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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 304

1873 - Essen : Bädeker
— 304 — -gefüllt, so daß ein Eisberg zwischen ihnen entsteht: und das nennt man Gletscher. Man sieht in der Schweiz Berge, die 3750 bis 4375** hoch sind, wie z. V. das Schreckhorn, die Jungfrau, der Monterosa. Wenn ihr nun bedenkt, daß selten ein Kirchthurm 125m hoch ist, so könnt ihr euch die außerordentliche Höhe dieser Berge ungefähr vor- stellen. Ihre Gipfel verlieren sich in den Wolken, und wenn man auf der Spitze steht, so hat man oft das Vergnügen, unter seinen Füßen den Donner zu hören und den Blitz zu sehen. So hoch diese Berge sind, so sind doch über einige derselben Land- straßen geführt, z. B. über den St. Gotthard zieht sich die Straße bis zu einer Höhe von 2010™. Über den Simplon ist, auf Napoleons Befehl, eine neue Straße gebahnt worden, die über 264 Brücken und öfters durch Höhlen führt, welche in die Felsen ge- sprengt worden sind. — Diese Berge nun verbreiten ihre Äste über das ganze Schweizerland, und sind Ursache, daß nirgends große Ebenen gesehen werden. Sie enthalten auch die Quellen einer Menge Bäche und Flüsse, unter welchen der Rhein und die Rhone die bedeu- tendsten sind. Die Schweiz ist auch sehr reich an großen Seen. Der vorzüg- lichste darunter ist der Genfersee, der 16 Quadratmeilen groß ist; dann kommt der Bodensee, an der Grenze Deutschlands; ferner der Neuenburger, der Zürcher, der Vierwaldstadter See u. s. w. Diese Seen haben meistens eine ungeheure Tiefe; der Genfersee soll an manchen Orten 297™, der Zürcher und Vierwaldstädter 188™ tief sein. Die Berge, Seen und Flüsse lassen in der Schweiz wenig Land zum Ackerbau übrig; sie kann daher nicht unter die sruchtreichen Länder gerechnet werden. Wo man aber ackern oder hacken kann, da ist der Boden ziemlich ergiebig an Getreide, und in manchen Gegenden baut man daneben ziemlich viel Wein. Auch fehlt es in der Schweiz nicht an gutem Obste. Besonders reich aber ist das Land an fet- ten Viehweiden, denn die niedrigen Berge und die Abhänge der größeren sind mit den kräftigsten Futterkräutern bewachsen: deswegen übertreffen auch die Schweizer Kühe im Ganzen viele andere an Größe. Die Flüsse und Seen liefern eine Menge Fische, die Wälder etwas Wildpret, auf den hohen Gebirgen sieht man oft Gemsen umher- klettern, und auf den Spitzen der Alpen hausen die zwei größten und stärksten europäischen Raubvögel: der Goldadler und der Lämmer- geier oder Bartadler, welcher Gemsen, Hasen und Lämmer aus der Heerde raubt und auch wohl schon Kindlein mit seinen gewaltigen Klauen gepackt und durch die Lüfte davongetragen hat. Es lebte wenigstens 1814 noch eine Schneidersfrau, welche die Lämmergeier-Anni hieß, weil sie, als sie einst als dreijähriges Kind im Grase schlief, ein Lämmer- geier packte und 1400 Meter davon trug. Ein Mann schreckte den Räuber davon, als er das Kind eben zerfleischen wollte. —

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 305

1873 - Essen : Bädeker
30.5 So ist denn die Schweiz ein Gemisch von angebauten Fluren, fet- ten Thälern, krauterreichen Triften, grünenden Hügeln, schroffen Felsen, hohen Gebirgen und Eisgletschern. Auf den Bergen, die oben ewiger Schnee bedeckt, hat man oft in den Sommermonaten alle vier Jahres- zeiten: Herbst, Sommer, Frühling und Winter. Wahrend an dem untern Theile schon die Heuernte vorbei ist, wird auf einer nachfolgenden höhern Stufe das Heu erst gemäht und getrocknet. In den noch höheren Gegenden blühen die ersten Grasblümchen, und auf den Spitzen der Berge liegt der Schnee haushoch. Die Schweizer Eisgebirge und Eisfelder werden von vielen Rei- senden besucht; solche Besuche sind aber mit großer Gefahr verbunden, denn oft bekommt das Eis Riffe und Klüfte, die so verschneiet werden, daß man sie nicht sieht. Geräth man in eine solche Kluft, so versinkt man ohne Rettung. Dies begegnete im vorigen Jahrhunderte einem Reisenden, der 24 Jahre lang vermißt wurde, und den man endlich völlig zerquetscht in einer Eisspalte fand. Seine Haut war ganz un- verletzt und der Körper unverweset. Was mußte er nicht ausgestanden haben, ehe ihn der Tod von seiner Angst und Verzweistung befreite! — Nun weiter! „Ist die Schweiz stark bevölkert, und was treiben die Bewohner außer der Viehzucht?" — Nein, Kinder! die Schweiz Hat auf 752 Quadratmeilen nicht mehr als 2,669,000 Einwohner, aber es sind brave, treuherzige und achtbare Menschen, meist Deutsche. Diese reden die deutsche Sprache; ein anderer Theil spricht französisch, noch ein anderer italienisch. Sie haben in manchen Gegenden gute Fabriken und Manufakturen; sie weben schöne Baumwollen- und Seidenzeuge, Bänder, Tuch und Leinwand; ihre Frauen und Töchter klöppeln Spitzen; dann wird auch in der Schweiz viel gutes Papier gemacht. Ferner kommen aus der Schweiz eine Menge goldener und silberner Uhren, auch andere Goldarbeiten, vorzüglich aus Genf. Mit diesen Waaren, besonders aber mit Vieh, Butter und Käse treiben die Schweizer einen ansehnlichen Handel, und da sie aus ihren Bergen auch Eisen, Kupfer, Silber, Marmor und viele andere Mineralien erbeuten, so finden auch hier eine Menge Menschen Beschäftigung und Gelegenheit zum Handel. Die Schweiz ist eine Republik oder ein Freistaat, der in 22 Kantone eingetheilt ist. Der Religion nach bekennen sich einige Kantone zur katholischen, andere zur evangelischen Kirche, noch andere sind gemischt. Die bedeutendsten Städte sind Zürich, Bern, Base!, Genf, Luzern, Schaffhausen u. s. f. Keine dieser Städte ist von ansehnlicher Größe, denn Genf, die größte, zählt nur 47,000 Einwohner. 10. Der Alpenjäger. Willst du nicht das Lämmlein hüten? Spielend an des Baches Ranft. Lammlein ist so fromm und sanft, „Mutter, Mutter, laß mich gehen, Nährt sich von des Grases Blüthen Jagen auf des Berges Höhen!" Haesters' Lesebuch für Oserñ. Sim«!ta«-Ausgakr. 20

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 306

1873 - Essen : Bädeker
306 Willst du nicht die Heerde locken Mit des Hornes muntrem Klang? Lieblich tönt der Schall der Glocken In des Waldes Lustgesang. — „Mutter, Mutter, laß mich gehen, Schweifen auf den wilden Höhen!" Willst du nicht der Blümlein warten, Die im Beete freundlich steh'n? Draußen ladet dich kein Garten; Wild ist's auf den wilden Höh'n! „Laß die Blümlein, laß sie blühen, Mutter, Mutter, laß mich ziehen!" Und der Knabe ging zu jagen, Und es treibt und reißt ihn fort, Rastlos fort mit blindem Wagen An des Berges finstern Ort; Vor ihm her mit Blitzesschnelle Flieht die zitternde Gazelle.*) Auf der Felsen nackte Rippen Klettert sie mit leichtem Schwung, Durch den Riß zerborstner Klippen. Trägt sie der gewagte Sprung. Aber hinter ihr vermögen Folgt er mit dem Todesbogen. Jetzo auf dem höchsten Zinken Hängt sie, auf dem höchsten Grat, Wo die Felsen jäh versinken, Und verschwunden ist der Pfad. Unter sich die steile Höhe, Hinter sich des Feindes Nähe. Mit des Jammers stummen Blicke» Fleht sie zu dem harten Mann, Fleht umsonst, denn loszudrücken Legt er schon den Bogen an. Plötzlich aus der Felsenspaltr Tritt der Geist, der Bergesalte. Und mit seinen Götterhänden Schützt er das gequälte Thier. „Mußt du Tod und Jammer senden," Ruft er, „bis herauf zu mir? Raum für alle hat die Erde, Was verfolgst du meine Heerde?" Mlsckerholungsfiagsn! — Zeichnen und Beschreiben! — (Schiller.) 11. Italien. ■Wohlauf also, nach Italien, der grossen Halbinsel, die sich hier südöstlich von der Schweiz in Gestalt eines Stiefels weit in das mittelländische Meer hinausdehnt. Auf der West- und Südseite ist Italien vom mittelländischen, auf der Ostseite vom ddriatischen Meer eingeschlossen. Gegen Norden grenzt es an die schweizer und tyroler Alpen, gegen Westen an die französischen Gebirge. Zwei grosse Flüsse durchströmen Italien im Norden: der Po und die Etsch. Der Po ist ein mächtiger Strom, der an der franzö- sischen Grenze in den Alpen in einer Höhe von 1875m ent- springt und seinen Lauf östlich nach dem adriatischen Meer nimmt. Die Etsch kommt aus Tyrol und mündet ebenfalls ins adriatische Meer. Gegen die Mitte der Halbinsel ergiesst sich unterhalb Rom die Tiber ins mittelländische Meer. So wie die Alpen als eine lange Gebirgskette sich längs der Grenze von Oberitalien (Nord- italien) hinziehen, so läuft ein anderes Gebirge, die Apenninen, von Genua an bis an die südliche Spitze durch die Mitte von ganz Italien und theilt es in zwei fast gleiche Hälften. Berühmte vulkanische Gebirge befinden sich in Unteritalien (Süditalien), im ehemaligen *) Die Gazelle ist im Morgenlande heimisch, der Dichter aber meint hier die ihr ver- wandte Gemse.

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 307

1873 - Essen : Bädeker
307 Königreich Neapel der Yesuv, und auf der Insel Sicilien der Ätna. Noch interessanter aber ist der Montblank im Herzogthum Savoyen in Oberitalien, der 45 94"1 über der Meeressläche sich erhebt und mit ewigem Schnee bedeckt ist — daher sein Name Montblank (^weisser Berg). Er ist der höchste Riesenberg in ganz Europa. In den wilden Gebirgsgegenden ist freilich auch in Italien die Luft ziemlich rauh; aber wie mild, wie warm, wie angenehm weht sie nicht dagegen auf dem ebenen Lande, besonders gegen das See- gestade hin! In den südlichen Gegenden herrscht ein ewiger Frühling; man glaubt da öfters in dem lieblichsten Garten, in einem Paradiese zu sein, wo die Natur in ihrer vollen Schönheit prangt, und dem Menschen nichts mehr zu wünschen übrig lässt. Es wachsen da auf freiem Felde Mandeln, Kastanien, Feigen, Ölbäume, Pomeranzen, Citronen und andere edle Früchte, auch alles Obst, das wir in un- sern Gärten finden, doch im südlichen Italien nicht so gut, als bei uns, weil es dort unsern Obstarten zu heiss ist; ferner Lorbeer* bäume, Granatäpfel, Johannisbrod und Süssholz. Nie schneit es in den Thälern des südlichsten Italiens, und noch gegen die Mitte hin ist der Schnee selten. Ja im Januar kann man die Lazaroni (die Eckensteher Neapels) und die Landleute auf den Gassen liegend und ihren Mittagsschlaf haltend finden, wie im Sommer; auf einem Spazier- gange kann man dort um Weihnachten in den Fall kommen, einen Schirm aufzuspannen, um sich gegen die drückende Hitze zu schützen. Mit zahmen und wilden Thieren ist Italien reichlich versehen. Man trifft da Rindvieh, Büffel, Pferde, Schafe, Schweine, Ha- sen u. s. w. an, wie bei uns, und ausserdem noch Bären, Gemsen, Murmelthiere und Salamander (eine Art unschädlicher Eidechsen). Auch fehlt es nicht an Taranteln (eine Art Spinnen) und Scorpionen, deren giftige Stiche entsetzlich schmerzen und sehr gefährlich sind. Das schöne Italien ist so stark bevölkert, dass im Ganzen auf 5940 Quadratmeilen 25 Millionen Bewohner kommen, welche sich zur katholischen Kirche bekennen. Italien bestand früher aus meh- reren Staaten. Seit dem Jahre 1859 sind jedoch in Folge eines Krieges zwischen Sardinien und Österreich, worin die Österreicher durch französische Hülfe besiegt wurden, auf der Halbinsel gar bedeutende Veränderungen vorgegangen. Österreich verlor die Lombardei mit der Hauptstadt Mailand und 1866 auch Vkuktlku mit der Hauptstadt Venedig, welche an Sardinien übergingen. Der König von Sar- dinien setzte sich in den Besitz von fast ganz Italien und führt seitdem den Titel: „König Von Italien“. Ausgenommen von dem neuen König- reiche Italien sind nur noch: das Herzogthum Sdvoyen mit d»r Haupt- stadt Nizza, welches an Frankreich abgetreten wurde. Die Hauptstadt Italiens, zugleich die Residenz des Köuigs von Italien und des Oberhauptes der katholischen Kirche, des Papstes, ist die altehrwürdige Stadt Rom mit etwa 247,000 Einwohnern. Nächst Rom sind die bedeutendsten Städte: Turin, mit 180,000einw.—- 20*

5. Nr. 22 - S. 64

1904 - Breslau : Hirt
64 Die Balkanhalbinsel mit Rumänien. 88 76-77. cl. Die Bewohner Italiens. Die Italiener sind geweckt, haben ein heiteres Gemüt und Sinn für Musik, Bildhauer- und Malerkunst. Unsere Maler und Bildhauer reisen heute noch nach Italien, um die schönen Werke aus alter und neuer Zeit zu studieren. Eine gewisse dichterische Anlage ist Besitztum des ganzen Volkes. Im Essen und Trinken sind die Italiener mäßig; Pflanzenkost ziehen sie der Fleischspeise vor. Ein tägliches Nahrungsmittel ist die Polenta, ein Brei aus Maisgrütze und Milch. Beliebt sind die Makkaroni (Nudeln). Auch die Maronen (Früchte der edlen Kastanie) werden gern gegessen. Das warme Klima, der schöne blaue Himmel und der heitere Sonnenschein locken die Bewohner hinaus, weshalb viele Handwerker und Geschäftsleute ihre Arbeiten auf der Straße, vor ihren Häusern, abmachen. Das Haus dient diesen fast nur zur Schlafstätte und läßt viel an Reinlichkeit zu wünschen übrig. Das Volk ist leidenschaftlich und greift schnell zu Messer und Dolch. Mord aus Rache ist namentlich in Süditalien nicht selten. Die Bewohner bekennen sich fast sämtlich zur römisch-kathol. Kirche. Die Volks- bildung liegt danieder. Im Mittelalter war der Handel Italiens bedeutend; aber nach der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien nahm derselbe eine andere Richtung an. Seitdem aber die Alpen immer mehr von Tunnels durchbohrt werden und der Sues-Kanal angelegt worden ist, hebt sich derselbe wieder zusehends. 6. Städte. 1) im nördlichen Italien. Mailand, 500000 E., Mittelpunkt der lombardischen Seidenindustrie. Turin, 330000 E., eine der schönsten Städte Italiens. Venedig, auf vielen Inseln der Lagunen erbaut; Kanäle vertreten die Stelle der Straßen; nur schmale Fußwege ziehen sich an den Häusern dahin. Der Verkehr wird durch Gondeln bewirkt. Verona und Mantua, sehr starke Festungen. Cremöna, Geigen. Pa via spawia), einst Sitz der Longobardenkönige. Alessandria, sehr starke Festung. Bologna sbolönja), im Mittelalter weltberühmte Universität. Ravenna, ursprünglich auf Lagunen-Jnseln erbaut, wie Venedig, jetzt über 1 Stunde vom Strande entfernt. Genua, 230000 E., der größte Handelshafen Italiens. 2) Städte der Halbinsel. Rom, 460000 E., Hptst., Sitz des Papstes, reich an geschichtlichen Erinnerungen, an Bauwerken und Kunstschätzen alter und neuer Zeit. Der Papst residiert im Vatikan, dicht bei der Peterskirche, der größten Kirche der Christen- heit. Florenz, 200000 E., reich an herrlichen Palästen und Kunstschätzen, Fabriken in Seide und Strohhutflechtereien. Livorno, Handel. Carrara, Marmorbrüche. Neapel, über 1/2 Mill. E., die volkreichste Stadt Italiens; Handel. Brindisi, Überfahrt nach den: Sues-Kanal. Tarent, am Meerbusen gleichen Namens. f. Die Inseln. Sizilien, gebirgig, Ätna. Palermo (310000 E.), Messina, Catania sind die bedeutendsten Orte Siziliens. An der Nordküste liegen die Liparischen Inseln; eine derselben, Strömboli, trägt einen ununterbrochen tätigen Vulkan. — Sardinien mit der Hptst. Cagliari skäljari). Elba mit reichen Eisengruben; Aufent- haltsort Napoleons I. 1814—1815. Die Inselgruppe von Malta, meist Kalksteinfelsen, durch Erde, die man aus Sizilien geholt hat, für den Anbau von Getreide, Wein, Orangen hergerichtet, gehört den Engländern. Stark befestigt. Aufgaben. 1. Womit hat die Halbinsel in ihrer Gestalt Ähnlichkeit? 2. Gib die politischen Grenzen Italiens an! 3. Weshalb sind die linken Nebenflüsse des po auch im heißen Sommer wasserreich, während die rechten zu dieser Leit arm an Wasser sind? 4. Vergleiche die Lombardei mit den Niederlanden ! 5. Rechtfertige die Bedeutung der Festungen Verona und Mantua aus der Lage derselben! 6. Welches ist der bequemste Weg von Mailand nach Lyon, von Turin nach Lern, von Verona nach München? 7. Inwiefern ist Italiens Lage für den Handel günstig? 8. Wie wirkt die Natur auf die Italiener ein? 9. Welche Städte Italiens liegen an Flüssen, welche am Meere? 10. Italien und die Lkandinav. Halbinsel sind miteinander zu vergleichen. § 77. I>ie Batkan-Katbinset mit Wumänien (etwa so groß wie das Deutsche Reich, gegen 22 Mill. E.). a. Das Land. Die Balkan- Halbinsel ist eine Doppelhalbinsel, da das Meer (Meerbusen von Paträ und Korinth) die Halbinsel Morea oder den Peloponnes fast ganz abschneidet.

6. Nr. 22 - S. 43

1904 - Breslau : Hirt
§63. Die Alpen. 43 bis an die Donau, der südöstl. umzieht das Nordende des Adriatischen Meeres. Im allgemeinen nimmt die Höhe der Alpen nach O. ab, die Breite und Gespaltenheit dagegen zu. Die Länge des ganzen Zuges beträgt über 1000 km. b. *Lhara1ter der Alpen. Die Alpen zählt man zu den Hochgebirgen (B 13); denn viele ihrer Berge ragen über die Schneegrenze. Der höchste Berg derselben ist der Montblanc smongblängj, 4800 m hoch. Die Formen der Berge sind teils eckig und zackig (Hörner, Nadeln), teils abgerundet und gewölbt. An der Schneegrenze bildet sich durch Abschmelzen und Wieder- gefrieren der sog. Firnschnee, der, infolge feiner eigenen Schwere talwärts rutschend, durch ununterbrochenes Auftauen und Wiedergefrieren in Eis- massen übergeht, die man Gletscher (H 21. B 8) nennt. Auch diese schieben sich fortwährend langsam talwärts und gelangen bis weit unter die Schnee- linie. Sie sind 1—8 Stunden lang, Hz—1 Stunde breit und werden über 100 m dick. Ihre Oberfläche ist rauh und höckerig, und sie sind von einer Menge feiner Spalten durchzogen, in welchen Wasser sickert. Unterhalb der Schneegrenze taut der Gletscher ab, das Wasser unterwühlt ihn, es bilden sich Höhlen, und der Gletscher bekommt Risse und Sprünge. Am Ausgange hat der Gletscher meistens eine Öffnung, das Gletschertor ge- nannt. Aus diesem fließt ein breiter Bach mit milchweißem oder hellgrauem Wasser, Gletschermilch genannt. Hitze und Frost, Regen und Unwetter arbeiten fort und fort zersetzend an den hohen Gebirgsmauern, welche die Gletscher einschließen, und lösen größere und kleinere Bruchstücke von den- selben ab. Diese fallen auf die Gletscherränder und bilden hohe Steinwälle, Moränen genannt. Im Winter und im Frühjahr donnern oft gewaltige Schneestürze (Lawinen) von den Bergen in die Täler, fegen ganze Wälder fort und verschütten Dörfer mit ihren Einwohnern. An manchen Orten hat man bedeckte Gänge oder Gewölbe angelegt, zum Teil in Felsen gehauen, über welche die Lawine fortstürzt. Vom Tal ans gesehen bieten die mit Schnee bedeckten Häupter einen majestätischen Anblick, besonders beim Sonnen- auf- und -untergange. Dann prangen die hohen Bergspitzen und die schroffen Hörner in purpurnem Rosenlichte und scheinen rot zu flammen, während die Täler in Nacht gehüllt sind. Das ist das Alpenglühen. e. * Bewässerung. Die Alpen sind sehr wasserreich. Tausende von Bächen stürzen die Berge herab und vereinigen ihr Wasser zum großen Fluß. Bedeutende Ströme Europas haben in den Alpen ihre Quelle (Rhein, Rhone, Po), oder bekommen Nebenflüsse aus den Alpen (Donau). Viele Seen mit reizenden Ufern und tiefblauem Wasserspiegel liegen in den Alpen oder am Fuße derselben (Genfer, Thnner, Vierwaldstätter, Züricher, Garda-, Boden- see). Die Seen sind die Läuternngsbecken der Alpenflüsse; das hinein- fließende Wasser ist unrein, das abfließende hellblau und klar. Durch die hohen Berge sind die Seen vor den rauhen Winden geschützt und haben darum schon in den ältesten Zeiten die Menschen zu Niederlassungen an- gelockt (Pfahlbanten). Heute liegen reiche Städte und Dörfer an den Seen,

7. Nr. 22 - S. 45

1904 - Breslau : Hirt
§63. Die Alpen. 45 Leben herrscht. Sie führen über die Einsattlungen der Gebirgskämme, die sog. Pässe — so z. B. über den Mont Cenis frnong'ßemf, Großen St. Bernhard, Simplon, St. Gotthard, Splügen, Brenner. Der Brennerpaß wurde wegen seiner geringen Höhe (1300 in) seit alten Zeiten als der bequemste Übergang über die Alpen benutzt. In neuerer Zeit hat man unterirdische Gänge (Tunnel) durch die Felsen gesprengt und Eisen- bahnen hindurchgelegt, so durch den Mont Cenis, St. Gotthard, Arl- berg. Auch über den Brenner und Semmering, wie auf den Rigi und andere Gipfel führen Eisenbahnen. g. Alpenzüge und Alpenberge. Man teilt die Alpen gewöhnlich in die West-, Mittel- und Ostalpen ein. Die Westalpen reichen vom Mittelmeere bis zum Großen St. Bernhard (Paß aus dem Rhonetai znm Potale, Bernhardinerhunde), östl. vom Montblanc smongblangj. An diesem Berge stoßen die Grenzen Frankreichs, Italiens und der Schweiz aneinander. Die bekanntesten Berge der Westalpen sind: Der Monte Viso (wisch (Po-Quelle) und Mont Cenis (mong'ßems (Tunnel mit Eisenbahn, eine Hauptstraße zwischen Frankreich und Italien). — Die Mittelalpen reichen vom Großen St. Bernhard bis zum Brennerpasse, der das Jnntal mit dem Eisacktale verbindet. In ihnen liegen: Der Monte Rosa (4600 m), der Simplon (berühmte Straße über die Alpen, unter Napoleon I. erbaut), der St. Gotthard (über ihn führt seit alten Zeiten ein Handelsweg, durch ihn seit 1882 ein Tunnel, 15 llm lang, mit Eisenbahn. Von ihm gehen mehrere Gebirgszüge ans, und vier Flüsse haben in seiner Nähe ihre Quellen), der Splügen (berühmter Paß nach dem Hinterrheintal). Zu den Mittelalpen gehören ferner im N.: Die Berner Alpen mit Finsteraarhorn (4300m) und Jungfrau (4200 m); die Vierwaldstätter Alpen mit dem Titlis und dem Pilatus; die Glarner und Schwyzer Alpen mit dem Tödi und Rigi (Rigibahn); in Tirol und Bayern: die Algäuer und w. Bayrischen Alpen mit der Zug- spitze, dem höchsten Berge des Deutschen Reiches (3000 m). Im S. die Ortler Alpen (westl. der Etsch) mit dem Ortler (3900 m). Über das Stilfser Joch in der Ortlergruppe führt eine Kunststraße aus Tirol nach der Lombardei, die höchste fahrbare Straße in Europa. Die Ostalpen bilden zwei Flügel. Im N.o.-Flügel liegt der Großglockner (3800 m — B 8). Vorgelagert sind diesem Zuge die ö. Bayrischen Alpen, die Salz- burger Alpen mit dem Watzmann (Königssee), die Österreichischen Alpen mit dem Semmering (Semmeringbahn von Wien nach Triest). Im S.o.-Flügel die Südtiroler Dolomit-Alpen, die Karnischcn und die Julischen Alpen mit dem Terglon [terglu] oder Triglav (2900 m). Die wildesten Ketten des ganzen Alpenzuges liegen zu beiden Seiten des oberen Rhone (Berner und Penninische Alpen). Nirgends finden sich so viele Zacken und Hörner, so viele meilenbreite Felder ewigen Schnees, so mächtige Gletscher. Aufgaben. 1. Welches fmd die höchsten Kerge der Alpen? 2. Vergleiche Montblanc mit der Viesenkoppe in Vezug auf die Höhe! 3. Für welche Ströme bilden die'.Alpen die Wasserscheide? 4. Welche Bedeutung haben die Alpenseen? 5. Wie entstehen die Gletscher? 6. Welchen Einfluß haben die Alpen auf das Klima, auf die Beschäftigung und das Wesen der Bewohner? 7. Vergleiche die Flüfle in den Alpen mit den Flüflen,

8. Nr. 22 - S. 46

1904 - Breslau : Hirt
46 Die Schweiz. — Die Donau §8 64-65. weiche von Mitteigebirgen kommen in be;ug ans Wasserreichtum im Sommer! 8. Wo- durch unterscheiden sich die Alpen von andern Hochgebirgen? 9. Vergieiche die Mün- dungen der Ätpenströme miteinander! 10. Weiche Aipenpässe haben schon seit aiter Leit Bedeutung? 11. Beweise, das; der St. Gotthard ein Gebirgsknoten ist! 12. Vergieiche Zt. Gotthard und Fichteigebirge! 13. Weiche Flüsse kommen vom St. Gotthard? § 64. a. Die Schweiz (so groß wie Schlesien, über 3 y4 Mill. E.) ist ein Gebirgs- und Hochland. Den S. und O. füllen Alpenketten. Im N.w. zieht sich vom Rhone bis zum Rhein der Schweizer Jura, ein Kalkgebirge, hin. Zwischen diesem und den Alpen liegt die fruchtbare Schweizer Hoch- ebene (540 m hoch). Die Schweiz wird bewässert vom Rhein und dessen Nebenflüssen (Aare mit Reuß), dem Rhone, dem Inn und dem Tessin. Diese Bergflüsse haben große Seen gebildet, in denen sich ihr Wasser vom Geröll reinigt. Die bekanntesten sind: der Genfer, Neuen bürg er, Brien- zer, Thuner, Vierwaldstätter, Züricher und Bodensee. Die Schweiz eignet sich vorzüglich für die Viehzucht. Schweizer Butter und Käse (be- sonders Emmentaler) sind berühmt. Trotz des Mangels an Rohstoffen steht die gewerbliche Tätigkeit auf hoher Stufe. In der Ostschweiz wird besonders Baumwolle, in Zürich und Basel Seide verarbeitet; in Genf, Neuenburg und in den Dörfern des Jura blüht die Fabrikation von Uhren und Schmuck- sachen, und im Berner Oberlande ist die Holzschnitzerei hoch entwickelt. Ein großer Fremdenverkehr bringt dem Lande reiche Einnahmen. Fast 3/4 der Bewohner sind Deutsche; sie bewohnen den nördl. Teil. Im S.w. wohnen Franzosen, im S. Italiener. 3/s sind Protestanten, sie bewohnen vorzugsweise die Ebene; 2/5 sind Katholiken. — Die Schweiz ist ein Bundesstaat von 25 Kantonen. Die ausübende Gewalt hat ein Bundesrat mit cineni Präsidenten an der Spitze. Die gesetzgebende Gewalt hat die Bundesversammlung. Die weniger wichtigen Angelegenheiten besorgt jeder Kanton selbständig. Ein stehendes Heer hat die Schweiz nicht. Die kriegs- tüchtigen Männer werden nur auf kurze Zeit zur militärischen Ausbildung und später zu Übungen einberufen. — Die Schweizer sind kräftig, behend und tapfer, haben einen die- deren Sinn, ein frommes Gemüt, einfache Sitten und zeigen Liebe zur Freiheit. Wenn man bedenkt, daß in den Gebirgsgegenden nur die Täler bewohnbar sind, so muß man die Schweiz übervölkert nennen. Daher wandern so viele Schweizer aus, trotzdem sie ihre Heimat lieb haben. Bern, Bundesstadt, 65 000 E., Universität. Gens, 100 000 E., Uhrenfabrikation; wegen der herrlichen Lage und des milden Klimas der immerwährende Sammelpunkt von Fremden. Lausanne slößanns, herrliche Lage. Neuenburg, am gleichnamigen See. Basel, 110000 E., Handel, Universität. Schaffhausen, Rheinfall. St. Gallen, früher Kloster, von St. Gallus gegründet. Zürich, 150000 E-, Universität. Luzern, Handel. Pfäfers, Badeort mit der schauerlichen Tannnaschlucht; Quelle jetzt nach Ragaz geleitet. Leukerbad, am Südfuße des Gemmi, berühmte heiße Bäder. Jnterlaken, Hauptsam- melpunkt der Alpenreisenden. b. Das Aürstentum Liechtenstein, am oberen Rhein, südlich vom Bodensee mit dem Hauptorte Vaduz (vadüz). §65. Die Donau kommt vom Schwarzwalde, wird bei Ulm schiff- bar und erreicht bei Regensburg ihren nördlichsten Punkt. Das Stück zwischen Linz und Wien ist der schönste Teil des ganzen Stromes. Zwei- mal (bei Grein und Krems) muß er sich auf dieser Strecke einengen und durch die Felsen hindurch arbeiten. Da, wo er durch ebenes Land fließt

9. Nr. 22 - S. 48

1904 - Breslau : Hirt
48 Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. 8 67. § 67. Die Hfterreichish-Ilngarische Monarchie jweit größer als das Deutsche Reich, aber weniger E.). 3/4 derselben liegt im Gebiet der Donau, V4 im Gebiet der Elbe, Oder, Weichsel, des Dnjestrs, der Etsch, des Rheines. Nur ein kleiner Teil stößt an das Adriatische Meer. Das Kaiser- reich zeigt große Mannigfaltigkeit der Bodenform; doch ist es vorwiegend gebirgig (Alpen, Randgebirge von Böhmen und Mähren, Karpaten). Die Monarchie zerfallt in die österreichische Reichs Hälfte scisleithanien, so genannt, weil es von Wien aus diesseit der Leitha liegt), und in die ungarische Reichshälfte (Transleithamen, das Land jenseits der Leitha). Beide Teile haben einen Herrscher (den Kaiser von Österreich), ein gemein- sames Heer und ein Reichsministerium. Jeder Teil hat aber seine eigene Gesetzgebung und Verwaltung. Jede Hälfte besteht wieder aus einzelnen Ländern, Kronländer genannt. A. (Österreichische Reichsbälfte. 1. Erzherzogtum chsterreich unter der Enns. Ackerbau und Weinbau bedeutend, Industrie sehr entwickelt. Wien, r. au der Donau, 1700 000 E., Hptst. des ganzen Reiches, Univers., bedeutender Handel, weil es der Knotenpunkt mehrerer Hauptstraßen ist (von Triest über den Semmering nach Wien; von hier durch das Marchtal und die Mäh- rische Pforte nach dein Oder- und Weichseltale; von Linz über Wien nach der Preßburger Pforte). Fabriktätigkeit sehr entwickelt. Der Prater, ein prachtvoller Lustgarten auf einer Donauinsel, wird von den lebenslustigen Wienern sehr fleißig besucht. In der Nähe Wiens das kaiserliche Lustschloß Schönbrunn. Baden, besuchter Badeort. Wiener Neu- stadt, Fabriken. Aus dem Marchfelde liegen die berühmten Schlachtplätze Aspern und Wagram. 2. Erzherzogtum Österreich oö der Enns. Viehzucht, Salzgewinnung und Eisen- industrie. Linz, a. d. Donau, Hptst. Ischl, Badeort. Gmunden, Hauptniederlage des im Salzkammergnte gewonnenen Kochsalzes. 3. Kerzogtum Salzburg. Viehzucht und Salzgewinnung Hauptbeschäftigung der Bewohner. Salzburg, an der Salzach, Hptst., wundervolle Lage. Hallein, Salz- bergwerk. Ga st ein, warmes Bad. 4. Kerzogtum Steiermark. Im N. herrscht Eisengewinnung vor, im S. Acker-, Obst- und Weinbau. Der Handel wird durch die Südbahn und verschiedene Zweigbahnen unterstützt. Graz, 140000 E., Hptst., Universität. Bruck, Stapelplatz für Eisenwaren. Mariazell, besuchter Wallfahrtsort. Marburg, Wein- und Getreidehandel. 5. Kerzogtum Kärnten. Es liefert das meiste Blei in Österreich (Bleiberg). Kla- genfurt, Hptst. 6. Kerzogtum Krain. Das Land ist rauh und regnerisch, der Pflanzenwuchs im allgemeinen kümmerlich. Die Bewohner sind größtenteils Slowenen. Laibach, Hptst. Jdria, sehr bedeutendes Quecksilberbergwerk (nächst Almaden in Spanien das reichste in Europa). Adelsberg, weltberühmte Tropfsteingrotten. Der Zirknitz er See mit unter- irdischen Ab- und Zuflüssen, so daß man auf dem Grunde zu verschiedenen Zeiten flschen, jagen und ernten kann. 7. Das Küstenland (Görz, Istrien, Triest), größtenteils unfruchtbar, besonders auf dem Karst. Der grüne Küstenstrich von Triest hat Ölgärten und Weinberge. Im Jsonzo- gebiete baut man Reis, Mais, auch treibt man dort Seidenzucht. An der Küste ist der Fischfang, die Schiffahrt und die Seesalzgewinnung von Bedeutung. Die Bewohner sind teils Italiener, teils Slaven. Triest, mit Vororten 180 000 E., erster Seehandelsplatz Österreichs. Pola, Kriegshafen. 8. Grafschaft Hirol mit Vorarlberg. Viehzucht bedeutend, in Südtirol viel Obst- und Weinbau und Seidenzucht, in Vorarlberg Baumwollen-Jndustrie. Viele Tiroler ziehen

10. Nr. 22 - S. 63

1904 - Breslau : Hirt
§76. Italien. 63 wenn dieser abgemäht ist, mit Mais. Im Po-Delta gedeiht Reis. Aus dem Stroh desselben fertigen die Italiener Besen, Bürsten und gute Stroh- hüte. An den Grenzen der einzelnen Felder sind Maulbeerbäume (Seiden- raupenzucht!), Ulmen, süße Kastanien gepflanzt. An ihnen rankt man die Weinrebe auf und zieht sie von Wipfel zu Wipfel. Auch Feigen und Mandeln gedeihen in der Lombardei, aber noch keine Apfelsinen. o. Die eigentliche Halbinsel hat ihren Namen von dem Apennin. Dieser schließt sich an die Seealpen an, krümmt sich um den Meerbusen von Genua und zieht sich durch die ganze Halbinsel hin. Der höchste und rauheste Teil desselben sind die Abruzzen (in der Mitte der Halb- insel). Der Apennin besteht größtenteils aus Kalkstein und ist nur schwach bewaldet. Seine Vorberge zeigen Spuren erloschener vulkanischer Tätigkeit. Tätige Vulkane sind noch der Vesuv bei Neapel (1200 m) und der Ätna auf Sizilien (3300 m). Der Vesuv. An seinem Fuße befinden sich üppige Pflanzungen von Wein, Feigen, Aprikosen, zwischen ihnen Talspalten, die mit Lava gefüllt sind. Höher hinauf ist der Abhang mit Steingeröll und Aschensand bedeüt. Oben befindet sich eine Öffnung, Krater- genannt. Ist der Vulkan (vgl. 815 u. Bio) völlig ruhig, so kann man eine Strecke in den Krater hineinsteigen. Beständig steigen aus ihm Rauchsäulen empor. Oft vergehen mehrere Jahre, ehe ein Ausbruch stattfindet. Derselbe kündigt sich gewöhnlich durch ein donnerähnliches Getöse an. Die Rauchsäule wird stärker, dichter und nach und nach zu einer Feuersüule; denn glühendrote Sandmassen werden mit in die Höhe geführt. Auch glühende Steine werden hoch in die Luft geschleudert und fallen entweder wieder in den Krater zurück oder seitwärts die Abhänge des Berges herab. Die Erderschütterungen werden immer heftiger. Endlich kommen aus dem Krater oder aus einigen neu gebildeten Öffnungen glühend-flüssige Steinmassen (Lava), welche sich wie Feuerströme von dem Berge herab ergießen. Ihre Hitze ist so groß, daß sie Glas, Metall, Steine, die sie auf dem Wege treffen, schmelzen. Alle Weingärten, Fruchtfelder, Ortschaften, welche die Lava berührt, werden von ihr vernichtet. Nach und nach erstarren die Lavamassen an der Oberfläche und bilden festes Gestein. In der Tiefe bleiben aber die Lavasteine oft monatelang, ja noch länger glühend heiß. Durch einen Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n. Chr. wurden die römischen Städte Pompeji, Herculaneum und Stäbiä unter Aschen- und Lavaschichten begraben; Pompeji ist zum großen Teil jetzt aus- gegraben. Die bedeutendsten 8lüsse der Halbinsel sind: Arno und Tiber. An der Westküste Italiens ziehen sich einige schmale Küstenebenen dahin; diese sind von der Arnomündung bis zum Golf von Salerno mit kurzen Unter- brechungen sieberhauchende Sumpsniedernugen, daher öde und unbewohnt. Im Winter weidet man auf ihnen große Herden von Schafen und Rindern; im Sommer aber ziehen die Hirten mit ihren Herden in die Gebirge zurück. Das Ixlima wird in Italien nach S. zu immer wärmer. In Mittel- italien sind Schnee linb Eis selten; in Unteritalien kennt man den Schnee fast nur auf dem Gebirge. Unteritalien ist die rechte Heimat der herrlichen Südfrüchte: Zitronen, Apfelsinen, Pomeranzen, Feigen usw. Ganz im S. gedeihen Baumwolle, Zuckerrohr, Dattelpalme. Der Ölbaum kommt bereits in Norditalien vor. — Der Bergbau ist gering. Es wird Marmor (Carrara), Schwefel (Sizilien), Eisen (Elba) gewonnen.
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