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B. Griechenland.
I. Griechenland und die Griechen.
§ 14. Allgemeines üöer Griechenland. Die östlichste der drer großen südlichen europäischen Halbinseln nennt man die Hämus- oder Balkanhalbinsel, weil sie von dem Gebirge Hämns oder Balkan durchzogen wird. Den südlichsten Teil dieser Halbinsel nennt man Griechenland. Dasselbe wird von drei Seiten vom Meere bespült, und zwar im Westen und Süden vom ionischen Meere, im Osten von dem ägäischen Meere, beide sind Teile des mittelländischen Meeres. Im Altertume teilte mau Griechenland in drei Teile, Nordgriechenlanv mit den Landschaften Thessalien (jetzt Janiah) und Epirus (jetzt Albanien)^ Mittelgriechenland oder Hellas (jetzt Livadien) und Südgriechenland oder Pelopouuesus (jetzt Morea). Der Peloponnesus ist selbst wieder eine Halbinsel und hängt mit Hellas durch die schmale Landenge von Coriuth (Isthmus) zusammen. Außerdem rechnet man zu Griechenland noch zahlreiche Inseln, welche besonders im Südosten des Peloponnesus im Meere zerstreut liegen. Das Land hat ein sehr mildes Klima und viele Gegenden desselben waren besonders in früheren Zeiten wegen ihrer großen Fruchtbarkeit berühmt. Im Altertume wohnten in Griechenland die alten Griechen, oder, wie sie sich selbst nannten, die Hellenen. Dieselben waren ein hochgebildetes Volk, welches sich durch Künste und Wissenschaften und durch Freiheitsliebe auszeichnete. Indessen herrschte damals nicht wie jetzt ein König über das ganze Land, sondern dasselbe war in viele kleine unabhängige Staaten geteilt, welche sich häufig unter einander bekriegten, weil immer einer über den andern herrschen wollte. Nur wenn ein äußerer Feind ganz Griechenland bedrohte, vereinigten sich meist alle 'Griechen gegen denselben; war der Feind aber vertrieben, so brach auch die alte Uneinigkeit unter den Hellenen wieder aus. Die berühmtesten der griechischen Städte waren Sparta oder Lacedämon und Corinth im Peloponnesus, Athen und Theben in Hellas. Besonders zeichneten sich die Städte Corinth und Athen durch ihre Größe, ihren Reichtum und durch ihre prachtvollen Tempel und Paläste vor allen übrigen griechischen Städten aus. Die mächtigsten griechischen Staaten waren Sparta und Athen, die sich lange Zeit um die Oberherrschaft in Griechenland stritten und deshalb blutige Kriege mit einander führten.
§ 15. Die chötter der Kelkenen. Auch die Hellenen verehrten nicht einen Gott, fondern mehrere Götter. Die Zahl derselben war sehr groß, doch unterschied man zwölf Hauptgötter. Dieselben waren:
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Griechische Geschichte.
herrscher oder Dodekarchen genannt). Unter seinen Nachfolgern gewann der Pharao Necho, der die Landenge von Suez zu durchstechen versuchte, die Herrschaft über Syrien und Palästina (Sieg über den jüdischen König Josia bei Megiddo), wurde aber von Nebukadnezar bei Circesium am Euphrat 606 gänzlich besiegt. Amasis vergröfserte das Reich durch Kyrene und Ky-pros; sein Sohn Psammenit (Psametik Iii.) aber verlor 525 die Schlacht bei Pelusion gegen den persischen König Kambyses und mufste sich samt seiner Hauptstadt Memphis an den Sieger ergeben, womit Ägypten für alle Zeiten aufhörte, sich der nationalen Unabhängigkeit zu erfreuen; Perser, Makedonier, Römer, Araber, Mameluken, Türken, Franzosen und Engländer haben seither das Nilland der Reihe nach beherrscht, und das Volk, dessen uralte Kultur schon die Hellenen anstaunten, ist politisch und auch wirtschaftlich seither immer tiefer gesunken.
Griechische Geschichte.
Drittes Kapitel.
Übersicht der geographischen Verhältnisse Griechenlands.
a. Wenn man im allgemeinen sagen kann, dafs Europa im Gegensatz zur Massenhaftigkeit Asiens eine reiche Individualisierung zeigt; dafs die drei Meeresgebiete der nordischen Meere, des atlantischen Oceans und des Mittelmeers den festen Kern des Weltteils so zu sagen auflockern und eine reiche Küstenentwicklung zur Folge haben: so darf man ebenso sagen, dafs Griechenland gewissermafsen ein Spiegelbild dieses Charakters des Weltteils darbietet und dessen Verhältnisse in kleinerem Mafsstabe wiederholt. Griechenland ist der südlichste Teil der Balkan- oder Hämushalbinsel, welche sich zwischen dem adriatischen und schwarzen Meere ausbreitet und im Norden in das Thal des gröfsten europäischen Stromes, der fast 400 Meilen langen Donau (Ister, Danubius) abfällt, während im Westen die bosnischen oder dinarischen Alpen den Übergang zu dem Centralgebirge Europas, den Alpen, bilden. Dreimal verengert sich die
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3. Kapitel. Übersicht der geographischen Verhältnisse Griechenlands. H
an Umfang dem deutschen Reich fast gleich kommende, etwa 10 000 Quadratmeilen enthaltende Halbinsel durch das Eindringen des Meeres: 1) scheiden Bosporus, Propöntis und Hellespont die Halbinsel von Kleinasien, und das thrakische Meer sendet den strymonischen und thermaischenmeerbusen ins Innere des Landes; 2) bilden der pagasäische und malische Busen von Osten, der ambrakische von Westen her einen Einschnitt; 3) trennen der saronische und korinthische Busen eine Halbinsel , die „Pelops-insel“, fj Iie'ko7i6vvrloog1 vom Festland und lassen nur die schmale Landenge (Isthmos) von Korinth, die nur etwa 5—6 Kilometer breit ist, als Verbindungsbrücke übrig. Das eigentliche Griechenland, Hellas im Sinne der Griechen selbst, beginnt südlich von jenem zweiten Einschnitt; seine Gröfse beträgt etwa 16'—1700 Q.-M., kommt also derjenigen des diesrheini-schen Bayerns und Württembergs (1625 Q.-M.) etwa gleich. Von den nördlich jener Linie wohnenden Völkern galten die Illyrier im Westen und die Thraker im Osten als Barbaren, wogegen die Makedönen in den Fluf&thälern des Haliäkmon und Axios und den über denselben sich auftürmenden Hochlanden ein griechisches, nach Herodot I 56 den Doriern nahe verwandtes, aber freilich in der Kultur hinter den südlicheren Stammesgenossen mehr und mehr zurückbleibendes Volk gewesen sind, dessen Herrschergeschlecht aber stets seine Herkunft von dem argivischen Fürsten Temenos herleitete (daher Argeaden genannt).
b. Was die vertikale Gliederung, ferner die Flüsse und Landschaften Griechenlands betrifft, so mufs man von dem Berg Lakmon, dem Bergknoten von Metzowo, einem Teil des Pindosgebirgs, ausgehen; vom Lakmon ziehen sich die Berge nordwestlich bis zum akrokeraunisehen Vor-gebirg, östlich bis zu dem beinahe 3000 Meter hohen Olympos, dem auf der Westseite fast immer in Wolken gehüllten Sitz des „Wolkensammlers Zeus“, dem „König der griechischen Berge“. An ihn schliesst sich, durch das berühmte wildromantische Tempethal getrennt, südöstlich der Ossa, an diesen der Pe-lion; westlich von ihnen dehnt sich das vom Peneios durchströmte Kesselthal von Thessalien aus, das durch den rauhen, bis 2200 Meter ansteigenden Pindos vom Berg- und Waldlande von Epeiros getrennt ist, während es im Süden vom Othrys eingefafst ist, welcher mit seinen Höhen das Thal des Spercheios begleitet. Der Pindos endigt mit dem Tymphrestosgebirge,
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Römische Geschichte.
Siebenundzwanzigstes Kapitel, t'bersicht der geographischen Verhältnisse Italiens.
a. Der Schauplatz der römischen Geschichte Jahrhunderte hindurch und das Kernland derselben fast zu aller Zeit ist Italien gewesen, die mittlere der drei Halbinseln, welche sich ins mittelländische Meer hinein erstrecken. Wir verstehen unter Italien das ganze Land vom Süd-Abhang der Alpen bis zur Meerenge von Messina, und seit der Kaiserzeit hat der Name auch bei den Römern diese erweiterte Bedeutung; aber in der Zeit der römischen Republik begriff man darunter nur die eigentliche Halbinsel, welche durch den ligurischen (genuesischen) Meerbusen von dem Körper des Festlandes losgelöst wird; als ihre Grenze gelten die Flüsse Macra im Westen und Rübiko im Osten. Italiens Ostseite ist von der Natur ebensowenig begünstigt wie Griechenlands Westseite; entweder ist sie durch Sümpfe und Lagunen (Strandseeen) unzugänglich — so im Nordosten — oder fallen die Gebirge oder ihre A^orberge ziemlich direkt ins Meer ab — so in der Mitte —; nur die Ebene von Apulien und Kalabrien ist gegen Osten aufgeschlossen; an gröfseren Flüssen sind nur der Aternus und Aufidus zu nennen. Die Westküste dagegen ist hafenreicher, hat gröfsere Inseln vor sich und sendet eine Anzahl gröfserer Gewässer zum tyrrhenischen Meer, deren Thäler natürliche Zugänge zum Innern des Landes bilden, den Arnus, Tiberis, Liris, Voltürnus, Silarus; auch treten im Westen die Gebirge weiter vom Meere zurück und
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