1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
2z94
rzsz Rhea - Rhegium
Tode ss weit,daß es zwischen ihnen zumkriege
kam- Wie sich aber der Kaysec Tiheriusdar,
zwischen legete/ und ihnen deyderseiks Friede
geboth/ parirte zwar Gotys also fort/ Rhafcu-
poiis über steilere sich/ als ob er sich mit ihnr in
der Güte vertragen mlu/ errichteten auch ei-
nen Vergleich miteinander und woltenden
neuen Frieden mit einem Conubio heschliesi
fen; allein el)e es sich Cotys versähe/ nahm ihn
Rhaicupolisgrfangen, und schrieb an den Ti-
berium, daß er das pr-Lucnire mit dem Corye
spielen müssen, weil ihm solcher hinterlistig
nach dem Leben gestanden. Wie aber Tibe-
rio verlängere- daß erden Cocym ihm auslie,
- fern, und seinesache zvrvm iuftificiren solté,
richtete er den Cotym vollend hin, «nd gab
vor, er habe sich selbst umgebracht. Allein es
fcfticfietiberius endlich den Pomponium Flac-
cum , seinen sonst gar guten Freund an ihn,
welcher ihn auch glücklich ins Netzmud mithin
nach Rom brachte, woselbst ihn des Cotyi«
Wittwe öffentlich anklagete,m:ddcrrath zum
Exfilio nöd) Alexandrien in Egypten conde-
mnirte; da er denn,als er sich dereinst mit der
Flucht,wie man wenigstens sürgiebet,fiaiuiren
wolte, scrrappiret und hingerichtetwurde. Ei-
nige nennen ihn sonst auch Rbafctiponp, Re-
fieuporin,' Vaaxiiroftv, Tbrafyptlim u.). f. der-
gleichen Variation aber in einem jo barbari-
schen Nahmen nichts neues.
Rhea, Gr. 'véa, des Cceü und der Erde, oderrve-
Üx Tcchrer, hlyratheke ihren Bruder, den Sa-
turnum, rn.dzeugete mit solchem den louem,
Neptunum Mid Plutonem, die sie aber heimlich
wegpracrieiren muste, weilsamrnus alle seine
Kinder männlichen Geschlechts zu vermin,
gen pflegte, oder vielmehr nach einem Verglei-
che mit dem Titane, feinem altern Bruder,
hinrichtcn lassen muste, welcher Titan aber,
als er der Rhea; Betrug inerfahrung brachte,
wider den Saturn um einen Aufstand machte,
und il)li,nebjr der Rhea gefangen nahm, Doch
befteyete fíe beyderseits luppiter wieder, und
half seinem Vater wiederum auf den Thron,
bey dessen Regirung denn die Rbea insonder-
heit unterschiedene Städte und Schlösser cr-
bauete, alsochaß sie auch selbst für die Erflnde,
rin derselben angegeben wird. Wie sie denn
auch daher mit einer Crone von einer Mauer
mit Thürmen abgebildet, sonst aber auch für
emerley mit der ope, Cybele, Veßa, lfute, Prü-
fer pina, Magna matre De um U. s. f. gehalten
wird, von welchen Nahmen denn daher die
besonder« Articul nachzufthen.
Rhea Siluia, siehe an seinem Orte llia.
Rheae filius, Gr.'P/*íít*íí, j(|bepbcrtpindaro
oi.b. «vr.«.v.8.so viel, als der luppiter. Sie-
he luppiter,
2£¿e<f maritus, Gr.'p/*i nisu;, ist heydem Pindaro
Ol. k. in. %.,v. 4, der kurtz vorher benannte
8aturnus. Siehe Saturnus, item Rhea.
Rheginijfjnb dieemwohner derstadt Rhegü in
Italien, von der fo gleich ein mehrers zu
fthen.
Rhegium, Gr. 'tiymv, eine Stadt in dem Agro
Bruttiorum, an dem Freto Siculo, weiche, nach
Rhena Rhenus
einigen, den Nahmen «ns fi auuh
fior.e hak, weil Sicilie»; in ihrer Gegend ehe-
mahls durch die Gewalt des Meers von Ita-
lien abgerissen worden. Manche schreiben sie
auch Regium, weil sie chemahis als eine Köni-
gin der Städte über viele andere die Herr-
schaft geführet. Für ihre Erbauer werden die
Ghnicidienfier angegeben, und hat sie sonst
ñucl) ehemahls Neptunia, fi Pafidonia, item,
nach einigen, auch Afichenazß.afickena^eifi
sen.ihr Gebiet!) ersireckete sich dey ihremflo-
re bis an den Fluß Elìcei», und war sie wegen
ihrer Festigkeit eine starà Vormauer Itali-
ens gegen Sicilie». Nichts destoweniger aber
eroberte sie doch Dionyfius senior und machte
sie der Erde gleich, dessen Sohn Dionyfius iu-
nior sie wieder erbauete und Phiebeiam nann-
te. Nach der Zeitzerstörete sie iubeiiio, Ge-
neral der Marien, wiederum, doch brachte sie
C.iuüus Cafar, durch eine Römische Colonie
wieder in guten Stand, daher sie dann auch
nachher von ihmñexá luhum genannt wur-
de. Anitzv heisset sie Rtegio, {".Reggio, ,md ist
die Haupt-Stadt in Calabria olirà. Sie ist
noch bis itzo ziemlich groß, alttjn zugleich auch
gar wüste, weil sic sich nach den Schaden, den
ihr die Türcken A. c. 154;. zugefügct, noch
nicht recht wieder erholen können,
Rhena, Gr. 'vbm, des Oiiei Gemahlin, mit wel-
cher solcher den Medontem zeugete. Siehe
an seinem Orte Medon.
Rhcn*a,Gr.t>4»ii«, oder, wie auch andere schrei-
den, Rhene, Rhenia, Rhenea, u. f. f. eine kleine
Insul; bis 47stadia von der Insul Velos, wo-
selbst auch die Einwohner ihre Begräbnisse
hatten, weil in velos selbst, als einer dem
Apoiüni gantz gewidmeten Insul, kein Tvdter
durfte begraben werden. Als sie dereinst Po-
lycrates, Tyrannein Samos, wegnahm, wid-
mete er sie auch demapoiiinimnd hreng sie zu
demende mit einer Kette an die Injül velos.
Anitzv wird sie mit samt derinsul Delos unter
dem Nahmen les Sduies begriffen, ist aber ss
wüste, als jene, und hat keine andern Einwoh-
ner- Äs eine ungemeine Menge Canim'chen.
Rhenus, einer von den gröstenflüssen iutcutsth-
land, welcher in den Alpen aufdem s. Gott-
hards-Berge aus 2. Qvellen entspringet, ws-
vvn eine den Dorder-Rhern/und die andere
den Hrnrrr-Rhemgiebet, welche, nachdem
sie sich bey Retluns vereiniget, bey curia, ijp
Cur,in Rhstia, Magia,ii$c Mayenfeld,vor-
bey durch benlacum Acronium, itzo Boden-
See, hinweg, und ferner bey dem Forotikc-
rii, rl;v Rñysirs-Stuhl, Augufla Rauraco-
r/m,'ti30 Augft, dem Monte Bn/heo, jtzobri-
fatyi Argentorato, itzo Straßdurgchentri-
bus Tabernis, itzo ^vhern-Zctbern, Nouioma-
g», itzo Speyer, Borbetemago, itzo Worms
Moguntiaco, itzvmayntz, Bingio, itzo Bin-
gen, Confluentia, itzo Eodlentz Bmna, itzo
Bonn, Colonia Agrippina,Lölln, Notte-
fio, itzo Neus U.ñ vorbey gehet, dis er sich end-
lich bey der itzigen Schencken-Schantz in 2.
Armetheilet, wovon derlmckearm Vahaiis;
vdex die Wahl heisset/ bep Nwwmago, oder
Nimwe-
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2 §20
Velabrum Velini Velini Vellas»
L819
Veisbrum.war eine tiefe Gegend in der Xi. Re-
gio» der Stadt Rony in welche zumoftern
die Tiber zu treten pfleqele, wenn sie Halb-
wege groß wurde, bis endlich Auguftus Dun#
besondere Dämme solcher Überschwemmung
abhalf. Sie soll daher den Nahmen von
l'eium, einen Seegel, haben, weil man
mit dergleichen darauf herum fahren kön-
nen ; oder auch, weil ma« an solchem Orte
Oel, Käse und dergleichen Maaren feil ge-
habt, davon die Buden mit Seegeln über-
fpannet gewesen, weil vielleicht die Verkäuf-
fer meist Schiff-Leute gewesen. Es war aber
solcher Ort entweder veiabrum n.aius, oder
■m inus, und stehet anitzo insonderheil die Kir-
che di S.giorgio in Velabro aufselbigem, wo-
her er denn auch seinen heutigen Nahmen
hat.
(^Velanius, ein Tribunus mifitarjs unter des
p Crasfi! egion in Gallien welcher mit dem
T. Silio zu den enctis abgeschickt wurde,
etwas Prmiiani zusamme zu brii'.gen, wurden
aber beyde von solcher Nation zurück behal-
ten, weil sie ihre Geisel dargegen von dem '
caeiare zurück zu bekommen vermeyneten.
Allein wie es darüber zum Kriege kani, ka-
men die guten vencci so fern zu kurtz, daß
sie geschlagen, ihr gantzer Rath am Leben
gestrafft, und mithin vermuthlich auch sol,
cher Vclaniu; wieder aus seinem Gefängniß
und Banden, die er leiden müssen, befreyet
wurde-
Velauni, Chic Nation W Gallien, sv Mtt ju dm
Arucrni* gehörete.
Veüa, eine Stadt in l-ucanien, welche sonst
auch Etea, Hyeia u. s. f. genannt wirb, eine
coionie der Pbselenler, und insonderheit
das Vaterland des berühmten Phiiofophi,
des Zenonis, war, als der daher auch Elf-
tes xfleget beygenannt zu werden. Sielag
unfern von dem Flusse Uele, f. Helea, f. Elca,
von dem sie auch den Nahmen bat, und wird
von einigen anitzo für den Ort s. Bonifati0,
von andern für v/aftra, von den dritten für
Palicaftro, von den vierten Seelen, allein
von den meisten für Torre dt Mare di Brttcca.
gehalten, so ein geringer Ort in demprinci-
pato citra im Neapolitanischen ist.
Velina tribus war eine von den Zs. Ittbubus zu
Rom, so seine Benennung, nach einigen,
von dem Orte veiia zu Rom, nach andern
oder alacu Velino in Sabinien hat, und erst
A. v. 5x2. zu den übrigen mit samt dem Tri-
bu tzuirina hl'nju gethün Wukde.
Velini fontes sollen bey dem virgilio, Ae*. Vii.
v. 712. item bey dem Fjoro, m>. i.c. 15. so viel,
als der l-aeur Velinus sey» ob sie wohl sonst
eigentlich nur die Qvelle des Flusses velini
ouf&em Apcnnino bedeuten. Es gehet aber
dieftr, nachdem er den i'elonium u. a. kleine-
re Flüsse r» sich genommen unterhalb Reate
in bemeldeten See, welcher an stchaufdem
Gebirae lieget und doch noch allenthalben
herum mit hohen Klippen umgehen jst,anbep
ungemein Helles Wasser, schone Forellen und
andere Fische hat, allein alles Hoitz-Werck,
so in denselben kömmt, in weniger Zeit
mit Steinen überziehet. Sein Ausgang
gehet wieder durch einen Felsen, der aber
zum öfter» zuwstchst und daher geöffnet wer-
den muß, wo sich der Sec nicht stopfen,
und das Land umher überschwemmen
solle. Es wird sonst für das Mittel oder
den Vmbilicum von Italien gehalten, und
anitzo von einigen */ Lago dil Pie de Lucto
von andern aber n Lago di Rieti, von denen
an ibm, oder doch nicht weit von ihm gele-
genen Ostern genannt, dahingegen der Fluß
so sich endlich mit dem Flusse Nora vereini-
get, itzo noch <1 velino heisset, beyde sich aber
,n dem itzigen Hertzogthum 8po!eto befin-
den.
Velini portuf sind bey dem Virgilio, Aen. Vi. v.
166 soviel, als ein Hafen bey nachmahls erst
erbauekem Ort veiia in Italien, und zwar
insonderheit in bucanien, an dem Promon-
torio Palinuro. Slthe Velia, stcm Pali-
nurus.
Vciitcs roaren die geringsten von der Römischen
Militz, welche zu ihrem Gewehr einen Spa-
nischen Degen, 7. ballas velitares, so z.
Fußlang und einen Zoll dicke waren, ü!-bey
eine Spitze von Eisens. Qver-Finger lang
hatten; zu ihrer Dcsthüyung aber einen
Schild von Holtz, so mit Leder überzogen
war, und eine Sturmhaube von Leder süh-
reten. Sie kamen a. m. 3758. zuerst in
Gebrauch, als die Römische Reuterey der
Gampanifchennichtgewachsenwar, und F»i-
vius klaccus, damahliger General, die hur-
tigsten jungen Leute von dem Fuß r Volcke
auslaß, welche so dann die Reuter hinter sich
auf die Pferde nehmen musten, und, wenn
es zum Gefechte kam, sprungen sie dann wie-
der ab, und wehreten sich also insonderheit
zu Fuß. Und weil sie dann damahls gar
gute Dienste thaten, wurden sie hernach be-
ständig bey einer Armee mit gehalten, anbey
insonderheit von denen Italiäncrn genom-
men, weßhalben sie denn auch wieder abge-
schafft wurde», als gantz Italien das Römi-
sche Borger-Recht erhielt, wogegen die Fun-
ditores, Iaculatores u. d. fl. an ihre Stelle
kamen. Sonst stunden sie ingemein ent-
weder vor der gantzen Schlacht-Ordnung
voraus, und fiengen auch ordentlicher Weise
die Schlacht an; oder stunden mit auf der»
Flügeln, oder waren mit unter die andern
Manipulos gemenget. Wenigstens mach-
ten sie keinen Theil der beginnen aus, und
sollen übrigens den Nahmen avo/o, qs.w-
hntes haben.
Vellaunodunum, eine Stadt in Gallia Belgica,
Md zwar insonderheit bey den Gallis Senoni-
bus, so für das itzige Chateau Laudon am Fluß
Loing Unterhaldnemours in der Isle de pran-
ce gehalten wird.
Magtüs Celer Vellcianus, des Hiftoriei, Vejleii
Paterculi, Bruder und Ugacus unter dem
Tibc-
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*84i Vidius Dilla ___________________Dilli»-___Wlndex -84-
Allein Hey alle dem zehlen andere auch 210.
Vicos und michiu auch 840. Vicomagiftros,
doch werden Die tririci auch noch etwas zu
thun haben/ wenn die Nahmen solcher vico-
rum alle richtig heissen sollen
Vidius ist bey dem Cicerone, adfam. Hb. V/Iif.
Ep. 10. unbekannt/ wer er eigentlich gewe-
sen.
Vienna, eine Stadt in Oallia Narbonenfi, und
ehcmahliger Haupt-Ort der Aüobr.'gum an
dmt Rhodano, welche einige lächerlicher
Weise von bis und«»««/ wollen benannt wis-
{cn / weil sie von dem Vmerioin-.Jahren
ey erbauet worden. Sie war unter den Rö-
mern eine vornehme Coionie, und ist dis itzo
die Haupt-Stadl des Gebielhes v ennnis in
Dauphine, hak anbey ihr Ech Bisthr Nl Luii-
lage. bis 14. Kirchen/ ein altes festes Schloß/
und heißt nach dem alten Nahmen annvch
Vienne.
viennenfes sind die Einwohner der Stadt Vien-
na?, vvuder vorhergehender Articul zu sehen.
Vker-Fiirst siehe Tetrarcha.
X>iertbe»I der Kriegs-Knechte, 0r. tit^j.qv
cf»T.«riv, waren g Soidaten/deren 4. mahl
so viel Heroiie-, abvrdnete, kerrum ju bewa-
chen/vermuihlich daß allemahl 4. und 4. eine
Wache/ deren 4. die Nacht/ und 4- des Ta-
ges pfiegcten aufgeführet zu werde»/ verrich-
ten sollen. S iehe den so gleich folgenden
Articul«
Vigiiia; waren so viel/als die Nacht-Wachen bey
der Römischen Miiiu wie die Excuk'u die
Tage-Wache-!, bey welchen sich allemahl 4.
und 4.Soldaten bevsamme fanden/ welche
ir.stunden stehen mustcn/ doch also/ daß
nur einer von ihnen seine z. Stunden wirck-
lich stund und wachet?/ die übrigen z. aber sich
indessen niedersetzen oder lege» / und auch
wohl e»>:S schlafen mochten. Die Stunden
maß der t^rimipiiu5 nach der Wasser-Uhr ab/
und die vifitation der Wachen verrichteten 4.
L<iuice5,die Tnhuni,oder auch wohl dann und
wann selbst der Imperator mit den Legatis.
Hiechey hatten sie ihr Wort/ oder Tesseram,
so der Trihunu* von dem Feldherr«/ und von
diesem wieder Die ! esserarii holrten, so dann
wurde allemahl ein Zeichen mit den Trompe-
ten und andern inüiumenten im gantzen La-
ger gegeben/ wenn die Wachen angiengen;
drittens hatte icder Soldat wieder feine be-
sondere Tefleram, welche er bev der Visitation
von sich gab/ wenn er aber geschlafen/vder gar
nicht aus feinem Posten gestanden/ und mit-
hin seine Telleram nicht von sich geben kön-
nen/ daß sie sich des Morgens bev dem Tribu,
no fände, wurde er ausgesucht, und so dann
ordentlicher Weise am Leben gestrafft.
Vlgintiuiri agris diuidundis, stehe Trittmuiri
agris diuidundis.
Villa publica, war ein grosses Gebäude zu Rom
aufdem Campo Marrio, worinne nicht allein
die Cenfores den Cenfum verrichteten, son-
dern auch die Gesandten von feindlichen N-> -
tienen einiògiret wurden, weil solchen nicht
vergönnet war,sich innerhalb der Stadt Rom
aufzuhalten.
Villius, ein Römer, welcher se»ne Conuerfation
mit der Fanfta, Der Syjiae Tochter hatte,allein
auch zum öfter« von andern Con-iuaieij mit
Schlägen und sonst schnöde genug abgewie,
sen wurde.
L. Viütus Annali*, ein Römischer Raths Herr,
von des Fompeü Partey und sonst altem Ge-
schlechte, welches den Gennahmen Annaiis
vv« demjenigen zuerst bekommen, so Den¿«-
gem ann e .oder welches Jahr einer zu ei,
„er jeden Obrigkeitlichen Charge soll gelassen
werde«. .
5ex. Viuius ist bet) dein ('¡cerone, adfam.libje
L/>. «; unbekannt wer er gewesen, z. mahl ei-
nige für ih'> Sex. ihuus, andere Serutßus, dir
dritten Seruus iuitbs u. s f lesen.
Vindelici sind die Einwohner des alten Vinde- '
lici«,welches einelar.dschaft zwischen derdo-
nau. dem Inn, Rhstia und derschweitz war,
und den Nahmen von de» bcydcn Flüssen
Vnuio und Lito haben soll, welche beyde bey
Augspurg zusamnie kommen.sonst lagen von
Städten ohne schon demeldtes2lugspurg in
derselben Efa>, dem itzigen Schongau gegen
über an dem Lech//t-oà««, itzo Füssen,
6«/»da,itz0 Güny, Roflrum Kemauia, itzo
Memnunyln, Sandio, itzo Seckmgau, ht.
liotnagus, itzo ungefehr Dittlingen, Brigo.
tanna, itzobcpern, C/«, -»»«,jtz0 Rnln i'e-
toniana, jtzv Winten / An Jen a , s Acujina,
itzo2lrensbrrg//î,Fi»-.v-,itzorcgeuspura,
Seruit>durum,iÿq Strnudiugen, Petrenjta,
itzo Osterhofen, Quintana , itzo Rlnyen,
Batana, fc. Cafra, jtzv pñssnu, Ifintjca, jtzo
München, u.a. D>e Flüsse waren der U-
cus, itzo der 2ech, der//Ä- , f.i/ärgus, itzo
die Isev/ Ambrus, itzo Air.bcr. Hargus , itzo
Iler, Aenus, f. oe»«*.itzo der Inn; u. a. An
sich aber wurden die v indeiici selbst unter,
schieden in die Brigantios, Liâtes, Ijaricos,
Botos, so aber ein »euers Dolck in solchem
Lande war, u. a. Übrigens wurden sie inson-
derheit von dem Tiberio und Drufo unter der
Römer Gewalt gebracht, und befassen nach
itziger Ceographie, wie ausbemeldten Städ-
ten abzunehmen, insonderheit einen Theil
von Schwaben und.bayern,
vindeiicus, oder, wie andere schreiben, véndali,
cus, ein Fluß in Gallia Narbonenfi , so ober-
halb Auignon in die Rhône gehet/Und für de*
itzigen Fluß Lorgue gehalten wird.
Vindex, ein c*ninenfer, gerieth bey Ervberunz
seines Vaterlandes mit in die Römische
Knechtschaft, und dienete bey den jungen
Acjmüi* ; als aber diese mit des L. Lruti hev-
den Söhnen, Tito und Tiberio, L.oellii,,
dem Marco und Manió, dem Lucio und Mar-
co Collatino u. Û. ein Complot gemacht,denen
vertriebenen Tarquinüs wieder zurü« zu hel-
fen, und daher zum ostern bey seinen bevden
Herren zusamme kame^ gerieth er dereinst,
als sie nach Essens alle Bedrnten von sich ge»
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-85! Ulysseus Umbrenus Umbrenus Umbria -85»
fuhr/ und landete endlich wieder ínsicíiien
an. Als hirselbst seine Leute der Sonnen Rin-
der wider seinen Rath abschlachteten, da er
eben schlieff, zündete luppircr darauf sein
Schiff mit einem Wetter-Strahle an, da
denn alles,bis auf ihn allein, verlvhren gieng.
Er gelangete also als ein Schiss,Bruchiger
bey der Cai ypfo an, und wurde erst in 7. Jah-
ren aufdes louis Befehl wieder erlassen, und
mit einem Fahrzeuge versehen, so aber Me-
jicanas aus Rache wegen des Poiypbemi, als
seines Sohns, zerbrach, daß er nackt und bloß
an die Insul der kk«»cl,m, oder das itzige
Corü, anschwamm. Hkeselbst wurde er von
dem kleine», Könige besagter Insul, nicht
nur wohl ausgenommen und bewirthet; son-
dern auch letztlich mit einem Schisse verse-
hen, vollend in ithacam damit zu fahren, Er
kam auch endlich nach 20. Jahre» wieder hie-
seldstan, iedoch gantz unbekannt, und, nach
. einigen, darzu nackt und bloß, weil er aber-
nichls Schiss-Bruch gelitten hatte- Wie er
aber sein Haus voller Freyer um seine Ge-
. mahlin amraff; also entdeckteer sich endlich
dem kumaco, seinem ehemahligen Schwein-
Hirten, dem Phiicecio, seinem Küh Hirten,
und seinem Sohne, dem 'reiemackc,, machte
durch deren Bcyhülfe die gedachten Freyer
jngesamt nieder, und ledete nachher noch ei-
nige Zeit mit seiner Penelope in gutem Ver,
anuden. Allein als nachher die Circe ihren
Sohn, den Teiegonum, abschlckte, seinen
Vater zu suchen, und solcher in ickaca anlän,
detewerübete er einige Räubereyen in solcher
Insul, und da sich ihm viyfíes entgegen sche-
re, kam es zu einem Handgemenge, in wel-
chen« er, wie ihm das Oracuium vorher ge-
weissaget hatte, von dem Tciegono unbekann-
ter Weise mit niedergemacht, und darauf in
der Circes Instil begraben wurde. Seine
Zurück-Reift von Lroia hat Plomeras in 24.
Büchern unter demtitul Odyjfea beschrieben,
und soll er sonst der Person nach, nachdem
Varec« kliiyzio, gewesen seyn^sr«- , ere hi-
lar i , Ö* fl atura media.
viyíicus ist nach der Griechische« Endung so
viel, als Viyffies, sy an seinem Orte zu sehen.
Vlyffis filius jjì 5c9 bettt Homero, Odyffi. B. v.z,
und anderweits mehr der feiemackus.vori
dem an seinem Orte ein mehrers zu sehen.
Vwber ist so Viel, als einer aus der Landschaft
Vmbria. Siehe Vmbria.
Vmber ist bèy hem Virgilio, Aen. Xii. v. 75z. sh
viel, als ein Jagd-Hund aus vmbrien, der-
gleichen ehemahls für andern gut hjeffen.
Vmbr-e sind «nfee andern so viel, als die Seelen
der Verstorbenen, welche sich die Alten als
Schatten einbildeten, indem sie glaubeten,
daß man zwar dieselbe» sehen, aber nicht mit
den Händen ergreiffen könnte, wie solches
insonderheit dem viyflì in der Hölle begeg-
nete, als er seine Mutter zu umfassen ver-
meynete.
Vmbrenus ist Úcl) béill Horacio, lib, Jj, Sat, i, v.
iss. unbekannt, wer er seyn soll.
k. Vmbrenus, ein Frcygelasscncr Römer, der sei-
ne Handlung alleweile in Gallien getrieben/
und mithin von denr Penmio gebraucht wur-
de, die Gesandten i>er Gallier, und durch sol-
che die Mtze Nation mit in den Compioc des
Cacüinl zu ziehen, allein als diese die Sache
vemetbeu, au-h das Weite suchte, und sich
mit der Flucht darvon machte.
Vmbri, sind die Einwohner der Landschaft Vm-
brien in Italien, eine der ältesten Marionen
solches Landes, welche den Nahmen, nach ei-
nigen, von dem Flusse Vmbre haben, nach an-
dern -r-r» ts ’'Op.ßeä, quod tempore aquofäe
cladis imbribtis luperfuerint, Uttd, Nach dkn
dritten, ab Vtnbra, weil ihre Landschaft der,
gestalt mit Bergen umgebeu war, daß sie
gleichsam darvon gantz im Schatten lebeten.
Indessen haben sie das Lob, daß sie Vorwahl-
für andern gute Soldaten gewesen, und im»
den nach ihrer Gegend in Vmbro, cis.ape»-
ninos Und trans-apenttinos, sonst almnüch
ihren Städten unterschieden in
Ocricu/anost
Oßranas,
Pißates,
Pitulanos,
P langen fies,
Poleßinos,
Strranatesy
Sentinates,
Sarßnatesy
Solirates,
Spoietinos,
Suarranosy
Suriates,
Teftinates,
Vettionenfiiy
Vindinatesy
Suillates,
Amerinos,
Apiennatesy
Arienettes,
Attidiatesy
Afifinates,
Amates,
Aefinates,
Camertes,
Cafihentillanos,
Confuíanos,
Dola tes,
Fauienatesf
pelignates,
Fulginates,
Foro-Flaminienfies»
Foro-Iulienfies,
Foro-Br tir. i taños,
Fero-Sempronienfes,
Figuraos,
Interamnates,
Meuanafes,
Me uan'en fes, v
Matìlicatcsy
Nar ni tnfis, ' rbtnates,
Nucerinos, Vßdictinos », &
Eiehe so gleich Vmbria.
Tadinates,
Trebiates,
Tußcanosf
T'firnatesy
Vedanic.atet.
vmbria, etne grosse Provintz m Italien zwischen
dem ^lari Papero, dein Rubicone, der Tibtt/
dcm Marc,und dem -^éñ, welche durch den
Bekg Apenninum jnvmbriam cis-apenninan»
Undvrnbriam trans-apenninam gethkiletwur-
de. Bou Stñdten desanden sich in ersterm
Ariminum, jfto Rimino, Pifiaurttm, jfto¡-‘efaro,
Fanum Fortuna, jgofana, Sena Gallica,
Sinigaglia, Sarfina, (fio Sarfína, Vicus Tifien-
fis, bey dem itzigen Cañe1iosiccbiano,^/o»L
Feretrus, itzv S.leo, Tifernum, jtzo §. Angelo
in Vado, Vr binum, jtzo Vrbino, Petra Petufa,
Ad Callem, jtzo Cag\i, Sentinum, jtzy Sentina,
Forum Sempronii, jtzo koñombrone, Suafia ,
O ¡Ir a, Aefis, jtzo leñ, Attidium, jtzo Actigio,
Mattitea, itzv Macejicaf »»- Camerinum mit
m
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285? Vmbro Vveabula
den Flüssen Arimino. itzo Marida, f. Marccia,
Pi/aure, (Bo Folia, Meiauro, j(jo Metro, Aefi,
Îç0 Sino, ot>cr Fiume Sino U. 0. In Vmbria
cuapenmna fanden sich V0h Städte!! Tfir-
num Tiber inum, ¡nguuium, (fio Eugubio,
Tu sie um, jtzo Fratca, Ar na, ,'tzs Ciuiteüa
d’Arno, Afifiua»¿ itzv Aííifio, Venena, Hi-
Jpeuum, itzv Speiio, Falg'nüa, itzv Fuligno,
Meuania, itzv Beuagna, Nuceria, Ujo Noccra,
Forum Flamin», Trebia itzv Trcui, Spjutiuoi,
itzv »Spoieto, , itzv Fodi, Carjuu Nar-
nia, iilonarni> Ocriculum , itzv Ocricoli u. Û.
mit den Flüssen Tima, ciitukko u. a. Es be-
griff daher solches vmbria, da» itzige Her-
tzogthum vrbino,mit einem Lhci'le von der
Marchia Anconitana Ulld dem ))ertzvglhum
Spoieto, und gehöret mithin üm'tzv gautz dem
Pabsie, ausgenommen die kleine fr eye siepu.
diil^ue S. Muri»» in dein Hertzygthumevr.
bino. Au sich iß das Land fruchtbar an Wci,
ne und Getreydk/ doch über kalt/ und von un-
gesunder Luft.
Vmbro, von Archippo , etnt ^fcrctr Soldat,
allein zugleich auch guter Hexen-Meister, den
nichtsdestoweniger aber dennoch Acucar in
Italien mitcrlezete.
Vmmi>!5 ist nicht weiter bekannt, als was Cice-
ro, ad Farn. tib. Xvi. Ep. 14. Vvn ihm gk-
dencket, wiewohl man auch selbst über solchen
Nahmen noch nicht einig ist, indem einige
M'tmmtus » andere Manius u sf lesen wol-
len.
Vnclix ist bey dem Curtió, lib. 1111. c. l ein un,
bekannter Ort, wo nicht dafür §-rd.> zu lesen,
welches 2. Tage-Reisen von den ?orri; Ama-
ni gegen Thapfacum zu war.
Vndedmuiri waren eilf Personen zu Athen,wel-
che die Udelthater ins Gefanguiß brachten,'
und, da sie zum Tode verurtheilct worden,
exfecuriren liessen. Eie heissen sonst dgent-
lich und “tlyrc(fx»i, und kamen
in vielen denen Friumuiri; capitalibu, zu
Rom gleich, so an ihrem Orte nachgesehen
werden können.
Vnelli, eine Nation in Galiia Lugdancnfi, und
zwar insonderheit auf der äussersten Ecke oder
der Halb-Jusul der heutigen Normandie de-
ro bekannten Oerter Alaunwm, itzo ungefthr
Cherbourg, Crociatouum, jtzy Carenton, Und
Cofedia, itzv Coutanccs waren.
Vniuocum ist in der Lógica so viel, als was
sonst ein Synonymum heisset, so daher mit
seinen unterschiedenen Arten an seinem Orte
nachzusehen.
Unter-Hauptmann, ist so
viel, als was sonst ein Ccnturio heißt, so in
regard des Ober- Hauptmanns, so nach der
Römischen Art zu rede» ei» Tribunus, oder
nach unser» Kriegs-Verfassungen ein Ober-
ster war, angegebenen Nahmen im Leut,
sehen führet.
Vocàla sind Zeichen aus Buchstaben und
Sylben, welche an statt einer Sache selbst
stehen, und solche entweder durch die Aus-
sprache, oder die Schrift dem (Semüthe vor-
stellig machen.
________________D 0 cabul a 2854
Vocabolo »quantia rem sind Wörter, die nicht
n mehr, oder auch nicht weniger bedeuten, als
die Sache,die sie bemerken, au sich ist, z. E.
Furtum ein Diebstahl, ■Sacrilegihm einkir-
chen-Raub u. d. g.
Vocabu/a antiquata sind st> viel, als objlleta«
Siehe hernach Vocabu'a objbieta.
Vocabu/a esotica sind Wörter, so nicht Later,
nisch, Griechisch Ebraisti) oder Teursch, son-
dern entweder Frantzösisch, Itüliä.iisch,
Spanisch, Englisch u.s.f. sind.
Vocabula Graeca fl >j) in der Lareimschen Spra-
che,die entweder pur Griechisch sind, und als-
auch noch mit Griechischen Buchstaben ge-
schrieben werden, oder doch aus dem Grie-
chische» Herkommen, und eben noch nicht für
gttt Lateinische paliiren, j. E. Abyffus, Ago-
nizare, a 1thenttce U. d. g.
Ytcabuli honefta sind, die etwas bedeuten, st»
vor allen ehrbar« und bonnècen Leuten darf
genannt werden, ohne daß damit contra bo-
nos mores peccirettfer&e.
Vocabula inhonefta fl it) Wörter, so säuische,
oder unzüchtige Dinge bedeuten, und mithin
für bonncten Leuten nicht dürfe» gebrauchet
werden.
Vocabuia. magis fignificantia sind Wörter, s-
mehr bedeuten, als die Sache mit sich brin-
get, und mithin eine Hyperboien, oder ìu-
xestn hinter sich haben, z. E. Sa.ntegutxt pro
furto, Scelus pro petulante U. s f.
Vocabuia minus fignificantia sind Wörter die
weniger bedeuten, als sie bebeutcu sollen,
ufid mithin eine ». d. g. hinter sich
habe», z. E. Furtum pro Sacrilegio, Farciti
pro auaro
Vocabuia noua find Wörter, welche von andertt
fingiret worden, und nur von weutgen obre
auch bloß von dem gemeine» Volete gebrau-
chet werden, ^ E. Nvuifflmus, pro vhmo;
Intèrim pro Incerdum ; /'u bin de pro ideintw
dem U d> g-
Vocabu/a nonata sind Wörter, welche erst einet/
so etwas redet,oder schreibet, fingim,
Vocabuh obfeena sind, welche Venerische Und
unzüchtige Dinge bedeuten.
Vocabuia obsoleta sind Wörter, welche ittsom
derheit schon vor des ciceroni; Zette ' aller,
dings aufgehdret haben gebräuchlich zü
sey», j E. Medd x pro inagiftratu fummo,
en.lo pro in ■ Rumi Jera pro rumoribiis fero,
Axo, pro nomino; Añdruo, pro recutro
ttd.g. , .
Vocabuia peregrina sind iti der Lateinischen
Sprache alle und jede < ocabula, so nicht
Lakeimsch oder Griechisch si-id, oder doch
wenigstens von guten und tüchtigen Latei-
nischen Außöribus, als gemeii e Vocabu-
la, Nicht sind gebrauchet worden; zuiu-E.
Fat lamen tum, Guerra, Ma¡i¡ itga, Ceraia
u.d.g.
Va »buia piedcia sind Wörter, dre tuie der ge-
nreiue Pöbel, nicht aber ponte und bornée
Leute brauchen.
vocabuia poèti«« sind Wörter, vdcmr sich nur
-k.r pi 2 i Pit
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
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3$$7 Volatek Volscens Volsci Volumu 2858
Volaterrani municipe; sind bey dcmlicerone,.,«/
F**>. xut. Ep. 4. ft viel, als die Einwohner
von Volaterris, welche der Au&or Municipes
nennet, weil bemeldete Stadt zu seiner Zeit
noch ein Municipium war. Siehe vltt'herge,
henden Articul.
Volaterranus ager ist die Landschaft Uni Volater-
ras, welche unter andern insonderheit viel
warme Gesund, Bäder enthält-
Volca: Tcctofages, siehe Teiiofiges.
Volcania acies, siehe Vulcania acies, Undñlsv
auch sonst/ wv Vulcanius für Vulcanius ge,
schrieben.
Volcatius ist bep bdttt Cicerone, ad Fam.lib. I.
Ep. 1. bet l. Volcatius Tullus, welcher a. M.
5824. mit dem m. Aemilio Lepido Bürger-
meister war.
Volcatius ist Hey betttciceronc.rtrf Fam.lib.xiii.
Ep. 14. vermuthiich ein Angehöriger,und viel,
leicht selbst ein Sohn des vorhergehenden,
welcher A.m. zzoz.zu Nom Prartorvrbanus
war.
c. Volcatius Tullus, dienkte unter dem Crfare
in Gallien, und bekam das Commando über
I?. Cohortes, womit er die zum Theilnoch-
sieheudebrücke über den Rhein,so Cxfar ver-
fertigen lassen, besitzet halten solté.
Voiero, ein Römer, hatte bereits einiges Com-
mando gehabt, und soite a. m. 5478. wieder,
als ein gemeiner Soldat dienen; und, da er
sich darzu nicht verstehen wolle, befahlen die
beydau Bürgermeister L. Aemilius Mamerci-
nus urlb Vopiicus Iulius Iulus, daß ihm die
Li&ores die Massen gar abnehmen folien, al-
lein er setzete sich gegen diese zur Wehre, und
bracht selbst das Volck auf, welches den lí&«-
ribus dir Falces zerbrach, und die Bürger-
meister sich aufs Rath-Haus zu faiuircii
zwang. Als er das Jahr darauf Tribunus
piebis wurde, suchte er ein Gesetz zu geben,
daß die Magiftratus plebei nicht mehr in Co-
mitiis curiatis, sondern tributis soften crweh-'
let werden, weil aber solches den Patriciis kei-
nesweges anstund, verhinderten sie solches
Gesetz, bis folgendes Jahr. Allein als er
auch damchls wieder Tnbunus wurde, kam es
endlich noch zu wircklichen Händeln, doch
aber Vas Gesetz darbe» auch noch zu seinem
Stande.
Volefus ist bey dem Ouidio,deptnt* Lib. Iii. Ep.
i.v. loz.der Volefus, oder, wie er sonst insge-
mein genannt wird, Volufis, ein Sabiner,
von welchem die vaicrü, und mit solchen auch
die Cotta? abstammeten. Er kam mit dem
Tatio nach Rom, und stehet seine absteigende
Genealogie unter den Tituln P. t'alerius Vo-
lu/its Poplicola und L. Valerius Flaccius
nachzusehen.
Vofca gens ist bey dtm Virgilio,/-,». Vii. v. goj.
soviel, als bictofei, so hernach zusehen.
Volfcens, ein Dfftcfr d<s Turni, welcher mir
Zoo. Leuten zu Pferde von dem Latin« zu-
rück kam, und damit auf den Euryalum und
tfifum stieß, als sie in der Rumier Laaer eine
.ziemliche Anzahl Leute hirigerichtet hat-
! ten. Es suchten sich aber dieselben zwar fur
ihn zu re'tiriren, allein, weil er ihnen durch
einige Leute verbeugen ließ, machten sie
noch unterschiedene darvon nieder, dis er
endlich den Euryalum auch crlegete, allein
dafür mit solcher Heftigkeit von dem Ni-
fo angegriffen wurde, daß uugeacht aller
Gegenwehr seinerleute, er dennoch endlich
auch von ihm'mit dem Schivcrdte in das
Maul geflossen wurde, daß er mit dem Le-
den bezahlen muffe, und so dann tod von
den Seinigen in das Lager zurück getragen
wurde.
voifci, oder, wie sie eigentlicher heissen sollen,
Voiofci, ein ehemahls mächtiges Volck in
Italien, so den größten Theil des Lam ad-
ieöi inne hatte, und den Römern, ehe cs
sich unter deren Joch beugete, viel zu schassen
machte. Es besaß von Städten Antium, jvo
Anao, Afturam, itzv Stura, Cira ios, Tarta**
cinam,tyt Tenacina, Velitras, jtzo Veüttt i,
Ceram,(j^Cora, Norbam, itzv Norma, Si-
gniam, jtzo Segni, Setiam, itzv Sezza ,Priuer-
num, itzv Piperno vecchio , Sue fiam Pometi-
am, als die Haupt-Stadt der gautzen Nation,
Coriolos, Satricum , Verruginem, Vlubras,
Tres Tabernas, Appii Forum, E. e tras, Sul-
monem, jtzo Sermoneta, Frufinonem, itzv Fruf-
filone, Fabrateriam, Fregellas, Soram, itzv
Sora, Interamnam, Aquinum, itzv Aquino,
Atinam, jtzo Atina, Cafinum, itzv Calino,U. Q.
woraus denn erhellet, daß sie einen grossen
Theil von der itzlgen Campagn.i di Roma,Uilt)
der Terra di Lauoro imnesxolitauischen irme
gehabt.
Voiiir.ii sind die Einwohner der Stadt Voiñnii,
{netrurien, so oberhalb des Lacus Voilinii
lag, und endlich von dem Römischen Bür»
gerineißer a. Poftumk» erobert und verwü-
stet wurde. Als sich solche nachher wieder
in etwas erholet, verjageten a. m. 5635- die
fteygelassenen Knechte ihre vvrmahliqen Her-
ren selbst aus der Stadt, die aber durch der
Römer Hülfe sich derselben wieder be-
mächtigten. Einige wollen sonst, daß be-
sagter Ort aniño gantz vergangen sey, andere
hingegen gebeii dasitzigeloi/Efürihnan,,
welches denn ein mäßiger Ork in dem'
Patrimonio Petri Ullskril Von dem Lago di Bol-
fena ist.
Voifo ist bey fcent Veiieio, Ub. /. c. Iz. der Cn.
Manlius Vulfo, f. Voifo, von bcitl Ulitek Vulfo
Manlius ein mehrers Zusehen.
C. Manlius Vulfi, siehe oben Vulfo Manlius.
Volturnus, siehe hernach Vulturnus.
Volumnia.gr. ouoaüfmin, des Marcii Coriolani
Mutter. Siehe Coriolanus.
Volumnia ist Hey dem Cicerone, ad Farn. lib.
Kim. Ep. 16. unbckanut, wer sie gewesen.
Volumnia ist bcpbcitl Cicerone, Philipp. Ii. c.x4*
die Courtifanc Cytheris, sohsn Nahmen Vp-
lutr.nta von ihrem ehemahligenherrn, dem
Volumnio Lutrapelo, hat. Siehe Sn seinem
Orte Cytheris.
Volumnius ist bey hkm Cicerone» adfam.lib.
Vii. Ep. ja. der Volumnius Eutrapelus, Vdñ
Lx n 3 derñ
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
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- Inhalt: Zeit: Geographie
Aleare Aleanvr -s-
, , . \
isi Albun Alcaus
an solchem schlug, und mit dem Pferde hin-
ein stürtzete. Siehe unten Tibcris.
Aibunea, eine Nymphe, so insonderheit Lu
Libur, oder dem itzigen Liuoli in Italien, an
dem Flusse Aniene, als eine Göttrn verehret
rvurde, und weil ihrbildniß in demselben mit
einem Buche in derhand gefunden worden,
hat man sie für eine von den Sibyllen gehal-
ten. Sie soll den Nahmen von dem weißlich-
ten Wasser des Brunnens bekommen haben,
für dessen Vorsteherin sie geachtet worden,
Daher sie denn auch einige mit der Eeucochea
für einegöttin halten..
Albunex dornus ist bey dem Hematíe» Lib. I. Od.
7. v. 12. entweder derbrurm, oder auch der
Lust-Wald bey Libur, oder dem heutigen
Liuoli iñ der Carnpagna di Roma, welcher
der Àibuneæ gewidmet war, und also auch
beyderseits eben den Namen Albaner führen.
Albums, eia berühmter Berg in dem ehemah-
ligen bucariien,vder dem heutigenerenerpato
cirra im Königreich Neapvlis, unfern von der
Stadt Lapaccia nuoua, 0dèk,wie sie auch Nm
genannt wird, Capaccio.
älbutins der Canidise Dater, welche Horatius
in seinen Schrifften hier und da als eine
Hexe durchziehet.
Âlçæi puer, Grxc. ‘Akxttioia ist beymhe-
iiodo Scui. Here uh v. 2,6. her Amphitryö, des
Àicæi unb.î)er Laonomes Sohn,dessen Stief-
Sohn denn Hercules gewesen, welcher ei-
gentlich auch Alexia geheissen, den Nahmen
»ercaier aber hernach nur von dem Hasse
der lunoni; gegen ihn, und seine berühm-
ten und grossen Thaten bekommen. Siche
Hercules.
Áicíeus , Uort Mitylcncrt, üus der 2fnfuï Lesbos,
lebete unis Jahr der Welt mo. und war
jucht nur einer der berühmtesten Poeten sei-
ner Zeit,- sondern auch ein guter Soldate.
Massen er so gar der Ecsbier Armee, als Ge-
neral, mit seinem Bruder, dem Autirnenide,
wider dieäthenienser commandirete: allein,
als ihm auch solche Charge wieder genom-
men, und dem kircaco gegeben wurde, mit
diesem deswegen also zerfiel, daß er ihn aufs
empfindlichste in seinen Carminibus Angriff,
und sich auch sonst auf alle Weise an sol-
chen zu rachen suchte. Er war aber darbe»
endlich auch so unglücklich/ daß er,diesem
seinen Feinde lebendig in die Hände ge-
rieth, der aber doch so genereux gegen ihm
war, daß, er ihn mit der Vorstellung, wie
leicht es ihm nunmehro sey, ihn völlig unter
zu drucken, wieder lausten ließ. Seine
Courte6<! war unter andern die Poetin 8ap-
pfio, und wird er für den Erfinder des nach
ihm jo benannten Carminià Aîcaici gehalten,
sonst aber sind seine viele Schrifften, bis auf
eine gar wenige Fragmenta, welche Mich.
Ncander, Henr. Stephanus Und Fuluius Vrfi-
nus edirct, verlvhren gegangen. Was von
ihm zu halten gewesen, giebt schon Quiniti-
lianus mit folgendem! Aleño in parte ope-
ris mérito áureo plectro donattts, quo ty-
ramios infedatiis.muitum etiam moribitscon-
Hêderichs Schul-l-exico«,
fert, in eloquendo quoque breuis & magnifi-
cus & diligens, plerumquehomero fimilis, fed
in lulus & amores delcendit, maioribus ta-
men aptior. In fl. Hb. X. c. 1.
Alcaicum Genus ist êm Carmen tricolon tetra-
ftrophon, worinne allemahl die ersten beyden
Verse Dady lici Alcaici acataledi, der dritte
ein Iambicus Archiloch us dimeter hyper-
catáiedicus, und der vierte ein vadyiicus
Pindaricus acatalectus ist, Ñuffolgende Akt X
— — I v— I — j j —-vv j — vv
— - j V— î — j j— V*v\—-Vit
—---- j P — j —---- I V - ] V
— .V V J —■ V V J V J —V
Aequam memento rebus in àrduis
Setuare mentem, non fecus in bonis
Ab infolenti temperatam
Latitia , moriture Delii ! Hör.
Wobey denn ein nöthlges Requifitum in den
ersten beyden Versen diecxsur nach der fünff-
ten Sylbe ist, so dann daß in solchem Genere
meist nur hohe und wichtige Dinge geschrie-
den werden wollen.
Alcaidaruni germen, Græc.. ya\xzïîêiv §í\o<;,
ist beym Findaro Olymp. S. 5/. s. 7. >0 viel
als der Hercules, des Alead Ettckel. Siehe
Alcèi puer.
Alcamenes ,Gr. ’Akaujihuc » des Leleeli Svhn/
König zu Sparta, aus der Familie des Eu-
ryfthenis, fällt A. M ;i;5. nachdem feilt
Vater von den Aieñenier» in dem Tempel
der Dian* zu Limnis erschlagen worden, zur
Regierung, und führete solche ganker 77.
- Jahr. Er stillere in solcher Zeit durch einen
Abgeordneten, den charmidam, die unter
den Cretensern entstandene Unruhe, ero-
berte die Stadt Helos, schlug die Argiuos,
welche solcher zu Hülste kamen, und fieng
a. M. 5 307. de» ersten Krieg mit den Mefie-
niem an, dessen Ende er aber nicht erlebet^
Massen solches erst a.m. 5226. erfolgete, da
da er hingegen bereits A. M. z2rzi starb. Sei-
ne Genealogie siehe unter Euryjlhenes.
Aicander, Gr. "aw^©.- , ein Eycier, welchen
viyües vor Troja erlegete.
Aicander ein Trojaner, welchen Turnus mit
vielen andern in dieser eigenem Lager nie-
der machte.
Aicandre, Gr. ’A^uávlpti, des Polybii. L0n Thö-
ken aus Egypten, Frau, welche der Helena-,
als sie mit dem Menelao nach Eroberung
der Stadt Troja, auf ihrer Heim-Reise, da?
hin verschlagen wurden, einen silbern t¿a*-
çev, (welches die Meisten von einem Spinn-
Röcken, oder doch sonst einem zu dergleichen
Arbeit gehörigem Werck-Zeuge, verstehen)
verehrete, womit hsrnachmms besagte Hc.
lena» als sie des viyifis und Neltoris Soh-
ne, zu Sparta, besuchte, nach damahligerart
einen Sraat mit machte.
Aleanor, ein Trojaner, des pandari und des
Biti* Vater, welcher aber nach einiger Mey-
nung diese seine beyden Sohne in ihrer
Kindheit weg setzen lassen, also, daß sie her-
nachmahls von einer Hya-ua auftrzogen
worden.
K Alean or
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
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rz- Alopa Alphe« - Alphe« Alpheus 190
daher bereits in ihrem neunten Jahre von
der Grösse waren/ daß sie sich in den Him-
mel i» steigen unternahmen/ und zu solchem
Ende den Verg ofa auf den oiympum,
und «uf den o itam /viederum den'peiionse,
steten, allein über solcher Arbeit auch von
dem a polline erschossen würden. Wie-
wohl doch andere auch wollen/ daß sie einan-
der selbst umgebracht/ baste der Dl-rnlge-
walt anthun wollen, und, «té Apollo seiner
Schwester ;u helfen/ einen Hirsch zwischen
ihnen hinlauffen lassen, welchen sie oann zu
erlegen gemcynet, sich aberbeyderseits selber
getroffen. Sonst bemächtigten sie sich vor-
her selbst auch desdáis, und legten ihn in
ein schnödes Gefängniß, den ihnen aber doch
Hernachmahls Mercurius wieder entführete.
Allein für solche und andere dergleichen
A)aten wurden sie auch in derhölle dahin
verdammet, daß sie mit grausamen Schlan-
gen an eine Säule, dk Rücken gegen einan-
der gekehret, angebunden wurden, und wie
sie solche Schlangen unaufhörlich nagcten,
also machte auch eine Nacht-Eule, die auf
bemeldeter Säule saß/ ihnen mit ihrem
gräßlichen und stetem Geschrey ihre Pein
immerzu noch unerträglicher.
Alopa, Gr. vuá*-»/, eine Stadt in dem ehema-
ligen Locride, deren Gegend aber schon vor-
rätigst unbekandt gewesen. Indessen schei-
nen doch diejenigen am richtigsten zu gehen/
welche sie bey den Locris Epienemidiis su-
che»/ und insonderheit in die Gegend ver-
setzen / wo sie noch bis darò in Homanns
Charte von Griechenland/ in der Ecke.von
Thessalien/ unterhalb Zeiton, zu sehen.
Alos, oder/ wie andere schreibe«/ Halos, Gr*c.
"aa®-, eine Stadt in der chemah- ^
ligen Provintz Phthiotide, und unfern von
der heutigen Stade ^ciron. oder Daphne in
Thessalien / an dem ehmahligen Flusse à-
pbrytö, welche Arhamas nicht allein erbauet/
sondern auch in selbiger reñdíret haben soll.
Alpes, sind ein hohes Gcbürge/ welches Franck-
reich und Teutschland von Italien scheidet,
> sich bey Monaco und Nizia am Mittelländi-
schen Meere anfänget/ um Piemont und
Savoyen herum, so denn zwischen Teursch-
land und Italien hinweg, und endlich bis
an den Golfo di vcnccia, und zwar inson-
derheit an den Meer-Bustn, Carnero, get 1
het, und mithin eine Länge von mehr als !
150. Meilen begrerffet. Es soll den Nah-
men von dem Sabmischen Worte, Aipu/,
i. e. Albus, oder weiß haben, weil es grossen
Theils fast immerzu mit Schnee bedecket!
iß/und pfleget eè hiernechst in die Alpes ma-
rítimas, Corrías, Graias, Penninas, Sumraas,
Eeponrias, Rhsricas, Tridentinas, Noricas, !
Cárnicas, und lulias,oderka rnonicasunter- j
schieden zu werden, wovon unter andern in- ;
svndcrheit das Reale Staats- und Zer- !
tuwgü.lexicbtj, unter öerntitui^ilpc» nach-
zuftben.
Alphea ilumina sind bey dem Virgilio Georg 1il
V.isv. nichts anders als der Fittß Aiphsus
selbst, von dem hernach ein mehrcrs zu
sehen.
Alphea. origo gründet sich bey dem Virgilio
Aen. X. V. 179. auf die Tradition, daß die
Stadt Pifo in Italien entweder von eini-
gen, T>ie sich von Pifo an dem Alpheo tntpe-
loponnefo dahin gewendet, oder auch von
Lem Lpeo, welcher das Trojanische Pferd
verfertiget, und nach Eroberung der Stadt
Troia, durch den Sturm in Italien ver-
schlagen worden, erbauet, und nach der be-
meldeten Stadt im Peioponnefo benannt
worden, andere aber wollen, daß der er-
ste Erbauer solcherstadt Pifos, des Apok
Jinis Hyperborei Sohn und König derer
Selten,gewesen; und noch andere, daß sie zu
den ältesten Seiten Tenta geheissen, hernach
aber von den Lydern, so sich unter dem Tyr-
rheno dahin gewendet, Piß genannt wor-
den,welches in ihrer Sprache so viel, als ein
Hafen bedeutet, weil solche Stadt mit der,
gleichen vermittelst des Einflusses des Arno,
in das Meer, unfern von ihr versehen ist.
Alphe* Pii* ist bey dem Claudiano de Bello
Giidom.v. 48z die Stadt Pifo injtalien/wel-
che den Bcynahmen A/phea führet, weil sie
eine Colonie dcrstadt Pífo, welche inrpc.
loponnefo, an dem Flusse Aipheo lieget/
feyn soll, wovon aber nur vorhergehender
Artickel mit mehrern zu sehen.
Alphei vadum, Gr. ’Aatpeicio nég(&1, wird bey
dem Homero il. B. v. 592. die chèmahlige
Stadt Thyron beygenannt/ weil bey selbiger,
nach des Strabonis Seugnisse, solcher Fluß so
seichte gewesen, daß man gar wohl zu Fusss
durch selbigen gehen können.
Aiphellboeus ein tingirterhirte bey dem Virgi.
lio, so den Nahmen von ich sinde,
mnd /Zss>einrind/hat,und also eigentlich ein
Nähme eines Kuh-Hirtens ist.
Alphens, Gr. ’aa<?£ií?, des Oceani Und der Thc-
tyos, nach andern aber des Ponti und des
Meers, und nach den dritten, des Thermo- ^
dontis und dev Amymones, einer Nymphen,
Sohn, war ein sonderbarer Liebhaber des
Jagens, der aber über solcher Arbeit dereinst
ungefthr die Arerhuforn, eiste Nymphe, an-
traff, und sich in selbige verliebte. Weil
aber diese einen Abscheu vor allen Heyrathen
hatte, flöhe sie für ihm in die Insul Orty-
giam bey Sici!ien,uiid als sie ihm dennoch -
auch auf solche Art nicht entlauffen kunte,
wurde sie von der Diana, dero Gcfehrtinsie
gewesen, auf ihr Flehen in einen Brunnen '
lhres Nahmens verwandelt. Allein mls
Alpheus ihrer dennoch auch so nicht verges-
sen kunte, bath er die Götter ihn von solchem
Leyden zu befrcyen, worauser denn in einen
Fluß verwandelt wurde, welcher aber den-
noch auch aus dem Peioponnefo bis in be-
sagte Insul unter der »See weg gehen, und
sich mit der Arethnfo alsdenn noch vereini-
gen soll. Hingegen sind noch andere, wel-
che sein Geschlecht von der Sonne herlei-
ten, der aber, als er sich mit seinen, Bruder,
dem Ccrcapho, entzwepet, solchen erschla-
Lk«,
r
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- Autor: Hederich, Benjamin
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30i Apell Apem
von den Vorübergehenden könte getadelt
werden. Für eines seiner sonderbaresien
Kunst-Stücken / so zu Rom indcmkayser,
lichen Pallaste zu sehen waren, wurde dieje-
nige grundirte Leindwand gepalten, worauf
er in des Protogcnis Abwesenheit eine der-
maon Linie mit dem Pinsel gezogen,
daß solcher bey seiner Zurückkunft also fort
denn Meister daraus abgenommen, ob sie
einander sonst gleich unbekannt gewesen,
indessen aber doch noch eine fubtilere Unie
über des Apdia seine weggezogen und sich
mit Fleiß wieder sbfentiret. Allein, als
selbiger darauf auch eine noch zartere, als
diese war, drauf hingeführet, sich überwun-
den bekennen müssen, wofür ihm aber Apel-
les na Ger auch wieder den f-meur erwiesen,
daß, da die Rhodier, als des Protogenis
Lands-Leute,! dessen Gemahlde eben nicht
groß cllimirten, er deren einige um eine
ziemliche Summe Geldes erkaufte, und
vorgab, als wolle er sie wieder für sei-
ne eigene verhandeln, worauf denn des Pro-
rogeas Dinge viel höher als zuvor geachtet
wurden. Als die von ihm gemahlte venus
^nschomcne nur von unten etwas schad-
haft geworden, hat sich nach der Zeit kein
Mahler gefunden, der solches Bild wieder
ausbessern können, noch weniger aber der
dergleichen Gemahlde, welches er kurtz vor
feinem Tode angefangen, sich mit den, bereits
fertige?! concernent zu vollführen getrauet.
Mehrere von feinen Kunst-Stücken erzehlet
Pliniusifi/l. Nat. Lib. Xxx'-. c. ij.
Apelles ein Philofophus aus der Insul Chio,
welcher ungefebr A. M. jöjo. gelebet, allein
in so grosser Dürftigkeit, daß, als ihn Arce,
àus in seinerkranckheit besuchte, er nichts,
als die 4. Elemente, bey ihm antraff, und
daher ihm heimlich 20. Drachmas, cter 2.
Lhlr. ir. Gl. wenn es, wie vcrmuthlich, sil-
berne Drachme gewesen, unter das Haupt-
Küssen praäicirte, damit sich selbiger in sei-
ner Nothdurft einigen Rath damit schaffen
fonte, worüber denn Apelles Hernachmahls,
als seine Wärterin solches Geld fände,
lachte, und es rs «aivm* nannte,
welches dem, insgemein Arcefilat furtum,
allein vielleicht besser Arcefilai deceptio ver-
tiret wird.
Apelles, ein neubekehrter Christ zu Rom, wel-
chem der Apostel kauuus das Lob giebt, daß
er ihn den bewährten in Lhersto nen-
net, vermuthlich/weil er sich den seinen be-
reits erlittnen Verfolgungen wohl und stand-
haft erwiesen.
Apemantus, Gr. ’A*hv¡xvtoí , ein Athenienser,
welcher ungefehr A. m. 3500. lebete, führete
zwar fast eine Lebens-Art, wie der beruffene
Mifamhrope» oder Menschen - Feind, der Ti-
mon, daher sie denn auch einander noch wohl
leiden kunten; iedennoch, als sie an den
Chœphorids, einem Feste der Athenienser,
mit einander affen, und Apemantus rühine-
îe,dass sie gar einen herrlichen Schmauß zu-
sammen Hütten, meyntte là, daß er vor
Apen Apex 30*.
' ihu noch besser seyn folte, wenn auch er nicht
bey ihm wäre.
Apenninieoia > ist insgemein ein jeder, so auf
dem bekannten Gebürge in Italien, dem
Apen nino, wohnet: insonderheit aber bedeu,
ter es doch bey dem Virgilio à. ài. v. 700.
einen Ligurier, weil nach des semii Anmer-
ckung Liguria maiore parte fui tn Apennino
efi confituta,
Aperminus, eines der grössten Gebürge in Ln-
rnpa, welches Italie» der Lange nach in zwey
Theile zertheilet, und mithin in i.aiiam Cis-
Apenninam, und Italiam Trans-Apenninam
unterscheidet. Es wird von den, stradone
der Anfang desselben bey Genua gesetzet, und
da hingegen die àipes sich bey denvadis Sa-
batiis, oder dm, heutigen rauona, anfana
gen sollen, scheinet es, als wenn beyde Gebür-
ge nicht an einander hieirgen, welches redoch
gleichwohl die meisten behaupten. Das ev*
gentliche Ende desselben ist das Vorgebürge
1-eucopetra, oder, wie esitzv heißt, das capo
dell* Armi flit dem Freto Siculo, und wird
mithin die Länge desselben auf /oo.italiä-
nische oder 175. Teutshe Meiler? gerechnet.
Von Flüssen entspringen auf selbigem in-
sonderheit, der Amus, die Tiber, die Lim,
der Metaurus, der Nar, der Matrinus, der Vul-
turnus, feer Aufidus, der Bradanus und viele
andere. Vonneben-Gebürgen und Bergen
aber stamen von solchem gleichsam ab,dermas-
ficus, Gaurus, Tifata,Vefuuins,Garganus,U.fl.
C. Val. Aper, ein Libertus, welchem Plinius Lik
X.ep. 105. dfls Ius Quiritium »Ott dkm Tra-
iano ausbittct.
Fl. Aper-, ein Römer/ dessen Plini Us Lib. V. Ep.
14. Erwehmmg thut,und vielleicht eben der
M. Flauius Aper ist welcher A. C. 130. nnt
dem Qjabio catuiiino Bürgermeister zu
Rom war-
Apera, Gr *a*■««?*, war die Heymath dertu-
ivmednf-e, welche die Amme der diauficax,
Prinneßin des Aiàoi.war; ob aber solcher
Ort schlechterdings erdichtet, oder sich doch
iemahls in Renim natura befunden, hat sich
nicht finden wollen.
Aperta, Gr. ^Airttpulx, ist eine von Apera, der-
gleichen denn nur benannte Lur^meäufa war.
Ape las, Gr.ein Berg oberhalb Ne«iea
in Argolide, und also ungefehr zwischen Go-
rintb und Argos mitten inne, auf welchem
Perseus dem loui Apefantio das erste mahl
soll geopfert haben, weil er von solchem mit
dem Pegaso wider die Gorgones abfiog. Ek
soll aber seinen Nahmen entweder von dem
Apefarnc, einem Hirten, oder auch ehemah-
ligen Herrn solcher Gegend, oder ri
»tffsiv, a cadendo, haben, rveil der bekannte
Klemeische Löwe aus dem Monden aufstlbi-
gen gefallen,oder auch s,« »•$» Lch--.»
twv a miffione curruum, U. s. f. Und wird V0n
einigen auch Apbefas geschrieben, allein fast
ebenso unrecht, als daß illuder Grammati-
cus Lutatius u> Cilieien verfitzet.
Apex, war bey denen alten Römern eine Art
der Hüte, welche die Priester zwar insgeftmt,
K 4^ Wb
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
?S5 Apftts A puls________________________
bus, oder Meer-Nymphen. Siehe an feinem
Orte Neret des.
Apfus, cin zluß in Illyrien/ oder/ nach heuti-
ger Geographie, rn Albanien/ welcher anitzo
Arzinga heißt/ und unterhalb Durazzo in den
Goifodi enetia fallt.
Apula gens finö die Apnü'er/ oder die ehemah-
ligen Einwohner der itzigen Provintzen ca-
pitanata, Uüd Terra di Bari im Königreiche
Neapolis. Siehe hernach Apulia.
Apuli lupi find beym Horatio Itbj, Od.3?. -v.7.8.
so viel/ als die Wölfe lnsgemein. Doch nen-
net der Poet Synoedochice nur die Apuli-
fchen/ weil es vielleicht eüedessen entweder
deren viel, oder auch von besonderer Art in
der La, dschafft Apulien gegeben.
Apulicum »rare ist bey dem Horatio lib. Iii. Od.
24. Ti. 4. so viel/ als das klare Superum, oder
Adriaticum $ufamme/ insonderheit aber! ur
sofern es die ehema'' !ige Landschaft Apulien,
oder die ikigcn Provinzen Laplcanaram, und
Terram di Bari, berühret. In einigen co-
dicibus !vi:d 1. c. mare Ponticum , in andern
puni “<■», in denen dritten gelesen/
welche Beäioncs aber vesprez u. a. insge-
samt,als ungereimle/bk'llig verwerfen.
Ap»!la, eine Provintz in dem untern Theile von
Italien, welche sich eigentlich von dem Flus-
se Trencone, oder itzigenr Forrore anste^ g,
und bis nach Brundutium, oder das itzige Lrin-
difi sich erstreckte/ und mithin von alten Pro-
vintzen Dauniam,Peucetiam Md »ach einigen
auch Iapygiam,von neuern aberlapicanaram,
Tenarn di Bari, Md ei» Stück Vvn der ' er-
ra d' Ocranto begriff. Sie wird itzv Puglia,
»der auch c puglia genannt, und macht einen
von den viertheilen des Königreichs Nea-
poli aus/ doch daß sie so dann auch Calabri-
am mit begrerffet. Die ehemahligen vor-
nehmsten Oerter in selbiger waren bey
-kn Dauniis Salapia, Sipus, Apenefte, Hy-
riura, Teanum, Nuceria , Virbanum , Arpi,
Erdonia, Canuiium, Und Cannae; in ^.,-
cetiaqbtv Barium , Egnatia, Vernilia, Ache-
rontia, Bantia unbforencum. Und Machte sol-
che Lank schafft zwar bereits A. ;6r/ mit
den Römern ein Bündnrß, ließ sich aber
-och bald hernach von dentarentiuem bewe-
gen/ von den Römern wieder abzutreten/und
sich zu den Sam raten zu schlagen. Sie wur
-e daher denn auch in diesen Krieg mit ein-
gepsiochten, in welchem sie ziemlich verwü-
stet wurde, und sich doch endlich a. m. z6;^.
so gut/ als aufviscretion, den Römern erge-
hen muste. Ihre Einwohner wurden sonst
ehedessen für bäurische/ grobe/ und unge-
schlachte Leute gehalten; doch aber hüben
auch dieweiber derselben dev Ruhm/ daß sie
ihren Männern treu gewesen/ und keinen
Staat von Courtestren gemacht/ wie sie denn
such bis dato. in Regard der übrigen Jta-
liflnet’/ beyderseits solche Eigenschafften noch
so ziemlich beybehalten.
Apulo, König in Histksen/ wurde A. M. 3772.
von dem enaeo, oder/ nach andern,von dem
Aqvä Z26
a. Manüovuifone, Römischen Bürgermei-
ster/ mit Krieg.augegrisseu, weil er deu Aeto-
lis vorher Hülfe geleistet/ allein er nahm
zwar feinen Vortheil dißfalls so wohl in acht/
daß er die Römer in einem dicken Nebel in
ihrem Lager angriff, und glücklich aus fou
chcm schlug/ weil er sie aber nicht ferner ver-
folgete, sondern sich vielmehr mit den Ser-
nigen toll und voll soff/ kamen ihm die Fein-
de rmvermuthet wieder über de» Hals/ er-
schlugen bis $000. dererhistrier/ und/unge-
acht er selbst zwar zu Pferde gebracht wurde/
so war er doch wegen des Rausches mchtver-
mögend sich zu laluiren; sondern gerickh den
Römern lebendig in die Hände, od cs wohl
nach dem Linio scheinen könte, daß er dennoch
darvvn gekommen.
Agut Sexti-r, eine berühmte Stadt in dem ehe-
mahligen Gaüia Narbonenii, welche A. M.
3827. von dem Proconfuie, F.oder nach an-
dern d. Sexrio Lalm'no, als ekdiösalyor ge-
schlagen, erbauet wurde, und wegen der vie-
len kalten und warmen Qvellen/ die sich irr
ihrer Gegend fanden, diesen ihren Nahmen
bekam. Sie wurde nach der Zeit wiederum
von dem Kayser Aiiguüo mit einer neucndo-
lonie verstarcket, und ist noch bis itzv eine der
schönsten und vornehinsten Städte in Frsnck-
keich. Maßen sie ihren Erl; - Bischof,
Parlament und gute Universität hat, anbey
die Haupt-Stadt von Próuence ist, und
für eine ziemliche Festung paßüet. Sie heisst
itziger Zeit site, lieget an denr Flusse Are, und
war ehedessen die Residen» der Grafen von
Prouence, von welchen sie A. C. Ii 8l. nach
dem Tode Charles Dumaine, mit samt dem
gantzen Lande, König Ludomco dem xi..in
Franckrerch heimgefallen. Es wird sonst sol-
che Stadt Vvn den Alten auch Colonia /¿tifa
Aqua, item Ciuitas Aquenfium , item Colonia
Augufla ,u'ö.b Griechisch "ts*™ ic/fn*, von
dem Pcolemto genannt, und ist ihre Vniver-
tität 140^». gestiftet worden.
Aquadnänsoder Wasser-Leitungen, sind
die Canäle, wodurch das Wasser von wei-
tem in eine Stadt, oder sonst wohin aefüh-
ret wird, und wegen der Unebne eines Lan-
des, bald durchchie Berge,,bald auf hohen
Schwibbogen, über die Thäler hinweg ge-
hen müssen. Sie führen das Wasser in ein
besonderes Behältniß, so bey den Lateinern
Caftei'um hieß, aus welchem es so dgrnf.
durch Röhren, oder auch auf andere Arten,
weiter zertheilec wird. Der, so die Aufsicht
über solches Cafteiium hatte, wurde Caftet-
larius genannt/ und hatte selbiger seine vor-
geschriebene Gesttze/ wie er sich mit der Eiu-
theilung des zusamme kornmenden Was-
sers verhalten solté. An sich aber stunden
sonst die guldnckus bey den Römern un-
ter der Aufsicht derer Aediiium, oder auch
der Cenforum, und hatte derieniqe eine
schwehre Straffe zu gewarten, der sich im
geringsten an selbigen vergriff. Man siebet
sonst in Franckreich, Spanien und Italien
nvch unterschiedene Überbleibsel von venen,
L-» tych