—0—. 29 r>
Länder. Eintheilungen, und vermischten sich mit dem Ur.
Volke; wie wir dieses Beispiel bei den Kelto-Bojern an
der Donau wieder finden.
Ii.
Ursprung der Germannett und Deutschen.
(Zur Antwort 76. Seite 87.)
Einige Jahrhunderte später, nach dem großen Völ.
kerzug der Kelten; aber auch in Zeiten, wohin mit
Sicherheit keine Geschichte reicht, zogen zahlreiche Völ.
kcr aus Mittelasien, dem Schöpfunqslande der
Menschheit, nördlich aus, und besetzten zuerst die Gestade
des baltischen Meeres. In allmähliger Ausdehnung an
den Nordsee. Ufern erreichten die Wanderer den Nieder-
rhein, und stießen beim Uebersetzen dieses Stromes auf
die Bewohner des großen Kelten- oder Gallenlan.
des.— Südlich drängen diese Nord.wan derer Jahr-
Hunderte lang nicht vor, sie wurden davon abgehalten
durch schwer zu überschreitende Naturgrenzen; denn die
Karpathen, daö Riesen, und Erzgebirge, dann der furcht-
bare heidnische Wald schied damals den Norden Europas
vom Süden. Vorzüglich in unserm heutigen Süddeutsch,
land bildete der herzynische Wald lange eine bei.
nahe undurchdringliche Grenze, indem er sich, noch zu
Cäsars Zeiten, vom Oberrhein bis gegen Siebenbür-
gen hin, dem Laufe der Donau nach in seiner Länge;
dann in seiner Breite neun Tagreisen weit ausdehnte, ihn
auszurotten und bewohnbar zu machen erforderte Jahr,
Hunderte. — Ein Held und Führer dieser Nordwanderer
in unerforschbarer Vorzeit war Mann. In heiligen Ur-
liedern verehrten ihn alle nördlichen Wandervölker als
Abkömmling und Sohn ihres Nationalgottes Tuöcon,
und von diesem Mann leitet sich der allgemeine
Name dieser Völker: Mannen ab. Diese alte Man-
nen im Norden Europas theilten sich in viele ge.
sonderte Volkszweige oder Stämme, die theilö nach ihren
Häuptlingen, oder Stammältesten, theils nach ihren Ei.
gemhümlichkeiten eigene Name» führten, auch mehr und
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Cäsars
Extrahierte Ortsnamen: Donau Mittelasien Nordsee Gallenlan Nord Europas Donau Europas
13
Von M o ses bis Romulus.
zwangen ihn, sich in den Flammen den Tod zu geben. Jetzt
löste sich das assyrische Reich nach einer Dauer von 924.
Jahren in die drei Staaten: N eu-Assyrien, Neu-Ba-
bylonien und Neu-Medien aus.
tz. 18. Aegypten.
Dieses Land, schon früh durch Kultur sich auszeichnend
(§. 13.), machte auch in dieser Periode glückliche Fortschritte,
besonders in der Baukunst. Es wurden Denkmale errich-
tet, die noch jetzt, fast nach 4000 Jahren, uns Bewunde-
rung abnöthigen. Schade, daß der Geschmack der Aegyp-
ter ins Colossale — Riesenmaßige ging!
König Möris legte den See gleiches Namens an, der
15 deutsche Meilen im Umfange hielt, und zur Fruchtbarkeit
und Bewohnbarkeit des Landes ungemein günstig wirkte. —
König Sesostris erbaute die 37 deutsche Meilen lange
Schutzmauer, die sich von Pelusium nach dem arabi- na*
schen Busen zog, und Aegypten von Asien abschnitt.
Des Sesoftris Sohn, Ramsinit mit Namen, ließ den
größten Obelisken, 167 Fuß hoch, und aus Einem Steine
gehauen, verfertigen, und zur Zierde vor dem Vulkans-
tempel in Memphis errichten.
König Cheops erbaute die erste Pyramide, ein un-«»<>
geheures viereckigtes und ausgehöhltes Steingebäude, 800
Fuß hoch. Seine Nachfolger bauten noch mehrere. Die
Pyramyden dienten zur Begrabnißstatte der Pharaonen,
derer einbalsamirte Leichname hier zu Mumien verhärteten,
die der Verwesung trotzen.
§. 19. Phönizien. Karthago.
Die Phönizier handelten in dieser Periode nicht mehr
allein an die Küstenländer des Mittelmeeres; (§. 12.)
sondern auch im schwarzen und indischen Meere segel-
ten phönizische Kaufleute. Ja, sie wagten sich sogar hinaus
über die Säulen des Herkules, und besuchten Eng-
land des Zinnes, und die Küsten der Nordsee des Bern-
steins wegen.
Um ihren Maaren größern und sicherern Absatz zu ver-
schaffen, fuhren sie fort, an den Küstenländern Kolonien
anzulegen. Die merkwürdigste von allen ist Karthago
(neue Stadt), an der Nordküste von Afrika, Sizilien gegen-»88
über. Diese Stadt wurde von Dido oder Elisa, der
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: König_Möris Dido Elisa
Extrahierte Ortsnamen: Asien Memphis Karthago Karthago Afrika Sizilien
180
zweite Periode.
Krieg mit der Conföde ration, der nach wenigen Jahren ^
(4. Oct. 1828) zum Vortheil für la Plata geendiget wurde. öct.
Am 20. April 1819 gaben sich die Provinzen am Plata- ,8is
ströme eine Verfassung, ähnlich der nordamerikanischen,
und konstituirten sich unter dem Namen Con sode ration von
la Plata. Am 26. Aug. 1825 trennte sich die Banda 1825
Ori e ntal von Brasilien, und schloß sich der Bundesrepub-
lik la Plata an. Gegenwärtig enthält der ganze Bundes-
staat 14 Provinzen, und auf 70.000 □ M. eine Volks za hl
von 2'500.000 Menschen.
Die Provinz Paraquai aber wollte sich nicht mit la
Plata vereinigen, sondern erklärte sich zu einem eignen unab-
h ä n g i g e n F r e i st a a t e, der über 6800 □ M. und 500.000
Einw. zählt. An der Spitze dieses Staates stehet der Dok-
tor Gasparo Francia als patriarchalischerselbst- m5
Herrscher und Landes-Vormund. Merkwürdig ist, daß
er allen Bewohnern der Republik den Verkehr mit den
Nachbarstaaten untersagte.
* Noch bestehen 2 Freistaaten, nämlich Quatimala
und Bolivia. Quatimala, noch zu Nordamerika gehö-
rig, erklärte am 1. Juli 1823 seine Unabhängigkeit von 1823
Spanien, und gab sich eine Verfassung, ähnlich der mexi-^2"l'
kanischen. Die Republik bestehet aus 5 besondern Staaten,
breitet sich zwischen dem stillen und Kai den me ere aus,
und zählt auf einem Areal von mehr denn 15.000 □ M.
T200.000 Menschen. An der Spitze des Staatenbundes ste-
het ein Präsident; die Hauptst. ist Quatimala.
Der Freistaat Bolivia, sonst Ober-Peru genannt,
zwischen Peru und dem Staate la Plata, umfaßt 5 Pro-
vinzen, und zählt auf 15.000 □ M. über 1 Mill. Einwohner.
Die Hauptst. ist Chuquisaka; Protektor des Staates
und Oberpräsident Bolivar. — Uebrigens hat Spa-
nien auf sein Recht auf alle diese Länder noch nicht ver-
zichtet; auch sind dieselben von den übrigen Staaten noch
nicht allgemein anerkannt.
§. 209. Brasilien.
Brasilien, woselbst der portugiesische Hof seit 1807
1807 seinen Sitz genommen hatte (H. 188.) wurde am 15. Dee. 13,5
1815 von dem Prinz Regenten zu einem Königreiche
' erhoben. Nach dem Lode seiner geisteskranken Mutter
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Chuquisaka
Extrahierte Ortsnamen: Banda Brasilien □_M. Gasparo_Francia Bolivia Nordamerika Spanien Peru Oberpräsident_Bolivar Brasilien Brasilien portugiesische_Hof
34
und Untergangkpunkten auf der einen Seite und den wahren Ost- und West-
punkten auf der andern Seite angeben, heißen die Morgen - und Abend-
weiten. Sie nehmen im Allgemeinen mit der geographischen Breite zu ; sie
wachsen und nehmen ab, je nachdem der Winkel, den der Durchmesser des Er-
leuchtungskreises mit der Erdachse bildet, größer oder kleiner ist, sind daher
zur Zeit der Solstitien am größten — 23l/2°, zur Zeit der Aequinoctien am
kleinsten — 0°.
D i e E i n t h e i l u n g der Bewohner nach den: S ch a t t e n w u r f.
Die Bewohner der heißen Zone heißen Ohnschattige (Askier),
weil sie nach und nach, wenn nemlich Tag und Nacht gleich gewesen sind, die
Sonne senkrecht über ihren Scheitel bekommen und daher auch den Schatten
unter ihren Füßen haben. Sie heißen auch Zweischattige (Amphiskier),
denn wenn auf der nördlichen Halbkugel der Sommer eintritt, so werfen sie
den Schatten gegen S., im Winter aber gegen N.; auf der südlichen Hemi-
sphäre findet der entgegengesetzte Fall Statt. Die Bewohner der ge-
mäßigten Zonen sind Einschattige (Heteroskier). Sie werfen den
Schatten immer nach einer Seite, jedoch mit dem Unterschiede, daß die in der
nördlich gemäßigten Zone den Schatten allezeit gegen N. haben, die in der
südlich gemäßigten aber gegen S. Die Bewohner der kalten Zonen
sind Umschanige (Periskier), denn sie werden während eines Theiles des
Jahres von dem Sonnenlicht 24 Stunden und noch länger beschienen und sehen
ihren Schatten nach allen Richtungen hingeworfen.
§• 16.
Die Erwärmung der Erde.
Die Zonen (vgl. §. 2. S. 8). Wenn die Erdachse senkrecht auf der
Ebene der Ekliptik stände, so wäre überall ein gleichartiger Wechsel von Licht
.und Finsterniß und die Erwärmung eines jeden Punktes der Erdoberfläche würde
unveränderlich dieselbe sein, der Grad der Erwärmung aber vom Aequator nach den
Polen zu regelmäßig abnehmen. D i e c i ge n t h üm li ch e Ne i gun g d er Erd-
achse gegen die Ekliptik bringt aber nicht nur in derlichtver-
theilung, sondern auch in der Erwärniung der Erde eine große
Mannigfaltigkeit hervor. Vermöge derselben fallen die Sonnenstrahlen
auf den von den beiden Wendekreisen eingeschlossenen Erdgürtel abwechselnd in
Winkeln von 90° bis 43° ; sie entwickeln hier am meisten Wärme, daher der
von den Tropen eingeschlossene Erdgürtel, die Tr o p en z o n e, die heiße Zone
genannt wird. Die beiden von den Wendekreisen und Polarkreisen eingeschlossenen
Crdgürtel werden von den Sonnenstrahlen, je nach den verschiedenen Stellungen
der Erde, in ihrer Bahn, in Winkeln getroffen, welche an den Polarkreisen
— 0°, unter den Wendekreisen selbst — 90° sein können. In diesen Erd-
gürteln vermag das Sonnenlicht daher weniger Wärme zu erzeugen, als in
dem heißen Erdgürtel, weßwegen dieselben die nördlich und südlich ge-
mäßigte Zone genannt werden. Die von den Polarkreisen umschlossenen
Erdgürtel heißen die nördlich und südlich kalte Zone, weil hier die
Sonne am wenigsten Wärme erzeugt, indem diese Zonen nur an ihren Aeguato-
rialgrenzen von den Sonnenstrahlen unter einem Winkel von 47°, in allen ihren
übrigen Punkten aber unter spitzeren Winkeln, ja zum Theil und zu Zeiten
gar nicht beschienen werden. Wenn die Abplattung der Erde — Vrs» gesetztwird,
so beträgt die Größe der halben heißen Zone 1,839,123 Q.m., einer gemäßig-
ten Zone 2,403,988 Q.m., einer kalten Zone 387,139 Q-.M.; die Größe
der ganzen heißen Zone 3,678,246 Q.m, der beiden gemäßigten Zonen 4,807,976
Q.m., der beiden kalten Zonen 774,278 Q.m.. Drückt man diese absoluten
Arealswerthe in Verhältnißzahlen aus, so findet man, die Oberfläche des ganzen
Erdsphäroids — 100 gesetzt, für die gemäßigten Zonen 52, für die heiße
Zone 40, für die kalten Zonen 8. Daraus folgt, daß die beiden gemäßigten.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
35
Erdgürtel den größten Theil der Erdoberfläche einnehmen und die heiße Zone
und die kalten Erdgürtel zusammengenommen um '/25 der ganzen Ellipsoidal-
Fläche übertreffen.
Die Jahreszeiten. Die Abnahme der Wärme vom Aequator gegen
die Pole ist wegen der schiefen Stellung der Erdachse zur Ekliptik für die Orte
unter gleicher geographischer Breite im Laufe des Jahres eben so wenig unveränder-
lich, als die Tageslänge. Die Erwärmungsunterschiede wachsen, wie die Verschie-
denheiten zwischen Tages- und Nachtdauer, für die Punkte unter gleicher Breite mit
der zunehmenden Entfernung vom Aequator und mit der allmähligen Annäherung
der Erde an die Solstitien. Die heiße Zone wird beständig sehr gleichmäßig
erwärmt; die Wärmeverschiedenheiten stnd für alle Punkte dieser Zone und zu
allen Zeiten des Jahres nicht bedeutend. Daher findet in der Nähe des Aequa-
tors kein bedeutender Unterschied der Jahreszeiten Statt. Erst
in den Gegenden zu beiden Seiten der ' Wendekreise folgt auf einen langen,
heißen Sommer, ein sehr kurzer und gemäßigter Winter, der mit unserem
Frühlinge verglichen werden kann. In den gemäßigten Zonen, aber
erst mit dem 30° Br., treten so verschiedene Erwärmungsgrade zu verschiedenen
Zeiten des Jahres ein, daß dadurch die 4 Jahreszeiten Früh ling, Sommer,
Herbst und Winter erzeugt werden. Von diesen 4 Jahreszeiten werden
die in Beziehung auf ihren Wärmegrad einander am meisten entgegengesetzten
Jahreszeiten, Sommer und Winter, durch die beiden Uebergangsjahreszeiten,
Frühling und Herbst, vermittelt. Schon mit 60° Br. und noch mehr in den
kalten Zonen folgt auf die eine längere Hälfte des Jahres, auf den W inter,
mit plötzlichem Uebergange, ein kurzer, aber verhältnißmäßig warmer So mm er.
Der Wechsel und die Dauer der Jahreszeiten wird durch
die Bewegung der Erde um die Sonne bestimmt. Steht die Erde
am 21. März im Frühlings-Aequinoctialpunkt ihrer Bahn, so beginnt der
Frühling der nördlich-gemäßigten, der Herbst der südlich-gemäßigten Zone.
Am 21. Juni befindet sich die Erde im Sommer-Solstitialpunkte; es sängt der
Sommer der nördlich-gemäßigten, der Winter der südlich-gemäßigten Zone
an. Mit dem Herbst-Aequinoctium, am 23. September, ist Herbst-Anfang der
nördlich-gemäßigten, Frühlingsanfang der südlich-gemäßigten Zone. Das Winter-
Solstitium, am 21. December, bezeichnet Winter-Anfang der nördlich-gemäßigten,
Sommer-Anfang der südlich-gemäßigten Zone. Da aber die Erde nicht alle
Theile ihrer Bahn mit gleicher Geschwindigkeit durchlauft, so sind die 4 Qua-
dranten der Erdbahn, folglich auch die Jahreszeiten, nicht von gleicher Länge.
Zwischen der Frühlings- Tag- und Nachtgleiche und dem Sommersolstitium ver-
fließen im Mittel 92 Tage 22 Stunden, zwischen dem Sommersolstitium und
der Herbst- Tag- und Nachtgleiche 93 Tage 14 Stunden, zwischen der Herbst-
Tag- und Nachtgleiche und dem Wintersolstitium 89 Tage, 17 Stunden; zwischen
dem Wintersolstitium und der Frühlings- Tag- und Nachigleiche 89 Tage 1
Stunde. Daraus folgt, daß auf der nördlichen Hemisphäre der Sommer länger
ist, als auf der südlichen Halbkugel, und der Winter kürzer. Folgende Tafel
zeigt die Dauer der astronomischeü Jahreszeiten in beiden Halbkugeln.
Jahreszeiten. Dauer der astronomischen Jahreszeiten auf der
nördlichen Halbkugel | südlichen Halbkugel.
Tage. Stunden. 1 Tage. | Ständen.
Winter 89 1 « 93 14
Frühling 92 22 89 17
Sommer 93 14 89 1
Herbst 89 17 92 22
Frühling u. Sommer 186 12 178 18
Herbst und Winter 178 18 j 186 12
Aw.,,
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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58
Wenn wir noch den Flächenraum der in der Nähe der Erdtheile liegenden Inseln
zum Areal der Erdtheile schlagen, so gewinnen wir folgende Uebersicht von der
Größe der Erdtheile in aufsteigender Linie:
Erdtheile. Kontinentale - Masse. Inseln. Neberhaupt.
Australien. 138,000 Q.m. 22,000 Q.m. 160,000 Q.m.
Europa. 160,000 — 8,800 — 168,800 —
Afrika. 534,200 — 10,500 — 544,700 —
Amerika. 663,000 — 4,600 — 667,600 —
Asien. 810,000 — 72,600 — 882,600 —
Asien ist 5 Mal so groß, als Europa, 6v2 Mal so groß, als das konti-
nentale Australien, um 9000 Q.m. größer als Europa, Afrika und ganz
Australien oder Polynesien zusammengenommen. Afrika ist 3'/z Mal so groß,
als Europa, 4 Mal so groß, als das Festland von Australien. Amerika ist
fast eben so groß, als Afrika und das kontinentale Australien, 4 Mal so
groß, als Europa. Europa ist um den 18ten Theil seines Areals größer,
als das Festland von Australien. Setzt man den Flächeninhalt des letztern
— 1000, so ist Europa — 1105, Afrika — 1340, Amerika — 1419, Asien
— 1551. Der Aequator schneidet auf 900 M. seiner Länge Festland, davon
kommen 500 M. auf Afrika, 400 M. auf Amerika.
6. D i e S t e ll u n g der größten M a s se Landes 11 n t> der
größten. Masse Wassers. Auf der östlichen Halbkugel liegt 0,715, auf
der westlichen 0,285 der ganzen Landfläche, auf der nördlichen %, auf der
südlichen j/4 alles Landes. Stellt man sich auf den Aequator da, wo er von
dem Ilo" v. Fro. geschnitten wird, was auf der Ostküste von Sumatra
geschieht, und blickt von da aus gegen W. und O., so erhält man 2 Halb-
kugeln, von denen die westliche die größte Masse Landes, die östliche die größte
Masse Wassers enthält, denn auf der letztern liegt etwa Vs oder '/7 alles Landes.
§•34.
Die tvagrechte Gliederung
. oder die horizontale Dimension beschreibt die räumliche Ausdehnung .
des Landes in die Länge und Breite, und zeigt uns das Verhältniß, in welchem
die Grundgestalt -der Landesmasse zu seinen Halbinseln und Inseln steht.
A. Der Körper, die Kern gestalt, der Stamm eines Landes wird
die Landmasse genannt, deren Zusammenhang nicht durch eingreifende Binnen-
'meere, Meerbusen ri. dgl. unterbrochen wird.
B. Die Glieder der Landmasse dagegen sind mehr oder weniger durch
Meerestheile vom Stamme getrennt. Sie heißen Halbinseln, wenn sie
einen größer» Umfang haben und nur auf einer Seite mit dem Stamm zu-
sammenhängen. ^ Erstreckt sich nur ein schnmler Strich Landes in die See hin-
aus, so ist es eine Erdzunge, Landzunge. Ragt aber ein kleiner Theil
des Landes in den Ocean hiirein, so heißt er Vorgebirge, Kap, Land-
spitze. Ein schmaler, auf 2 Seiten vo>n Meere begrenzter Landstrich, durch
welchen 2 Landmassen verbunden werden, würd Erd enge, Landenge, Isth-
mus genannt.
C. Diejenigen Glieder eines Erdtheils, welche von ihm ganz losgetrennt
und auf allen Seiten von Wasser umgeben sino, heißen Inseln. Sie zer-
fallen in kontinentale und in oceanische. Jene sind oft schmal und
langgestreckt, liegen parallel oder als Ketten in der Nähe des Landes und-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: C.
Extrahierte Ortsnamen: Australien Europa Afrika Amerika Asien Asien Europa Europa Afrika Polynesien Afrika Europa Australien Amerika Afrika Europa Europa Australien Europa Afrika Amerika Asien Afrika Amerika Sumatra
60
so heißt es ein Ra n d g ebir g sl an d. Wenn dasselbe den Uebergang von der
Hochebene zu einer Tiefebene vermittelt, so ist eö ein Stufen land. In den
Stufenländern wird der Abfall znm Tiefland durch Stufen gebildet, deren Erhebung
nach dem Tieflande hin nach und nach abnimmt, und welche öfter durch steile,
von dazwischen tretenden Ketten gebildete Absätze getrennt sind; die Stufen selbst
nehmen alsdann den Charakter der Gebirgsthäler, auch selbst der Hochebenen
an. Ist eine Gebirgskette einer Hochebene aufgesetzt, so heißt sie eine Plateau-
kette. 2. Das Streichen oder die. Richtung (Direktion) der Ge-
birge. Im Streichen unterscheidet man zwei Hauptrichtungen: die mit den
Parallelkreisen und die mit den Meridianen mehr oder minder gleichlaufende
Richtung, oder eine W. O. und eine N. S. Direktion. Diese beiden Richtungen
bilden die Regel für das Streichen der Hanptgebirgsketten. Die von W. nach £).
laufenden Hanptgebirgsketten finden sich in Asien, Europa, die von R. nach S. strei-
chenden in Afrika, Amerika und Australien. Die Meridian-Richtung ist die vor-
herrschende und übertrifft die Parallel-Direction um J/a der Ausdehnung. Die
Parallel'richtung waltet im O. und N., die Meridian-Richtung im W. und
S. der Erde vor. 3. Dielä n ge n - un d B rei t e n -A u s d eh nu n g der Ge-
birgsketten. Die Gebirgssysteme werden nach ihrer Länge in 4 Klassen einge-
theilt. In die erste Klasse gehören die Gebirgsketten, welche länger als 1000
M. sind; in die zweite Klaffe diejenigen, welche zwischen 500 und 1000 M.
lang sind; zur dritten Klasse zählt man die Gebirge von 200 bis 500, und
zur vierten Klasse diejenigen, welche unter 200 M. lang sind. Zwischen der
Breite und der Längenausdehnung der Gebirgsketten besteht aber kein regelmäßiges
Verhältniß; denn die Breite einer Gebirgskette wächst nicht immer mit der
Länge derselben. 4. Die absolute Höhe der Gebirge. Die Berge
sind der Höhe nach sehr verschieden. Die Hügel erheben sich bis 2000', die
niedrigen Berge von- 2000' — 4000', die Mittelgebirge von 4000—
8000' , die Hoch- oder Alpengebirge von 8000 — 14,000', die Riesen-
gebirge von 14,000' — 26,000'. Es steigen aber nicht alle Theile eines
Gebirgs bis zu den angegebenen Höhen empor, "sondern nur die bedeutendsten
Givfel oder Kulminationspunkte. Die zwischen den Gipfeln liegenden Ueber-
gangspunkte eines Gebirges oder die Pässe liegen viel tiefer. Sucht man
den Durchschnittswerth der Höhe von den Pässen eines Gebirges, so erhält man
die mittlere Kammhöhe, wonach man eigentlich die Höhe eines Gebirges
beurtheilen muß. Man findet, daß in den meisten Hanptgebirgsketten und in
mehreren Nebengebirgen die Höhe der Gipfel ganz oder sehr nahe das Doppelte
der Kammhöhe beträgt. Iii. Die Thäler sind Vertiefungen zwischen den
einzelnen Bergen, deren Anfang gewöhnlich bis an den Gebirgskamm reicht.
Nach Unten zu erweitern sie sich allmählig, und gehen am Fuße der Bergländer
in die Tiefebenen über. Die Thäler in den Vergländern sind die bequemsten
Zugänge zu den Einsenkungen in den Bergkämmen oder zu den Pässen. Die
Wege, welche aus einem Thal über den Paß in's andere führen, heißen Ge-
birgs Passagen. Ein ans allen Seiten eingeschlossenes Thal heißt Becken
oder Kessel. Die untere Fläche des Thales ist die Sohle. 1. Die Haupt-
thäler sind solche Thäler, in welche sich die Seitenthäler ausmünden.
2. Die L ä n g e n th äl e r, Longitudinal oder Parallelthäler laufen
zwischen parallelen Bergreihen in gleicher Richtung. Die Qu e r-oder Tr an s-
versalthäler setzen quer durch die Bergketten.
8. Die senkrechte Gliederung d.e r Inseln. I. Die kontinen-
talen und lang, gestreckten Inseln sind mehr oder weniger hoch. Sie
sind nicht allein ihrer Lage nach, sondern auch in manchen Fällen ihrer Be-
schaffenheit halber, gleichsam als Stücke von Kontinenten , und daher mit diesen,
in Rücksicht auf die Gebirgsformen, von einerlei Standpunkt zu betrachten.
Auf ihnen wiederholen sich dieselben Formen der senkrechten Gliederung, welche
man auf den Erdtheilen antrifft, nur in kleinerem Maaßstabe. In sehr vielen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Dielä
Extrahierte Ortsnamen: Asien Europa Afrika Amerika Australien
57
verschiedenen Staaten, die Landeshauptstädte, die Provinzialftädte und andere'
bedeutende Wohnplätze abbilden könnte, so würde er von solcher Ausdehnung
und so unbehülflich werden, daß eine klare Uebersicht des Ganzen und seiner
Theile verloren gehen würde. Soll daher der Gebrauch einer künst-
lichen Erdkugel noch bequem sein, und soll sie ihrer Be-
stimmung entsprechen, so darf ihr Durchmesser nicht wohl die
G r e n z e v o n 1'/2 Fuß überschreiten. Auf einem Globus von diestr
Größe lassen sich aber nicht alle Einzelnheiten darstellen, welche die Oberflächen-
gestalt der Länder charakterisiren. Der Globus.kann daher nur eine ganz all-
gemeine Uebersicht geben von der geographischen Lage der Oceane, der Kon-
tinente und Länder, von den Hauptformen des festen Landes und von den
wichtigsten Strömen und Seen. Die Abbildung des Einzelnen überläßt der
Globus den geographischen Plankarten.
Ein anderer, und zwar der vorzüglichste Zweck des Globus besteht darin,
daß vermittelst desselben Messungen in Raum und Zeit auf mechanischem Wege
vorgenommen, werden. Um diese Aufgabe mit Hülfe des Globus zu lösen,
muß man die Einrichtung des Globus und seiner Bestandtheile kennen, nemlich
den Globus selbst, den messingenen Meridian, den Stunden-
ring, das G e st e l l mit dem Horizonte, den K 0 m p a s und d e n
Vertikal-Ouadr anten.
Zweiter Theil.
Die physikalische Geographie.
Allgemeiner Theil der physikalischen Geographie.
Erste Abtheilung
Die allgemeinen physikalischen Verhältnisse der Oberfläche des Landes.
§. 33.
Die Größe des Landes und des Meeres, der Kontinente und der Inseln, die
Stellung der größten Masse Landes und der größten Masse Wassers.
A. Die Größe des Landes und des Meeres. Die Oberfläche
des Erdsphäroids ist — 9,288,000 oder genauer — 9,260,500 O.m. Die
Größe der Landfläche ist — 2,423,700 O.m., der oceanischen Wasserfläche
= 6,836,800 O.m. Das Land nimmt '/4, das Meer s/4 , oder genauer:
jenes 0,261 , dieses 0,739 der gesammten Erdoberfläche ein.
8. Die Größe der Kontinente und Inseln. Das Land bildet
entweder große, nur von Landgewässern unterbrochene Flächen, Kontinente,
Festländer, Erdtheile oder kleinere und größere, ringsum vom Ocean
umfluthete Landstrecken, Inseln, Eilande. Die kontinentalen Landmassen
haben einen Flächenraum von 2,305,200 Q.m., die Inseln von 118,500 O.m.
Zerlegt man die gesammte Landfläche in 1000 Theile, so haben die Kontinente
951, die Inseln 49 solcher Theile. Die Kontinente zerfallen in 3 Gruppen :
die östliche k 0 n t i n e n t a l e L a n d m a ss e oder die a l t e W e l t hat 1,504,200
Q.m., davon kommen auf Asien 810,000 Q.m., auf A fr i k a 534,200 O.m.,
auf Europa 160,000o.m. ; die w estli ch ek0 n t i n en t a l m assc, die n e u e
Welt oder Amerika hat 663,000 O.m. ; A u st r a l i en hat 138,000 O.m.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
theilen seine Natur. Diese sind fern vom Kontinente in Weltmeere zerstreut.
Sind Inseln zu zweien vereint, so heißen sie Doppel-Inseln, liegen
aber mehrere Inseln neben einander, so bilden sie eine Inselgruppe oder
einen Archipel, liegen sie alle in einer Richtung, so gestalten sie eine Insel-
reihe oder ^Inselkette.
§. 35.
Die senkrechte Gliederung
oder die vertikale Di m en sion beschreibt die Verschiedenheit in der Er-
hebung der einzelnen Theile der Erdoberfläche und die daraus entspringende Form des
Landes oder die Ebenen, die Gebirge und Thäler. Man unterscheidet aber eine ab-
solute Höhe (a. H.) und eine relative Höhe (r. H.). Jene bezeichnet
die Entfernung eines Punktes von der Oberfläche des Meeres, diese den Abstand
eines Ortes von irgend einem beliebigen andern, niedriger liegenden Punkte
des festen Landes.
A. Diesenkrechte Gliederung der Erdtheil e. I. Die E b e n e n
zerfallen in Tiefebenen lind in Hochebenen (Plateaur). 1. Die Tief-
ebenen sind flache oder durch Hügel wellenförmig gebildete Landstrecken von
höchstens 600" a. H. Sie bilden den Uebergang der Bergländer zum Meere,
umgeben gewöhnlich die ersten und enden meistens an den Meeresküsten.
Sehr bäufig sind sie ein Produkt der Thätigkeit des Meeres. Ebenen, welche
tiefer liegen als das Meer, heißen negative Niederungen. 2. Die
Hochebenen sind flache oder gewellte Landstriche, welche über 600" üb.
d. M. liegen. Viele sind trocken gelegte Seeboden. Große Hochebenen,
welche den Charakter einer wellenförmigen Ebene haben, heißen T afe llände r.
Hochebenen erster Klasse sind -4000" — 9000" h., Hochebenen
zweiter Klasse 600" — 4000" h. Nach dem Zustand der Vegetation und
Bewohnung zerfallen die Ebenen in Wüsten, Steppen und Kultur-
Ebenen. Die Wüste ist eine Fläche, über welche der Pflanzenwuchs keine
Herrschaft zu gewinnen vermag, und die daher in ihrer ursprünglichen Rohheit
verharrt; meistens sind sie mit Sand oder Rvllkieseln bedeckt. Die S t e p p e n
(Savannen, Prairie's, Llanos, Pampa's) sind flache waldlose Ebenen, welche
mit Gräsern und kleinen Gewächsen aus der Klasse der Dicotyledonen zum
Theil sehr reichlich bedeckt sind, und darum auch animalisches Leben möglich"
machen. Die K ul t u r- E b e n e n sind solche Flachländer, wo der Mensch durch
Thätigkeit und Betriebsamkeit den Charakter der Steppe verdrängt hat. Ii. Die
Gebirge. 1. Die äußereformder Gebirge. Ein Berg ist jede einzelne,
isolirte Erhebung über eine Ebene. Man unterscheidet daran den Gipfel, den
Abhang und den Fuß. Ist der Gipfel des Berges spitz, so heißt er
Horn, Zähn (vent), Nadel (Aiguille), ist er kegelförmig, Pick, ist
er bei ziemlich steilen Seiten oben abgestutzt, Thurm, Tafelberg, ist er
abgerundet, Kopf, Kuppe, Ballon, Puy. Nehmen mehrere Hügel oder
Berge durch Vereinigung die Form eines Hausens an, so bilden sie eine Hügel-
oder Berggruppe. Eine in bestimmter Richtung sich erstreckende Reihe von
Hügeln oder Bergen, ist eine Hügel - oder Bergkette. Die Linie, welche
man sich über ihre Gipfel gezogen denkt, heißt der Gebirgskamm. Wo
verschiedene Bergketten zusammenstoßen, entsteht ein Gebirgsstock, G e-
b kr g s k n o t e n. Durch eine Aneinanderreihung von hohe.» Bergketten, die
durch relativ bedeutende Vertiefungen von einander geschieden sind, entsteht ein
Kettengebirge. Ist aber eine Anzahl von Bergen so zusammengehäuft,
daß sie nirgends ganz von einander getrennt werden, so bilden sie ein Massen-
ge b i r g e^ Wenn ein Bergland als der Rand von einer Hochebene erscheint, auf
der einen Seite sich an die Hochebene anschließt, auf der andern Seite aber abfällt.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Fällen unterscheidet sich jedoch diese Klasse von Inseln von dem benachbarten
Festlande dadurch, daß sie Standorte von feuerspeienden Bergen sind. Ii. Die
runden Inseln liegen meistens von jedem Kontinente ganz abgesondert,
und scheinen selbstständige Bildungen zu sein, die auf keines der Festländer und
den Lauf ihrer Küsten bezogen werden können. Sie sind entweder hoch oder
niedrig. 1. Die hohen Inseln haben neben den gerundeten Umrissen eine
inehr oder minder vollkommene Kegelgestalt und erheben sich nicht selten zu sehr
bedeutenden Höhen. Bald tragen sie einen einzigen Kegelberg, bald haben sie
2 oder auch mehrere, von denen einer oder einige oder auch wohl alle Feuer
speien. Sie sind durch vulkanische Kräfte aus dem Oceane emporgehoben
worden. 2. Die niedrigen Inseln erheben sich sowenig über die Meeres-
stäche, daß man sie nur gewahr wird, wenn man sich in ihrer unmittelbaren
Nähe befindet. Sie sind das Produkt der Korallenthiere, die sich auf den
Kraterrändern eines unter der Meeresoberfläche befindlichen erloschenen Vulkans
anbauen; sie heißen daher Kor all en inseln. Ihr Land bildet stets einen
kreisförmigen oder elliptischen Ning, der einen See oder eine Lagune ruhigen
Wassers umschließt, welche durch eine schmale Oeffnung mit dem Meere in Ver-
bindung steht. Die Tiefe der Lagune ist verschieden: man hat sie 120' bis
230' tief gefunden. Nicht selten erheben sich in der Lagune besondere Korallen-
stämme als Klippen, die bald unter der Wasserfläche bleiben, bald bis an die-
selbe reichen oder sie überschreiten.
Zweite Abtheilung.
Die allgemeinen physikalischen Verhältnisse der innern Struktur
des Landes.
§. 36.
Die Thätigkeit des Feuers und des Wassers bei der Bildung der Erde.
Die Gestalt der Oberfläche hängt wesentlich von den Felsarten ab, aus
denen sie zusammengesetzt ist. Die Kenntniß der Gebirgsarten oder die Geo-
gnosie und die Gesetze, nach denen die Erdrinde in vorgeschichtlichen und histo-
rischen Zeiten durch Emporhebungen und Ablagerungen sich allmählig gebildet
hat, womit sich die Geologie beschäftiget, sind daher auch für die Geographie
von Wichtigkeit. Die Kräfte, welche bei der Bildung der Erde thätig waren
und noch jetzt ihre Thätigkeit ausüben, sind Feuer und Wasser. Daher
unterscheidet man zwei Hauptklassen von Gebirgsarten: solche, welche durch den
Einfluß des Feuers, und solche, welche durch den Einfluß des Wassers entstan-
den sind. Zu jenen gehören die Urgebirgs arten und die vulkanischen
Gesteine; zu diesen die U eb erg ang sgefte in e, die sekundären und
tertiären Fel sartén, das Diluvium und das Alluvium. Ueber-
dieß kommen auch noch die M inera lie n oder Fossilien in Betracht, welche
in den verschiedenen Gesteinen enthalten sind.
§. 37.
Die Urgebirgsarten
ober die Plutonischen Fels arten begreifen die krystallinischen unge-
schichteten Gesteine, welche in Gemeinschaft mit dem Uebergangsgebirge in den
meisten Gebirgen den Kern und die centralen Gipfel des Gebirges bilden, und
heißen das llrgebirge. Sie sind ein Produkt des Feuers, enthalten keine
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]