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1. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 6

1897 - Breslau : Hirt
ß Allgemeine Landeskunde. der am häufigsten vorkommende Baum und tritt an vielen Stellen in seltener Kraft und Schönheit auf. Der Harz ist wasserreich, da feine großen, dunklen Wälder und ebenso die weiten Torfmoore die Feuchtigkeit der Luft aufsaugen und als muntere Bäche und Flüsse hinunter in die Ebene schicken. Alle Harzgewässer fließen entweder der Elbe oder der Weser zu. Bei dem Städtcheu Thale erheben sich zwei gewaltige Felsriesen, nämlich die Roßtrappe und derselben gegenüber der Hexentanzplatz, welcher 250 in hoch ist. Blechhiitte. Blick vom Hexentanzplatz. Thalc, Die Roßtrappe. In der frühesten Zeit bewohnten Hünen und Zwerge den Harz. Im Böhmer- walde hauste der Recke Bodo, der Riesen allerstärkster und gewaltigster. Einst sah er die schöne Emma, die Tochter des Königs vom Riesengebirge, und ihre Anmut und Schönheit gefielen ihm so sehr, daß er sie zu seiner Gattin zu erheben beschloß. Als Emma seine Werbung abschlug, beschloß er, durch List und Gewalt sie zu rauben. Diesen Plan suchte er auszuführen, als Emma einst in den Schluchten und Thälern des Riesengebirges jagte. Emma in ihrer Jagdfreude merkte anfangs das Nahen des Unholdes nicht, als sie ihn aber erblickte, gab sie ihrem edlen Zelter die Sporen, und dahin flog sie wie von den Schwingen des Adlers getragen über Berge und Hügel, Flüsse und Ströme, durch Thäler und Ebenen dem Harze zu. Plötzlich stutzte das Roß, denn vor ihm gähnte ein Abgrund, wohl 300 Meter tief, Felsen hüben und drüben. Von unten her drang dumpfes Rauschen in die Höhe. Schaudernd blickte Emma in die Tiefe; keine Rettung schien möglich, denn die nächste Felsenspitze jenseits ist über 300 Meter weit entfernt. Da vernahm sie schon das

2. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 7

1897 - Breslau : Hirt
2. Vodengestaltung. 7 Schnaufen von Bodos Roß und das gellende Lachen des Unholdes. In verzweifelter Entschlossenheit gab sie dem Rosse die Sporen; einen Augenblick zauderte das edle Tier, dann aber bäumte es sich hoch empor, sprang über den tiefen Abgrund in herrlichem Sprunge und fchlug jenseits seinen beerzten Huf tief iu das harte Gestein. Die schwere, goldene Königskrone fiel der Königstochter vom Haupte hinab in die Tiefe, die Jungfrau aber selber war gerettet und streichelte den Hals ihres edlen Rosses. Das Roß des Riesen aber erreichte beim Sprunge den jenseitigen Felsen nicht, sondern stürzte mit dem Unholde in die Tiefe. Hier verwandelte sich Bodo in einen Hexentanzplatz. Roßtrappefelsen. Hund und bewacht als solcher die der Prinzessin entfallene Krone, so daß Taucher vergeblich nach derselben suchen. Nach dem Riesen Bodo hat der Fluß den Namen Bode. Nahe dem Nordrande des Harzes zieht sich von Blankenburg über Weddersleben nach Balleustedt eiu aus Quadersandsteinen aufgebauter Wall, welcher an manchen Stellen eine Höhe von 250 m erreicht. Dieser Gebirgs- wall ist durch große Lücken unterbrochen; er wird die Teufelsmauer genannt. Die Sage erzählt: Der Teufel wollte einmal die Welt mit dem Herrn Christus teilen; dieser sollte den Harz, er aber wollte das Flachland nehmen, und um die Grenze besser kenntlich zu machen, wollte er eine Mauer dahin bauen. Der Herr war damit zusriedeu, sagte aber, vor dem ersten Hahnenschrei müßte alles fertig sein. Da arbeitete der Teufel rüstig, und als es gegen Morgen kam, fehlte nur noch ein Stein. Gerade als er den herbei trug, um ihn einzusetzen, krähte der Hahn. Nun warf der Teufel unmutig die Quadersteine umher, wie sie noch liegen, und so ist die Mauer bis diesen Tag unvollendet geblieben.

3. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 43

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Aschersleben. 43 lachte den bischöflichen Boten aus und verspottete ihn mit den Worten: „Ihr könnt mich lange bannen, ehe ihr mir eine Ripve entzwei bannt." Anders aber faßte seine Gemahlin, die Burgfrau, die Sache auf, und einst bei einem fröhlichen Gelage sandte sie ihm den Burgkaplan, der ihm Gottes strafende Gerechtigkeit in ernster Predigt ins Gedächtnis rief. Der verstockte Burgherr aber verspottete den Diener Gottes und lästerte den heiligen Gott. Da, als er gerade den Becher an seine Lippen setzte, sank er, vom Schlage getroffen, entseelt zu Boden. Die Lauenburg ist in der Mitte des 12. Jahrhunderts durch den Pfalzgrafen von Sommerschen- bürg, Vogt des Stifts Quedlinburg, erbaut worden. 1165 mußte er die Burg „Leweuberch" an Herzog Heinrich den Löwen abtreten, von dem sie Kaiser Friedrich im Sommer 1180 durch Eroberung gewann. Mit der Vogtei über Quedlinburg ging die Lauenburg durch verschiedene Hände (Falkensteiner, Blankenburger, Branden- burger, Regensteiner). 1349 nahm der Bischof von Halberstadt die Lauenburg dem Grafen von Regenstein durch Eroberung ab und zerstörte sie, baute sie aber Wieder- aus und gab sie als halberstädtisches Lehen an die Regensteiner zurück (1351). Seit 1479 hielt der Herzog von Sachsen als Vogt von Quedlinburg das Schloß Laueuburg besetzt, 1697 kam es an Brandenburg. Die Blume der Lauenburg. Als Graf Albrecht von Regenstein diese Burg besaß, wohnte im Wurmthale eine arme Müllerswitwe mit ihrem liebreizenden Töchterchen. Der Ritter begehrte die Tochter zu seinem Weibe, die Mutter wollte es nicht zugeben und brachte deshalb ihre Tochter in ein Kloster. Der Ritter entführte die Maid aus dem Kloster und wollte sie nach seiner Burg schleppen. Als er mit ihr das Wurmthal durchritt, bat sie ihn, er möchte ihr erlauben, hier an der Stätte ihrer Heimat noch einmal zu beten. Der Ritter sagte zu. Da stieg sie vom Rosse und flehte inbrünstig zu Gott, er möchte sie erretten. In überirdischem Lichte erglänzte da der Himmel, und entseelt lag die Jungfrau auf dem blumigen Rasen ihrer Heimat. — An der Stelle sprossen darauf wunderbare Blumen hervor; sie blühen alljährlich einmal um Mitternacht. Wer sie pflückt, der ist gegen die Versuchung des Bösen gewappnet. Die Ziebenspringe. Die Siebenspringe sind sieben Quellen zwischen Neinstedt und Thale. Ein Harzkönig hatte sieben reizende Töchter, um welche viele deutsche Fürstensöhne ver- geblich warben. Von ihrer Schönheit und Tugend hörten die sieben Söhne eines Königs von England. Sie kamen übers Meer, warben um ihre Haud und erhielten dieselbe. Darüber waren die verschmähten Freier ergrimmt; sie verabredeten mit- einander, die englischen Prinzen zu überfallen. Ihren Plan führten sie aus, und im Waldesdunkel in mörderischem Übersall wurden die Prinzen erschlagen. Über den Tod ihrer Geliebten vergossen die Bräute an dem Fuudorte ihrer Leichen soviel Thränen, daß daraus die sieben Quellen an der Stelle sich bildeten.

4. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 75

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Oschersleben. 75 kommen werde. Und siehe! nach langen Jahren vergeblichen Harrens kehrt der tapfere Horst, auf der Walstatt einft halbtot zu Boden gestreckt, leidend und abgezehrt vom giftigen Pfeilschuß, im Geleite eines Arztes nach mühseligem Umherirren auf zweirädrigem, vou Ochsen bespanntem Fuhrwerk wirklich zur Heimat zurück und findet, vom Bruchsee langsam herwandernd, in jenem Hüttchen am Kämerkenberge seine Gattin und seine Kinder. „Matt entstieg er dem Wagen und trat in das Hüttchen der Seinen, laut auf-" chluchzend umarmt er Guudeika, den Sohn und die Tochter. Also weinten all in gegenseitiger Wehmut." In aller Morgenfrühe entfandte Horst, ungeachtet seiner Wunden und seiner durch ein solches Wiedersehn noch mehr erschütterten Gesundheit, seinen mit- gebrachten Gefährten zu Kattwald, ihn wegen seines begangenen Raubes zum Zwei- kämpf zu fordern. Dieser, zu welchem schon abends zuvor die Schreckenskunde von der unerwarteten Heimkehr des tot geglaubten Helden gedrungen, und der in schlaf- loser Nacht deshalb schon mit sich zu Rate gegangen war, was zu thun fei, hüllte sich schnell in die Haut des Büffels und eilte ohne Schwert und Waffen, in Be- gleitung seines Sohnes Rudolf und seiner Tochter Lindls in das Hüttchen des Kämerkenberges, umarmte unter Thränen den edle» Horst und dessen Gattin und Kinder und bat: „Laß mich nicht kämpfen mit dir, mein Bruder! Wie bluten die Wunden dir, dem Erblaßten, welche du rühmlich empfingst von den Römern, unsere Gaue zu sichern!" — Er entschuldigte, so gut er konnte, sein Raubwerk, indem er hervorhob, wie er Horst habe sallen sehen in: Schlachtfelde, und um so mehr nach Verlauf einer längeren Zeit hätte wähnen müffen, er kehre niemals zurück. Er stellte dann weiter vor, wie er seitdem den Humberg bepflanzt, das wilde Gesträuch getilgt, die moorigen Sümpfe getrocknet und die Thäler bebaut habe, und bat, daß Horst ihn nun auch die Früchte genießen lasse und das Seinige nicht zurücknehme. „Doch" — setzte er dann zuletzt noch hinzu —, „damit ich vor den Göttern dich sühne, „Geb ich der Hornahnsa den Rudolf, und Lindla dem Heinrich; statte sie reichlich aus und baue den Kindern am Bruchsee Burgen, dem Heinrich mit Lindla südlich, und nördlich dem Rudolf, wie du vom Berg hier die liebliche Gegend be- schauest. Gewähr' es! Heinrich, mein Eidam, erlege die Wölf und benenne die Burg sich Wulserstedt, und Hornahnsa erlabe das Hornvieh dort im schattigen Wald und am See; und ihr zum Gedächtnis nenne, mein Rudolf, zur Ehre der Gattin die Burg Hornhausen." Die Kinder reichten sich die Hände zum Bündnis, und Horst, während dieses Gespräches immer mehr erblassend und den nahenden Tod fühlend, gewährte die Bitte und sprach: „Nun geh ich versöhnt!" Dann hauchte er nach wenigen Augen- blicken seine Heldenseele aus. Mathilde von der Asseburg. (3. Sage.) Zur Zeit des dreißigjährige Krieges besaßen die von Bornstedt das Schloß Hornhausen. In den unruhigen und unsicher» Zeiten dieses schrecklichen Krieges suchte Brigitte von Bornstedt mit ihrer Tochter Mathilde sichern Schutz in einem Kloster zu finden. Wenige Wochen vor der Abreise schlugen aber Streifzüge von dem Heere des Herzogs vou Braunschweig in Hornhausen ihre Quartiere auf. In diefem Heere diente Gotthard von der Asseburg,, eiu naher Verwandter der Mathilde. Er
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