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1. Griechische und römische Geschichte - S. 3

1892 - Berlin : Nicolai
3 ist kaum ein Punkt zu finden, an dem das Auge des Schiffers bei klarem Wetter nicht von Insel zu Insel reichte. Das Klima ist im Norden des Ägäischen Bieres ähnlich dem Mitteldeutschlands; es gedeihen dort keine Südsrüchte. Aber südlich vom 40° beginnen die immergrünen Wälder; südlich vom 39° reifen in den Thälern Reis und Baumwolle, in Enböa und Attika auch einzelne Palmen. Im Peloponnes treten sie in Wäldern ans; in Argolis gedeihen Zitronen und Orangen. Die rasche Folge des Klimas bewirkt eine große Mannigfaltigkeit der Naturerzengnisse. Das Klima ist ein sehr gesundes und regt die menschliche Kraft, die körperliche wie die geistige an, weder zu große Hitze noch strenge Kälte erschlaffen und hemmen die Thatkraft des Einwohners; doch muß er arbeiten, um feinen Lebensunterhalt zu erringen. Die Gestaltung der Oberfläche des Landes ist ebenso mannigfaltig wie die der Küsten. Mäßig hohe Berge und Thäler wechseln; es breiten sich hier feine großen zusammenhängenden Flächen aus, vielmehr werden die Menschen zu kleineren staatlichen Gemeinschaften in den einzelnen Thälern gesondert. Daher schloß sich Griechenland nicht zu einem einigen Reiche zusammen, sondern fast jede Stadt bildete einen Staat für sich. Die reiche Küstenentwickelung aber lud zum Seeverkehr ein; fremde Schiffe kamen, und griechische sichren in die Fremde. Die klare Luft bei Tage, die Sterne ant wolkenlosen Himmel erleichterten die Schiffahrt. Vom Morgen bis zum Abend weht ein regelmäßiger Nordwind, die Nacht hindurch der entgegengesetzte. Das Volk. Das griechische Volk gehört dem indogermanischen Stamme an und ist vor alters aus Asien eingewandert. Es ist verwandt den Italikern, den Kelten, den Germanen, den Slaven und den in Asien zurückgebliebenen Medern, Persern und Indern. Das von den Römern „Griechen" genannte Volk nannte sich selbst „Hellenen"; es erhob sich stolz über die anderen Völker als über Barbaren. Vor den Hellenen sollten die Pelasger das Land bewohnt haben, aber unter diesen ist wohl die Gesamtmasse des Volkes zu verstehen, aus denen sich die Hellenen als besonders begabter Stamm emporhoben. Die Hellenen erscheinen sogleich in zwei Hauptzweige gespalten, in den der Dorer und der Joner. Neben diesen treten die Äoler auf. Die letzteren bewohnten Thessalien und Mittelgriechenland mit Ausnahme der Berglandfchaft Doris und Attikas, wie im Peloponnes die Landschaften Achaja, Elis, Arkadien. Die Joner hatten Attika und Euböa inne. Sie waren es, die am meisten zur Schiffahrt neigten; sie hatten die Inseln besetzt, sich in Chalkidike und in Kleinasien angesiedelt und gründeten auch in Ägypten Niederlassungen. Die Dorer wanderten ans Doris in den Peloponnes und bemächtigten sich der Landschaften Korinth, Argos, Lakonien und Messenien; sie besetzten Kreta und die Südwestküste Kleinasiens. i*

2. Griechische und römische Geschichte - S. 41

1892 - Berlin : Nicolai
W o rn. Italien. Die mittlere der drei südeuropäischen Halbinseln, Italien, trennt sich vom Rumpfe Europas im Süden der Alpen und schiebt sich in südöstlicher Richtung in das Mittelmeer, das es so in ein westliches und ein östliches scheidet. Im Süden dringt der Tarentinische Meerbusen ein und macht durch die Spaltung das Land der Gestalt eines Stiefels noch ähnlicher. Von der Fußspitze westlich, nur durch die schmale Straße von Messana (Messina) getrennt, liegt die dreieckige, schöne und fruchtbare Insel Sicilien mit dem Ätna. Andere große Inseln sind Sardinien, Corsika. Den Rücken der schmalen Halbinsel bildet der Apenninns. Er trennt sich im Norden des Meerbusens von Genua (sinus Ligusticus) vom Stocke der Alpen und zieht zunächst in östlicher Richtung bis gegen Rimini (Ariminnm) am Adriatischen Meere. Zwischen diesem Zuge und den Alpen liegt die vom Po (Padus) durchströmte Tiefebene; das Gebirge streicht nun in der Richtung der Halbinsel weiter, kommt dem Adriatischen Meere näher wie dem Tyrrhenischen, weshalb hier die breiten Küstenebenen und die wasserreicheren Ströme sich befinden. (Arnus, Tiber, Liris, Vol-turnus). Die westlichen Landschaften sind: Etrurien (Arnus), Latium (Tiber und Liris), Campania (Volturnns), Lucania und im Fuße des Stiefels Bruttium. In: Osten: Umbria, Picennm, Samnium, Apulien und im Absätze Calabrien. — Die Bewohner. Der Norden der Halbinsel, die Poebene, wurde von Menschen keltischer Zunge eingenommen, von den Römern Galler genannt. Diese rechneten dieses Gebiet auch nicht zu Italien, sondern nannten es Gallia und teilten es ein in Gallien jenseits des Po (trans-padana) und Gallien diesseits des Po (eispadana). Im Gegensatze zu dem Gallien jenseits der Alpen (transalpina) nannten sie dieses das diesseitige (cisalpina). Der Süden der Halbinsel wurde von einem Volksftamme bewohnt, der den Griechen nahe verwandt war; man nannte das Volk Japygen. Daher war es leicht, als später zahlreiche griechische Kolonieen sich hier ansiedelten, das Land so in ein griechisches zu verwandeln, daß man es „Groß-Griecheuland" (magna Graecia) nennen konnte. Die Mitte Italiens war von einem ebenfalls indogermanischen Volke besetzt, das später eingewandert war. Man faßt die einzelnen Stämme, die zu ihm gehörten, wohl als latinisch-sabinische, zusammen. Östlich vom Apennin und auf demselben wohnten die Samniten, und westlich davon am Tiber

3. Vaterländische Geschichte - S. 17

1898 - Berlin : Nicolai
17 änderungen vor sich, aber langsam und stetig — wie sich durch Ausrodung der Wälder, durch Entsumpfung der Gegenden auch das Klima milderte. Die Wandlung vollzog sich so ohne schroffen und daher störenden, schädlichen Übergang. Das Lehnswesen. Im alten Germanien waren alle freien Stammes-genossen gleich. Im fränkischen Reiche bildeten sich zwei scharf voneinander getrennte Stände heraus. Durch seine Eroberungen fiel dem Könige Chlodwig ein reicher Landbesitz als Königsgut zu. Zum Teil verwandelte er die Ländereien in „Krongüter", zum größeren Teile vergab er dieselben an seine Getreuen, um sie für geleistete Dienste zu belohnen. Die Güter wurden nur aus Lebenszeit übertragen; sie hießen Lehen, der König war der Lehnsherr, der Grundbesitzer der Lehnsmann oder Vasall. Nur der Ertrag des Gutes gehörte ihm; dafür war er seinem Herrn, dem Könige, zur Heeresfolge verpflichtet und mußte auch ab und zu am Hofe erscheinen. Von seinem Grundbesitz überließ er einzelne Teile wieder anderen, z. B. gewöhnlichen Kriegern, zur Bewirtschaftung; so entstanden Afterlehen und Aftervasallen. Allmählich breitete sich das Lehnswesen über ganz Deutschland aus. Die Zahl der freien Grundbesitzer nahm mehr und mehr ab. Manche, die nur ein kleines Eigengut besaßen, stellten sich freiwillig unter den Schutz eines mächtigen Herrn und ließen sich von diesem belehnen. V. Errettung au§ großer Gefahr. 1. Hinfall der Araber (Mauren). Im Anfange des 8. Jahrhunderts ging aufs neue die Kunde von dem Einfall eines fremden Volksstammes durch Europa. Die Araber waren unter ihrem Führer Tarik über die Meerenge, die Spanien von Afrika scheidet*), gezogen und bedrohten die Westgoten. Der Entscheidungskampf endete für letztere unglücklich; alles Land bis zu den Pyrenäen fiel den Arabern zu. 2. Siegeszug der Araber. Die Araber waren Mohammedaner und entstammten der nach ihnen benannten westlichen Halbinsel Asiens. Auf ihrem Siegeszuge hatten sie den Westen Asiens und den ganzen Norden Afrikas für ihren Glauben, der die Ausbreitung der Lehre mit Feuer und Schwert befahl, gewonnen. Vordem waren die Bewohner Arabiens Heiden, die ihre Abstammung von Abraham *) Gibraltar — Gebel al Tarik (Berg des Tarik). Höh mann, Vaterländische Geschichte. 2

4. Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden - S. 104

1903 - Berlin : Nicolai
seinen Namen so bekannt, daß man den neuen Erdteil nach ihm Amerika nannte. Die erste Umseglung der Erde. Der Portugiese Magelhaens sand endlich die lange vergeblich gesuchte Durchfahrt, die nach seinem Namen benannte Straße. Sie liegt dem Süden Amerikas verhältnismäßig nahe, ist eng, winklig, von hohen Felswänden eingeschlossen und daher dunkel. Magelhaens fuhr hindurch und segelte als der erste Europäer von Westen kommend, in den Großen Ozean. Er durchquerte diesen und gelangte wirklich an den Osten Asiens. Aber sein Ziel weiter zu verfolgen, war dem kühnen Manne nicht bestimmt. Er landete mit einer Mannschaft auf den Philippinen, wurde hier von Eingeborenen überfallen und erschlagen. Da man seine Leiche nicht fand, vermutete man, daß er von Menschenfressern verzehrt sei. Seine Schiffe aber segelten weiter und kamen zu den Molukken, die ja von den Portugiesen schon früher entdeckt waren. Durch die Straße von Malakka kam die noch übrig gebliebene Mannschaft in den Indischen Ozean. Nun kannte sie ja den Weg, der um Afrika herum in die europäische Heimat zurückführte. Dreizehn Personen kamen glücklich in Lissabon an als die ersten Erdumsegler. Sie kehrten in demselben Jahre zurück, in dem Luther vor dem Reichstage in Worms stand. Folgen der Entdeckungen. Zu den alten Erdteilen war durch die Entdeckungen ein neuer getreten, der Blick der Menschen reichte nun um die ganze Erde, und von der Verteilung von Land und Wasser auf ihr hatte man erst jetzt eine richtige Vorstellung. Die Wissenschaft erhielt durch die Entdeckungen einen reichen Gewinn, besonders die Naturkunde und die Geographie. Der Eifer, die aufgefundenen Länder näher kennen zu lernen, wurde mächtig angespornt. Dem Handel waren ganz neue Wege eröffnet, ganz neue Gebiete erschlossen. Früher bewegte sich der überseeische Verkehr hauptsächlich über das Mittelmeer, jetzt ging er über den Atlantischen, ja über den Großen Ozean. Bisher betrieben ihn besonders die italienischen und die deutschen Handelsstädte, von nun an ging er hauptsächlich in die Hände der Portugiesen und Spanier über. Groß war der Reichtum, der durch den Verkehr mit der neuen Welt besonders den Spaniern zufloß. Die ergiebigen Gold- und Silbergruben lieferten einen ungeheuren Ertrag, der meist nach Europa floß. Diese Reich-

5. Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden - S. 99

1903 - Berlin : Nicolai
99 zu klein waren, um für lange Zeit ausreichende Lebensrnittel mitzuführen. Die Kenntnis von der Erde. Die Oberfläche unserer Erde ist dem Menschen sehr allmählich bekannt geworden. Er kannte zunächst nur die Heimat; von ihr breitete sich die Kenntnis nach allen Seiten aus. Den Juden war außer ihrem Lande Syrien, Ägypten, die Wüste, die Sinaihalbinsel, das Mittelmeer und das Rote Meer bekannt geworden. Uber letzteres ließ König Salomo im Bunde mit dem Könige Hiram von Tyrus Waren aus Indien holen. Die Juden lernten dann auch Persien und die Länder am Euphrat und Tigris kennen. Nicht weit von ihnen, an der Ostküste des Mittelländischen Meeres, wohnte das zwar kleine, aber sehr regsame Volk der Phönizier. Sie verstanden Glas zu bereiten, Wolle zu weben und mit dem kostbaren Purpur zu färben. Sie verfertigten auch kunstvolle Gegenstände aus Erz, einer Mischung von Kupser und Zinn (Bronze). Sie trieben eine sehr lebhafte Schiffahrt, gelangten nach Griechenland, Italien, nach der Nordküste Afrikas, wo sie Karthago gründeten, und nach Spanien. Ja, sie fuhren durch die jetzt so genannte Straße von Gibraltar, gelangten an die Westküste Afrikas und auch in die Nordsee. Hier kauften sie auf den britischen Inseln das Zinn und tauschten den schon damals hochgeschätzten Bernstein ein, der von der Küste der Ostsee dorthin kam. Weitere Länder lernten die Griechen kennen. Ein mächtiger König, Alexander der Große, eroberte einen großen Teil Asiens, ja drang bis nach Indien vor. Durch die Kriege der Römer in Europa, Asien und Afrika wurden viele Länder genauer bekannt. Tacitns, einer ihrer Gelehrten, gab eine Beschreibung Deutschlands und seiner Bewohner heraus. Im Mittelalter ging der kühne Reisende Marco Polo quer durch Asien nach China; Mönche folgten ihm dahin. Sie brachten unter anderen Erzeugnissen Ostasiens auch die Eier der Seidenraupe nach Europa. Ein germanisches Volk, die Normannen, die auch kühne Seefahrer waren, gelangten durch das nördliche Eismeer nach Island, Grönland und von da nach Winland. Es war das die Küste Nordamerikas, da wo heute Newyork steht. Sie ahnten aber nicht, daß sie sich nicht mehr in Europa, sondern in einem andern Erdteile befanden. Die Kreuzzüge machten den Westen Asiens noch näher bekannt. Seitdem wuchs die Kenntnis 7*

6. Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden - S. 100

1903 - Berlin : Nicolai
100 von der Erde durch kühne Reisende, Seefahrer und Missionare von Jahr zu Jahr. Ist Afrika eine Halbinsel? Diese Frage wurde immer wieder aufgeworfen, nicht allein von Gelehrten, sondern besonders von Kaufleuten. Diese suchten einen bequemeren Weg nach Indien. Schon seit den ältesten Zeiten kamen aus jenem Lande wertvolle Erzeugnisse nach Europa, so Seide, Baumwolle, Reis, Gewürze, Elfenbein, Gold, Perlen und Edelsteine. Aber das Land lag in weiter Entfernung, der Landweg dahin war sehr beschwerlich und mit vielen Kosten und Gefahren verbunden. Konnte man aber aus dem Atlantischen Ozean in den Indischen zu Schiffe gelangen, so war man in der Lage, große Mengen von Waren aus Indien nach Europa zu befördern. Das war aber nur möglich, wenn Afrika eine Halbinsel war. Kein Europäer war so weit nach Süden gelangt, um die Wahrheit festzustellen. Die Phönizier freilich wollten schon um die Südspitze Afrikas herumgekommen sein. Aber man glaubte ihnen nicht, besonders deshalb nicht, weil sie behaupteten, sie seien südlich vom Roten Meere in eine Gegend gekommen, in der sie die Sonne mittags im Norden gesehen haben wollten. Für uns ist das ein Beweis, daß sie wenigstens über den Wendekreis des Krebses gelangt sind. Auffindung des Seewegs nach Ostindien durch die Portugiesen. Wie die Genuesen und die Venetianer, trieben auch die Portugiesen eifrig die Seefahrt. Bei ihnen lebte ein Prinz, Heinrich der Seefahrer genannt, weil er ein besonderer Freund des Seewesens war. Reiche Mittel, die ihm zur Verfügung standen, glaubte er nicht besser verwenden zu können, als wenn er zur Bekehrung der Heiden und Erforschung des Landes Schiffe nach Afrika entsandte. Jährlich fuhren portugiesische Fahrzeuge an der Westküste dieses Erdteils nach Süden. Waren sie bis zu einem vorher noch nicht bekannten Punkte gekommen, so kehrten sie zurück, um Bericht zu erstatten. Diese Fahrten führten zu den wichtigsten Entdeckungen. Die Portugiesen fanden die Insel Porto Santo, die Azoren, Madeira, die Kanarischen und Kapverdischen Inseln. Nachdem sie den öden Weg an der Küste der Sahara zurückgelegt hatten, staunten sie über die Fruchtbarkeit der Länder am Senegal und Gambia. Bartholomäus Diaz. Das gab ihnen Mut, weiter nach Süden vorzudringen. Endlich näherte sich die Flotte unter Bartholomäus

7. Das Altertum - S. 23

1895 - Berlin : Nicolai
B. Die Römer. 23 B. Die Körner.*) 113. Worin beruht die Bedeutung des Römertnnrs? Die Römer sind ein klassisches Volk, weil sie unsere Vorbilder geworden sind in ihrer tiefen Auffassung von Familie, Staat, Recht und Gesetz, in ihnen also das politische Ideal der Menschheit am meisten verwirklicht erscheint. 114. Welchen Einfluh übte die Lage von Italien auf die Entfaltung des römischen Wefens? Italien, in der Mitte des mittelländischen Meeres und daher der antiken Kulturstaaten gelegen und an seiner Landgrenze das mittere Europa berührend, war der naturgemäße politische Mittelpunkt der alten Welt, während die verschiedenartige Natur seiner getrennten Teile und der Mangel einer vorherrschenden mittleren Ebene die Bildung eines einheitlichen Reiches erschwerte und verzögerte. Dagegen ist im Gegensatze zu Griechenland die West- und Südküste gegliederter und hafenreicher als die Ostküste, so daß die Eroberungen der Römer sich eher auf Sizilien, Spanien und Afrika richteten, als auf Griechenland und die östlichen Länder, und die Berührung mit denselben sich statt von der Ostseite von der Süd- und Westseite vollzog. Durch seine Lage aber war Italien vor allem befähigt, die griechische Kultur aufzunehmen und dieselbe weiterhin zunächst auf die Mittelmeerländer zu übertragen. *) Wegen ihrer häufigen Anwendung in der römischen Kriegsgeschichte sind hier füglich einige Begriffe anzumerken, die oft verwechselt werden: Freiheitskrieg ist die Erhebung eines ganzen Volkes gegen eine fremde Herrschaft mit dem thatsächlichen Erfolge der Freiheit. Ausstand (Insurrektion) ist eine bewaffnete Massenerhebung entweder gegen eine Obrigkeit oder gegen eine fremde Herrschaft. — (Einen gesetzwidrigen, gewaltsamen Umsturz der bestehenden Verhältnisse bezeichnet die Revolution). Empörung (Rebellion) ist die gewaltthätige Auflehnung, auch eines oder weniger Menschen, gegen die höchste rechtmäßige oder unrechtmäßige Obrigkeit zur dauernden Aufkündigung des Gehorsams. Aufruhr (Revolte) ist die planlose Auflehnung einer wirren Masse gegen eine höhere oder niedrige Obrigkeit. Abfall erfolgt von einer rechtmäßigen oder als rechtmäßig sich ansehenden Obrigkeit.

8. Das Altertum - S. 1

1895 - Berlin : Nicolai
A. Die Griechen. 1. Worin beruht die Bedeutung des Griechentums? Die Griechen sind, wie die Römer, ein klassisches Volk^), weil das, was sie hinterlassen, für uns klassisch^), d. H. mustergültig geworden; sie find in den Erzeugnissen ihres Geistes die Lehrer der idealen Menschlichkeit (Humanität), die genialen Meister der formalen, maßvollen Schönheit in allen bildenden wie redenden Künsten^). 2. Welchen Einstuft übte die Lage von Griechenland auf die Entfaltung des griechischen Wefens? Griechenland besitzt eine große Verschiedenheit der Gestaltung und weist kein Gebiet ans, welches durch Lage und Natur ein größeres einheitliches Reich ermöglichte, so daß zahlreiche kleinere Staaten sich entwickelten, die ihre Selbständigkeit und Eigenart wahren konnten und ein buntes individuelles Leben gestatteten. Die Zunahme der Gliederung von Norden nach Süden begünstigte diesen sowie die Mitte, während die buchtenreiche und ebenere, klimatisch milde Osthälfte im Gegensatze zu dem rauheren, gebirgsreichen Westen (rauhes Dorertum) besonders bevorzugt war und sich, von einer reichen Jnselsinr umgeben, den Einflüssen des alten Kulturlandes Asien am leichtesten darbot (empfängliches Jonertnm). Die geringe Fruchtbarkeit des ganzen Landes führte die Bewohner zu angestrengter Arbeit und dadurch den Geist zu wohlthätiger Entwicklung. *) Volk (Nation) bezeichnet eine Gesamtheit von Menschen nach gemeinsamer Abstammung, Sprache und Sitte: Staat ist eine größere Masse seßhafter Menschen, welche in einem Lande nach bestimmten Gesetzen regiert werden. 2) Klassisch kommt von classis, der Bezeichnung für die Centnrienabteiluugen der servianischen Verfassung in Rom; die Mitglieder der ersten, meist ausschlaggebenden Klasse hießen classici insbesondere. Das Wort bedeutet daher des weiteren mustergültig. 3) Kunst ist die Darstellung des Schönen in sinnlich wahrnehmbarer Form, Wissenschaft das planmäßige Streben nach Erkenntnis des Wahren. Zurbonseu, Repetitionsfragen I. 1

9. Das Altertum - S. 51

1895 - Berlin : Nicolai
C. Allgemeines. 51 263. Wichtige Entscheidungsschlachten des Altertums. Die Schlachten bei Salamis 480 (Rettung der griechischen, abendländischen Kultur), Chaeronea 338 (Untergang der griechischen Freiheit), Gangamela 331 (Sturz des persischen Weltreiches durch Alexander d. Gr.), Ben event 275 (Hinansdrängnng des Pyrrhus aus Italien), Zama 202 (Niederlage Hannibals), Aquae Sextiae 102 und Vercellae 101 (Abwehr der Cimbernnot), Vesontio 58 (Znrückdrängnng der Germanen über den Rhein), Aktinm 31 (Ende der römischen Republik), im Teutoburger Walde 9 u. (Rettung Germaniens vor der Romanisiernng), 451 n. (Rettung der abendländischen Knltnr vor den Hunnen). 264. Welche alten Völker haben geschichtliche Züge mit neueren gemein? Die Griechen mit den Deutschen: beide geistig hervorragend, aber politisch gespalten („Griechenland ist das Deutschland des Altertums"); die Römer mit den Preußen: beide dnrch innere Kraft aus kleinsten Anfängen zur Weltstellung gelangend; die Phönizier mit den Holländern: beide die ersten See- und Kolonialvölker ihres Weltalters; die Karthager mit den Engländern: beide die mächtigeren Nachfolger der stammverwandten Phönizier bezw. Holländer; die Perser mit den Russen: beide mit ausgeprägtem Absolutismus, starrem Volksleben und feindlicher Stellung zur abendländischen Kultur. 265. Welchen Gang nimmt die Kultur im Altertum? Von Asien aus, der Wiege der Menschheit, zog die Knltnr, welche in den Euphrat- und Tigrisläudern ihre älteste Heimat hat, westwärts und befruchtete, während sich in Aegypten frühzeitig eine isolierte, aber hochentwickelte Kulturstelle bildete, durch Vermittlung der Phönizier nach Lage und Gestaltung zunächst die südöstliche Halbinsel Europas, Griechenland. Die Griechen übertrugen dieselbe in reicher Entfaltung weiter auf Italien (Rom), welches in seiner Centralstellung am Mittelmeer sie über dessen gesamte Gestadeländer verbreitet hat. Vom Mittelmeere nahm die Kultur ihren Weg zu den Küstenländern des Ozeans und drang schließlich, als die Germanen den Schwerpunkt der Weltgeschichte nach dem Herzen Europas verschoben, von dem ebenfalls im Osten erstandenen Christentum geläutert, immer tiefer in den Stamm des Abendlandes. 4*

10. Die Neuzeit - S. 54

1892 - Berlin : Nicolai
54 D. Allgemeines. Arbeit und Ertrag der menschlichen Entwicklung am günstigsten ist. Alle Weltstädte liegen daher auch tu der gemäßigten Zone (nördliche Hemisphäre). Im besonderen läßt sich die Kultur an großen, Völker und Meere verbindenden Flüssen nieder und wandert von hier an das Meer, wo die großen Mündungen natürliche Sammelstellen des Verkehrs bilden' In unserem Jahrhundert hat die Kultur nach Westen schon den atlantischen Ozean überschritten und in Nordamerika eine neue, fruchtbare Stätte gebildet. 23->. Welche Völker sind die Hauptträger der Kultur? Im Altertum: Assyrer, Babylouier, Aegypter, Phönizier, Hellenen, Römer. Im Mittel alter und in der Neuzeit: Germanen (Deutsche, Engländer), Romanen (Franzosen), Amerikaner (Union). 240. Welche Züge charakterisieren die indogermanischen Volksstämme? Griechen (Joner): Phantasie; Römer: Verstandesthätigkeit; Germanen (Deutsche): Gemütsleben; Kelten (Gallier): Starrheit und Abgeschlossenheit, daher untergegangen; Romanen (Franzosen): geistige Beweglichkeit (vgl. Griechen); Slaven (Russen): Starrheit und Abgeschlossenheit (vgl. Kelten, Orientvölker), daher nicht kolonisationsfähig. 241. Die ältesten Kulturstellen der Erde. China, welches wahrscheinlich die älteste Kultur des Menschengeschlechtes in ziemlicher Abgeschlossenheit (vgl. Mexiko, Peru) entfaltete; die Tiefebene am Ganges und Indus (Indien); die Ebene am Euphrat und Tigris (nach einander die Weltreiche der Assyrer, Babylonier, Perser); das Nilland Aegypten; Kleinasien (Phönizien) und die gegenüberliegenden Halbinseln von Griechenland und Italien. 242. Welches Machtverhältnis herrscht in der Geschichte? Das Altertum beherrschte das Römerreich und die hellenischrömische Zivilisation. Im Mittelalter herrschen in Westeuropa die Germanen, in zahlreiche Staaten verteilt, vor, während der Osten slavisch-griechisch war. In der Neuzeit leben die europäischen Völker in drei Hauptmassen, Romanen, Germanen und Slaveu, mit annähernd gleicher Machtstellung und Volkszahl neben einander, die beiden ersteren in einer Anzahl selbständiger Staaten in Süd-, Mittel- und Westeuropa, letztere hauptsächlich in einem mächtigen östlichen Slavenstaate (Rußland).
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