C. Überblick über das ganze Land.
1. Geschichtsabriß.
§215. Vom 6. Jahrhundert an drangen von 0 her die slawischen Sorben in das Gebiet
unseres jetzigen Königreichs Sachsen ein, nachdem es von dem ursprünglich hier sitzenden
germanischen Volksstamm der Hermunduren verlassen worden war. Die Wieder-
eroberung des Landes durch die Deutschen setzte im 10. Jahrhundert ein und
begann mit der Anlage der Burg Meißen (928) durch Heinrich I., der 930 die Gründung
der Grenzfeste oder Mark Meißen und des Bistums Meißen durch den Kaiser Otto I.
folgte. 1089 belehnte der deutsche König Heinrich Iv. den Wettiner^ Heinrich I.
von Eilenburg mit der Mark Meißen, welche die beiden sorbischen Gaue Dalaminzi^
und Nisani^ umfaßte. Seitdem ist dieses Land, das den Grundstock des heutigen König-
reichs Sachsen bildet, beständig im Besitze der Wettiner geblieben.
§ 210. 1123 erhielt Konrad von Wettin die erbliche Markgrafenwürde. Im
13. Jahrhundert kamen das Pleißner Land und die Landgrafschaft Thüringen zur Mari-
grafschaft Meißen, und 1270 ward Dresden zur Residenz. Nach Erwerbung des Herzog-
tums Sachsen-Wittenberg erhielt 1423 Friedrich der Streitbare vom Kaiser die
Kur würde. Mark und Herzogtum zusammen führten nun den Namen Kurfürsten-
tum Sachsen.
§ 217. 1485 fand in Leipzig die Teilung der wettinischen Lande unter die beiden Söhne
Ernst und Albrecht des Kurfürsten Friedrich des Sanftmütigen statt. Kurfürst Ernst
erhielt Thüringen und die Westhälfte des Osterlandes^, Herzog Albrecht die
Mark Meißen und die Osthälfte des Osterlandes. Die Ernestinische Linie ver-
legte ihre Residenz nach Wittenberg, die Albertintfche^ behielt Dresden bei. Das Jahr
1539 ward für das Land durch die Einführung der Reformation bedeutend. Infolge
des Schmalkaldischen Krieges erfuhr 1547 das Gebiet der Albertinischen Lande eine
umfängliche Erweiterung, vor allem aber ging die Kurwürde von der Ernestinischen
Linie auf die Albertinische über, und Herzog Moritz ward Kurfürst von Sachsen.
§ 218. 1635 fielen die beiden Lausitzen, die ein Erbland der Krone Böhmens waren,
als Leh en an den Kurfürsten Georg, der dadurch zugleich Markgraf der Lausitzen ward.
Diese Länder blieben Lehen bis 1831, wo sie dem Sächsischen Staate einverleibt wurden.
Friedrich August I., „der Starke", erwarb nach seinem Übertritt znm Katholizismus
1697 die polnische Königskrone, die auch sein Nachfolger noch trug. Seit jener Zeit
ist Sachsens Herrscherhaus katholisch. Im Jahre 1806 ward Sachseu durch Napoleon
zum Königreiche erhoben. Im Wiener Frieden 1815 mußte es den größeren, nörd-
lichen Teil seines Landes, ungefähr die jetzige Provinz Sachsen, an Preußen abtreten
und erhielt damals seine heutige Gestalt und Größe. 1831 bekam das Land eine
Verfassung. 1866 trat Sachsen dem Norddeutschen Bunde bei und gehört seit 1871
zum Deutschen Reiche. Heute regiert König Friedrich Augustm., der 1904 den
Thron bestieg. .u.
1 Die Stammburg der Wettiner liegt bei Halle a. S. auf dem Petersberge.
^ D. i. Gau der Fernwohnenden.
3 D. i. Gau der Bewohner des Niederlandes.
4 Das Osterland umfaßt im wesentlichen die Länder zwischen Saale und Mulde.
* Albert = Albrecht.
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Extrahierte Personennamen: C. Geschichtsabriß Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I. Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_I. Heinrich_I. Konrad_von_Wettin Konrad Friedrich Ernst Albrecht Friedrich Friedrich Kurfürst_Ernst Ernst Albrecht Albrecht Moritz Georg Friedrich_August_I. Friedrich August_I. Napoleon Friedrich_Augustm Friedrich Albrecht
Regionen (OPAC): Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
24 Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz. § 10.
Auch das Schweriner Schloß steht auf einem solchen Burgwall. Ähnlicher Art
scheint das vielgenannte, 1127 vom Kaiser Lothar zerstörte Rethra gewesen zu
sein, dessen Lage unsicher, aber jedenfalls im So. zu denken ist (Wustrow am
Tollense-See?).
Ii. Christliche Zeil.
Schon im 11. Jahrhundert mehrfache Versuche, das Christentum in M. aus-
zubreiten. 1066 furchtbarer Ausstand der Heiden. Ermordung des christlichen
Obotritenfürsten Godschalk.
Im 12. Jahrhundert dringt das Christentum und die höhere Kultur der
Germanen siegreich eiu und überwindet das heidnische Slawentum, welches in
sich zerfallen war. Antwort Niklots an den Sachsenherzog Heinrich d. L.: „Mag
der Gott im Himmel dein Gott sein, sei du unser Gott."
1160. Niklot fällt im Kampfe gegen Heinrich d. L. in der Nähe seiner
Burg Werle (beim Dorse Wieck an der Warnow unweit Schwaan).
1170. Seiu zum Christentum übergetretener Sohn Pribislaw, Stammvater
der beiden regierenden Häuser, wird deutscher Reichsfürst\ Herr des Obotriten-
landes mit Ausnahme der Grafschaft Schwerin. (Graf Günzel.)
Sein vergeblicher Versuch, die wendische Nation zu retten. Rücksichtslose Aus-
rottung und Vertreibung derselben (nach Pommern und Dänemark) unter seinen nächsten
Nachfolgern. Neue Besiedelung des verödeten Landes durch eine sehr zahlreiche Ein-
Wanderung von deutschen Adeligen, Bürgern und Bauern, vorwiegend aus nieder-
deutschen Gebieten, besonders Westfalen. Die Slawen nicht germanisiert, sondern
bis aus ganz geringe Reste (Jabeler Heide im Sw., Rostock) vernichtet.
Für das Christentum wurde das Land gewonnen durch die Bistümer
Schwerin, Ratzeburg (n.-w. vom Schiffgraben und bis an die Elde), Havelberg
(jenseits der Elde, Land Stargard), Kammin (jenseits der Recknitz und Peene; Güstrow)
und Lübeck (Teil von Poel) sowie durch zahlreiche Klöster. Besonders entfalteten die'
Zisterzienser eine großartige Missions- und Kulturtätigkeit (Doberau und Dargun).
Prämonstratenser in Broda.
1155 bis 1191 Berno, Bischof von Schwerin, Hanptapostel Mecklenburgs.
1160 Gründung Schwerins durch Heinrich d. L., die übrigen Städte über-
wiegend im 13. Jahrhundert gegründet. (Vgl. § 5.)
1214. Der Hohenstanse Friedrich Ii. sichert dem Dänenkönig Waldemar das Land
n. der Elbe und Elde zu.
1223 Waldemar durch Graf Heinrich von Schwerin gefangen.
1227 Schlacht bei Boruhöved. Ende der Dänenherrschaft.
Zahlreiche Teilungen innerhalb der Fürstenfamilie.
Nach Bnrwis Tod (1227) teilen seine vier Enkel sich in das Land. Nnr drei Linien
jedoch hatten längeren Bestand: Mecklenburg (Wismar), Werle (Güstrow, Parchim),
Rostock. Heinrichs des Pilgers Fahrt nach Palästina und Gefangenschaft in Kairo
1271-1297.
Heinrich Ii. (der Löwe) von M. erwirbt von Brandenburg das Land Stargard
(1316'Schlacht bei Gransee gegen Waldemar v. Br., 1317 Friede zu Templin), von
Dänemark das wieder uuter dänische Herrschaft geratene Rostock (beides als Lehen).
Seine Söhne Albrecht (M.) und Johann (Stargard) 1348 von Karl Iv.
zu Reichsfürsten und Herzögen erhoben. Abstreifung des Lehnsverbandes.
1358 erwirbt Albrecht durch Kauf die Grafschaft Schwerin.
Größte Machtentfaltung Mecklenburgs. Rostock und Wismar hervorragende
Mitglieder des Hansebuudes.
1 Im älteren Sinne des Wortes.
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TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
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Extrahierte Personennamen: Lothar Heinrich_d Heinrich Heinrich_d Heinrich Heinrich_d Heinrich Friedrich_Ii Friedrich Waldemar Heinrich_von_Schwerin Heinrich Werle_(Güstrow Heinrichs Heinrichs Heinrich_Ii Heinrich Waldemar_v Dänemark Albrecht_(M. Albrecht Johann Karl_Iv Karl Albrecht
C. Geschichtliche Entwicklung, Verfassung und Verwaltung. 4z
C. Geschichtliche Entwicklung. Verfassung und Verwaltung.
Den glaubwürdigsten Zeugnissen zufolge war das südwestliche Deutschland
in den ältesten Zeiten größtenteils im Besitz keltischer Völker. Nach der
Unterwerfung Galliens durch die Römer bildeten die heutigen Gebiete
Elsaß-Lothringens Teile des großen Römischen Reiches und entwickelten
sich zu einer hohen Kultur. Nach mehrhundertjährigem Bestehen erlag die
römische Herrschaft den wiederholten Angriffen germanischer Völkerschaften,
doch erst nach hartnäckigen Kämpfen (Alemannenschlacht 357) gelang es ihnen,
auf dem Boden des Reiches festen Fuß zu fassen. Von Nordwesten her drangen
die Franken gegen das lothringische Hochland vor, die Rheinebene und
weite Strecken im Moselgebiet besetzten Alemannen, die sich von ihren rechts-
rheinischen Zitzen aus über den Rhein nach Westen hin ausdehnten. Die ale-
mannischen Scharen, die ihre Heimat verlassen hatten, wurden Alisates genannt,
d. h. Elsässer. Das deutsche Wort Elsaß bedeutet soviel wie „Fremdsitz",
Elsässer sind also Leute, die in der Fremde wohnen.
Der Begründer des Fränkischen Reiches, der Merowinger Chlodwig,
der dem letzten Reste der römischen Herrschaft in Gallien ein Ende machte,
besiegte auch die stammverwandten Alemannen. Seitdem wandten sich die
Franken der Rheinebene zu, deren nördlichen Teil sie in Besitz nahmen.
In bezug auf die Art der Siedlung ist die des fränkischen Stammes die
herrschende geworden- im nördlichen Elsaß ist der viereckige, fränkische Bauern-
Hof mit seinem Wohnhaus und den davon getrennten Gebäuden für Wirt-
schaftszwecke ausschließlich vertreten (Fig. 32, S. 68), und nur im Gebirge wie
in dem südlichen, an die Schweiz grenzenden Teile kommt noch das alemannische,
Wohnung und Stallung zugleich umfassende Haus vor (Fig. 33, S. 68). In
Lothringen hat die Bevölkerung die städtische Bauweise der Franzosen auch
für die ländlichen Ansiedlungen angenommen. Während der Zugehörigkeit
zum Fränkischen Reiche fand das Christentum bei den Alemannen Eingang,
es wurden die Bistümer Metz, Toul, Verdun, Straßburg und Basel ge-
gründet. Bis etwa zur Mitte des 8. Jahrhunderts bildete Elsaß ein Herzog-
tum unter den Etichonen, den Nachkommen des Cticho, des Vaters der
hl. Odilia. Die Habsburger und die Hohenzollern führen ihren Stamm auf
dieses Herzogshaus zurück.
Beim Zerfall des Reiches Karls des Großen kamen Elsaß und Loth-
ringen an das nun sich bildende Ostfränkische (Deutsche) Reich. Lothringen
oder Lotharingien, so benannt nach dem König Lothar Ii., dem Enkel Lud-
wigs des Frommen, des Sohnes Karls des Großen, bildete ein selbständiges
Herzogtum, Elsaß dagegen gehörte zum Herzogtum Schwaben. Wie Loth-
ringen später in zwei Herzogtümer, Ober- und Niederlothringen, zerfiel, so
standen sich im Elsaß der Nordgau und der Sundgau einander gegenüber,
die im großen und ganzen den heutigen Bezirken Unter- und Oberelsaß
entsprechen- der Eckenbach bei Schlettstadt trennte die beiden Gaue, von
denen der Nordgau nördlich bis zum Selzbach reichte. Die Verwaltung
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk]]
Extrahierte Personennamen: C. Chlodwig Bistümer_Metz Odilia Karls Lothar_Ii Karls
44
C. Geschichtliche Entwicklung, Verfassung und Verwaltung.
führten Landgrafen, und zwar im Oberelsaß die Grafen von Habsburg bis
zum Ende der deutschen Herrschaft.
Unter der Herrschaft der schwäbischen Herzöge aus dem Geschlecht der
Staufer blühten im Elsaß die Städte rasch auf. Zehn freie Reichsstädte
entstanden im Laufe der Zeit: Mülhausen (seit 1515 mit der Schweizer
Eidgenossenschaft verbunden), Münster, Colmar, Türkheim, Kaysers-
berg, Schlettstadt, Oberehnheim, Rosheim, Hagenau und Weißen-
bürg. Sie standen unter einem kaiserlichen Landvogt, der seinen Sitz in
Hagenau, einer Gründung der Staufer, hatte. Alle Städte überstrahlte aber
an Macht und Größe die freie Reichsstadt Strasburg, die dem Land-
vogt nicht unterstellt war und durch den Sieg über den Bischof Walter
von Geroldseck bei Oberhausbergen 1262 sich auch die Unabhängig-
keit von der bischöflichen Herrschaft erkämpft hatte. Einen ähnlichen Cnt-
wicklungsgaug hatte Metz, das unter Kaiser Friedrich Rotbart freie Reichs-
stadt wurde und mit den Herzögen von Lothringen zahlreiche Fehden um
seine Selbständigkeit zu bestehen hatte.
Mit Rudolf von Habsburg bestieg ein Landgraf vom Elsaß den deutschen
Thron. Durch die engen Beziehungen, in die hiermit das Land zu der
deutschen Reichsgewalt trat, blieb es davon verschont, daß sich, wie fast überall
in deutschen Landen damals, ein Landesfürstentum zwischen das Kaisertum
und die unabhängigen Reichsstände des Elsaß einschob. Trotz der zahlreichen
Fehden, die im 14. Jahrhundert das Land durchtobten, entwickelten sich die
Reichsstädte unter dem Schutze der Kaiser zu hoher Blüte. Erst unter den
Nachfolgern Karls Iv. trat der Einfluß der Reichsregierung immer mehr
zurück. Im 15. Jahrhundert haben zuerst die Franzosen, dann die Bur-
gunder versucht, die Unabhängigkeit des Elsaß anzutasten. In den so-
genannten Franzosenkriegen wurde die Reichstreue der Elsässer auf eine harte
Probe gestellt. Die von Karl dem Kühnen von Burgund drohende Gefahr
haben Elsaß und Lothringen gemeinsam abgewehrt.
Die Reformation, die in Straßburg und, wenngleich in geringerem Um-
fange, auch in Metz Eingang fand, brachte für beide Städte neue Verwicklungen.
Straßburgs Schicksale leitete in dieser bewegten Zeit Jakob Sturm von
Sturmeck. Im Jahre 1538 gründete er das Gymnasium (jetzt protestantisches
Gymnasium genannt), das unter der Leitung von Johannes Sturm bald einen
europäischen Ruf erlangte. Die Folgen der Niederlage im Kampfe gegen
den Kaiser Karl V. wandte die Geschicklichkeit Jakob Sturms von Straßburg
glücklich ab. Für Lothringen dagegen sollte die Erneuerung des Krieges der
Protestanten gegen den Kaiser verderblich werden. Um sich die Unterstützung
des Königs Heinrichs Ii. von Frankreich zu sichern, hatte sich der Kurfürst
Moritz von Sachsen entschlossen, dem König die Reichsverweserschaft in den
Städten Metz, Toul und Verdun zu überlassen. Der beiden letztgenannten
Städte wurde der König leicht Herr, Metz dagegen konnten die Franzosen
nur durch List und Verrat nehmen. Ein Versuch Karls V., dem König von
Frankreich die Stadt wieder zu entreißen, mißlang.
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Extrahierte Personennamen: Walter
von_Geroldseck Friedrich_Rotbart Friedrich Rudolf_von_Habsburg Rudolf Karls Karl_dem_Kühnen_von_Burgund Karl Straßburgs Jakob_Sturm_von
Sturmeck Johannes_Sturm Karl_V. Karl_V. Jakob_Sturms_von_Straßburg Heinrichs Moritz_von_Sachsen Karls_V. Karls_V.
Extrahierte Ortsnamen: Habsburg Colmar Türkheim Oberehnheim Rosheim Hagenau Hagenau Oberhausbergen Lothringen Karls Lothringen Straßburg Frankreich Frankreich
Ii. Die Bewohner. — 2. Zur geschichtlichen Entwicklung.
1. Die schrvarzburgischen Länder.
Die Grafen von Schwarzburg, benannt nach dem Schloß Schwarzburg
(vgl. Abbild. 23), waren im Besitz der Schlösser Käfernburg bei Arnstadt,
Blankenburg und Rabenswald; sie wurden Erben der Grafschaft Hohenstein,
mit welcher Sondershausen an die Linie kommt. 1552 erfolgte die Teilung
in mehrere Linien, von welchen heute nur noch Schwarzburg-Rudolstadt
besteht. Schwarzburg-Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstadt wurden
fast gleichzeitig in den Reichsfürsten stand erhoben, ersteres 1697,
letzteres 1710.
2. Die reußischen Länder.
Die Herren und Vögte von Weida starben 1532, die Herren und Vögte
von Gera 1551 aus. Der heute regierende Fürst von Reusz jüngere Linie
stammt von den Herren und Vögten von Plauen ab. Von den Linien, in
welche sich dieses Haus zu Anfang des 14. Jahrhunderts teilte, blieben schließlich
zwei übrig. Die ältere Linie stirbt bereits 1572 aus, von der jüngeren
Linie stammen drei Zweige ab (Teilung 1566)- von Heinrich dem Alteren
leitet sich die ältere Linie her, von Heinrich dem Jüngeren die heutige
jüngere Linie]).
3m Jahre 1583 erlosch das Geschlecht der Grafen von Henneberg, doch kam
es erst 1660 zur Teilung der Grafschaft:
1. Der Kreis Schmalkalden fiel an die Landgrafen von Hessen und bildet
den heutigen Anteil der preußischen Provinz Hessen-Nassau auf der Südwest-
seite des Thüringer Waldes.
2. Den Kreis Schleusingen erhielt Kursachsen, von diesem kam es später
gleichfalls an Preußen (Rgbz. Erfurt).
3. Die drei Ernestinischen Häuser Weimar, Gotha und Altenburg bekamen
den mittleren Teil von Meiningen bis gegen Koburg hin. Ilmenau und
Kaltennordheim fielen an Weimar.
i) Heinrich der Altere.
Teilung 1596.
Burggräfliches Haus, erloschen 1646. Greizer Haus, Teilung 1625
Untergreiz, erloschen 1768. Obergreiz, Teilung 1694
Obergreiz vereinigt die Dölau, erloschen 1698.
Länder wieder: Fürsten-
tum Neuß ältere Linie,
Heinrich der Jüngere
Teilungen 1647 und 1666*)
Gera, erloschen Lobenstein. ^ . . . . . , . . .
Ig02. Schietz vereinigt die Lander
—--ct~x— 7i~--wieder: Fürstentum
Herschberg, Lobenstem, Ebersdorf, . • •• -
erloschen 1711. erloschen 1824. erloschen 1853. Neuß jüngere Linie.
*) 1683 trennte sich noch die Paragiatlinie Reuß-Schleiz-Köstritz ab.
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TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_dem_Alteren Heinrich Heinrich_dem_Jüngeren Heinrich Henneberg Heinrich Heinrich_der_Jüngere Heinrich
Der Gottlob.
Die Schauenburgs
Die Eänsekuppe.
19. Friedrichroda vom Kurhaus aus gesehen. Gleich hinter Friedrichroda erheben sich links und rechts vom Tal des Schilfwassers die Berge des
Thüringer Waldes. Auf der Schauenburg (634 m) erbaute Graf Ludwig mit dem Bart 1044 —1045 eine Burg, die das nahe Benediktinerkloster Reinhards-
brunn 1114 von Ludwigs Enkel erwarb. (S. S. 34 ) (Nach einer Photogravüre aus dem Kunstverlag von Carl Mittag in Friedrichroda.)
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Ludwigs_Enkel Ludwigs Carl
Ii. Die Bewohner. — 2. Zur geschichtlichen Entwicklung.
19
Das mächtige Königreich der Thüringer wurde im 6. Jahrhundert nach
der Schlacht von Burgscheidungen (531) zwischen den Siegern, den Sachsen
und Franken, geteilt. Nordthüringen, das Land bis an die Unstrut, Helme
und den Harz, fiel den Sachsen zu, Südthllringen wurde den Franken bot-
mäßig, bis der Teil zwischen Werra und Saale sich im folgenden Jahrhundert
unabhängig machte.
Im 8. Jahrhundert breitete Bonifatius oder Winfried das Christen-
tum in Hessen und Thüringen aus; Fulda und Hersfeld wurden auch für
Thüringen Pflanzstätten des Anbaues und der Bildung; die Erzdiözese Mainz,
die Bistümer Halberstadt, Zeitz-Naumburg und zahlreiche Klöster förderten
in der Folgezeit gleichfalls mächtig den Fortschritt des Landes.
Tief nach Thüringen hinein waren von 0 her slawische Stämme,
besonders Sorben, vorgerückt, auf sie weisen die vielen nichtdeutschen Orts-
namen auf -itz, -itzsch, -igk, -ich usf. hin, welche teilweise auch noch links der
Saale vorkommen; nicht selten zeigt auch die Dorfanlage die slawischen Er-
bauer. Die Slawen legten Runddörfer an mit nur einem Zugang zum
Dorfplatz, gegen welchen die Hofstätten gerichtet sind. Erst durch lange Zeit
fortgeführte Kämpfe wurden die Slawen allmählich wieder gegen 0 zurück-
gedrängt oder germanisiert; für die ostwärts vorschreitenden Thüringer bildete
besonders die Saale längere Zeit hindurch eine wichtige Grenzlinie (s. S. 17).
Aus den Landschaften, welche die Deutschen den Slawen abgewannen,
wurden im 9. Jahrhundert Markgrafschaften gebildet. So enstand zu dessen
Anfang die Thüringer Mark. Aus ihr entwickelten sich um die Mitte
des 10. Jahrhunderts die Marken Merseburg, Zeitz, Meißen, die Grund-
lagen für die spätere Mark Meißen und das Osterland. Thüringen war
beschränkt auf das Gebiet zwischen Werra und Saale, Harz und Thüringer
Wald. Hier tritt 1130 die Landgrafschast Thüringen als mächtiges Fürsten-
tum hervor. Ahnherr der Landgrafen ist Graf Ludwig mit dem Barte
aus einem fränkischen Geschlecht. Das von ihm abstammende erste thüringische
Landgrafengeschlecht erlosch 1247 im Mannesstamm.
1. Graf Ludwig mit dem Barte, 1039-1056; ihm folgte:
2. Graf Ludwig der Springer, 1056 — 1123; er erbaute die Wartburg und
die Neuenburg über Freyburg und starb als Mönch im Kloster Reinhards-
brunn; hier wurden bis 1440 die thüringischen Landgrafen beigesetzt.
Ludwig I., 1123 — 1140; er wurde durch König Lothar
1130 zum Landgrafen ernannt;
Ludwig Ii., der Eiserne, 1140-1172;
Ludwig Iii., der Fromme, 1172 — 1190;
Hermann I., 1190-1217; unter ihm soll 1207 der durch
Sage und Dichtung verherrlichte Sängerkrieg auf der
Wartburg stattgefunden haben;
Ludwig Iv., der Heilige, 1217 — 1227, Gemahl der
heiligen Elisabeth; er starb auf dem 5. Kreuzzug;
Heinrich Raspe, 1227 — 1247; er regierte zunächst bis
1241 als Vormund für den minderjährigen Hermann Ii.,
wurde Reichsverweser des Kaisersfriedrich Ii. für Deutsch-
land und 1246 sodann dessen Gegenkönig.
Mit Thüringen war Hessen infolge von Erbschaft verbunden. Die Land-
grafschaft und die seit 1180 mit ihr verknüpfte Pfalzgrafschaft Sachsen
fielen nun an den Wettiner Heinrich den Erlauchten, Markgrafen von
Landgrafen
aus dem
Geschlechte
Ludwigs mit
dem Barte.
1. >Cuiluyiu|
2.
3.
4.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Bonifatius Winfried Winfried Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig_der_Springer Ludwig Ludwig_I. Ludwig_I. Ludwig_Ii Ludwig Ludwig_Iii Ludwig Hermann_I. Ludwig_Iv. Ludwig_Iv. Heinrich_Raspe Heinrich Hermann_Ii Heinrich Heinrich Ludwigs
20
A. Thüringen in seiner natürlichen Umgrenzung.
Meißen, den Neffen Heinrich Raspes. Da jedoch Sophie, Herzogin von
Brabant, Tochter Ludwigs Iv. und der heiligen Elisabeth, für ihren Sohn
Heinrich das Kind Ansprüche auf Thüringen und Hessen geltend machte, kam
es zum Thüringischen Erbfolgekrieg (1247 - 1263). Sophie behielt Hessen,
Heinrich der Erlauchte behauptete Thüringen und die Pfalzgrafschaft Sachsen.
Er ernannte jedoch seinen ältesten Sohn Albrecht, welcher mit der Hand
der Margarethe, Tochter Kaiser Friedrichs Ii., bereits das unter dem Reiche
stehende Pleißenland erhalten hatte, zum Landgrafen von Thüringen (1265
bis 1307, f 1315); dieser verkaufte 1293 Thüringen an den deutschen König
Adolf von Nassau; Albrechts Söhne, Dietzmann und Friedrich derfrei-
dige (d. i. der Glänzende), verteidigten Thüringen gegen Adolf und dessen Nach-
folger König Albrecht und besiegten diesen bei Lucka im Jahre 1307.
1. Heinrich der Erlauchte, Landgraf von 1247 - 1265,
tt 1288);
2. Albrecht der Unartige, „ „ 1265- 1307,
(t 1315);
3. Friedrich I., der Freidige, „ „ 1307- 1323,
(t 1323);
4. Friedrich Ii., der Ernsthafte, „ „ 1323 - 1349,
5. Friedrich Iii., der Strenge, „ „ 1349 - 1381,
6. Balthasar, „ „ 1382- 1406,
7. Friedrich der Friedfertige, t 1440 0-
In der Erbteilung zu Altenburg (1445) erhielt Wilhelm, Herzog
von Sachsen, die Landgrafschaft Thüringen und einen Teil des
Osterlandes, sein Bruder Kurfürst Friedrich Ii., der Sanftmütige,
den anderen Teil des Osterlandes und Meißen. Bald darauf kam
es zwischen beiden zu einem Krieg, in welchem Thüringen schrecklich ver-
wüstet wurde: dieser Bruderkrieg wütete von 1446— 1451. 1455 Prinzen-
raub: Ernst und Albrecht, die Stifter der beiden sächsischen Haupt-
linien, werden durch Kunz von Kaufungen aus dem Schloß zu Altenburg
geraubt. Nach Wilhelms Tod (1482) regieren Ernst und Albrecht bis
1485 gemeinschaftlich auch über Thüringen, wie seit 1464 über Sachsen; 1485
erhielt Ernst in der Leipziger Teilung Thüringen mit Ausnahme einiger
Ämter, und die Kurwürde, Albrecht bekam Meißen: in das Oster- und Pleißen-
land teilten sich beide. In diese beiden Hauptlinien, die Ernestinische
und die Albertinische, blieb seitdem das Sächsische Haus getrennt.
i) Da dieser unmündig war, führte sein Vetter Fried rich'^der 'Streitb are
(1381-1428) die Herrschaft über Thüringen; er erwarb 1423 das Herzogtum
Sachsen mit der Kurwürde und hieß seitdem Friedrich I., Kurfürst von
Sachsen; als Friedrich der Friedfertige 1440 kinderlos starb, fiel Thüringen an die
beiden Söhne Friedrichs des Streitbaren, an Friedrich Ii., den Sanftmütigen
(1428 — 1464) und Herzog Wilhelm den Tapferen (1428-1482).
Ii.
Landgrafen
aus dem
Hause
Wettin.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Raspes Heinrich Ludwigs_Iv Ludwigs Heinrich Heinrich Heinrich_der_Erlauchte Heinrich Albrecht Albrecht Margarethe Friedrichs Friedrichs König
Adolf Adolf Albrechts_Söhne Albrechts Friedrich_derfrei- Friedrich Adolf Adolf Albrecht Heinrich_der_Erlauchte Heinrich Albrecht Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Iii Friedrich Balthasar Friedrich_der_Friedfertige Friedrich Wilhelm Friedrich_Ii Friedrich Ernst Albrecht Albrecht Kunz_von_Kaufungen Wilhelms Wilhelms Ernst Albrecht Albrecht Ernst Albrecht Albrecht Fried Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich Friedrich Söhne_Friedrichs Friedrichs Friedrich_Ii Friedrich Wilhelm
24 A. Thüringen in seiner natürlichen Umgrenzung.
Über dieser großen Landeszersplitterung darf jedoch Thüringens Anteil an
der allgemeinen deutschen Geschichte nicht übersehen werden. In älterer
Zeit hatte sich Thüringen durch die Verbreitung des Christentums und deutscher
Volksart in den Wohngebieten der Sorben um Deutschlands Entwicklung
große Verdienste erworben. Späterhin wurde der Musenhof des Landgrafen
Hermann auf der Wartburg (s. Abbild. 9) vorbildlich für den Hof Karl
Augusts.
In Erfurt entstand schon am Ausgang des 14. Jahrhunderts eine Hoch-
schule, die in der Zeit der Reformation als Sitz humanistischer Bestrebungen
große Bedeutung gewann (aufgehoben 1816).
Die Lehre Luthers fand in den sächsischen Kurfürsten die kräftigsten
Vorkämpfer.
Der große Aufstand der Bauern, welcher einen seiner Hauptherde
in Thüringen hatte, wurde auf thüringischem Boden durch die Schlacht von
Frankenhausen (1525) niedergeworfen.
Im Dreißigjährigen Kriege trat Bernhard von Weimar als Feld-
Herr glänzend hervor. Von größter Bedeutung für Thüringen war die segens-
reiche Regierung Ernst des Frommen von Gotha (1640 —1675).
Im 18. Jahrhundert versammelte der Herzog von Weimar, Karl
August, die größten Geistesheroen Deutschlands, Goethe und Schiller,
Wieland und Herder, im kleinen Weimar- derselbe Fürst trat dann mutvoll
ein für Preußen gegen Napoleon I. und gab als erster deutscher Fürst als-
bald nach Beendigung der schweren Napoleonischen Kriege seinem Lande
bereits im Jahre 1816 eine Verfassung.
In dem Kampf von 1866 standen die thüringischen Fürsten zumeist auf
seiten Preußens? 1870-71 haben die Thüringer Truppen in den Reihen
des Iv. und Xi. Armeekorps an der Besiegung Frankreichs ruhmreichen
Anteil genommen.
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Extrahierte Personennamen: Hermann Karl
Augusts Karl Augusts Bernhard_von_Weimar Ernst Karl
August Karl August Goethe Schiller Napoleon_I.
V. Geschichte.
39
3. Während der Völkerwanderung haben sich die Völkerschaften in unserem
Lande zum Stamme der Sachsen gesammelt, der fast das ganze nordwestliche
Viertel des heutigen Deutschen Reiches besaß. Er gliederte sich in drei Teile:
a) Westfalen, von der Lahn bis zur Mündung der Hunte.
b) Ostfalen, zwischen Leine, Unstrut und Elbe bis etwa nach Harburg.
e) Engern, zwischen beiden bis an die Nordsee.
Die Friesen unserer Gebiete teilten meistens die Schicksale Sachsens,
ebenso im 80 die Thüringer, nachdem ihr großes Reich zertrümmert worden
war. Im nordöstlichen Dreieck des Reg.-Bez. Lüneburg sind Wenden
(Slawen) zur Herrschaft gekommen.
782-804. Sachsenkriege Karls des Großen.
785. Angebliche Hinrichtung von 4500 Sachsen bei Verden.
Die Kämpfe zwischen Wittekind (Widukind) und Karl d. Gr. und die Vernichtung
des Heidentums haben im Volke den nachhaltigsten Eindruck hinterlassen. Sagen
knüpfen an vielen Stätten an diese Ereignisse an; dazu gehören die Karlssteine bei
Osnabrück, die Klosterkirche von Enger in Westfalen, Burg Wittekinds Babilonie im
West-Süntel, Wittekindsberg mit der Wittekinds-Kapelle und der Wittekinds-Quelle
an der Westfälischen Pforte u. a. m.
Während noch in den Sachsenkriegen der Stamm kaum irgendwo ganz
geeint auftritt, vollzieht sich diese Erscheinung in der folgenden Karolingischen
Zeit, und bereits um die Mitte des 9. Iahrh. finden wir
4. das Stammesherzogtum Sachsen. Es erstreckte sich zur Zeit seiner
größten Bedeutung im 12. Iahrh. so ziemlich über das heutige Westfalen,
Hannover und Braunschweig mit eingeschlossenen Gebieten, Holstein und einen
Teil von Mecklenburg.
a) Die Ludolfinger, als Herzöge 852 — 961; als deutsche Könige
919- 1024, als römische Kaiser 962- 1024. Das Geschlecht rühmte sich
der Verwandtschaft mit dem Geschlechte Wittekinds und durch Heirat auch
mit den Karolingern.
Ludolf, 852-874. Sein Sohn
Bruno, 874-880, fiel in diesem Jahre in einer großen Schlacht gegen die
Normannen bei Eppendorf, in der Gegend von Dannenberg. Sein Bruder
Otto der Erlauchte, 880-912, brachte sein Herzogtum auch im Kampfe gegen
die letzten Karolinger zu solchem Ansehen, daß ihm die deutsche Krone angeboten
wurde. Er lehnte sie ab, aber sie fiel 919 seinem Sohne
Heinrich l., dem Städtegründer, 912 — 936, zu, der die dem Stadtleben
abholden Sachsen dennoch zum Schutze gegen die Ungarn in die Burgen führte, ein
Reiterheer schuf, mit diesem den weit vorgedrungenen Slawen Achtung einflößte und
933 durch den Sieg bei Riade an der Unstrut Norddeutschland von der Ungarnplage
dauernd befreite. Er einte die Stämme des Reiches. Seinem Sohne
Otto dem Großen, 936 — 973, gelang es, unter vielen Kämpfen im Innern
dem sächsischen Hause den größten Glanz mit der römischen Kaiserkrone zu gewinnen.
Aber die Reichsangelegenheiten, zumal die Züge nach Italien, zogen ihn doch zu
stark von der Stammesheimat ab, als daß er sie selbst hätte verwalten können. Er
übertrug dies Amt deshalb mehr und mehr dem Grafen Hermann Billung, der
im Kampfe gegen die Slawen im Nordosten Rühmliches geleistet hatte, während Mark-
graf Gero, der Gründer von Gernrode, das gleiche im Südosten verrichtete.
Otto Ii., 973-983, Otto Iii., 983-1002, Heinrich Ii., 1002-1024, wurden
noch mehr von der Heimat ihres Hauses abgezogen.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
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Extrahierte Personennamen: Karls Karl_d Karl Ludolf Bruno Otto Heinrich_l. Heinrich Otto Hermann_Billung Gero Otto Otto Heinrich_Ii Heinrich