154
tefe er mit unbeschreiblicher Kraft jn'dem Reich
der Franken.
Bei seinem Tode (-¡-741) theilte er die
R-kchsverwalrung unter seine beiden Söhneka rlr
mann lurd Piptn, von denen jener Anstrasien,
also auch die Lander in Teutschland, dieser Neu-
strien erhielt. Da der fromme Karimann im
Jahr 7^7 in ein Kloster ging, sah sich endlich
Plpin, der nunmehr das ganze Reich unter sei-
nem Zepter vereinigte, im Stande, den Plan,
an dem seine Famiue so lange eines Geistes ge-
arbeitet hatte, vollens in's Leben zu rufen. Es
bedurfte blos noch der Eeremonie, daß ein Kö-
nig, der eigentlich gar nicht mehr auf dem Thro-
ne saß, für abgesetzc erklärt wurde. Der Adel
ließ keinen Widerstand fürchten, weil er meist
durch Pi pin's Familie in feine Penefieien einge-
setzt war, und die Geistlichkeit war auf man-
cherlei Weise gewonnen. Urner solchen Umstän-
den richtete Plpin an den Papst Zacharias,
der wahrscheinlich auch früher heimlich einver-
standen war, öffentlich die Frage: c Wer König
zu sein verdiene, ob der, welcher müßig zu Hau-
se sitze, oder der, weicher die Sorgen und Be-
schwerden der Regierung trage? Beifällig war
die Antwort des Statthalters Christi. Es wur-
de daher im I. 752 *) ein großer Reichstag
und eine Volksversammlung nach Soissons
ausgeschrieben, der letzte Merovinger, Eh i! ve-
ri ch Iii'., für der Krone unwürdig und verlu-
stig erklärt, und dagegen Plpin als König der
Franken anerkannt, pnh halb hernach von Bo-
*) In brr Angabe des Jahre« weichen die Schrift-
mannigfaltig ab, indem einige 750 andere 751, die
meisten aber 752 als daö Jahr der Krönung nennen.
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155
nifacius lm Kloster St. Medard als sol,
cher gesalbt.
Schon früher hatte Pipin, erst in Verbin-
dung mit seinem Bruder Karlmann, dann allein,
durch Ueberwindurig und Vertreibung des Her-
zogs Theobald von Schwaben (zum ersten
Mal besiegt 742, vertrieben 746), durch Unter,
werfung des baicrischen Herzogs O g d i l o (744),
durch mehrmalige Siege über die Sachsen und
durch Gefangennehmung ihres kühnen Häupt-
lings Theoderich (744) seines Namens An,
sehen im Reiche gegründet. Von dem Glücke
begünstigt, fuhr er als König fort, durch seiner
Waffen Glanz und Gewalt die unsicher» Größen
zu schrecken, die Aufrührer nieder zu beugen«
vertrieb die Araber gänzlich aus Gallien, drang
ln das Land der Sachsen ein bis nach Reme
an der Weser (723), legte ihnen einen Tribut
von 200 Pferden auf und schlug sie. als sie eine
Empörung wagten, bei Sitten :m Msinsteri,
schen, züchtigte zu wiederholten Malen den Kö-
nig Aistulph der Langobarden, der dem Papst
einen Theil seiner weltlichen Besitzungen entris-
sen hatte *) und bekriegte mehre Jahre lang
den Herzog Waifar von Aquitanien (760 -^
763). Doch war noch ein großes Tagwerk übrig,
»och nicht in allen Theilen des Reiches Ruhe^
noch waren nach allen Seiten hin feindlich- ge,
srnnte Nachbaren, als ihn eine Wassersucht an
den Rand des Grabes führte. Vor seinem
Ende berief er hie geistlichen und weltlichen Gro,
*) Die Gewalt über das den Longobardcn entrisse-
ne Exarchat übergab Pchin dem Papst'als dem P a t r i^
eins von Ravenna, während er ^elbst ats Pa tri-
eins von Rom die Schutzherrlcchkeit über dey römis
sschen Ducat übernahm.
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159
Mit der Vollmacht zur Heidenbekehrung ansgt-
rüstet, durchzog er ( rm I. 719) Thüringen und
Francien, und begab sich dann, als er den Tod
des Königs Ratbovo erfuhr, nach Frtesland zu
Willibrord. Drei Jahre verbrachte er dort tu
den Armen der Freundschaft, biö seine Lieblings-
idee- die Teurschen zu bekehren, von neuem er-
wachte Und ihn in die Gauen rief, wo noch Thors
Dienst wati Er trac dies Mal zu Ameneburg
(im I. 722) in Oberhcssen auf. Da er zwei
dortige Große, D i e r i ch und D i e r o l t, für dis
Sache seines Herzens gewann, so gelang es ihm
eine größere Anzahl Hessen zu bekehren.
Im folgenden Jahr (725) unternahm er
eine zweite Reise nach Rom, wo ihn der Papst
zum Bischoff machte und seinen Ramen Win-
fried in dtn kirchcnadeltchen Bonifacius
umänderte. Eitelkeit war eine Hauptschwäche
des guten Bonifacios, sein Eifer wurde durch
die Ehrenbezeigungen des Papstes zur höchsten
Begeisterung entflammt. Auch schwur er dem
Papst den Eid der Treue und verschwur damit,
freilich guten Glaubens, die Freiheit der uutf
fchen Kirche auf undenkliche Seiten. Diese blin-
de Ergebenheit gegen den römischen Stuhl, die
über Teutschland unsägliches Unheil und unbe-
rechenbaren Schaden gebracht hat, war dem Bo-
nifacius selbst von großem Nntz-n, weil er un-
ter dem Ansehen des Papstes weit sicherer auf-
trercn konnte. Was aber seiner Sache noch
mehr Voktheil brachte, war die beifällige Ge-
sinnung Karl Marrells, der in der neuen
Religión ein schickliches Werkzeug sah, die un-
bändigen Völker zu zähmen, der sich überdies
die römische Geistlichkeit, deren er bei der Aus-
führung seiner verborgen gehaltenen, aber fest
Verfolgreü Plane bedurfte, durch Gefälugkeite»
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Extrahierte Personennamen: Willibrord Bischoff Karl_Marrells Karl
m
Sein Tod verhinderte so den Ausbruch einer je
langer, je mehr erglimmenden Feindschaft zwi-
schen beiden Brüdern, die ihre männlich kräfti-
ge Mutter Bertrada nur mir Mühe bis da-
hin beschwichtigt hatte. Karl nahm, mit Zu-
stimmung der zu seinem Zweck durch den Erzka-
pelian Foirad und seinen Vetter Adelhard
bearbeiteten neustrischen Großen und Geistlichen,
die Länder des verlebten Bruders in Besitz, oh-
ne die Rechte der Wittwe Gil berge und ih-
rer Söhne, die bei dem Longobardenköntg De-
. siderius Schutz suchten, zu berücksichtigen.
Mit dem umfassenden Reich seines Vaters
heckte Karl eine Menge Streitigkeiten mit den
Nachbaren und unausgeführter Entwürfe geerbt,
welche die gefährliche Leidenschaft, die er mit
so vielen großen Regenten theilte, Eroberungs-
sucht, zu verzehrender Gluth anfachten und ent-
flammten. Bereits im Jahr 769 hatte er das
abtrünnig gewordene Aquitanien wieder unter-
worfen, und Gascogne zinsbar gemacht. Schwer
empfand einige Jahr Tpaui der persönlich von
ihm beitidigre und gehaßte König der Langobar-
den D e siderius den Schlag seiner Riesen-
hand. Das Anrufen des Papstes Hadrian,
von dem Desidcrius verlangte, daß er Karl-
manns Söhne zu Königen von Neustrten salbe,
war nur eine gewünschte Veranlassung, auf die
Karl mit zwei Heeren nach Italien aufbrach,
(773), die Longobarden in die Flucht trieb und
nach sechs monathlicher Belagerung Pavia (im
I. 774) einnahm. Desidertus wurde nebst
seiner Gemahjinn A n sa tu ein Kloster gebracht,:
und Karl nahm den Titel eines Königs der
Langobarden an, ließ aber dem Volk seine Ver-
fassung urch seine Gesetze, nur daß er es zur
Heeresfolge verpflichte«. Weniger Mühe kostete.,
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Gluth Karl Karl Desidertus Karl Karl
229
bald in der Plüthe feines Lebens starb. Nun
brach er selbst mit einem Heer nach Italien auf
und wlkrde, ohne daß Berengar sich widersetzt
hatte, erst zu Mailand (961) zum König der
Lombardei und dann auf Lichtmeß des Jahres
962 in Rom zum Kaiser gekrönt.^ Händel mit
den Päpsten und den unruhigen Römern, und die
Verfolgung Berengars, den er endlich in seine
Gewalt bekam und nach Bamberg bringen ließ,
hielten ihn dies Mal bis zum Jahr 965 in Ita-
lien, Um den wankenden Zustand der Dinge zu
befestigen, zog er im folgenden Jahre (966) von
Neuem dorthin, ließ seinen bereits im I. 965
zum König der Teutschen erwählten Sohn Ot-
to H, in Rom zum Kaiser krönen, und ging
dann damit um, Apulien und Calabrien wieder-
'an das Reich zu bringen. Wirklich wurden ei-
nige Orte in Calabrien ohne große Anstrengung
genommen. Desto ungenügender war das Er-
gebniß der Unterhandlungen, die unterwcilen in
Constantinopel angeknüpft wurden, wohin Otto I.
den Vifchoff Luitprand von Cremoya abge-
sandt hatte, um den Frieden einzuleiten und für
Otto Ii. um die Hand einer kaiserlichen Prin-
zessin» zu werben. Denn der Kaiser Ni keph o-
rns empfing den Bischofs sehr stolz, schmähte,
daß Otto gewagt habe, den Titel eines römi-
schen Kaisers anzunehmen und ergoß sich in bir-
term Spott über die Armuth, die Dummheit
und die Trünkllebe der Teutschen z die Freund-
schaft Olto's verschmähend, versprach er dem Sohr
ne Berengars A de l be rt seine Hilfe. Nun ent-
brann eig fürchterlicher Krieg in Unter - Italien.
Otto empfand die persönliche Beleidigung so tief,
daß er den gefangenen Griechen die Nasen ab-
schneiden ließ und die also verstümmelten nach
Konstantinopel schickte. Blutigere Reibungen
>
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Extrahierte Personennamen: Otto_I. Vifchoff_Luitprand_von_Cremoya Otto Otto Otto
Extrahierte Ortsnamen: Italien Mailand Lombardei Rom Bamberg Ita- Rom Apulien Constantinopel Italien Konstantinopel
230
verhinderte der Tod des Nikephorus ( -J- 969),
desse a Nacholger, Johannes Tztmlsces
sich nicht nizr zürn Frieden, sondern auch zu ei-
ner verwandschnfkitchcn Verbindung bereitwillig
finden ließ, indem er die Prtnzessinn T h e op na-
ni a, eine Nichte seiner Frau, mit Ö ko il. ver-
lobte. Diese ward du ch eine glanzende Ge-
sandschaft abgebolr und in Rom von dem Papst
Hekrgut und gekrönt (im ). 9?2).
Wanrend dies tu Irntren vorging, waren
die Sachsen gegen die Siaven unter den Waf-
fen. Die Lausrtzer, Ryerar er u"d Wagrter
wurden unterworfen, und Hzrchmann, der
hartnäckige Unruhestifter, fiel in einem Treff.'»
gegen den Herzog Mi se ko (Miecistaus) vo»
Polen, der dem Kaiser eine standhafre Treue
bewies.
Im Jahr 9?2 kam endlich Otto I aus Ita-
lien zurück. Noch einmal war er in dem gan-
zen Glan; der Erde auf dem Hofrage zu Qued-
linburg (973), wo er die Gesandtschaften
niedrer auöwar tgen Könige empfing, vor dem
Boire erschienen, und harre das für einen Sterb-
lichen sel eue Gmck genossen, sein Tagewerk vol-
lendet zu sehen, ats ihn zu Memlehen (-j-973)
her Tod hinweg nahm.
§. 41,
Otto It. u»ö Otto Itt.
Als Otto der Große von der Bühne der Welt
abtrcn, hinrerließ er das Werk seiner Macht fest
gegründet; aber nach ihm wtederhotre sich ei»
in 0er Geschichte nicht seltenes Schauspiel, daß
nämlich die Nachfolger großer Regenten nicht
Krait genug haben, die zusammengebrachte»
Kräfte z» beherrsche»; woher da»» Gährung-
L .ä ?
I' >/ /
I ________- _________________ .
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Johannes_Tztmlsces Otto Otto Otto Otto
Extrahierte Ortsnamen: Nikephorus Rom Sachsen Polen Ita-
231
Unordnung und Verfall. Doch waren es mehr
noch unglückliche Zufälle und eine verkehrte Sraaksr
kuust, weiche die Krafie Teutschlands nutzlos in
Italien verschwendete. durch die das sächsische
Haus zu Grunde ging, denn Otto kl. regierte
nicht ohne Kraft und Nachdruck. Eine Fehde
zwischen den Herzogen Otto von Schwaben und
Heinrich von Baieru, einem Sohne des früher
erwähnten Heinrich, in welcher letzterer bis zu
öffentlicher Auflehnung gegen den nach seiner
Ansicht ungerecht entscheidenden Kaiser fortging,
wurde auf dem Reickstag zu Magdeburg (977)
geschlichtet, indem Heinrich seines Hcrzogthums
cutsetzt und dem Bischoff Poppo von Utrecht zu
Gewahrsam übergeben wurde. Auch gegen den
König Lothar von Frankreich kämpfte Otto kl.
nicht ohne Glück, und bestimmte denselben in
dem Frieden .an dem Flusse Ehair (im I. 930),
seine Ansprüche auf das Herrogthuw Lothringen
Währenddissers^Äge hatte in Rom ekn
gewisser Crescentius (Cincius) heftige Un-
ruhen erregt, und sogar den Papst Benedikt Vi.
ermorden lassen; weßhalb Otto Ii. im I. 930
aus dem Vaterlande, das er nie wieder gesehen
hat, aufbrach und über die Alpen in sein Ver-
derben zog. Wol löschte er das Feuer des Auf-
ruhrs in Rom, und zwar, wie einige spätere
Geschichtschreiber berichten, hinterlistig mit dem
Blute der vornehmen Römer; aber der Anfangs
siegreiche Zug nach Apulien und Kalabrien en-
dete mit großem Unglück. Die Griechen riefen
die Araber zu Hilfe, und von diesen wurde
Otto am 13ten Juli des Jahres 982 bei Ba-
sientello unfern Tarent überwunden und sein
Heer theils gefangen, theils vernichtet. Otto kl.,
der selbst nur mit Mühe entronnen war, hielt'
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Extrahierte Personennamen: Otto Otto Heinrich_von_Baieru Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_seines_Hcrzogthums Heinrich Bischoff_Poppo Lothar_von_Frankreich Otto Otto Otto Otto
Extrahierte Ortsnamen: Italien Schwaben Magdeburg Utrecht Lothringen Rom Rom Apulien Kalabrien
232
im folgenden Jahr (983) einen Reichstag zu
Verona, wo er seinen Sohn Drro Ul. zum Kö-
nig erwählen ließ, und vie Kriegsrüstungen mit
dem größten Eifer betrieb; aber kaum nach Rom
zuruckgekehrr, raff c ihn eine Krankheit in der
Diütde seiner Iayre hin (7ren Dec. 985).
Unter den Slaven und Danen um diese Zeit
erneuerce Bewegung, Aufstand, Krieg. Den al-
ten Görrern wurde wieder Huldigung gethan<
Havelb rg und Magdeburg genommen und Ham-
burg von dem Aborrirenfürsten Mistewoi ver-
brannt. Ein Steg, den der Markgraf Dieterich
nebst einigen Grafen und geistlichen Fürsten am
Tangerfluß erfocht, erbitterte die Gemüther der
Slaven mehr, als er sie zur Unterwerfung stimmte.
Mehr noch trübte sicb's am Horizonte Teutsch-
lands, als gleich nach dem Ableben Olco's 11.
der abgesetzte Herzog Heinrich von Baiern
mit Beistimmung des Bischoffs Poppo von Utrecht
und mehrer anderer Fürsten die Vormundschaft
über den unerwachsenen Otto Ui. und die Retchs-
verwesu-tg verlangte, und wirklich zu Quedlin-
burg (984) den Namen eines keurschen Königs
annahm. Doch zerrhetlte sich das drohende Ge-
witter; denn die bedeutendsten Fürsten blieben
Otto'n lil. getreu , so daß Heinrich sich mit der
Wiedererlangung seines Herzogthums mußte ge-
nügen lassen, Ouo selbst aber entwickelte für ei-
nen Jüngling von seinen Jahren unter der Lei-
tung seiner Mutter Theophania eine unge-
wöhnliche Kraft,
Gegen die slavischen Völkerschaften unter-
nahm er mehre nicht erfolglose Züge, stellte die
zerstörten Festungen an der Elbe her und bekam
auch Brandenburg wieder in seine Gewalt ( im
I. 994); doch wurde der große Kampf unter
ihm keineswegs beendigt.
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TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Mistewoi Dieterich Heinrich_von_Baiern Heinrich Otto Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Verona Rom Magdeburg Tangerfluß Utrecht Brandenburg
,
253
Mehr als Teutschland beschaftigke den jun-
gen König Italien, da seine etwas sonderbare
Erziehung, die von einer Griechtnn, seiner Mut-
ter Theophania, von einer Iralianertnn oder
vielmehr Burgunderinn, seiner Großmutter Adel-
heid, und von dem berühmten Abbt Grrberr ge-
leitet wurde, ihm wenig Sinn für reutsche Art
und Sitte gegeben hatte. Wirklich ging er mie
dem Gebauten um, durch Verlegung seines
Kaisersitzes nach Rom das alte römische Reich
wieder herzustellcn. — Rom selbst^ wo da-
mals Crescenrius mit fast unbeschränkter
Macht regierte, wurde durch streitige Papstwah-
len in U ruhe gesetzt. Auf das Verlangen der
Römer unternahm daher Otto Hl. tm I. 99(*
seinen ersten Zug über die Alpen, wurde iit Mal-
la d zum König von Italien gekrönt, und schlug
einen Verwandten, der den Namen Gregor
annahm, zum Papst vor, von dem er dann auch
an dem Fest der Himmelfahrt die Kaiserkrone
empfing. Die beschlossene Verbannung des
Creöcentius unterblieb auf Verwenden des Papstes
Gregor V.; eine Nachsicht, die der letzte bald
genug bereuen mußte. Denn kaum war Otto 11t.
nach Deutschland zurückgekehrt, als Crescenrius
den Gregor ver rieb und einen andern Papst
wahlea lhß. Otto zog auf diese Veranlassung
von Neuem nach Italien (im I. 998), ließ
den Crescenrius, der in der von ihm benannten
Burg *) gefangen genommen wurde, enthaup-
ten und ordnete die Angelegenheiten des Staa-
tes. Da indessen Gregor V. mit Tod abgegan-
gen war (999), setzre er leinen berühmten Lehr
*9 Bura deö Crescentlus, früher Mol« Hadriani,
spater bic Engeievurg.
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Extrahierte Personennamen: Abbt_Grrberr Otto Gregor Gregor_V. Gregor_V. Otto Gregor Otto Gregor_V. Gregor_V.
Extrahierte Ortsnamen: Italien Adel- Rom Rom Italien Deutschland Italien
r~ V - ;
254
rer Gerbert unter dem Namen Sylvester Ii.
auf den päpstlichen Stuhl. — Nach einer Reise
nach Polen, die geschichtlich nur dadurch merk-
würdig ist, daß der dortige Herzog Bol es-
ta us zum König erhoben wurde (im I. 4000),
ging Orto Ili. zum dritten Mal nach Italien.
Die näheren Umstände seines Aufenthaltes da-
selbst umschattet Dunkels nur weiß man, daß
die turbulenten Römer zu einem Aufstand er-
regt wurden und der Kaiser heimlich entfliehen
mußte. Dieser Vorfall schmerzte Orto'n um
desto mehr, je mehr er sonst den Römern zngc-
than war. Er hatte ihnen harre Strafe zuge-
dacht, und beschied zu dem Ende die Fürsten
Tcuischlands in sehr beweglichen Ausdrücken nach
Italien. Das Glück der Römer war ein jäher
Tod, der ihn ( im Jahr 1002 ) in der Stadt
Paterno, als er kaum das 22ste Jahr zurück-
gelegt hatte, aus der Mitte seiner Entwürfe
wegriß. Als Ursache seines Todes wird von Ei-
nigen Vergiftung durch des Crescentius Witrwe
S r e p h a n i a, von Andern aber mit mehr Wahr-
scheinlichkeit die Frteselnkrantheic angegeben.
§. 42.
Heinrich Ii. Jwz
Nach dem Tode Otto's in., mit dem der
Mannsstamm Otto's des Großen erloschen war,
bewarben sich mehre Fürsten um die Krone; die
bedeutendsten darunter Heinrich von B a i e r n,
der Sohn des Heinrich's, den wir schon früher
nach der Krone trachten sahen, und Hermann
von Schwaben. Da Heinrich die Reichs-
Insignien lin Händen und die Geistlichkeit auf
seiner Seite hatte, so frommte es Hermann'en
wenig, daß er jenem den Weg nach Mainz ver-
i
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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Extrahierte Personennamen: Bol Heinrich_Ii Heinrich Heinrich_von_B Heinrich Hermann
von_Schwaben Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Polen Ili Italien Italien Crescentius_Witrwe Mainz