126
A. Europa.
vergleichen und beruhte mehr auf Tapferkeit, Erinnerung der Thaten berühmter
Vorfahren, als auf großem Besitz. Jeder freie Mann aber durfte die
Waffen führen, legte sie beinahe nie ab und gab seine Stimme bei den
Volksberathungen. Das Land war in viele kleine Bezirke, Gaue, getheilt,
welchen später eigene Beamte, Grafen, vorgesetzt wurden. Im Kriege
wählte nian, gewöhnlich ans den Edlen, einen Anführer, den Herzog, dessen
Ansehen ganz von seinem Werthe abhing. Fürstengewalt, gewöhnlich wohl
erblich, doch mehr in der Familie als in der unmittelbaren Folge, war
mehr eine ehrenvolle Auszeichnung, als eine beschränkende Macht. Die
Versammlung der Edlen und Freien entschied über Krieg und Frieden und
über bürgerliche Streitigkeiten. Persönliche Beleidigungen rächte Jeder
selbst, daher der Zweikampf; und die Fürsten und das Volk sorgten nur
dafür, daß die Feindschaften sich nicht verewigten; Sühne, in Sklaven,
Vieh u. a., büßte und versöhnte jedes Verbrechen; nur Feigheit oder Ver-
rath wurde mit dem Tode bestraft; die Priester, als Diener der Götter,
vollzogen das Urtheil des Volkes. Zn allgemeinen Kriegen war Jeder ver-
pflichtet; an berühmte Fürsten und Krieger schloß sich freiwillig eine kampf-
lustige Jugend, oft zu einzelnen, unabhängigen Abenteuern; solchen frei
erkorenen Führer in der Schlacht zu überleben, war schimpflich. Aus
dieser Kampfgenossenschaft oder dem freiwilligen Gefolge bildete sich in der
Folge das Lehuswesen (denn der Anführer sorgte für den Unterhalt der
Seinigen und machte sie sich durch Geschenke und Bente geneigt), die
Abstufung der Ritter und Knappen und manche andere Eigenthümlichkeit
des neueren Europa. Kunstlos und doch zweckmäßig war die Anordnung
im Gefecht: das Gefolge umgab seinen Führer; familien- und stammweise
vereinigt focht das Volk, doch so, daß meist einer zu Pferde von mehreren
zu Fuß begleitet war; eine Einrichtung, die selbst Cäsar zweckmäßig fand
und nachahmte. Die Weiber begleiteten oft das Heer, ermunterten die
Streitenden durch Zuruf, pflegten die Verwundeten und stellten mehr als
ein Mal die halb verlorene Schlacht durch ihre Ermunterungen wieder her
oder wählten auch wohl freiwilligen Tod, um der Knechtschaft zu ent-
gehen.
Bedenkt inan nun noch, wie innig das Christenthum nach und
nach von den Deutschen aufgenommen, wie schnell Bevölkerung, Wohlstand
und selbst geistige Bildung in den von den Germanen eroberten Ländern
emporblühten; wie Sprachen, Sitten, religiöse Ansichten, bürgerliche und
gesellige Verhältnisse, mit einein Worte, die ganze neue europäische Bildung,
das deutliche Gepräge dessen tragen, wovon wir die Grundzüge in den von
den Römern uns geschilderten Germanen wahrnehmen, so wird man diese
schwerlich mit amerikanischen Wilden vergleichen, wenigstens ihre hohe
Bildungsfähigkeit und ihre geistige Kraft nicht verkennen. ''
Dieses kräftige Volk war bestimmt, einst die alle Eigenthümlichkeit
der Völker vernichtende Weltherrschaft der Römer zu zertrümmern; und
unfehlbar hätte es diesen von einsichtsvollen Römern Jahrhunderte vorher
geahnten Beruf früher erfüllt, wenn es nicht in sich selbst uneins, in eine
Menge kleiner, einander häufig selbst befehdender Volksstämme getheilt
gewesen wäre. Erst spät, als sie die Gewalt der römischen Waffen mehrere
Male erfahren, lernten die Germanen sich theilweise zu gemeinsamer Ab-
wehr des Feindes verbinden, und ans solchen Eidgenossenschaften teutscher
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Ix. Italien.
399
Zu diesen, welche man die Urv'ölker Italiens nennen kaun, kamen nun
im südlichen Theile und auf Sicilien viele griechische Niederlassungen; dvch
waren mit geringen Ausnahmen diese griechischen Städte schon größtentheils
zerstört oder sehr herabgekommen, als die Römer in jene Gegenden vor-
drangen. Im nördlichen Italien verbreiteten sich schon in sehr alter Zeit
gallische Völkerschaften und verdrängten einen Theil der Ligurer und der
Etruster; sie waren so sehr das vorherrschende Volk in jenen Gegenden,
daß die Römer, mit denen sie vor ihrer Unterjochung häufige und blutige
Kriege geführt, nach ihnen das ganze nördliche Italien, Gullia cisalpina
(Gallien diesseit der Alpen) oder Oallia togata nannten, weil die über-
wundenen Gallier mit der Sprache und den Sitten der Römer auch das
diesen eigenthümliche Kleid, die Inga, angenommen hatten, im Gegensatz
des eigentlichen Galliens oder Frankreichs, welches bei den Römern Oaliia
transalpina (das jenseit der Alpen gelegene) oder coinata hieß, weil die
dortigen Einwohner das Haupthaar (coma) lang wachsen ließen.
Einer alten, allerdings durchaus unhistorischen und fabelhaften, aber
seit dem 5. Jahrhundert Roms so allgemein angenommenen Sage nach,
daß Virgil daraus sein Heldengedicht gründen konnte, war Aeneas, nach der
Zerstörung Trojas, mit fliehenden Trojanern an der Küste Latinms gelandet,
hatte Lavinia, die Tochter des dortigen Königs der Aboriginer Latinus,
geheirathet und eine Stadt Lavinium gegründet. Sein Sohn Ascanius erbte
die Herrschaft über die nunmehrigen Lateiner und gründete 30 Jahre
später in einer fruchtbareren Gegend die Stadt Alba longa. Die Reihe
der von ihm abstammenden albanischen Könige ist durchaus fabelhaft; den-
noch knüpft sich an sie die erste, überaus unsichere, wo nicht ganz mythische,
doch von Dichtungen aller Art sehr entstellte Geschichte der Entstehung und
der ersten Erweiterung Roms. Da hier nicht der Drt ist zu historischen
Untersuchungen, so können wir auch hier nur die herkömmliche Geschichte
Roms erzählen. Der letzte König von Alba aus des Aeneas Geschlecht,
Nümitor, so erzählt die Sage, ward von seinem jüngern Bruder Amulius
verdrängt und sein Sohn ermordet. Seine Tochter Rhea Sylvia aber,
welche Amulius, damit sie kinderlos bliebe, unter die Jungfrauen der Vesta
halte aufnehmen lassen, ward durch den Gott Mars Mutter und gebar
Zwillinge, den Romulus und Remus. Diese befahl Amulius in die eben
stark ausgetretene Tiber zu werfen; sie wurden aber an's seichte Ufer ge-
trieben, von einer Wölfin gesäugt und von einem herbeigekommenen Hirten
erzogen. Später zu kriegerischen Jünglingen herangewachsen und von ihrer
Herkunft unterrichtet, erschlugen sie den Amulius und setzten ihren Großvater
wieder auf den Thron. Sie selbst aber beschlossen, an der Tiber, in einer
mit Hügeln, Morästen und Wald erfüllten Gegend, eine neue Stadt zu
gründen. Jeder begab sich auf den von ihm gewählten Hügel, um aus
dein Fluge der Vögel zu erforschen, welcher von beiden den Platz bestimmen
und die Herrschaft führen sollte. Remus erblickte zuerst 6 Geier, Romulus
später Id!, welche Mehrzahl für ihn entschied. In der Folge deutele man
dies auf Jahrhunderte der Bestehung des römischen Reichs, welches, da
man gewöhnlich das Jahr 753 v. Ehr. als das der Gründung Roins an-
nimmt und das weströmische Reich 480 unterging, ziemlich genau mit der
Geschichte übereinstimmt. Als Stiftungstag ward in Rom der 21. April
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Extrahierte Personennamen: Inga Lavinia Ascanius Sylvia Remus
580
A. Europa.
Sage von den Centauren deutet. Thessalien ist gewissermaßen als die
Wiege Griechenlands zu betrachten: hier waren die ältesten Wohnsitze fast
alter griechischen Völkerschaften; hier lebten mehrere der berühmtesten Heroen
der älteren Geschichte: Jason, der Führer des Argonautenzuges; Admet,
der Zeitgenosse uno Freund des Herkules; Pirithöus, der Gefährte des
Herkules, und die Helden des trojanischen Krieges, Philoktet und Achilles.
Aber so berühmt Thessalien in der älteren Sage und Geschichte, so unbe-
deutend ist es für die spätere Geschichte. Auch hier gab es eine Menge
kleinerer Staaten, jedoch ohne feste Verbindung unter einander, und mehrere
Städte wurden lange Zeit von Tyrannen, d. h. Fürsten beherrscht, bis
endlich ganz Thessalien von den Macedoniern erobert wurde und mit diesen
unter das Joch der Römer gerieth. Im Anfange der christlichen Zeit-
rechnung war Thessalien als ein Hauptsitz abergläubischer Zauberkünste be-
rühmt. — Thessalien wird begrenzt nördlich von Macedonien, westlich von
Cp,rus, südlich von Aetolien, Doris und Lokris, und östlich vom Aegäischen
Meere. Das Land besteht hauptsächlich aus einem weiten kesselartigen
Becken, dessen Rand nur durch das Tempethal durchbrochen und vom
Pindns gegen W. (Epirus), von den Kambunischen Bergen und dem
Olymp, dem gewöhnlichen Wohnsitz der Götter, gegen R. (auf der Grenze
von Macedonien), von einer damit parallelen (der Phthiischen) Kette
gegen S. und von mehr vereinzelten und niedrigeren Massen gegen O.
gebildet wird. Unter den letzteren bemerken wir den Ossa, nur durch das
Thal des Peneus vom Olymp getrennt, und den Peleón. Auf der Süd
grenze zieht sich noch das Oeta-Gebirge hin, auf welchem Herkules sich
verbrannte und welches, mit seinen steilen Abflüssen hart ans Meer tretend,
den berühmten Küstenpaß der Thermopylen bildete. Wie Siebenbürgen
ist Thessalien durch seine Gebirgsumwallung trefflich geschützt, da nur Eng-
pässe ins Land führen. Die Erzählung von der Fluth des Deukalion deutet
vielleicht dahin, daß dieses Land noch nach der Einwanderung der Pelasger
bedeutende Veränderungen erlitten und vielleicht größtentheils mit Wasser
bedeckt war, bis der Penens sich einen Ausweg ins Meer bahnte, wodurch
bis auf einige Seen und Sümpfe das Land erst bewohnbar wurde. Es
hat unter allen griechischen Staaten die bedeutendsten Flüsse. Der wichtigste
ist der Penäus (jetzt äalambria), welcher die meisten Gewässer des Landes,
namentlich links den Titaresios oder E uro pos, rechts den Apidanus
mit dem Enipeus (jetzt 6ura), dem Meere zuführt; er durchströmt
zwischen den Bergen Ossa und Olymp das im Alterthum wegen seiner
wilden Schönheit berühmte Thaltempe. Dersperchius (jetzt Hollada)
fließt nicht weit von der südlichen Grenze des Landes. Unter den Seen
ist der Böb eis-See im So. der bedeutendste. Die alten Geographen
Phthidtis,
— Die
theilten Thessalien in fünf Landschaften: ^hessaliotis,
Pelasgiötis, Magnesia und Hestiäötis mit Perrhäbia.
wichtigsten Oerter in Thessalien waren:
Larissa, am Peneus, nahe dem Thale Tempe, die ansehnlichste
Stadt in Pelasgiötis; sie besteht noch unter dem Ramen Jenitschehr.
— Jolkos, von wo die Argonauten ausschifften. — Trachin, später
Hera kl ß a, in der Nähe der Thermopylen; hier hielt sich Herkules in
seinen letzten Jahren auf. — Pharsalus, eine ansehnliche Stadt, bei
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Extrahierte Personennamen: Jason Achilles Doris Hollada Larissa
X. Griechenland.
561
• zum
größte und zugleich das erste wahre Nationalunternehmen der Griechen
in jener Heldenzeit war der trojanische Krieg, zu welchem sich, um
1200 v. Chr., alle Könige und Fürsten der verschiedenen griechischen
Stämme verbanden, um den Raub der Helena, der Gemahlin des Mene-
läus, Königs von Sparta, an ihrem Entführer, ,dem Paris, Sohn des
trojanischen Königs Prilmus, zu rächen. Alle griechischen Stämme standen
damals unter Anführern, welche zwar Könige genannt werden, aber
Theil nur eine sehr beschränkte Macht besaßen; unter ihnen leuchtete
Agamemnon, der Bruder des Menelüus, König von Argos und Mycßnä, durch
die Ausdehnung seiner Macht hervor, und seinem überwiegenden Einfluß ans
die minder mächtigen Fürsten ist wohl vorzüglich die Vereinigung aller Griechen
zuzuschreiben, zur Rache einer damals gar nicht ungewöhnlichen That, wo
Seeräubereien noch keineswegs zu den ehrlosen Gewerben, sondern vielmehr
zu den Heldenthaten gezählt wurden. An der nordwestlichen Spitze von
Klein-Asien lag die für die damalige Zeit große und mächtige Stadt Troja
oder Ilion, deren Beherrscher ihre Macht über weitläusige Gebiete Klein-
Asiens und selbst des gegenüber liegenden Thraciens ausgedehnt hatten.
Nach allen Umständen zu urtheilen, gehörten die Trojaner zu dem thracisch-
phrygischen Stamme der Pelasger, waren also den Griechen in Sprache
vorangeschritten. Gegen
ächtige Reich
.000
zogen die verbündeten Griechen unter Agamemnons
Dichtung zu trauen ist, mit 1200 Schiffen und etwa
ie sehr aber die Kriegskunst bei den Griechen noch in
der Kindheit war, zeigt sich dadurch, daß sie mit weit überlegener Macht
doch zehn Jahre vor Troja zubrachten und mehrere ihrer berühmtesten
Helden einbüßten, ehe es ihnen, und doch nur durch List gelang, Troja zu
zerstören. Was sich von den Trojanern rettete, floh zum Theil in entlegene
Gegenden, und die Sage, welche sich an diese Begebenheit vor allen anderen
geheftet hat, schreibt den entflohenen Trojanern nicht allein die Gründung
mehrerer Städte in Italien und den Ursprung des römischen Volkes, sondern
selbst, wenigstens im Mittelalter, den Ursprung anderer noch jetzt vorhan-
denen Völker, vorzüglich der Franken zu. Die unsterblichen Gesänge des
Ioniers Homöros, welcher etwa 100 (nach Anderen bis 400) Jahre
nach dem trojanischen Kriege gelebt haben mag, die Ilias, welche den
Kampf vor Troja, und die Odyssee, welche die wunderbaren Abenteuer
und Irrfahrten des rückkehrenden Odysseus (Ulysses) schildern, haben die
Alles überstrahlende Tapferkeit des Achilles, den Ruhm der beiden Ajax,
des Diomödes, die Kühnheit und List des Odysseus, die Weisheit
Agamemnons und Nestors, den liebenswürdigen Heldenmuth Hektors, die
Frömmigkeit und das Unglück des Greises Priämus verewigt und sind, so
lange die griechische Kunst blühte, die unerschöpfliche Quelle gewesen, aus
tvelcher Dichter und Künstler den Stoff zu ihren Darstellungen schöpften.
Und doch ist es mehr als wahrscheinlich, daß diese Gedichte bei ihrem
Entstehen nicht aufgeschrieben, sondern im Gedächtniß bewahrt, von vielen
Sängern, Rhapsoden genannt, hin und wieder in Griechenland Jahrhun-
derte lang Mündlich und aus dem Gedächtnisse vorgetragen wurden; bis sie
in der Mitte des 6. Jahrh. v. Chr. von Pisistrütus, dem Fürsten von
Athen, zuerst gesammelt, aufgeschrieben und durch Einschaltungen in Ver-
Blanc'ö Handbuch Ii. 8te Aufl.
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Extrahierte Personennamen: Helena Königs_Prilmus Agamemnon Heldenmuth_Hektors
X. Griechenland.
571
Inachos (jetzt Panitsa), mit der Burg Larissa auf einer Anhöhe. Das
Theater war eins der größten in Griechenland und faßte 'gegen 30,000
Menschen. Zur Zeit des trojanischen Krieges war sie die Residenz des
Dioniedes. Sie behauptete sich als die mächtigste Stadt von Argolis bis
zum Untergang der griechischen Freiheit und zerstörte mehrere ihrer Neben-
buhlerinnen. Phrrhus, König von Epirus, fand den Tod bei Erstürmung
der Stadt. Der Hafen von Argos war Raup li a (jetzt Napoli di
Romania). — Mycöuä, in unbedeutender Entfernung von Argos, von
Perseus gegründet und einst die Residenz des Agamemnon, welcher auch hier
seinen Tod von der Hand seiner Gemahlin Klhtämnestra fand. Sie ward
bald nach den persischen Kriegen von den Argivern zerstört, Nur ein außer-
ordentlich festes, äußerlich ganz mit Erde bedecktes, cyklopisches Bauwerk,
von Einigen das Schatzhans des Atreus, von Anderen das Grab Agamemnons
genannt, hat sich erhalten. Es ist ein rundes, jedoch nicht gewölbtes Ge-
bäude : die Quadern, aus denen es besteht, treten nach oben zu immer mehr
und mehr eine Reihe über die andere hervor, bis endlich die oben übrig
bleibende Oesfnung durch einen Stein bedeckt ist. Das Ganze hat Aehn-
lichkeit mit dein Innern eines Bienenkorbes. — Zwischen jetten beiden
Städten und ihnen ehemals gemeinschaftlich zugehörend, lag das berühmte
Heräon, ein Teinpel der hier vorzugsweise verehrten Juno (Here). —
Tirhns, ebenfalls eine uralte Stadt, ausgezeichnet durch ihre gewaltigen
chklopischen Mauern, ward im peloponnesischen Kriege von den Argivern
zerstört und die Einwohner wie die anderer Städte nach Argos verpflanzt.
— Unfern Epidaurus lag der berühmteste und von Kranken viel be-
suchte Tempel des Aesknlap (Asklepios), nebst einem der schönsten Theater.
— Trözen (jetzt Damala), am Ende der Halbinsel, hatte einen berühmten
Tempel des Neptun. — Nemüa ist der Name eines Heiligthums des
Zeus, wobei Herkules einen Löwen erlegte und die dem nemeischeu Jupiter
geweihten Kampfspiele gefeiert wurden. — Bei dem Flecken Lern«, am
lernäischen Sumvfsee, tödtete Herkules jene berühmte mehrköpfige Schlange,
deren Häupter, sowie sie abgeschlagen wurden, sich wieder erzeugten. In
der Nähe war ein Tempel der Ceres, bei welchem Mysterien gefeiert
wurden.
Von den Inseln bei Argolis sind vorzüglich zu merken:
Aegina (jetzt Rupia oder Rpiua), im saronischen Meerbusen, einst
durch ausgebreiteten Handel und Schifffahrt reich und inächtig; die Aegineten
trugen viel zum Siege über die Perser in der Seeschlacht von Salamis
bei und erhielten an dem Tage den Preis der Tapferkeit. Die eifer-
süchtigen Athenienser eroberten und verwüsteten Aegina im ersten Jahre des
peloponnesischen Krieges. In neuerer Zeit hat man sehr bedeutende Kunst-
werke, nämlich 17 Statuen, welche sich jetzt in München befinden, in
Tempeltrümmern auf Aegina gefunden. — Die kleine Insel Kal a uria,
dem Hafen von Trözen gegenüber, hatte einen hochverehrten Tempel des
Neptun, in welchem der von den Macedoniern verfolgte Demosthenes sich
vergiftete, der im Teinpelgebiete begraben wurde.
6. Arkadien, die größte Landschaft, nahm die Mitte.des Peloponnesus
ein, von den fünf früher genannten Staaten umgeben. Es glich sehr wenig
dem Bilde jenes von der neuern sentimentalen Schäferpoesie erträumten
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560
A. Europa.
ferner die Sage von Fremden, auö gebildeteren Ländern kommend, redet,
welche Gesetze, Ackerbau, Künste und Gesittung den noch rohen griechischen
Stämmen gebracht haben sollen, wie Cekrops aus Aegypten, welcher
Athen gegründet; Dan aus, ebenfalls aus Aegypten, welcher Argos be-
herrscht haben soll, oder Kadmus, welcher aus Phönicien eine Colonie nach
Theben geführt; so ist damit wohl kaum etwas Anderes ausgesprochen, als
die Erinnerung an einen uralten Verkehr der schifffahrttreibenden Phönicier
oder eine alte Verbindung mit dem hochgebildeten Aegypten, welche einen
wohlthätigen Einfluß auf die älteren Bewohner Griechenlands geiibt haben
mögen, Nur die Einwanderung des Pelops jaus Phrygien nach dem
seinen Namen führenden Peloponnesus, wo er ein Herrschergeschlecht gründete,
scheint mehr geschichtlichen Grund zu haben. Aus der Nacht dieser ältesten
Zeiten leuchten viele Heldengestalten hervor, welche dieser oder jener Stamm
zu seiner Verherrlichung aufzuweisen hatte, und einige durch eine Vereinigung
solcher Helden oder auch mehrerer Voltsstämme ausgeführte Thaten. Zu
diesen .Helden gehören vor allen Herakles (Herkules), ans dessen
Haupt Sage und Dichtung die Thaten Vieler gehäuft haben mögen, und
Perseus, der Sohn des Zeus und der Danae, beide dem achäischen
Stamme angehörend, sowie Theseus dem Stamme der Ionier. Ferner
auf friedlichere Weise ausgezeichnet sind: Minos, König von Kreta,
welcher die Kenntniß der Schifffahrt dazu benutzte, die Inseln und Küsten
von den Seeräubern zu befreien und daö erste Vorbild eines gesetzlich ge-
geordneten Staates aufgestellt haben, soll; Dädülus, ein Meister in der
Bildhauerei, dem die Sage daher zuschreibt, er habe die Statuen wandeln
gelehrt; der wahrscheinliche Erfinder der Segel aus den Schissen, daher
die Sage von den Flügeln, womit er seine Flucht aus Kreta bewerkstelligt.
Der vergötterte Asklepios (Aeskutap) und Chiron übten die Heil-
kunde, und erhabene Sänger, meist aus dem thracischenstamm, Orpheus,
Linus, Musäus, deren Werke aber untergegangen, sangen den Ursprung
der Götter und der Welt und lehrten die Pstichten der Menschen. — Zu
den Thaten, welche von mehreren Helden gemeinschaftlich unternommen
worden, gehört zuerst der von der Sage dichterisch allsgeschmückte Zug der
Argonauten (nach ihrem Schiffe Argo also benannt), zu welchem, unter
Jasons Anführung, sich Herkules, Kastor und Pollux (die Dios-
kuren oder Söhne des Zeus), Orpheus, Theseus und andere verbanden,
um nach dem Wunderlande Kolchis am Schwarzen Meere zu ziehen, wohin
die Lust an Abenteuern sie wohl ebenso sehr, als die Sage von den dortigen
Schätzen (dem goldenen Vließ) lockte. Spätere Dichter, der eine unbekannt
und fälschlich für den viel älteren Orpheus ausgegeben, der andere neuere,
Apollonius aus Rhodus, in Alexandrien ansässig, etwa 200 I. v. Chr.
Geb., haben diese Unternehmung besungen. Ebenso verbündeten sich später
7 Fürsten auö dem Peloponnesus, um den von seinem Bruder Eteokles
unterdrückten Polynices, beide Söhne des Oedipus, zu rächen, und die
Söhne der dabei umgekommenen Helden führten einen zweiten Zug gegen
Theben, um ihre Väter zu rächen. Das Unglück der Familie des Lajus,
seines Sohnes Oedipus und dessen Söhne, gab später den größten Dichtern
einen herrlichen Stoff zu ihren Darstellungen, miter welchen wir besonders
einige Tragödien des Aeschylus und des Sophokles bewundern. Das
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80
büre Löwe!" Der Sklave wurde frei gesprochen und reichlich beschenkt.
Der Löwe aber begleitete ihn vom Richtplatzc, wie ein zahmes Hünd-
chen^ und blieb, ohne jemandem ein Leid zu thun, immer bei ihm.
Die Dankbarkeit kann wilde Thiere zähmen;
Laß dich, mein Kind! von ihnen nicht beschämen. Christoph Schmid.
78. Walther von Thurn.
Vn. Der tapfere französische Ritter, Walther von Thurn, ritt
in einer öden syrischen Wüste. Da hörte er von ferne ein langes,
klägliches Gestöhne. Gewiß, dachte er, haben verruchte arabische
Räuber einen Wanderer angefallen. Er sprengt hin auf seinem
Streitrosse; aber als dieses vor der finstern engen Kluft stand, stutzte
und zitterte es, bäumte sich und schäumte in's Gebiß. Die funkelnden
Augen eines großen, männlichen Löwen blitzten ihm entgegen. Dieser
lag im Kampfe mit einer ungeheuern Schlange, welche sich schon um
Leib und Schweif des Löwen gewunden hatte. Ohne sich zu besinnen,
schwang Walther sein mächtiges, scharfes Schwert, und mit einem
tüchtigen, glücklichen Streiche spaltete er der Schlange den Leib. Als
der Löwe sich von der furchtbaren, wüthenden Feindin erlöst sah, erhob
er sich, brüllte laut, schüttelte die Mähne, streckte den Leib und nahte
sich dann seinem Retter. Sanft schmeichelnd kroch er zu dem jungen,
unerschrockenen Helden und leckte ihm Schild und Hand. Von nun
an verließ er ihn nicht mehr, sondern folgte ihm, wie ein Hund, auf
dem Marsche über Flüsse und in den Streit.
.Mehrere Jahre lang war der Ritter im heiligen Lande gewesen und
hatte viele tapfere Thaten verrichtet und einen berühmten, geachteten
Namen sich erworben. Endlich empfand er Sehnsucht nach dem fernen,
theuern Vaterlande, wollte dahin zurückkehren und den guten, treuen
Löwen mitnehmen. Aber kein Schiffer wollte das Thier in sein Schiff
aufnehmen, obgleich Walther doppelten, ja vierfachen Lohn bot. End-
lich ließ der Ritter ihn zurück und fuhr allein ab. Da erhob der Löwe
ein langes, klagendes Gebrüll, lief ängstlich am Strande auf und ab,
stand dann am Ufer stille, schaute dem Schiff nach und stürzte sich end-
lich in's Meer.
Man sah ihn vom Schiffe aus und beschloß, das edle Thier aufzu-
nehmen. Schon war er dem Schiffe nahe, da verließ ihn die Kraft,
er blickte noch einmal mit treuen, hellen Augen nach dem Ritter und
— versank. Aus W. Stern's drittem Sprach- u. Lesebuche.
79. Der treue Hund.
Na. Vor vierhundert Jahren lebte ein guter und reicher Mann.
Er hatte v'-ele Ländereien und ein schönes Schloß. Aber noch lieber,
als alle seine Güter, war ihm sein einziges Kind. Ter kleine Knabe
hieß Hugo. Seine Mutter starb, als er erst ein halbes Jahr alt war.
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Extrahierte Personennamen: Christoph_Schmid Walther_von_Thurn Walther_von_Thurn Walther W._Stern's Hugo
Fünfter Abschnitt»
224
erhebt sich ein schreckliches Ungewitter, also daß
Alle verzagen und zu Tell, einen erfahrnen Steuer-
mann, ihre Zuflucht nehmen. Er führte das Schiff
an das Ufer, und ein kühner Sprung rettet ihn
selbst an das Land. Was aber konnte ihm die
Freyheit helfen? Er durfte weder Weib noch Krnd
sehn, so lange sein Verfolger lebte. Der Schwerge-
kränkte und Verzweifelnde beschloß daher, dem
Landvoigte das Leben zu nehmen. Sein Pfeil traf
abermals, und Geßler gab auf dem Wege nach Küß-
nachs den Geist auf.— Um dieselbe Zeit hatten auch
andere Schweizer über schweres Unrecht zu klagen.
Drey von ihnen, Werner Stauffacher,'Wal-
ther Fürst und Arnold an der Halden von
Melchthal verbanden sich daher, ihr Vaterland
zu befreyen. Sie sammelten gleichgesinnte Männer,
ein Jeder zehn und beschwuren mit ihnen den Mar-
liniabend 1307 auf dem Rütli, einer Wiese am
vierwaldstädter See, ihren Bund. Am Neujahrs-
tage 1308 führten sie das Beschlossene aus. Be-
rengar von Laudenberg, der zweyte Landvoigt,
wurde aus dem Lande getrieben und seine Zwing-
burgen zerstöhrt. Aber nun galt es auch, die neu
errungene Freyheit zu behaupten und zu verthei-
digen. Durch den Tod des Königes Albrecht,
den sein Vetter Johann den -} 1308 ermordete,
wurde dieß möglich. Die Schweizer behielten Zeit,
sich zum Kampfe zu rüsten und dem Herzoge Leo-
pold von Oestreich 1315 so tapfer bey Morgar-
ten entgegen zu treten, daß sie den Sieg errangen.
Auch Luzern, Zürich, Glarus, Zug und
Bern schlossen sich jetzt den Landern Schwyz,
Uri und Unterwaloen an, welche zuerst den
Bund der Freyheit errichtet und sich Eidgenossen
genannt hatten. —
Noch einmal erneuerte Oestreich den Kampf,
1386 unter seinem Herzoge, der auch Leopold
hieß. Schon schwankten die Schweizer in der
Schlacht bey Sempach, weil sie die Reihen des
feindlichen Fußvolkes nicht durchbrechen konnten.
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Extrahierte Personennamen: Werner_Stauffacher Arnold Albrecht Johann Johann Oestreich Leopold Leopold
Die einzelnen europäischen Staaten. 22)
-stürzen. Unbedeutende Ursachen erzeugen sie, etwa
ein Vogel, der ein wenig Schnee zusammenballt,
der sich fortrollend zu einem unermeßlichen Klum-
pen vergrößert und nicht selten ganze Landstrecken
begrabt. Zuweilen stürzen auch ganze Berge ein.
So wurde 1809 das Städtchen Goldau und die
Dörfer Busingen und Lvwerz durch einen Theil
des zusammenstürzenden Noßberges verschüttet.
Die Schweiz gehörte früher zu dem deutschen
Reiche. Der Kaiser Albrecht, der bedeutende Gü-
ter in dem Lande besaß, wollte es sich und seinem
Hause ganz unterwerfen und den Schweizern ihre
alten Freyheiten rauben. Seine Landvoigte drück-
ten die Landleute auf das Aeußerste. -Einer von
ihnen, Geßler mit Namen, ließ den Gehorsam
der Schweizer zu prüfen, bey Altorf eine Stange
aufrichten und den Befehl ausgehn; man solle dem
Hute auf derselben eben die Ehrfurcht beweisen,
wie ihm selber. Wilhelm Tell, der mit seinem
Sohne vorüberging, weigerte sich, diesem Befehle
zu gehorchen. Er wurde von dem Lanzenknechte,
der die Wache dabey hatte, angehalten und indem
er noch mit ihm stritt, kam auch Geßler herbey und
sprach mit bittern Hohne zu dem Ungehorsamen:
Tell, -du bist, sagt man, der beste Bogenschütz im
Lande. Aufl beweise deine Kunst und schieß deinem
Söhnlein diesen Apfel vom Kopie! Vergebens bit-
tet der unglückliche Vater den Landvoigt, den grau-
samen Befehl zurückzunehmen. Er muß auf das
Haupt seines Sohnes zielen und siehe! er trefft den
Apfel. Höhnisch lobt der Landvoigt des mutzen
Kunst; allein in demselben Augenblicke bemerkt er,
daß Tell einen zweyten Pfeil verbirgt und fragt:
Was wolltest du mit diesem? Dir war er bestimmt,
sobald ich den Sohn getroffen batte, entgegnet der
Unerschrockene. Diese Freymüthiqkeit raubt ihm die
Freyheit. Der Landvoigt laßt ihn in Kelten und
in ein Schiff werfen, mit dem er über den vier-
waldstödter See schiffen will. Aber siehe! es
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Wilhelm
— 154 —
König zu seinem Begleiter, „ich habe genug; suche dein Leben zu retten!"
Der Herzog verläßt den König, der wenige Augenblicke darauf vom Pferde
sinkt, dabei aber mit einem Fuße im Steigbügel hängen bleibt. Das Pferd
wird scheu und schleift den König ein Stück auf dem Boden entlang. Der
Edelknabe jagt ihm nach, springt, als der König am Boden liegen bleibt,
vom Pferde und bietet es ihm an. Indem der König vergebens Versuche
macht, sich aufzurichten, sprengen kaiserliche Reiter herbei, die, ohne den
Verwundeten zu kennen, ihre Pistolen auf ihn abfeuern. Eine Kugel
dringt ihm durch die Schläfe — er ist nicht mehr.
Dem heldemnütigen Bernhard von Weimar war es eben gelungen,
die Gefahr, in die der linke Flügel geraten war, zu beschwören — da jagt
mit fliegender Mähne und aufgerissenen Nüstern das blutige Pferd des
Königs daher.
„Der König ist tot!" Dieser Ruf, der durch die Reihen geht, macht
die Herzen erstarren. Was nun thun! Einzelne werden von Zagen er-
griffen; man hört einige Offiziere sagen, daß, da ohne das Haupt auf den
Sieg nicht zu hoffen, es geraten sei, auf einen geordneten Rückzug zu
denken. Da ruft der heldenmütige Bernhard von Weimar: „Soldaten, unser
Hort ist tot! Für mich hat das Leben keinen Wert mehr, wenn ich seinen
Fall nicht rächen soll. Auf den Feind! Wer den König liebt, beweise seine
Liebe jetzt durch die That!" Dies Wort, von einem Bernhard gesprochen,
entflammt aufs neue die Herzen. „Rächet den König!" das ist der Gegen-
rus, der sich nun mächtig erhebt. Ter Kamps wird nun mit verdoppeltem
Eifer fortgesetzt. Bereits befindet sich ein Heerteil der Kaiserlichen in
wilder Flucht, da kommt Pappenheim, dem Eilboten nachgesandt worden
waren, mit seinen Geschwadern daher und wirft sich dem vordringenden
Feinde entgegen. Von zwei Kugeln durchbohrt, sinkt Pappenheim sterbend
vom Rosse; danach werden seine Kürassiere trotz der tapfersten Gegenwehr
zusammengehauen. Wallenstein, der im dichtesten Kugelregen mit kalter
Entschlossenheit die Schlacht geleitet hat, sieht seine besten Truppen fliehen;
endlich muß auch er auf Rettung denken. Dem siegreichen evangelischen
Heere fallen sämtliche Kanonen der Kaiserlichen in die Hände. In der
Nacht bei Fackelschein gelingt es den Kriegern, die Leiche des geliebten
Königs zu finden.
Es läßt sich ermessen, welch einen Schmerz die Kunde von dem Tode
des Heldenkönigs in dem protestantischen Deutschland und in Schweden her-
vorbrachte. Ter Verlust, den die evangelische Welt erlitten hatte, schien
im Hinblicke auf die augenblickliche Lage unersetzlich zu sein. Aus dem
herben Schmerze stieg aber später ein Trost empor: Gustav Adolf gehört
denjenigen Männern an, die auch im Tode noch weiter wirken inmitten
derer, für die sie sich opferten. Wahrlich, als leuchtendes Vorbild für
Kämpfer, die lautere Ziele verfolgen, gehört er allen Zeiten an. Niemand
wird ohne Segen das Leben Gustav Adolfs betrachten, denn auch von ihm
kann gesagt werden: „Von seinem Grabe her stärkt uns der Anhauch seiner
Kraft und erregt in uns den lebhaftesten Drang, das, was er begonnen, mit
Eifer und Liebe fort und immer wieder fortzusetzen." Ferd. Schmidt.
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Extrahierte Personennamen: Bernhard_von_Weimar Bernhard_von_Weimar Bernhard Kamps Pappenheim Pappenheim Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Schmidt