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1. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 35

1901 - Langensalza : Beyer
Iv. Das schwäbisch-fränkische Stufenland. 35 Iv. Das schwäbisch-fränkische Stufenland. l. Lage und Grenzen. Das schwäbisch - fränkische Stufenland liegt im S.-W. Deutschlands und gehört fast ganz dem Stromgebiet des Rheines an. Es grenzt im S. und O. an den schwäbisch- fränkischen Jura und an das Fichtelgebirge, im N. an den Franken- wald, die Röhn und den Spessart, im W. an den Oden- und an den Schwarzwald. Mit welcher geometrischen Figur läfst sich das Gebiet seiner Gestalt nach vergleichen? Nenne die angrenzenden Land- schaften ! 2- Physische Grundlage. Äufsere dich über Lage, Richtung und Ausdehnung der Randgebirge! Lies das für uns Wichtige von der Höhenschichtenkarte ab ! Schliefse aus dem Lauf der Gewässer auf die Abdachung! Wo liegen große Ebenen? Welche Gewässer sind schiffbar? Die Landschaft gehört ganz und gar der Trias an. Sprich über diese Formation! Zu welcher Bildung gehören die s. und s.-ö. Randgebirge? Was weifst du von ihr? Schliefse auf das Klima ! 3. Schätze auf und in der Erde. a) Die Kulturverhältnisse der Landschaft finden in Bodenart und Klima die günstigsten Vorbedingungen. Der Buntsandstein, der die obere Schicht der meisten Randgebirge bildet, bietet bei seiner schnellen Verwitterung einen sehr geeigneten Waldboden, sodafs sich darauf eine ausgedehnte und bedeutende Forstwirtschaft stützt; nur die hohe Rhön und der ganze Jurazug sind ausgeschlossen. (Grund!) In den milden Lagen herrscht der Laub-, in den rauhen der Nadelwald vor. Für den Ackerbau kommen die Muschelkalk- gebiete weit weniger als die den gröfsten Teil des Gebietes ein- nehmenden Keupergegenden in Betracht, die durch ihren Kalkgehalt leicht erwärmbar sind und eine ungemein reiche Verwitterungskrume (Löfs) besitzen. So entfaltet sich denn hier, da auch das Klima meist recht günstig ist (g° C.), ein üppiger Pflanzenwuchs: Getreide und Gemüse aller Art, Obst und Wein (Neckar und Untermain), Hopfen, Tabak und etwas Flachs in den milderen Gegenden der Rhön. b) Die Viehzucht ist unbedeutend; nur im Neckargebiete tritt eine starke Rindviehzucht hervor, die sich auf ausgedehnte, er- tragsreiche Wiesen und Felder stützt. c) Während die Kohle gar nicht vorkommt, finden sich Eisen- erze in geringer Menge am Nordrande des schwäbischen Jura, sowie im Frankenwalde vor. Große Salz lager enthält der Muschelkalk bei Hall, Heilbronn und Jagstfeid, deren Ausbeute mit denjenigen anderer, weniger wichtigen Orte zusammen ein Drittel der gesamten Gewinnung Deutschlands beträgt. Der Buntsandstein des Spessart 3 *

2. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 42

1901 - Langensalza : Beyer
42 Erster Teil. Die deutschen Landschaften. gefüllt, das der Verdunstung überlassen wird. Nach wenigen Tagen scheidet sich das Salz als weifse Kruste aus. Für gewöhnlich aber muís die Sole durch verschiedene Bassins geleitet werden, ehe sie eine Salzkruste bildet. Das abgeschöpfte Salz wird zu Haufen auf- geschichtet und dem Handel überliefert. V. Die oberdeutsche Hochebene. l. Lage und Grenzen. Die oberdeutsche Hochebene liegt im S. Deutschlands am Fufse der Mittel- und Ostalpen. Sie wird im S. von den Algäuer-, bayerischen und den Berchtesgadener Alpen, im W. und Nw. vom schwäbisch-fränkischen Jura, im No. von dem bayerischen Waldgebirge und dem Böhmerwalde begrenzt. Welche Gebietsteile Bayerns gehören ihr an ? 2- Physische Grundlage. Das südliche Randgebirge gehört den sogenannten Kalkalpen an und besteht zum gröfsten Teil aus Kalkgestein und kalkreichem Dolomit; nur in einigen Teilen, z. B. in den Nordabhängen der Algäuer Alpen, wiegt Thon und Mergel vor, weshalb auch hier eine reichere Verwitterungskrume vorhanden ist. Fast alle Flufsniederungen, vornehmlich die des Inn und der Hier sind mit fruchtbarem Schwemmlande bedeckt. Die Hochebene selbst besteht fast nur aus thonigen, glimmerreichen Sandschichten und ist sehr arm an Nährsalzen. Ausgedehnte Sümpfe und Moore, die in Bayern ,,Moser", in Schwaben „Riede" genannt werden, entstehen durch die gewaltigen Regenmengen, welche die Uferlandschaften über- schwemmen. (Durchschnittliche Regenhöhe im S. 2000 mm.) Nur wenige frühere Sumpfstrecken sind durch Kolonisierung dem Wiesen- bau gewonnen (Kempten und Umgegend). Überall lagern Steine, Schutt- und Geröllmassen, die durch das Eis von den Alpen losge- sprengt und zur Eiszeit auf mächtigen Schollen hinabgetragen worden sind. Nur an verhältnismäfsig wenigen Stellen herrscht Geschiebelehm und Mergelboden vor, und nur eine Gegend bietet höchst fruchtbare Ackererde, nämlich das Gelände zwischen Donau und dem untern Inn, das durch seinen ergiebigen „Löfs" die Kornkammer Bayerns geworden ist. Sprich nach der Karte über die Höhenlage des Ge- bietes! Warum weist das Klima große Gegensätze auf? Es gilt als Regel, dafs die Temperatur eines um 1 Breitengrad südlicher gelegenen Ortes um 0,4o wärmer, und eines um 200 m höher über dem Meeresspiegel gelegenen um Io kälter wird. Wende sie auf diese Landschaft an! Sprich über die Flüsse und Seen! Welcher Fluß nur ist schiffbar? Das südliche Randgebirge, die Alpen, gehört in seiner Haupt- kette fast nur der archäischen Bildung an, wofür die fast ausschliefs- lich aus Gneisen bestehenden Felsmassen sprechen. Die oben ge-

3. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. III

1901 - Langensalza : Beyer
Vorwort. Die Handelsgeographie muís es als ihre wesentlichste Aufgabe betrachten, den Güteraustausch jedes Ländergebietes nach Art, Menge und Wert zur Darstellung zu bringen. Sie stellt darum stets den ursächlichen Zusammenhang zwischen den natürlichen Verhältnissen einer Landschaft (Lage, Grenzen, Bodengestalt und -art, Gewässer und Klima) und dem Erwerbsleben ihrer Bewohner in den Vorder- grund , gründet darauf den Ausgleich ihrer Erzeugnisse und rückt endlich die Wege, worauf sich der Handel vollzieht, und die Mittel, die ihm dienen, ins rechte Licht. Vorliegender Leitfaden, der aus einer langjährigen Erfahrung auf dem Gebiete des handelsgeographischen Unterrichts hervor- gegangen ist, soll zunächst den Bedürfnissen der Real-, Gewerbe-, Handels-, Mittel- und Bürgerschulen Rechnung tragen. Dem- entsprechend betont er überall möglichst die praktische Seite des Unterrichts und streift, da die meisten dieser Schulgattungen der Handelsgeographie nur eine recht eng begrenzte Zeit zur Ver- fügung stellen können, nicht allein aus der physischen, politischen und mathematischen Geographie Deutschlands, sondern auch aus der eigentlichen Handelsgeographie fremder Staaten alles von sich ab, was nicht unmittelbar dem Verständnis unseres eigenen vaterländischen Handels dient. Gleichwohl ist aus pädagogisch-didaktischen Gründen immer auf strenge Befolgung der allgemein anerkannten Ritterschen Grundsätze gehalten worden, so dafs stets zunächst die physische Grundlage ge- sichert wurde, worauf sich dann alle folgenden Belehrungen in gesetz- mäfsiger Folge aufbauen. Der Inhalt des Buches gliedert sich in 5 Teile: I. Die deutschen Landschaftsgebiete. Da unser Handel dank der Gründung des deutschen Zollvereins vor den Grenzpfählen der Bundesstaaten nicht mehr halt zu machen braucht, so schien es einzig zweckmäfsig und richtig, nicht die politische, sondern die natürliche Einteilung des deutschen Zollgebietes der Bearbeitung zu Grunde zu legen: Deutschland in 10 gröfseren Landschaften zu be- trachten, die durch die verschiedene Streichrichtung unserer Gebirge

4. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 6

1901 - Langensalza : Beyer
Erster Teil. Die deutschen Landschaften. I. Das rheinisch-westfälische Schiefergebirge, einschliefslich der lothringischen Stufenlandschaft und der Kölner und Miinsterschen Tieflandbucht. 1. Lage und Grenzen. Das îheinische Schiefergebirge umfafst den n.-w. Teil Deutschlands und grenzt im O. an die hessische Senke, im S. an das süddeutsche Becken, im W. an das Maasthal und im N. an die norddeutsche Tiefebene. Zwischen welchen Breitengraden liegt dieses große, fast recht- eckige Gebiet? Wie groß ist also seine Ausdehnung von S. nach N? (i 0 = 112 km). Bestimme die Ausdehnung von O. nach W. ! (Benutze dabei den verjüngten Mafsstab deiner Karte!) Welche Pro- vinzen nehmen teil an diesem Gebiete? Wie liegen sie zu einander? 2. Physische Grundlage. Nenne und zeige die wichtigsten Gebirgszüge! Gieb ihre Lage und Streichrichtung an! Schliefse aus dem Laufe der Flüsse auf Abdachung und Wasserscheiden! Urteile nach deiner Höhenschichtenkarte über die Höhe der Gebirge und bedeutendsten Berge! Begründe den Namen: rheinisch-westfälisches Schiefergebirge! (Thonschiefer vorzeigen! Eigenschaften desselben!) Begründe demnach die tiefen Einfurchungen der Thäler! Wieder- hole, was du von der devonischen Formation weilst! Welche andere Formation ist für das gewerbliche Leben dieses Gebietes so hoch bedeutend geworden? Sprich dich darüber aus! Nenne die schiff- baren Gewässer! Wo beginnt die Schiftbarkeit? Schliefse auf das Klima und die Fruchtbarkeit des Bodens! 3. Schätze auf und in der Erde. a) Die atmosphärischen Erscheinungen, die vom atlantischen Ocean und Golfstrome noch gewaltig beeinflufst werden, weisen eine große Verschiedenheit auf. Die durchschnittliche Jahreswärme schwankt zwischen 7—8° C. auf den Höhen, 90 in der niederrheinischen Tief- ebene und 100 in den vor den vorherrschenden W.- und N.-W.- Winden geschützten, tiefen Thalfurchen. Die Regenhöhe steigt von 600—800 mm in den Ebenen auf 1000 mm auf den Höhen. Wenn

5. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 12

1901 - Langensalza : Beyer
12 Erster Teil. Die deutschen Landschaften. lande unabhängige Wasserstrafse in Verbindung bringt und unter gleichzeitiger Benutzung des Kaiser-Wilhelm-Kanals den Güteraustausch zwischen den westlichen und östlichen Provinzen unsers Vaterlandes wesentlich hebt. Auch schon ohne seine Eingliederung in den ge- planten Mittellandkanal ist er also schon von einschneidender Be- deutung für die Entwickelung der Verkehrsverhältnisse, die aber namentlich durch seine Verbindung mit dem Rhein sich noch wesent- lich steigern würde. Die Kunststrafsen sind zahlreich und durchweg gut erhalten. Aufgaben. a) mündliche: 1. Welche Hinterländer sind für die Landschaft besonders wichtig ? Gründe ! 2. Sprich dich im Zusammenhang über die Formationen des Gebietes aus! 3. Begründe die klimatischen Gegensätze! 4. Wovon hängt die Üppigkeit des Pflanzenlebens vornehmlich ab? (Nähr- salze, guter Humus, Klima.) 5. Welche Wechselwirkung besteht zwischen Wald und Klima? 6. Weise nach, dafs das Tierleben vom Pflanzenleben abhängig ist! 7. Welche Industriezweige verdanken lokalen Bodenschätzen ihre Blüte? 8. Wo liegen die besten Ackerbaugegenden, wo die bedeutendsten Metall - und Gewebebezirke ? 9. Welche Gründe mögen für eine Stadt die Betonung der Gewebe- (Textil) Industrie veranlaßt haben? 10. Wie mag es kommen, dafs der Reg.-Bez. Düsseldorf eine solch dichte Bevölkerung aufweist? ir. Welche Handels- und Yerkehrseinrichtungen sind durch den Versand von Rohstoffen und Fabrikaten hervorgerufen? 12. Worin liegt die Bedeutung der Kanäle? b) schriftliche: 1. Fertige eine Faustskizze der physischen Landschaft an! 2. Bezeichne die Ackerbaugebiete durch senkrechte Schraffur (| [ ¡ [), die Orte der Metallindustrie durch Dreiecke und die der Gewebeindustrie durch Kreise ! 3. Trage mit Benutzung der Eisenbahnkarte die genannten Bahn-Linien durch gestrichelte (----) Linien, die Kanäle durch punktierte (....) ein! 4. Kennzeichne den Beginn der Schiffbarkeit eines Flusses dadurch, dafs du das Zeichen eines Schiffchens an die Stelle setzest. Anhang: Kulturbilder. Die Kruppschen Werke. Ein Menschenalter hat genügt, um aus winzigen Anfängen ein Riesenunternehmen hervorwachsen zu lassen, wie es ein zweites in der ganzen Welt nicht wieder giebt. Im Jahre 1810 wurde von dem

6. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 95

1901 - Langensalza : Beyer
Zweiter Teil. Gesamt- Rückblick. I. Deutschlands Lage und Grenzen. Deutschland, welches durch seine räumliche Ausdehnung (540000 qkm) und seine Bevölkerungszahl (521/2 Millionen) zu den ersten Staaten Europas zählt, hat durch seine Lage im Herzen von Mitteleuropa den Vorzug, gleichsam den Mittelpunkt mächtiger und reicher Staaten zu bilden, die mit ihm zusammen als Schwer- punkt des heutigen Welthandels angesehen werden müssen, weil hier die meisten und stärksten Fäden aller Handels- und Verkehrs- bewegungen zusammenlaufen. Wenn es auch mit dem gegenwärtigen Hauptträger des Weltverkehrs, dem Atlantischen Ozean, nur durch zwei Nebenmeere (welche?) in Verbindung steht und darum von Natur mehr auf einen Binnen- als Welthandel angewiesen erscheint, so hat es doch diesen Nachteil durch hervorragende wirtschaft- liche Tüchtigkeit und Rührigkeit und beharrliches Verfolgen seiner Ziele wettgemacht und mit seiner im Vergleich zu anderen Ländern minderwertigeren Meereslage Grofses und Achtunggebietendes geleistet. Lange Zeit hindurch hat die centrale Lage unserm Vaterlande die gröfsten Nachteile gebracht, denn einmal machte sie es gerade durch ihre Vorzüge anderen Nationen begehrlich, zum anderen bot sie ihnen einen bequemen Tummelplatz für den Austrag ihrer Zwistigkeiten. Leider waren wir früher zu ohnmächtig, diese Kultur und Handel störenden Einflüsse von uns fernzuhalten. Heute erwächst uns der Nachteil der Lage zum Vorteil, indem er uns zwingt, nie zu erlahmen und unablässig auf der Hut zu sein, stets danach zu streben, unsere nunmehr geeinte Kraft immer mehr zu verstärken. In diesem Sinne gilt Bismarcks Wort: „Gott hat uns in die Lage versetzt, in der wir durch unsere Nachbarn daran ver- hindert werden, irgendwie in Versumpfung oder Trägheit zu geraten. Die französisch-russische Pression, zwischen die wir genommen werden, zwingt uns zum Zusammenhalten und wird unsere Kohäsion auch durch Zusammendrücken erheblich steigern, sodafs wir in dieselbe

7. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 96

1901 - Langensalza : Beyer
96 Zweiter Teil. Gesamt-Riickblick. Lage der Unzerreifsbarkeit kommen, die fast allen anderen Nationen eigentümlich ist, und die uns bis jetzt noch fehlt!" Höchst wichtig aber ist die zentrale Lage für den Durchgangs- (Transitj Verkehr. Der große Güteraustausch, der sich zwischen den w. und ö. gelegenen Staaten einerseits und den n. und s. ge- legenen andererseits vollzieht, flutet zum gröfsten Teil über Deutsch- land, wobei er ihm durch Benutzung seiner reichen Verkehrsmittel große und mannigfaltige Vorteile bringt. Gerade dieser Zwischen- handel ist es, der Deutschland zu allen Zeiten einen Ehrenplatz unter den Handelsstaaten einräumte, und der so viele deutsche Städte, wie z. B. im Mittelalter Augsburg, Nürnberg, Erfurt, Magdeburg, Köln u. a., in neuerer Zeit vornehmlich Berlin, Leipzig, Breslau und Frankfurt a. M. als wichtige Durchgangspunkte der Verkehrswege be- deutungsvoll machte. Aufgaben. 1. Sprich dich über die Küstenverhältnisse unserer Nachbarländer aus und und schliefse daraus auf ihren Handel ! 2. Weise nach, dafs Deutschland nach allen Seiten hin leicht Handels- beziehungen anknüpfen kann! 3. Welche Mittel stehen dem Durchgangsverkehr zwischen N. und S., W. und O. zu Gebote ? 4. Nenne Waren, die über Deutschland im Zwischenhandel ausgetauscht werden ! 5. Wie kommt es, dafs Italien trotz seiner günstigen Meereslage an Handels- bedeutung heute weit hinter Deutschland zurücktritt? 6. Warum nennt man wohl Rußland in Bezug auf seine Meereslage den »gefesselten Riesen« ? 2. Physische Grundlage. a) Bodengestaltung. Die Erhebungsverhältnisse des Deutschen Reiches sind sehr einfache; der Norden ist Tiefland, der gröfsere s. Teil Hochland. Sprich dich über den geologischen Bau der Tiefebene aus und begründe die verschiedene Bodenart! Was schliefst du aus der Höhen- schichtenkarte und der Laufrichtung der Flüsse in Bezug auf die Ab- dachung? Nenne die wichtigsten Teile des deutschen Berglandes! Welchen Formationen gehören sie an? Zeichne für die nächste Stunde eine geologische Karte Deutschlands und kennzeichne die Formationen durch Farben oder Zeichen! Welchen Einflufs hat das Gebirge auf Entstehung, Laufrichtung, Wasserreichtum und Gefälle der Flüsse? (an Beispielen nachzuweisen!) Weise an bestimmten Beispielen nach, dafs die durchschnittliche Regenmenge und Jahrestemperatur dem Einflufs der Gebirge unterliegen! Welche Bedeutung hat das Gebirge

8. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 97

1901 - Langensalza : Beyer
3- Bodenschätze. 97 für die Pflanzen- und Tierwelt! (Beispiel). Inwiefern hängt das Be- rufsleben der Gebirgsbewohner häufig von ihrem Wohnsitze ab? b) Bewässerung. Welche Bedeutung haben Nord- und Ost- see für Gewerbe, Handel und Verkehr? Welche deutschen Handels- beziehungen werden vornehmlich von der Nordsee, welche von der Ostsee vermittelt? Weise die Beziehung nach, die zwischen dem fliefsenden Wasser einerseits und dem Ackerbau, Handel und Ge- werbe andererseits besteht? Über die Handelsbedeutung unsrer schiff- baren Gewässer siehe Binnenhandel! c) Klima. Beweise durch Vergleich verschiedener Landschaften oder verschiedener Gegenden in einer Landschaft, dafs das Klima abhängig ist 1. von der geographischen Breite, 2. von der Erhebung über dem Meeresspiegel, 3. von der Entfernung vom Meere und seinen warmen Strömen, 4. von der Menge der festen und flüssigen Niederschläge, 5. von der vorherrschenden Windrichtung und der Feuchtigkeit der Atmosphäre, 6. von der Streichrichtung und Höhe der Gebirge und 7. von der Beschaffenheit des Bodens (sandige und waldige Gegenden). Welche Gegenden Deutschlands haben demnach ein besonders günstiges oder ungünstiges Klima? Unterscheide Küsten- (ozeanisches) und Festlands- (kontinentales) Klima! Beispiele hierzu! d) Fruchtbarkeit des Bodens. Nenne hervorragend fruchtbare und unfruchtbare deutsche Ge- biete! Gieb hierfür geologische, klimatische oder andere Gründe an ! Welche Gesteinsmassen besitzen in verwittertem Zustande die beste Nährkraft? Warum ist die Bewässerung von gröfster Wichtigkeit? Welche Bedeutung hat die Fruchtbarkeit des Bodens für die Ent- wicklung der Tiere und die Ansiedelung der Menschen? 3. Bodenschätze. a) Schätze auf der Erde. a) Forst- und Landwirtschaft. Welch ein Unterschied zwischen sonst und jetzt, zwischen der Zeit, in welcher Tacitus in seiner „Germania" jenen alten Urwald beschrieb, der fast All- Deutschlands Gauen bedeckte, und der jetzigen, wo Ackerbau und Viehzucht, namentlich aber das immer mehr sich ausdehnende Gewerbe eine stete Verminderung des Waldbestaodes herbei- führen! So wie die Riesen unserer Wälder immer seltener wer- den und nimmer Ersatz finden, müssen auch die Bäume mittlerer Gröfse der wachsenden Ausbreitung des Ackerbaues, dem steigenden Bedürfnis der Schiffahrt und der Industrie weichen, so dafs Millionen Grundscheid, Handels- u. Verkehrsgeographie. 7

9. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 105

1901 - Langensalza : Beyer
3- Bodenschätze. steht Amerika in der Kohlengewinnung obenan; dann folgt England, das jährlich 50 Millionen t ins Ausland versendet. Deutschland nimmt die 3. Stelle ein. Es stellt einer Einfuhr von 6y5 Millionen t (fast 5 Millionen t aus England) eine Ausfuhr von 14 Millionen t gegen- über: die schlesische Kohle wird besonders nach Rußland und Österreich-Ungarn, die Saarkohle nach Frankreich und der Schweiz, die Ruhrkohle nach Holland, Belgien, Frankreich und England aus- geführt. An Braunkohlen werden in Deutschland 20 Millionen t gefördert, wowon allein auf den Bezirk Halle 15 Millionen t entfallen. Nenne andere Bezirke! Die Gesamt-Kohlenvorräte Deutschlands hat man aut 109 Milliarden t Steinkohlen und 5 Milliarden t Braunkohlen geschätzt, so dafs sie selbst bei einer fortwährenden Zunahme der Gewinnung in 1000 Jahren noch nicht erschöpft sein dürften. In Anknüpfung an die Schrift von R. Nasse: »Die Kohlenvorräte der europäischen Staaten, insbesondere Deutschlands, und deren Erschöpfung« bespricht F. Büttgenbach die geographische Verbreitung der Kohle in den verschiedenen Gebieten und fährt dann fort: »Bei den Abschätzungen der Zeit, m der die Kohlenvorräte er- schöpft sein werden, können beträchtliche Fehler in Bezug auf die Flächenausdehnung, die abbauwürdige Tiefe und sonstige, die Abbau- würdigkeit bedingende Umstände, sowie in Bezug auf die zu er- wartende Konsumsteigerung gemacht werden. Es würde schon von sehr erheblichem Einflufs sein, wenn es sich bestätigen sollte, dafs das Ruhrkohlengebiet mit dem von Ibbenbüren und Osnabrück zu- sammenhängt. Die größte Tiefe, in der noch Kohlen gefördert werden können, wurde vor einigen Jahren auf 700 m abgeschätzt, jetzt fördert man in England aus 950 m und beabsichtigt, in Belgien eine Sohle in 1250 m Tiefe anzulegen. Wenn Kohlenmangel eintritt, werden auch Flöze, die wegen zu geringer Mächtigkeit jetzt nicht als abbau- würdig gelten, für die Kohlenförderung benutzt werden. Es ist auch möglich, dafs die Vorräte an Braunkohlen bedeutend mächtiger sind, als bisher angenommen wird. Jeder Anhalt fehlt aber darüber, in welchem Verhältnis der Verbrauch zunehmen, und ob nicht sogar eine Einschränkung des Verbrauchs eintreten wird.« Als der Kohle verwandt seien noch der Torf der norddeutschen Tiefebene und der Asphalt genannt, der im Elsafs, in Hannover und Braunschweig gefunden wird. Von den andern mineralischen Schätzen finde an erster Stelle das Kochsalz Erwähnung. Es wird je nach den örtlichen Bedingungen entweder in oder auf der Erdrinde als Stein- oder Seesalz gewonnen. Die Gewinnung von Seesalz herrscht besonders in den Ländern des s. und w. Asiens und in Amerika vor, wo sich der Küste entlang natür- liche oder künstliche, mit dem Meere zusammenhängende Becken be- finden, derenwasser durch den Einflufs der Sonnenwärme oder durch

10. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 154

1901 - Langensalza : Beyer
154 Dritter Teil. Die deutschen Kolonien. I. Deutsch-Südwest-Afrika. 1. Lage und Grösse: Es ist fast a^mal so groß als Preußen, hat aber nur etwa 300000 Einwohner. Seine Grenzen stoisen im N. an portugiesisches, im O. und S. an englisches Gebiet. Die Kolonie umfafst einen Teil vom Ovambo-Lande sowie das Damara- und Grofs-Nama-Land. Zu diesem rechnet auch die Lüderitzsche Be- sitzung Angra Pequeña. Die Küstenlänge beträgt 400 km, landein- wärts erstreckt sich das Gebiet 150 km. 2. Bodenform und Bewässerung: Die Küste besteht aus einem 20—30 km breiten Sanddünengürtel, der nur hier und da von nackten, unfruchtbaren Felsen unterbrochen wird. Das Hinter- land steigt zu einem teils bewaldeten Terrassenlande von 1500 bis 2000 m empor, das sich nach O. hin zu der großen, von Busch- männern bewohnten Kalahari Wüste hinabsenkt. Überall herrscht grofser Regenmangel, so dafs die nur zur großen Regenzeit (Dezember bis Mai) wasserreichen Flüsse später wieder bald versiegen. 3. Klima und Bodenfruchtbarkeit : Das Klima ist im allge- meinen gesund, trocken und nicht sehr heifs. Wegen der Trocken- heit ist das Land nur an den Quellen anbaufähig, während sonst nur zur Regenzeit ein üppiger Graswuchs fast allenthalben vor- herrschend ist, der dann den Hereros *) im Damara-Lande die Grund- lage für eine ziemlich entwickelte Viehzucht gewährt. Die Vieh- herden bestehen meist aus Rindvieh, Fettschwanzschafen und Ziegen. Sämtliche europäische Gemüse, Kartoffeln, Korn, Mais, Kaffee und Tabak sind mit Erfolg angebaut worden. So bieten denn die Thäler und Niederungen, die auch die trockene Jahres- zeit hindurch genügende Feuchtigkeit aufweisen, dem deutschen Acker- bauer gute Gelegenheit zur Besiedelung dar. Vom Bergbau kann vorläufig noch keine Rede sein, obwohl -es an Erzen, namentlich an Kupfer und Gold, nicht mangelt. Hindernd ist vor allem das fehlende Trinkwasser. 4. Der Handel ist im allgemeinen noch Tauschhandel, bei dem der Eingeborene mit grofser Geriebenheit vorzugehen versteht. Namentlich werden aus dem deutschen Zollgebiet grobe Tischler- arbeiten, grobe Eisenwaren, Kleidungsstücke, Bier in Flaschen, Brannt- wein, Leder und Lederwaren, Mehl, Reis, Zucker, Konserven, Kaffee, Thee, Tabak, Glas und Porzellanwaren eingeführt, wogegen wir natürlichen Guano, Straufsenfedern, Vieh, Häute und Elfenbein von dort beziehen. Die Einfuhr von dort in das Zollgebiet betrug 1) Die Hereros sind ein Negervolk, tiefschwarz und meist Nomaden. Sie überragen an Begabung die meisten anderen Negerstämme und bearbeiten auch die Erze ihres Landes.
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