) war der mittelalterliche Fahnenwagen der ttauemschen Städte, auf dem das Hauptbanner in die Schlacht gefhrt wurde. Sein Verlust galt als unauslschliche Schmach. ^ Guido, Graf von Blandrate, frher Brger von Mailand, hatte sich auf die Seite Friedrichs gestellt. 7*
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