Vorwort.
Iii
wohl überall da eingesetzt werden, wo sich die geologischen verhält-
nisse so gebildet haben, wie sie jetzt noch in die Erscheinung treten.
Um aber dem Schüler einen möglichst raschen Einblick in diese Dinge
zu verschaffen, ist schon aus den ersten Seiten eine möglichst einfach
gehaltene Übersicht über die geologischen Verhältnisse eingefügt wor-
den, welche der folgenden Behandlung der einzelnen Länder zugrunde
gelegt ist, die sich also der Schüler möglichst gut einprägen muß, um
das Folgende zu verstehen.
Die wirtschaftlichen Verhältnisse wurden, entsprechend ihrer
immer mehr wachsenden Bedeutung, noch stärker betont als bisher.
Dies geschieht sowohl im einzelnen als auch durch eingehende Über-
sichten am Schluß der Abschnitte über Deutschland, Österreich-Ungarn
und die Schweiz.
Weiter wurde zur größeren veranschaulichung des Unterrichtes
häusig durch vergleiche auf früher Behandeltes hingewiesen. Durch
diese vergleiche im Texte wurden auch die bisherigen Fragen zu
Deutschland und Österreich-Ungarn großenteils überflüssig und des-
halb ganz gestrichen, weil sich die meisten derselben jetzt beim Unter-
richte von selbst ergeben.
Die politischen Verhältnisse der Länder treten in der neuen
Auflage sehr zurück. Das bisherige Bestreben des Verfassers, die
politischen Gestaltungen möglichst mit den natürlichen Verhältnissen
in Linklang zu bringen, mußte bei der Beschreibung von Deutschland
mit seiner bunten politischen Zusammensetzung aufgegeben werden,
damit nicht die Schilderung der Naturgebiete darunter Schaden leidet.
Da aber, wo sich politische und natürliche Verhältnisse decken, wie
bei den ostpreußischen Provinzen und den österreichischen Aronlän-
dern, sielen diese Bedenken weg. Damit aber auch das politische
Moment zu seinem Rechte kommt, ist am Schluß eine eingehende
Zusammenstellung der deutschen Staaten angefügt worden.
von den Anmerkungen ist wieder ein Teil beseitigt, ein an-
derer in den Text oder in die Übersichten am Schluß der Länder
'verwiesen worden.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Deutschland
Einteilung in Naturgebiete. Geologische Verhältnisse.
A. In Süddeutschland:
1) Die Alpen,
2) das Alpenvorland,
3) das Stufenland der Naab,
4) das Maintal (Franken) und seine Randgebirge,
5) das Neckarland,
6) die Oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge,
7) das lothringische Stufenland.
Mitteldeutschland:
Das Niederrheinifche Schiefergebirge,
das Weserbergland,
) Thüringen und Harz,
) das Sächsische Bergland (Erzgebirge),
die Sudeten.
B.
In
1
2
3
4
C. Das Norddeutsche Tiefland.
6. Geologische Verhältnisse. Die mannigfache Bodengestaltung
Deutschlands sinkt ihre Erklärung in den starken Bewegungen, welche
die Erdrinde bei ihrer Entstehung hier erfuhr. Hauptsächlich durch
Vorgänge in der Tertiär-(Brauukohlen-)Zeit zerbarst die Erdrinde
Deutschlands infolge der fortschreitenden Abkühlung der Erde in
viele Schollen, welche zum Teil hinabglitten, zum Teil ihre frühere
Höhe mehr oder weniger behielten. Die hoch gelegenen Schollen
bilden die heutigen deutschen Gebirge, die abgesunkenen diezwischen
den Gebirgen liegenden Ebenen und Becken.
Diese Bodenbewegungen wurden begleitet von gewaltigen Vul-
kanansbrüchen, indem durch zahlreiche Spalten die Glutmaffeu des
Inneren heraufgetrieben wurden. Der größte Teil Deutschlands,
Norddeutschland und die Süddeutsche Hochebene, erfuhr seine letzte
Gestaltung erst später, in der Periode des Diluviums (älteres
Schwemmland).
Auf die sehr warme Tertiärzeit folgte nämlich eine Eiszeit,
in welcher die Gletscher der Alpen gegen Norden bis nahe an die
Donau und das Polareis gegen Süden bis Mitteldeutschland vor-
rückten und über diese Gebiete ungeheure Erdmassen schoben.
Man unterscheidet in der Bildung der Erdrinde verschiedene
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Das Ostdeutsche Tiefland und die Ostsee. 89
zügen ist eine bedeutende Einsen hing, ein Gebiet, welches durch
Trockenlegung ehemaliger Versumpfungen (Brüche) meist für den
Ackerbau gewonnen worden ist und die Hauptverkehrswege enthält,
welche die östlichen Provinzen Preußens mit den westlichen verbinden.
Hier waren auch leichte Kanalverbindungen zwischen den Haupt-
strömen ermöglicht.
2. Das Ostdeutsche Tiefland hat kalte Winter und warme
Sommer (Landklima). Die Niederschläge sind ziemlich gering (40 bis
50 cm mittlere jährliche Regenhöhe).
3. Im Ostdeutschen Tiefland herrscht die Landwirtschaft
vor, welche vorwiegend auf großen Gütern betrieben wird. Sehr
gnter Boden dient dem Anbau von Weizen und Zuckerrüben, gerin-
gerer dem Anbau von Roggen und Kartoffeln. Die tiefer gelegenen,
feuchteren Flächen dienen einer bedeutenden Rinder- und Pferdezucht.
Weite Flächen nimmt der Wald ein, daher starker Holzhandel. In
den größeren Städten hat sich Industrie und der Handel groß-
artig entwickelt. Die Küstenbewohner treiben Fischerei, Schiffahrt und
andere Gewerbe. Auch der Schiffbau hat sich hier sehr entwickelt.
2. Die Ostsee.
1. Die Ostsee ist umschlossen von Deutschland, den dänischen
Inseln, Schweden und Rußland. Sie hängt mit dem Atlantischen
Ozean nur durch drei schmale Straßen zusammen, durch den Sund,
den Großen Belt und den Kleinen Belt, und ist deshalb nahezu ein
Binnenmeer. Wegen ihrer Abschließung vom offenen Ozean hat sie
eine kaum merkliche Flut und wegen ihrer zahlreichen und großen
Zuflüsse, deren Süßwasser nur sehr allmählich in den Ozean entführt
werden, ist sie sehr salzarm. Der Salzgehalt der Nordsee betrügt
31/» °/o, der Salzgehalt der Ostsee durchschnittlich nur 2/3 °/o. Des-
halb und wegen der hier größeren Winterkälte frieren die Ostseehäfen
häufig zu.
2. Von den Inseln der Ostsee ist Rügen die größte und
schönste. Auffallend ist ihre zerrissene Gestalt. Die Insel ist srncht-
bar, enthält schöne Buchenwälder und wird viel von Fremden besucht.
Am bekanntesten ist die im Nordosten gelegene Kreideküste Stubben-
kammer, welche aus blendendweißem Kreidegestein besteht und 160 m
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schweden Nordsee
Das Rheinische Schiefergebirge und die Kölner Bucht. 55
vrter ist Wiesbaden, 109000 E. (jährlich etwa 180000 Badegäste).
Seine 23 Mineralquellen haben Temperaturen von 40—70° und
enthalten neben andern Mineralien namentlich Kochsalz. Dazu hat
der Ort mit den prachtvollen Kurbauten und Anlagen eine sehr gün-
stige Lage am Südabhang des Taunus.
Hier, im sog. Rheingau (von Biebrich bis Bingen), gedeihen
die edelsten Obst- und Weinsorten dank dem fruchtbaren, kalkhaltigen
Boden, welcher die Wärme gierig aufsaugt, der tiefen und vor kalten
Die Lorelei.
Winden geschützten Lage und der aus dem Rheine aufsteigenden Feuch-
tigkeit. Berühmte Weinorte des Rheingaues sind: Hochheim, Jo-
hannisberg, Rüdesheim, Aßmannshausen. Reste aus der Rö-
merzeit und Burgen des Mittelalters geben dem Taunus noch beson-
dere Reize. Den südwestlichen Teil des Taunus bildet der vielbe-
suchte Niederwald, dessen Höhe das Germaniadenkmal schmückt,
errichtet zur Erinnerung an die Neubegründnng des Deutschen Reiches
1871.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
122
Das Deutsche Reich.
noch wesentlich unterstützt durch den Golfstrom, eine warme, von Süd-
Westen kommende Meeresströmung, welche die Küsten Europas bestreicht.
Die mittlere Jahreswürme beträgt 8—9° C. Geringere Durch-
schnittswärme hat der Nordosten (6—7°), höhere (etwa 10°) haben
die tiefgelegenen Flußtäler im Südwesten (Rhein, Main, Neckar). Die
Süddeutsche Hochebene ist wegen ihrer höheren Lage und der Ein-
Wirkung der Alpen um ein Geringes kälter als Nord- und Mittel-
dentschland (fast 1°). Bei den Gebirgen nimmt die Wärme auf 100 m
Höhe um etwa V20 ab. Die Niederschläge (durchschnittlich jährlich
60 cm) sind aus dem oben genannten Grund stärker im W., nament-
lich im Küstengebiet der Nordsee (70 cm), desgleichen auch im hoch-
gelegenen Süden (Schwäbisch-Bayerische Hochebene 80 cm), geringer
im No (Oder- und Weichselgebiet) und in der Oberrheinischen Tief-
ebene (40 — 50 cm). Am bedeutendsten sind sie in den Gebirgen
(etwa 1 m), namentlich in den Alpen (bis 2 m). Niederschläge gibt
es in Deutschland zu allen Jahreszeiten, am meisten regnet es im
Juli. Die Winde kommen vorwiegend von Westen. Die vom Man-
tischen Ozean kommenden Westwinde, namentlich die feuchten Süd-
Westwinde, bringen Regen und im Winter mildere Temperatur, die
Ostwinde, namentlich die Nordostwinde, bringen Trockenheit und im
Winter Kälte.
4. Die Bevölkerung Mitteleuropas ist größtenteils deutscher
Abkunft. Deutsche wohnen noch außerhalb des Deutschen Reiches an
35 Mill., so daß ihre Zahl im gauzen etwa 95 Mill. beträgt. Von
den 65 Millionen Bewohnern Deutschlands sind 6(^/2 Millionen
Deutsche. Von den Nichtdeutschen sind die Polen (31/2 Mill.) am
zahlreichsten. Sie kamen namentlich durch die Teilungen Polens an
Preußen. In Posen ist gut die Hälfte der Bewohner polnisch, in
Westpreußen */3, in Schlesien V4, in Ostpreußen V5. Zum slawischen
Stamme gehören auch die 140000 Masuren (in Ostpreußen),
100000 Kafsuben (in Pomerellen), 90000 Wenden (von Bautzen
bis zum Spreewald). Mit den Slawen verwandt sind die Litauer
(100000), welche den äußersten Nordosten Deutschlands bewohnen.
Außerdem wohnen noch 200000 Franzosen im westlichen Lothringen
und 140000 Dänen nördlich von Flensburg. Die deutschen Haupt-
stämme sind:
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Rhein Main Nordsee_( Schwäbisch-Bayerische Oder- Oberrheinischen_Tief- Deutschland Mitteleuropas Deutschlands Polen Posen Westpreußen Schlesien Masuren Bautzen Deutschlands Lothringen Flensburg
178
Die Schweiz.
mild. Die Hochfläche hat ein gemäßigtes Klima, wird aber oft von
scharfen Winden heimgesucht. Für die Gesundheit ist das Klima wegen
der reiuen Luft sehr zuträglich, namentlich die Höhenluft der Alpen
(viele Höhenkurorte). Eigentümlich ist der warme Föhn, der in
kurzer Zeit die Schneemassen schmelzt und die Erde aus ihrem Winter-
schlaf zu neuem Leben weckt. Die Niederschläge sind reichlich (auf*
der Hochfläche 75 cm gegen 60 in Deutschland); die Menge der
Niederschläge wächst mit der Bodenerhebung.
2. Erwerbsquellen. Ein großer Teil des Bodens besteht in
Wiesen und Weiden (in den Bergen und auf der Ebene) und des-
halb ist die Viehzucht für die Schweiz vou größerer Bedeutung als
der Ackerbau. Außerdem ist der Obstbau (namentlich in den Ge-
bieten am Rhein und Bodensee) und der Weinbau (an den Seeufern
und in den südlichen Kantonen) hervorzuheben. Groß ist die Zahl
der Mineralquellen. Der Bergbau ist unbedeutend.
Da das Land nicht genügend Getreide erzeugt und etwa die Hälfte
des Bedarfs eingeführt werden muß, so sind die Schweizer angewiesen auf
Gewerbtätigkeit. Unter den verschiedenen Zweigen derselben sind na-
mentlich von Wichtigkeit: die Baumwollen-, die Seiden-, die Ma-
schinen- und die Uhrenfabrikation. Eine reiche Einnahmequelle
bildet auch der Fremdenverkehr. Der durch die entwickelte Jndn-
strie hervorgerufene rege Handel wird durch die zentrale Lage des-
Landes, durch vorzügliche Straßen und ein hochentwickeltes Eisenbahn-
netz unterstützt. Einen starken Durchgangsverkehr nach und vom Süden
vermitteln die Gotthard- und die Simplonbahn. Ausgeführt werden
hauptsächlich Rassenvieh, Käse und Judustrieartikel, eingeführt werden
Getreide, Schlachtvieh, Rohstoffe und Kolonialwaren.
3. Die Bevölkerung. Die gebirgige Schweiz ist nur mäßig-
dicht bevölkert. Am dichtesten sind die nördlichen Jndustriebezirke, am
schwächsten die Alpenländer bewohnt. Von den Bewohnern sprechen
70% deutsch, 22% französisch (im Westen und Südwesten), den
Rest bilden Italiener (im Kanton Tessin) und Räto-Romanen
(in einem Teil Graubündens). Dies sind romanisierte Reste der alten
Räter, welche die Römer (15 v. Chr.) hier antrafen. Die deutschen
Kantone liegen teils um den Vierwaldstätter See herum teils (der
Hauptmasse nach) in der Hochebene. Die französischen Kantone
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Ortsnamen: Hochfläche Deutschland Rhein
148 Die Österreichisch-Ungarische Monarchie.
Flächen im Winter die Bora, ein eiskalter Nordostwind. Dies ist ein
Fallwind, welcher sich auf die warme adriatische Küste herunterstürzt.
Auch die Erscheinung der verschwindenden und unterirdisch weiter
fließenden, dann wieder auftauchenden Flüsse (Laibach) sowie der zeit-
weilig in unterirdische Räume sich entleerenden Seen ist hier besonders
gut ausgeprägt. Wenn die Hohlräume des Innern so reichlich mit
Wasser gefüllt werden, daß es durch die Spalten nach oben gedrängt
wird, füllen sich die Seen wieder mit Wasser.
1. Das Herzogtum Krain ist in seiner Nordhälfte Alpenland,
der südliche Teil gehört zum Gebiete des Karstes. In den südlichen
Tälern erzielt man schon Südfrüchte. Bewohner sind fast durchweg
Slowenen; Deutsche wohnen nur in den Städten.
Laibach, nahe der Save an der Laibach, 42000 E., hat Ge-
treide- und Wollhandel. Südl. Adelsberg mit der über 8 km laugen
berühmten Tropfsteinhöhle. Man zählt in Krain etwa 60 große
Höhlen. Ö. davon ist der Zirknitzer See, dessen Wasser durch die
Spalten seines Grundes bald nahezu ganz abfließt, bald wieder an-
steigt. Westlich von Laibach liegt Jdria mit großem Quecksilber-
bergwerk.
2. Das Küstenland' wird etwa zur Hälfte von Italienern bewohnt.
1) Das Gebiet des Jsonzo gehört im Norden noch zu den Kalk-
alpen. In der warmen Jsonzo-Ebene mit italienischem Klima gewinnt
man Wein, Reis und Südfrüchte. Bewohner sind zu '/s Slowenen,
x/3 Italiener (Friauler, mit einem dem Lateinischen sehr nahestehenden
Dialekt). Die Hauptstadt Görz, 31000 E., wird wegen ihrer milden
Lage (in einem nach Süden offenen Kessel) immer mehr als Winter-
kurort besucht.
2) Die Halbinsel Jstrien ist völlig Karstgebiet und stuft sich
in mehreren Absätzen zum sonnigen Küstengürtel ab. Hier liegen
an schönen Buchten alte, malerische Städtchen. An der Küste wohnen
1 Es besteht aus den gefürsteten Grafschaften Görz und Gradiska
(Jsonzogebiet), der Markgrafschaft Jstrien und der reichsunmittelbaren Stadt
Trieft. Diese drei selbständigen Kronländer haben eigene Landtage, aber einen
gemeinsamen Statthalter.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Mitteleuropa.
Unter Mitteleuropa versteht man das zwischen den Alpen und
der Nord- und Ostsee liegende, überwiegend von Germanen bewohnte
Gebiet. An Staaten umfaßt es das Deutsche Reich, Österreich (-Ungarn),
die Schweiz und das Großherzogtum Luxemburg, außerdem Holland
und Belgien.
Es steigt von Norden nach Süden allmählich an und man
kann nach seiner Abstufung drei Teile unterscheiden: Im S. das
Hochgebirge der Alpen, in der Mitte Mittelgebirgsland, im N. Tiefland.
Dem entspricht auch der Lauf der Flüsse, von denen die meisten
nach Norden gehen. Die (deutschen) Alpen und ihr Vorland dagegen
gehören größtenteils zum Flußgebiet der nach O. fließenden Donau.'
Das Deutsche Reich.
540778 qkm, rund 65 Mitl. E. 120 E. auf 1 qkm.
1. Lage. Das Deutsche Reich erstreckt sich von 47^4° n. Br.
bis fast 56° n. Br. und von 6° ö. L. bis 23° ö. L. Der südlichste
Punkt ist in den Algäner Alpen, der nördlichste ist nördlich von
Memel. Deutschland liegt dem Pol etwas näher als dem Äquator;
es gehört somit zur nördlich-gemäßigten Zone. Deutschland liegt in
der Mitte Europas und ist von vielen, darunter großen, mächtigen
Staaten umschlossen. Diese zentrale Lage ist günstig für den Binnen-
verkehr und schon im Mittelalter war Deutschland der Mittelpunkt
des europäischen Handels. Deutschland war deshalb auch das Durch-
gangsland für die Völkerwanderungen, aber auch der Kriegsschauplatz
für die wichtigsten europäischen Kriege.
2. Grenzen. Das Deutsche Reich wird vom Kaiserreich Öster-
reich im S. durch die Alpen, im O. durch die Salzach, den Inn,
1*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Mitteleuropa Ostsee Deutsche_Reich Luxemburg Holland Belgien Donau Deutschland Deutschland Europas Deutschland Deutschland Öster-
4
Das Deutsche Reich.
den Böhmerwald, das Erzgebirge und die Sudeten geschieden. Im
N. bilden die Nord- und die Ostsee seine natürlichen Grenzen. Gegen
Rußland sowie gegen Holland, Belgien und Frankreich dagegen sind
seine Grenzen, von den Vogesen abgesehen, ganz offen, weshalb an
der Ost- und an der Westgreuze zum künstlichen Schutz starke Fe-
stungen errichtet sind.
3. Größe und Einwohnerzahl. Deutschland wird an Größe
nur von Rußland und Österreich-Ungarn, in Bezug auf Einwohner^
zahl (6b Mill.) nur von Rußland übertroffen. Unter seinen Be-
wohnern sind etwa 60 Mill. Deutsche, im Osten des Reiches wohnen
Slawen, meist Polen (31/2 Mill.). Der Religion nach sind 62 Pro-
zent Protestanten, hauptsächlich in Norddeutschland, 37 Prozent Ka-
tholiken, vorherrschend in Süd- und Westdeutschland und in den öst-
lichen, von Polen bewohnten Gebieten. Dazu kommen etwa 600000
Juden.
4. Das Deutsche Reich bilden (politisch) folgende Staaten:
Die Königreiche: 1. Preußen, 2. Bayern, 3. Sachsen,
4. Württemberg.
Die Großherzogtümer: 1. Baden, 2. Hessen, 3. Mecklenburg-
Schwerin, 4. Sachsen-Weimar, 5. Mecklenburg-Strelitz, 6. Oldenburg.
Die Herzogtümer: 1. Braunschweig, 2. Sachsen-Meiningen,
3. Sachsen-Altenburg, 4. Sachsen-Kobnrg-Gotha, 5. Anhalt.
Die Fürstentümer: I.schwarzburg-Soudershausen, 2. Schwarz-
burg-Rudolstadt, 3. Waldeck, 4. Reuß ältere Linie, 5. Reuß jüngere
Linie, 6. Schanmburg-Lippe, 7. Lippe.
Die Freien Städte: 1. Lübeck, 2. Bremen, 3. Hamburg.
Das Reichslaud: Elsaß-Lothriugen.
5. Einteilung in Naturgebiete. Die Oberfläche Deutschlands
ist sehr mannigfaltig gestaltet; auf engem Raum drängen sich hier
fast alle Bodenformen Europas zusammen. Nach den in verschie-
denen Richtungen ziehenden Gebirgen wird Deutschland in viele
natürliche Gebiete geteilt und je nachdem diese Gebiete mehr oder
weniger voneinander geschieden sind, wurden sie auch die Wohnsitze
verschiedener Völkerstämme, die sich nach Mundart und sonstigen
Eigentümlichkeiten voneinander uuterscheideu. Die Naturgebiete sind:
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Bayern Württemberg
Extrahierte Ortsnamen: Böhmerwald Ostsee Holland Belgien Frankreich Westgreuze Deutschland Norddeutschland Süd- Westdeutschland Sachsen Baden Hessen Mecklenburg-Strelitz Oldenburg Sachsen-Meiningen Bremen Hamburg Deutschlands Europas Deutschland
Die Alpen im allgemeinen.
7
A. In Süddeutschland.
1. Die Alpen/
1. Die Alpen im allgemeinen.
1) Die Alpen^, die mächtigste Gebirgserhebung Europas,
ziehen in einem großen Bogen, etwa 1000 km lang, vom Golf
von Genua bis zur Donau und zum Adriatischen Meer (in fast
gleicher Entfernung zwischen Pol und Äquator). Gegen Osten nimmt
ihre Höhe ab, dagegen die Breite und Gespaltenheit zu; ihr Abfall
nach Süden ist steiler als nach Norden. Dies wird noch auffülliger
dadurch, daß sie nach Süden zu einer Tiefebene abfallen, nach Norden
zu einer etwa 500 m hohen Hochebene.
2) Die Alpen sind ein Faltungsgebirge, welches infolge der
Erdabkühlung entstanden ist, und zwar ein noch verhältnismäßig
junges. Man erkennt (in den Ostalpen) deutlich drei große Haupt-
falten: die Zentralkette, die südlichen Voralpen und die nörd-
lichen Voralpen. Die faltende Tätigkeit begann schon in der Trias-
zeit, setzte sich in der Jura- und Kreidezeit fort und wirkte am stärk-
sten in der Tertiär-(Brauukohleu-)Zeit. In der Zentralkette ist das
Urgebirge durch die Abtragungskräfte (Frost, Hitze, Wasser) voll-
ständig frei genagt, die Voralpen dagegen bestehen aus dem Kalk-
gestein der Trias- und Jurazeit. Die erheblich niedrigeren Vor-
berge aber, welche den nördlichen Voralpen vorgelagert sind, gehören
der Kreide- und Tertiärzeit an und haben einen sanfteren Charakter.
Die Zentralalpen wirken mehr durch die Wucht ihrer abgerundeten,
gewaltigen Massen und den Schmuck ihrer großen Gletscher und
hohen Gipfel, die Kalkalpen dagegen zeigen wild zerrissene Formen
und jähe Wände. Die Pflanzendecke reicht bei den Zentralalpen bis
an die Grenzen des ewigen Schnees, also viel weiter als in den mit
Geröll überschütteten Kalkalpen. Überall brechen dort aus dem un-
1 A. Geistbeck, Bilderatlas zur Geogr. von Europa.
2 Der Name kommt von kelt. alt» — hoch.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Ortsnamen: Süddeutschland Europas Genua Donau Adriatischen_Meer_( Europa