12
Ii. Heimatkunde der Provinz Ostpreußen.
mit der Rominte und die Inster. Diese Tuellflüsse vereinigen sich unweit
Insterburg zum pregel. Er fließt durch ein weites Wiesental in westlicher
Richtung an den Städten Wehlau und Tapian vorbei. Lei Wehlau nimmt er
von links die Alle auf, die ihn an Länge übertrifft. Lei Tapiau entsendet er
nach Norden die Oeime ins Künsche Haff. Nicht weit von Königsberg, bei dem
Kirchdorfe Krnau, teilt sich der Zluß in den (südlichen) Alten und in den (nörd-
lichen) Neuen pregel. Diese beiden Arme vereinigen sich an der Grünen Brücke
in Königsberg. Etwa eine Nieile unterhalb dieser Stadt ergießt sich der pregel
bei dem Orte Holstein ins Frische Haff.
e) Klimatische Verhältnisse. Das Klima des Samlandes weicht
wenig von dem des übrigen Ostpreußens ab. Die mittlere Jahreswärme beträgt
6—7 0 C. 3m allgemeinen ist wegen der Nähe der See das Klima im Sam-
lande feuchter als im Süden der Provinz. Der Winter ist zumeist lang und
1 ■■■
Abb. 13. Wachbudenberg bei Groß-ttuhren.
schneereich. Nachtfröste dauern oft bis in den Juni hinein. Lesonders sind
wegen ihrer Rauhheit der 11., 12. und 13. Mai, die sogenannten „Eisheiligen",
gefürchtet, deren Eigenart man auf die Eisschmelze im nördlichen Teile der
Ostsee zurückführen will. Auf einen stürmisch-rauhen und kurzen Zrühling
folgt rasch der Sommer. Im allgemeinen bleibt die Entwicklung der pflanzen-
welt gegen den Westen Deutschlands um Z—4 Wochen zurück. Die Winde wehen
zumeist aus westlicher und südlicher Richtung. Im ersteren Salle bringen sie
Feuchtigkeit mit sich, während die Ostwinde trockne Witterung herbeiführen.
Warum?
(1) Die B ewohn er des Sam lande s. Seit den ältesten Zeiten bildete
das Samland einen der am stärksten bevölkerten altpreußischen Gaue. Nur durch
die Hilfe des Böhmenkänigs Ottokar gelang es dem Ritterorden, ihn zu besiegen.
Zn dem Vernichtungskampfe, den der Orden führte, ging ein großer Teil der
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
C. Masuren. 31
preußens. flrys gilt als der kälteste Grt der Provinz. Während sich in den
Nüstengegenden der Winter zum Abzug rüstet, können auf den mit Eis bedeckten
Seen die Bewohner noch dem Zischfange nachgehen. Oer Zrühling wird dort
durch das Schmelzen der großen Eismassen auf den Seen um einige Tage gegen
das Zlachland auf-
gehalten.
d) Die Be-
wohner Masurens
bilden, wie die Be-
wohner Litauens,
einen besonderen
Volksstamm. (Db sie
einst zur Grdenszeit
an Stelle der durch
die Ordensritter ver-
nichteten Bewohner
aus dem angrenzen-
den polnischen Itta-
sovien eingewandert
sind, hat sich nicht
mehr nachweisen
lassen. Im Gegen-
satz zum Litauer ist
der Masure klein und
schmächtig. Zu langer
andauernder, schwe-
rer Arbeit eignet er
sich weniger. Er ist
sehr musikalisch und
begleitet seine Arbeit
gerne mit Gesang.
Auch ist er gastfrei
und höflich, wenn er
auch dem Zremden
mißtraut. Seine Ge-
selligkeit ist groß.
Z7?ehr Noch als in Hbb. 25. Upalten im Mauerlee.
Litauen tun sich hier
an langen Winterabenden die Bewohner beim Spinnrocken zu unterhaltenden
Gesprächen zusammen, in denen Märchen und Spukgeschichten vorherrschen.
Die Zolge dieser Geselligkeit sind die großen Siedelungen, in welchen sich die
Masuren zusammengefunden haben, lvo es vereinzelte Gehöfte gibt, kann
man mit einiger Sicherheit darauf rechnen, daß sie von Deutschen angelegt sind.
Das masurische Bauerngehöft besteht aus einem Wohnhaus von Baumstämmen
oder Bohlen, oder auch aus Lehmfachwerk, das mit Stroh oder Schilfrohr gedeckt
ist. Zenster und Türen sind, wie in Litauen, mit grellen Zarben gestrichen. Ein
langer Gang teilt das Haus in zwei Abteilungen, in dessen einem, stallartigem
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]