Lebensweise Das Mittelmeergebiet ist gleich weit entfernt von der erschlaffenden ppigkeit der Tropen wie von der Ungunst arktischer Gebiete, wo der Mensch ganz ausgehen mu in der Sorge um Leib und Leben. Gleich-wohl fordert das Dasein hier genug Arbeit, wenn auch nicht in dem-selben Mae wie in unseren Breiten. Das Klima befrdert in weitgehender Weise den Aufenthalt im Freien; das Familienleben tritt daher bei entwickelter Kultur zurck hinter dem ffentlichen Leben, das Wohn-Haus hinter den stdtischen oder staatlichen Prachtbauten. Wie bei uns das Rathaus, so ist dort ein freier Platz, in Rom z. B. das Forum, der Mittelpunkt der Stadt. Das geringere Nahrungsbedrfnis, niedrigere Ansprche an Wohnung und Kleidung, meist reichliche Ernten und dazu noch im Altertum die ausgedehnte Verwendung der Sklavenarbeit er-mglichten die Mue (schola), um aus dem Stadtplatz sich mit Fragen der Kunst, der Wissenschast und vor allem der ffentlichen Angelegenheiten zu beschftigen. Daraus erklrt sich die Wertschtzung und Aus-bildung der Redekunst.
Iii. Der Gang der mittellndischen Kultur. Einteilung der Geschichte.
Ursprung der ist bezeichnend, da die lteste Kultur unserer Geschichte eine
Kultur. Bewsserungskultur ist. In regenlosen Gegenden, wie Mesopotamien, wo das ntige Wasser nur durch Flsse geliefert wurde, waren die Menschen zu knstlicher Berieselung, d. h. zur Sehaftigkeit und zur Arbeit gezwungen, und die Gemeinsamkeit der Arbeiten und Interessen befrderte die ersten staatlichen Bildungen. Die duich niedrigen Wasserstand hervorgerufenen mageren Jahre" erzeugten den Spartricb. Damit war auch in besonders gnstiger Weise der Grund gelegt zu einer Klassenbildung der Besitzenden, die durch ihren Reichtum freie Zeit und Mittel fr Kunst und Wissenschast gewannen.
Verschiebung I Die Wiege unserer Kultur steht mithin am Rande der Wste in der Kultur, regenloser Stromoase. Von Hier verschob sich der Schwerpunkt in die eigentlichen Mittelmeerlnder mit Winterregen, wobei die Kultur nach Staat, Siedelnng, Wtschaft und Recht sich den neuen Verhltnissen an-passen mute. Damit war eine Umformung verknpft, die eine ber-tragung in die klimatisch so ganz anders gearteten Gegenden Nord-West-Europas mit niedrigen Temperaturen und Regen zu allen Jahreszeiten ermglichte.
Einteilung der Danach ist der erste Abschnitt des Altertums eine Geschichte des Geschichte, vorderen Orients, vorzglich der Semiten in Babylon und der Hamiten
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D. Rmische Geschichte.
I. Italien, Land und Leute.
1. Das Land.
Name und Ste der jetzt gebruchliche Name der Griechen auf die lateinische a3e0nff' Bezeichnung Graeci zurckgeht, so wurde die Apenninhalbinsel von den Griechen nach den im Sdosten wohnenden Jtalern Italien, d. h. Rinderland, genannt. Bis in die Zeit des Angnstns verstand man nur die eigentliche Halbinsel (150 000 qkm) unter der Bezeichnung Italien; Rubikon und Makra bildeten die nrdliche Grenze. Zu den auer-italischen Verwaltungsbezirken oder den Provinzen zhlten .nach ihrec Eroberung die Potiesebene und die um den tyrrhenischen Bruch gelegenen Inseln Sizilien, Sardinien und Korsika.
Sage. Wegen seiner Mittellage war Italien wie geschaffen zur Be-herrschung des ganzen Mittelmeergebietes. Voraussetzung 'dafr war allerdings der Besitz Siziliens, weil diese fruchtbare Insel die Brcke nach Afrika, besonders nach Karthago, bildete und den Verkehr vom West- zum Ostbeckeu beherrschte.
Whrend Sardinien und Korsika die Reste eines alten Festlandes, der Tyrrhenis, sind, bildet Sizilien auch geologisch die Fortsetzung des Entstehung, tertiren Apennin. Durch quartre Einbrche erhielt die Halbinsel ihre jetzige Gestalt; der Zusammenhang mit Afrika wurde unterbrochen und durch Lngsbrche der parallele Verlauf der West- xtnb Ostkste verursacht. Hufige Erdbeben und zahlreiche vulkanische Erscheinungen bezeugen die letzten erdgeschichtlichen Umwlzungen. Vulkanisch sind der tna, der Vesuv und die Phlegrischeu Felder, die Albanerberge und die vielen Mare im mittleren Italien, nur der Tra-simenische See ist der berrest eines alten Meeresarmes. Der Boden im Gebiet der Mare zu beiden Seiten des Tiber besteht aus vulkanischem Tuffstein, der fr unterirdische Grste (Katakomben) sehr geeignet ist.
Trotz der langen Kste sind die Bedingungen fr die Schiffahrt Ostkste, weniger gnstig als in Griechenland. Die Ostkste an der Rckenseite des Apennin ist fast hafenlos; nur Anco na auf vorspringendem Kalk-
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sind, so da von einer Weltgeschichte eigentlich nicht gesprochen werden kann. Das Mittelmeergebiet war daher von unserem Standpunkt aus im Altertum die Welt.
i
O/ju
Ii. Das Mittelmeergebiet.
Seine Beziehung zur Entwickelung der Antike.
Das ganze Mittelmeergebiet besteht aus einem lteren Schollenland und einer jngeren Faltenregion. Das Schollenland von Syrien, von Mesopotamien bis zum Schwemmland des Euphrat und Tigris und von Nordafrika bis zum Atlas hat Hochlandcharakter und gewinnt meist nur gebirgiges Aussehen durch die Fluerokou und durch Einbrche; dahin gehrt z. B. der syrische Graben, in dem das Tote Meer liegt. Die groe tertire alpin-himalayifche Falte vom Atlas bis zum Taurus und Kaukasus wurde durch jungtertire Einbrche im Westen und durch quartre im Osten mehrfach zerrissen. Das Gebirge mute besonders an den Stellen, wo der Kalkstein zutage trat, durch Steilabfall und weite drre. Steinflchen zu einer Zeit, wo es noch keine Kunststraen gab, trennend wirken. Die selsigen Ksten mit ihren zahlreichen. Schlupf-winkeln begnstigten den Seeraub, nachdem die Nhe der Gegenksten und die stehengebliebenen Jnselbrcken eine rege Schiffahrt hervor-gerufen hatten. Besser gestellt sr Handel und Verkehr ist das insel- und hafenreichere Ostbecken. Von den unzugnglichen Ksten des Westbeckens hat die besonders ungnstige spanische Kste eigentlich nur einen guten Hafenplatz in Cartagena. Vor dem daher erst spt in der Geschichte hervorgetretenen Spanien hatte Italien mit dem fruchtbaren, heiumstrittenen Sizilien die wichtige Mittellage voraus. Nebenbuhler konnte hierin nur Karthago werden, das an offener Querkste gelegen, ebenso-wohl die nordafrikanischen Karawanenstraen wie die west-stliche Durch-sahrt beherrschte.
Klima. Das vom kalten ozeanischen Tiefenwasser durch die Schwelle von Gibraltar abgefchloffeue blaue und salzreiche Mittelmeer hat fast stets eine Oberflchentemperatur von + 13, so da es im Sommer mildernd wirkt und im Winter gleichsam der Ofen seiner Umgebung ist. Aus-genommen sind davon nur die mehr kontinentalen Gebiete der Potiesebene, der nord-stlichen Balkanhalbinsel und der Hochlnder Spaniens und Kleinasiens. Der Nord-Ost-Passat, in dessen Bereich während des Sommers der grte Teil des Mittelmeergebietes liegt, ist regenarm, weil er in immer wrmere Gegenden gelangt. Die sommerliche Drre
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ist naturgem um so strker ausgeprgt, je weiter man nach Sden (Sahara) oder Osten (syrische Wste) kommt. Im Winter jedoch, wenn der Passatgrtel mit dem Sonnenstand nach Sden verschoben ist,
bringen vernderliche Winde guartige Regenflle. Die Regenmenge ver-ringert sich in derselben Richtung wie die Sommerdrre, so da Meso-potamien und gypten klimatisch als bergangsgebiete zur Wste, als Fluoasen betrachtet werden knnen. Im kontinentalen Mesopotamien sind die auerordentlich heien Sommer regenlos. während die khlen Winter nur sehr wenig Regen bringen. In gypten ist es hnlich; nur sind die Temperaturschwankungen nicht so groß.
Wegen der geringeren Niederschlagsmenge ist auch die Ackerboden- ^Tlsie^und bilduug unbedeutender als bei uns. Zudem ist anderseits noch die Ab-tragung der migen Verwitterungskrume grer, da diese wegen geringerer Bewaldung nicht in derselben Weise durch das Wurzelwerk der Pflanzen und Bume festgehalten wird. Die im Sommer vielfach versiegenden Flsse sind daher meist versandet und bilden starke Verkehrshindernisse.
Die kahlen Gebirge tragen keine Ansiedlungen. während in den teilweise knstlich bewsserten fruchtbaren Ebenen die Menschen in Stdten zu-sammenwohnen.
Das sommerliche Landschaftsbild ist charakterisiert durch rtliche Landschaftsbild Farben, da die Drre kein saftiges Wiesengrn duldet. Blumen und u' 2lrt'c^aft Pflanzen blhen nur in der Regenzeit, besonders in unserem Frhling. Die Holzpflanzen dagegen sind immergrn, da sie in ihrem lederartigen Laub die winterliche Feuchtigkeit aufspeichern fr den Sommer. Immerhin war der Unterschied des sdlichen Landschaftsbildes von unserem nrdlichen im'altertum weniger groß als heute. Die Versandung war vielfach noch nicht so weit vorgeschritten, weshalb besonders am st-lichen Mittelmeer noch viel mehr brauchbare Hfen waren als heute.
Ferner gab es mehr Wald die Zedern des Libanon sind z. B. bis auf einen kleinen Rest ganz verschwunden , und der Anbau beschrnkte sich im wesentlichen auf Getreide, Flachs, Obst, Weinstock und lbaum. Von auswrts eingefhrt wurden erst spterhin, zum Teil in der Neuzeit,
Pfirsich, Aprikose, Reis, Maulbeerbaum, Zitrone, Pomeranze, Apfelsine,
Mais und Tabak. Das Pferd kam erst zu Beginn des letzten vorchristlichen Jahrtausends nach Griechenland und zwar zunchst als Zugtier. Das Kamel wurde zur Rmerzeit in Nordafrika eingefhrt. Die Seidenraupe wurde im 6. nachchristlichen Jahrhundert heimisch. Das Meer gab an wirtschaftlicher Ausbeute das Salz in zahlreichen Salzgrten, an der griechischen und sditalischen Kste die Purpurschnecke und an der wichtigen Meerenge von Byzanz den in Herden wandernden Thunfisch.
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bildeten am Meere den Engpa der Thermopylen. Zwischen dem Oita im Norden und dem Parna. Helikon und Kithairon im Sden liegt das Rinderland Boiotien mit dem Kopaisfee, der nur durch unterirdische Kalkschlnde sich entwsserte. Die Fortsetzung des Gebirgszuges stellen Pentelikon, Hymettos und die Berge von Laurion dar. Die dazwischen liegenden Ebenen bildeten die Landschaft Attika mit der Hauptstadt Athen. Vor dem Parna lag Doris, zu beiden Seiten je eine Land-schast Lokris.
Peioponnes. Den Pelopnnes kann man mit einer vierfingrigen Hand vergleichen. Der Daumen ist Argos; die Mittelfinger umschlieen Lakonien im Enrotasgebiet mit der Hauptstadt Sparta, und der kleine Finger ist die Landschaft Meffenien, die durch den wilden Taygetos lange Zeit abgeschlossen blieb. Das Innere nimmt das Hirtenhochland Arkadien ein; am Korinthischen Meerbusen liegt das fruchtbare Achaia und am Jonischen Meere die Schwemmlandebene Elis mit Olympia am Alpheios.
Vor der kleinasiatischen Kste blieben beim Einbruch des gischen
Inselwelt Meeres ebenfalls die hheren Teile als Inseln stehen, darunter besonders u. Nordgrenze. Rhodos, Samos gegenber dem Vorgebirge Mhkale, Chios und Lesbos mit der Hauptstadt Mytilene; die zerstreut oder sporadisch gelegenen Inseln heien im Sden Sporaden. Wichtig wurden in der griechischen Geschichte auch zwei Halbinseln: am Hellespont der thrakische Chersones und an der makedonischen Kste die breifingertge Chalkidike mit dem Vorgebirge Athos. Den rauhen Norden der Balkanhalbinsel bewohnten die Illyrer im Westen und die Thraker im Osten, dazwischen an der Kste des gischen Meeres die griechischen Mazedonier.
Bedeutung der Auer den Produkten der Viehzucht und des Ackerbaues spendete <de Sandes"ba Land noch weitere Schtze: die Purpurschnecke in Lakonien lockte schon frh fremde Hndler; Erze und Metalle lieen eine Metallindustrie entstehen; guter Ton, vortreffliche Bausteine, besonders der Marmor von Attika und der Insel Paros, frderten die Kunst im Lande des blauen Himmels und der schnen Bergformen. Die starke Gliederung schlo das Land auf und gewhrte selbst dem Binnenlande die Vorteile der Kste. Dabei wandte Griechenland gleichsam seine Gesichtsseite nach Osten, d. h. nach der Seite, von der nur eine Kulturbertragung zu erwarten- war. So drngte die ganze Natur des Landes die Griechen auf die See, wo ihre Schiffahrt noch untersttzt wurde durch regelmige Winde und eine enge Jnfelbrcke. In politischer Beziehung bewirkte allerdings das Gebirgsgitter eine Zersplitterung des Volkes.
Bewohner. Das von der Natur so sehr bevorzugte Land wurde bewohnt von einem Volke, das fhig und gewillt war, die Vorzge auszunutzen.
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schaftlich und militrisch wichtige Punkte z. Bsp. Hellespont im Alter-tum und Suezkanal in der Neuzeit wird, unter erdkundlichem Gesichts-Winkel betrachtet, um vieles verstndlicher. Die Erdkunde ist somit Erdkunde, nach einem Ausdruck Herders die Basis der Geschichte", und beide Zusammen sind Schauplatz und Buch der Haushaltung Gottes auf Erden". Die Kenntnis des Volkscharakters sowie der Lage, Gre und Natur der Lnder und ihrer Umgebung ist sr die Darstellung ihrer Geschichte unentbehrlich.
Wirtschaft und Politik stehen in fortwhrender Wechselwirkung; Mmellander, dem Kaufmann folgte der Soldat, der wirtschaftlichen Erschlieung fremder Gebiete ihre politische Unterwerfung und umgekehrt. Der beste und billigste Verkehrsweg ist aber der Wasserweg. Das Meer ist daher in den einzelnen Perioden der Geschichte vielfach Ausgangspunkt und Endziel der historischen Entwicklung, so heute das Weltmeer, frher der Atlantische Ozean und die Ostsee und anfangs das Mittelmeer. Bei kleineren geschlossenen Meeren, wie Ostsee und Mittelmeer, mute der rege Verkehr eine kulturelle und politische Annherung der Uferlnder bewirken. So wurde das Mittelmeergebiet mit feiner bequemen, alle Teile miteinander verbindenden mittleren Wasserstrae der Ursprung unserer abendlndischen Kultur, die danach als mediterran oder mittellndisch bezeichnet wird. Dementsprechend heien die Trger dieser Kultur Mittellnder. Dazu gehren im weitesten Sinne I. die Semiten in Asien
1) Ostsemiten (Babylonier und Affyrer),
2) Westsemiten (Phnizier, Hebrer, Araber);
Ii. die Hamiten in Nordafrika (die mit Semiten untermischten thiopier in gypten und die aus Westeuropa eingewanderten Libyer);
Iii. die Jndogermanen
1) in Europa Kelten, Germanen, Slaven, Thraker, Illyrer,
Jtaliker, Griechen mit den verwandten Makedonen;
2) in Asien Meder, Perser. Inder, Phryger (?) und die in Sdruland und Iran'nomadisierenden Skythen.
Unentschieden bleibt die Zugehrigkeit der Hethiter in Kleinasien.
Als Reste einer Urbevlkerung im Mittelmeergebiet gelten Iberer, Etrusker,
Rter sowie die alten Lyder und Karer (?), während die Ligurer neuerdings zu den Jndogermanen gerechnet werden.
Man bercksichtigt in der Geschichte aber nicht gleichmig alle Geschichtliche Völker, vielmehr kommen nur diejenigen in betracht, die im Sinne $lter unserer abendlndischen Kultur erhaltend oder frdernd hervorgetreten
l*
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Extrahierte Ortsnamen: Gottes Atlantische_Ozean Ostsee Ostsee Asien Nordafrika Westeuropa Europa Asien Sdruland Kleinasien
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Griechische Geschichte.
Vom Festlande aus nach Südosten. Sie sind Restinseln des einst hier Europa und Asien verbindenden Festlandes. Die größte der Inseln ist das weinberühmte Naxos; westlich davon liegt das marmorreiche P a r o s. Die nördlichste ist A n d r o s, die südlichste das sichelförmige, vulkanische T h e r a (heute Santorin); aus dem an der Südwestecke liegenden, ebenfalls vulkanischen Melos (heute Milo) sand man die berühmteste aller Venusstatuen.
Kreta. Kreta, das im Süden wie ein Riegel das ägäische Meer ab-
schließt, ist eine große, von Hochgebirgen eingenommene Insel, deren Bevölkerung nur teilweise griechisch war.
Sporaden. Als S p o r a d e n, d. h. die zerstreuten, bezeichnet man gewöhnlich
die der kleinasiatischen und thrakischen Küste vorgelagerten Inseln; unter ihnen sind die bedeutendsten Rhodos, später ein wichtiger Mittelpunkt des Handels, Kos, Samos, das weinreiche C h i o s, das fruchtbare Lesbos mit Mytilene. Es folgen L e m n o s, die Insel des Hephaistos, Jmbros, Samothrake, berühmt durch seine alten Mysterien, und das goldreiche Thasos. Nordöstlich von E u -b ö a liegt S k y r o s.
Kleinasien. Der kleinasiatische Küstensaum zeichnet sich im Gegen-
satz zu dem wasserarmen, steppendürren Plateau des inneren Kleinasiens *) durch reichliche Bewässerung, fruchtbaren Boden und mildes Klima aus; dies sowie die Lage am Meere haben das Aufblühen der dortigen griechischen Kolonien begünstigt. Mehrere Halbinseln ragen in das Meer hinein: im Norden die größte, Troas, durch den Hellespont vom thrakischen Chersones geschieden, weiter die vielgezackte Halbinsel gegenüber Chios, sodann Mykale, endlich die beiden Halbinseln, auf denen die Städte Halikarnassos und Knidos lagen. Von Gebirgen sind zu merken der quellenreiche Jda in Troas und der Sipylos; von Flüssen der nördlich vom Sipylos strömende Hermos und der gegenüber Milet mündende, vielfach gewundene Mäander.
Die Urbevölkerung Kleinasiens bildeten die K a r e r und verwandte Völker; von dem hetitischen Reich, das um die Mitte des zweiten Jahrtausends das östliche Kleinasien und das nördliche Syrien umfaßte, ist oben die Rede gewesen (§ 3 u. 6). Nachher zogen die Phryger und andere indogermanische Stämme von Thrakien her in die
1) Die Landschaften Kleinasiens:
Äolis Mhsien Bithynien Paphlagonien
Jonien Lydien Phrygien (nebst Galatien) Kappadocien
Doris Karien (nebst Lhcien) Pisidien (nebst Pamphylien) Cilicien.
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Vorgeschichtliche Perioden.
§ 1. Während dereiszeit erscheint in Europa der Mensch zuerst?) Es war eine Zeit, in der die mittlere Jahrestemperatur etwa 50 niedriger war als heute, und in der die Gletscher Skandinaviens ganz Niederdeutschland und die der Alpen die gesamte Schweiz und einen großen Teil der oberdeutschen Hochebene bedeckten. Sie hatte keine ununterbrochene Dauer, sondern wir unterscheiden mehrere Zwischeneiszeiten, in denen ein wärmeres Klima herrschte. Es war die Zeit, als das Mammuth, der behaarte Elefant, und das wollhaarige Nashorn, der Höhlenbär und der Höhlenlöwe, der Riesenhirsch, der Bison und das Wildpferd im mittleren Europa lebten; besonders wichtig für die frühste menschliche Kultur war das Renntier, das erst, als die Kälte abnahm, nach dem nördlichen Skandinavien zurückwich. Mehrere Skelettfunde2) zeugen davon, daß der Mensch damals lebte, dazu ungezählte Mengen von Werkzeugen, Keilen, Schabern, Spitzen, zunächst aus Feuerstein, dann mehr und mehr auch aus Horn und Knochen. Diese ältere Steinzeit (paläolithische Zeit) muß sich über mehrere hunderttausend Jahre ausgedehnt haben. Aus ihrer jüngsten Periode stammen merkwürdige Zeugnisse ziemlich hochentwickelter Kunstfertigkeit, Zeichnungen und Malereien von Tieren an den Wänden südfranzösischer Höhlen, und Schnitzereien aus Renntierhorn und Mammuth-Elfenbein.
1) Aus einer noch früheren Zeit, dem tertiären Zeitalter, glaubt man Spuren menschlicher Tätigkeit in den „Eolitheu" gefunden zu haben, Feuerstein-stücken, die, ohne bearbeitet zu sein, zum Stoßen, Hämmern oder Schaben gedient zu haben scheinen.
2) Unter den Skelettfunden ist jetzt der bedeutendste der von Le Monstier (in: Dep. Dordogne in Südfrankreich), neben dem besonders der im Neandertal bei Düsseldorf gefundene Schädel zu erwähnen ist. Kennzeichnend sind der sehr niedrige Schädel, die stark zurücktretende Stirn, der gewaltige knöcherne Wulst über den Augen und die starke Ausbildung der Kiefer und Zähne.
Neubauer, Lehrbuch der Geschichte. Iii. Teil. 21. Aufl. 1
Ältere Steinzeit.
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Extrahierte Personennamen: Le_Monstier Neubauer
Extrahierte Ortsnamen: Europa Skandinaviens Niederdeutschland Europa Skandinavien Feuerstein Südfrankreich
Landes-
charakter.
Griechische Geschichte.
Das Land -er Griechen.
Der Schauplatz der griechischen Geschichte ist das Land zu beiden Seiten des ägäischen Meeres und die Inseln dieses Meeres; infolge der Kolonisation traten dazu fernere Gebiete, insbesondere Sizilien und Unteritalien.
§ 13. Land und Volk. Griechenland im eigentlichen Sinne ist das südliche Stück der Balkanhalbinsel, bort dem weit größeren Nordstück durch seine reiche Gliederung und Küstenentwicklung sehr berschieden: ein Land, borwiegend aus kalkigen Formationen bestehend, durchsetzt von hohen Gebirgen, zwischen denen nur wenige und meist kleine Ebenen sich ausbreiten, dazu arm an Regen, der im Sommer nur in geringer Menge fällt, und arm an Quellen; im Sommer bersiegen seine Flüsse bielfach. Durch die Jnselbrücke, die sich im Osten borlagert, ist Griechenland von bornherein auf enge Beziehungen zu Kleinasien hingewiesen: so hat denn das griechische Volk mannigfache Anregungen von der Kultur des Orients empfangen, um sie dann freilich auf das selbständigste um- und auszubilden. Die Menge der Meereseinschnitte, die Nähe der Inseln haben ebenso wie der im allgemeinen magere Boden, der die wachsende Volksmenge nicht zu ernähren bermochte, das griechische Volk früh auf die See hinausgedrängt: die Griechen waren von jeher ein See- und Handelsbolk. Die Zerteilung des Landes endlich ebenso durch die Einschnitte der See wie durch die zahlreichen und zum Teil hohen Gebirge hat zur Folge gehabt, daß die Griechen immer in biele kleine Landschaften und Staaten zerspalten waren; in diesen haben sie ein unbergleichlich reiches Sonderleben entfaltet, aber die staatliche Einigung, der nationale Staat ist ihnen nicht beschieln gewesen.
So hat die Landesnatur in wesentlichen Dingen die Entwicklung des Volkes beeinflußt. Man darf hinzufügen, daß in einem sobiel mil-
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Römische Geschichte.
Italien; die italienischen Stämme.
§ 77. Die Halbinsel Italien ist die mittelste der drei südeuro-päischen Halbinseln; sie schiebt sich bort der Mitte des europäischen Festlandes in südöstlicher Richtung quer in das Mittelmeer hinein. Sie ist schmal und von starker Küstenentwicklung; wie der Hafenreichtum zumal der Westküste und der Fischreichtum der Meere immer zur Seefahrt einluden, so bedarf andrerseits ein nationaler italienischer Staat schon zum Schutze seiner Küsten einer starken Seemacht.
Italien ist sehr gebirgig. Der Apennin, der es fast völlig durchzieht — erst in Calabrien tritt der Sila-Wald an seine Stelle — und im Gran Sasso d’Italia (2900 m) gipfelt, ist in seinem nördlichen Teile mehr kettenförmig, in dem südlichen mehr plateauartig. Er besteht aus Kalk, ist vom Wasser stark zernagt, zeigt schroffe Abstürze und tiefgerissene Schluchten; er ist im Laufe der Jahrhunderte fast ganz abgeforstet und Hochwald im heutigen Italien selten. An der Westküste der Halbinsel zeigen sich vulkanische Einflüsse: der Bolsener See und die beiden Seen des Albanergebirges sind erloschene Krater; der Vesuv ist seit 79 n. Chr. wieder tätig; dazu kommt der Vulkan von Stromboli und der gewaltige Ätna (3300 m) an der Ostküste Siziliens, dessen Boden im übrigen ebenfalls aus Kalk besteht. Der gebirgige Charakter Italiens hat zur Folge, daß hier immer einerseits die Viehzucht geblüht hat — wie denn der Name Italien, der ursprünglich an der Südecke der Halbinsel haftet, Rinderland bedeutet —, andrerseits neben dem Ackerbau immer die Baumzucht eine bedeutende Rolle gespielt hat.
Unter den Ebenen ist die größte die P o e b e n e, bewässert vom Po und seinen Nebenflüssen und der Etsch, einst ein sumpfiges Waldland, aber schon in der römischen Kaiserzeit ein reiches Fruchtgelände. An der Ostküste tritt das Gebirge, dem eine Reihe kurzer Flüsse mit starkem Gefälle entströmen (Rubico, Metaurus, Aufidus), nahe
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