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1. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 310

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
310 Es ist nun noch zu erwähnen das Wesergebirge auf der rechten, und das Lippische Gebirge auf der linken Seite der Weser. Einen Zweig des letztem nennt man den Teutoburger Wald, und hält ihn für diejenige Gegend, wo Herrmann die Legionen des Varus vernichtete. Ein sehenswerther Punkt des Wefergebirges ist die westphälische Pforte, Meile südlich von Minden, wo der Strom biö auf etwa 200 Schritte eingeengt ist. Die Alpen stnd nicht ein einzeln stehendes Gebirge, sondern ein von hohen Bergketten und Thälern durchzogenes Gcbirgöland, das eine» Raum von mehr als 0000 Qmeilen bcdekkt und mehr als 7 Millionen Menschen ernährt. Die Alpen beginnen im südöstlichen Frankreich und ziehe» in einem weiten, nach Süden geöffneten Bogen um Ober-Italien herum, senden nach Osten und Nordosten ansehnliche Arme auö, und verlaufen sich auf der Ostseite des adriatischen Meeres. Im südöstlichen Frankreich beginnen die Mecralpeu, die Frankreich von Italien scheiden. Nördlich von ihnen, vom Monte Biso bis zum Mont Cenis gehen die cvttischen und weiterhin die grafischen Alpen. Nordöstlich von den grajischen Alpen ziehen sich die penn i n ischen Alpen. Sie trennen Piemont von Savoyen und dem Walliser Thal. Hier ist der Mont Blanc, der große St. Bernhard (Alpenpaß, Kloster) und der Mont Rosa. Jenseits des Mont Rosa beginnen mit dem, durch seinen Alpenpafi berühmten Simplón die lepo »tischen Alpen, die bis zum St. Bernhardin reichen. Man unterscheidet hier 3 Theile: dje Walliser Alpen, die das obere Nhouethal auf der Südost- scite begrenzen, die Gran bündln er Alpen, nördlich von den Quellflüssen des Rheins, und zwischen beiden Zügen den St. Gotthard. Er ist der Mittelpunkt deü Alpengebirges. Am rechten Ufer der Rhone ziehen sich von hier aus die B e r n c r Alpe». Ocstlich vom Bernhardin folgen die rh ä ti sch e» oder Ty r 0ler Alpen, auf der rechten Seite des Inn. Ein Zweig geht südlich und scheidet Adda und Etsch von einander. Der höchste Punkt ist die Ortclesspitze. Bon der Dreiherrnspitze, dem östlichsten Punkt der Tyroler Alpen, nimmt man 3 Bergketten wahr, von denen die eine sich gegen Südost und die beiden andern gegen Nordest wenden. Die südöstliche Kette nennt man die Kärnthner Alpen und ihre Fortsetzung die Juli scheu Alpen (Terglou), die sich in die din arischen Alpen verlieren. — Die Bergketten, die von den Tyroler Alpen in nordöstlicher Richtung auslaufen, nennt man im Allgemeinen die n o rischen Alpen, und besonders die Bergkette, die sich zwischen der Mur und Drau hinzieht. Die beiden Bergketten, die daö Thal der Salza begrenzen, heißen Salzburger Alpen (Watzmaun, Groß-Glokkncr). Die Fortsetzung der beiden Bergketten'bilden die steirischen und die österreichischen Alpen, deren letzte Ausläufer, unter dem Namen des Wiener Waldes, sich bis in die Nahe der Donau ziehen und unweit Wien mit dem Kahlenberge endigen. Das alte Deutschland und seine Bewohner. Sehr verschieden von dem heutigen Deutschland an Bevölkerung, Anbau und Beschaffenheit der Einwohner war das Land, welches die Römer unter dem Namen Germanien kannten. Dasselbe erstrekkte sich damals vom Rhein bis zur Weichsel, von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee. Ungeheure, meist zusammenhängende Waldungen (wovon unser Schwarzwald, Spessart, Thüringer Wald und Harz noch die schwachen Ueberbleibsel sind), Sümpfe und Haiden, auö welchen ein kalter Nebel aufstieg, bedekkten die alte Heimath, und kein Strahl der Sonne erwärmte den fruchtbaren Boden derselben. Das Klima war also rauh und kalt. Der Akkerbau, sehr unvollkommen, beschränkte sich nur auf

2. Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte - S. 67

1817 - Karlsruhe : Müller
I. Volker vor Chr. Geburt. — Römer. §. 51. 67 worden, Das Land ist mittelst des Apennins gebirgig, im Ganzen aber eines der schönsten und fruchtbarsten Länder Europeas, und seiner Lage wegen zu einem Haupthandels- Lande bestimmt, wozu es auch, jedoch erst recht im Mit- telalter, ist benuzt worden. — Das Mittlere oder eigent- liche Italien begriff auf der Westseite Etruria und Latium. Zn diesem, das die Latini bewohnten, wurde Roma (Rom) zu beiden Seiten der Tiber, jene nachmalige Weltherrsche- rin, erbaut. In Etrurien aber, dessen Einwohner schon gepriesene Kultur hatten, als die Griechen noch halbe Wilde waren, lag veji/ eine der reichsten und mächtigsten Städte des uralten Italiens. — Zn Unter-Italien, auch Gros- Griechenland genannt, war, Campania/ im Süden von Latium, die schönste Landschaft, mit der Hauptstadt Capua; so wie weiter gegen Süden die zwo (A°. C. 79.) mit Lava verschütteten Städte Herculanum und Pompeji. Von hier gegen Osten Tarentum (Tárenlo),, cine mächtige Stadt und guter Hafen. — Ober-Italien, welches der padus (Po) durchftrömt, hieß grösstentheils Gallia cisalpina/ in wel- chem Mediolanum (Mailand), Mutina (Modena), und Ra- venna/ mit einem guten Hafen. Nordöstlich lag die Land- schaft der Veneter/ worin patavium (Padua); südwestlich Hingegen Ligurien / mit dem Handelsplaze Genua. B. Drei Römische Westländer, als: 1) Gallia/ mit welchem das heutige Frankreich ziemlich übereintrifft. Cäsar eroberte solches grössten Theils. Römer theilten's in vier Provinzen, nehmlich: a) Gallia Narbonensiö/ im Süden und Südosten, mit der Hauptstadt Narbo (Narbonne), und Masilia (Marseille), eine Colonie- stadt der Phocäer. —* b) Gallia Acquitanica , im Süd- weften, zwischen den Pyrenäen und dem Liger (Loire), mit der Hauptstadt Burdigala (Bourdeaur) an der Garumna (Garonrze). — c) Gallia Céltica / oder das mittlere Gal- lien, mit der volkreichen Hauptstadt Lugdunum (Lyon) am Rhodanus (Rhone), und Lutetia (Paris) an der Sequana (Seine). — 6) Gallia Bélgica/ im Norden und Nordosten E 2

3. Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte - S. 69

1817 - Karlsruhe : Müller
I. Völker vor Thr. Geburt. — Römer. §. 51. 69 die Osthälfte von Helvetien, und die Südhälfte von Tyrol begriff; Curia (Chur) am Rhenus, und Tridentum (Trient) waren die Hauptorte. — 2) vindeli eia/ das die Nord- hälfte von Tyrol, so wie die Lech- und Isar-Länder, bis an den Inn, umfaßte. Augusta Vindelicorum (Augsburg), und Castra Regina (Regensburg) waren die Hauptstädte. — 3) Vlovieum begriff den grösern Theil von Oestreich, die Westhälfte von Steiermark, ganz Karnthen, ein Stück von Krain, und das Salzburgische. Iuvavium ( Salzburg), Bojodurum (Passau), und Lentia (Linz) als Hauptorte. — 4) Zu pannoni a gehörten: ein Stück von Oestreich, ganz Nieder - Ungarn , sowie Slavonien, und dann noch ein Theil von Bosnien, von Kroatien, von Krain, und von Steiermark. Hauptstädte waren: Vindobona (Wien), Mursa (Essek) an der Drave, Sirmium an der Save, und Tauruum (Semlin). — 5) Illyricum, im Süden von Pannonien, und ein Küstenland des Abriatistben Meeres, begriff hauptsächlich Dalmatien, so wie Stücke von Kroa- tien und von Bosnien. Salona/ eine feste Seestadt, Epi- daurus/ einige Meilen von Ragusa, und Scodra (Scutari) waren die Hauptorte. — 6) Mösia/ längs dem rechten Ufer der Donau, hier Ister genannt, bis ans Schwarze Meer, umfaßte Servien und Bulgarien: jenes wurde Ober-Mösien, dieses hingegen Nieder-Mösien genannt. Hauptstädte: Sin- gidunum (Belgrad) in Ober, wie Nrcopolis in Nieder-Mösien, und Odessus / eine Seestadt am Schwarzen Meere. — 7) Dacie» / die einzige Römische Provinz im Norden der Donau. Gränzen waren, die Karpaten im Norden, die Theis im Westen, und der Pruth im Osten; folglich begriff Dacien einen Theil von Ungarn, ganz Siebenbürgen, die Walachei, und die Moldau. Ulpia Crajana/ und Alba Julia (Weissenburg) waren die ansehnlichsten Orte. D. Römisch e Ostländer. Es sind derselben abermals sieben, nehmlich: drei i» Europa/ als Thracien und Macedonie» (S. H. 4i.), sowie Griechenland oder Achaia (S. §. 44.); und dann vier in

4. Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte - S. 274

1817 - Karlsruhe : Müller
27.4 2s Buch. Dar chistor. Materiale nach Perioden: verbunden worden. Ueber dasselbe, wie über den Elsas, wurden sodann die Herzogen von Zähringen im Breisgau als Statthalter verordnet; nach deren Abgang der Graf Rudolf von Habsburg in gewissem Betrachte an ihre Stelle trat, der ein edles, weises und gerechtes Benehmen zeigte. . Das Gegentheil äuserte Rudolfs Sohn, Kaiser Al- brecht I, der ganz Helvetien zu einem öftreichischen Erb- lande machen wollte: Härte und Bedrückungen sollten zum Ziel führen. Da nun die Beschwerden gegen jene Bedrückungen nicht gehört wurden, so machten 33 ent- schlossene Männer aus den Waldorten Schwiz, Uri und Unterwalden A°. 1307 einen Bund der Selbsthilfe; und bald erschoß Wilhelm Tell den übermüthigen Landvogt Geßler; andere solcher Vögte wurden verjagt und ihre Twing-Burgen zerstört. — Albrecht eilte nun zwar herbei; aber er wurde von seinem Neffen, Johann von Schwaben, gegen welchen er eben so ungerecht verfahren, auf dem Wege erschlagen. A°. 1315 erhielten die Waldorte den er- sten Sieg bei Morgarten gegen ein' östreichisches Heer; worauf jene ihren auf zehn Jahre geschlossenen Bund zu einem sogenannten ewigen bestimmten, welchem nach und nach Lucern, dann Zürich und Glarus, so wie Zug und Bern, beitraten. Diese acht alten Orte siegten hernach bei Sempach und bei Nafels; worauf in der Folge Frei- burg und Solothurn, Basel und Schashausen, so wie Appenzell hinzukamen, und somit das Bündniß der 13 Cantone helvetischer Eidgenossen vollendet ward. Es ka- men auch noch, sowohl Bundesgenossen, als Unterthanen, hinzu. — Gegen das Ende der iiten Periode siegten die Schweizer ebenfalls bei Granson oder Gransee, und bei Murten gegen Karl den Kühnen, Herzog von Burgund. (F. f. §. 118.) 6. Italien. (S. 2te Karte). Schon im vorigen Zeiträume haben sich Landestheile von Italien zu freien selbstständigen Staaten gebildet und erhoben; in der riten Periode kamen noch neue hinzu.

5. Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte - S. 107

1817 - Karlsruhe : Müller
Ii, Völker nach Lhr. Geburt. — Italien. §. 69. 107 tone: Schwiz, Uri/ und Unterwalden; welchem Bunde sodann bald die Cantone Lucern, Zürich, Glarus, Zug. und Lern beitraten; wozu in der Folge noch, Freiburg und Solothurn, Bafel und Schafhaufen, und Appen- zell, kamen, — Ällmalig schlossen sich der Eidgenossen- schaft noch an, als Bundesverwandte: Das Graubünd- nerland in Süd-Osten, das lvalliferland ¡im Süden, und Neuenburg oder Neufchatel im Westen, u. a. m, — Zezl ist die ganze Republik in 22 Kantone gelheilt. §. 69. Momente der Geschichte von Italien. 1, Mit Erlöschung des Abendländischen Kaiserthums (A°. 4?6.) kam Italien an Odoacher oder Odoaker, der das Land mehrere Jahre als König beherrschte. Doch der Ostgothische König Theodorich überzog ihn, schlug und tödtete ihn: Da ward Italien A°. 493. ostgothisch. (S. auf der rten Karte das zweite Feld oben). 2. Das Ostgothifche Reich begriff nicht nur Italien, sondern auch Dalmatien, Mosten, Pannonien, No- ricum, Vindelicien, und Rhatien; war im Flor un- ter seinem Stifter; dauerte aber nur 60 Jahre, da Iuftinian I. solches erobern, und Italien zur Pro- vinz machen ließ. Doch nach wenigen Jahren erschie- nen die ins Land gerufenen Longobarden. z. Ihr Reich gründete sich bald, hauptsächtlich in Ober- Italien (daher noch der Name: Lombardei); wurde fortan gegen Süden erweitert, und dauerte über 200 Jahre. Neben demselben behielt Ostrom doch einen schönen Riemen Landes am Adriatischen Meere liegend, Eparchat genannt, welchen endlich die Longobarden auch an sich rissen. 4. Aber eben deshalb kam ihnen der Franken König, Pipin, über den Hals, der dem Erarchat eine andere Bestimmung gab; und bald darauf machte Karl der Grose dem Longobarden-Reich ein Ende. Allsv ward

6. Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte - S. 108

1817 - Karlsruhe : Müller
08 rs Buch. Ueberblick des histor. Materiale : Italien den Franken. — Noch ein kleiner Landes-Rest in Unter-Italien, blieb den Oströmern. (Siehe rte Karte). 5. Als die Fränkische Monarchie A°. 84z. getheilt wur, de, erhielt Lothar I, der älteste jener drei Brüder, Italien nebst der Kaiserwürde, und zugleich Mittel- Franken bis an die Nordsee. Lothar gibt bald Ita- lien und die Kaiser-Krone seinem ältesten Sohne Lud- wig Ii, dessen zwei Brüder theilen Mittel^Franken allso, daß Karl den südlichen Theil, d. i. Burgund, und Lothar Ii. den nördlichen Theil oder Lothringen erhalt. ^ Bei 70 — 80 3- ward Italien ein Spielball, den die verschiedenen Herzoge einander entrissen, wodurch das Land, und zugleich durch die Einfälle der Ungarn mitunter, wie Deutschland, beunruhiget wurde, bis Otto der Grose sich einmischte, und durch deutsche Kraft dem Zanken und Zerren Einhalt that: Er be- siegt Berengar Ii; verzeiht ihm, und belehnt ihn mit Italien; aber der Undankbare erregt neue Unruhen. Da nahm Otto das verwirrte Land unter seinen Scep- ter, und ließ sich A°. 962.) als Kaiser krönen. 7. Wohlbenöthigt war Italien öfters einer fremden Hilfe, um Ruhe und Ordnung herzustellen, aber selten zeig- ten die folgenden Geschlechter den richtigen und best- möglichen Gebrauch davon: Denn Italien- Völker zerfielen durch Parteien-Wuth immer wieder unter sich selbst, wie auch leicht gegen diejenigen, welche die Hilfe geleistet hatten. Daher sehen wir das Land in der ivten und iiten Periode in viele Staaten auf- gelöset; die erheblichsten sind: 1) In Ober-Italien: Venedig im Nordosten; Savoyen und Piemont im Nordwesten; Mailand in der Mitte, nebst Modena, wie auch Parma und Piacenza; und das Küstenland Genua im Süden von Piemont. r) In Mittel-Italien: Der Rirchenftaat, vormals der Exarchat; und Toscana, oder Florenz, im Westen de» vorigen.

7. Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte - S. 320

1817 - Karlsruhe : Müller
320 2s Buch. Das histor. Materiale nach Perioden 3 ; §.118» Helvetien oder die Schweiz. (S. rte Karte). r. Nachdem der kleine Anfang des Schweizekbundes innerhalb zweihundert Jahren bis zur Eidgenossenschaft der 13 Cantone erwachsen ist, wozu noch zu zählen sind ei- nerseits die sogenannten Unterthanen der Eidgenossen, und anderseits die Bundesgenossen oder zugewandten Orte, worunter die drei Bünde der Graubündner, das Walliser- Land, das Fürftenthum Neuschatel, u. a. m. Ferner, nachdem die Schweizer jene öftreichische und burgundische Angriffe muthvoll und glücklich abgeschlagen, auch ihre Tapferkeit den Franzosen zweimal (A°. i444 bei Basel und A°. 1515 bei Marignano) bewiesen hatten: So sind die Schweizer in der irten Periode fast dreihundert Jahre hindurch von Auswärtigen nicht mehr angetastet worden; dagegen hatten sie, ähnlich der deutschen Geschichte, vor- erst eine Reformationszeit, — hernach einigemal innerliche Unruhen, sowohl religiöser als politischer Tendenz, wie Deutschland im 30jährigen Kriege, — und endlich wurden sie auch in die Französischen Revolutions - Händel ver- siochten. 2. Die Reformation in der Schweiz, welche Ulrich Zwingli / Prediger in Zürich, um eben die Zeit wie Luther, und aus der nehmlichen Veranlassung wie dort, begann und Joh. Calvin/ Prediger zu Genf, vollendete, hatte ungefähr denselben Gang wie in Deutschland; nur daß die Republikaner gleich anfangs.noch rascher fortschrit- ten als Luther, und noch sreimüthiger gegen politische Gebrechen sprachen, als die Sächsischen Reformatoren zu Ihun pflegten. Zwingli und Calvin stifteten so die Refor- miere Ricche/ welche eine Zeitlang isolirt stand, bis sie im Westfälischen Frieden in die Rechte der Augsburgischen Confessions-Verwandten eingefchlossen wurde. 3. Die innerlichen Unruhen, welche aus religiöser Spannung erwuchsen, erfolgten hier auch schneller als in Deutschland;

8. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 299

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
299 Galiläa, der nördlichste Theil des Landes, enthielt die Orte Nazareth — jetzt ein kleines Dorf, Namens Nasrath — Nain, Bethsaida, Liberias, Ptolemais mit einem Hafen; früher stieß sie Akkon und später Zlkre. Sie ist eine Festung und aus den Kreuzzügen bekannt. Peräa lag jenseits des Jordans. Hauptorte waren: Cäsarea, Philippi, Gadara, Magdala, Pella, wohin die Christen bei der Belagerung Jerusalems flohen; Bethabara, wo Johannes taufte, und Machärus, wo er enthauptet wurde. G u r o p a. Unser Grdtheil, Europa, ist der kleinste unter den fünf Erdtheilen. Er scheint nur eine große Halbinsel von Asien zu bilden, die sich ins nordwestliche Meer hinauöstrekkt. Dennoch ist er zu unserer Zeit der Gebieter auf dem Weltmeere, und seine Nationen herrschen auch in vielen Ländern der andern Erdtheile. Dieses kleine Europa hat seine Lage auf der irördlichen Halbkugel unserer Erde; mit Asten hängt es durch das Uralgebirge zusammen; von Afrika wird es nur durch die Meerenge von Giberaltar getrennt, und das atlantische Meer scheidet es von Amerika. Europa besteht größtentheils aus Inseln und Halb« infein. Ueberall drängt sich das Land zwischen diese Jnselländer und bewirkt, daß fast alle Völker unsers Erdtheils an der Schifffahrt und an dem Welthandel leicht Theil nehmen können. Der nordöstliche Theil Europas flestcht meist aus ebenem Lande, und nur der südwestliche Theil aus Gebirgsland. Auf der Grenze gegen Asien erhebt sich ostwärts das Uralgebirge, südlich das Gebirge des Kaukasus als hohe Grenzscheide. Das Innere von Rußland und Polen hat aber kein Gebirge, sondern überall ebene Flächen. Dieses Flachland setzt sich durch ganz Nord- deutschland, Holland und das nördliche Frankreich fort. Spanien ist dagegen von vielen Gebirgsketten durchzogen, und wird von Frankreich durch die hohe Kette der Pyrenäen getrennt. Weniger hoch sind die Gebirge Südfrankreichs, z. B. die Sevennen, Vogesen, Ardennen und der Jura auf der Grenze der Schweiz. Das höchste Gebirge in Europa sind die Alpen, welche die Schweiz und Süddeutschland erfüllen. Die Alpen senden einen Ast, die Apeninen, nach Italien. Die Karpathen, welche Ungarn durchziehen, haben eine große Ausdehnung, erreichen aber, wie das Balkangebirge in der Türkei, nicht die Höhe der Alpen; höher sind einzelne Theile des Kiölen- geb ir ge s, welches Schweden von Norwegen trennt. In Europa könne» keine so gewaltigen Ströme anwachsen, wie in Asien und Amerika, theils, weil sie nicht sehr laugen Lauf haben, theils, weil unser Klima nicht so feucht ist. Der größte Strom ist die Wolga; andere Ströme sind der Don, der D neper und der D niest er in Rußland; der Po und die Tiber in Italien; die Rhone, Garonne, Loire und die Seine in Frankreich; der Duero, der Tajo, die Guadiana, der Guadalquivir, der Ebro in Spanien; die Themse in England u. a. m. Die größten Seen Europas sind: der Boden sec zwischen Deutschland und der Schweiz, der Genfer, Züricher und Neuenburger Sec in der Schweiz; der Cadoga-, Onega-, Peip u ö - und Ilmen-See in Rußland; der Mä lar-, Wcner- und Wetter-See in Schweden; der Neusiedler-und Platten-See in Ungarn; der Com er- und Garda-See in Italien. Das Klima Europas ist ein gemäßigtes. In den 3 südlichen Halb- inseln ist eö warm und nähert sich dem Klima von Mittelasien und Nordafrika. Auf den nördlichen Halbinseln und Inseln gedeihen noch die meisten Akkerfrüchte. Nur in Lappland, Island und im nördlichen Rußland ist das Klima kalt.

9. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 303

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
303 1530 Jürgens zu Braunschweig das Spinnrad, 1560 Barbara Utmann im Erzgebirge das Spitzenklöppeln, 1650 Ottv v. Guerike die Luftpumpe u. s. w. Folgende musikalischen Instrumente sind auch von Deutschen erfunden worden, nämlich die Giannette, die Pedalharfe, daö Pianoforte, das Pedal und die Glasharmonika. Tschirnhausen in Sachsen erfand daö Brennglas, und Böttiger in Meißen daö Porzellan. Durch Herschel, Olbers und Harding wurden die Planeten Uranus, Pallas, Juno und Vesta entdekkt; auch Henke fand vor kurzer Zeit wieder einige neuen Planeten. — Wem wären nicht die Namen Schiller, Göthe, Kloppstokk, Herder u. A. bekannt! Essei dies genug, um vor Ueberschätzung des Ausländischen und vor Geringschätzung des Vater- ländischen zu bewahren. Es darf sich Keiner schämen, ein Deutscher zu heißen. Nun, dann: Ans Vaterland, ans theure, schließ dich an! Daö halte fest mit deinem ganzen Herzen! Hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft! Dort in der fremden Welt stehst du allein, Ein schwankend Rohr, das jeder Sturm zerknikkt. Die wichtigsten Staaten Deutschlands sind: I. Oesterreich, ein Kaiserthum, mit der Hauptstadt Wien an der Donau; hierzu gehören noch Galizien, Ungarn, Siebenbürgen, Slavonien, Dalmatien und die M i l i t a i r- Grenze. Ii. Die Königreiche: Prettszett, Sachsen mit Dresden, .Hannover mit Hannover, Baiern mit München, Wurtemberg mit Stuttgart. In. Daskurfürstenthnin: Hefsenêafsel mit Eassel. Iv. Die Großherzogthümer: Baden, Hessen - Darmstadt, Luxemburg, Sachsen- Weimar, Mekklei« bürg-Schwerin und Strelitz, Oldenburg. V. Die Herzogthünicr: H o l st e i n , B r a u n s ch w c i g, Nassau, Sachsen - K o b n r g- Gotha, A l t c n b u r g, M e i n i n g e n - H i l d b n r g ha u se », Anhalt-D essa u, Bern bürg, Köthen. Vi. Die Furstenthümer : Lippe, Waldekk, Schwarzburg, Reuß, Lichtenstein. Vii. Die Landgrafsà'aft: Hesscn- Homburg. Viii. Die freien Städte: Hamburg, Lübeck, Breme», Frankfurt a. M. Deutschlands Größe beträgt l 1,500 Ouadratmeilen, worauf an 40 Millionen Menschen leben. Die deutschen Flüsse. Die größten Ströme unserö deutschen Vaterlandes sind: der Rhein, die Weser, die Elbe, die Oder und die Donau. Die vier ersten fließen in nördlicher oder nordwestlicher Richtung; die Donau allein nimmt ihren Lauf gegen Morgen. Mitten in der Schweiz liegt der St. Gotthard, der gleichsam den Mittelpunkt der Alpen bildet; denn von dorther laufen die Hauptzweige der Alpen in verschiedenen Richtungen aus. Hier auf dem St. Gotthard liegen nicht weit von einander die Onellen zweier mächtigen Flüsse, der Rhone, welche durch das südliche Frankreich in das mittelländische Meer geht, und des Rheins, der unter den Flüssen Deutschlands zwar nicht der größte, aber doch der schönste ist. Der Rhein bildet sich aus mehreren Gletscherbächen, von welchen der Vorder-, Mittel- und Hintcrrhein die wichtigsten sind. Er windet sich über Rheinek dem von ihm gebildeten Bodensee zu. Unweit Evnstanz verläßt er den Bodensee und strömt gen Westen, bildet bei Schaffhansen den Wasserfall und wendet sich bei Basel plötzlich nach Norden. Von hier bis zur Lauter bildet er die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich und tritt dann ganz in deutsches Gebiet. Durch ansehnliche Nebenflüsse, als: Nektar, Main, Jll, Nahe, verstärkt,

10. Für die Oberklassen - S. 205

1850 - Leipzig : Wöller
— 205 — blühen die ersten Grasblümchen, und auf den Spitzen der Berge liegt der Schnee haushoch. Dle Schweizer Eisgebirge und Eisfelder werden von vielen Reisen- den besucht; solche Besuche find aber mit großer Gefahr verbunden, denn oft bekommt das Eis Riffe und Klüfte, die so verschneiet werden, daß man sie nicht sieht. Geräth man in eine solche Kluft, so ver- sinkt man ohne Rettung. Dieß begegnete im vorigen Jahrhunderte einem Reisenden, der 24 Jahre lang vermißt wurde, und den man endlich völlig zerquetscht in einer Eisspalte fand. Seine Haut war ganz unverletzt und der Körper unverweset. Was mußte er nicht ausgestanden haben, ehe ihn der Tod von seiner Angst und Ver- zweiflung befreite! — Nun weiter! „Ist die Schweiz stark bevölkert, und was treiben die Bewohner außer der Viehzucht?" — Nein, Kinder! die Schweiz hat nicht mehr, als 2,300,000 Einwohner, aber es sind brave, treuherzige und acht- bare Menschen. Ein Theil von ihnen spricht deutsch, ein anderer französisch, noch ein anderer italienisch. Sie haben in manchen Gegenden gute Fabriken und Manufacturen; sie weben schöne Baum- wollen- und Seidenzeuge, Bänder, Tuch und Leinwand; ihre Frauen und Töchter klöppeln Spitzen; dann wird auch, wie ihr wohl wisset, in der Schweiz viel gutes Papier gemacht. Ferner kommen aus der Schweiz eine Menge goldener und silberner Uhren, auch andere Goldarbeiten, vorzüglich aus Genf. Mit diesen Waaren, besonders aber mit Vieh, Butter und Käse treiben die Schweizer einen ansehnlichen Handel, und da sie aus ihren Bergen auch Eisen, Kupfer, Silber, Marmor und viele andere Mineralien erbeuten, so finden auch hier eine Menge Menschen Beschäftigung und Gelegenheit zum Handel. Die Schweiz ist eine Republik oder ein Freistaat. Die bedeu- tendsten Städte sind: Zürich, Bern, Basel, Genf, Luzern, Schaffhausen u. s. f. Keine dieser Städte ist von ansehnlicher Größe, denn Genf, die größte, zählt noch nicht einmal 36,000 Einwohner. Gg. Ludw. Jerrer. 7. Alpenleben. 197. Herrlich ist das Leben des Aelplers bei schöner Witterung im Sommer, wenn die Gebirge im Glanze der Sonnenstrahlen und in den mannigfaltigsten Farben spielen. Seine Brust athmet frei in der reinen, erquickenden Luft; eine milde Wärme durchdringt seine Glieder und weckt ihn zu einer Munterkeit und fröhlichen Lust, welche ihn jeden bequemern Zustand vergessen lassen. Wer jemals einen schönen Tag auf den Alpen verlebt hat, begreift die Liebe, womit der Aelpler an seinen Bergen hängt. Aber freilich, wenn
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