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1. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 9

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
9 Wegen ihrer Tiefe gefrieren Ober- und Überlingersee nur höchst selten zu, ungefähr alle 50 Jahre einmal.*) Der Untersee dagegen, dessen durchschnittliche Tiefe sich nur auf 20—30 m beläuft, trägt fast in jedem Winter eine feste Eisdecke. Der Bodensee ist sehr fischreich; 26 Fischarten leben in seinen Wassern. Davon werden besonders die Felchen und Gangfische weit- hin verschickt. Zahlreiche Vogelarten, darunter namentlich Schwimm- und Walvögel, halten sich an seinen Ufern aus. Die Gestade des Sees sind äußerst lieblich und anmutig. Die Seegegend gehört zu den schönsten Landschaften Badens und zieht alljährlich Tausende von Fremden an. In ihrem Klima reifen Wein und namentlich Obst in Fülle. Der Verkehr auf dem Bodensee ist sehr lebhaft. Von einem Ende zum andern tragen zahlreiche Segelschiffe die Lasten; 40 Dampf- schiffe, darunter 8 badische, durchfurchen seine blaue Fläche, und mehrere Eisenbahnen enden an seinen Ufern. Die wichtigsten Hafen orte am Bodensee sind: Konstanz, Radolfzell, Ludwigshafen, Überlingen und Meersburg (badisch), Friedrichshafen (württembergisch), Lindau (bayrisch), Bregenz (österr ), Rorschach und Romanshorn (schweizerisch). Der Spiegel des Sees liegt etwa 400 m über dem Meere. Der Wasser- stand ist jedoch nicht immer derselbe. Am niedrigsten ist er zur Zeit des Spät- herbstes und winters. Im Frühling und Hochsommer dagegen, zur Zeit der Schneeschmelze in den Alpen, „wächst" der See. Der Unterschied zwischen dem niedrigsten und höchsten Wasserstand beträgt etwa 2 in. 16. Orte in -er Seegegend. Konstanz, Kreishauptstadt mit 19 000 Einwohnern, am Bodensee und Rhein. Dasselbe hat einen vor- züglichen, sehr belebten Hafen, eine schöne Rheinbrücke, ein großes Münster und zahlreiche altertümliche Gebäude, worunter namentlich das Kaufhaus mit dem Konziliumssaal merkwürdig ist. Konstanz liegt auf Schweizer- seite und zählt seiner herrlichen Lage wegen zu den schönsten Städten. Konstanz ist eine uralte Niederlassung. Lange vor Christi Geburt waren daselbst schon Kelten, später Römer ansässig, von ^4—^8 fand hier eine große Kirchenversammlung, das Konstanzer Konzil, statt. — Garnison. Radolfzell, Stadt am Westende des Unterstes, von Bischof Ratolf (si 874) gegründet. Stockach, Amtsstadt, eine Stunde vom See entfernt, an der Stockacher Aach gelegen. Ludwigshasen a. Sv Hafenplatz am Ende des Uberlingersees. Überlingen, Amtsstadt mit 4300 Einwohnern, mit großen Fruchtmärkten, war ehedem eine freie Reichsstadt. Hier befindet sich ein schönes Münster und besuchte Schwefel- und Seebäder. In der Nähe sind die „Heideniöcher", rußgeschwärzte, große Höhlen, welche in die weichen Uferfelsen eingehauen sind und früher wohl als Wohnstätten oder Zufluchtsorte dienten. Meersburg (d. i. die Burg am schwäbischen Meer) liegt, malerisch sich am steilen Ufer hinaufziehend, an der Grenze von Überlinger- und Oberste. Hier ist eine Lehrerbildung?- und eine Taubstummenanstalt. *) Letztmals war der ganze Bodensee 1829/30 und 1879/80 zugefroren.

2. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 11

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
11 18. Der Rhein ist der wichtigste Strom Badens und der schönste von ganz Deutschland. Er hat seine Hauptquelle am St. Gott- hard, einem Alpengebirgsstocke der Schweiz. Anfänglich strömt er in nördlicher Richtung und ergießt sich bei Rheineck in den Bodensee. Bei Konstanz tritt er aus demselben wieder heraus, erweitert sich aber bald darauf zum Unter- oder Zellersee. Diesen verläßt er bei Stein und stießt nun im allgemeinen westlich bis Basel. Unterwegs bildet der Strom den weltberühmten Rheinfall bei Schaffhausen, indem er, das Juragebirge durchbrechend, 20 m über die Felsen herabstürzt. (Neuhausen.) Rheinfall bei Schaffhausen. (Schloß Laufen.) Ls ist ein großartiges Schauspiel, eine Anblick ohnegleichen, wie der gewal- tige, J50 m breite Strom sich über die hohen Felsen hinabstürzt. Rundum bebt der Boden von der furchtbaren Erschütterung; donnerartig ist daß Brausen und Tosen der stürzenden Flut und in stiller Nacht über eine Stunde weit hörbar. Die ganze Wassermasse wird zu weißem Gischt und Schaum, und einer Wolkensäule gleich steigt der feine Wasserstaub weit in die Höhe. Fallen die Sonnenstrahlen darauf, so zeigt sich ein leuchtender Regenbogen. — Mitten aus dem Waffersturz steht man, je nach dem wasserstand, zwei oder drei graue Felsen hervorragen. Line kurze Strecke unterhalb des Falles fließt der Strom wieder beruhigt in seiner klaren, blaugrünen Farbe dahin. Ii, \27. Bei Laufenburg wird das Bett des Rheins durch Felsen so klippenreich und eng (15 m), daß eine reißende Stromschnelle ent- steht. Eine ähnliche, aber weit unbedeutendere besindet sich bei Rhein- feld en. — Bei Basel wendet sich der Rhein gegen Norden. Endlich nach einem Laufe von 1200 km mündet er in drei Hauptarmen in die Nordsee. Der Rhein bildet von altersher eine wichtige Handelsstraße. Vom Meere und vom Niederrhein her tragen Dampf- und Lastschisfe die Waren bis Mannheim und Straßburg. Kleinere Dampsboote befahren —~—__________

3. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 60

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
— 60 —| beiden Gebirgen liegt die fruchtbare, von Flüssen und Seen reich be- wässerte schweizerische Hochebene. — Den Kern der Schweizer Alpen bildet der St. Gotthard. In seiner Nähe entspringen die Hauptgewässer des Landes: der Rhein mit der Aar und Reuß, die Rhone und der Tessin. Die Aar ist am wasserreichsten; denn sie empfängt die Abflüsse des Neuenburger (bleueblteler-), Brienzer-, Thun er-, Vierwaldstätter-, Zuger- und Zürichersees. Die Rhone durchströmt den Genfersee, der Tessin den Lago Maggiore (muäsabore). In der Ostschweiz entspringt auch der Inn. Die Schweiz besteht aus 25 selbständigen Staaten oder Kan- tonen, die zu einem Bund, Eidgenossenschaft genannt, ver- einigt sind. Die Ordnung der gemeinsamen Angelegenheiten und die Gesetzgebung eifolgt durch die Bundesversammlung. Die oberste Behörde ist der B u n d e s r a t, an dessen Spitze der Bundes- präsident steht. § Die Schweizer sind ein thatkräftiges, freiheitsliebendes Volk und ihrer Abstammung nach größtenteils Deutsche; in den westlichen Kan- tonen wohnen Franzosen, im Kanton Tessin Italiener. Die Alpen- bewohner treiben hauptsächlich Viehzucht, die Bewohner der Städte In- dustrie. In einzelnen Gegenden beschäftigen sich viele Tausende mit Strohflechten, Holzschnitzen, Verfertigen von Uhren und Spitzen. Das Alpenleben. in, ^ Die Alpen werden nach ihrer Höhe in Vor-, Mittel- und Hochalpen eingeteilt. Die Voralpen reichen bis zur Grenze des Baumwuchses, die Mittelalpen bis zur Grenze des ewigen Sdjnees; die Hochalpen ragen über die Schneegrenze hinaus. Die Voralpen enthalten prächtige Maldungen, fruchtbares Ackerland, saftige Miesen, freundliche Dörfer und Städte. Gin großer Teil der Mittelalpen besteht aus lieblichen, mit würzhaften und kräftigen Aräutern geschmückten Bergweiden, welche Alp oder Alm heißen. Hier weidet der Alpenhirte (Senn) in den Sommermonaten die ihm anvertrauten Rinder- und Aiegenherden. Gine aus übereinander gelegten Balken errichtete Hütte („Sennhütte"), deren Dach der heftigen Stürme wegen mit großen Steinen beschwert ist, dient ihm zum Schutze. . Zn derselben bereitet er aus der ge- wonnenen Milch den berühmten Schweizerkäse. Brot, Milch und Aäse bilden seine Nahrung. Die wenigen auf- und absteigenden Töne, welche der Senn auf der Schalmei bläst, heißt man den Auhreigen. Menn diese Töne, vermischt mit dem Herdengeläute, hinab in die Thäler dringen, ergreift den Alpenwanderer ein feierliches Gefühl. Ende August oder Anfang September verläßt der Senn mit seiner Herde die Alm und zieht wieder hinab in das Thal, wo er freudig von jung und alt empfangen wird.

4. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 62

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
62 Bern, a. d. Aar (55), ist als Bundeshauptstadt der Sitz der höchstem Bundesbehörden und hat eine Universität. Luzern, in reizender Lage am Vierwaldstättersee. Bei diesem erheben sich die durch ihre herrliche Aussicht auf die Achen berühmten Berge Rigi und Pilatus, nach deren Gipfel Zahnradbahnen führen. Durch das Thal der Reuß zieht in vielen Windungen die Gotthardbahn, welche durch den 15 km langen Gotthardtunnel nach Italien führt. Zürich, am Zürichersee (135), besitzt eine Universität, ein Poly» technikum und große Seiden-, Baumwoll- und Maschinenfabriken. St. Gallen, ehemals Kloster, ist bekannt durch seine Spitzenstickerel Schaffhausen, gewerbreiche Stadt am rechten Rheinufer. Drei. Kilometer stromabwärts ist der berühmte Rheinfall. Basel, am Rheinknie (80), ist eine reiche Handelsstadt mib großen Seidenfabriken und einer Universität. Genf, am Ausfluß der Rhone aus dem Genfersee (80), berühmt durch Fabrikation von Uhren, Gold- und Seidenwaren. Lausanne (losan), in reizender Lage am Genfersee, wird als, Kurort von vielen fremden besucht. 70. Die Republik Frankreich. 536 000 qkm; über 39,5 Mill. kath. Einwohner. Frankreich, ein schönes und von der Natur reichgesegnetes Land, liegt westlich von Deutschland. Es stößt im S. an das Mittelmeer, im W. an den atl. Ozean, im N an den Kanal und die Straße von Calais (kalä). Von Spanien ist es durch die Pyrenäen, von Italien durch die West alpen, von der Schweiz durch den Jura, von Deutschland durch die Vogesen, von Belgien teilweise durch die Ardennen getrennt. Im Innern des Landes breiten sich die fran- zösische Mittelgebirge aus, welche gegen Westen allmählich in das französische Tiefland'übergehen. Letzteres erstreckt sich von den Pyrenäen bis an die Straße von Calais. Zwischen den Westalpen und den Sevennen liegt die Rhone-Tiefebene. — Frankreich hat über 100 schiffbare Flüsse. Die Seine (sahn) mit der Marne (mann) mündet in deu Kana', die Loire (loar) und Garonne (garonn) in den Busen von Bis ca ya, die Rhone in den Golf du Lion (dü lion) oder den Löwengolf. Vom Stromgebiet des Rheins gehören nur die Mosel und Maas teilweise zu Frankreich. Viele dieser Flüsse stehen durch Kanäle miteinander in Verbindung. Das Klima Frankreichs ist etwas milder als das von Deutsch- land. Der Boden ist überaus fruchtbar. O" Nord- und Mittelfrank- reich gedeiht Getreide, Obst und Mein, im Süden der Ol- und Blaul« beerbaum. Lyoner Seide, ch>rovenzer (provanser) Ol, B o r- deaux- (bordoh), Ohampagner- und Burgunder-ldeine sind Gegenstände des Welthandels. Die günstige Lage des Landes am

5. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 72

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
72 B. Das Königreich Portugal. 93 000 qkm; 5,1 Mill. kath. Einw. Portugal ist das Müudungsland des Tajo und des Duero mb treibt bedeutenden Öl- und Weinbau. Die Portugiesen waren früher als Seefahrer berühmt, sind aber in Schiffahrt und Handel längst von andern Völkern überholt. Lissabon, an der 15 km breiten Mündung des Tajo (388)r die Haupt- und Residenzstadt, hat eine überaus prächtige Lage und ist mit Wein-, Oliven-, Orangengärten und unzähligen Landhäusern umgeben. Es besitzt einen ausgezeichneten Hafen und ist als Handelsplatz von größter Wichtigkeit. Die Stadt wurde 1755 durch ein furchtbares Erd- beben fast ganz zerstört. Aorto oder Oporto ((^0), an der Dueromündung, liefert ausgezeichneten Wein (Portwein). Portugal hat einige Kolonien, namentlich in Afrika, darunter die wegen ihres milden Klimas und ihrer Weine bekannte Insel Wadeira (madera) im atlantischen Ozean. 77. Das Königreich Italien. 290000 qkm; 31 Mill. kath. Einw. Kennst du das Land, wo die Citronen blüh'», Im dunkeln Laub die Gold Orangen glü'hn, Ein sanfter Wind vom blauen Himmel webt. Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht, — Kennst du es wohl? — Goethe. Das Königreich Italien umfaßt die ganze apenninische Halb- insel, die Inseln Sicilien, Sardinien, Elba und eine Anzahl kleinerer Inseln im Mittelmeer. Seine glückliche Lage, sein mildes Klima und sein überaus fruchtbarer Boden machen es zu einem der gesegnetsten Länder Europas. Das Festland ist im Norden von den Alpen umsäumt und der ganzen Länge nach von den Apenninen, einem wald- und wasser- armen Kalksteingebirge durchzogen. Ihr höchster Teil (die Abruzzen, 3000 m) liegt in der Mitte des ganzen Zuges. Abgesondert von dem Apennin erhebt sich in Unteritalien der feuerspeiende V e s u v (1300 m). Die Inseln sind gleichfalls gebirgig; an der Ostküste Siciliens liegt der schneebedeckte Ätna, der höchste thätige Vulkan Europas (3300 m). Zwischen den Alpen und den nördlichen Apenninen breitet sich die wohlangebaute, durch Flüsse und Kanäle reich bewässerte Po-Ebene, auch lombardische Ebene genannt, aus. Der größte Fluß Italiens ist der P o. Er entspringt in den Westalpen, durchströmt die fruchtbare lombardische Ebene und bildet an seiner Mündung ein sumpfiges Delta. Von seinen linken Nebenflüssen durchströmt der Tessin (Ticino) den reizenden Lago Maggiore, die Adda den Comersee und der Mincio (mmtsello) den Garda- see. Auch die reißende Etsch gehört in ihrem Unterlaufe zu Italien. Der Arno und der Tiber in Mittelitalien sind nicht schiffbar.

6. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 74

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
74 Rom, am Tiber, (474) ist die Haupt- und Residenzstadt Italiens und der Sitz des Papstes. Der König wohnt im Vuirinal, der Papst im Vatikan, dem größten palaste Europas, der \ \ ooo Zimmer, reiche Büchersammlungen und kostbare Kunstschätze enthält. Die Peterskirche ist die größte und prachtvollste christliche Kirche. Zahlreiche Gebäude und sonstige Sehenswürdigkeiten aus dem Altertum, prächtige Kunstwerke aller Art und großartige Feierlichkeiten an den Festtagen ziehen fortwährend eine Menge von Fremden nach der „ewigen Stadt." 6. In un ter it a lien. Neapel (523) hat eine so überaus reizende Lage am Meere, daß der Italiener sagt: „Sieh' Neapel und stirb!" Der Vesuv bei Neapel. Gstlich von Neapel erhebt sich der Vesuv, an dessen Fuß die im Jahre 79 n. Ehr. durch einen Ausbruch verschütteten Städte Pompeji, perkulanuin und Stabiä lagen. Iii. \5s. Brindisi, an der Ostküste der Halbinsel Apulien, ist eine aufblühende Handelsstadt und Station der Dampfer durch den 5uezkanal. Die Jnscl Sicilicn ist von dem Festland durch die Straße von Messina getrennt und hat die reichsten Schwefellager der Erde. Palermo (276) ist eine schön gebaute Handelsstadt in frucht- barer Gegend. Messina (146) treibt Handel mit Südfrüchten und besitzt große Seidenfabriken. Catania (J2j) liegt am Fuße des Ätna, der gewöhnlich von dieser Stam aus erstiegen wird. Weiter südlich 5yrakus. in, s?. Tie Insel Sardinien ist wenig angebaut und schwach bevölkert. Die Bewohner der Küste treiben Fischfang (Sardinen) und Korallenfischereü

7. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 57

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
57 Linz, an der Donau, ist eine befestigte Handelsstadt. Ischl, ein berühmter Badeort, in den österreichischen Alpen. b. Salzburg, ein prächtiges Alpenland auf beiden Seiten der Salzach, zeichnet sich durch unermeßlichen Salzreichtum aus. Die Haupt- stadt Salzburg, a. d. Salzach, wlrd ihrer herrlichen Lage wegen von vielen Fremden besucht; sie ist der Geburtsort des Tondichters Mozart. Hallein besitzt Salinen, G a st e i n Heilquellen. c. Tirol mit Vorarlberg, das größte österreichische Alpen- land, wird im Norden vom Inn, im Süden von der Etsch durchströmt. In Südtirol wird italienisch gesprochen. Die Tiroler sind ein keckes, mutiges, vaterlandsliebendes Berg- volk und haben eine sehr kleidsame Tracht. 5ie lieben den Gesang, das Zitherspiel, Gemsjagden und Ringkämpfe und reden zutraulich sogar die fremden mit „Du" an. Viele Tiroler wandern als länger, .Zitherspieler oder Handschuhverkäufer in die Melt hinaus. Innsbruck, am Inn, die Hauptstadt, besitzt eine Universität und ein Denkmal des tapferen Andreas Hofer. § 182, 2. In der Nähe ist die Martinswand. Iii, \7¡\. Bregenz, Hafenstadt am Bodensee u. Hauptst. von Vorarlberg. Trient, a. d. Etsch, mit bedeutender Seidenindustrie. Konzil 1545 -bis 1563. 6 Steiermark, ein an vortrefflichem Eisen reiches Land, breitet sich quer über die Drau und Mur aus. Die Hauptstadt Graz <120) mit einer Universität, liegt im reizenden Thäte der Mur. 6. Kärnten, auf beiden Seiten der Drau, besitzt die größten Bleibergwerke in Europa. Die Hauptstadt ist K l a g e n f u r t, nahe der Drau. f. Krain, das Quellenland der Save, weist 3 Merkwürdigkeiten auf: die Adelsberger Tropfsteinhöhle, den Zirknitzer See und das Queck- silberbergwerk von Jdria. m, 35. Laibaach ist die Hauptstadt. Die Adelsberger khöhle ist die größte in Europa und besonders be- rühmt durch die wundervollen Tropfsteingebilde, die sich in verschiedener Farbe und Gestalt finden. — Der Zirknitzer See verschwindet oft plötzlich samt seinen Alasiertieren auf längere Zeit in unterirdische chöhlen, so daß sein Boden von den Bewohnern jener Gegend angepflanzt wird; ebenso rasch kehren aber auch die Gewässer und Fische wieder zurück. g. Das Küstenland (Istrien) am adriatischen Meere ist regen- arm und heftigen Stürmen ausgesetzt. Triest (162), die bedeutendste österreichische Seehandelsstadt, hat große Schiffswerfte und treibt lebhaften Handel, besonders mit dem Morgenlande (Orient). Pola ist der erste österreichische Ariegshafen. h. Dalmatien besteht aus der schmalen, von den dinarischen Alpen durchzogenen Felsenküste am adriatischen Meere und vielen Inseln. Letztere sind mit üppigen Wein-, Orangen- und Olivengärten geschmückt. Zara ist die alte, befestigte Hauptstadt.

8. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 73

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
73 Das A lima ist mild und gesund. Oberitalien gleicht einem -einzigen großen Garten und Getreidefeld, in welchem Obst, Reben, Maul- beerbäume, Gemüse, Mais und Reis reiche Ernten bringen. 2ln den Abhängen der mittleren und südlichen Apenninen bildet die Olive, der Lorbeer und die Erpresse immergrüne Haine. Hier finden wir Orangen, -Titronen, Feigen, Johannisbrot, Zwerg- und Dattelpalmen, Baum- wolle und Zuckerrohr. Zn Süditatien herrscht ein beständiger Frühling; die Bäume haben immergrüne Blätter, und der Himmel ist so rein und blau, wie bei uns an heitern Sommertagen. Die in Spanien, weht auch in Italien von Afrika herüber manchmal ein erschlaffender, ungesunder U)ind, der dirocco. Die schnrale Ebene, welche längs der Westküste Italiens hinzieht, ist teilweise mit Sümpfen bedeckt, deren Ausdünstungen Fieber erzeugen. Der Esel und das Maultier find die gewöhnlichen Zug- und Lasttiere; in den Ebenen wird der Büffel gehalten. Das Mineralreich liefert Schwefel, Marmor und Eisen, ist aber arm an Steinkohlen. Zu den Klagen Italiens gehören Heuschrecken- und Mückenschwärme, die Tarantel und der Skorpion. Die Italiener sind gutherzig und gefühlvoll, aber auch leicht erregbar. Sie besitzen gute Anlagen für Musik, Gesang, Malerei und Bildhauer- kunst. Ihre Sprache zeichnet sich durch Wohllaut und Klangfülle aus. Städte: a. I n Ob eritalien. Turin (336). am oberen Po, eine schöne Stadt mit Seiden- indnstrie und einer Universität Mailand (432), die erste Fabrik- und Handelsstadt Oberitaliens, hat einen herrlichen, aus weißem Marmor erbauten Dom. Zerstörung durch Barbarossa \\62. § ^9. Verona, a. d. Etsch, und Mantua, am Mincio, sind Festungen. In letzterer Stadt wurde Andreas Hofer ;8;o von den Franzosen erschossen. Venedig (151), liegt, 4 Km von der Küste entfernt, auf zahl- reichen kleinen Inseln in den Lagunen*) des adriatischen Meeres und hängt nur durch einen breiten Eisenbahndamm mit dem Festlande zusammen. Die Häuser, welche meist aus Marmor erbaut sind, stehen aus eingerammten pdfählen. Zahllose Kanäle bilden die Straßen; zierliche Gondeln dienen als Fahr- zeuge. Die wenigen vorhandenen Straßen sind sehr schmal; dagegen trifft man große, mit Marmor gepflasterte Hlätze, von welchen der Markus platz der be- deutendste i|t 6ier steht die prächtige Markus kirche init ihren gewaltigen Kuppeln. Im Mittelalter war Venedig die erste Seehandelsstadt des Abendlandes. Bologna (bolonja, 142) besitzt die älteste Universität Europas b. I n Mittelitalien. Genua (215), prachtvoll am Mittelmeer gelegen, ist die erste italienische Seehandelsstadt und besitzt großartige Marmorpaläste. Florenz (200), am Arno, hat herrliche Kunstsammlungen, Kirchen und Plläste und ist eine der schönsten Städte Europas. *) Lagunen (Lachen) sind Strand- oder Küstenseen, ähnlich den Haffen.

9. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 81

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
81 Die Miltelalpen reichen vom Montblane bis zur Einsenkung am Brenner. Zu ihnen gehört der St. Gotthard in der Schweiz mit einem 15 Km langen Elsenbahntunnel und der Brenner in Tirol mit einem Eisenbahnübergang aus dem Inn- in das Etschthal. Tie Ost alpen spalten sich in einen nordöstl. und südöstlichen Flügel, die durch das tiefe Thal der Drau von einander getrennt sind. Sie enthalten den Großglockner und den Semmering, letzterer mit einem Bahnübergänge. An die Alpen schließen sich gegen Osten die Karpaten an, die sich in einem großen Bogen von der Weichsel bis zur Donau erstrecken, gegen Südosten der Balkan oder Hämus, der am schwarzen Meere endigt, gegen Süden die Apenninen, welche durch Italien ziehen. Getrennt von den Alpen erheben sich im W. die Pyrenäen, im N. das skandinavische Gebirge oder die Kiölen, im O. das Ural- gebirge u. der Kaukasus. Letzterer erreicht eine Höhe von 5600 m. Ter nördliche und nordöstliche Teil des Festlandes bildet (mit Ausnahme der ^aibin^el (Stanbinaö^n) eine große Tiefebene, welche von Sw. nach No. in die französische, norddeutsche (germa- nische) und russische (sarmatische) Tiefebene eingeteilt wird. Kleinere Tiefebenen sind: Die lombardische Tiefebene zwischen den Alpen und Apenninen, die ungarische Tiefebene zwischen den Alpen und den Karpaten, und die walachische Tiefebene zwischen den Karpaten und dem Balkan. 6. Bewässerung. Die Bewässerung durch Flüsse und Seen ist reich und ziemlich gleichmäßig. Von den schiffbaren Flüssen münden die Petschora und die Dwina in das nördliche Eismeer, die Newa (Abfluß des Onega- und des Ladogasees), die Düna, die Memel (oder der N j e m e n), dieweichsel und die Oder in die Ostsee, die Elbe, die Weser, der Rhein und die Themse in die Nordsee, die Seine in den Kanal, die Loire und die Garonne in den Meer- busen von Biscaya, der Duero, der Tajo, der Guadiana und der Guadalquivir unmittelbar in den atlantischen Ozean, der Ebro in das Mittelmeer, die Rhone in den Löwengolf, der Po in das adriatische Meer, die Donau, der Dnjestr, der Dnjepr und der Don in das schwarze Meer, die Wolga und der Ural in das kaspische Meer. Ter Rhein ist 1200 km, die Donau 2 800 km, die Wolga 3 600 km lang. Die größten Seen Europas sind: Der Onega- und der Ladogasee in Rußland, der Wen er-, der Wetter- und der Mälarsee in Schweden, der Bodensee, dergenfersee, derlagomaggiore oder Langensee, der Comer- see und der Gardasee am Fuße der Alpen. f. Klima. Europa besitzt den Vorzug eines gemäßigten und ge- sunden Klimas in hohem Grade. Es kennt weder die Kälte Sibiriens, noch die Hitze Afrikas. Die Wärme nimmt im allgemeinen von S. nach

10. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 9

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
9 Dürrheim, nahe der Grenze und Neckarquelle, mit Saline und Solbad. Furtwangen, mit 5300 E., hat eine Ahrmacher--, eine Schnitzerei- und eine Strohflechtereischule und ist ein Äauptort der Ahrenmacherei und Holzschnitzerei. In der Gewerbehalle sind interessante alte Llhrwerke. Vöhrenbach, ebenfalls mit großer Industrie. Kurort. Bräunlingen und Hü sin gen in reicher Fruchtgegend. Donaueschingen, Amtsstadt mit 3900 E., ist der Sitz des Fürsten von Fürstenberg, der hier ein schönes Schloß, sehenswerte Sammlungen und einen umfangreichen, wohlgepflegten Schloßpark besitzt. Ein schönes Marmorbild ziert die Schloß-- oder Donauquelle. — Großer Brand am 5. 8. 1908. Neudingen mit der Fürstenbergischen Familiengruft. Möhringen, an der Grenze, mit großen Vieh-- und Schafmärkten. Stetten a. k. M. (— am kalten Markt), unfern der Donau, ist der Hauptort der badischen Hardt. Meßkirch (2200) und Pfullendorf (2800), Amtsstädte mit großen Frucht-- u. Viehmärkten; letztere war früher eine freie Reichsstadt. — Torflager. 15. Der Bodensee,*) auch das Schwäbische Meer genannt, liegt in der südöstlichen Ecke des badischen Landes und ist der größte See von ganz Deutschland. Seine gewaltige, fast unübersehbare Wasserfläche mißt 540 qkm. — Gestalt! Der Bodensee hat seine Hauptausdehnung von Südost nach Nordwest. Seine Länge von Bregenz bis Ludwigshafen (oder bis Radolfzell oder bis Stein) beträgt 65 km. Die größte Breite befindet sich zwischen Friedrichs- Hafen und Rorschach und mißt über 13 km. Daselbst erreicht er auch seine bedeutendste Tiefe von 250 m. — Fünf Staaten grenzen an seine ilfer: Baden, Württemberg, Bayern, Österreich und die Schweiz. Insel Mainau. Man unterscheidet am Bodensee drei Teile: den Obersee, den Äber- lingersee und den Zeller- oder Antersee. Drei Inseln ragen aus seinen blauen Fluten empor. Im Obersee ist die Insel Lindau (40 ha)* *) Bodensee (Bodan): Tlmfang 220 km, Tiefe 252 m, Seespiegel bei mittl.. Wasserstand = 395 m, größte Wellenhöhe 3 m. Pfahlbauten. Ii, 122; Iii, 126. —
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