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pfett und furchtbaren Verlusten vor Jerusalem, das im Juli 1099 unter blutigen Greueln erstrmt wurde. Das neue Knigreich konnte sich jedoch troz der wiederholten Hilfe aus Deutschland, Frankreich, England und Ungarn nicht behaupten. Man zhlt 7 Kreuzzge. Im Jahre 1291 waren alle Besiznngen der Christen zulezt die Fe-stung Ptolemais am Meere wieder verloren. Diese Kriege bten aber ans Civilisation, Handel, Gewerbe und brgerliche Freiheit einen vortheithaften Einflu aus (Johanniter, Tempelherren, deutscher Orden).
Aus den Kreuzzgen wird folgende Heldenthat (Sage) erzhlt. Ein schwbischer Ritter konnte, weil sein Ro aus Hunger und Stra-pazen krank und kraftlos geworden, mit dem Heere nicht fortkommen. So blieb er allmhlich eine ziemliche Strecke zurck. Eines Tages wurde er von trkischen Reitern angefallen. Er vertheidigte sich furcht-los und tapfer und spaltete einen Feind mitten entzwei, so da ein Theil von diesem rechts, der andere links zu Boden fiel. Die Tr-fen flohen mit Entsezen und Grausen davon. Deutsche Nachzgler kamen dazu und sahen das Vorgefallene. Als der Kaiser Konrad Iii diese Thcit erfahren hatte, berief er den Ritter vor sich und fragte ihn scherzend: Wer hat dich solche Streiche (Hiebe) gelehret? Der Ritter antwortete: Diese Streiche sind im ganzen deutschen Reiche bekannt als Schwabenstreiche (Gedickt v. Uhland).
Von der Stadt Weinsberg, unweit Heilbronn am Neckar, wird folgende Sage erzhlt. Als Conrad 111 aus dem Geschlechte der Hohenstaufen 1137 zum Kaiser gewhlt worden war, hatte er anfangs mit mchtigen Gegnern zu kmpfen. Dieselben nannte man nach dem Herzog von Bayern die Weifen. Anno 1140 belagerte Conrad die feindliche Burg Weinsberg. Als sie zur bergabe genthigt war, sandten die Frauen eine Botschaft an ihn und flehten, ihnen den Abzug zu gestatten mit dem, was sie tragen knnten. Der Kaiser ge-whrte ihnen wohlwollend die Bitte. Das Thor ffnete sich und her-aus kam ein langer Zug Frauen, jede einen Mann oder Ritter auf dem Rcken. Den Kaiser freute diese That und List und als sein Neffe Friedrich bemerkt haben soll, so sei es nicht gemeint gewesen, entgegnete er: Ein Kaiserwort darf man nicht drehen und deuteln. Er begnadigte die Männer, die Burg wurde zerstrt und heit seit-dem die Weibertreue.
Die hhenstauf ischen Kaiser waren ein krftiges, thaten-
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Iii Konrad Conrad_111 Conrad Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Deutschland Frankreich England Ungarn Weinsberg Heilbronn Weinsberg
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zu erwhnen: Pontius Pilatus, Claudius Felix, Porttus Festu? und
Gessius Florus, unter dem der rmisch-jdische Krieg begann.
B. Geschichte des Mittelalters.
Zur Zeit Christi war unser deutsches Vaterland ein un-geheures Waldland, voll Smpfe und Morste. Es war klter, nebe-liger und unfruchtbarer als es jezt ist, wo der Boden offen der Ein-Wirkung der wrmenden und belebenben Sonne ba liegt. Urochsen, Bren, Wlfe, Eber, Hirsche, Rehe und Elenthiere und allerlei wilbes Geflgel gab es in Menge. Die strme berschwemmten hufig die Thler. Auf beii Wiesen und Triften weibeten Pferde, Rinber, Schafe und Ziegen. Haber und Gerste, Hopfen und Hanf waren die Er-zeugnisse des ckerbaues, in en Grten wuchsen Rettige, Rben, wilde Obstbume. Die Bewohner, von den Rmern Germanen genannt, d. h. Kriegs- oder Waldmnner, waren groß, stark, abgehrtet, freiheitsliebend. Die rauhe Luft und die Jagd strkte ihre Glieder. Sie kleideten sich sogar in Hute. Bogen und Pfeil, Spie, Keule und Schwert waren ihre Waffen. Ihre Huser, Hfe und Weiler waren mit Pfahlwerk umzunt. Wodan, Odin, Thor, Freia, ftere, auch Sonne und Mortb wurden als Götter verehrt. Dc;t Ort der Seligen nannten sie Walhalla. Deutsche Volksstmme hieen Alemannen, Franken, Hessen, Thringer, Sachsen, Bojer, Markomannen, Gothen.
Unter dem Kaiser Oktavian Augustus suchten die Rmer ihre Herrschaft in Deutschland zu erweitern. Am Rieberrhein, an bcr Ems, Weser nnb Elbe brattgen sie vor, erbauten Kastelle und unterwarfen sich Land und Leute. Dagegen schlssen die Germanen einen Bunb und erhoben sich. Der Statthalter Varus in Kln zog i. I. 9 n. Chr. mit brei Legionen gegen die aufstndischen Stmme, an deren Spize sich der Cheruskerfrst Armin stellte. Im Teutobur-ger Walde erfolgte der Kampf. Drei Tage lang wurde mit Er-Mttenmg und Tapferkeit gefochten; die Rmer erlitten eine Niederlage und ihr Anfhrer, an der Rettung verzweifelnd, strzte sich in sein Schwert. Die Deutschen schlachteten viele Gefangenen wie Opferthiere den Gttern, andere wurden als Sklaven vertheilt. Als Auguftus von der Vernichtung seines Heeres benachrichtigt wurde, rief er wie
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Extrahierte Personennamen: Pontius_Pilatus Claudius_Felix Felix Christi Freia Oktavian_Augustus Augustus Varus Armin
Extrahierte Ortsnamen: Hessen Sachsen Deutschland Rieberrhein
30
Der bermtige kaiserliche Landvogt Geler, der auf der Burg zu Knacht hauste, hatte zu Altorf in Uri einen Hut auf eine Stange aufgesteckt und befohlen, jeder Vorbergehende mte davor seine Ehrfurcht bezeugen. Dies that der Bauer Wilhelm Tell nicht. Er wurde also von der Wache ergriffen und sollte nun zur Strafe seinem Knblein mit einem Bogen und Pfeil einen Apfel vom Kopfe schieen. Tell, ein geschickter und khner Schze, traf den Apfel, schmhte dann in der Aufregung den Vogt und dieser lie ihn fesseln und der den Vierwaldsttter See nach Knacht führen. Der See war strmisch, der Fhn wehte und Tell mute helfen rudern. Bei der Landung flchtete Tell, lauerte dem Vogt auf und brachte ihm im Hohlweg bei Knacht eine tdtliche Wunde bei. Geler sank vom Pferde mit dem Ausruf: Das war Tells Gescho!" Bald her-nach machten sich die Kantone wieder frei. Tell ertrank in einem angeschwollenen Bache, als er ein Kind aus den wilden Fluten retten wollte. Die Tellskapelle erinnert an jenen Vorfall. Sage.
Vom Jahre 1313 an kmpften zwei Kaiser, Ludwig von Bayern und Friedrich von Ostreich, um die deutsche Krone. Entscheidendes bergewicht erhielt Ludwig durch den Sieg bei Mhl-dorf am Inn, wo er seinen Gegner besiegte (Schweppermann) und gefangen nahm. Friedrichs Bruder Leopold, vom Papste zu Avignon unterstzt, sezte dagegen den Krieg leidenschaftlich fort. Um den Frie-den zu vermitteln, entlie Ludwig seinen Feind nach dritthalbjhriger Haft unter Bedingungen. Gram und Leid hatten dem einst so schnen Helden ihr Geprge aufgedrckt; auch seine Gemahlin Elisa-beth hatte sich blind geweint. Als Friedrich den eingegangenen Ver-trag nicht durchfhren konnte, so kehrte er treu seinem Worte nach Mnchen zurck. Solche biedere Redlichkeit rhrte den Ludwig. Wie Brder lebten von nun an brtde mit einander in holder Eintracht und verwalteten gemeinschaftlich das Reich bis zu Friedrichs Tode 1330. Auf dem Knrverein zu Rense 1338 erklrten endlich die deutschen Fürsten, da jeder rechtmig gewhlte deutsche König die Macht eines rmischen Kaisers auch ohne ppstliche Besttigung solle ausben knnen. Ludwig f 1347.
Graf Eberhard 11 von Wrttemberg, genannt der Greiner ober Rauschebart, war im Sommer 1367 ins Wildbad auf dech Schwarzwald geritten, um daselbst durch Baden sich zu erholen. Dies erfuhren Feinde von ihm, die Schlcgler, deren Hauptleutc Sbolf von Wunnenstein und die Grafen von Eberstein waren. Ehe aber diese
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Extrahierte Personennamen: Geler Wilhelm Ludwig_von_Bayern Ludwig Friedrich_von_Ostreich Friedrich Ludwig Ludwig Friedrichs Friedrichs Leopold Leopold Ludwig Ludwig Elisa-beth Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Friedrichs Ludwig_f Ludwig Eberhard_11_von_Wrttemberg Hauptleutc_Sbolf_von_Wunnenstein
92
o
die Haufen der Franken, der Sachsen mit dem König an
der Spitze, und die Schwaben, tausend Böhmen hüte-
ten im Nachzuge Fcldgerälh und Troß. Zu Kunzen-
lach, zwischen Kissing und Mehring war der Ungarn
Haupllager, sie setzten bet Ankunft deö deutschen Heereg
aufwärts von Augsburg rasch über den Lech und breite-
ten sich am Lechfeld schlagfertig au6. Eö war am 10.
August 955, wo das Schicksal zwei großer Völker sich
in einem ungeheuren Kampfe entscheiden sollte. Die Un-
garn umschwarmken unter wildem Geheul anfänglich mit
ihren leichtbcweglichen Schaaren auf flüchtigen Roßen dag
deutsche Heer, das unbeweglich fest stand. Beutelüstern
stürzten sie nun mit gräßlicher Wuth auf die Böhmen im
Rachcrab, und zersprengten sie, nach solchem Gelingen
warf sich der Ungarn Gesammtmacht auf die Schlacht-
Haufen der Schwaben, welche geführt von Herzog Burk-
hard vor deö Feindes Uebermacht erlagen, doch unter-
stützt von den Haufen der Franken und Sachsen,
wie von dem Banner der Stadt Augsburg, das Bi-
schof Ulrich und Graf Theobald führten, gewannen
sie wieder Mmh und Ordnung zur neuen Gegenwehr, da
rückten auch die wohlversuchten Baiern tm Sturmlaufe
und mit Äzuthgeschrei wiederholt gegen die Ungarn und
drängten sie enge gegen den Lech zusammen, so, daß den
wilden Reitern die Schnelligkeit der Rosse nicht mehr
half, und das schwere Schwerdt der deutschen vermögend
wurde, die Schlacht zu entscheiden; der heiße blutige
Sommertag neigte sich mit einem furchtbaren Gemetzel
und der gänzlichen Niederlage der Ungarn, Tausende san-
ken durchbohrt nieder, Tausende ertranken, und die den
Schnöerdtern und Sperren am Leche noch entrannen,
wurden vom erbitterten Volke bei Thierhaupten und an-
dern Orten auf baierischem Boden erschlagen; viele ihrer
Häuptlinge schleppte man gefangen nach Reqensburg, wo
ste Herzog Heinrich J. aufhenken ließ; unermeßlich war
die Beute von goldenen und silbernen Schmuckketten, Ge-
fäßen, Edelsteinen und Münzen. Doch theuer erkauft
war Sieg und Beute! denn viele deutsche Helden sanken
in diesem gräßlichen Kampf. Theobald, Bischof Ul-
richs Bruder, der edle Graf von Kyburg und Dillingen,
Reginald sein Vetter und Keurad von Frauken, sie.
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Extrahierte Personennamen: Mehring August Ulrich Theobald Heinrich_J. Heinrich Theobald
Der sorgenbeschwerte Herzog und Vater war von dem
> Gedanken geschreckt, den Thron der Wittelsbacher könnte
noch einst die Tochter eines Bürgers besteigen. In Al-
berts ui. Abwesenheit wurde sein fürstliches Weib auf
des Herzogs Ernst Befehl verhaftet und dem Hofgerichle
zu Straubing aufgetragen, der Agnes den Prozeß zu
machen; schleunige Hinrichtung war dag schauerliche Ur.
theil, die Unglückliche wurde als Zauberinn durch den
Henker zu Straubing im Donaustrom ersäuft (12. Oct.
1435), und ihr Leichnam dann auf dem dortigen Deters.
Kirchhof beerdigt. Der ergrimmte Sohn zog würgend
mit Raub und Brand durch seines Vaters Land, er ra.
fete mit Feuer und Schwerdt, als wollte er sein eigenes
Erbtheil vertilgen, bis er endlich besonnen zur Wicht und
Ehre zurückkehrte. Doch nur die Zeit und Tonkunst mil.
derlen Albertö tiefen Schmerz! *) Herzog Ernst,
der Versöhnung froh, lebte seine-letzten Jahre in Fröm.
migkeit und Frieden, einig mit den Ständen seiner Land«
schaft. Dieser Fürst Baierns schätzte Künste und Wissen,
schäften, er hatte besondere Neigung für die vaterländische
Geschichte, und ehrte vorzüglich die Chronikschreiber sei.
ner Zeit. — Sein Hintritt erfolgte am i. Juli 1438, er
wurde in der von Kaiser Ludwig erbauten Fürstengruft
in der Kirche zu U. L. Frau in München begraben.
Elisabeth, Herzog Barnabas vön Mailand Tochter,
war seine Gemahlinn, von der er folgende Kinder hatte:
1) Albert in. dem Frommen. 2) Beatrix und 3)
Elisabeth.
Albert Iii. der Fromme.
f 1460.
Frg. 134) Welche denkwürdige Ereignisse er-
gaben sich während der Regierung Albert Iii.; —
wer wurde nach Agnes Tod seine Gemahlinn, —
*) Agnes Bernauerinn historisch geschildert von F. I.
Lip o ws ky. München bei Joseph Lentner igoi.— W e-
stenrieders baierische Geschichte B. Ii. Thl. V. S. 4y8. —
Pantheon berühmter Frauen. V. Thl. Leipzig
hei Hahn lßiö.
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Extrahierte Personennamen: Ernst Agnes Schwerdt Ernst Ernst Ludwig Ludwig Barnabas Albert Beatrix Albert_Iii Agnes Agnes_Bernauerinn Joseph_Lentner
0
147
Obne feste Haltung wogten am frühen Morgen (23.
Sept. 1322) Oesterreichs Streithaufen an den Anhöhen
Mühldorf herum, erst als Johannes mit fernen Böh.
wen vordrang und die Reiter von Niederbaiern -um
Angriff ansprengten, nahmen sie geschlossene Stellungen.
Mit höchster Anstrengung, mit unglaublicher Ausdauer
kämpften die Schwerbewaffneten bis zum Mittage, viele
unterlagen, keiner wich von der Stelle, unerschütterlich
fochten die Böhmen unter Pfetlwolken, bis sie von den
leichten Geschwadern der Ungarn umzingelt und von den
Rittern Oesterreichs überraunt wurden, ihr König Io.
Hannes verlor daü Pferd unter dem Leib, ein feindli-
cher Ritter half ihm auf, Unordnung und Flucht verbrei.
tete sich im ersten Treffen Ludwigs, viele hundert Böh.
men und Baiern wurden niedergestochen, viele gefangen,
schon vernahm man am blutigen Kampfplatze den Sie.
geöruf der Oesterrcicher. Jetzt führte Schwepper.
mann, mit rußiger Besonnenheit, eine Schaar der ge.
harnischten Ritter Baierns aus der Heeresmilte mit ge.
fällten Sperren gegen die Bogenschützen des Feindes, und
durchbrach ihre Reiben; der eben so schnelle als kräftige
Angriff veranlaßre bei den Oefterretchern ein Zurückwei.
chen, während die fliehenden Böhmen hinter dem vor.
dringenden baierifchen Fußvolk sich wieder sammelten, um
an dem neueröffneten Treffen Theil zu nehmen. Diesen
Zeitpunkt erkennt Schweppcrmanns Fcldherrnsinn
für entscheidend, mit forschendem Blicke beobachtet er ge-
riau die Heerschaar Oesterreichs, er sieht Friedrich
den Schönen im Schimmer der Goldrüstung auf präch.
tigem Streitrossc, wie er mulhvoll und tapfer feine Haufen
befehligt, die Ordnung zu erbalten sucht. Die Sonne
begann sich zu neigen, die Kräfte der Streiter ermüdeten,
da gab der tapfere Schw epp ermann das verabredete
Zeichen; der jenseits des Isen dem Feind Himer Anhö.
hen verborgen gebliebene Burggraf Friedrich von
Nürnberg, Ludwigs Vielgetreuer, brach mit 400
Rittern hervor; täuschend unter Oesterreichs Banner durch,
wadeten diese gerasteten und erprobten Helden den Isen,
und näherten sich der österreichischen Flanke; alle Krieger
Friedrichs jubelten, weil sie Herzog Leopolds Reiter
10 *
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Extrahierte Personennamen: Johannes Hannes Ludwigs Schweppcrmanns_Fcldherrnsinn Friedrich Friedrich Friedrich_von
Nürnberg Friedrich Ludwigs_Vielgetreuer Ludwigs Oesterreichs Friedrichs Leopolds Leopolds
wilden Horden die weiten Schanzen der Donau von ih.
rem Ursprünge bis zum illyrischcn Lande hinab gewaltig,
lich; — die römischen Verlande bis an Italiens Grän,
zen hin wurden durch die Schärfe ihrer Schwerter
überwältigt, selbst unter den Mauern von Piacenza
ward ein Römerheer geschlagen. — Vergeblich drängten
Probus, Diocletian und Maximin in blutigen
Völkerschlachten die Barbaren über den Neckar und die
Donau zurück; sie erneuerten die alte lange Schanzenkette
gn den Ufern der Donau oder Ister nur/ um ihre einst
sieggewohnten Legionen-Adler unter den Ruinen ihrer
Schuymauern und unter den Leichen ihrer Erschlagenen
für immer zu begraben. Auf bojischem und italischem
Boden wurde Roms Kriegsmacht von den barbarischen
Horden zertreten. Durch Alarichs furchtbare West,
g o t h c n, durch die qrausenvollen H u n n e n. Z ü g e A t t i.
las, dann durch die Rugier, Scyren, Allema.
aen, Turcilinger und Longobarden karn Tod und
Zerstörung über das einst so glückliche Italien, wo der
Fuß dieser Menschenwürger hintrat, waren Flamme,
Blut und Wehklagen! — Die römische Vorlande gegen
Mitternacht wurden während drei Jahrhunderten der
Tummelplatz und die Beute dieser wilden Barbaren; an
dem Lech, Inn, der Donau, Draun und Sau ward Al-
leö vertilgt, was an römische Herrschaft erinnerte, viel
Volks in harte Knechtschaft geschleppt. Die blühenden
Pflanzstädte Rdätiens, Norikums und Vindcliziens, — die
herrlichen Städte Italiens A quileja, Pa via, Mai-
land stürzten mit allen ihren Schönheiten in Schutt zu.
sammen, die meist stolze Roma selbst beugte demüthig
ihren Nacken dem Joche der Barbaren; als endlich Odoa.
ccr, der Heerführer der Scyren und Heruler, diesem
unmenschlichen Weltsturm ein Ende machte, den letzten rö.
mischen Kaiser Augustus in Ravenna gefangen nahm,
die verächtlich gewordene römische Kaiserwürde gänzlich
vertilgte, und sich zu Pavia als König von Jta.
lien (476) ausrufen ließ; — mit dem Sturze des Welt.
Herrnthrons zu Rom ging die antike Welt mit ihren
Künsten und Wissenschaften unter *).
“^Christoph. Cellarii Noiilia Orbis antiqui. — (4.)
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Extrahierte Personennamen: Maximin Augustus Cellarii_Noiilia
16
Der Vorwell !Ii. Periode.
tz. 22. Argonautenzug. Trojanischer Krieg.
Die erste gemeinschaftliche Unternehmung der
Griechen soll der berühmte Arg onau tenzug gewesen sein.
1300 Die Helden der Nation fuhren nämlich unter dem thessali-
schen Fürstensohne Jason auf dem Schiffe Argo in das
ferne Fabelland Kolchis, an der Ostküste des schwarzen
Meeres, um das goldene Vließ (Widderfell) zu rauben.
Die Unternehmung glückte durch die kräftige Beihilfe der
Zauberinn Medea; das Widderfell wurde geraubt, und die
Helden kehrten reicher an Kenntnissen und Erfahrungen,
aber auch voll Haß gegen die Trojaner, die ihnen man-
cherlei Hindernisse in den Weg gelegt haben sollen, in ihr
Vaterland zurück.
Gar bald wurden die Trojaner, obwohl nicht schuldlos,
ein Opfer dieses Hasses. Als Veranlassung hiezu wird
Nachstehendes angegeben: Paris, der Sohn des trojanischen
Königs Priamus, hatte dem griechischen Könige Mene-
laus seine schöne Gemahlinn Helena entführt, und so die
gastfreundliche Bewirthung, die er in Menelaus
Hause genossen hatte, und die heiligen Rechte der Ehe, auf
die niedrigste Weise geschändet.
Menelaus foderte die Großen Griechenlands zur Rache
auf. Fast ganz Griechenland vereinigte sich, diese Schmach
zu tilgen. Eine Flotte von 1200 Schiffen mit den auser-
lesensten Helden der Nation (es sollen 100.000 Menschen ge-
wesen sein), erschien vor Troja. Aber die Trojaner verthei-
digten sich so muthig, daß die Belagerung zehn Jahre lang
dauerte, endlich wurde die Stadt durch die List des Ulys-
i2oo se s erobert. (Hölzernes Pferd).
§. 23. Griechische Kolonien.
Nach diesem Kriege entstanden in Griechenland große
Zerrüttungen. Die von Ilion zurückkehrenden Helden
mußten ihre Throne, die während ihrer Abwesenheit von
Räubern besetzt worden waren, mit Waffengewalt wieder
erkämpfen.
Diese Kämpfe brachten wichtige Veränderungen her-
vor; das Land wurde verwüstet, die Sitten verwilderten,
ioüound viele Einwohner wanderten vor den Greueln der
Zeit in andere Länder, besonders nach Klein-Asien und
Unter-Italien.
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Extrahierte Personennamen: Jason Königs_Priamus Helena
Extrahierte Ortsnamen: Kolchis Paris Griechenlands Griechenland Troja Griechenland Ilion
Von Romulus bis Cyrus. 25
lassen sogleich den jungen Helden auf den Schauplatz
der Welt treten.
Cyrus, der Sohn eines persischen Großen, hatte sich soo
durch eine glückliche Revolution auf den persischen und
medischen Thron geschwungen. Unzufrieden mit der en-
gen Herrschaft, und voll Durst nach großen Lhaten,
faßt der junge Held weit aussehende Eroberungsplane,
und wirft alles vor sich nieder.
Da stellte sich ihm Krösus, König von Lydien, stolz
auf seine Macht und Reichthümer, feindlich entgegen.
Vergebens; Cyrus schlagt seinen Feind, nimmt ihn gefan-
gen, und erobert dessen Hauptstadt Sardes. Vor dem55a
Scheiterhaufen rettete den gedemüthigten König das
Andenken an Solon, und Cyrus Edelmuth.
Nun wurden-die Griechen in Kleinasien bezwungen;
Phönizien unterwirft sich fast durchaus freiwillig. Ba-
bylon siel durch List; die im Lande gefangenen Juden
erhielten Erlaubniß, nach Palästina zurückzukehren. In we-
nig Jahren waren Mittel- und Vorder-Asien unter-
worfen.
Jetzt zog er, um die Nord grenzen zu sichern, gegen
die Massageten, ein kriegerisches Volk, an der Ostküste
des kaspischen Meeres. Da verlor er in einer Haupt-
schlacht Sieg und Leben, und sein in Blut getauchtes Haupt 22»
wurde der Spott der Massageten-Königinn (Tomyris).
Denn mit des Geschickes Machten
Ist kein ew'gec Bund zu flechten.
Und das Unglück schreitet schnell.
v. Schiller.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
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Extrahierte Personennamen: Romulus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus König_von_Lydien Cyrus Cyrus Cyrus_Edelmuth Cyrus Schiller
Extrahierte Ortsnamen: Sardes Kleinasien Palästina Nord
120
Albrecht Drer.
1520 unternahm Drer mit seiner Frau nochmals eine Reise, die ihn der Kln und Aachen in die Niederlande, hauptschlich nach Antwerpen fhrte.
A. Drer, Hieronymus in der Klause.
Kaiser Max war gestorben und Drer hatte Veranlassung sich dort in Ant-werpen dem neuen Kaiser Karl V. vorzustellen. Des Meisters Ruhm stand jetzt im Zenith. berall, wohin er auf der Reise kam, wurde er mit Ehren
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_Drer Albrecht Max Max Karl_V. Karl_V.