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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mecklenburgischen Volksschulen - S. 9

1876 - Wismar [u.a.] : Hinstorff
- 9 - nahm zunächst der König einen Theil desselben für sich in Anspruch, einen andern erhielten die Eblen als freies Eigenthum (Allob). Der König überließ einen Theil seines Besitzes wieder auf bestimmte Zeit an Edle, wofür diese ihm Kriegsdienst leisten mußten. Lehnsherr, Lehnsmann oder Vasall, Lehen oder Lehnsgut. Zuletzt wurden die Lehen erblich. § 9. Rarl der Große. Ludwig der Deutsche. Vertrag zu Verdun. Karl der Gr., Sohn und Nachfolger Pipins, regierte von 768—814. Er war groß als Krieger, als Beherrscher und Bildner seines Volkes, als Mensch und Christ. Zuerst führte Karl d. Gr. einen 31jährigen Krieg gegen die tapferen, freiheitsliebenden Sachsen, welche sich zuletzt unterwarfen und das Christenthum annahmen. Dazwischen bekriegte er die Longo-Karden, Araber (Mauren), Dänen, Slaven, Avaren. Im Jahre 800 wurde Kan d. Gr. vom Papste zum römischen Kaiser gekrönt. Karl setzte nach Abschaffung der herzoglichen Würde die Gau-, Send-, Mark - und Pfalzgrafen ein. Vor allem suchte er die Bildung seines Volkes zu befördern. Er forderte von den Geistlichen einen sittenreinen Wandel und Beschäftigung, mit den Wissenschaften, verbesserte ihr Einkommen, suchte den Kircheugesang zu heben, sorgte für das Verständniß der Bibel, legte Schulen an, zog Gelehrte an seinen Hos, verwandte große Sorgfalt auf die Vervollkommnung der Muttersprache. Auch den Handel und Verkehr suchte er zu heben, baute Kanäle und Landstraßen, führte prächtige Bauten auf, förderte den Ackerbau und die Landwirtschaft. Für seine eigene Ausbildung sorgte Kar! noch in spätern Jahren. Er starb 72 Jahre alt zu Aachen und wurde daselbst begraben/ — Sein Nachfolger war sein gutmüthiger, aber schwacher Sohn Ludwig der Fromme. Wegen der Theilung seiner Länder — bei welcher er seinen Sohn Karl gegen frühere Bestimmungen berücksichtigte — gerieth er mit seinen Söhnen Lothar, Pipin und Ludwig in Krieg. Das Lügeuseld. Nachdem Kaiser Ludwig von Lothar tief ge-demüthigt worden und dann aus den Thron zurückgekehrt war, kam er mit seinem Sohne Ludwig wegen dessen Zurücksetzung bei einer zweiten Theilung abermals in Krieg. Vor der Schlacht

2. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mecklenburgischen Volksschulen - S. 14

1876 - Wismar [u.a.] : Hinstorff
— 14 -§ 15. Das Ritter- und Mönchsthum. Der altdeutsche Heerbann bestand nur aus Fußvolk. Bald wurde die Reiterei nothwendig (Heinrich I.) Wer den Dienst zu Pferde leistete, hieß Ritter. Bald wurden die Lehngüter nur an solche Lente weggegeben, deren Vorfahren schon zu Pserde gedient hatten. Als endlich die Lehen erblich wurden, war der Ritterstand fertig: Ritter waren alle Besitzer von Lehen, von denen der Reichsdienst zu Pferde geleistet werden mußte. Da dieser besonders von dem Adel geleistet wurde, so nahm dieser ausschließlich die ritterlichen Ehren für sich in Anspruch. Nur der, welcher aus einem ritterlichen Geschlechte stammte, konnte Ritter werden. Page. _ Knappe. Ritter. Die Turniere dienten zur Ausbildung der Ritter. Eine Entartung des Ritterthums waren die Raubritter. — In Folge des ersten Kreuzzuges entstand der Johanniterorden. — Der deutsche Orden. — Die Templer. Schon in den ersten christlichen Jahrhunderten zogen sich viele ans der Welt in die Einsamkeit zurück (Einsiedler). Durch Fasten, Beten, Kasteiungen suchten sie eine höhere Stufe der Vollkommenheit zu erreichen. Aus diesem Streben ist das Mönchs- und Klosterleben hervorgegangen. Als der Stifter desselben ist der Aegypter Antonius zu betrachten. Nachdem er sein Vermögen vertheilt, zog er sich in die Wüste zurück. Andere folgten seinem Beispiele; sie wurden Mönche (Alleinlebende) genannt. Während sie anfangs in besonderen Hütten wohnten, schlossen sie sich nachher in einem Gebäude zusammen (Kloster). Abt. Aus dem Morgenlande kam das Mönchswesen nach dem Abendlande. Mönche oder Nonnen, welche ganz dieselben Regeln beobachteten, bildeten einen Orden. Solcher Orden gab es viele. Benediktiner, Franziskaner, Dominikaner ic. Die Mönche beschäftigten sich außer den geistlichen Übungen mit den Wissenschaften, unterrichteten, trieben aber zum Theil auch Handarbeit zc. — § Mi Die Hohenstaufen. Nach dem Aussterben der fränkischen Kaiser hoffte der Herzog Friedrich von Schwaben, ein Hohenstaufe, auf den Thron zu kommen. Mit Hülfe der päpstlichen Partei aber erlangte Lothar

3. Abt. 2 - S. 288

1884 - Wismar : Hinstorff
288 sie sich auch nie so recht in die offene See hinauswagen, sondern mußten möglichst immer die Küsten in Sicht behalten. Seit man aber den Kompaß kennen gelernt hat, ist das alles anders geworden, und es giebt kein Meer, das jetzt noch dem Schiffer unbekannt geblieben wäre. Ohne jenen sicheren Wegweiser würde man schwerlich die Seewege in die neue Welt gefunden haben, und Amerika und Au- stralien wären uns wohl noch heute unbekannte Länder. Der deutsche Kaiser Karl V., von dem ihr aus der Reformationsgeschichte mehr erfahren werdet, wollte seine letzten Lebenstage in Ruhe beschließen; deshalb zog er sich in ein spanisches Kloster zurück, wo er, so wird über ihn berichtet, sich mit Lesen, Singen, Uhrenmachen re. beschäftigte. Wenn ihr nun hier erfahret, daß der kaiserliche Mönch in dem stillen Kloster mit der Nhrmacherkunst sich ver- traut machte, so dürft ihr nicht annehmen, als ob er damit die Uhren erfunden habe. Sand-, Wasser- und Sonnenuhren kannten bereits die alten Völker. Schon ums Jahr 1000 mögen die Räderuhren erfunden sein, deren Erfinder man aber nicht kennt. So viel ist aber gewiß, daß man bereits 400 Jahre vor Kaiser Karl V. Zeit, d. h. im 12. Jahrhundert die Schlaguhren in Gebrauch hatte, daß im 13. Jahrhundert auch die Turmuhren allgemein wurden, und 1500 hat, wie man annimmt, Peter Hele in Nürnberg die Taschenuhren erfunden, die längere Zeit „Nürnberger Eier" hießen, weil sie anfangs rund, wie ein Ei waren. Be- trachtet man dagegen die Uhrwerke der Jetztzeit, von der zierlichen Damenuhr an bis zum aceurat gearbeiteten Regulator hinauf, so muß man sagen, daß die Uhr- macherkunst seit Peter Hele's Erfindung ein Großes geleistet hat. (Nach Kappe u. a.) 221. Die Buchdruckerkunst 1440. Wer vor 500 Jahren gern ein Buch haben wollte, mußte es sich, wenn er's nicht kaufen konnte, selbst abschreiben oder von Mön- chen abschreiben lassen, und das kostete natürlich viel .Geld, eine einzige Bibel 1000 Mark und darüber. Darum hatten damals auch nur ganz reiche Leute Bücher; arme Leute konnten sich keine kaufen, konnten auch selten lesen. Um das Jahr 1420 kam man darauf, die Buchstaben einer Seite im Buche verkehrt auf ein Brett zu schneiden, anzuschwärzen und abzudrucken. Die Bücher wurden nun schon ein ganz Teil wohl- feiler. Besonders druckte Lorenz Co st er zu Hartem in Holland viele Bücher auf diese Weise, und darum behaupten auch die Holländer, sie seien die Erfinder der Buchdruckerkunst. Eben so sagen aber auch die Deutschen: Nein, wir sind es; ein Deutscher hat die Buch- druckerkunst erfunden. Kurz nach Coster lebte nämlich in Mainz ein Edelmann (1400 daselbst geboren) Johann von Sorgen loch zum guten Berge, kurzweg Johann Gutenberg genannt. Dieser schnitt die Buchstaben nicht auf einein Brette aus, sondern auf die Köpfe von buchenen Stäben (daher: Buchstaben), band diese Stäbchen zusammen, druckte sie ab und konnte sie dann nach dem Gebrauche wieder aufbinden und zu andern Wörtern zusammensetzen. Er wünschte seine Erfindung auszudehnen. Deshalb verband er sich, da er selbst arm war, mit dem reichen Goldschmied Faust, und dieser

4. Abt. 2 - S. 319

1884 - Wismar : Hinstorff
319 durch Einrichtung von Schulen und Einführung feinerer Sitten sein Volk zu beglücken. Peter der Große starb i. I. 1725 an einer Er- kältung, die er sich bei Rettung eines Bootes im kalten Winter zu- gezogen hatte. (Kappe.) 240. Rußland. Aus der Reihe unserer Nachbarn habt ihr ein wenig „über Land und Leute" bereits von Italien, Frankreich, der Schweiz und Holland gelesen; jetzt sollt ihr auch noch etwas von unserm großen Nachbarlande Rußland hören. — Das russische Reich ist, wie euch schon ein flüchtiger Blick auf die Landkarte belehrt, ein so ausgedehntes, vaß es über die Hälfte unsers Weltteils einnimmt; denn wenn ihr sämtliche europäischen Länder in Rußland hineinlegen könntet, so würdet ihr finden, daß ihr noch ein zweites Deutschland und ein zweites Italien hinzu- nehmen müßtet, um jenes ungeheure Reich zu bedecken. Das ist doch etwas Ge- waltiges! Muß man nicht erst recht staunen, wenn die Landkarte von Asien uns belehrt, daß Rußland im Norden dieses Weltteils noch ein zweites Reich, das asiatische Rußland, besitzt, das fast noch dreimal größer ist, als das europäische Rußland? Der Zar beherrscht also ein Reich, das mehr als doppelt so groß ist wie ganz Europa — —! Dem entsprechend ist auch der äußere Glanz und die äußere Herrlichkeit im Leben der Herrscher und Fürsten, aller Großen und Reichen im Lande. „Doch äußrer Glanz thuts nicht allein, der Kern muß stark und fest und rein sein." Obgleich der Boden Rußlands, sein Klima im allgemeinen und seine Gewässer (d. i. seine großen Flüsse, Seen und das offene Meer) alle Be- dingungen bieten, das Reich zu einem der größten Kulturstaaten der Welt zu er- heben, so sicht es doch im Innern unter Land und Leuten schwarz, trübe, trostlos aus. In Rußland gilt nur blinde Unterwürfigkeit; Bestechungen und Erpressungen sind gäng und gäbe; geheime, regierungsfeindliche Bestrebungen bedrohen täglich die Öffentlichkeit und Sicherheit; der Bauer ist träge, unreinlich, dem Trünke er- geben; er lebt in Armut, Stumpfsinn dahin, Feld und Garten sind ihm gleich- gültig; das Volk ist unwissend und roh, und während bei uns jeder einigermaßen beanlagte und fleißige Schüler selbst in der geringsten Schule nach einigen Jahren seiner Schulpflichtigkeit lesen, schreiben und bis hundert rechnen kann, giebt es in Rußland tausend und abermals tausende von erwachsenen Kindern, die keinen Buch- staben lesen noch schreiben können, geschweige denn sonst etwas Nützliches wissen. Wenn einmal in Rußland die Gewaltherrschaft und Bedrückung, wie die blinde Macht der katholischen Priester über die große Masse aufhören, wenn Treue und Unbestechlichkeit in Amt und Beruf einkehren, das Schulwesen gehoben und das Volk aufgeklärt wird: dann darf man annehmen, daß auch die inneren Zustände des nach außen hin so glänzend erscheinenden Reiches sich bessern werden. Der Boden Rußlands ist, wie euch die Landkarte zeigt, zum größten Teile Tiefland, nur von zwei Höhenzügen, die indes unbedeutender Erhebung sind, ist er durchbrochen; ihr wißt, daß der eine derselben, der uralisch-baltische Höhenzug, sich durch Ost- und Westpreußen, durch Pommern, Mecklenburg und so nach Holstein hineinzieht. Einige ausgedehnte Sumpf- und Steppengegenden abgerechnet, ist der überall fruchtbare Boden Rußlands sehr kulturfähig und könnte noch zehnmal mehr Menschen, wie jetzt, ernähren; nur im höchsten Norden hört wegen der meistens grimmigen Kälte alle Kultur auf. Weiter südwärts ist der

5. Abt. 2 - S. 397

1884 - Wismar : Hinstorff
397 feit wird das Leben unterhalten. Dabei nutzen sich die Bestandteile des Körpers ab, wie diejenigen einer arbeitenden Maschine, sie müssen also ersetzt werden, und das geschieht durch die Nahrung. Das Ver- brauchte aber wird aus dem Körper ausgeschieden; dazu dienen die Lunge, die Haut und die Nieren, welche letztere zu zweien in der Unterleibshöhle liegen und mit der Blase in Verbindung stehen. Bei der Thätigkeit des Körpers entsteht auch die ihm unent- behrliche Wärme und zwar durch einen Vorgang, welcher einer langsamen Verbrennung völlig gleich kommt. Sie ist beim gesunden Menschen stets dieselbe, nämlich etwa 3()0 R.; beim fiebernden steigt sie aber höher, mitunter auf 31^2 bis 32° R. Die Gleichmäßigkeit der Wärme des Gesunden wird wesentlich dadurch erzielt, daß die Haut die Abkühlung sowohl verstärken als verringern kann, indem sie entweder aus kleinen Öffnungen Schweiß auftreten läßt oder sich zu- sammenzieht. Soll sie in dieser Beziehung so thätig sein, wie es für die Gesundheit nötig ist, so muß sie reinlich gehalten werden, damit die Schweißöffnungen nicht verstopft werden. Fleißiges Waschen und Baden, sowie Reinhalten der Kleidung ist deshalb unumgänglich nötig. Die Unversehrtheit sämtlicher Teile und Organe des Körpers, sowie die regelrechte Thätigkeit derselben bedingen unsere Gesund- heit. Jede Störung eines Teiles hat Störung des ganzen Körpers zur Folge, und ist diese Störung von gewisser Bedeutung, so nennen wir sie Krankheit. Wir bewahren die Gesundheit, dieses köstliche Gut, dadurch, daß wir ein richtiges Maß zwischen Thätigkeit und Ruhe halten, daß wir ordnungs- und regelmäßig leben, uns vernünftig nähren und kleiden, Reinlichkeit des Körpers, der Wohnung und Kleidung niemals außer acht lassen, uns mit Verstand gegen Wechsel der Witterung abhärten und auch dadurch, daß wir unserem Gemüte Frohsinn zu erhalten, es vor dem Aufwallen von Leidenschaften zu behüten uns bestreben. Thun wir alles dies, so werden uns sehr viele Krank- heiten erspart bleiben. Treten solche dennoch ein, so suche man den Rat eines Arztes. Dieser kennt den Körper des Menschen, weiß Krankheiten zu erkennen und zu heilen, sofern es möglich ist. Nichts ist thörichter und ge- fährlicher, als sich, wenn man krank ist, Leuten anzuvertrauen, welche den Bau des Körpers und die Natur der Krankheiten gar nicht kennen; nichts endlich thörichter, als blindlings die in Zeitungen an- gepriesenen Mittel an sich zu versuchen, oder Kuren zu gebrauchen, die, wie z. B. das sog. Stillen, gar nichts bedeuten, nur auf Geheim- thun hinauslaufen, aber oft dadurch schaden, daß sie den Kranken abhalten, rechtzeitig verständige Hülse zu suchen. 299. Die Vorzüge des Menschen. (* Von Chr. Pommerenke.) Wir können uns nicht umsehen unter den Erzeugnissen und Schöpfungen der Natur, ohne unsern Vorzug wahrzunehmen, ohne zu erkennen, daß wir das

6. Abt. 2 - S. uncounted

1884 - Wismar : Hinstorff
ich den geschätzten Verfassern auch auf diesem Wege meinen besten Dank sage. Wer in dem Neuen, wozu ich auch teilweise die im „Sprachlichen“ gegebenen Sätze rechne, zu sehr „klassischen“ Klang vermisst, der wolle bedenken, dass einmal nicht alles klassisch sein kann, zumal wir es mit Kindern der Volksschule zu thun haben. In Rücksicht hierauf habe ich denn auch den Schülern manches mundgerechter zu geben versucht, z. B. Hebels „Betrachtung über das Weltgebäude“. Möge man in dieser Beziehung und überhaupt an die Kritik des Buches gehen, um das Gute zu fördern; dann ist mir jede Belehrung, nach welcher Seite hin sie auch geboten werden möge, für die spätere Verbesserung meiner Arbeit sehr willkommen. Wer das „Sprachliche“, in 24 fortlaufenden Nummern und bezüglichen Lesestücken geboten, nicht für seinen besonderen Zweck ausbeuten will, der sehe es, wie dies bei solchem Stoff eine ganze Menge Lesebücher thun, als angenehm abwechselnde Ruhe punkte an, über deren Sinn und Inhalt der Schüler nachzudenken, sich auszusprechen und dann das Gelesene richtig zu betonen hat; die „hinweisenden Ziffern und Buchstaben“ stören das Kind beim Lesen nicht, wie ich mich aus dem Unterricht (nach dem jedesmaligen Erscheinen der Bögen im Laufe des verflossenen Sommers) überzeugt habe. Dass ich diese 2. Abteilung indes nicht, wie es bei der ersten geschehen, speziell mit Aufgaben versehen habe, geboten verschiedene Gründe. Wer im übrigen jene 24 Nummern etc. sprachlich auszubeuten willens ist, findet dazu reichlich Gelegenheit; z. B. zu S. 30 Ii 4 und No. 43 : „Schreibt die mit a bezeichneten Sätze (3. Fall) zunächst ab, dann die mit b (4. Fall); macht es mit der Erzählung ebenso; schreibt aus der letzteren die Verhältnisse allein auf, zunächst in dort vorkommender, dann in sprachlicher Reihenfolge; bildet die betr. Sätze so, dass ihr das Verhältnis (möglichst) zu Anfang setzet; schreibt die Erzählung (zur Hälfte) in der Weise nieder, dass ihr alle nicht notwendigen Verhältnisse fortlasset“ u. dgl. m. Man wird hierbei bald merken, dass die Kinder, selbst neben dem Gebrauch eines deutschen Sprachbuches, zur Ab- wechselung gern auch aus ihrem Lesebuch arbeiten. Nur wird man sich nicht an die Reihenfolge der 24 Nummern binden; denn wie kein vernünftiger Lehrer mit seinen Schülern das Lesebuch in einem Ritt von A bis Z durchjagt, so wird er auch z. B. die sehr bildenden Übungen No. 21—23 von Anfang an da vornehmen, wo es ihm passt. — Es bleibt über dies und jenes in meinem Buch Gebotene noch viel zu sagen übrig; doch halte ich es für überflüssig; jeder wird selber sehen und prüfen. — An einer guten Ausstattung des Buches hat die Verlagshandlung nichts gespart, und der Preis, roh 1,30 Jfo, übersteigt durchaus nicht denjenigen anderer Lesebücher von gleichem Umfange, ja in letzterer Beziehung stellt er sich noch billiger, als derjenige manches anderen Lesebuches; das Hirsch’sehe Lesebuch I u. Ii (zus. 20 Bogen) kostet z. B. 90 (8 roh, das meinige I u. Ii (zus. 38 Bogen) kostet nur 1,40 Jt>, abgesehen davon, dass mein Buch illustriert ist; welchen Wert aber die Illustrationen für die Belebung des Textes, für Anschauungszwecke, für richtige \ orstellungen eines beschriebenen Gegenstandes ctc. haben, braucht nicht weiter ausgeführt zu werden. Möge denn meine Arbeit überall freundliche Aufnahme und vor allem zunächst recht viele solcher Freunde finden, die mir sagen, wo und wie ich für die Zukunft die verbessernde 1 land anzulegen habe. Roggentin, Michaelis 1884. Hinstorss’sche Rathsbuchdr. (L. Eberhardt), Wismar.

7. Abt. 2 - S. 107

1884 - Wismar : Hinstorff
107 um Menschen und Tieren zur Nahrung zu dienen, wie Rüben, Zwiebeln, Kartoffeln u. s. w. So wie jedes Tier seiner Natur nach seine besondere Art Futter verlangt und aufsucht, so sucht auch jede eigne Pflanzenart Nahrung im Boden auf, welche ihr am angemessensten ist. Die blinde Pflanze fühlt und entdeckt sie mit ihren saugenden Wurzel- spitzen. Daher, verschieden wie das Erdreich, versammeln sich auf demselben die Gewächse. Viele Pflanzen blühen und grünen längs den Ufern der Bäche; andere auf den dürren Felsen. Die Brunnen- kresse liebt das reine, kalte Wasser der Quellen; im trüben Sande würde sie sterben. Das Steinbrechkraut nimmt mit wenig Erde in der Felsenwand fürlieb. (Zscbokke. smit einigen Änderungen.)) 104. Die Lebenserscheinungen der Pflanzen. (* Von Lehrer H. Paulsson in Krummendorf.) Am dritten Tage, so lesen wir in der heiligen Schrift, schuf der liebe Gott die Pflanzen, die in ungezählter Menge in zahlreichen Gattungen und Arten das Land und die Gewässer bewohnen. Sie sind gleich den Tieren lebendige Wesen, wenn auch in anderer Weise als diese. Ihnen fehlt, wie ihr, liebe Kinder, schon gelesen habt, die willkürliche Bewegung, indem sie an ihren Standort gebunden sind. Eine Empfindung für Schmerz und Freude, wie die Hähern Tiere sie besitzen, ist ihnen, wie ihr gleichfalls schon wißt, auch nicht gegeben. — Jedes lebende Wesen bedarf zu seiner Erhaltung der Nahrung. Menschen und Tiere können ohne dieselbe nicht bestehen, ebensowenig die Pflanze. Das Tier nimmt seine Nahrung durch den Mund zu sich, die Pflanze durch die Wurzeln, den Stengel und die Blätter. Die Blüten und Früchte dienen der Fortpflanzung oder der Erhaltung der verschiedenen Arten. Aber wie groß ist doch der Unterschied zwischen der Ernährung der Pflanzen und derjenigen der Tiere. Tie Pflanze entnimmt ihre Nahrungsstoffe unmittelbar dem Boden und der sie umgebenden Luft. Dazu ist das Tier außer stände. Seine Nahrung wird ihm erst von den Pflanzen zubereitet und mundrecht gemacht. Darum ist die Erhaltung der Tiere und auch des Menschen an den Bestand der Pflanzenwelt gebunden; ohne Pflanzenleben besteht kein Tierleben. — Wie die Tiere das Wasser zu ihrer Ernährung nicht entbehren können, eben so wenig die Pflanze; sie bedarf desselben oft in großer Menge. Nur unter Mitwirkung des Wassers ist die Pflanze imstande, ihre Nahrung dem Boden zu entnehmen. Die Pflanze müßte im reichsten Boden doch hungern, wenn diesem die nötige Feuchtigkeit fehlte. Auch bedarf die Pflanze zu ihrem Gedeihen des Lichtes und der Wärme. Sinkt die Wärme der Luft zum Gefrierpunkte, so hört aller Pflanzenwuchs auf. Die Quelle der Wärme ist aber die Sonne. — Die Tiere haben eine von der Wärme der Luft unabhängige Eigenwärme. Diese wird

8. Abt. 2 - S. 178

1884 - Wismar : Hinstorff
178 Erwägt man selbst nur den einzigen Umstand, wie großartig die Leistungen und Wirkungen der Dampfwagen auf den Eisenbahnen sind, wie eine einzige Lokomotive über 1000 Menschen in 30, 40 Wagen fast pfeilschnell dahin führt, so ist es nicht zu viel gesagt, wenn man behauptet: ^Die Dampfmaschine ^ist 1bic Königin aller Maschinen! (Colshorn, Kinderfreund.) 149. I)6i' Telegraph. Neben den Eisenbahnen und vielen Chausseen laufen Eisendrähte hin, welche an hohen Stangen befestigt sind. Sie gehören zu den Telegraphen. Dies fremde Wort heisst Fern- sprecher und bezeichnet eine Vorrichtung, durch welche man in unglaublich kurzer Zeit nach den fernsten Orten hin Mit- teilungen gelangen lassen kann. Die Einrichtung der Telegraphen ist folgende: Wir wollen annehmen, es soll von Berlin eine Depesche nach Stettin geschickt werden. Aus dem Telegraphenzimmer zu Berlin geht ein Draht bis in das Telegraphenzimmer in Stettin. Hier ist er auf zwei kleine eiserne Cylinder (M), welche auf einer eisernen Schiene befestigt sind, in vielen Windungen auf- gewickelt, und sein Ende geht wieder ins Freie, wo er, mit einer Zinkplatte versehen, in die feuchte Erde versenkt ist (P). Die Cylinder stehen durch einen Kupferdraht mit einem elektri- schen Apparate (S) in Verbindung, der eine fast unerschöpf- liche Elektricitätsquelle ist. In demselben Augenblicke nun, wo der Berliner Telegra- phist den Draht mit dem nach Stettin führenden in Berührung bringt, wird der ganze lange Draht bis Stettin elektrisch und die beiden Eisencylinder magnetisch, und bleiben so lange magnetisch, als die Drähte in -Berührung sind, und hören auf magnetisch zu sein, sobald die Berührung aufhört. Über den beiden Eisencylindern in ganz geringer Entfernung schwebt

9. Abt. 2 - S. 203

1884 - Wismar : Hinstorff
203 regieren, daher ist die Hebung des Schulwesens und die Förderung des kirchlichen Lebens eine seiner vornehmsten Sorgen gewesen vom Anfang bis zum Ende seiner Regierung. Das prachtvolle Universi- tätsgebäude in Rostock und der neue großartige Aufbau des Lehrer- seminars zu Neukloster sind glänzende Denkmale seiner Fürsorge auf diesem Gebiete. Seine Reisen durchs Land gaben ihm oft Gelegen- heit, in die erste beste Schule einzutreten, und er verließ kein Schul- zimmer, ohne fördernde Anregung und freundliche Ermunterung gegeben zu haben. Andererseits erschienen oft, sobald nicht alles im baulichen Zustande gehalten worden war, binnen wenigen Tagen nach einem solchen Großherzoglichen Besuche Maurer und Zimmerleute im Schulhause. Mindestens einmal im Jahre besuchte er jede wohl- thätige Anstalt im Lande, besonders die für die Elendesten unter seinen Landeskindern, namentlich die Rettungsanstalt Gehlsdorf, die Blindenanstalt zu Neukloster, die Jdiotenanstalt bei Schioerin und die Taubstummenanstalt zu Lndwigslust. Bei einem Besuche der letzteren verhörte er einmal selbst den Katechismus, ohne das Buch dabei zu nehmen, indem er dem Lehrer bemerkte: „Ich muß die Sprache der Kinder genau verstehen lernen, damit, wenn einer oder der andere einmal später zu mir kommt, ich ihn auch verstehen kann." Weit über die Hälfte der Kirchen seines fürstlichen Patronates (nämlich mehr als 300!) sind im Laufe seiner Regierungszeit teils ganz neu aufgebaut, teils würdig ausgebaut, weshalb man den Großherzog auch den Beinamen des „Kirchenerbauers" gegeben hat. Und dieses unermüdliche und gesegnete Walten des überaus mild- thätigen Fürsten war von einer Bescheidenheit gekrönt, wie sie wohl selten anderweit gefunden wird! Obgleich der Großherzog nach seinem ganzen Sein und Wesen ein Mann des Friedens, und Friedenswerke zu schaffen ihm Freude und Beruf dünkte, so war er doch auch ein straffer Soldat und ein mutiger, unerschrockener Heerführer. Schon 1848 in Schleswig und 1849 in Baden teilte er eine Zeitlang mit seinen Truppen die Kriegsmühen; 1864 zog er mit in den dänischen Krieg, wo er im Gefechte auf dem Königsberge die Feuertaufe erhielt, und 1866 stand er im östreichischen Kriege während der Entscheidungsschlacht bei Königgrätz seinem königlichen Oheim, dem Kaiser Wilhelm, zur Seite. Vor allen Dingen aber sind die Thaten des Großherzogs und der tapfern mecklenburgischen Truppen unvergeßlich in den Geschichts- büchern des deutsch-französischen Krieges von 1870/71 verzeichnet! Nirgends tritt uns der Großherzog als Muster eines ernsten Christen leuchtender entgegen als in seinem unvergleichlich dastehenden Familienleben. Die Kinder waren die kostbarsten Kleinodien unter den Schätzen des Großherzoglichen Hauses in den Augen der Eltern, die sie hüteten, wie man einen Augapfel hütet. Ihre Erziehung zu echten Christen lag ihnen über alles am Herzen. Speisten die Herr- schaften allein oder mit ihren Kindern, dann verstand sich das Tisch- gebet bei ihnen von selbst. In fremden Häusern sah er's gern.

10. Abt. 2 - S. 38

1884 - Wismar : Hinstorff
38 48. Was in kurzem von den Naturreichen zu sagen ist. Die Natur ist der Inbegriff alles Erschaffenen, und Natur- körper oder Naturprodukte heißen alle mit unsern Sinnen wahr- nehmbaren Dinge, aus denen der Mensch noch nichts anderes gemacht hat. Mit den Natnrkörpern hat es die Naturbeschreibung zu thun, mit den Naturkräften beschäftigt sich die Natur lehre (Physik). Alle Naturkörper auf und in der Erde hat man in drei große Abteilungen geordnet, welche Naturreiche heißen. Diese sind das Tierreich, das Pflanzenreich und das Mineralreich. Alle natürlichen Körper in einem Lande, alle seine Tiere, Pflanzen und Mineralien, heißen die Natnrerzeugnisse oder Produkte des Landes. Alle Dinge dagegen, welche durch die Hand des Menschen entstehen und zu welchen er den Stoff oder das Material aus der Natur nimmt, sind Kunsterzeugnisse oder Kunstprodukte. 1. Das Tierreich begreift alle Tiere in sich, von: kleinsten Käfer bis zum Elefanten, vom unbedeutendsten Wurm bis zum Wal- fisch. Tiere haben Empfindung, freie Bewegung, Ernährung und Fortpflanzung. Das Tier besitzt Gehirn uixb Rückenmark samt allen Nerven, welche die Empfindung, das Gefühl, den Geruch, das Sehen und Hören möglich machen; es kann sich von der Stelle bewegen, um Nahrung zu suchen, um einem Feinde zu entfliehen re. Zur Ent- wickelung und zum Fortleben nimmt das Tier Nahrung ins Innere seines Körpers auf, wo solche verdaut und verarbeitet wird; dazu hat es das Herz samt allem, was den Kreislauf des Blutes möglich inacht, und ebenso den Magen nötig samt allem, was dazu gehört. Die Tiere sind entweder Wirbeltiere mit innerem Knochen- gerüst, rotem Blute und entwickelten Sinneswerkzeugen, oder Glieder- tic re mit äußerem Hautskelet (aus beweglichen Ringeln zusammen- gesetzt), weißlichem Blute und unvollkommenen Sinneswerkzeugen, oder Bauchtiere aus weicher Gallertmasse ohne Skelet und Gliedmaßen. Zu den Wirbel-, Knochen- oder Rückgratstieren gehören z. B. alle vierfüßigen Tiere, auch die Vögel und Fische. Zu den Glieder- tieren werden alle Insekten (wie z. B. die Käfer imb Schmetterlinge), alle Spinnen, Krustentiere (wie z. B. der Krebs) und alle Würmer gerechnet. Zu den Bauchtieren gehören Schnecken, Muscheln (z. B. die Auster), Seesterne, Korallen und die Aufgußtierchen. Die Wirbeltiere zerfallen in vier Klassen: Säugetiere, Vögel, Amphibien und Fische. Die Säugetiere haben rotes, warmes Blut, atmen durch Lungen, bringen lebendige Junge zur Welt und säugen sie mit Milch in der ersten Lebenszeit; sie bewegen sich durch vier Gliedmaßen, nur wenige durch Flossen. Ihr Körper ist mit Haaren, Borsten oder Stacheln, seltener mit Schuppen oder Schildern bedeckt. —>— Alle Säugetiere besitzen weiche, fleischige Lippen (das Schnabeltier aus-
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